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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Expression von nicht-infektiösen, nicht-replizierenden
immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchen und insbesondere genetische Modifikationen, welche erforderlich
sind, um eine langfristige konstitutive Expression solcher Teilchen
bei einem hohen Spiegel zu erhalten.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Humanes
Immundefizienzvirus ist ein humanes Retrovirus und ist das ätiologische
Agens von erworbenem Immundefizienzsyndrom [AIDS]. Es wird geschätzt, dass
bis Mitte 1996 mehr als 18 Millionen Menschen mit HIV infiziert
worden sind (Ref. 1 – verschiedene
Literaturbezugsstellen werden in Klammern angegeben, um den Stand
der Technik, zu welcher diese Erfindung angehört, vollständiger zu beschreiben. Eine vollständige bibliografische
Information für
jede Zitierung wird am Ende der Beschreibung, unmittelbar vorangehend
zu den Patentansprüchen,
gefunden).
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Da
die HIV-1-Epidemie sich anhaltend weltweit ausbreitet, bleibt der
Bedarf nach einem effektiven Impfstoff dringend bestehen. Bestrebungen,
einen solchen Impfstoff zu entwickeln, sind von drei Hauptfaktoren behindert
worden: (a) Der außerordentlichen
Fähigkeit
des Virus, zu mutieren; (b) Unfähigkeit
der meisten bekannten Spezifitäten
von Anti-HIV-Antikörpern,
konsistent HIV-Primärisolate
zu neutralisieren; und (c) Fehlen des Verständnisses der Korrelate von
schutzgebender Immunität
gegen eine HIV-Infektion. Im Hinblick auf die komplexe Biologie
von HIV-Wirt-Wechselwirkungen kann der erfolgreichste Weg in der
Entwicklung von mehrwertigen HIV-Immunogenen bestehen, welche hinsichtlich
HIV-Isolaten in
spezifischen geografischen Örtlichkeiten
maßgeschneidert
sind.
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CD8-CTL,
welche HIV-infizierte Zellen abtöten,
und Antikörper,
welche HIV-Primärisolate
weitgehend neutralisieren, könnten
schützende
Anti-HIV-Immunantworten in nicht-infizierten Individuen sein, welche
anschließend
an HIV exponiert werden (Ref. 2).
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Die
Definition eines erfolgreichen präventiven HIV-Immunogens ist
widersprüchlich.
Schutzgebende Anti-HIV-Immunantworten können eine HIV-Infektion vollständig verhindern,
können
eine nur vorübergehende Infektion
zulassen, was zur Entfernung bzw. Klärung von Virus führt, oder
können
lediglich das Ausmaß der HIV-Infektion
einschränken,
wobei sie jedoch dadurch die Entwicklung von AIDS verhindern. Ein
Vorschlag ist, dass eine Klärung
von HIV gelegentlich sowohl nach maternal-fötaler HIV-Übertragung (Ref. 3) als auch
sexueller Übertragung
von HIV (Ref. 4) stattfindet. Wenn folglich schützende Anti-HIV-Immunantworten durch
ein Immunogen in einer HIV-uninfizierten Person induziert werden
könnten,
könnte
ein Schutz über
die frühe
Beendigung von HIV-Infektion erreicht werden.
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Es
ist gezeigt worden, dass Anti-rekombinantes(r)-gp120-Hüll-Antikörper, die
in Tieren oder in menschlichen Freiwilligen erzeugt wurden, HIV
neutralisieren, welches in Laboratoriumsangepassten T-Zelllinien
herangezogen wurde, aber nicht Primärisolate des Virus, welches
in mononuklearen Zellen von peripherem Blut herangezogen wurde.
Diese Beobachtung führt
zu bedeutenden Fragen über
die Rollen von verschiedenen Spezifitäten von neutralisierenden Antikörpern beim
Schutz gegen HIV. Die prädominanten
Typen von neutralisierenden Anti-HIV-Antikörpern, welche
gegen gp120 herangezogen wurden, sind Antikörper gegen die dritte variable
(V3) Region von gp120, sowie Antikörper gegen die konformationsmäßig determinierte CD4-Bindungsstelle,
zentriert um die vierte konstante (C4) Region von gp120. Obwohl
Laboratoriums-angepasste Varianten pathogen sind und AIDS im Menschen
nach Laboratoriumsunfällen
verursacht haben (Ref. 5), ist die Relevanz dieser Varianten in
vivo in gesellschaftlich erworbenen Infektionen unbekannt. Serumkonzentrationen
von Antikörpern
gegen die V3-gp120-Region und von Antikörpern, welche laboratoriumsangepasste
HIV-Stämme neutralisieren,
schützen
Individuen nicht vor der Entwicklung von AIDS (Ref. 6), noch scheinen
Anti-V3-Antikörper
schützend
gegen maternal-fötale
HIV-Übertragung
zu sein (Ref. 7).
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Somit
werden für
die Induktion von neutralisierenden Antikörpern durch HIV-Immunogene,
um eine HIV-Infektion zu verhindern, wahrscheinlich HIV-Immunogene
benötigt,
welche in der Lage sind, Anti-HIV-Antikörper zu induzieren, welche
sowohl laboratoriumsangepasste HIV-Isolate als auch in mononuklearen
Zellen des peripheren Bluts herangezogene HIV-Primärisolate
neutralisieren (Ref. 8).
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Es
gibt aussagefähige
Beweise, dass die Hüll-Oligomere
von HIV-Primärisolaten
geeignete Immunogene zur Induktion von neutralisierenden Anti-HIV-Antikörpern gegen
primäre
HIV-Isolate, welche
in mononuklearen Zellen des peripheren Blutes herangezogen wurden,
sein können.
Zukünftige
Untersuchungen werden sich erwartungsgemäß auf die Hülle von primären HIV-Isolaten
als dem Ziel von neutralisierenden Antikörpern konzentrieren. Wenn HIV-Hüllen-Oligomere
erfolgreich beim Induzieren von Antikörpern sind, welche primäre HIV-Isolate
neutralisieren, kann die neutralisierende Antikörper-Spezifität variantenspezifisch
sein, und, wenn dem der Fall ist, müsste noch der Punkt der HIV-Variabilität beachtet
werden.
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Mehrere
Kandidaten-Impfstoffe, welche auf unterschiedlichen Konzepten basieren,
befinden sich in verschiedenen Stadien der HIV-Impfstoffentwicklungs-Planung.
Von Kandidatenimpfstoffen, welche auf dem Konzept rekombinanter
Hüllen-Untereinheiten
basieren und in Säugerzellen
hergestellt werden, wurde gezeigt, dass sie Schimpansen vor HIV-1-Infektion
schützen
und dass sie bei Menschen sicher und einigermaßen immunogen sind, wobei neutralisierende
Antikörper
induziert werden. Eine zweite Generation von Kandidatenimpfstoffen,
welche auf lebenden Vektoren basieren, welche die Hülle und
andere HIV-1-Gene
exprimieren, und welche in der Lage sind, CTLs zu induzieren, steht
am Beginn der Auswertung in Versuchen am Menschen. Neuere Generationen
von Kandidatenimpfstoffen, welche nun größtenteils in Tierexperimenten
erforscht werden, verwenden Kombinationen von rekombinanten Untereinheitproteinen
oder Lebendvektor-Impfstoffen mit anderen Immunogenen, wie synthetischen
Peptiden oder Pseudovirionen, oder basieren auf neuartigeren Vorgehensweisen,
einschließlich
Nukleinsäure-Immunisierung
und möglicherweise
inaktivierten Gesamt-Impfstoffen oder lebenden attenuierten Impfstoffen.
