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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen bedingt replizierenden viralen Vektor, Verfahren zur Herstellung,
Modifizierung, Vermehrung und selektiven Verpackung eines solchen
Vektors, isolierte Moleküle
von spezifizierten Nukleotid- und Aminosäuresequenzen, die für solche
Vektoren relevant sind, eine pharmazeutische Zusammensetzung und
eine Wirtszelle, die einen solchen Vektor enthalten, und Verfahren
der Verwendung eines solchen Vektors und einer solchen Wirtszelle.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Entdeckung des Human-Immunschwäche-Virus
(HIV) als Ursache des Erworbenen Immundefektsyndroms (AIDS) hat
eine Fülle
von Forschungsarbeiten bezüglich
der zugrunde liegenden Mechanismen des viralen Infektionszyklus
und der viralen Pathogenese bewirkt. Studien zu diesen Mechanismen
haben die Forscher mit einer ständig
wachsenden Anzahl von Zielen für
die Entwicklung von antiviralen Mitteln versorgt, die nicht nur
gegen HIV, sondern auch gegen andere Viren wirksam sind. Diese antiviralen
Mittel, insbesondere jene, die gegen HIV gerichtet sind, können nach
ihrem Wirkungsmodus in Gruppen unterteilt werden. Solche Gruppen
schließen
ein: Inhibitoren der Reversen Transkriptase, Konkurrenten bezüglich des
Viruseintritts in Zellen, Vakzine und Protease-Inhibitoren sowie
eine neuere Gruppe, die hier als „genetische antivirale Mittel" bezeichnet
wird.
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Im Allgemeinen hat jede Art von antiviralem
Mittel ihre eigenen damit verbundenen Vorteile und Grenzen und muss
in Bezug auf die Anforderungen der jeweiligen Behandlungssituation
beurteilt werden. Antivirale Mittel wie Zidovudin (3'-Azido-3'-deoxythymidin,
auch als AZT bekannt), Protease-Inhibitoren und dergleichen können in
die Körperzellen
des Patienten relativ leicht eingebracht werden und wurden in gro ßem Umfang
untersucht. Indem sie auf einen spezifischen Faktor im viralen Infektionszyklus
zielen, haben sich solche Mittel als relativ unwirksam gegen HIV
erwiesen. Das beruht primär
auf der Tatsache, dass HIV-Stämme
sich rasch verändern
und gegen Mittel mit einem einzigen Wirkungsort resistent werden
(Richman, AIDS Res. and Hum. Retrovir., 8, 1065–1071 (1992)). Folglich erzwingen
die Probleme der genetischen Variation und schnellen Mutation in
HIV-Genomen, dass man neue Antivirenstrategien in Betracht zieht,
um HIV-Infektionen zu behandeln. In dieser Hinsicht sind genetische
antivirale Mittel attraktiv, da sie intrazellulär auf vielen verschiedenen Niveaus
arbeiten.
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Genetische antivirale Mittel unterscheiden
sich von anderen Therapeutika insofern, als sie als molekulare Elemente
in eine Zielzelle transferiert werden, wo sie die Zelle vor Virusinfektionen
schützen
(Baltimore, Nature, 325, 395–396
(1988) und Dropulic' et al., Hum. Gene Ther., 5, 927–939 (1994)).
Genetische antivirale Mittel können
jedwede genetische Sequenz sein und schließen Antisense-Moleküle, RNA-Decoys,
transdominante Mutanten, Interferone, Toxine, Immunogene und Ribozyme
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Insbesondere sind Ribozyme
genetische antivirale Mittel, die Ziel-RNAs, einschließlich HIV-RNA,
auf sequenzspezifische Weise schneiden. Diese Spezifität der Ribozym-vermittelten
Spaltung von Ziel-RNA legt die mögliche
Verwendung von Ribozymen als therapeutische Inhibitoren der Virusreplikation,
einschließlich
der HIV-Replikation, nahe. Verschiedene Arten von Ribozymen, wie
Hammerhead- und Hairpin-Ribozyme, werden in Strategien gegen HIV
eingesetzt (siehe z. B.
US-PS
5 144 019, 5 180 818 und
5
272 262 , und die PCT-Anmeldungen WO 94/01549 und WO 93/23569).
Sowohl Hammerhead- als auch Hairpin-Ribozyme können so konstruiert werden,
dass sie jede Ziel-RNA schneiden, die eine GUC-Sequenz enthält (Haseloff
et al., Nature, 334, 585–591
(1988); Uhlenbeck, Nature, 334, 585 (1987); Hampel et al., Nuc.
Acids Res., 18, 299–304
(1990); und Symons, Ann. Rev. Biochem., 61, 641–671 (1992)). Allgemein gesagt,
haben Hammerhead-Ribozyme zwei Arten von funktionellen Domänen, eine
konservierte katalytische Domäne,
die von zwei Hybridisierungsdomänen
flankiert ist. Die Hybridisierungsdomänen binden an Sequenzen, welche
die GUC-Sequenz umgeben, und die katalytische Domäne schneidet
das RNA-Ziel 3' zur GUC-Sequenz (Uhlenbeck (1987), supra; Haseloff
et al. (1988), supra; und Symons (1992), supra).
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Eine Anzahl von Studien hat bestätigt, dass
Ribozyme zumindest teilweise beim Hemmen der Vermehrung von HIV
in Gewebekulturzellen wirksam sein können (siehe z. B. Sarver et
al., Science, 247, 1222–1225
(1990); Sarver et al., NIH Res., 5, 63–67 (1993a); Dropulic et al.,
J. Virol., 66, 1432–1441
(1992); Dropulic' et al., Methods: Comp. Meth. Enzymol., 5, 43–49 (1993);
Ojwang et al., PNAS, 89, 10802-10806 (1992);
Yu et al., PNAS, 90, 6340–6344
(1993) ; und Weerasinghe et al., J. Virol., 65, 5531–5534 (1991)).
Insbesondere Sarver et al. ((1990), supra) haben gezeigt, dass für die Spaltung
innerhalb der transkribierten Region des HIV-gag-Gens ausgelegte
Hammerhead-Ribozyme, i.e. Anti-gag-Ribozyme, spezifisch HIV-gag-RNAs in vitro schneiden
können.
Weiter wurde, wenn Anti-gag-Ribozyme exprimierende Zelllinien HIV-1
ausgesetzt wurden, eine 50- bis 100fache Hemmung der HIV-Replikation beobachtet. Ähnlich haben Weerasinghe
et al. ((1991), supra) gezeigt, dass retrovirale Vektoren, die Ribozyme
codieren, die für
die Spaltung innerhalb der U5-Sequenz von HIV-1-RNA ausgelegt sind,
transduzierten Zellen HIV-Resistenz verleihen, wenn anschließend HIV
ausgesetzt wird. Obgleich verschiedene Klone von transduzierten
Zellen verschiedene Niveaus der Resistenz auf den Challenge zeigten,
wie durch das Promotorsystem bestimmt wurde, welches zur Steuerung
der Ribozym-Expression verwendet wurde, erlagen die meisten der
Ribozym exprimierenden Zelllinien der HIV-Expression nach einer
beschränkten
Zeit in Kultur.
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Es wurde gezeigt, dass die Transduktion
von Gewebekulturzellen mit einem Provirus in das nef-Gen (das für die Virusreplikation
in Gewebekultur nicht essentiell ist), von dem ein Ribozym eingeführt wurde,
dessen Hybridisierungsdomänen
spezifisch für
die U5-Region von HIV waren, die Virusreplikation innerhalb der transduzierten
Zellen im Vergleich zu Zellen, die mit Wildtyp-Proviren transduziert
wurden, 100fach hemmte (siehe z. B. Dropulic' et al. (1992) und
(1993), supra). Ähnlich
wurde gezeigt, dass Hairpin-Ribozyme die HIV-Replikation in T-Zellen
hemmen, welche mit U5-Hairpin-Ribozyme
enthaltenden Vektoren transduziert und HIV ausgesetzt wurden (Ojwang
et al. (1992), supra). Andere Studien haben gezeigt, dass Vektoren,
die Ribozyme enthielten, die von einem tRNA-Promotor exprimiert
wurden, auch eine Vielzahl von HIV-Stämmen hemmen (Yu et al. (1993),
supra).
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Die Abgabe von Ribozymen oder anderen
genetischen antiviralen Mitteln an die zellulären Ziele der HIV-Infektion
(z. B. CD4+ T-Zellen und monocytische Makrophagen) war eine Haupthürde für die wirksame
genetische therapeutische Behandlung von AIDS. Derzeitige Ansätze zum
Zielen auf Zellen des hämatopoetischen
Systems (i. e. die primären
Ziele für
die HIV-Infektion) verlangen die Einführung therapeutischer Gene in
multipotente Vorläufer-Stammzellen,
die nach der Differenzierung reife T-Zellen geben, oder, alternativ dazu,
in die reifen CD4+ T-Lymphocyten selbst. Das Zielen auf Stammzellen
ist jedoch problematisch, weil die Zellen schwer zu kultivieren
und in vitro zu transduzieren sind. Das Zielen auf zirkulierende
T-Lymphocyten ist ebenfalls problematisch, da diese Zellen so weit
verstreut sind, dass es schwierig ist, alle Zielzellen unter Anwendung
derzeitiger Vektortransfersysteme zu erreichen. Außerdem müssen Makrophagen
als zelluläres
Ziel betrachtet werden, da sie das Hauptreservoir für die Virusausbreitung
in andere Organe sind. Da Makrophagen jedoch terminal differenziert
sind und daher keine Zellteilung mehr stattfindet, werden sie nicht
leicht mit üblicherweise
verwendeten Vektoren transduziert.
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Folglich macht der vorherrschende
derzeitige Ansatz bei der HIV-Behandlung von replikationsdefekten vitalen
Vektoren und Verpackungs- (i. e. „Helfer"-) Zelllinien Gebrauch
(siehe z. B. Buchschacher, JAMA, 269(22), 2880–2886 (1993); Anderson, Science,
256, 808–813
(1992); Miller, Nature, 357, 455–460 (1992); Mulligan, Science,
260, 926–931
(1993); Friedmann, Science, 244, 1275–1281 (1989); und Cournoyer
et al., Ann. Rev. Immunol., 11, 297–329 (1993)), um in für Virusinfektionen
(wie die HIV-Infektion) anfällige
Zellen ein Fremdgen einzuführen,
das die Virusreplikation spezifisch stört oder das den Tod einer infizierten
Zelle (erörtert von
Buchschacher (1993) supra) verursacht. Solche replikationsdefekten
vitalen Vektoren enthalten, zusätzlich
zu dem interessierenden Fremdgen, die cis-wirkenden Sequenzen, die
für die
Virusreplikation erforderlich sind, aber nicht Sequenzen, die essentielle
Virusproteine codieren. Folglich ist ein solcher Vektor nicht in
der Lage, den vitalen Replikationszyklus zu beenden, und eine Helferzelllinie,
die vitale Gene in ihrem Genom enthält und konstitutiv exprimiert,
wird für
seine Vermehrung verwendet. Nach dem Einführen eines replikationsdefekten
vitalen Vektors in eine Helferzelllinie werden für die Viruspartikelbildung
erforderliche Proteine dem Vektor in trans bereitgestellt, und es
werden Vektorviruspartikel gebildet, die in der Lage sind, Zielzellen
zu infizieren und darin das Gen zu exprimieren, das die Virusreplikation
stört oder
den Tod einer virusinfizierten Zelle verursacht.
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Solche replikationsdefekten retroviralen
Vektoren schließen
Adenoviren und Adenoassoziierte Viren ein, wie auch jene retroviralen
Vektoren, die in klinischen Versu chen der HIV-Gentherapie eingesetzt
werden, und insbesondere den amphotropen retroviralen Maus-Vektor,
der als Moloney Murines Leukämievirus
(MuLV) bekannt ist. Diese defekten viralen Vektoren wurden verwendet,
um CD4+ Zellen mit genetischen antiviralen Mitteln, wie Anti-HIV-Ribozyme,
zu transduzieren, und zwar mit variierendem Erfolg (Sarver et al.
(1990), supra; Weerasinghe et al. (1991), supra; Dropulic' et al.,
(1993), supra; Ojwang et al. (1992), supra; und Yu et al. (1993),
supra). Diese Vektoren sind jedoch intrinsisch beschränkt für HIV-Gentherapieanwendungen.
Beispielsweise ist eine hohe Transduktionsfrequenz speziell wichtig
bei der Behandlung von HIV, wo der Vektor entweder seltene CD34+
Progenitor hämatopoetische
Stammzellen oder weit verstreute Ziel-CD4+-T-Zellen, von denen die
meisten während
der klinischen „latenten"
Stufe der Erkrankung bereits mit HIV infiziert sind, transduzieren
muss. MuLV-Vektoren sind jedoch schwer mit hohem Titer zu erhalten
und führen
daher zu geringer Transduktion. Außerdem wurde Langzeitexpression
von transduzierter DNA in CD34+ Progenitor Stammzellen nicht erhalten,
insbesondere nach Differenzierung zu reifen T-Lymphozyten. Weiters
erfordert die Verwendung defekter viraler Vektoren ex vivo Gentransferstrategien
(siehe z.B.
US-PS 5 399 346 ),
was teuer und jenseits der Kosten für die allgemeine Bevölkerung
sein kann.
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Diese mit der Verwendung der derzeit
verfügbaren
Vektoren für
genetische therapeutische Behandlung von AIDS verbundenen Nachteile
haben Forscher dazu geführt,
nach neuen viralen Vektoren zu suchen. Ein solcher Vektor ist HIV
selbst. HIV-Vektoren
wurden für
Infektivitätsstudien
(Page et al., J. Virol., 64, 5270–5276 (1990)) und zum Einführen von
Genen (wie Selbstmordgenen) in CD4+ Zellen, insbesondere HIV-infizierte
CD4+ Zellen verwendet (siehe z. B. Buchschacher et al., Hum. Gener.
Ther., 3, 391–397
(1992); Richardson et al., J. Virol., 67, 3997–4005 (1993); Carroll et al.,
J. Virol., 68, 6047–6051
(1994); und Parolin et al., J. Virol., 68, 3888–3895 (1994)). Die Strategie
dieser Studien ist die Verwendung von HIV-Vektoren zum Einführen von
Genen in CD4+ T-Zellen und monocytische Zellen.
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Derzeit sind diese Vektoren jedoch
außerordentlich
komplex. Zudem ist die Verwendung dieser Vektoren von dem Risiko
der Erzeugung von Wildtyp-HIV über
intrazelluläre
Rekombination begleitet. Es wurde beobachtet, dass die Cotransfektion/Coinfektion
von defekten Vektorsequenzen und Helfervirus zur Rekombination zwischen
homologen Regionen der viralen Genome führt (Inoue et al., PNAS, 88,
2278-282 (1991)). Beobachtete Komplementation in vitro zeigt, dass
ein ähnlicher
replikationsdefekter HIV-Vektor in vivo rekombinieren könnte, wobei
eine bereits bestehende HIV-Infektion verschlechtert wird. Die Tatsache,
dass Retroviren zwei RNA-Genome in ein Virion verpacken, hat Forscher
dazu geführt
vorzuschlagen, dass Retroviren zwei virale RNAs tragen, um genetische
Defekte zu umgehen, die durch Komplementation und/oder Rekombination
verursacht sind (Inoue et al. (1991), supra).
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Zusätzlich zu dem Risiko intrazellulärer Rekombination,
wobei Wildtyp-HIV resultiert, ist mit HIV-Vektoren noch das Risiko
der Mutation in vivo verbunden, welche die Pathogenität des viralen
Vektors erhöht.
Das hat Sarver et al. (AIDS Res. and Hum. Retrovir., 9, 483–487 (1993b))
dazu gebracht, bezüglich
der Entwicklung von rekombinanten HIV-Vektoren der zweiten Generation
zu spekulieren, die replikationskompetent, aber nicht-pathogen sind.
Solche Vektoren replizieren in einem Patienten weiter, im Vergleich
zu den vorherrschend verwendeten nichtreplizierenden Vektoren (i.e.
replikationsdefekten Vektoren), und bieten somit konstante Konkurrenz
für Wildtyp-HIV.
Bisher sind jedoch solche Vektoren nicht verfügbar.
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Idealerweise ist die beste Gelegenheit
zur Behandlung eines Infizierten zum Zeitpunkt der Inokulation, bevor
das Virus den Wirt infiziert. Dies ist jedoch schwer zu erreichen,
da viele Individuen bis zur klinischen latenten Phase der Erkrankung
nicht merken, dass die mit HIV infiziert wurden. Basierend darauf
ist die Stufe, bei der antivirale Intervention am dringendsten gebraucht
wird, während
der klinischen Latenz. Die Therapie auf dieser Stufe erfordert,
dass der Herausforderung durch die große Anzahl von bereits infizierten
CD4+ Lymphozyten, die virale Genome beinhalten, begegnet wird. Das
ist keine leichte Herausforderung, wie die Tatsache zeigt, dass
HIV noch unheilbar und nur schlecht mit den derzeit verfügbaren Therapien
behandelbar ist. Ein wirksames Vakzin ist nicht in Sicht, und obgleich
gezeigt wurde, dass Inhibitoren der Reversen Transkriptase und Protease
die HIV-Replikation in Gewebekultur verhindern, hat die Entwicklung
von viraler Resistenz in vivo zum Versagen der Behandlung geführt. HIV-Gentherapie
kann also für
die große
Mehrheit der HIV-Infizierten, deren Zahl im Jahr 2000 mehr als 40
Millionen erreichen dürfte,
geringen Nutzen haben.
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Im Hinblick auf das Gesagte wird
es auch immer wichtiger, Langzeit- und persistente immunologische Antworten
auf bestimmte Pathogene zu entwickeln, insbesondere Viren, speziell
im Kontext von beispielsweise AIDS und Krebs. Abgeschwächte Lebendvakzine
(LA Vakzine), die replikationskompetente, aber nicht-pathogene Viren
verwenden, wurden in Betracht gezogen (Daniel et al., Science, 258,
1938–1941
(1992); und Desrosiers, AIDS Res. & Human Retrovir., 10, 331–332 (1994)).
Solche nicht-pathogenen Viren, die sich von den entsprechenden Wildtyp-Viren
durch eine Deletion in einem oder mehreren Genen unterscheiden,
können jedoch
entweder (i) keine schützende
Immunantwort hervorrufen, weil das Antigen nicht persistiert (weil
das LA-Virus nicht effizient repliziert), oder (ii) das LA-Virus
repliziert, hat aber ein anderes pathogenes Potential, wofür die Fähigkeit
des LA-Virus, in Jungtier-Modellen Krankheit hervorzurufen (Baba
et al., Science, 267, 1823–1825
(1995)), zeugt.
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Aus den genannten Gründen besteht
Bedarf an alternativen prophylaktischen und therapeutischen Behandlungsformen
von Virusinfektionen, insbesondere im Zusammenhang mit AIDS und
Krebs. Die vorliegende Erfindung bietet solche alternativen Methoden,
indem sie einen bedingt replizierenden Vektor bereitstellt. Die
Erfindung sieht auch weitere Methoden vor, in denen ein solcher
Vektor verwendet werden kann. Diese und andere Ziele und Vorteile
der vorliegenden Erfindung sowie weitere Merkmale der Erfindung
werden anhand der hier dargelegten Beschreibung der Erfindung offensichtlich.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen bedingt replizierenden, viralen Vektor bereit, der durch eine
Fähigkeit
gekennzeichnet ist, nur in einer Wirtszelle zu replizieren, die
eine Replikation des Vektors gestattet.
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In einer Ausführungsform beinhaltet der bedingt
replizierende, virale Vektor mindestens eine Nukleinsäuresequenz,
deren Anwesenheit, Transkription oder Translation dem Vektor in
einer bezüglich
der Replikation permissiven Wirtszelle einen Selektionsvorteil gegenüber einem
Wildtyp-Stamm des Virus verleiht, der dem Virus entspricht, von
dem der Vektor abgeleitet wurde.