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Es
gibt jedoch einen deutlichen Bedarf nach immunogenen Präparaten,
welche Antigene oder Antigen-Fragmente aus primären oder klinischen HIV-Isolaten
beinhalten. Diese Präparate
werden nützlich
als Impfstoffkandidaten, als Antigene in diagnostischen Assays und
Kits und für
die Erzeugung von immunologischen Reagenzien zur Diagnose von HIV
und sonstigen retroviralen Erkrankungen und Infektionen sein.
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Einzelne
immunogene Präparate
des Stands der Technik schließen
nicht-infektiöse,
nicht-replizierende
HIV-ähnliche
Teilchen ein. Die PCT-Anmeldungen WO 93/20220, veröffentlicht
am 14. Oktober 1993, und WO 91/05860, veröffentlicht am 2. Mai 1990 (Whitehead
Institute for Biomedical Research), lehren Konstrukte, welche HIV-Genome
umfassen, die eine Veränderung
in einer Nukleotidsequenz aufweisen, welche kritisch für die genomische
RNA-Packung ist, sowie die Herstellung von nicht-infektiösen immunogenen
HIV-Teilchen, welche durch Expression dieser Konstrukte in Säugerzellen
erzeugt werden.
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Die
PCT-Anmeldung WO 91/07425, welche am 30. Mai 1991 veröffentlicht
wurde (Oncogen Limited Partnership), lehrt nicht-replizierende retrovirale
Teilchen, die durch Coexpression von reifen retroviralen Kern- und
Hüll-Strukturproteinen
hergestellt werden, so dass sich die exprimierten retroviralen Proteine
zu knospenden retroviralen Teilchen zusammenfügen. Ein besonderes nicht-replizierendes
HIV-1-ähnliches
Teilchen wurde durch Co-Infizieren von Säugerwirtszellen mit einem rekombinanten
Vaccinia-Virus, welches die gag- und Protease-Gene von HIV-1 trug, und einem rekombinanten
Vaccinia-Virus, welches das HIV-1-env-Gen trug, hergestellt.
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In
der veröffentlichten
PCT-Anmeldung WO 91/05864 (Connaught Laboratories Limited) und den
entsprechenden erteilten U.S.-Patenten Nr. 5 439 809 und 5 571 712
werden besondere nicht-infektiöse,
nicht-replizierende retrovirus-ähnliche
Teilchen beschrieben, enthaltend wenigstens gag-, pol- und env-Proteine
in ihrer natürlichen
Konformation und codiert von einem modifizierten retroviralen Genom,
welches hinsichtlich langer terminaler Wiederholungseinheiten defizient
ist und gag-, pol- und env-Gene in ihrer natürlichen genomischen Anordnung
enthält.
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In
der WO 96/06177 (Connaught Laboratories Limited) werden weitere
Mutationen an dem HIV-Genom der Konstrukte der U.S.-Patente Nr.
5 439 809 und 5 571 712 beschrieben, um die gag-abhängige RNA-Packung
des HIV-1-Genoms zu verringern, Reverse-Transkriptase-Aktivität des pol-Genprodukts
zu eliminieren, Integrase-Aktivität des pol-Genprodukts zu eliminieren
und RNAse-Aktivität
des pol-Genprodukts zu eliminieren, und zwar durch genetische Manipulierung
der gag- und pol-Gene.
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In
den bevorzugten Vektoren, welche in den zuvor erwähnten U.S.-Patenten
Nr. 5 439 809 und 5 571 712 beschrieben werden, wird ein Metallothionein-Promotor
verwendet, welcher die Zugabe eines Induktors erfordert, damit eine
Expression bewirkt werden kann. Die Verwendung solcher Promotoren
für eine
Produktion im kommerziellen Maßstab
von solchen HIV-ähnlichen
Teilchen ist unpraktisch in Hinsicht auf die Kosten der eingesetzten
Schwermetalle und den toxischen Effekt solcher Schwermetalle auf
die Expressionszellen.
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Die
WO 98/17815 (Oxford Biomedica (UK) Limited) ist gemäß Artikel
54(3) EPC in Hinsicht auf alle aufgeführten unterzeichnenden Staaten,
außer
Zypern, zitierbar. WO 98/17815 beschreibt retrovirale Vektoren zur
Herstellung von lentivirus-basierenden Vektorpartikeln, welche fähig zum
Infizieren und Transduzieren von Zielzellen sind. Im Falle von HIV
werden ein oder mehrere Neben-Gene, z. B. vpr, vif, tat und nef,
außer
Funktion gesetzt oder entfernt.
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Es
ist deshalb wünschenswert,
einen konstitutiven Promotor für
die Expression der HIV-ähnlichen
Teilchen zu verwenden. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Substitution
eines konstitutiven Promotors zu Zelltoxizität führt, was die nützliche
Zeitdauer der Induktion der HIV-ähnlichen
Teilchen einschränkt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist nun überraschenderweise
festgestellt worden, dass es durch Bewirken einer spezifischen genetischen
Modifikation an dem HIV-Genom, wie sie hierin dargestellt wird,
möglich
ist, eine langfristige konstitutive Expression von nicht-infektiösen, nicht-replizierenden
immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchen zu bewirken, ohne jeglichen toxischen Effekt auf die Säugerzellen
zu verursachen, welche die Teilchen exprimieren.
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Gemäß eines
Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Nukleinsäuremolekül vorgesehen,
umfassend ein modifiziertes HIV-Genom, dem lange terminale Wiederholungseinheiten
fehlen und in dem vpr- und tat-Sequenzen funktionell unterdrückt sind,
und einen konstitutiven Promotor, der operativ mit dem modifizierten
HIV-Genom verknüpft
ist zur konstitutiven Expression des modifizierten Genoms zur Erzeugung
von nicht-infektiösen,
nicht-replizierenden und immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen, wobei das
HIV-Genom weiterhin modifiziert ist, um eine Reduktion der gag-abhängigen RNA-Packung
des gag-Genprodukts
zu bewirken. Eine solche Reduktion in der gag-abhängigen RNA-Packung
des gag-Genprodukts kann durch Ersetzen von Cys 392 und Cys 395
des gag-Genprodukts des HIV-1-LAI-Isolats, oder der entsprechenden
Aminosäuren eines
anderen Isolats, durch Serin bewirkt werden.
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Die
vpr- und tat-Sequenzen können
funktionell unterdrückt
werden durch die Insertion von Stop-Codons darin, welche die Expression
der jeweiligen codierten Genprodukte verhindern.
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Das
HIV-Genom kann weiterhin modifiziert werden durch Ersetzen des Signalpeptids
von gp120 durch eine die gp120-Expression verstärkende Sequenz, spezifisch
die das Signalpeptid codierende Sequenz von Glycoprotein D (gD)
des Herpes Simplex Virus (HSV).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung codiert das env-Gen in dem Nukleinsäuremolekül ein env-Genprodukt
aus einem primären
HIV-1-Isolat.
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Zusätzlich oder
alternativ dazu kann das HIV-Genom des Nukleinsäuremoleküls ferner modifiziert werden,
um Reverse-Transkriptase-Aktivität,
Integrase-Aktivität
und RNAse-Aktivität im Wesentlichen
zu eliminieren. In dieser Hinsicht kann ein BalI-BalI-Teil des pol- Gens zwischen den
Nukleotiden 2655 und 4507 des LAI-Isolats von HIV-1 oder der entsprechende
Teil des pol-Gens eines anderen HIV-1-Isolats deletiert werden.
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Der
hierin verwendete konstitutive Promotor kann der humane "immediate early"-Cytomegalovirus-Promotor
oder jedweder andere zweckdienliche konstitutive Promotor zur Expression
der nicht-infektiösen, nicht-replizierenden
immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchen in Säugerzellen
sein. Eine die Expression verstärkende
Sequenz kann zwischen dem Promotor und den modizifierenden Genomen
vorgesehen werden. Eine derartige die Expression verstärkende Sequenz
kann die menschliche Cytomegalovirus-Intron-A-Sequenz sein.
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Für die Zwecke
der Expression der HIV-ähnlichen
Teilchen kann das hierin vorgesehene Nukleinsäuremolekül in einen Expressionsvektor
eingebaut werden, welcher ein solcher sein kann, der die Identifizierungseigenschaften
des Plasmids pCMVgDtat-vpr- aufweist,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
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Die
vorliegende Erfindung sieht, in einem anderen Aspekt davon, ein
Verfahren zum Erhalten eines nicht-infektiösen, nicht-replizierenden,
immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchens vor, welches das Einbringen eines Nukleinsäuremoleküls, umfassend
ein modifiziertes HIV-Genom,
wie hierin zuvor definiert, in einen Expressionsvektor, das Einführen des
Expressionsvektors in Säugerzellen,
und das konstitutive Exprimieren des Nukleinsäuremoleküls in den Zellen, um nicht-infektiöse, nicht-replizierende
immunogene HIV-ähnliche
Teilchen stabil zu produzieren, umfasst.
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Das
in den Expressionsvektor eingebaute Nukleinsäuremolekül kann die verschiedenen Merkmale aufweisen,
welche oben in Hinsicht auf den Nukleinsäuremolekül-Aspekt der Erfindung erörtert wurden.
Zusätzlich
zu konstitutiver Expression kann die Expression des Nukleinsäuremoleküls auch
verstärkt
werden durch Verwendung von chemischen Mitteln, welche den verwendeten
spezifischen Promotor verstärken.
Der Expressionsvektor ist vorzugsweise ein solcher, welcher die
Identifizierungseigenschaften des Plasmids pCMVgDtat-vpr- aufweist.
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Ein
solches Verfahren gestattet, dass die HIV-ähnlichen Teilchen über eine
lange Zeitdauer ohne jedweden nachteiligen toxischen Effekt gegenüber den
Säugerzellen
hergestellt werden. Wie nachstehend ersichtlich, haben die Anmelder
der vorliegenden Erfindung eine konstitutive Expression über mehr
als 50 Passagen der Zellen aufrechterhalten. Die vorliegende Erfindung
erstreckt sich auf die nicht-infektiösen, nicht-replizierenden immunogenen
HIV-ähnlichen
Teilchen, denen Tat und Vpr fehlen, und die durch den Verfahrensaspekt
der Erfindung produzierbar sind, sowie auf immunogene Zusammensetzungen,
welche selbige umfassen, und Verfahren zur Immnunisierung unter
Verwendung derartiger Zusammensetzungen.
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Die
nicht-infektiösen,
nicht-replizierenden immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen, welche gemäß der Vorgehensweise
der Erfindung hergestellt werden, können in immunogenen Zusammensetzungen,
wie beschrieben in den zuvor erwähnten
U.S.-Patenten Nr. 5 439 809 und 5 571 712 und der WO 96/06177, zum Induzieren
einer Immunantwort in einem Wirt verwendet werden.
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Vorteile
der vorliegenden Erfindung schließen die Fähigkeit zum Bewirken einer
langfristigen Produktion von nicht-infektiösen, nicht-replizierenden immunogenen
HIV-ähnlichen
Teilchen ein, wodurch ein Expressionssystem für solche Teilchen bereitgestellt
wird, welches nützlicher
in der kommerziellen Produktion der HIV-ähnlichen Teilchen ist als die
vorausgehend in Betracht gezogenen Systeme.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die 1 zeigt
die genetische Karte des Expressionsplasmids p83-19, welches eine
modifizierte Form des 8,3 kb großen SacI-XhoI (Nukleotide 678
bis 8944) aus dem LAI-HIV-Genom
enthält.
Dem Fragment fehlen LTR-Elemente und Primerbindungsstelle, und es
ist in einen Expressionsvektor inseriert, welcher den Metallothionein(MT)-Promotor
und die SV40-Virus-Polyadenylierungsstelle
enthält.
Das gag-Gen ist modifiziert, um die RNA-Packungs-Sequenzen durch Ersetzen der Codons,
welche die zwei Cysteinreste (Cys 392 und Cys 395) in der ersten
Cys-His-Box codieren, durch Serin codierende Codons zu eliminieren.
Das pol-Gen ist
modifiziert worden durch Deletion eines Teils zum wesentlichen Entfernen
der Reverse-Transkriptase- und Integrase-Aktivitäten davon. Ein Oligonukleotid
ist innerhalb des deletierten pol-Gens inseriert worden, um drei Stop-Codons
in drei unterschiedlichen Leserastern einzuführen, um zu verhindern, dass
die verbleibenden Sequenzen von Integrase translatiert werden. Das
env-Gen ist ein Hybrid-Gen, welches die gp 120 codierende Sequenz
des HIV-1-Isolats MN und die gp41 codierende Sequenz des Isolats
LAI umfasst.
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Die 2A zeigt
das Expressionsplasmid pCMVgDtat-vpr-, während
die 2B die genetische Karte des pCMV-pA-Segments des
Expressionsplasmids zeigt. Das Expressionsplasmid pCMVgDtat-vpr- ist abgeleitet
aus dem Plasmid p83-19 (1) und enthält das Promotor- und Enhancer-Element
des humanen Cytomegalovirus (CMV) sowie CMV-Intron-A-Sequenzen anstelle
des MT-Promotors. Die codierenden Sequenzen für die regulatorischen Proteine
Tat und Vpr wurden modifiziert, um die Synthese von beiden Proteinen
bei der Expression zu verhindern. Das Signalpeptid-Fragment von
HIV-1-gp120 wurde durch das Signalpeptid-Fragment des Glycoproteins
D (gD) von Herpes Simplex Virus (HSV) ersetzt. Darüber hinaus
wurde das G418-Resistenz-Gen co-linear in das Plasmid inseriert
und unter die Regulierung der SV40-Promotor- und Polyadenylierungssequenzen
gebracht.