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In einer anderen Ausführungsform
des bedingt replizierenden, viralen Vektors umfasst der Vektor,
der vorzugsweise ein Retrovirus ist, mindestens eine Nukleinsäuresequenz,
deren Anwesenheit, Transkription oder Translation einer mit dem
Vektor infizierten Wirszelle einen Selektionsvorteil gegenüber einer
Zelle verschafft, die mit einem Wildtyp-Stamm des Virus, der dem
Virus entspricht, von dem der Vektor abgeleitet wurde, infiziert
ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt
weiter eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die einen bedingt
replizierenden, viralen Vektor und einen pharmazeutisch unbedenklichen
Träger
enthält.
Weiter ist eine Wirtszelle vorgesehen, welche einen bedingt replizierenden
viralen Vektor enthält.
Ein Vektor, wobei dieser Vektor, wenn er DNA ist, eine Nukleotidsequenz
aufweist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 3, 4, 5, 6, 14,
worin mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, und wobei der Vektor,
wenn er RNA ist, eine Nukleotidsequenz aufweist, die codiert wird
durch eine Nukleotidsequenz, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus SEQ ID NRN. 2, 3, 4, 5, 6, 14, worin mindestens ein N mutiert
ist, 15 und 16, wird ebenfalls bereitgestellt, ebenso wie isolierte
und gereinigte Nukleinsäuremoleküle, wie
hier dargelegt. Ebenso wird ein Verfahren bereitgestellt, einen
Vektor mit einem Ribozym zu erzeugen, ein Verfahren zum Modifizieren eines
Vektors und ein Verfahren zum Vermehren und selektiven Verkapseln
eines bedingt replizierenden Vektors ohne die Verwendung einer Zelllinie
zum Verkapseln.
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In einen weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur therapeutischen und
prophylaküschen
Behandlung einer Wirtszelle bezüglich
einer Virusinfektion bereitgestellt. Solche Verfahren können zusätzlich die
Verwendung eines Hiffs-Expressionsvektors, eines zytotoxischen Wirkstoffes,
Proteine/Faktoren oder eines Protease/Reverse Transkriptase-Inhibitors,
je nach Bedarf, beinhalten. Das Verfahren kann beispielsweise zum
Hemmen der Replikation eines Virus, zur Behandlung von Krebs, für in vito
Gentransfer oder zum Exprimieren eines interessierenden Gens in
einer Wirtszelle verwendet werden.
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In noch einer weiteren Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Verwendung einer Wirtszelle bereitgestellt,
welche einen bedingt replizierenden Vektor enthält, um die Wechselwirkung zwischen
einem Wirkstoff/Faktor und einem Protein nachzuweisen. Ein solches
Verfahren ermöglicht
die Charakterisierung von Protein und das Screening von Wirkstoffen/Faktoren
hinsichtlich der Aktivität
in Bezug auf ein gegebenes Protein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die 1A bis 1E sind schematische Darstellungen
der Struktur des viralen Genoms, das in Wildtyp-HIV (1A), crHIV-1.1 (1B), crHIV-1.11 (1C), crHIV-1.12 (1D) und crHIV-1.111 (1E) vorhanden
ist. Bezeichnungen: cr, bedingt (konditional) replizierend; U5,
U5 codierende Sequenz; Rz, Ribozym; Ψ, Verpackungssignal; gag, pol
und env, die codierende Sequenz für Proteine, die Virus-Core,
Reverse Transkriptase bzw. Hülle
bilden; tat, rev, rre und nef, weitere virale Gene; offene Kästchen,
virale lange Terminalwiederholungen. Die Kreuze in der Wildtyp U5
codierenden Region zeigen die ungefähren Regionen an, in denen
Ribozyme gemäß dieser
Erfindung in Wildtyp U5 RNA schneiden, aber nicht in modifizierter
crHIV U5 RNA (i. e. „mU5").
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2 zeigt
die DNA-Sequenzen von Wildtyp-HIV U5 RNA [SEQ ID NR. 1] (A) und
modifizierter crHIV U5 RNA [SEQ ID NR. 2] (B). Die Zahlen beziehen
sich auf die Zahl der Basen stromab vom Transkriptionsstart.
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3 ist
ein Graph, der die Aktivität
von Reverser Transkriptase (cpm/μl)
gegen die Zeit (Tage nach der Co-Transfektion) für crHIV-vermittelte Hemmung
der Wildtyp HIV-Replikation in Jurkat-Zellen zeigt, die mit Wildtyp-HIV
und crHIV-1.1 (offene Kästchen),
mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.11 (offene, durchkreuzte Kästchen), mit
Wildtyp-HIV und crHIV-1.12 (gepunktete Kästchen) und Wildtyp-HIV und
Kontroll-Plasmid
pGEM-3Z (ausgefüllte
Kästchen)
co-transfiziert wurden.
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4 ist
ein Graph, der die Aktivität
von Reverser Transkriptase (cpm/μI)
gegen die Zeit (Tage nach der Co-Transfektion) für crHIV-vermittelte Hemmung
der Wildtyp-HIV-Replikation
in Jurkat-Zellen zeigt, die mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.1 (offene
Kästchen),
mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.11 (offene, durchkreuzte Kästchen), mit
Wildtyp-HIV und crHIV-1.111 (gepunktete Kästchen) und Wildtyp-HIV und
Plasmid pGEM-3Z (ausgefüllte Kästchen)
co-transfiziert wurden.
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Die 5A-5C sind
schematische Darstellungen der Primer und Sonden, die verwendet
werden, um U5 RNA Transkripte von Wildtyp-HIV (5A), crHIV-1.1 ( 5B) und crHIV-1.111 (5C) zu detektieren. Bezeichnungen: U5,
U5 codierende Sequenz; Ψ,
Verpackungssignal; gag, pol und env, die codierenden Sequenzen für Proteine,
die Virus-Core, Reverse Transkriptase bzw. Hülle bilden; offene Kästchen,
virale lange Terminalwiederholungen; ausgefüllte Kästchen, al und rev codierende
Sequenzen; PE, V1, V2, V3, R1 und R2, Primer, die für Wildtyp-
und/oder bedingt replizierende Viren verwendet werden. Das Kreuz
in der Wildtyp U5 codierenden Region zeigt die ungefähre Region
an, wo Ribozyme gemäß dieser
Erfindung in Wildtyp U5 RNA schneiden, aber nicht in modifizierter
cr-HIV U5 RNA (i. e. „mU5").
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zum Hemmen der Replikation eines Wildtyp-Stammes eines
Virus bereit. Der Verfahren beinhaltet, dass ein Wirt, der in der
Lage ist, mit einem solchen Wildtyp-Stamm eines Virus infiziert
zu werden, und vorzugsweise tatsächlich
mit einem solchen Wildtyp-Stamm eines Virus infiziert ist, mit einem
Vektor in Kontakt gebracht wird, der nur in einem Wirt vermehrt
wird, der hinsichtlich der Replikation des Vektors (i. e. ein nicht-pathogener,
bedingt (konditional) replizierender (cr) Vektor) permissiv ist.
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Wie weiter hier beschrieben wird,
besteht ein spezielles Ziel des Verfahrens darin, eine kompetitive Infektion
in dem Wirt mit einem solchen nicht-pathogenen, bedingt replizierenden
Vektor zu schaffen. Im Allgemeinen umfasst ein bedingt replizierender
Vektor gemäß dieser
Erfindung mindestens eine Nukleinsäuresequenz, die einen Selektionsvorteil
für die
Replikation und die Ausbreitung für den bedingt replizierenden Vektor
im Vergleich zum Wildtyp-Virus verleiht, und/oder mindestens eine
Nukleinsäuresequenz,
die einen Selektionsvorteil für
die Vermehrung von Viruspartikeln einer Wirtszelle verleiht, die
einen bedingt replizierenden Vektor enthält, im Vergleich zu einer Wirtszelle,
die ein Wildtyp-Virus enthält.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
der Vektor eine HIV-Sequenz und wird für die Behandlung von HIV-Infektionen
verwendet. Der Vektor oder eine den Vektor enthaltende Wirtszelle
enthält also
mindestens eine Nukleinsäuresequenz,
die (1) ein crHIV-Genom mit einem Selektionsvorteil gegenüber einem
Wildtyp-HIV-Genom für
das Verpacken in Virionen-Nachkommenschaft (i. e. in Zellen, wo
beide vorhanden sind) und/oder (2) eine Wirtszelle, die einen bedingt
replizierenden Vektor (Virus) produziert, mit einem Selektionsvorteil
für die
Bildung von crHIV-Virion im Vergleich zu einer Wildtyp-Virus produzierenden
Zelle bereitstellt. Ein Verfahren (auf das die Erfindung nicht eingeschränkt ist)
besteht darin, crHIV-Genomen einen Selektionsvorteil für die Verpackung
zu verleihen, indem sie mit einem oder mehreren Ribozymen versehen
werden, die in der Lage sind, das Wildtyp-HIV-Genom zu schneiden.
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Wildtyp-Virus
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Erfindungsgemäß ist ein „Virus" ein infektiöses Mittel,
das aus Protein und Nukleinsäure
besteht und den genetischen Mechanismus einer Wirtszelle benutzt,
um virale Produkte zu bilden, die durch die virale Nukleinsäure spezifiziert
sind. „Nukleinsäure" bezieht
sich auf ein Polymer von DNA oder RNA, das einzel- oder doppelsträngig, linear
oder zirkulär
ist und gegebenenfalls synthetische, nicht-natürliche oder modifizierte Nukleotide
enthält,
die in der Lage sind, in DNA- oder RNA-Polymere eingebracht zu werden.
Ein DNA-Polynukleotid besteht vorzugsweise aus genomischen oder
cDNA-Sequenzen.
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Ein „Wildtyp-Stamm eines Virus"
ist ein Stamm, der keinerlei von Menschen erzeugte Mutationen, wie hier
beschrieben, enthält,
i. e. jedwedes Virus, das aus der Natur isoliert werden kann. Andererseits
ist ein Wildtyp-Stamm jedwedes Virus, das in einem Labor gezüchtet worden
ist, aber in Abwesenheit anderer Viren noch in der Lage ist, Genom-
oder Virionen-Nachkommenschaft wie die aus der Natur isolierte zu
bilden. Beispielsweise der pNL4-3 HIV molekulare Klon, der in den
folgende Beispielen beschrieben wird, ist ein Wildtyp-Stamm, der
aus dem „AIDS
Research and Reference Reagent Program Catalog" durch die „National
Institutes of Health" erhältlich
ist (siehe auch Adachi et al., J. Virol., 59, 284–291 (1986)).
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Im Allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise angewendet, um Viruserkrankungen zu behandeln, die
von einer Virusinfektion herrühren.
Zweckmäßigerweise
ist ein Virus (sowie der Vektor, wie nachstehend erörtert) ein
RNA-Virus, es kann aber auch ein DNA-Virus sein. RNA-Viren sind
eine vielfältige
Gruppe, die Prokaryoten (z. B. Bakteriophagen) sowie viele Eukaryoten,
einschließlich
Säuger
und insbesondere Menschen, infiziert. Die meisten RNA-Viren haben
einzelsträngige
RNA als genetisches Material, obwohl zumindest eine Familie doppelsträngige RNA
als genetisches Material hat. Die RNA-Viren werden in drei Hauptgruppen
unterteilt: die Positivstrang-Viren (i. e. jene, von denen das von
dem Virus transferierte Genom in Protein translatiert wird und deren
deproteinisierte Nukleinsäure
ausreichend ist, um Infektionen auszulösen), die Negativstrang-Viren
(i. e. jene, bei denen das von dem Virus transferierte Genom komplementär zum Message-Sinn
ist und durch Virion-assoziierte Enzyme transkribiert werden muss,
ehe es zur Translation kommen kann) und die Doppelstrang-RNA-Viren.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise angewendet, um Positivstrang-Viren, Negativstrang-Viren
und Viren mit doppelsträngiger
RNA zu behandeln.
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Wie es hier verwendet wird, umfasst
ein RNA-Virus Sindbis-ähnliche
Viren (z. B. Togaviridae, Bromovirus, Cucumovirus, Tobamovirus,
Ilarvirus, Tobravirus und Potexvirus), Picornavirus-ähnliche
Viren (z. B. Picornaviridae, Caliciviridae, Comovirus, Nepovirus
und Potyvirus), Minusstrang-Viren (z. B. Paramyxoviridae, Rhabdoviridae,
Orthomyxoviridae, Bunyaviridae und Arenaviridae), Doppelstrang-Viren
(z. B. Reoviridae und Birnaviridae), Flavivirus-ähnliche Viren (z. B. Flaviviridae
und Pestivirus), Retrovirus-ähnliche
Viren (z. B. Retroviridae), Coronaviridae und andere Virengruppen,
einschließlich
Nodaviridae, aber nicht darauf eingeschränkt.
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Ein bevorzugtes RNA-Virus gemäß dieser
Erfindung ist ein Virus der Familie Flaviviridae, vorzugsweise ein
Virus des Genus Filovirus, insbesondere ein Marburg- oder Ebola-Virus.
Vorzugsweise ist ein Virus der Familie Flaviviridae ein Virus des
Genus Flavivirus, wie Gelbfiebervirus, Denguevirus, Westnilvirus,
St.-Louis-Enzephalitisvirus, Japanisches Enzephalitisvirus, Murray
Valley-Enzephalitisvirus, Rocio-Virus, durch Zecken übertragenes
Enzephalitisvirus und dergleichen.
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Ebenfalls bevorzugt ist ein Virus
der Familie Picornaviridae, vorzugsweise ein Hepatitis A-Virus (HAV), Hepatitis
B-Virus (HBV) oder ein Non-A- oder Non-B-Hepatitis-Virus.
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Ein anderes bevorzugtes RNA-Virus
ist ein Virus der Familie Retroviridae (i.e. ein Retrovirus), insbesondere
ein Virus des Genus oder der Subfamilie Oncovirinae, Spumavirinae,
Spumavirus, Lentivirinae und Lentivirus. Ein RNA-Virus der Subfamilie
Oncovirinae ist zweckmäßigerweise
ein humanes T-lymphotropes Virus Typ 1 oder 2 (i. e. HTLV-1 oder
HTLV-2) oder Bovines Leukämie-Virus
(BLV), ein Aviäres
Leukose-Sarkom-Virus
(z. B. Rous-Sarkom-Virus (RSV), Aviäres Myeloblastose-Virus (AMV),
Aviäres
Erythroblastose-Virus (AEV) und Rous-assoziiertes Virus (RAV; RAV-0
bis RAV-50), Säuger
C-Typ-Virus (z. B. Moloney Murines Leukämievirus (MuLV), Harvey Murines
Sarkomvirus (HaMSV), Abelson Murines Leukämievirus (A-MuLV), AKR-MuLV, Felines Leukämievirus
(FeLV), Simianes Sarkomvirus, Retikuloendotheliose-Virus (REV), Milznekrosevirus
(SNV)), ein B-Typ-Virus (z. B. Maus-Mammatumor-Virus (MMTV)) und
ein D-Typ-Virus (z. B. Mason-Pfizer Affenvirus (MPMV) und „SAIDS"-Viren).
Ein RNA-Virus der Subfamilie Lentivirus ist zweckmäßigerweise
ein Human-Immunschwäche-Virus
Typ 1 oder 2 (i. e. HIV-1 oder HIV-2, wobei HIV-1 früher Lymphadenopathie-assoziiertes
Virus 3 (HTLV-lll) und mit erworbenem Immunschwächesyndrom assoziiertes (AIDS-related)
Virus (ARV) genannt wurde), oder ein anderes zu HIV-1 oder HIV-2
verwandtes Virus, das identifiziert und mit AIDS oder AIDS-ähnlichen
Erkrankungen assoziiert wurde. Das Akronym „HIV" oder die Ausdrücke „AIDS-Virus"
oder „Human-Immunschwäche-Virus"
werden hier verwendet, um auf diese HIV-Viren, HIV-verwandten und
HIV-assoziierten Viren generisch Bezug zu nehmen. Weiter ist ein
RNA-Virus der Subfamilie Lentivirus vorzugsweise ein Visna/Maedi-Virus
(z. B. solche, wie sie Schafe infizieren), ein Felines Immunschwächevirus
(FIV), Bovines Lentivirus, Simianes Immunschwächevirus (SIV), Pferdeanämievirus
(equine infectious anemia virus, EIAV) und Caprines Arthritis-Enzephalitis-Virus
(CAEV).
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Ein Virus gemäß dieser Erfindung ist auch
zweckmäßigennreise
ein DNA-Virus. Vorzugsweise ist das DNA-Virus ein Epstein-Barr-Virus,
ein Adenovirus, ein Herpes-Simplex-Virus,
ein Papilloma-Virus, ein Vaccinia-Virus und dergleichen.
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Viele dieser Viren sind als Pathogene
der Sicherheitsstufe 4 („Biosafety
Level 4")
klassifiziert (i. e. World Health Organization (WHO) „Risikogruppe
4"), für die maximales
Containment bei der gesamten Laborarbeit erforderlich ist. Der Durchschnittsfachmann
ist jedoch mit den für
diese Viren erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen vertraut und
in der Lage, sie einzuhalten.
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Eine „Wirtszelle" kann jedwede
Zelle sein und ist vorzugsweise eine eukaryotische Zelle. Zweckmäßigerweise
ist die Wirtszelle ein Lymphozyt (wie ein T-Lymphozyt) oder ein
Makrophage (wie ein monocytischer Makrophage), oder sie ist ein
Vorläufer
zu einer dieser Zellen, wie eine hämatopoetische Stammzelle. Vorzugsweise
umfassen die Zellen ein CD4+ Glycoprotein an der Zelloberfläche, i.
e. sie sind CD4+. Wünschenswertewreise
ist jedoch ein CD4+ T-Lymphozyt, der mit dem AIDS-Virus infi ziert
wurde, noch nicht aktiviert worden (i. e. vorzugsweise ist die Expression
von nef noch nicht eingetreten, und noch bevorzugter wurde die CD4-Genexpression
nicht herunterreguliert, wie nachstehend erörtert). Weiter ist eine Wirtszelle
vorzugsweise eine Zelle, der der CD4-Marken fehlt und die doch in
der Lage ist, von einem Virus gemäß dieser Erfindung infiziert zu
werden. Solch eine Zelle schließt
folgende ein, ohne darauf eingeschränkt zu sein: Astrozyt, Hautfibroblast, Darmepithelzelle
und dergleichen. Vorzugsweise ist die Wirtszelle von einer eukaryotischen,
mehrzelligen Spezies (z. B. im Gegensatz zu einer einzelligen Hefezelle)
und, noch bevorzugter, eine Säuger-Zelle,
z. B. eine menschliche Zelle. Eine Zelle kann als einzelne Einheit
vorhanden sein, oder sie kann Teil einer größeren Ansammlung von Zellen
sein. Eine solche „größere Ansammlung
von Zellen" kann beispielsweise eine Zellkultur (gemischt oder rein),
ein Gewebe (z. B. Epithel- oder anderes Gewebe), ein Organ (z. B.
Herz, Lunge, Leber, Gallenblase, Harnblase, Auge und andere Organe),
ein Organsystem (z. B. Kreislauf, Atmungsorgane, Gastrointestinalsystem,
Harnorgane, Nervensystem, Haut- und Hautanhangsgebilde oder ein
anderes Organsystem) oder ein Organismus (z. B. Vogel, Säuger oder
dergleichen) sein. Vorzugsweise sind die Organe/Gewebe/Zellen, auf
die abgezielt wird, aus dem Kreislaufsystem (z. B. einschließlich Herz,
Blutgefäße und Blut, aber
nicht darauf eingeschränkt),
Atmungsorgane (z. B. Nase, Pharynx, Larynx, Trachea, Bronchien,
Bronchiolen, Lungen und dergleichen), Gastrointestinalsystem (z.
B. einschließlich
Mund, Pharynx, Ösophagus,
Magen, Eingeweide, Speicheldrüsen,
Pankreas, Leber, Gallenblase u. a.), Harnsystem (z. B. wie Nieren,
Harnröhre,
Harnblase, Harnleiter und dergleichen), Nervensystem (z. B. einschließlich – aber nicht
darauf eingeschränkt – Gehirn
und Rückenmark,
und spezielle Sinnesorgane, wie das Auge) und Haut- und Hautanhangsgebilde
(z. B. Haut). Noch bevorzugter werden die Zellen, auf die abgezielt
wird, aus der aus Herz-, Blutgefäß-, Lungen-,
Leber-, Gallenblasen-, Harnblasen- und Augenzellen bestehenden Gruppe
ausgewählt.