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Die 3, welche die Tafeln A, B und C umfasst,
zeigt eine Western-Blot-Analyse von HIV-Virus-ähnlichen Teilchen, welche exprimiert
wurden aus einer Vero-Zelllinie, enthaltend den Expressionsvektor pCMVgDtat-vpr- (Klon Vero-356),
welche nach einer stabilen Transfektion von Vero-Zellen etabliert
wurde. Die Western-Blot-Analyse zeigt die kontinuierliche stabile
Produktion von HIV-ähnlichen
Teilchen bei zunehmender Passage-Anzahl, Tafeln A (Passagen 14 bis
18) und B (Passagen 46 bis 51), und die Aufwärtsregulierung der Teilchenproduktion
im Anschluss an Induktion mit Natriumbutyrat (NaBu) allein oder
NaBU plus Dexamethason (Dexam), Tafel C.
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ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die langfristige konstitutive Expression von nichtinfektiösen, nicht-replizierenden
HIV-ähnlichen
Teilchen, welche durch genetische Manipulation des HIV-1-Genoms
erzielt wird. Wie oben beschrieben, verwendet die vorliegende Erfindung
einen konstitutiven Promotor, der an ein modifiziertes HIV-Genom
ohne LTRs gekoppelt ist.
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Das
HIV-Genom wird modifiziert, um vpr und tat zu unterdrücken, um
deren Expression zu verhindern. Eine derartige Unterdrückung kann
erzielt werden durch Insertion von Stop-Codons, einschließlich mehrerer Stop-Codons,
um die Translation der Gene zu verhindern und dadurch die Bildung
von Vpr und Tat zu verhindern. Durch Unterdrücken dieser Gene und Verhinderung
ihrer Expression wird jedweder toxische Effekt dieser Genprodukte
auf die Säugerzellen
eliminiert, und daher kann eine langfristige Produktion der HIV-ähnlichen Teilchen
erzielt werden.
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Darüber hinaus
wird es bevorzugt, die Sequenz, die das endogene gp120-Signalpeptid
codiert, mit einem Signalpeptid, welches die Expression des gp120
verstärkt,
zum Beispiel dem Signalpeptid von Glycoprotein D des Herpes Simples
Virus, zu ersetzen.
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Ein
hierin verwendbarer Expressionsvektor kann hergestellt werden durch
genetische Modifikation des Plasmids p83-19, welches in 1 gezeigt
wird. Dieses Plasmid, dessen Herstellung in der WO 96/06177 beschrieben
wird, codiert ein HIV-ähnliches
Teilchen, welches hinsichtlich einer Vielzahl von Elementen defizient ist,
die für
Infektionsvermögen und/oder
Replikation von HIV erforderlich aber für die Produktion von virusähnlichen
Teilchen verzichtbar sind. Das Plasmid p83-19 ist aus dem Plasmid
pMTHIVBRU abgeleitet, welches in dem zuvor erwähnten U.S.-Patent Nr. 5 439
809 und 5 571 712 beschrieben wurde. Das HIV-ähnliche Teilchen enthält das env-Genprodukt,
welches im Wesentlichen die Hülle
des HIV-1-Isolats MN ist. Das HIV-ähnliche Teilchen kann andere
env-Genprodukte enthalten, insbesondere diejenigen von klinischen
Isolaten aus mit HIV-1 infizierten Patienten, wie ein primäres HIV-1-Isolat
aus den Subtypen A, B, C, D, E und O, einschließlich dem spezifischen Isolat
Bx08. Die env-Genprodukte können
auch eine Chimäre
von dem gp120-Protein
aus einer Quelle und dem gp41 von einer anderen Quelle sein, wie
MN/LAI-, Bx08/LAI- und Subtypen/LAI-Chimären.
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In
dem Plasmid p83-19 umfasst das HIV-Genom das SacI-XhoI-Restriktionsfragment
des HIV-1-LAI-Isolats, und beinhaltet die Nukleotide 678 bis 8944
und ist hinsichtlich der Primerbindungsstelle defizient. Das gag-Gen
ist modifziert worden, um zwei Cysteinreste (CyS392 und
CyS395) in dem gag-Genprodukt mit Serin
zu ersetzen, so dass die RNA-Packung inhibiert wird. Darüber hinaus
ist das pol-Gen modifiziert worden, um eine großen Teil des pol-Gens zu deletieren,
so dass die Reverse-Transkriptase- und Integrase-Aktivitäten des
pol-Genprodukts
entfernt werden, wobei eine Oligonukleotidsequenz GTATAAGTGAGTAGCGGCCGCAC
(SEQ ID NR.: 7) innerhalb der Leseraster inseriert wird, um Stop-Codons
einzubringen, um zu verhindern, dass die restlichen Sequenzen von
Integrase translatiert werden.
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Das
Plasmid p83-19 wird modifiziert, um das Plasmid pCMVgDtat-vpr- vorzusehen,
welches ein Plasmid von 14531 bp Länge ist, und dessen genetische
Elemente und Eigenschaften in den 2A und 2B gezeigt
sind. Der in p83-19 vorhandene humane Metallothionein (MT)-Promotor
wird durch das humane "immediate
early"-Cytomegalovirus(CMV)-Promotor- und -Enhancer-Element
ersetzt. Das Signalpeptid von gp120 wird ersetzt durch eine Sequenz,
die das Signalpeptid-Fragment von Glycoprotein D (gD) des Herpes Simplex
Virus (HSV) codiert. Diese Ersetzung wird durch ortsgerichtete Mutagenese,
wie in Beispiel 2 nachstehend beschrieben wird, unter Verwendung
von spezifischen Primern bewirkt.
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Die
Expression des Tat-Proteins wird verhindert durch Inserieren von
Stop-Codons an einer passenden Stelle im tat-Gen, wobei spezifisch
zwei Stop-Codons (Nukleotide TAATAG) verwendet werden, welche die
Nukleotide TGGAAG (Nukleotide 5896 bis 5901) von HIV-1LAI ersetzen.
Eine derartige Mutation wird durch ortsgerichtete Mutagenese, wie
nachstehend beschrieben in Beispiel 2, unter Verwendung eines spezifischen Primers
durchgeführt.
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Die
Expression von Vpr-Protein wird verhindert durch Inserieren von
Stop-Codons an einer passenden Stelle im vpr-Gen, spezifisch unter
Verwendung eines Stop-Codons (Nukleotid TAG) an zwei unterschiedlichen Orten
innerhalb der Vpr codierenden Sequenz, wobei das erste Stop-Codon
die HIV-1LAI-Nukleotide 5625 bis 5627 ersetzt,
und das zweite Stop-Codon die Nukleotide 5631 bis 5633 ersetzt.
Eine solche Mutation wird durch ortsgerichtete Mutagenese, wie beschrieben
im nachstehenden Beispiel 2, unter Verwendung eines spezifischen
Primers bewirkt.
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Ein
Gen, welches Resistenz gegen G418 vermittelt, wird co-linear in
das Plasmid inseriert und unter die Steuerung von SV40-Promtotor-
und Polyadenylisierungs-Sequenzen gebracht. Der letztendliche Plasmid-Aufbau
wird in 2A gezeigt.
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Das
Plasmid pCMVgDtat-vpr- kann
in Affennieren-Vero-Zellen oder andere Säugerzellen durch jedwedes zweckdienliche
Vorgehen zur Expression von nicht-infektiösen, nicht-replizierenden immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchen davon stabil transfiziert werden. G418-Resistenz-Zelllinien werden kloniert
und hinsichtlich der Produktion der Teilchen im Kulturüberstand
durch Messung der Menge an teilchenassoziiertem Gag-p24-Protein
unter Verwendung eines geeigneten Antikörpers gescreent. Ein derartiges
Screening-Vorgehen wird in den zuvor erwähnten U.S.-Patenten Nr. 5 439
809 und 5 571 712 beschrieben.
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Zelllinien,
welche die HIV-ähnlichen
Teilchen sezernieren, stellen festgestelltermaßen stabil HIV-1-ähnliche
Teilchen her und setzen die Herstellung derartiger HIV-ähnlicher
Teilchen mit wachsender Passageanzahl fort, wie aus der Western-Blot-Analyse
von 3 ersehen werden kann. HIV-1-ähnliche
Teilchen können
isoliert und durch Western-Blot unter Verwendung von monoklonalen
Antikörpern,
die für
p24 (Gag) und gp120 (Env) spezifisch sind, analysiert werden.
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Die
Expressionsspiegel des HIV-ähnlichen
Teilchens können
durch Induktion unter Verwendung von Natriumbutyrat mit oder ohne
Dexamethason erhöht
werden, wie aus dem Beispiel 3 und 3,
Tafel C, ersichtlich ist.
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Da
die genetischen Modifikationen, welche an dem HIV-Genom vorgenommen
worden sind, keine Modifikation an immunogenen Komponenten des HIV-ähnlichen
Teilchens beinhalten, wird die Immunogenität der Teilchen, wie gezeigt
in den U.S.-Patenten Nr. 5 571 712 und 5 439 809 und in WO 96/06177,
nicht beeinträchtigt.
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Die
hierin bereitgestellten nicht-infektiösen, nicht-replizierenden,
immunogenen HIV-ähnlichen
Teilchen können
auf viele Weisen verwendet werden, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben wird. Die genetischen Modifikationen, welche hier vorgenommen
worden sind, ermöglichen,
dass derartige HIV-ähnliche
Teilchen in einem kommerziellen Maßstab aus stabil transformierten
Zelllinien, welche die Teilchen in signifikanten Mengen exprimieren,
hergestellt werden können,
was im Gegensatz zu Expressionssystemen des Stands der Technik steht.
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Impfstoffherstellung und
-Anwendung
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Eine
mögliche
Anwendung der nicht-infektiösen,
nicht-replizierenden, immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen,
welche von der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, besteht
im Dienen als Basis eines potenziellen Impfstoffs gegen retrovirale
Erkrankungen, einschließlich
AIDS und mit AIDS zusammenhängenden Zuständen.
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Immunogene
Zusammensetzungen, welche zum Verwenden als Impfstoffe geeignet
sind, können
aus den nichtinfektiösen
retrovirus-ähnlichen
Teilchen hergestellt werden. Die immunogene Zusammensetzung ruft
eine Immunantwort hervor, welche Antikörper erzeugt, die antiviral
sind. Sollte das geimpfte Subjekt von einem Retrovirus, wie HIV,
herausgefordert werden, binden die Antikörper an das Virus und inaktivieren
es dadurch. Die immunogene Zusammensetzung kann auch cytotoxische
T-Lymphozyten (CTLs) hervorrufen, welche in der Lage sind, viral
infizierte Zellen zu lysieren.
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Impfstoffe
können
als injizierbare Präparate,
als flüssige
Lösungen
oder Emulsionen hergestellt werden. Die nicht-infektiösen HIV-ähnlichen
Teilchen können
mit pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten gemischt werden, welche
mit den Retrovirus-ähnlichen
Teilchen kompatibel sind. Exzipienten können Wasser, Kochsalzlösung, Dextrose,
Glycerol, Ethanol und Kombinationen davon einschließen. Der
Impfstoff kann fernerhin Hilfssubstanzen, wie Benetzungs- oder Emulgierungsmittel,
pH-Puffermittel oder Adjuvantien zur Steigerung der Effektivität der Impfstoffe
enthalten. Verfahren zur Erzielung eines Adjuvans-Effekt für den Impfstoff schließen die
Verwendung von Mitteln, wie Aluminiumhydroxid oder -phosphat (Alum),
welche üblicherweise als
0,05- bis 0,1-prozentige Lösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
verwendet werden, und anderen Adjuvantien, einschließlich QS21
und unvollständigem
Freund'schem Adjuvans,
ein. Die Impfstoffe können
parenteral, durch Injektion subkutan oder intramuskulär verabreicht
werden. Alternativ dazu können
die gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildeten immunogenen Zusammensetzungen in einer Weise
formuliert und zugeführt
werden, um eine Immunantwort an Schleimhautoberflächen hervorzurufen.
Somit kann die immunogene Zusammensetzung an Schleimhautoberflächen bei spielsweise
auf den nasalen oder oralen (intragastrischen) Wegen verabreicht
werden. Alternativ dazu können
andere Verabreichungsweisen, einschließlich Suppositorien und oraler
Formulierungen, wünschenswert
sein. Für
Suppositorien können
Bindemittel und Träger beispielsweise
Polyalkalenglycole oder Triglyceride einschließen. Orale Formulierungen können normalerweise
verwendete Träger,
wie pharmazeutische Güteklassen
von Saccharin, Cellulose und Magnesiumcarbonat, einschließen. Diese
Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen, Suspensionen, Tabletten,
Pillen, Kapseln, Formulierungen mit verzögerter Freisetzung oder Pulvern
ein, und enthalten 10 bis 95 % an Retrovirus-ähnlichen Teilchen der Erfindung.
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Die
Impfstoffe werden in einer Weise verabreicht, welche kompatibel
mit der Dosierungsformulierung ist und in einer derartigen Menge,
wie sie therapeutisch effektiv, schutzgebend und immunogen ist.
Die zu verabreichende Quantität
hängt von
dem zu behandelnden Subjekt ab, einschließlich zum Beispiel dem Vermögen des
Immunsystems des Individuums, Antikörper zu synthetisieren und
eine zellvermittelte Immunantwort hervorzubringen. Die genauen Mengen
an Wirkstoff, welche zur Verabreichung erforderlich sind, hängen von der
Beurteilung des behandelnden Arztes ab. Allerdings sind geeignete
Dosierungsbereiche vom Fachmann auf dem Gebiet ohne weiteres bestimmbar
und können
in der Größenordnung
von Mikrogramm der HIV-ähnlichen
Teilchen liegen. Geeignete Schemen zur anfänglichen Verabreichung und
Booster-Dosierungen sind ebenfalls variabel, können aber eine anfängliche
Verabreichung, gefolgt von nachfolgenden Verabreichungen, einschließen. Ein
Beispiel eines Immunisierungs-Ablaufschemas besteht in wenigstens
einer primären
Immunisierung mit einem HIV-ähnlichen
Teilchen, hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung, gefolgt von wenigstens einer sekundären Immunisierung mit einem
synthetischen Tandem T-B-Peptid,
enthaltend ein HIV-T-Zell-Epitop und ein HIV-B-Zell-Epitop, wie
beschrieben im Europäischen
Patent Nr. 0 470 980 oder der WO 94/29339 und dem entsprechenden
U.S.-Patent Nr.