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Vektor
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Ein „Vektor" ist ein Nukleinsäuremolekül (typischerweise
DNA oder RNA), das dazu dient, eine Passagier-Nukleinsäuresequenz
(i. e. DNA oder RNA) in eine Wirtszelle zu transferieren. Drei übliche Typen
von Vektoren schließen
Plasmide, Phagen und Viren ein. Vorzugsweise ist der Vektor ein
Virus.
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Zweckmäßigerweise ist der Vektor kein
Wildtyp-Stamm eines Virus, insofern als er von Menschen gemachte
Mutationen enthält.
Der Vektor wird also typischerweise von einem Wildtyp-Virusstamm
durch genetische Manipulation (i. e. durch Deletion) abgeleitet,
sodass ein bedingt replizierendes Virus umfasst ist, wie weiter
hier beschrieben. Optimalerweise umfasst der virale Vektor einen
Stamm eines Virus, das vom selben Typ wie das Wildtyp-Virus ist,
welches die zu behandelnde Infektion verursacht, welches vorzugsweise
eines der zuvor genannten Wildtyp-Viren ist. Folglich wird der Vektor
vorzugsweise von einem RNA-Virus abgeleitet, bevorzugter von einem
Retrovirus, und optimalerweise ist der Vektor von einem Human-Immunschwäche-Virus abgeleitet.
Ein solcher von einem Human-Immunschwäche-Virus abgeleiteter Vektor
wird hier generisch als „crHIV"-Vektor
bezeichnet.
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Ein Vektor ist vorzugsweise auch
ein „chimärer Vektor",
z. B. eine Kombination eines viralen Vektors mit anderen Sequenzen,
wie beispielsweise eine Kombination von HIV-Sequenzen mit einem
anderen Virus (das zweckmäßigerweise
von einem Wildtyp-Virusstamm abgeleitet ist, um einen bedingt replizierenden
Vektor zu umfassen). Insbesondere können HIV-Sequenzen zweckmäßigerweise
mit Sequenzen eines modifizierten (i. e. Nicht-Wildtyp) Stammes
von Adenovirus, Adeno-assoziiertem Virus, Sindbisvirus-Vektor oder
einem amphotropen murinen retroviralen Vektor verknüpft werden.
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Wie hier in Betracht gezogen, kann
ein Vektor DNA oder RNA umfassen. Zum Beispiel kann entweder ein
DNA- oder ein RNA-Vektor verwendet werden, um das Virus abzuleiten. Ähnlich kann
eine cDNA-Kopie eines viralen RNA-Genoms gemacht werden. Alternativ
kann eine cDNA- (oder virale genomische DNA-) Einheit in vitro transkribiert
werden, um RNA zu produzieren. Diese Techniken sind den Fachleuten
auf dem Gebiet gut bekannt, und sie sind auch in den folgenden Beispielen
beschrieben.
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Ein „bedingt (konditional) replizierendes
Virus" ist ein replikationsdefektes Virus, das nur unter bestimmten
Bedingungen defekt ist. Insbesondere kann das Virus seinen Replikationszyklus
in einer permissiven Wirtszelle beenden, in einer restriktiven Wirtszelle
nicht. Eine „permissive
Wirtszelle" ist eine mit einem Wildtyp-Stamm eines Virus infizierte
Wirtszelle. Eine solche Infektion kann vor oder nach der Infektion
mit einem bedingt replizierenden Virus gemäß dieser Erfindung erfolgen.
Alternativ ist eine „permissive
Wirtszelle" eine, die Wildtyp-Virusgenprodukte codiert, die für die Virusreplikation
erforderlich sind. Ein bedingt replizierender Vektor gemäß dieser
Erfindung ist also ein Virus (das vorzugsweise vom gleichen Virentyp
ist, wie die Infektion, die behandelt wird), das nur nach Komplementation
mit einem Wildtyp-Virusstamm repliziert oder wenn Wildtyp-Virus
Zellen infiziert, die bedingt replizierende Vektorgenome enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Vektor ein RNA-Virus (z. B. ein bedingt replizierendes
HIV-Virus), das in Form von DNA eingeführt wird. Diese bevorzugte
Ausführungsform
stellt eine Strategie mit replizierendem HIV-1 (crHIV) Vektor- bereit,
die nicht-pathogene crHIV-1-Vektorgenome mit einem Selektionsvorteil
gegenüber
pathogenen Wildtyp-HIV-Genomen bietet. Speziell in Zellen, die Wildtyp-HIV-
und crHIV-Genome enthalten, haben crHIV-RNAs einen Selektionsvorteil
für das
Verpacken in Virionen, weil sie beispielsweise Ribozyme enthalten,
die Wildtyp-RNA
schneiden, aber nicht crHIV-RNA. Solche nicht-pathogenen crHIVs
sind in der Lage, sich in nicht infizierte Zellen auszubreiten,
die für
eine HIV-Infektion anfällig
sind (z. B. CD4+ Zellen), in Gegenwart von Wildtyp-Helfervirus.
Auf diese Art stört
das selektive Verpacken und die Ausbreitung von crHIV die Replikation
von Wildtyp-HIV.
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Im Besonderen werden crHIV-Genome
in infizierte Zellen oder nicht infizierte Zellen eingebracht. Infizierte
Zellen versorgen das crHIV-Genom mit Proteinen, die für die Enkapsidation
und die Bildung von Virionen-Nachkommenschaft erforderlich sind.
crHIV-Genome werden in nicht infizierte Zellen vorzugsweise direkt durch
Transduktion (z. B. kann das durch Liposom-vermittelte Transduktion
von crHIV-DNA oder durch die Verwendung eines chimären viralen
Vektors gemacht werden) oder durch Infektion von crHIV-Partikeln,
die aus der Transfektion von mit Wildtyp-HIV infizierten Zellen
resultieren, eingeführt.
Nicht infizierte Zellen produzieren von sich aus keine crHIV-Partikel.
Sie können
jedoch mit Wildtyp-Virus superinfiziert werden, was die Proteine
liefert, die für
die weitere Produktion von crHIV-Partikeln erforderlich sind. In
diesem Sinn fungiert ein bedingt replizierender Vektor gemäß dieser
Endung auch als eine Art „viraler
Transfer-Vektor", der die Mittel bereitstellt, durch die mehrfache
Durchgänge
der crHIV-Infektion (i. e. in Gegenwart von gleichzeitiger Infektion mit
Wildtyp-HIV) folgen können.
Ein solcher Vektor, der eine Virenquelle für mehr als einen Durchgang
der Virusreplikation bereitstellt, kontrastiert mit anderen derzeit
ver wendeten Vektoren, wie jenen, die mit Verpackungszelllinien verwendet
werden und die für
nur einen Durchgang der Replikation sorgen.
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Falls das gewünscht wird (z. B. um die Verwendung
des Vektors in vitro zu erleichtern), können virale Wildtyp-Genprodukte
der mit dem bedingt replizierenden Vektor infizierten Zelle gleichzeitig
zugeführt
werden. Virale Wildtyp-Genprodukte können nicht nur durch Co-Infektion
mit einem Wildtyp-Virusstamm (oder einer cDNA oder einem Provirus
eines RNA-Virus) zugeführt
werden, sondern auch dadurch, dass man sie einer Zelle in Form ihrer
Gene, subkloniert in einem Expressionsvektor, z. B. einem Hilfs-Expressionsvektor
(„Helfer"),
der in der Lage ist, auf einer Wirtszelle Transkription oder Translation
der Sequenzen (regulatorisch oder strukturell) zu geben, zuführt, oder
alternativ können
die Genprodukte exogen zugeführt
werden, i. e. durch Zugabe der Proteinprodukte zu der Zelle. In
Bezug auf den „Helfer":
Seine Expression kann zeltspezifisch oder nicht zeltspezifisch sein,
und er kann in eine Wirtszelle gemeinsam mit einem bedingt replizierenden
viralen Vektor, wie er hier definiert ist, eingeführt werden
und die kontinuierliche Replikation des bedingt replizierenden viralen
Vektors ermöglichen.
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Wie hier verwendet, bezieht sich „Komplementation"
auf eine nicht-genetische Interaktion von viralen Genprodukten aus
unterschiedlichen Quellen in Zellen. Speziell mit einer Mischinfektion
umfasst die Komplementation eine Erhöhung der Virenausbeute von
einem oder beiden parentalen Genomen, während die Genotypen der parentalen
Genome unverändert
bleiben. Die Komplementation kann nicht-allelisch (i. e. intergen, wobei
in verschiedenen Funktionen defekte Mutanten einander bei der Virusreplikation
durch Zuführen
der im anderen Virus defekten Funktion unterstützen) oder allelisch (i. e.
intragen, wobei die beiden Eltern in verschiedenen Domänen eines
multimeren Proteins Defekte haben) sein.
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Zweckmäßigerweise können die
Arten von Zellen, die mit crHIV-DNA transfiziert (transduziert)
(i. e. durch Liposomen oder durch Verwendung eines adenoviralen
Vektors oder eines amphotropen retroviralen Vektors) werden können, mit
HIV infizierte oder nicht infizierte Zellen sein. Mit HIV infizierte
Zellen können
aktiviert oder nicht aktiviert sein. Wenn sie aktiviert sind, transkribieren
sie sofort Wildtyp-HIV-RNA und crHIV-RNA, was zu selektiver Verpackung
von crHIV-RNA in Virionen-Nachkommenschaft führt. Wenn mit HIV infizierte
Zellen nicht aktiviert sind, bleibt die crHIV-DNA in ihnen, bis
sie aktiviert werden (z. B. durch Stimulierung durch Mitogene, Antigene
und dergleichen), was wiederum zu selektiver Verpackung von crHIV-RNA
in Virionen-Nachkommenschaft führt.
Weder aktivierte noch nicht aktvierte uninfizierte Zellen, die mit
crHIV-DNA transfiziert sind, erzeugen Virionen, bis sie mit Wildtyp-HIV superinfiziert
und durch Stimulation aktiviert werden, was wiederum zu selektiver
Verpackung von crHIV RNA in Virionen-Nachkommenschaft führt.
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Die Superinfektion von Zellen, die
crHIV-Genoma (z. B. als Ergebnis einer Transfektion oder Infektion enthalten,
tritt auf, weil crHIV-Genoma keine viralen Proteine codieren, die
die Superinfektion blockieren (wie env oder nef) Die resultierenden
crHIV-Virionen können nicht
infizierte Zellen infizieren, wiel die Viruspartikel das Reverse
Transkriptase-Molekül
enthalten, das aIIe HIV-Partikel tragen, so dass sie ein DNA-Provirus aus ihrer
genomischen RNA erzeugen können.
Dieser Prozess wird reverse Transkription genannt. Sobald crHIV-Virionen
nicht infiziere Zellen infizieren, könnn sie reverser Transkription
unterliegen und ein Provirus aus ihrer genomischen RNA erzeugen.
Diese Zellen sind daher jenen nicht infizierten Zelten äquivalent,
die direkt mit crHIV-DNA transduziert werden. Sie können keine
crHIV-Partikel erzeugen, bis diese Zellen mit Wildtyp-HIV superinfiziert
und aktiviert werden, dann tritt wiederum selektives Verpacken von
crHIV-RNA in Virionen-Nachkommenschaft auf. Es ist möglich, dass
crHIV-Partikel auch einige Zellen infizieren, die schon mit HIV
infiziert sind (siehe z. B. Yunoki et al., Arch. Virol., 116, 143–158 (1991);
Winslow et al., Virol., 196, 849–854 (1993); Chen et al., Nuc.
Acids Res., 20, 4581–4589
(1992); und Kim et al., AIDS Res. & Hum. Retrovir., 9, 875–882 (1993)).
Damit dies auftritt, dürfen
die HIV-infizierten Zellen jedoch keine Proteine exprimieren, welche
die CD4-Expression herunterregulieren, weil das die crHIV-Virionen
daran hindert, diese Zellen zu infizieren. Aktivierte, mit HIV infizierte
Zellen regulieren im Allgemeinen die CD4-Expression herunter. Folglich
sind mit HIV infizierte Zellen, die nicht aktiviert sind, potentiell
empfänglich
für crHIV-Superinfektion
und könnten
daher eine andere Quelle für
die Produktion von crHIV-Partikeln sein.
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Mit einem bevorzugten crHIV-Vektor
gemäß dieser
Erfindung umfasst der Vektor Sequenzen, die für RNA-Transknption, tRNA Primen-Bindung,
Dimerisierung und Verpackung erforderlich sind, und es fehlen Sequenzen,
die Proteine codieren, welche die Superinfektion mit Wifdtyp-HIV
blockieren (z. B. nef oder env Proteine), oder es sind solche Sequenzen
enthalten, aber Sie werden nicht transkribiert oder nicht translatiert
in funktionelle Proteine, so dass ihre Expression für „still"
gehalten wird. Noch bevorzugter fehlen dem Vektor die Region oder
die Region codierende Sequenzen von Wildtyp-HIV von innerhalb der
gag codierenden Sequenz bis und einschließlich des nef-Gens. Optimalerweise
umfasst jedoch der Vektor das rev-responsive Element (RRE), das
in den Vektor kloniert wird in der Region der Deletion oder einer
anderen geeigneten Region. Von einem solchen bevorzugten HIV-Vektor
sagt man, dass ihm „die
Region oder die Region codierende Sequenzen fehlen", da dieser Vektor
in der RNA-Manifestation verabreicht werden kann oder alternativ
als DNA, wie zuvor beschrieben.
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Die Konstruktion von Vektoren ist
den Fachleuten auf dem Gebiet wohl bekannt. Zum Beispiel – und wie
im Beispiel 1 beschrieben – wird
die DNA-Manifestation eines RNA-Virus, wie HIV, unter Verwendung
von Restriktionsenzymen geschnitten, um HIV codierende Sequenzen
auszuschneiden von innerhalb der gag codierenden Region bis innerhalb
der U3 Region, dem nef-Gen folgend. Eine Klonierungskassette, die
einen Polylinker mit mehrfachen Restriktionsstellen enthält, wird
in die Region der Deletion vor der Ligation eingeführt, um
geeignete Restriktionsstellen für
das Klonieren in den Vektor bereitzustellen. Ein RRE enthaltendes DNA-Fragment
wird in eine dieser Stellen subkloniert. Der resultierende Vektor
erzeugt ein trunkiertes gag-Transkript und erzeugt kein Wildtyp-Gag-Protein
oder irgendwelche anderen Wildtyp-HIV-Proteine. Es ist außerdem nicht erforderlich,
dass der Vektor das trunkierte gag-Protein exprimiert, da die gag-Translationsinitiationssequenz
mutiert werden kann, um die Translation zu verhindern.
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Unter Verwendung des gleichen Ansatzes
können
die crHIV-Sequenzen auch an andere Sequenzen gebunden werden, wie
jene eines Virus oder eines anderen Vektors, um einen chimären Vektor
zu erhalten. Beispielsweise können
die crHIV-Sequenzen an die von Sindbis-Virus, AAV, Adenovirus oder
amphotropem Retrovirus ligiert werden, um nur einige solche Viren
zu nennen, die verwendet werden können, um für den Transfer der crHIV-Sequenzen
zu sorgen. Mit einem solchen chimären Vektor kann der Vektor
in die Zelle eingeführt
werden, und zwar entweder unter Verwendung des gemeinsamen Virus-Mechanismus
für den
Eintritt in die Zelle (z. B. Rezeptor-vermittelte Endocytose für Adenovirus)
oder anderer Mittel, z. B. Liposomen.
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Vorzugsweise umfasst erfindungsgemäß ein Vektor
(i. e. ein bedingt replizierendes Virus, das vorzugsweise ein crHIV-Vektor
ist) mindestens eine Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz (i. e. Anwesenheit, Transkription oder Translation)
einen Selektionsvorteil verleiht. Zwei Arten von Nukleinsäuresequenzen
werden für
das Einbringen in den Vektor in Betracht gezogen: (1) eine Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz optimalerweise einen Selektionsvorteil für die Virusreplikation
und Ausbreitung einem eine solche Sequenz enthaltenden Vektor gegenüber einem
Wildtyp-Stamm eines Virus (i. e. vorzugsweise einem Wildtypstamm,
von dem der Vektor abgeleitet wurde und der die Sequenz nicht umfasst)
verleiht und (2) eine Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz optimalerweise den mit einem die Sequenz enthaltenden
Vektor infizierten Zellen einen Selektionsvorteil verleiht im Vergleich
zu Zellen, die mit einem Wildtypstamm des Virus infiziert wurden
(i. e. vorzugsweise einem Wildtypstamm, von dem der Vektor abgeleitet
wurde (und auch beispielsweise ein Hilfs-Expressionsvektor, der die
Vektorreplikation und/oder die Funktion in einer nicht infizierten
Wirtszelle fördert)
und der die Sequenz nicht enthält),
beispielsweise durch Fördern
des Überlebens
der Zelle, Fördern
der Vektorpartikelproduktion und/oder -vermehrung, Förderung
der Produktion von crHIV-Vektor-Virionen von crHIV-Vektor produzierenden Zellen,
Herbeiführen
von Apoptose, Erleichterung der Proteinproduktion oder Förderung
der immunologischen Funktion oder des Targeting, um ein gewünschtes
prophylaktisches, therapeutisches oder biologisches Ergebnis zu
erzielen, Jede dieser Sequenzen oder mehrere von jeder dieser Sequenzen,
i. e. eine Sequenz, die allein oder in Kombination mit (einem) anderen
Faktoren) die Vermehrung des Vektor fördert und/oder eine spezielle
Wirtszellenfunktion fördert,
um ein vorteilhaftes prophylaktisches, therapeutisches und/oder
biologisches Ergebnis zu ermöglichen,
kann in den Vektor inkludiert werden, und zwar in Abwesenheit oder
Anwesenheit der anderen Sequenz, i. e. der Vektor kann „mindestens
eine Nukleinsäuresequenz"
und „mindestens
eine zusätzliche
Nukleinsäuresequenz"
beinhalten.
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Eine „Nukleinsäure" ist wie zuvor beschrieben.
Eine „Nukleinsäuresequenz"
im Besonderen beinhaltet ein Gen oder eine codierende Sequenz (i.
e. DNA oder RNA), potentiell von jedweder Größe (i. e. beschränkt natürlich von
den Bedingungen der Verpackung, die der Vektor auferlegt), wobei
der Besitz einen Selektionsvorteil verleiht, wie hier definiert.
Ein „Gen"
ist eine Nukleinsäuresequenz,
die für
ein Protein codiert oder ein nascierendes mRNA-Molekül (unabhängig davon,
ob die Sequenz transkribiert und/oder translatiert wird). Obwohl
ein Gen codierende Sequenzen so wie nicht codierende Sequenzen (z.
B. regulatorische Sequenzen) enthält, schließt eine „codierende Sequenz" nicht-codierende
DNA nicht ein.
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- 1. Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz in einer Wirtszelle einem eine solche Sequenz enthaltenden
Vektor einen Selektionsvorteil gegenüber einem Wildtypsiamm eines
Virus verleiht
-
Eine Nukleinsäuresequenz, die einem Vektor
in einer Wirtszelle einen Selektionsvorteil gegenüber einem
Wildtypstamm eines Virus verleiht, ist vorzugsweise irgendeine Sequenz,
die erlaubt, dass von dem Vektor vermehrte Viruspartikel selektiv
produziert oder verpackt werden im Vergleich zu Viruspartikeln,
die von dem Wildtyp-Virus vermehrt werden. Solche Sequenzen schließen folgende
ein, ohne darauf eingeschränkt
zu sein: eine Sequenz, die zu einem Anstieg bei der Zahl der intrazellulär erzeugten
Vektorgenome im Vergleich zu Wildtyp-Genomen führt, und eine antivirale Nukleinsäuresequenz.
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Die erste Kategorie von Nukleinsäuresequenzen,
die einem die Sequenz enthaltenden Vektor in einer Wirtszelle gegenüber einem
Virus-Wildtypstamm einen Selektionsvorteil verleihen, sind Sequenzen
wie ein Promotor. Ein „Promotor"
ist eine Sequenz, welche die Bindung von RNA-Polymerase steuert
und dabei die RNA-Synthese fördert
und die einen oder mehrere Enhancer enthalten kann. „Enhancer"
sind cis-wirkende Elemente, welche die Transkription benachbarter
Gene stimulieren oder hemmen. Ein Enhancer, der die Transkription
hemmt, wird auch als „Silencer"
bezeichnet. Enhancer unterscheiden sich von DNA-Bindungsstellen für Sequenzspezifische
DNA-Bindungsproteine, die nur im Promotor gefunden werden (die auch
als „Promotor-Elemente"
bezeichnet werden), dadurch, dass Enhancer in jeder Orientierung
fungieren können
und über Distanzen
von bis zu mehreren Kilobasenpaaren (kb), selbst von einer Position
stromab von einer transkribierten Region.
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Folglich ist der Promotor (z. B.
LTR (long terminal repeat)) eines bedingt replizierenden HIV-Vektors vorzugsweise
so modifiziert, dass der Vektor mehr auf bestimmte Cytokine anspricht
als der Wildtyp-HIV-Stamm. Beispielsweise ist ein modifizierter
HIV-Promotor erhältlich,
der in Gegenwart von Interleukin-2 erhöhte Transkriptionsaktivität zeigt.
Das Einbringen dieses Promotors in einen Vektor und das Einführen des
Vektors in Wildtyp-HIV-infizierte Zellen führt vorzugsweise zu einer erhöhten Produktion
und Verpackung von Virionen-Nachkommenschaft vom Vektorgenom im
Vergleich zu Wildtyp-HIV-Genom. Andere Cytokine und/oder Chemokine
(z. B. einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Tumornekrosefaktor α,
RANTES und dergleichen) können
ebenfalls verwendet werden, um das selektive Verpacken von Virionen
zu fördern,
codiert von dem Vektor.
-
Die zweite Kategorie von Nukleinsäuresequenz,
die einem die Sequenz enthaltenden Vektor im Vergleich zu einem
Virus-Wildtypstamm einen Selektionsvorteil verleiht, schließt als bevorzugte
Nukleinsäuresequenz
eine antivirale Nukleinsäuresequenz
ein. „Antivirale
Agenzien" werden nach ihrer Wirkungsart in Kategorien eingeteilt,
z. B. Inhibitoren der Reversen Transkriptase, Konkurrenten um den
Viruseintritt in Zellen, Vakzine, Protease-Inhibitoren und genetische
antivirale Mittel. „Genetische
antivirale Mittel" sind DNA- oder RNA-Moleküle, die in Zellen transferiert
werden und ihre intrazellulären
Ziele entweder direkt (i. e. wie intrazellulär eingeführt) oder nach ihrer Umwandlung
in RNA oder Protein (dargestellt von Dropulic et al. (1994), supra) beeinflussen.
Eine genetische antivirale Sequenz ist auch eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz.
Genetische antivirale Agenzien schließen folgende ein, sind aber
nicht darauf beschränkt:
Antisense-Moleküle,
RNA-Decoys, transdominante Mutanten, Toxine, Immunogene und Ribozyme.
Zweckmäßigerweise
ist ein genetisches antivirales Mittel ein Antisense-Molekül, ein Immunogen
und ein Ribozym. Folglich ist eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz,
die einem Vektor gegenüber
einem Virus-Wildtypstamm einen Selektionsvorteil verleiht, die eines
genetischen antiviralen Mittels, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Antisense-Molekül,
einem Immunogen und einem Ribozym.
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Ein „Antisense-Molekül" ist ein
Molekül,
das ein kurzes Segment eines Gens spiegelbildlich darstellt, dessen
Expression blockiert werden soll. Ein gegen HIV gerichtetes Antisense-Molekül hybridisiert
mit Wildtyp-HIV-RNA, wobei der vorzugsweise Abbau durch zelluläre Nukleasen
ermöglicht
wird. Antisense-Moleküle sind
vorzugsweise DNA-Oligonukleotide, zweckmäßigerweise mit etwa 20 bis
etwa 200 Basenpaaren Länge, vorzugsweise
etwa 20 bis etwa 50 Basenpaaren Länge und optimalerweise weniger
als 25 Basenpaaren Länge.
Ein Antisense-Molekül
kann von crHIV-RNA exprimiert werden, die vorzugsweise an genomische
Wildtyp-RNA bindet, wobei die crHIV-RNA mit einem Selektionsvorteil
für die
Verpackung in Virionen-Nachkornmenschaft versehen wird.
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Ein „Immunogen" ist ein Einzelketten(single-chain)-Antikörper (scAb),
der gegen ein virales Strukturprotein gerichtet ist. Ein Immunogen
wird als Nukleinsäure
transferiert und intrazellulär
expoimiert. Ein Immunogen kann auch irgendein Antigen, Oberflächenprotein
(einschließlich
jener, die klassenrestringiert sind) oder ein Antikörper sein,
der die Vektor- und/oder Wirtszellenselektion erleichtert. In einem
bevorzugten Vektor umfasst die Nukleinsäuresequenz einen scAb, der
an Wildtyp-HIV-Rev-Protein bindet. Das verhindert vorzugsweise die
Reifung von Rev-Protein, indem es dazu führt, dass dieses im endoplasmatischen
Retikulum zurückgehalten
wird. Speziell exportieren Rev-Proteine ungespleißte HIV-RNA
zum Zytoplasma durch Bindung an RRE und Oligomerisierung, um die
HIV-RNA zu umgeben. HIV-RNAs, die mit Rev komplexiert sind, werden
in das Zytoplasma exportiert und umgehen den Spleiß-Mechanismus
der Zelle. Wenn also Wildtyp-Rev nicht an Wildtyp-RRE bindet, werden
Wildtyp-HIV-RNAs nicht in das Zytoplasma exportiert und nicht in
Virionen-Nachkommenschaft verkapselt.
-
Optimalerweise umfasst der die scAb-Nukleinsäuresequenz
enthaltende Vektor eine modifizierte RRE-Sequenz und codiert eine
mutiertes Rev-Protein, das modifiziertes RRE, aber nicht Wildtyp-RRE
erkennt. Folglich wird der Vektor in Zellen, die Wildtyp-HIV und einen die
scAb-Nukleinsäuresequenz
umfassenden Vektor enthalten, vorzugsweise in Virionen gepackt.
Eine ähnliche
Strategie wird vorzugsweise dort verwendet, wo Proteine von Wildtyp-HIV-Matrix
oder Nucleocapsid (i. e. oder irgendein Protein, das in Protein/RNA-Interaktionen
involviert ist, die Enkapsidation von viraler RNA beeinflussen)
die Ziele des scAb sind.
-
Ein „Ribozym" ist ein Antisense-Molekül mit katalytischer
Aktivität,
i. e. statt RNA zu binden und die Translation zu hemmen, binden
Ribozyme RNA und bewirken eine ortsspezifische Spaltung des gebundenen RNA-Moleküls. Im Altgemeinen
gibt es vier Ribozym-Gruppen: Tetrahymena-Gruppe 1 intervenierende
Sequenz, RNase P, Hammerhead- und Hairpin-Ribozyme. Es existieren
jedoch auch weitere katalytische Motive in anderen RNA-Molekülen, z.
B. Hepatitis Delta-Virus und ribosomale RNAs in Pilz-Mitochondrien.
-
Ein bevorzugtes Ribozyms ist ein
Ribozym, in dem die katalytische Domäne eine 3'-Nukleotid-NUH-Sequenz schneidet, wobei
N irgendein Nukleotid sein kann (i. e. G, A, U oder C) und N gleich
A, C oder U sein kann. Da jedoch die Sequenz, die am wirksamsten
durch solche Ribozyme geschnitten wird, eine GUC-Stelle ist, umfasst
die NUH-Sequenz vorzugsweise eine GUC-Stelle.
-
Zweckmäßigerweise schneidet ein solches
Ribozym in einer in einer Region eines Wildtyp-Virenstammes oder
seiner Transkripte, aber nicht in einer Region eines Vektors oder
seiner Transkripte. Das Ribozym schneidet das Virus oder seine Transkripte
in dem Sinn, dass ein solches Virus oder Vektor RNA oder DNA sein
kann, wie zuvor beschrieben. Mit Schneiden „in einer Region" ist Schneiden
in einer Region, auf die abgezielt wird, gemeint, i. e. vorzugsweise
eine Region des Virus, die für
die Virusvermehrung erforderlich ist. Zweckmäßigerweise wurde der Vektor
so modifiziert, dass diese spezielle Region, auf die abgezielt wird
(i. e. wenn überhaupt
in dem Vektor vorhanden) nicht durch das Ribozym geschnitten wird.
Optional kann das Ribozym den Vektor schneiden, solange die Spaltung
nicht in einer Region erfolgt, die für die Vermehrung viraler, z.
B. crHIV, Partikel erforderlich ist.
-
Optimalerweise wird das Ribozym durch
eine Sequenz codiert, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 3 (i. e. CACACAACACTGATGAGGCCGAAAGGCCGAAACGGGCACA)
und SEQ iD NR. 4 (i. e. ATCTCTAGTCTGATGAGGCCGAAAGGCCGAAACCAGAGTC).
Während
SEQ iD NR. 3 ein Ribozym umfasst, das auf die Stelle +115 (i. e.
ausgedrückt
als Zahl der Basen stromab vom Transkriptionsstart) der Wildtyp-HIV
U5 Region ausgerichtet ist, umfasst SEQ ID NR. 4 ein Ribozym, das
auf die Stelle +133 der Wildtyp-HIV U5 Region ausgerichtet ist.
-
Ein solches Ribozym ist in der Lage,
innerhalb des Wildtyp-HIV-Genoms (oder seiner Transkripte) zu schneiden,
aber nicht das Vektorgenom (oder seine Transkripte), da die U5-Sequenzen
des Vektors durch ortsgerichtete Mutagenese in vitro modifiziert
sind, wie das auf diesem Gebiet bekannt ist und im Beispiel 1 beschrieben
wird. Insbesondere werden die Vektorsequenzen vorzugsweise so modifiziert,
dass der Vektor eine Sequenz aufweist, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus
SEQ ID NR. 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, SEQ ID NR. 15 und SEQ ID NR.
-
16. In der Form von RNA enthält der Vektor
vorzugsweise eine Sequenz, die durch eine Sequenz codiert wird,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 5, SEQ
ID NR. 6, SEQ ID NR. 14, worin mindestens ein N mutiert ist, SEQ
ID NR. 15 und SEQ ID NR. 16. Im Gegensatz dazu enthält Wildtyp-HIV
die U5-Sequenz codiert durch die Sequenz von SEQ ID NR. 1 (i. e.
GTGTGCCCGTCTGTTGTGTGACTCTGGTAACTAGAGATC). Die Modifizierungen in
toto und der Vergleich mit der Wildtyp-U5-Sequenz (in der Form von
DNA) sind in 2 dargelegt.
-
Zudem können andere Ribozyme, die auf
andere Regionen eines viralen und insbesondere eines HIV-Genoms
ausgerichtet sind, allein oder in Kombination verwendet werden.
Beispielsweise kann das Ribozym innerhalb anderer RNA-Sequenzen
schneiden, die für
die Virusreplikation erforderlich sind, z. B. in der Reversen Transkriptase,
Protease oder Transaktivator-Protein, innerhalb von Rev oder innerhalb
anderer notwendiger Sequenzen, wie beschrieben wurde. Vorzugsweise
enthält
ein Vektor multiple Ribozyme, z. B. auf mehrer Orte ausgerichtet.
In solchen Fällen
werden die analogen Sequenzen in dem Vektor durch ortsgerichtete
Mutagenese oder ein anderes auf dem Gebiet bekanntes Mittel modifiziert,
um einen Vektor abzuleiten, der gegen eine solche Ribozym-Spaltung
resistent ist.
-
Wenn der Vektor ein Human-Immunschwäche-Virus
ist, fehlen dem Vektor vorzugsweise das tat-Gen und die 5'-Spleiß-Stelle,
und stattdessen ist eine Tripel-anti-Tat-Ribozym-Kassette vorhanden, wobei die
katalytische Domäne
jedes Ribozyms der Tripel-Ribozym-Kassette eine andere Stelle an
einem Nukleinsäuremolekül vom Wildtyp-Human-Immunschwächevirus
schneidet, insbesondere an einer anderen Stelle innerhalb von tat.
Vorzugsweise schneidet die katalytische Domäne jedes Ribozyms eine Nukleotidsequenz
in einer Region eines Nukleinsäuremoleküls von Wildtyp-Human-Immunschwächevirus,
für die
kein Ribozym-empfindliches Gegenstück im Vektor selbst vorhanden
ist.
-
- 2. Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz den mit einem die Sequenz aufweisenden Vektor infizierten
Zellen einen Selektionsvorteil im Vergleich zu den mit einem Wildtyp-Stamm
des Virus infizierten Zellen verleiht
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Eine Nukleinsäuresequenz, die einer Zelle,
die einen die Sequenz aufweisenden Vektor enthält, einen Selektionsvorteil
gegenüber
einer Zelle verschafft, die einen Wildtyp-Virenstamm enthält (i. e.
der diese Sequenz fehlt), ist vorzugsweise jede Sequenz, die erlaubt,
dass eine den Vektor enthaltende Zelle überlebt und Viruspartikel (i.
e. crHIV-Viruspartikel) sich vermehren, im Vergleich zu einer Zelle,
die das Wildtyp-Virus
enthält.
Solche Sequenzen schließen
jedwede Sequenz ein, die ermöglicht,
dass die Zelle oder der darin enthaltende Vektor der Zerstörung entgeht,
Sequenzen, die das Überleben
der Zelle fördern,
Sequenzen, die Apoptose induzieren, Sequenzen, die Proteinproduktion
erleichtern, oder Sequenzen, die Immunfunktion oder das Targeting
fördern,
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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Beispielsweise codiert eine solche
auf dem Vektor vorhandene Nukleinsäuresequenz Gene für eine Resistenz
gegen mehrere Wirkstoffe (siehe z. B. Ueda et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun., 141, 956–962 (1986)
; Ueda et al., J. Biol. Chem., 262, 505-508 (1987); und Ueda et al., PNAS, 84,
3004–3008
(1987)). In der Gegenwart von zugesetztem zytotoxischem Wirkstoff
(z. B. wie sie bei der Chemotherapie gegen Krebs verwendet werden),
ermöglicht
das einer den Vektor enthaltenden Zelle zu überleben, wohingegen eine Zelle, die
Wildtyp-Virus enthält,
wie HIV, nicht überlebt.
Solche zytotoxischen Wirkstoffe (Medikamente) schließen–ohne darauf
eingeschränkt
zu sein–ein:
Actinomycin D, Vinblastinsulfat, Vincristinsulfat, Daunomycin, Adriamycin,
VP-16 und AMSA.
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Alternativ enthält eine solche Nukleinsäuresequenz
zweckmäßigerweise
eine Sequenz, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer Sequenz einer mutierten (i.
e. mutanten) Protease (oder einer Sequenz, die eine solche codiert)
und einer Sequenz einer mutierten (i. e. mutanten) Reversen Transkriptase (oder
einer Sequenz, die eine solche codiert). Vorzugsweise wird eine
mutierte Reverse Transkriptase so konstruiert, dass sie resistent
ist gegenüber
nukleosidischen und nichtnukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren,
und eine mutierte Protease wird so konstruiert, dass sie gegen üblicherweise
verwendete Protease-Inhibitoren resistent ist.
-
Die Verabreichung dieser Protease-
oder Reverse-Transkriptase-Inhibitoren an einen Wirt in Verbindung
mit dem Vektor wird angewendet, um den Vektor produzierende Zellen
zu selektieren, im Gegensatz zu Wildtyp-Virus produzierenden Zellen. Ähnlich wird
dieser Ansatz modifiziert für
die Verwendung mit irgendeinem Wirkstoff, der die. Virusreplikation
hemmt, so dass das Virus mutiert werden kann, um der Hemmung zu entgehen.
Folglich enthält
für die
Behandlung von HIV die in den Vektor eingebrachte selektive Nukleinsäuresequenz
vorzugsweise mutierte HIV-Sequenzen. Optimalerweise verhindern diese
Sequenzen jedoch nicht die Superinfektion mit Wildtyp-HIV.
-
Vorzugsweise ist der Vektor einer
von denen, die oben dargelegt wurden, und insbesondere einer der in
den 1B bis 1E dargestellten
bevorzugten crHIV-Vektoren, i. e. crHIV-1.1, crHIV-1.11, crHIV-1.12
bzw. crHIV-1.111 (Dropulic' et al., PNAS, 93, 11103–11108 (1996)).
Ebenfalls bevorzugt ist ein Vektor, wie er im Beispiel 11 beschrieben
ist, i. e. cr2HIV.
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Dem cr2HIV-Vektor fehlen vorzugsweise
das tat-Gen und seine Spleiß-Stelle
vom Genom eines Wildtyp-Human-Immunschwächevirus. An Stelle des tat-Gens
und seiner Spleiß-Stelle
enthält
der cr2HIV-Vektor eine Tripel-anti-Tat-Ribozym-Kassette, wobei die
katalytische Domäne
jedes Ribozyms der Tripel-Ribozym-Kassette eine andere Stelle auf
dem Nukleinsäuremolekül von Wildtyp-HIV
schneidet. Vorzugsweise schneidet die katalytische Domäne jedes
Ribozyms der Tripel-Ribozym-Kassette eine andere Stelle innerhalb von
tat auf einem Wildtyp-HIV-Nukleinsäuremolekül. Bevorzugter schneidet die
katalytische Domäne
jedes Ribozyms eine Nukleotidsequenz in einer Region eines Nukleinsäuremoleküls von Wildtyp-HIV,
für die
kein Ribozym-unempfindliches Gegenstück im Vektor selbst vorhanden
ist.
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Optimalerweise ist ein Vektor kompatible
mit der Zelle, in die er eingeführt
wird, z. B. ist er in der Lage, auf der Zelle Expression der Vektor-codierten
Nukleinsäuresequenzen
zu vermitteln. Zweckmäßigerweise
umfasst der Vektor einen Replikationsursprung, der in der Zelle
funktional ist. Wenn eine Nukleinsäuresequenz in Form ihrer DNA
codierenden Sequenz transferiert wird (z. B. versus in Form eines
kompletten Gens, das seinen eigenen Promotor enthält), enthält der Vektor
optimalerweise auch einen Promotor, der in der Lage ist, die Expression
der codierenden Sequenz zu steuern und der mit der codierenden Sequenz
operabel verbunden ist. Eine codierende Sequenz ist mit einem Promotor „operabel
verbunden" (z. B. wenn die codierende Sequenz und der Promotor zusammen
ein natives oder rekombinantes Gen konstituieren), wenn der Promotor
in der Lage ist, die Transkription der codierenden Sequenz zu dirigieren.
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In einem erfindungsgemäßen rekombinanten
Vektor sind vorzugsweise alle geeigneten Transkriptions- (z. B.
Initiations- und Terminationssignale), Translations- (z. B. Ribosom-Eintritt
oder Bindungsstelle und dergleichen) und Processing-Signale (z.
B. Spleiß-Donor-
oder -Akzeptor-Stellen, falls erforderlich, und Polyadenylierungssignale)
korrekt auf dem Vektor angeordnet, so dass jedes Gen oder jede codierende
Sequenz geeignet in den Zellen transkribiert (und/der translatiert,
falls das gewünscht
ist) wird, in die der Vektor eingeführt wird. Die Manipulation
solcher Signale zum Sicherstellen der geeigneten Expression in Wirtszellen
liegt im Bereich der Kenntnisse und Fähigkeiten des Durchschnittsfachmannes.
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Vorzugsweise enthält der Vektor auch Mittel,
durch die der Vektor oder seine enthaltene subklonierte Sequenz
identifiziert und selektiert wird. Die Vektoridentifizierung und/oder
-selektion erfolgt unter Verwendung einer Vielzahl von Ansätzen, die
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind. Beispielsweise werden
Vektoren, die spezielle Gene oder codierende Sequenzen enthalten,
vorzugsweise identifiziert durch Hybridisierung, die Gegenwart oder
Abwesenheit so genannter „Macker"-Genfunktionen,
die von auf dem Vektor vorhandenen Markengenen codiert werden, undloder
die Expression spezieller Sequenzen. Im ersten Ansatz wird die Gegenwart
einer speziellen Sequenz in einem Vektor durch Hybridisierung (z.