5 639 854. Die Dosierung des Impfstoffs kann auch von dem Verabreichungsweg
abhängen
und wird des Weiteren gemäß der Größe des Wirtes
variieren.
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Gemäß der Erfindung
hergestellte Moleküle
finden weiterhin Anwendung in der Behandlung (prophylaktisch oder
kurativ) von AIDS und verwandten Zuständen, durch Wirkung entweder
zur Verdrängung
der Bindung des HIV-Virus an menschliche oder tierische Zellen oder
durch Störung
der dreidimensionalen Organisation des Virus.
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Immunoassays
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Die
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten HIV-ähnlichen
Teilchen sind nützlich als
Immunogene, als Antigene in Immunoassays, einschließlich 'Enzyme- Linked-Immunosorbent'-Assays (ELISA),
RIAs und anderen nicht-enzymverknüpften Antikörper-Bindungsassays, oder Vorgehensweisen,
welche im Fachgebiet bekannt sind für das Screening von anti-retroviralen
Verbindungen, für
die Detektion von anti-retroviralen (zum Beispiel HIV) HIV-Antikörpern und
retroviralem Antigen (zum Beispiel HIV). In ELISA-Assays werden Retrovirus-ähnliche
Teilchen auf einer gewählten
Oberfläche
immobilisiert, zum Beispiel einer Oberfläche, die zum Binden von Proteinen
in der Lage ist, wie den Vertiefungen einer Polystyrol-Mikrotiterplatte.
Nach Waschen zum Entfernen von unvollständig adsorbierten Retrovirus-ähnlichen
Teilchen, kann ein nicht-spezifisches Protein, wie eine Lösung von
Rinderserumalbumin (BSA) oder Casein, welches bekanntermaßen antigenisch
neutral in Bezug auf die Testprobe ist, an die gewählte Oberfläche gebunden
werden. Dies gestattet die Blockierung von nicht-spezifischen Adsorptionsstellen
auf der immobilisierenden Oberfläche
und verringert somit den Hintergrund, der durch nichtspezifische
Bindungen von Antiseren auf die Oberfläche verursacht wird.
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Die
immobilisierende Oberfläche
wird dann mit einer Probe, wie zu testenden klinischen oder biologischen
Materialien, in einer Weise kontaktiert, welche für eine Immunkomplex(Antigen/Antikörper)-Bildung
förderlich
ist. Dies kann das Verdünnen
der Probe mit Verdünnungsmitteln,
wie Lösungen
von BSA, Rindergammaglobulin (BGG) und/oder phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS)/Tween, einschließen.
Die Probe wird dann etwa 2 bis 4 Stunden lang bei Temperaturen wie
von der Größenordnung
von etwa 25° bis
etwa 37°C inkubieren
gelassen. Im Anschluss an die Inkubation wird die mit den Proben
kontaktierte Oberfläche
gewaschen, um nicht-immunkomplexiertes Material zu entfernen. Das
Waschvorgehen kann das Waschen mit einer Lösung, wie PBS/Tween oder einem
Boratpuffer, einschließen.
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Im
Anschluss an die Bildung von spezifischen Immunkomplexen zwischen
der Testprobe und den gebundenen Retrovirus-ähnlichen Teilchen und anschließendem Waschen
können
das Auftreten und sogar die Menge der Immunkomplex-Bildung bestimmt
werden durch Unterziehen des Immunkomplexes an einen zweiten Antikörper mit
Spezifität
für den
ersten Antikörper.
Wenn die Testprobe von menschlichem Ursprung ist, ist der zweite
Antikörper
ein Antikörper
mit Spezifität
für menschliche
Immunglobuline und im Allgemeinen IgG. Um Nachweismittel vorzusehen,
kann der zweite Antikörper
eine assoziiierte Aktivität
aufweisen, wie eine enzymatische Aktivität, welche beispielsweise eine
Farbentwicklung nach Inkubieren mit einem geeigneten chromogenen
Substrat hervorbringen wird. Eine Quantifizierung kann dann durch
Messen des Ausmaßes
der Farberzeugung zum Beispiel unter Anwendung eines Spektrophotometers
für sichtbare
Spektren erreicht werden.
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In
einer diagnostischen Ausführungsform,
in der es wünschenswert
ist, Antikörper
zu identifizieren, welche eine Vielzahl von HIV-Isolaten erkennen,
wird eine Vielzahl von antigenisch verschiedenen HIV-ähnlichen
Teilchen der vorliegenden Erfindung auf die gewählte Oberfläche immobilisiert. Wenn die
Anti-HIV-Antikörper
Epitope erkennen, welche unter verschiedenen HIV-Isolaten hochkonserviert
sind (zum Beispiel ein B-Zell-Epitop aus gag oder gp41), kann alternativ
dazu ein einzelnes oder eine begrenzte Anzahl an Retrovirusähnlichen
Teilchen immobilisiert werden. In einer weiteren diagnostischen
Ausführungsform,
worin es wünschenswert
ist, Antikörper
spezifisch zu identifizieren, welche ein einzelnes HIV-Isolat (zum
Beispiel LAI, MN, SF2 oder HXB2) erkennen, kann ein einzelnes besonderes
HIV-ähnliches
Teilchen der vorliegenden Erfindung immobilisiert werden. Diese
weitere diagnostische Ausführungsform
besitzt besondere Nützlichkeit
auf den Gebieten der Medizin, klinischen Versuchen, Gerichts- und
Forensik-Wissenschaft, wo es ausschlaggebend sein kann, das besondere
HIV-Isolat zu bestimmen, welches für die Erzeugung einer Immunantwort,
einschließlich
einer Antikörperantwort,
verantwortlich war.
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In
einer weiteren diagnostischen Ausführungsform kann es wünschenswert
sein, immunologisch distinkte Retroviren spezifisch zu identifizieren,
beispielsweise HIV-Isolate, welche unterschiedlichen Subtypen angehören. Immunologisch
distinkte HIV-Isolate können
zum Beispiel LAI, MN, SF2, HXB2 oder ein primäres HIV-1-Isolat einschließen. In
dieser diagnostischen Ausführungsform
ist ein jeweiliges HIV-ähnliches
Teilchen der vorliegenden Erfindung nützlich zum Erzeugen von Antikörpern, einschließlich monoklonalen
Antikörpern, welche
ein solches immunologisch distinktes HIV-Isolat spezifisch erkennen.