B. durch DNA-DNA-Hybridisierung) unter Verwendung von Sonden detektiert,
die zu der relevanten Sequenz homologe Sequenzen aufweisen. Im zweiten
Ansatz wird das System rekombinanter Vektor/Wirt identifiziert und
selektiert auf Basis der Gegenwart oder Abwesenheit bestimmter Markergenfunktionen,
wie Antibiotikaresistenz, Thymidinkinase-Aktivität und dergleichen, die durch
auf dem Vektor vorhandene spezielle Gene, die diese Funktionen codieren,
verursacht sind. Im dritten Ansatz werden Vektoren durch Prüfung hinsichtlich
eines bestimmten Genproduktes, das von dem Vektor codiert wird,
identifiziert. Solche Prüfungen
basieren auf den physikalischen, immunologischen oder funktionalen
Eigenschaften des Genproduktes.
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Folglich stellt die vorliegende Erfindung
auch einen Vektor bereit, der, wenn er DNA ist, eine Nukleotidsequenz
aufweist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 3, 4, 5, 6, 14,
worin mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, der, wenn er RNA
ist, eine Nukleotidsequenz aufweist, die codiert wird durch eine
Nukle otidsequenz, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 4, 5, 6, 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16.
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Die vorliegende Erfindung stellt
weiter ein Verfahren bereit, um einen Vektor zu erzeugen, der von
einem Wildtyp-Human-Immunschwächevirus
abgeleitet ist und der in der Lage ist, nur in einer Wirtszelle
zu replizieren, die die Replikation dieses Vektors gestattet, mit
einem Ribozym. Das Ribozym, das in dem Vektor vorhanden oder von
ihm codiert ist, schneidet eine Nukleinsäure eines Wildtyp-Human-Immunschwächevirus, aber
nicht den Vektor selbst und seine Transkripte, sofern vorhanden.
Das Verfahren beinhaltet, dass ein Vektor erhalten wird, der von
einem Wildtyp-Human-Immunschwächevirus
abgeleitet ist und der in der Lage ist, nur in einer Wirtszelle
zu replizieren, die die Replikation dieses Vektors gestattet, und
dass in den Vektor eine Nukleinsäuresequenz
eingebracht wird, die ein Ribozym umfasst oder codiert, dessen katalytische
Domäne eine
Nukleinsäure
eines Wildtyp-Human-Immunschwächevirus
schneidet, aber nicht den Vektor selbst oder seine Transkripte,
sofern vorhanden. In einem solchen Verfahren kann die Nukleotidsequenz,
die die U5-Sequenz des Wildtyp-Human-Immunschwächevirus enthält oder
codiert, von dem Vektor deletiert und durch eine Nukleotidsequenz
ersetzt werden, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, wenn der Vektor DNA ist,
und eine Nukleotidsequenz, die codiert ist durch eine Nukleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin mindestens
ein N mutiert ist, 15 und 16, wenn der Vektor RNA ist. Vorzugsweise
repliziert der Vektor in einer für
die Replikation dieses Vektors permissiven Zelle mehr als ein Mal.
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Die Erfindung stellt auch ein Verfahren
zum Modifizieren eines Vektors bereit. Das Verfahren beinhaltet,
dass man einen Vektor erhält
und in ihn eine Nukleotidsequenz einbringt, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus den DNA-Sequenzen SEQ ID NRN. 2, 3,
4, 5, 6, 14, worin mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, wenn
der Vektor DNA ist, und eine Nukleotidsequenz, die codiert ist durch
eine Nukleotidsequenz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 3, 4, 5, 6, 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, wenn der Vektor RNA ist.
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Weiters stellt diese Erfindung ein
Verfahren zum Vermehren und selektiven Verpacken eines bedingt replizierenden
Vektors ohne die Verwendung einer Verpackungs zelllinie bereit. Das
Verfahren umfasst das Inkontaktbringen des bedingt replizierenden
Vektors mit einer Zelle, die zur Infektion durch einen anderen Vektor befähigt ist,
der derselbe Vektortyp wie der bedingt replizierende Vektor ist
und der sich vom bedingt replizierenden Vektor dadurch unterscheidet,
dass er für
die Replikationskompetenz Wildtyp ist; anschließendes Inkontaktbringen der
Zelle mit dem anderen Vektor; und Kultivieren der Zelle unter Bedingungen,
die zur Vermehrung des bedingt replizierenden Vektors führen.
-
Bereitgestellt wird auch ein isoliertes
und gereinigtes Nukleinsäuremolekül, das ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus einem DNA-Molekül, das eine Nukleotidsequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin mindestens
ein N mutiert ist, 15 und 16, einem RNA-Molekül, das eine Nukleotidsequenz
umfasst, die codiert ist durch eine Nukleotidsequenz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin mindestens
ein N mutiert ist, 15 und 16.
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Methoden der Verwendung
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Die oben beschriebenen Vektoren werden
vorzugsweise für
die prophylaktische und therapeutische Behandlung von Virusinfektionen,
wegen der Einfachheit der Vektorhaltung und aus anderen Gründen in
eine Wirtszelle eingeführt.
Folglich stellt die vorliegende Erfindung eine Wirtszelle bereit,
die einen erfindungsgemäßen Vektor
enthält.
Die Isolierung von Wirtszellen und/oder die Haltung solcher Zellen
oder davon . abgeleiteter Zeltlinien in Kultur ist eine Routineangelegenheit
geworden und eine, in der der Durchschnittsfachmann versiert ist.
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Insbesondere wird ein Vektor, wie
er oben beschrieben wurde, vorzugsweise bei der prophylaktischen und
therapeutischen Behandlung einer Virusinfektion verwendet, vorzugsweise
einer solchen, wo die Infektion von einem Wildtyp-Virus herrührt, vorzugsweise
einem Wildtyp-RNA-Virus, noch bevorzugter von einem Wildtyp-Retrovirus
und optimalerweise von einem Wildtyp-HIV.
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Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen
einer Wirtszelle, die mit einem Wildtyp-Virus infiziert werden kann, mit einem
bedingt replizierenden Vektor, der in der Lage ist, nur in einer
Wirtszelle repliziert zu werden, die für die Replikation des Vektors permissiv
ist, dessen Anwesenheit, Transkription oder Translation die Replikation
des Wildtyp-Stammes des Virus in der Wirtszelle hemmt. Zweckmäßigerweise
repliziert der Vektor mehr als ein Mal und enthält mindestens eine Nukleinsäuresequenz,
deren Besitz (i. e. Anwesenheit, Transkription oder Translation)
dem Vektor in einer Wirtszelle einen Selektionsvorteil gegenüber einem
Wildtyp-Virenstamm verleiht, der optimalerweise der Stamm ist, von
dem der Vektor abgeleitet wurde.
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Gemäß diesem Verfahren enthält die Nukleinsäuresequenz
vorzugsweise eine Nukleotidsequenz die ein genetisches antiviales
Agens aufweist oder codiert, welches die Replikation und/oder Expression
eines anderen Virus als des Vektors nachteilig beeinflusst. Zweckmäßigerweise
ist das genetische antivirale Agens ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Antisense-Molekül,
einem Ribozym und einem Immunogen. Optimalerweise ist das genetische
antivirale Mittel ein Ribozym, vorzugsweise eines, dessen katalytische
Domäne
bei der 3' NUH-Nukleotidsequenz (i. e. speziell einer GUC-Sequenz)
schneidet. Optional wird das Ribozym zumindest teilweise durch eine
Sequenz codiert, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 3 und SEQ ID NR. 4.
Zweckmäßigerweise
schneidet das Ribozym in einer Region des Wildtyp-Virusstammes oder
seiner Transkripte, schneidet aber nicht in einer Region des Vektors
oder seiner Transkripte. Das ist vorzugsweise so, weil der Wildtyp-Virusstamm
eine Sequenz aufweist, die durch SEQ ID NR. 1 codiert ist, wohingegen
der Vektor, wenn er DNA ist, eine Nukleotidsequenz aufweist, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16, und, wenn er RNA ist, eine
Nukleotidsequenz aufweist, die von einer Nukleotidsequenz codiert
ist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NRN. 2, 5, 6, 14, worin
mindestens ein N mutiert ist, 15 und 16.
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Das Verfahren wird zweckmäßigerweise
auch durchgeführt,
wo der Vektor mindestens eine Nukleinsäuresequenz aufweist, deren
Besitz (i. e. Anwesenheit, Transkription oder Translation) einer
mit dem Vektor infizierten Wirtszelle einen Selektionsvorteil gegenüber einer
Zelle verleiht, die mit einem Wildtyp-Virusstamm infiziert ist,
der optimalerweise der Virusstamm ist, von dem der Vektor abgeleitet
ist. Im Hinblick darauf kann ein Vektor mindestens eine Nukleinsäuresequenz
enthalten, die einer mit dem Virus infizierten Wirtszelle einen Selektionsvorteil
verleiht, und mindestens eine Nukleinsäuresequenz, die dem Vektor
einen Selektionsvorteil gegenüber
einem Wildtyp-Virusstamm eines dem Virus, von dem der Vektor abgeleitet
wurde, entsprechenden Virus verleiht.
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Folglich wird das Verfahren vorzugsweise
durchgeführt,
wo die Nukleinsäuresequenz
eine Nukleotidsequenz aufweist, die Resistenz gegen mehrere Wirkstoffe
codiert. Alternativ wird das Verfahren durchgeführt, wo die Nukleinsäuresequenz
eine Nukleotidsequenz aufweist, die eine mutierte (mutante) Protease
codiert, und eine Nukleotidsequenz, die eine mutierte (mutante)
Reverse Transkriptase codiert, sowie wenn die prophylaktisch oder
therapeutisch zu behandelnde Virusinfektion ein Retrovirus ist.
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Das Verfahren umfasst weiter vorzugsweise
die Verabreichung eines Mittels, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem zytotoxischen Wirkstoff, einem Protease-Inhibitor, einem
Inhibitor der Reversen Transkriptase, (i. e. zusätzlich zur Verabreichung des
Vektors) an eine Wirtszelle.
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Folglich kann ein Vektor gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren nicht nur verwendet werden, um eine Virusinfektion
therapeutisch zu behandeln, sondern um eine potentielle Wirtszelle
vor einer Virusinfektion zu schützen,
i. e. ein Verfahren der prophylaktischen Behandlung einer Virusirfektion
oder eine „Impfung"
gegen ein interessierendes Virus, wie ein RNA-Virus, insbesondere
ein Retrovirus, wie HIV. Das Verfahren hemmt im Wesentlichen die
Replikation eines Wildtyp-Virusstammes, bevor die Wirtszelle mit
dem Wildtyp-Virusstamm in Kontakt kommt. In dieser Hinsicht kann
der Vektor Proteine enthalten oder codieren, welche die Superinfektion
mit einem Wildtyp-Virus blockieren. Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen
der Wirtszelle mit einem bedingt replizierenden Vektor, wie oben
beschrieben, und einem „Hilfs-Expressionsvektor",
i. e. einem viralen Genom, das die Replikation des „Vektors"
in einem nicht infizierten Wirt fördert. Der bedingt replizierende
Vektor umfasst einen Seiektionsvorteil für die Verpackung und/oder Vermehrung.
Weiter kann der Vektor beispielsweise eine Sequenz enthalten, die
das Überleben
der Zelle verbessert, die Virusproduktion fördert, Apoptose induziert,
die Proteinproduktion erleichtert und/oder die Immunfunktion fördert und/oder
das Targeting fördert.
Das „Hilfs-Expressionsvektor"-Konstrukt
ist irgendein Expressionsvektor, der in Bezug auf die Unfähigkeit
des „Vektors"
zur Replikation ergänzt.
Solche Hilfs-Expressionsvektoren sind üblich und können leicht von Durchschnittsfachleuten
auf dem Gebiet aufgebaut werden. Der Hilfs-Expressionsvektor kann in
Virionen verpackt sein, wie der Vektor, oder ohne das Erfordernis
der Verpackung exprimiert werden. Da der „Vektor" einen Selektionsvorteil
für die
Verpackung und/oder die Vermehrung hat, stellt dieses System ein
sicheres Mittel bereit, um hohe Replikation des Virus ohne die möglichen
pathogenen Effekte zu erreichen, die ein lebendes abgeschwächtes Virus
potentiell verursachen könnte.
Weiter kann der Vektor mit nicht-spezifischen Adjuvantien vermischt
werden, um die Immunogenizität
zu erhöhen.
Solche Adjuvantien sind den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt, und
sie schließen – ohne darauf
eingeschränkt
zu sein – ein:
komplettes oder inkomplettes Freund Adjuvans, Emulsionen aus Bakterien-
und Mycobakterien-Zellwandkomponenten und dergleichen.
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Wenn ein Vektor gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren als prophylaktische Behandlung einer Virusinfektion
verwendet wird, kann der Vektor ein Antigen eines Proteins codieren,
das nicht von einem Wildtyp-Virus codiert wird, wie ein mutantes
virales Protein oder ein nicht-virales Protein. Folglich kann das
von dem Vektor codierte Antigen beispielsweise bakteriellen Ursprungs
sein oder eine Krebszelle als Ursprung haben. Weiter kann der „Vektor
auch ein MHC-Gen für
die geeignete Präsentation
des Antigens für
das Immunsystem des Wirtes codieren. Solche Vektoren können also
zur Erleichterung einer persistenten immunologischen Antwort auf
eine Anordnung potentieller Pathogene und/oder endogene Proteine
(z. B. Tumor-spezifisches Antigen), die in anormalen Zellen selektiv
exprimiert werden, verwendet werden.
-
Außerdem kann der „Helfer-Virus"-
(hier auch als „Helfer"
bezeichnet) Expressionsvektor so konstruiert werden, dass nur in
spezifischen Zelltypen exprimiert wird (z. B. Stammzellen, professionelle
Antigen präsentierende
Zellen und Tumorzellen), durch Zugeben oder Weglassen eines spezifischen
genetischen Elements/Faktors (im Vektor oder Helfervirus-Expressionskonstrukt),
der zellspezifische Vektorreplikation oder Ausbreitung erlaubt.
Der Vektor breitet sich also durch Komplementation mit einem Helfervirus-Konstrukt
noch aus, aber die Ausbreitung ist zellspezifisch, in Abhängigkeit
davon, ob ein bestimmtes genetisches Element/Faktor dem Vektor-
oder Helfervirusexpressionskonstrukt hinzugefügt oder daraus weggelassen
wird. Das kann allein oder in Kombination mit anderen der obigen
Strategien verwendet werden.
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Beispielsweise kann ein bedingt replizierender
HIV-Vektor so konstruiert werden, dass er spezifisch in Makrophagen
statt in T-Zellen repliziert. Der Vektor, der ein Tatdefektes HIV
bilden würde
(der Vektor codiert die anderen HIV-Proteine, aber sie werden aufgrund
der Abwesenheit des Tat-Transkriptions-Transaktivators nicht exprimiert),
kann ein Ribozym codieren, das Wildtyp-HIV schneidet, aber nicht
bedingt replizierende HIV-RNA. Der Hilfs-Expressionsvektor für diesen
Vektor kann ein tat-Gen
codieren, das von einem Makrophagen-spezifischen Promotor ab exprimiert
wird. Das crHIV würde
also nur in Makrophagenzellen bedingt replizieren, während es
nicht in der Lage wäre,
in T-Zellen oder anderen Zelltypen zu replizieren.
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Alternativ kann das tat-Gen mit einem
tumorspezifischen Promotor operabel verknüpft sein; dann würde das
crHIV nur in CD4 Tumorzellen replizieren, nicht aber in normalen
CD4 Zellen. Das genetische Element/Faktor kann auch eine Modifizierung
einer Promotorsequenz des Vektors sein, so dass nur in spezifischen
Zelltypen exprimiert wird und nicht in anderen Zelltypen gleichzeitig
mit dem „Helfervirus"-Expressionskonstrukt.
-
In einer anderen Ausführungsform
können
Hilfs-Expressionskonstrukt- oder Vektorkonstrukt-Hüllproteine
(wenn solche Konstrukte so konstruiert werden, dass sie Hüllproteine
enthalten) so modifiziert werden, dass das Vektor-Virion spezifisch
bestimmte Zelltypen infiziert (z. B. Tumorzellen), während es
aber nicht in der Lage ist, andere Zelltypen (z. B. normale Zellen)
zu infizieren. In einer weiteren Ausführungsform kann ein Adenovirus,
dem ein oder mehrere Schlüsselfaktoren
für die
Replikation fehlen, durch Verwendung eines Helferkonstrukts ergänzt werden,
das solche Faktoren bereitstellt, verknüpft mit einem tumorspezifischen
Promotor. Die Faktoren, welche die Replikation des Adenovirus ergänzen, würden nur
in Tumorzellen repliziert, wobei Virusreplikation in Tumorzellen
erlaubt würde
(mit Expression von Proteinen, die für die Zelltötung erforderlich sind), nicht
aber in normalen Zellen.
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Die vorliegende Erfindung bietet
also auch ein Verfahren zur Behandlung von Krebs, insbesondere zur Behandlung
von T-Zellen-Leukämie. „Behandlung
von Krebs" gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die Verabreichung eines weiter modifizierten Vektors,
wie hier dargelegt, an einen Wirt zu dem Zweck, eine therapeutische
Reaktion zu bewirken. Eine solche Reaktion kann beispielsweise geprüft werden,
indem die Abschwächung
des Tumorwachstums und/oder die Tumorregression über wacht wird. „Tumorwachstum"
beinhaltet eine Zunahme der Tumorgröße und/oder der Zahl der Tumore. „Tumorregression"
beinhaltet eine Reduktion der Tumormasse.
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„Krebs" beinhaltet gemäß dieser
Erfindung Krebsarten, welche durch anormale Zeltproliferation und die
Abwesenheit von Kontaktinhibition gekennzeichnet sind, was sich
durch Tumorbildung zeigen kann. Der Ausdruck umfasst Krebs, der
in Tumoren lokalisiert ist, sowie Krebs, der nicht in Tumoren lokalisiert
ist, wie beispielsweise jene Krebszellen, die sich von einem Tumor
lokal durch Invasion oder systemisch durch Metastasen ausbreiten.
Theoretisch kann auf jede Krebsart mit der erfindungsgemäßen Behandlung
abgezielt werden. Vorzugsweise ist der Krebs jedoch viralen Ursprungs.
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Schließlich können die oben beschriebenen
Vektoren direkt für
Gentherapie in vivo verwendet werden. Übliche Strategien der Gentherapie
sind mangelhaft, weil sie die Gentransfer an einen großen Prozentsatz
von Zellen nicht vermitteln können;
nur ein bestimmter Prozentsatz der Zellen wird infiziert. Das ist
besonders wichtig bei Strategien gegen Tumore, wo die Gentransduktion
der gesamten Tumorpopulation entscheidend ist. Durch Zugabe des „Vektors"
gemeinsam mit einem „Helfer"
produzieren die unmittelbar transduzierten Zellen Viruspartikel,
die benachbarte Zellen infizieren können und somit hohe und möglicherweise
vollständige
Transduktionseffizienz ermöglichen.
In einer Ausführungsform
dieser Erfindung könnte
ein humanes Retrovirus (das HIV oder ein Retrotransposon-Element
sein kann) in Gewebe (oder Zellen in vitro) mit einem „Helfer"-Konstrukt abgegeben
werden. Zellen, welche unmittelbar den Vektor und den Helfer enthalten,
werden Virus produzieren und den Vektor bedingt in Virionen verpacken.
Diese Virionen werden in der Lage sein, hoch effiziente Transduktion
benachbarter Zellen zu vermitteln (da der Kontakt von Zelle zu Zelle
das effizienteste Mittel zur Transduktion von Zellen ist). Die unmittelbar
transduzierten Zellen können
sterben oder nicht, je nachdem, ob die Vektor/Helfer-Kombination
zu einer zytolytischen Infektion führt. Im Falle eines Retrotransposons
kann es sein, dass der Helfer keine Strukturproteine enthalten muss,
da normale oder Tumorzellen das Protein/den Faktor enthalten können, der
für die
Enkapsidation in Virionen erforderlich ist. In diesem Fall kann
der Helfer ein Transaktivatorprotein sein – ohne darauf eingeschränkt zu sein
-, das die Transkription der für
die Retrotransposon-Enkapsidation erforderlichen Faktoren aktiviert.
Im Falle von HIV können,
müssen
aber nicht, andere Faktoren für
die Enkapsidation des HIV-Genoms in Virionen-Nachkommenschaft für die Infektion/Transduktion von
Zellen erforderlich sein.
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Die oben beschriebenen Vektoren können auch
in Kriegstechniken gegen biologische und chemische Waffen zum Einsatz
kommen. Beispielsweise kann ein bedingt replizierender Vektor in
einen Patienten gebacht werden, der kürzlich mit einem hoch pathogenen
Virus oder Bakterium oder einer Chemikalie (z. B. Toxin) infiziert
wurde. Der Vektor würde
die Replikation des pathogenen Virus wie zuvor beschrieben stören. Der
bedingt replizierende Vektor kann jedoch auch gemeinsam mit einem
Hilfs-Expressionsvektor
(„Helfer")
für antibakterielle
Techniken oder Techniken gegen Chemikalien eingesetzt werden.
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Beispielsweise kann ein bedingt replizierender
Vektor Antikörper
gegen Bakterien oder Toxin abgeben, nachdem ein „Helfer" seine Expression
oder Vermehrung erlaubte. Der „Helfer"
kann, muss aber nicht, von einem induzierbaren Promotor getrieben
sein, der seine Expression nach Aktivierung durch ein Bakterium,
ein Cytokin (als Reaktion auf eine bakterielle Infektion), ein Antibiotikum
(wie mit den mit Tetracyclin induzierbaren Promotorsystemen (Paulus
et al., J. Virol., 70, 62–67
(1996)) oder eine Chemikalie (z. B. das Toxin selbst) erlaubt. Der
bedingt replizierende Vektor würde
sich also nicht nur mit Hilfe des „Helfers" als Antwort auf
das Pathogen oder Toxin (als Ergebnis der Aktivierung des Helfers)
selektiv vermehren, sondern auch Anti-Pathogen- oder Anti-Toxin-Antikörper sezernieren,
um die pathologischen Effekte des Tumor-Antigens, Pathogens oder der
Chemikalie (z. B. Toxin) zu hemmen. Jedwedes Protein, Faktor oder
genetische Element, das in mRNA und/oder Protein transkribiert werden
kann, kann also in einen bedingt replizierenden Vektor inseriert
werden, um eine pathogene Reaktion zu hemmen, und zwar gemeinsam
mit einem „Helfer",
der seine selektive Vermehrung und Expression fördert (selektiv, weil die Produkte
des Helfers bedingt exprimiert werden (beispielsweise, aber nicht
darauf eingeschränkt,
(a) ein induzierbares Promotorsystem -- ein Faktor in einer Tumorzelle aktiviert
die Produktion eines Helferfaktors, einer auf Toxin ansprechenden
Sequenz, die einen Helferfaktor exprimiert, oder ein auf Cytokin
ansprechender Promotor induziert die Herstellung eines. Helferfaktors,
(b) ein Helfer-RNA/Protein/Faktor wird in bestimmten Zellen selektiv
stabilisiert, in anderen nicht, und (c) indirekte Induktion eines
Gens eines Dritten, das die Produktion von Helfervirusprotein, Chaperoning,
Targeting, Struktur- und andere Biofunktionen beeinflusst)). Solche
Strategien können
in transgenen Pflanzen und Tieren zum Einsatz kommen, um sie vor
Pathogenen zu schützen. Ähnlich können solche
Strategien in transgenen Systemen herangezogen werden, um heterologe
Proteine/Faktoren von Wert zu produzieren.
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In einer anderen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
kann eine Zelllinie für
das Screening eines Wirkstoffes/Faktors entwickelt werden, um beispielsweise
zu bestimmen, welcher Teil des Proteins/Faktors für eine spezielle
Funktion wichtig ist. Es kann ein Vektor kreiert werden, um ein
interessierendes mutagenisiertes Protein innerhalb einer bestimmten
Zelllinie zu exprimieren. Die das mutagenisierte Protein codierende
RNA wird jedoch gegen das Ribozym beispielsweise durch Einführen von
stillen Punktmutationen resistent gemacht. Die Expression von Wildtyp-Protein
wird jedoch innerhalb der Zelllinie gehemmt. Vektoren, welche ein
Ribozym zu dem interessierenden Protein exprimieren, können auch
konstruiert werden, damit sie mutantes Testprotein exprimieren.
Wenn der Vektor in die Zellen transduziert wird, wird die meiste, das
normale Protein codierende native RNA geschnitten, während das
mutante Testprotein exprimiert wird. Diese Methode kann mit kürzlich entwickelten
Transfer- und Selektionstechniken als schnelle und wirkungsvolle
Technik zur Bestimmung, wie ein gegebenes Protein funktioniert und
wie ein gegebener Faktor/Wirkstoff mit dem Protein interagiert,
verwendet werden.
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Es gibt auch zahlreiche Verwendungen
des Verfahrens und der Vektoren der vorliegenden Erfindung in vitro.
Beispielsweise können
die Vektoren verwendet werden, um bestimmte Nuancen der Virusreplikation und
der Ribozymfunktion festzustellen. Ähnlich können die Ribozym enthaltenden
Vektoren als Diagnostikum verwendet werden, z. B. um auf Mutationen
in abgestorbenen Zellen zu prüfen
oder eine genetische Drift zu untersuchen. Die obige Erörterung
ist im Hinblick auf die Verwendung der gegenständlichen Erfindung in keiner
Weise erschöpfend.
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Vorteile der Erfindung
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Die Vorteile der Verwendung einer
crHIV-Strategie für
die genetische therapeutische Behandlung von AIDS und anderen Viren
sind beträchtlich.
Beispielsweise wird das Problem des Targeting des Vektors zu HIV-infizierten
Zellen gelöst.
Nach Transfektion von crHIV in infizierte CD4+-Zellen in vivo werden
die crHIV in Virionen-Nachkommenschaft verkapselt, wobei endogene
infektiöse
HIV-Hüllproteine
verwendet werden. Die crHIV-RNA geht also in der Virionen-Nachkommenschaft
mit und infiziert Zelttypen, die normalerweise durch diesen speziellen
Stamm von HIV infizierbar sind, wobei nicht-pathogene Virionen produziert
werden. Das inkludiert Zellen, auf die schwer zu zielen ist, wie
die Mikroglia des Gehirns, die ein Hauptreservoir für HIV-Infektion des Zentralnervensystems
sind. Es ist wahrscheinlich wenig Toxizität mit crHIV-Vektoren verbunden, die
uninfizierte CD4+-Zellen infizieren, da keine vitalen Proteine von
crHIV-Vektoren codiert werden. Außerdem ist das Ergebnis des
Wettbewerbs zwischen crHIV-Vektor und Wildtyp-HIV die Produktion
nicht-pathogener Partikel, was zu verminderter Viruslast führt. Abnehmende
Last an pathogenem HIV-1
kann nicht nur die Überlebenszeit
infizierter Patienten erhöhen,
sondern kann auch die Übertragungsgeschwindigkeit
auf nicht infizierte Personen senken, da sich die crHIV-Partikel
auch systemisch ausbreiten können
(i. e. wie infektiöse HIV).
Verminderte Last an pathogenen HIV-1 im Blut kann besonders bei
HIV-infizierten Schwangeren wichtig sein, da die Produktion von
crHIVs auch die Übertragung
von HIV-1 von der infizierten Mutter auf den Fötus in utero vermindern kann.
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Die Plasmid-DNA/Lipid-Mischung, die
zum Einführen
des crHIV-Vektors in Wirtszellen verwendet werden kann, sollte stabil
und billig in der Herstellung sein, wobei teure ex vivo-Strategien
umgangen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist natürlich insofern
inhärent
flexibel, als es auch für
den Gentransfer ex vivo verwendet werden könnte, falls das gewünscht wird.
Unabhängig
davon eröffnet
die Verfügbarkeit
des von Liposomen vermittelten Ansatzes die Möglichkeit der Behandlung der
allgemeinen Bevölkerung – etwas,
was mit herkömmlichen
Gentherapiestrategien nicht machbar ist. Die crHIV-Vektoren können so
konstruiert werden, dass sie mehrere Ribozyme enthalten, die zu
verschiedenen Zielen auf dem HIV-Genom gemacht werden können. Das
reduziert die Möglichkeit,
dass infektiöse
HIV mutieren und dem Effekt der Anti-HIV-Ribozyme entgehen können. Außerdem kann
die Strategie mit für
bedingte Replikation kompetentem Virus auch angewendet werden, um
andere Virusinfektionen zu behandeln, besonders jene, wo der vitale
Turnover hoch ist.
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Ein besonders nützliches Merkmal der crHIV-Vektoren
besteht darin, dass sie verwendet werden können, um genetische antivirale
Mittel post-transkriptional zu exprimieren, beispielsweise ein Ribozym.
Die Infektion von nicht infizierten Zellen mit crHIV-Vektoren führt zu niedriger
Toxizität,
weil wenig Expression vom HIV-LTR-Promotor in Abwesenheit des Tat-Proteins
auftritt. Hohe Niveaus an crHIV-Expres sion und die daraus folgende
antivirale Aktivität
tritt nur auf, wenn das Tat-Protein durch Komplementation mit Wildtyp-HIV
bereitgestellt wird. Die crHIV-Vektoren sind also nicht zum Schutz
von Zellen vor HIV-Infektion gebaut, sondern um die Gesamtviruslast
an Wildtyp-HIV durch selektive Akkumulation nicht-pathogener crHIV-Partikel
zu vermindern.
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Ohne an eine spezielle Theorie bezüglich des
Funktionierens oder der Wirkungsweise der Erfindung gebunden sein
zu wollen, wird angenommen, dass Ribozyme verwendet werden können, wie
in den folgenden Beispielen bestätigt,
um crHIV-Genome mit einem Selektionsvorteil bereitzustellen, und
zwar aufgrund zweier nützlicher
Eigenschaften: (1) Sie sind in hohem Grade spezifisch und (2) sie
haben eine relative Wirksamkeit in Abhängigkeit von ihrer Fähigkeit
zur Co-Lokalisierung mit Ziel-RNAs (Cech, Science, 236, 1532–1539 (1987)).
Die Spezifität
von Ribozymen wird durch ihre spezifische Hybridisierung mit komplementären Zielsequenzen,
welche die XUY-Stelle
enthalten, verliehen. Ribozyme sind relativ effizient, weil sie
Ziel-RNAs nur mit hoher Wirksamkeit schneiden, wenn effiziente Co-Lokalisierung
mit Ziel-RNAs erfolgt. In einer gemischten Infektion mit HIV/crHIV
muss es zur Co-Lokalisierung von Ribozyme enthaltenden crHIV-RNAs
mit Wildtyp-HIV-RNAs kommen, da HIV-RNA-Genome vor der Verpackung in Virionen-Nachkommenschaft
dimerisieren. Das Schneiden von nicht-genomischen Spezies von Wildtyp-HIV-RNAs,
das für
die Produktion von viralen Proteinen erforderlich ist, dürfte insofern
weniger effizient sein als das von genomischen Wildtyp-HIV-RNAs, als
nicht-genomische HIV-RNAs nicht dimerisieren. Es wurde in den hier
beschriebenen Experimenten festgestellt, dass der den crHIV-RNAs
verliehene Selektionsvorteil auf dem selektiven Verpacken von. crHIVs
in virale Partikel beruht. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die
wirksamste Spaltung intrazellulär
während
der Dimerisierung auftritt, was zur selektiven Zerstörung von
Wildtyp-HIV-RNAs durch Wirtsnukleasen führt. Dies ermöglicht das
bevorzugte Verpacken von crHIV-RNAs in Viruspartikel.
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Die Anwendung von crHIV-Vektoren
für die
HIV-Therapie kann auch nicht nur genomische Selektion von crHIVs
beinhalten, sondern auch zelluläre
Selektion von crHIV-Partikel
produzierenden Zellen. Andernfalls werden die Wildtyp-HIV produzierenden
Zellen Wildtyp-HIV-Partikel mit einem Selektionsvorteil gegenüber den
crHIV produzierenden Zellen produzieren und schnell vorherrschen.
Ein Selektionsvorteil kann crHIV exprimierenden Zellen verliehen
werden, indem ein Gen in crHIV-Genome (z. B. ein Gen für Resistenz
gegen mehrere Wirkstoffe) eingeführt
wird, das crHIV exprimierenden Zellen (in Gegenwart von Wirkstoff)
einen Überlebensvorteil
gegenüber
Wildtyp-HIV exprimierenden Zellen verleiht. Unter diesen Bedingungen
sterben Wildtyp-HIV exprimierende Zellen zunehmend ab, produzieren
aber noch Wildtyp-HIV,
während
crHIV exprimierende Zellen, die selektiv crHIV produzieren, überleben.
Die Infektion von crHIV enthaltenden Zellen mit verbleibendem Wildtyp-HIV
führt zur
weiteren Produktion von crHIV enthaltenden Viruspartikeln. Es kann
also zu einer viralen genomischen Verschiebung mit der kumulativen
Infektion von CD4+-Zellen mit crHIV-Genomen kommen, wobei im Wirt
die virale Balance von pathogenen Wildtyp-HIV zu nicht-pathogenen crHIV-Genomen
geändert
wird. Eine solche Strategie kann zum Clearance von Wildtyp-HIV führen, wenn
die Balance von HIV-Genomen selektiv von Wildtyp-HIV zu crHIV verschoben
wird. Die Virusreplikation hört
schließlich
auf, da crHIVs nur in Gegenwart von Wildtyp-HIV-Helfergenomen replizieren
können.
Unter solchen gegenseitig restriktiven Bedingungen kann es möglich sein,
crHIV-Vektoren zu
konstruieren, welche nicht nur die. Viruslast an Wildtyp-HIV vermindern,
sondern auch das Virus aus dem HIV-infizierten Wirt entfernen.
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Mittel der Verabreichung
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Erfindungsgemäß wird ein Vektor in eine Wirtszelle,
die wegen einer Virusinfektion der Gentherapie bedarf, eingeführt wie
zuvor beschrieben. Das Mittel des Einführens umfasst das Inkontaktbringen
eines Wirtes, der mit einem Virus infiziert werden kann, mit einem
erfindungsgemäßen Vektor.
Vorzugsweise umfasst das Inkontaktbringen jedwedes Mittel, durch
das der Vektor in eine Wirtszelle eingeführt wird; das Verfahren hängt nicht
von einem speziellen Mittel der Einführung ab und soll auch nicht
so interpretiert werden. Mittel der Einführung sind dem Fachmann bekannt
und werden hier auch als Beispiele angeführt.
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Folglich kann das Einführen beispielsweise
in vitro (z. B. in einem Gentherapieverfahren vom ex vivo-Typ) oder
in vivo bewirkt werden, was die Verwendung von Elektroporation,
Transformation, Transduktion, Konjugation oder triparentales Mating,
Transfektion, Infektion, Membranfusion mit kationischen Lipiden,
Hochgeschwindigkeitsbeschuss mit DNA-beschichteten Mikroprojektilen,
Inkubation mit Calciumphosphat-DNA-Präzipitat,
direkte Mikroinjektion in einzelne Zellen und dergleichen einschließt. Andere
Methoden sind verfügbar
und den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
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Vorzugsweise werden die Vektoren
oder Ribozyme jedoch mit Hilfe kationischer Lipide, z. B. Liposomen,
eingeführt.
Solche Liposomen sind im Handel erhältlich (z. B. Lipofectin®,
Lipofectamin® und
dergleichen, geliefert von Life Technologies, Gibco BRL, Gaithersburg,
MD). Außerdem
können
Liposomen mit erhöhter Transferkapazität und/oder
reduzierter Toxizität
in vivo (z. B. wie in PCT-Anmeldung WO 95/21259 dargestellt) in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Für die Verabreichung von Liposomen
können
die in der PCT-Anmeldung WO 93/23569 angeführten Empfehlungen befolgt
werden. Im Allgemeinen wird bei einer solchen Verabreichung die
Formulierung von der Mehrzahl der Lymphozyten innerhalb von 8 Stunden
bei 37°C aufgenommen,
wobei mehr als 50% der injizierten Dosis eine Stunde nach der intravenösen Verabreichung
in der Milz nachgewiesen werden. Ähnlich schließen andere
Transfer-Vehikel Hydrogele und Polymere mit gesteuerter Freigabe
ein.
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Die Form des in eine Wirtszelle eingeführten Vektors
kann variieren, teilweise in Abhängigkeit
davon, ob der Vektor in vivo oder in vitro eingeführt wird.
Beispielsweise kann die Nukleinsäure
eine geschlossen zirkulär,
mit einem Bruch (nick) versehen oder linearisiert sein, in Abhängigkeit
davon, ob der Vektor extragenomisch gehalten werden soll (i. e.
als autonom replizierender Vektor), als Provirus oder Prophage integriert,
transient transfiziert, transient infiziert, wie mit Verwendung
eines replikationsdefekten oder bedingt replizierenden Virus, oder
durch doppelte oder einfache Crossover-Rekombinationsvorgänge stabil
in das Wirtsgenom eingeführt
werden soll.
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Vor dem Einführen in einen Wirt kann ein
erfindungsgemäßer Vektor
in Form von verschiedenen Zusammensetzungen für die Verwendung bei therapeutischen
oder prophylaktischen Behandlungsmethoden zubereitet werden. Insbesondere
kann mit dem Vektor durch Kombination mit geeigneten pharmazeutisch
unbedenklichen Trägern
oder Verdünnungsmitteln
eine pharmazeutische Zubereitung hergestellt werden, und sie kann
so gemacht werden, dass sie für
Anwendung beim Menschen oder im Veterinärbereich geeignet ist.
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Eine Zusammensetzung zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Verfahren
kann einen oder mehrere der genannten Vektoren aufweisen, vorzugsweise
in Kombination mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger. Pharmazeutisch
unbedenkliche Träger
wie auch geeignete Methoden der Verabreichung sind den Fachleuten
auf dem Gebiet gut bekannt. Die Wahl des Trägers wird teilweise durch den
speziellen Vektor bestimmt sowie durch die spezielle Methode, die
zur Verabreichung der Zusammensetzung herangezogen wird. Ein Fachmann
auf dem Gebiet wird auch erkennen, dass verschiedene Wege zur Verabreichung
einer Zusammensetzung verfügbar
sind, und obwohl mehr als ein Weg für die Verabreichung verwendet
werden kann, kann ein spezieller Weg eine unmittelbarere und effektivere
Reaktion bewirken als ein anderer. Folglich gibt es ein ganzes Spektrum
von geeigneten Zubereitungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Eine einen erfindungsgemäßen Vektor
allein oder in Kombination mit anderen antiviralen Verbindungen
enthaltende Zusammensetzung kann eine für die parenterale Verabreichung
geeignete Formulierung sein, vorzugsweise für intraperitoneale Verabreichung.
Eine solche Formulierung kann einschließen: wässrige und nichtwässrige,
isotonische sterile Injektionslösungen,
die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostate und gelöste Stoffe,
welche die Formulierung mit dem Blut des ins Auge gefassten Empfängers isotonisch
machen, enthalten können,
und wässrige
und nichtwässrige
sterile Suspensionen, die Suspendiermittel, Solubilisatoren, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsmittel einschließen können. Die
Formulierungen können
in dichten Behältern
mit Einzeldosis oder mehreren Dosen, wie Ampullen und Vials dargeboten
werden, und sie können
in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden,
was nur die Zugabe des stabilen flüssigen Trägers, beispielsweise Wasser,
unmittelbar vor der Verwendung für
Injektionen erforderlich macht. Nicht vorbereitete injizierbare
Lösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulat und Tabletten hergestellt werden
wie hier beschrieben.