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Es
versteht sich, dass eine Mischung von immunologisch distinkten HIV-ähnlichen
Teilchen entweder als ein Immunogen zum Beispiel in einem Impfstoff
oder als ein diagnostisches Agens verwendet werden kann. Es kann
Umstände
geben, bei welchen eine Mischung von HIV-ähnlichen Teilchen verwendet
wird, um Kreuz-Isolat-Schutz und/oder -Diagnose vorzusehen. In diesem
Fall wird die Mischung von Immunogenen üblicherweise als ein "Cocktail"-Präparat bezeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung sieht in vorteilhafterweise HIV-ähnliche
Teilchen vor, welche gag- und env-Genprodukte
im Wesentlichen in ihren natürlichen
Konformationen umfassen. Solche Retrovirusteilchen werden somit
von konformationalen Anti-HIV-Antikörpern (wie Anti-env-Antikörpern) erkannt,
welche das HIV-Antigen in einer denaturierten Form oder ein synthetisches
Peptid, welches einem solchen HIV-Antigen entspricht, nicht erkennen
können.
Die HIV-ähnlichen
Teilchen sind deshalb besonders nützlich als Antigene und als Immunogene
in der Erzeugung von anti-retroviralen Antikörpern (einschließlich monoklonalen
Antikörpern)
in diagnostischen Ausführungsformen.
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Andere Verwendungen
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Moleküle, welche
an die HIV-ähnlichen
Teilchen binden, insbesondere Antikörper, Antikörperverwandte Moleküle und Strukturanaloga
davon, sind ebenfalls von möglichen
Nutzen als Mittel in der Behandlung und Diagnose von AIDS und verwandten
Zuständen.
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Varianten
von Antikörpern
(einschließlich
Varianten der Antigen-Bindungsstelle), wie chimäre Antikörper, humanisierte Antikörper, furnierte
Antikörper
und technisch konstruierte Antikörper,
welche für
die Retrovirus-ähnlichen
Teilchen spezifisch sind, sind innerhalb des Umfangs der Erfindung
eingeschlossen.
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Antikörper und
andere Moleküle,
welche an die HIV-ähnlichen
Teilchen binden, können
für therapeutische
(prophylaktische und kurative) und diagnostische Zwecke in einer
Anzahl von verschiedenen Weisen verwendet werden, einschließlich den
Folgenden:
zur passiven Immunisierung durch geeignete Verabreichung
von Antikörpern,
möglicherweise
humanisierten Antikörpern,
an HIV-infizierte Patienten,
zum Aktivieren des Komplements
oder zum Vermitteln von Antikörper-abhängiger zellulärer Cytotoxizität (ADCC)
durch Verwendung von Antikörpern
einer geeigneten Unterklasse oder eines geeigneten Isotyps (möglicherweise
erhalten durch passendes Antikörper-Konstruieren),
um in der Lage zu sein, die gewünschte
Funktion auszuführen,
für die zielgerichtete
Zuführung
von Toxinen oder anderen Mitteln, zum Beispiel durch Verwendung
von Immununtoxinen, welche Konjugate von Antikörper und einem cytotoxischen
Rest umfassen, für
eine direkte oder indirekte Bindung an zelloberflächen-exponierte
HIV-Proteine von
HIV-infizierten Zellen (zum Beispiel gp120),
für die zielgerichtete
Zuführung
von hochimmunogenen Materialien an die Oberfläche von HIV-infizierten Zellen,
was zu einer möglichen
Beseitigung solcher Zellen entweder durch das humorale oder zelluläre Immunsystem
des Wirtes führt,
für eine Detektion
von HIV unter Anwendung einer Vielzahl von Immunoassay-Techniken.
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Somit
sind in noch einer weiteren diagnostischen Ausführungsform der Erfindung, die
immunogenen Zusammensetzungen (einzeln oder als Mischungen, einschließlich Cocktail-Präparationen)
brauchbar für
die Erzeugung von HIV-Antigen-spezifischen Antikörpern (einschließlich monoklonalen
Antikörpern),
welche verwendet werden können,
um HIV oder Antigene zu detektieren oder HIV in Proben, einschließlich biologischen Proben,
zu neutralisieren.
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In
einer alternativen diagnostischen Ausführungsform können die
HIV-ähnlichen
Teilchen verwendet werden, um HIV-spezifische T-Zellen in biologischen
Proben zum Beispiel aus HIV-infizierten Individuen für die Diagnose
oder Therapie spezifisch zu stimulieren.
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Biologische Hinterlegungen
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Bestimmte
Plasmide, welche HIV-ähnliche
Teilchen codieren und in Aspekten der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, welche hierin beschrieben sind und auf welche hierin Bezug
genommen wird, sind bei der American Type Culture Collection (ATCC),
welche sich in 10801 University Boulevard, Manassas, Virginia 20110 – 2209,
USA, befindet, unter Befolgung des Budapester Vertrages und vor
der Einreichung dieser Patentanmeldung hinterlegt worden. Proben
der hinterlegten Plasmide werden der Öffentlichkeit nach Erteilung
eines Patentes, basierend auf dieser US-Patentanmeldung zugänglich gemacht
werden, und alle Einschränkungen,
welche dem Zugang zu der Hinterlegung gesetzt sind, werden dann
aufgehoben. Hinterlegungen werden ersetzt, wenn die Hinterlegungsstelle
nicht in der Lage ist, lebensfähige
Proben auszuteilen. Die hierin beschriebene und beanspruchte Erfindung
ist hinsichtlich des Umfangs nicht durch die hinterlegten Plasmide
beschränkt,
da die hinterlegte Ausführungsform
lediglich als eine Veranschaulichung der Erfindung beabsichtigt
ist. Jedwede äquivalenten
oder ähnlichen
Plasmide, welche ähnliche
oder äquivalente
HIV-ähnliche Teilchen,
wie beschrieben in dieser Patentanmeldung, codieren, liegen innerhalb
des Umfangs der Erfindung.
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Hinterlegungszusammenfassung
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BEISPIELE
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Die
obenstehende Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung im
Allgemeinen. Ein vollständigeres
Verständnis
kann durch Bezugnahme auf die folgenden spezifischen Beispiele erhalten
werden. Diese Beispiele sind lediglich zu Zwecken der Veranschaulichung
beschrieben und mit ihnen wird nicht beabsichtigt, den Umfang der
Erfindung zu beschränken.
Obwohl spezifische Begriffe hierin verwendet worden sind, sind derartige
Begriffe in einem beschreibenden Sinn und nicht zu Zwecken von Einschränkungen
beabsichtigt. Immunologische und rekombinante DNA-Verfahren können in
dieser Offenbarung nicht explizit beschrieben werden, liegen aber
allgemein innerhalb des Kenntnisstandes des Fachmanns auf dem Gebiet.
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Beispiel 1:
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des Plasmids p83-19.