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Eine für die orale Verabreichung geeignete
Formulierung kann aus flüssigen
Lösungen,
wie einer in Verdünnungsmitteln,
wie Wasser, Kochsalzlösung
oder Fruchtsaft gelösten,
wirksamen Menge der Verbindung; Kapseln, Säckchen oder Tabletten, die
jeweils eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffes fest oder als Körner enthalten;
Lösungen
oder Suspensionen in einer wässrigen
Flüssigkeit;
und Öl-in-Wasser-Emulsionen oder
Wasser-in-Öl-Emulsionen
bestehen. Tabletten können
eines oder mehrere aus der Gruppe Lactose, Mannit, Maisstärke, Kartoffelstärke, mikrokristalline
Cellulose, Gummi arabicum, Gelatine, kolloidales Siliciumdioxid,
Croscarmellose-Natrium, Talk, Magnesiumstearat, Stearinsäure und
andere Exzipienten, Farbstoffe, Verdün nungsmittel, Pufferungsmittel,
Befeuchtungsmittel, Konservierungsmittel, Geschmacksstoffe und pharmakologisch
kompatible Träger
enthalten.
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Es kann auch eine für die Verabreichung über Inhalation
geeignete Aerosol-Formulierung gemacht werden. Die Aerosol-Formulierung
kann in ein unter Druck stehendes geeignetes Treibmittel, wie Dichlordifluormethan,
Propan, Stickstoff und dergleichen gebracht werden.
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Ebenso kann eine für die orale
Verabreichung geeignete Formulierung in Form von Tabletten vorliegen,
die den Wirkstoff in einem Geschmacksstoff, üblicherweise Sucrose und Gummi
arabicum oder Tragacanth, enthalten; als Pastillen, die den Wirkstoff
in einer inerten Basis, wie Gelatine und Glycerin, oder Sucrose
und Gummi arabicum enthalten; und als Mundspülungen, die den Wirkstoff in
einem geeigneten flüssigen
Träger
enthalten; sowie Cremes, Emulsionen, Gele und dergleichen, die zusätzlich zum
Wirkstoff Träger enthalten,
wie sie auf dem Gebiet bekannt sind.
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Eine für die topische Anwendung geeignete
Formulierung kann in Form von Cremes, Salben oder Lotionen vorliegen.
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Eine für die rektale Verabreichung
geeignete Formulierung kann als Suppositorium mit einer geeigneten
Basis vorliegen, die beispielsweise Kakaobutter oder ein Salicylat
enthält.
Eine für
die vaginale Verabreichung geeignete Formulierung kann als Pessar,
Tampon, Creme, Gel, Paste, Schaum oder Spray vorliegen und zusätzlich zum
Wirkstoff Träger
enthalten, wie sie auf dem Gebiet als geeignet bekannt sind. Ebenso
kann der Wirkstoff mit einem Gleitmittel als Beschichtung auf einem
Kondom kombiniert werden.
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Die einem Lebewesen, insbesondere
einem Menschen verabreichte Dosis im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung sollte ausreichend sein, damit eine therapeutische Reaktion
in dem infizierten Individuum innerhalb eines vernünftigen
Zeitrahmens erfolgt. Die Dosis wird bestimmt durch die Wirksamkeit
des speziell für
die Behandlung verwendeten Vektors, die Schwere der Erkrankung sowie
das Körpergewicht
und das Alter des infizierten Individuums. Die Größe der Dosis
wird auch vom Vorkommen nachteiliger Nebenwirkungen bestimmt, die
mit der Verwendung des speziellen, verwendeten Vektors verbunden
sein können.
Es ist immer wünschens wert,
wann immer das möglich
ist, dass die nachteiligen Nebenwirkungen minimal gehalten werden.
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Die Dosierung kann in Einheitsdosierungsform
erfolgen, wie einer Tablette oder Kapsel. Der Ausdruck „Einheitsdosierungsform",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf physikalisch diskrete
Einheiten, die als Einzeldosis für
menschliche oder tierische Patienten geeignet sind, wobei jede Einheit
eine vorbestimmte Menge eines Vektors allein oder in Kombination
mit anderen antiviralen Mitteln enthält, und zwar berechnet in einer Menge,
die zum Hervorrufen des gewünschten
Effektes geeignet ist, zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Vehikel. Die Spezifizierungen für die Einheitsdosierungsformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung hängen
von der oder den speziellen Verbindungen) ab, die verwendet wird/werden,
und dem zu erzielenden Effekt sowie der Pharmakodynamik, die mit
jeder einzelnen Verbindung im Wirt verbunden ist. Die verabreichte
Dosis sollte eine „antivirale
wirksame Menge" sein oder eine Menge, die zum Erreichen eines "wirksamen
Spiegels" in einem Patienten erforderlich ist.
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Da der „wirksame Spiegel" als bevorzugter
Endpunkt der Dosierung verwendet wird, können die tatsächliche
Dosis und das Schema in Abhängigkeit
von interindividuellen Differenzen bezüglich der Pharmakokinetik,
der Verteilung des Wirkstoffes und des Metabolismus variieren. Der „wirksame
Spiegel" kann beispielsweise als der bei einem Patienten im Blut
oder im Gewebe gewünschte
Spiegel definiert werden, der einer Konzentration von einem oder
mehreren erfindungsgemäßen Vektoren)
entspricht, die ein Virus, wie HIV, in einem Assay hemmt, der geeignet
ist, die klinische antivirale Aktivität chemischer Verbindungen vorherzusagen.
Der „wirksame
Spiegel" für
erfindungsgemäße Verbindungen
kann auch variieren, wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Kombination
mit Zidovudin oder anderen bekannten antiviralen Verbindungen oder
Kombinationen davon verwendet werden.
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Ein Fachmann auf dem Gebiet kann
leicht die geeignete Dosis, das Schema und die Verabreichungsmethode
für die
genaue Formulierung der verwendeten Zusammensetzung bestimmen, um
den gewünschten „wirksamen
Spiegel" bei einem Patienten zu erreichen. Der einschlägige Fachmann
kann auch leicht einen geeigneten Indikator für den „wirksamen Spiegel" der erfindungsgemäßen Verbindungen
durch eine direkte (z. B. analytische chemische Analyse) oder indirekte
(z. B. mit Ersatzindikatoren für
Virusinfektionen, wie p24 oder Reverse Transkriptase für die Behandlung
von AIDS oder AIDS-ähnlichen
Erkrankungen) Analyse geeigneter Proben des Patienten (z. B. Blut
und/oder Gewebe) bestimmen und verwenden.
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Weiter sind in Bezug auf die Bestimmung
des wirksamen Spiegels bei einem Patienten speziell für die Behandlung
von AIDS oder AIDS-ähnlichen
Erkrankungen geeignete Tiermodelle verfügbar, und sie sind in großem Umfang
für die
Bestimmung der Wirksamkeit verschiedener Gentherapieprotokolle (Sarver
et al. (1993b), supra) gegen HIV in vivo eingesetzt worden. Diese
Modelle schließen
Mäuse,
Affen und Katzen ein. Obwohl diese Tiere von Natur aus nicht empfänglich für die HIV-Erkrankung
sind, können
chimäre
Mäusemodelle
(z. B. SCID, bg/nu/xid, BALB/c nach Knochenmarkentfernung), die
mit menschlichem peripheren einkernigen Blutzellen (PBMCs), Lymphknoten
oder fetaler Leber/Thymusgewebe rekonstituiert wurden, mit HIV infiziert
und als Modelle für
die HIV-Pathogenese und die Gentherapie verwendet werden. Ebenso
kann das Simiane-Immunschwäche-Virus
(SIV)/Affen-Modell verwendet werden, wie auch das Feline-Immunschwäche-Virus
(FIV)/Katzen-Modell.
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Im Allgemeinen wird eine Menge des
Vektor vorgezogen, die ausreichend ist, um eine Gewebekonzentration
des verabreichten Ribozyms (oder Vektors) von etwa 50 bis etwa 300
mg/kg Körpergewicht
pro Tag zu erreichen, speziell etwa 100 bis etwa 200 mg/kg Körpergewicht
pro Tag. Bei bestimmten Anwendungen, z. B. topischen, okularen oder
vaginalen Anwendungen, werden mehrere Tagesdosen vorgezogen. Außerdem variiert
die Zahl der Dosen in Abhängigkeit
vom Verabreichungsmittel und dem speziellen Vektor, der verabreicht
wird.
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Bei der Behandlung mancher mit einem
Virus infizierter Individuen kann es zweckmäßig sein, ein „Megadosierungs"-Schema
anzuwenden, wo man eine große
Dosis eines Vektors verabreicht, Zeit verstreichen lässt, bis
die Verbindung wirkt, und dann dem Individuum ein geeignetes Reagenz
verabreicht, um den/die Wirkstoffe) zu inaktivieren. Bei Verfahren
der vorliegenden Erfindung ist die Behandlung (i. e. Replikation
des Vektors im Wettbewerb mit dem behandelten Virus) notwendigerweise
limitiert. Mit anderen Worten, wenn der Spiegel, beispielsweise
von HIV, abnimmt, nimmt der Spiegel eines Vektors, der für die Produktion
von Virionen von HIV abhängt,
auch ab.
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Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann andere Arzneimittel in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Vektor
enthalten, wenn sie zur therapeutischen Behandlung von AIDS verwendet
wird. Diese anderen Arzneimittel können auf herkömmliche
Art verwendet werden (i. e. als Mittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
sowie spezieller bei einem Verfahren zur Selektion hinsichtlich
crHIV in vivo. Eine solche Selektion, wie sie hier beschrieben wird,
fördert
die Ausbreitung von bedingt replizierendem HIV und ermöglicht, dass
bedingt replizierende HIV wirksamer mit Wildtyp-HIV konkurrieren,
was notwendigerweise die Pathogenizität von Wildtyp-HIV limitiert.
Insbesondere wird in Betracht gezogen, dass ein anti-retrovirales
Mittel verwendet wird, wie vorzugsweise Zidovudin. Weitere repräsentative
Beispiele für
diese zusätzlichen
Arzneimittel, die zusätzlich
zu den zuvor beschriebenen verwendet werden können, schließen ein:
antivirale Verbindungen, Immunmodulatoren, Immunstimulantien, Antibiotika
und andere Mittel und Behandlungsschemata (einschließlich der
als Alternativmedizin anerkannten), die zur Behandlung von AIDS
herangezogen werden können.
Antivirale Verbindungen schießen,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, ein: ddl, ddC, Gancylclovir, fluorierte Dideoxynukleotide,
nichtnukleosidische analoge Verbindungen wie Nevirapin (Shih et
al., PNAS, 88, 9878–9882 (1991)),
TIBO-Derivate wie R82913 (White et al., Antiviral Research, 16,
257–266
(1991)) und BI-RJ-70 (Shih et al., Am. J. Med., 90(Suppl. 4A), 8S–17S (1991)).
Immunmodulatoren und Immunstimulantien schließen, ohne darauf eingeschränkt zu sein,
ein: verschiedene Interleukine, CD4, Cytokine, Antikörperzubereitungen, Bluttransfusionen
und Zelltransfusionen. Antibiotika schließen, ohne darauf eingeschränkt zu sein,
ein: Antimykotika, antibakterielle Mittel und Mittel gegen Pneumocystis
carinii.
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Die Verabreichung der virushemmenden
Verbindung mit anderen anti-retroviralen Mitteln und insbesondere
mit bekannten RT-Inhibitoren, wie ddC, Zidovudin, ddl, ddA oder
anderen Inhibitoren, die gegen andere HIV-Proteine wirken, wie Anti-TAT-Mittel,
hemmen im Allgemeinen die meisten oder alle Replikationsstufen des
Lebenszyklus des Virus. Die Dosierungen von ddC und Zidovudin, die
bei Patienten mit AIDS oder ARC verwendet werden, sind publiziert.
Ein virustatischer Bereich von ddC liegt im Allgemeinen zwischen
0,05 μM
und 1,0 μM.
Ein Bereich von etwa 0,005–0,25
mg/kg Körpergewicht
ist bei den meisten Patienten virustatisch. Die Dosierungsbereiche
für die
orale Verabreichung sind etwas breiter, beispielsweise 0,001 bis
0,25 mg/kg, in einer oder mehreren Dosen in Intervallen von 2, 4,
6, 8 und 12 etc. Stunden verabreicht. Vorzugsweise werden 0,01 mg
ddC/kg Körpergewicht
alle 8 Stunden gege ben. Wenn sie in einer Kombinationstherapie verabreicht
wird, kann die andere antiviraie Verbindung beispielsweise gleichzeitig
wie der erfindungsgemäße Vektor
gegeben werden, oder die Dosierung kann auf Wunsch gestaffelt werden.
Der Vektor kann auch in einer Zusammensetzung kombiniert werden.
Die jeweiligen Dosierungen können
bei Verwendung in Kombination geringer sein als bei alleiniger Verwendung.
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BEISPIELE
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Die vorliegenden erfindungsgemäßen Verbindungen
und Verfahren werden weiter im Kontext der folgenden Beispiele beschrieben.
Diese Beispiele dienen der weiteren Illustration der gegenständlichen
Erfindung und sind nicht als Einschränkung ihres Umfangs zu sehen.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel beschreibt die Konstruktion
von für
die bedingte Replikation kompetenten Vektoren gemäß dieser
Erfindung. Insbesondere beschreibt dieses Beispiel die Konstruktion
von bedingt replizierenden Vektoren auf Basis von HIV, i. e. crHIV-Vektoren.
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Einer der hervorstechendsten Aspekte
der Pathogenese von HIV-1 ist die Produktion genetischer Varianten
des Virus. Die schnelle Produktion von HIV-Varianten in vivo zeigt
an, dass das Virus innerhalb des Netzwerks von darwinschem genetischem
Modellieren gesehen werden kann (siehe z. B. Coffin, Curr. Top.
Microbiol. Immunol., 176, 143–164
(1992); und Coffin, Science, 267, 483–489 (1995)). Die Varianten
sind ein Ergebnis der Ungenauigkeit des HIV-1 Reverse-Transkriptase-Moleküls, das
Mutationen in neu transkribierten Proviren aus viraler genomischer
RNA produziert. Daher gibt es unter in vivo-Bedingungen mit keinem
signifikanten Engpass und vielen Replikationszyklen einen beträchtlichen
Grad an genetischer Variation mit der Produktion vieler viraler
Varianten. Dennoch dominiert Wildtyp-HIV, da es unter nicht restriktiven
Bedingungen den höchsten
Selektionsvorteil hat. In Gegenwart eines Inhibitors, beispielsweise
Zidovudin, wird eine virale Variante selektiert, die einen höheren Selektionsvorteil
als der Wildtyp-Stamm hat und folglich vorherrscht (Coffin (1992)
und (1995), supra). Auf dieser Basis stellt die gegenständliche
Erfindung eine Strategie mit einem bedingt replizierenden viralen
Vektor bereit, die nicht-pathogene HIV-1-Genome mit einem Selektionsvorteil über pathogenes
Wildtyp-HIV-1 bietet.
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Diese nicht-pathogenen, bedingt replizierenden
HIV- (crHIV-) Vektoren sind defekte HIVs, bei denen Replikation
und Verpackung nur in Zellen erfolgt, die mit Wildtyp-HIV infiziert
sind. crHIV-Genome stehen in Konkurrenz mit der Viruslast an pathogenem
Wildtyp-HIV und senken diese. Der Effekt der Verminderung der Viruslast
an Wildtyp-HIV in
einem infizierten Wirt sollte zu erhöhter Lebenserwartung führen. Er
sollte auch die Fähigkeit
des infizierten Wirtes zur Weitergabe von Wildtyp-HIV an nicht infizierte
Individuen vermindern. Für einen
erfolgreichen Wettbewerb von crHIVs mit Wildtyp-HIV-1 scheinen zwei
Faktoren wichtig zu sein: (1) ein Selektionsvorteil von crHIV-Genomen über Wildtyp-HIV-Genome
und (2) ein Selektionsvorteil von crHIV exprimierenden Zellen über Zellen,
welche Wildtyp-HIV exprimieren (i. e. ein Selektionsvorteil für die Produktion
von crHIV-Virionen aus crHIV exprimierenden Zellen über Wildtyp-HIV
exprimierende Zellen).
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Die crHIV-Vektoren replizieren bedingt
aufgrund der Tatsache, dass sie die Sequenzen enthalten, welche
für die
RNA-Expression, Dimerisierung und Verpackung erforderlich sind,
dass sie aber nicht funktionale (i. e. Wildtyp) HIV-1-Proteine exprimieren.
Den crHIV-Vektoren wurde ein Selektionsvorteil durch Inserieren
einer in der U5-Region des Wildtyp-HIV-Genoms, nicht aber die crHIV-U5-RNA
schneidenden Ribozym-Kassette
verliehen.
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Die in den Vektoren vorhandenen Ribozyme
schneiden die crHIV-RNA nicht, weil die U5-Region von crHIV-RNA
durch konservierte Basensubstitution (in anderen HIV-Stämmen vorhandene
Basensubstitutionen) modifiziert wurde, um zu verhindern, dass die
Ribozyme effizient an diese Stellen binden und dort schneiden. Zudem
sind die crHIVs nicht-pathogen, weil sie nicht für Proteine codieren, von denen
man annimmt, dass sie für
den Zelltod von CD4+ verantwortlich sind. Wenn die HIV-infizierten
Zellen (die mit dem crHIV-Vektor transfiziert wurden) aktiviert
werden, werden die Zellen befähigt,
die genomischen Defizite von crHIV zu ergänzen, was zur Produktion von
crHIV-Virionen-Nachkommenschaft führt.
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Im Allgemeinen wurden crHIV-Genome
aus dem infektiösen
HIV-Volllängenklon,
pNL4-3 (Adachi et al. (1986), supra) konstruiert. Alle Klonierungsreaktionen
und DNA-, RNA- und Proteinmanipulationen wurden unter Verwendung
der dem Durchschnittsfachmann gut bekannten und auf diesem Gebiet
bereits beschriebenen Verfahren, z. B. Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl., (Cold Spring Harbor Laboratory,
NY (1982)), durchgeführt.
Die in diesen Reaktionen verwendeten Enzyme und Reagenzien wurden
von kommerziellen Lieferanten (z. B. New England Biolabs, Inc.,
Beverly, MA; Clontech, Palo Alto, CA; und Boehringer Mannheim, Inc.,
Indianapolis, IN) erworben und gemäß den Empfehlungen der Hersteller
verwendet. Weiter erfolgte die Haltung und Vermehrung des Vektors
unter Verwendung von Techniken, die allgemein bekannt sind und früher beschrieben
wurden (z. B. Dropulic et al. (1992), supra; und Dropulic et al.
(1993), supra).
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pNL4-3 wurde mit den Enzymen Pst
I (das in gag schneidet, ungefähr
bei der Position +1000 vom Transkriptionsstart) und Xho 1 (das in
nef schneidet, ungefähr
bei der Position +8400 vom Transkriptionsstart) geschnitten, und
ein Polylinker mit geeigneten Restriktionsstellen wurde inseriert.
Ein 0,86 kb Bgl II bis Bam HI Fragment, welches das RRE (rev responsive
element) enthielt, wurde in eine Bam HI-Stelle kloniert, welche in
dem Polylinker vorhanden war. Diese Manipulationen führten zur
Deletion des HIV-Wildtyp-Genoms aus der gag codierenden Region bis
in die U3 codierende Region (i. e. also auch das nef-Gen deletierend).
Während der
Vektor in der Lage ist, ein trunkiertes gag-Transkript zu produzieren,
wird ein funktionales „fulllength" Gag-Protein
von dem Vektor nicht produziert. Da Wildtyp-Gag-Funktionen gemäß dieser
Erfindung nicht erforderlich sind, können außerdem die gag-Sequenzen mutiert
werden, um zu verhindern, dass Gag-Protein translatiert wird.
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Eine Ribozym-Kassette, die ein oder
mehrere Ribozyme enthält,
wie hier beschrieben, wurde in eine Sal l-Stelle stromab von der
Bam HI-Stelle inseriert. Um dies durchzuführen, wurden komplementäre Deoxyoligonukleotide,
die Ribozymsequenzen codieren, synthetisiert, annealed und dann
in die Sal I-Stelle kloniert. Die für die Konstruktion der crHIV-Vektoren
verwendeten Ribozyme waren Hammerhead-Ribozyme. Diese Ribozyme enthielten
eine katalytische Domäne
von 22 Basenpaaren und zwei Hybridisierungsdomänen von jeweils 9 Basenpaaren.