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Das
Plasmid p83-19 wurde, wie beschrieben in der WO 96/06177, aus pMTHIVBRU
(ATCC 75852), wie gezeigt in 3 davon,
konstruiert. pMTHIVBRU wird in den zuvor erwähnten U.S.-Patenten Nr. 5 439
809 und 5 571 712 beschrieben. Das Plasmid p83-19 enthält ein Hybrid-Hüllgen, welches
konstruiert wurde durch Ersetzen von DNA, codierend den Großteil von
gp120LAI, mit der entsprechenden DNA, die
gp120MN codiert. Dieses Ergebnis wurde durch
Ersetzen eines Kpal/BglII-DNA-Fragments (Nukleotide 6379 bis 7668)
aus HIV-1LAI mit dem KpnI/BglII-DNA-Fragment
(Nukleotide 6358 bis 7641) aus HIV-1-MIN bewerkstelligt.
Die genetische Karte für
das Plasmid p83-19 wird in der 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des Plasmids pCMVgDtat-vpr-.
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Das
Plasmid pCMVgDtat-vpr- wurde
aus dem Plasmid p83-19 (Beispiel 1) konstruiert. Der humane Metallothionein-Promotor
aus p83-19 wurde mit dem humanen Cytomegalovirus(CMV)-Promotor-
und Enhancer-Element sowie CMV-Intron-A-Sequenzen ersetzt. Die CMV-Sequenzen,
welche verwendet wurden, entsprechen einem SspI-PstI-DNA-Fragment
(Nukleotide 460 bis 2087), welches in Ref. 9 beschrieben ist. Das Signalpeptid-Fragment
aus HIV-1-gp120 wurde ersetzt durch das Signalpeptid-Fragment des
Glycoproteins D (gD) von Herpex Simplex Virus (HSV). Dies wurde
durch Gen-Assemblierung-unterstützte
Mutagenese (GAAM) bewerkstelligt, wie früher beschrieben (Ref. 10).
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Es
wurden drei Oligonukleotide synthetisiert: Ein Stromaufwärts-Primer
mit der Sequenz 5'-TATGACGACAAACAAAATCACGGCCCCCAACCTGGCGGCAGTCCCCCCCATTGCCACTGTCTTCTGCTCTTTCTATTA-3' (SEQ ID NR.: 1),
in welchem die letzten 27 Nukleotide komplementär zu den Nukleotiden 6230 bis
6256 von HIV-1LAI sind (sämtliche
Nukleotidnummerierung erfolgt in Übereinstimmung mit Ref.11 und der
HIV-Los Alamos-Datenbank
1988); ein Stromabwärts-Primer
mit der Sequenz 5'-CCCATAATAGACTGTGACCCACAATTTTTCTGTGAGAGAGGCATCCGCCAAGGCATATTTGC
CGCGGACCCCATGGAGGCCCAC-3' (SEQ
ID NR.: 2), in welchem die ersten 33 Nukleotide komplementär zu den Nukleotiden
6347 bis 6379 von HIV-1LAI sind; ein Verbrückungs-Oligonukleotid
mit der Sequenz 5'-TTGTTTGTCGTCATAGTGGGCCTCCATGGG-3' (SEQ ID NR.: 3),
in welchem die ersten 15 Oligonukleotide komplementär zu den
am 5'-Ende gelegenen
15 Nukleotiden des Stromaufwärts-Oligonukleotides
sind, während
die letzten 15 Nukleotide komplementär zu den am 3'-Ende befindlichen
15 Nukleotiden des Stromabwärts-Primers
sind.
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Die
Expression des Großteils
des Tat-Proteins wurde verhindert durch Inserieren von zwei Stop-Codons
(Nukleotide TAATAG), welche die Nukleotide TGGAAG (Nukleotide 5896
bis 5901) von HIV-1LAI ersetzten. Diese
Mutation wurde durch ortsgerichtete Mutagenese unter Verwendung
des folgenden Oligonukleotides erzeugt: 5'-GACTTCCTGGATGCTATTAGGGCTCTAGTCTAG-3' (SEQ ID NR.: 4).
Die Expression des Großteils
des Vpr-Proteins wurde verhindert durch Inserieren eines Stop-Codons
(Nukleotide TAG) an zwei verschiedenen Orten innerhalb der Vpr codierenden
Sequenzen. Das erste Stop-Codon ersetzte die HIV-1LAI-Nukleotide
5625 bis 5627, während
das zweite Stop-Codon die Nukleotide 5631 bis 5633 ersetzte. Diese
Mutationen wurden durch ortsgerichtete Mutagenese unter Verwendung
des folgenden Oligonukleotids inseriert: 5'-AAGACCAAGGGCCATAGAGGTAGCCACACAATGAA-3' (SEQ ID NR.: 5).
Schließlich
wurde das Gen, welches Resistenz gegen G418 vermittelt, co-linear
in das gleiche Plasmid inseriert und unter die Regulierung der SV40-Promotor-
und Polyadenylierungs-Sequenzen eingesetzt. Eine Karte des resultierenden Plasmids
pCMVgDtat-vpr- wird
in der 2A gezeigt, wohingegen Einzelheiten
der genomischen Modifikationen in der 2B gezeigt
sind.
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Beispiel 3:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die konstitutive Expression von HIV-1-ähnlichen
Teilchen aus einem Vero-Zell-Klon, der nach stabiler Transfektion
mit dem Plasmid pCMVgDta-vpr- etabliert
wurde.
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Das
Plasmid pCMVgDtat-vpr-,
das wie beschrieben in Beispiel 2 hergestellt wurde, wurde stabil
in Affennieren-Vero-Zellen durch das Transfinity(BRL)-Calciumphosphat-Vorgehen
transfiziert. Ungefähr
400 stabile G418R-Zelllinien wurden geklont
und hinsichtlich der Produktion von HIV-1-ähnlichen Teilchen durch Messen
der Menge an Teilchen-assoziiertem Gag-p24-Protein in den Kulturüberständen gescreent,
wie beschrieben in den U.S.-Patenten Nr. 5 439 809 und 5 571 712.
Eine Zelllinie, welche etwa 50 ng/ml p24 sezerniert, wurde identifiziert
(Klon Vero-356), und erzeugte festgestellermaßen stabil HIV-1-ähnliche
Teilchen bei zunehmender Passagezahl, wie veranschaulicht in der 3, Tafeln A und B. HIV-1-ähnliche Teilchen wurden durch Ultrazentrifugation
isoliert, und pellettierte Teilchen wurden mittels Western-Blot
analysiert, wie beschrieben in WO 96/06177, wobei für p24 (anti-p24)
und gp120 (Mab 50.1) spezifische monoklonale Antikörper verwendet wurden
(3, Tafeln A und B). Die Western-Blot-Analyse
zeigt die fortgesetzte Produktion von HIV-ähnlichen Teilchen
nach über
50 Passagen, was in ausgesprochenem Gegensatz zu den früher erzielten
Ergebnissen steht.
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Die
Spiegel der Teilchenproduktion wurden durch Induzieren des Klons
Vero-356 mit 5 mM Natriumbutyrat (NaBu) um das Dreifache, und durch
Induzieren der Zelllinie mit einer Mischung von 5 mM NaBu und 400
ng/ml Dexamethason (Dexam) um das Fünf- bis Achtfache erhöht (3, Tafel C).
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LITERATUR-BEZUGSTELLEN
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