Die Ribozyme wurden entweder auf die Stelle +115 oder +133 (i. e.
entsprechend der Zahl der Basenpaare stromab vom Transkriptionsstart)
der U5-RNA-Sequenz ausgerichtet. Die Hybridisierungsdomänen und
die katalytische Domäne
(unterstrichen) der auf die Stelle +115 und die Stelle +133 zielenden
Ribozyme sind wie folgt:
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Die Ribozym-Kassette bestand aus
Einzel-, Doppel- oder Tripel-Ribozym(en), im Tandem angeordnet. Vektoren,
die Einzel- (i. e. "crHIV-1.1"-Vektor, 1B) oder Tripel- (i. e. "crHIV-1.111"-Vektor, 1E) Ribozyme enthielten,
wurden auf die gleiche Stelle der U5-HIV-RNA ausgerichtet, bei Position
+115. Vektoren, die Doppel-Ribozyme enthielten, wurden auf die gleiche
Stelle, bei Position +115 (i. e. "crHIV-1.11"-Vektor, 1C),
oder auf verschiedene Stellen ausgerichtet, an den Positionen +115
und +133 der U5-HIV-RNA; crHIV-1.12 (i. e. "crHIV-1.12"-Vektor, 1D). Diese Vektoren werden
hier generisch als "crHIV"-Vektoren bezeichnet.
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Um die Konstruktion der Vektoren
zu vervollständigen,
wurden die crHIV-Vektoren gegen Ribozym-Spaltung resistent gemacht
(i. e. in ihrer Manifestation als RNA) durch Mutation einer Stelle,
die von den Hammerhead-Ribozymen erkannt wird, in der U5-Region
des crHIV-Genoms vorkommend. Um dies durchzuführen, wurde ein doppelsträngiges Oligonukleotid
(i. e. AAGCTTGCCTTGAGTGCTCAAAGTAGTGTGT GCCCACCTGTTGTGTGACTCTGGCAGCTAGAGATCCCACAGACCCTTTTAGTCA
GTGTGGAAAATCTCTAGCAGTGGCGCC [SEQ ID NR. 13]), das die in der 2 [SEQ ID NR. 2] gezeigten
Basensubstitutionen enthielt, verwendet, um modifizierte Stellen
in den Vektor einzuführen.
Speziell wurden Basensubstitutionen in die Hybridisierungs- und
Spaltungsstellen des Ribozyms bei den Basenpaaren 115 und 133 eingebaut.
Insbesondere wurden, wie in der 2 illustriert,
bei den Basenpaaren 113, 114, 132, 134 und 142 Mutationen eingeführt. Diese
Stellen können
so modifiziert werden, dass sie irgendeine Mutation enthalten (i.
e. GTGTGCCCNNCTGTTGT GTGACTCTGGNANCTAGAGANC, worin N jedwedes mutante
Nukleotid sein kann [SEQ ID NR. 14]). Vorzugsweise werden die Sequenzen
jedoch so mutiert, dass beispielsweise eine Substitution von G zu
A an der Stelle +113 (i. e. so dass die Sequenz GTGTGCCCATCTGTTGTGTGACTCTGGTAACTAGAGATC
[SEQ ID NR. 15] umfasst), eine Substitution von U (i. e. T hinsichtlich
der DNA-Sequenz) zu C an der Stelle +114 [SEQ ID NR. 5], eine Substitution
von U (i. e. T hinsichtlich der DNA-Sequenz) zu C an der Stelle +132
[SEQ ID NR. 6], eine Substitution A zu G an der Stelle +134 (i.
e. so dass die Sequenz GTGTGCCCGTCTGTTGTGTGACTCTGGTAG CTAGAGATC
[SEQ ID NR. 16] umfasst) und eine Substitution von U (i. e. T hinsichtlich
der DNA-Sequenz) zu A an der Stelle +142 vorliegt, wobei diese Mutationen
allein oder in Kombination durchgeführt werden können. Insbesondere
in Abwesenheit anderer U5-Mutationen verhindert die Substitution
von U (i. e. T hinsichtlich der DNA-Sequenz) zu C an der Stelle +114 [SEQ
ID NR. 5] und/oder an der Stelle +132 [SEQ ID NR. 6] in der crHIV-US-RNA
ihre Spaltung durch Ribozyme (Uhlenbeck (1987), supra). Die inserierten
Basensubstitutionen sind in verschiedenen anderen Stämmen von
HIV vorhanden (Myers et al., HIV Sequence Database, Los Alamos Nat.
Lab. (1994)), was zeigt, dass diese Substitutionen das Replikationsvermögen des
HIV-Genoms nicht
vermindem.
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Das hier dargelegte Verfahren kann
verwendet werden, um andere bedingt replizierende Vektoren zu konstruieren,
die beispielsweise aus unterschiedlichen viralen Genomen (z. B.
verschiedenen RNA-Viren) bestehen oder aus verschiedenen genetischen
antiviralen Mitteln. Außerdem
kann ein bedingt replizierender Vektor weiter modifiziert werden,
um einer Wirtszelle, in die der Vektor eingeführt wird, einen Selektionsvorteil gegenüber einer
Wirtszelle zu verleihen, die das Wildtyp-Virus enthält. Beispielsweise
kann ein solcher Vektor modifiziert werden, damit er weiter Resistenz
gegen mehrere Wirkstoffe oder eine mutierte Protease oder Reverse
Transkriptase codiert.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel beschreibt die Resistenz
bedingt replizierender Vektoren, insbesondere der crHIV-Vektoren,
gegen Ribozym-Spaltung.
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Um die Resistenz der crHIV-Vektoren
gegen Ribozym-Spaltung zu bestätigen,
wurde Transkription in vitro durchgeführt. Um dies durchzuführen, wurden
die Ribozym-Sequenzen in die Xho I-Stelle von pBluescript KSII (Stratagene,
La Jolla, CA) kloniert. Ein Bgl II-Fragment mit 0,21 Kilobasenpaaren
(kb), das die mutierte crHIV-U5-Region enthielt, wurde ähnlich aus
dem crHIV-Vektor ausgeschnitten und in die Bam HI-Stelle von pBluescript
KSII kloniert. Die resultierenden modifizierten pBluescript KSII-Vektoren wurden mit
Bss HII vor der in vitro-Transkription linearisiert. Ein ähnliches
Plasmid, das Wildtyp-HIV U5-RNA exprimiert (beschrieben in Myers
et al. (1994), supra), wurde als Kontrolle verwendet. Es wurde vor
der in vitro-Transkription mit Eco RI linearisiert.
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Radiomarkierte U5-HIV-RNA und Ribozym-RNA
wurden durch in vitro-Transkription der Vektoren hergestellt, wie
zuvor beschrieben (Dropulic et al. (1992), supra). Die radiomarkierten
Transkripte wurden zusammen (bei einem Molverhältnis Target zu Ribozym von
1 : 2) in 1X Transkriptionspuffer inkubiert, der 40 mM Tris-HCI,
pH 7,5, 6 mM MgCl2, 2 mM Spermidin and 10
mM NaCl enthielt. Die Proben wurden auf 65°C erhitzt, dann für 5 min
vor der Zugabe von Stopp-Pufferlösung,
die 95% Formamid, 20 mM EDTA, 0,05% Bromphenolblau und 0,05% Xylencyanol
FF enthielt, auf 37°C
abgekühlt.
Die Produkte wurden dann durch denaturierende Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(PAGE) aufgelöst
und mittels Autoradiographie detektiert.
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Wenn Wildtyp-U5-HIV-RNA mit einem
Transkript inkubiert wurde, das ein Einze-Ribozym zur Stelle +115
enthielt, wurde schnell Spaltung beobachtet. Eine solche Spaltung
führt zu
den Produkten P1 und P2. Die Spaltung sieht man auch, wenn Wildtyp-HIV-RNA
mit RNAs inkubiert wurde, die Doppel-Ribozyme zur gleichen Stelle
oder zu verschiedenen Stellen enthielten. Wenn ein Ribozym-enthaltendes
Transkript, das auf zwei verschiedene Stellen ausgerichtet war,
mit Wildtyp-HIV-RNA inkubiert wurde, wurden die Produkte P1, P2
und P3 gebildet. P3 resultiert aus der Spaltung an der Stelle +133.
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Zum Vergleich, wenn die modifizierte
U5 enthaltende crHIV-RNA mit einem Einzel-Ribozym inkubiert wurde, das auf die
Stelle +115 ausgerichtet war, oder mit einem Doppel-Ribozym, das
auf die Stelle +115 oder die Stelle +133 ausgerichtet war, wurden
keine Spaltprodukte nachgewiesen. Diese Ergebnisse bestätigen also,
dass crHIV-U5-RNAs gegen Ribozym-Spaltung resistent sind, während Wildtyp-HIV-US-RNAs durch Anti-U5-Ribozyme
geschnitten werden. Außerdem
bestätigen
die Ergebnisse, dass der Ansatz der gegenständlichen Erfindung verwendet
werden kann, um bedingt replizierenden Vektoren (einschließlich anderer
Vektoren als crHIV-Vektoren) einen Selektionsvorteil für die Replikation,
wenn sie in eine Wirtszelle eingeführt werden, im Vergleich zu
einem Wildtyp-Stamm des Virus zu verleihen.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel beschreibt die Fähigkeit
Ribozym enthaltender, bedingt replizierender Vektoren, virale Wildtyp-RNA
intrazellulär
zu schneiden. Insbesondere beschreibt dieses Beispiel die Fähigkeit
von crHIV-Vektoren, Wildtyp HIV-RNA intrazellulär zu schneiden.
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Die Wirksamkeit der durch den crHIV-Vektor
vermittelten Hemmung von Wildtyp-HIV wurde durch Co-Transfektion
der Genome in Jurkat-Zellen geprüft.
Die Transfektion wurde durch Waschen von etwa 106 Jurkat-Zellen
in Opti-MEM-Medium (Life Technologies, Gibco BRL, Gaithersburg,
MD) und Co-Transfektion der Zellen mit etwa 0,6 μg Wildtyp-HIV-DNA (i. e. pNL4-3)
und etwa 1,8 μg
crHIV-DNA durchgeführt.
Ein Molverhältnis
von Wildtyp-HIV zu crHIV-Provirus von etwa 1 : 3 wurde verwendet
um sicherzustellen, dass alle mit Wildtyp-HIV transfizierten Zellen
auch crHIV-Proviren enthielten. DNA wurde 30 min in Lipofectin-Lösung (Life Technologies)
gemischt und dann etwa 3 bis 6 h mit Jurkat-Zellen inkubiert, wonach
komplettes RPMI 1640 Medium, das 10% fetales bovines Serum (FBS)
enthielt, zugesetzt wurde. Virushaltige Überstände wurden alle 2 bis 4 Tage
geerntet, und die Virus-Spiegel wurden durch die Reverse-Transkriptase-Aktivität in Zellüberständen geprüft, wie
früher
beschrieben (Dropulic et al. (1992), supra).
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Die Wirkung von crHIV-Genomen auf
die Replikation von Wildtyp-HIV wird in der 3 gezeigt. Wenn Wildtyp-HIV mit crHIV-1.1
co-transfiziert wurde, wurde das Viruswachstum verzögert (3, offene Kästchen) im
Verhältnis
zu den mit Wildtyp-HIV und einem Kontrollvirus co-transfizierten
Zellen (3, ausgefüllte Kästchen),
aber es wurde nicht gehemmt. Da Anti-U5-Ribozyme die HIV-Replikation
in vivo unter colokalisierten Bedingungen hemmen können (z.
B. Dropulic et al. (1992), supra), kann das beobachtete Viruswachstum
das Ergebnis entweder (a) einer bevorzugten Verpackung von Wildtyp-HIV-RNAs
in Virionen-Nachkommenschaft, (b) der Bildung von Wildtyp-HIV-RNAs,
die gegen Ribozymspaltung resistent sind, oder (c) einer Akkumulation von
nicht-funktionalen Ribozymen in crHIV-RNAs sein.
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Die Natur des "Escape"-Viruswachstums
wurde durch Co-Transfektion von Wildtyp-HIV mit crHIV-Vektoren, die Doppel-Ribozyme
enthielten, geprüft.
Wenn ein bevorzugtes Verpacken von Wildtyp-HIV für das Viruswachstum verantwortlich
ist, sollten Kulturen, die Doppel-Ribozym-crHIVs enthalten, ähnliche
Wachstumskinetik haben wie Kulturen, die Einzel-Ribozym-crHIVs enthalten.
Falls jedoch das Viruswachstum das Ergebnis von Wildtyp-HIV-RNAs
ist, die gegen Ribozymwirkung resistent geworden sind (i. e. als
Ergebnis einer Ungenauigkeit der viralen Reversen Transkriptase),
sollte die Kinetik des Viruswachstums eine größere Verzögerung für Kulturen zeigen, welche crHIV-1.12
(i. e. gegen zwei virale Stellen gerichtet) enthalten, im Vergleich zu
Kulturen, welche crHIV-1.11 (i. e. gegen eine einzelne virale Steile
gerichtet) enthalten. Andererseits, wenn eine Verzögerung beim
Viruswachstum beobachtet wurde, die bei Kulturen, die die unterschiedliches
Doppel-Ribozym enthaltenden crHIVs enthielten, vergleichbar war,
würde dies
nahe legen, dass ein Anteil der einzeln exprimierten Ribozyme in
vivo nicht-funktionell ist.
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Wie man anhand der 3 sehen kann, zeigten crHIV-1.11 (3, offene, durchkreuzte
Kästchen) oder
crHIV-1.12 (3, gepunktete
Kästchen)
enthaltende Kulturen eine größere Verzögerung beim
Einsetzen des Viruswachstums als crHIV-1.1, das ein einzeln transkribiertes
Ribozym (3, offene Kästchen)
enthielt. Die Verzögerung
beim Einsetzen des Viruswachstums bei crHIV-1.11 und crHIV-1.12
war jedoch ähnlich, was
ein Hinweis für
die Richtigkeit der dritten Möglichkeit
ist, i. e. dass einzeln transkribierte Ribozyme bei der Spaltung
von Target-RNAs kinetisch weniger wirksam ist als Doppel-Ribozyme.
Dies legt nahe, dass sich ein bestimmter Anteil intrazellulär transkribierter
Ribozyme in einer nicht-funktionellen, möglicherweise fehlgefalteten
Konformation bilden kann, da die Co-Transfektionsversuche in einem
molaren Überschuss
an Ribozym enthaltenden crHIV-Genomen durchgeführt wurden.
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Die Fähigkeit multipler Ribozyme,
diese kinetische Beschränkung
aufzuheben, indem eine größere Wahrscheinlichkeit
für funktionale
Ribozyme zur Assoziation mit Wildtyp-HIV-RNAs bereitgestellt wird,
wurde untersucht. Für
diese Versuche wurden Jurkat-Zellen mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.111,
das ein Tripel-Ribozym zur Stelle +115 enthält, co-transfiziert. Wie man
anhand der 3 (gepunktete
Kästchen)
sehen kann, gibt es selbst nach 22 Tagen in Kultur keinen Hinweis
auf Viruswachstum bei der Verwendung eines Tripel-Ribozyms. Diese
Ergebnisse sind besonders signifikant im Hinblick auf die Tatsache,
dass normale primäre
T-Zellen oft kurz (z. B. etwa 1 Woche) nach der Infektion mit HIV
sterben.
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Außerdem bestätigen diese Ergebnisse, dass
Ribozym enthaltende bedingt replizierende Vektoren, wie die crHIV-Vektoren,
und insbesondere jene, die Mehrfach-Ribozyme enthalten, verwendet
werden können, um
intrazellulär
mit einem Wildtyp-Virusgenom, wie HIV, in Konkurrenz zu treten.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel beschreibt eine Untersuchung
des Mechanismus, welcher der Fähigkeit
von Ribozym enthaltenden bedingt replizierenden Vektoren, insbesondere
crHIV Vektoren, Wildtyp-Virus-RNA intrazellulär zu schneiden, zugrunde liegt.
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Für
diese Versuche wurde RNA aus Zellüberstand von mit Wildtyp-HIV
und crHIV-1.111
co-transfizierten Kulturen unter Verwendung der Reverse-Transkription-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) untersucht wie hier beschrieben. RT-PCR wurde unter Verwendung
der in 5A dargestellten
Primer durchgeführt.
Ribozym-RNA wurde unter Verwendung der Primen R1 und R2 detektiert,
Wildtyp-HIV-RNA unter Verwendung der Primer V1 und V3, und crHIV-RNA
unter Verwendung der Primen V2 und V3. Die Primer R1 (TGTGACGTCGACCACACAACACTGATG
[SEQ ID NR. 7]) und R2 (TGTGACGTCGACTCTAGATGTGCCCGTTTCGGC [SEQ ID
NR. 8]) enthalten jeweils eine Sal l-Restriktionsstelle und amplifizieren
die Anti-U5-Ribozym-RNA durch Bindung an die Ribozym-Hybridisierungssequenzen.
In crHIV-1.111 exprimierenden Zellen sieht man Einzel-, Doppel-
und Tripel-Ribozym-Amplifizierungsprodukte. Die Primer VI (GGTTAAGCTTGAATTAGCCCTTCCAGTCCCC
[SEQ ID NR. 9]) und V2 (GGTTGGATCCGGGTGGCAAGTGGTCAAAAAG [SEQ ID
NR. 10]) umfassen jeweils Bam HI- oder Hin dlll-Restriktionsstellen
und amplifizieren Wildtyp-HIV-RNAs. Zusammen
mit dem genannten V1-Primen, umfasst der V3-Primer (CGGATCCACGCGTGTCGACGAGCTCCCATGGTGATCAG
[SEQ ID NR. 11]) Bam HI und andere Restriktionsstellen. Dieser Satz
von Primern amplifiziert crHIV-RNAs von einer crHIV-spezifischen
Polylinker-Sequenz.
-
Um RT-PCR durchzuführen, wurden
Virion- und intrazelluläre
RNAs unter Verwendung von TrizolTM (Life
Technologies) isoliert. Intrazelluläre virale RNAs wurden direkt
aus mikrozentrifugierten Zellpellets isoliert. Virion-RNAs wurden
aus Kulturüberständen isoliert,
die zuerst durch 5minütiges
Mikrozentrifugieren bei 12 000 × g
von Zellen und Bruchstücken
befreit wurden. Zu den zellfreien Überständen wurde TrizolTM zu gesetzt, und
die Mischungen wurden vor der Zugabe von Chloroform für die Phasentrennung
5 min inkubiert. Die wässrige
Phase wurde in ein frisches Röhrchen
transferiert, und die RNA wurde mit Isopropanol unter Verwendung von
Glycogen präzipitiert.
Nach der Rekonstitution des RNA-Pellets wurden die viralen RNAs
revers transkribiert und dann durch PCR unter Verwendung von radiomarkierten
Primern amplifiziert.
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Die reverse Transkription wurde 1
h bei 42°C
in first-strand Puffer durchgeführt,
der 50 mM Tris-HCl, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
5 mM DTT, 1 mM dNTPs und 20 Einheiten (U) RNase-Inhibitor enthielt,
wozu 25 U MuLV Reverse Transkriptase zugesetzt wurden. Nachdem die
reverse Transkription beendet war, wurde die Reverse Transkriptase
bei 65°C
10 min inaktiviert. Die gesamte Mischung wurde dann direkt zu PCR-Puffer zugegeben,
um eine Mischung zu erhalten, die eine Endkonzentration von 10 mM
Tris-HCI, pH 8,3, 50 mM KCl und 1,5 mM MgCl2 enthielt.
Die Mischung wurde unter Verwendung von 2,5 U Taq-Enzym für 30 Zyklen
amplifiziert. Die radiomarkierten PCR-Produkte wurden dann durch
denaturierende PAGE aufgelöst
und mittels Autoradiographie nachgewiesen.
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crHIV-1.111-Ribozym-RNAs sind in
den Überständen von
Zellen mehr als 20 Tage nach der Co-Transfektion mit Wildtyp-HIV-1
und crHIV-1.111 proviralen Genomen vorhanden. Dies wird durch das
Vorhandensein von Einzel-, Doppel- und Tripel-Ribozym-RNA PCR-Produkten
bestätigt.
Zum Vergleich, in Virionen, die durch mit Wildtyp-HIV transfizierte
Kontrollkulturen produziert wurden, sind keine solchen Produkte
zu sehen. Während
dieser Periode erscheinen die Zellen normal, ohne sichtbare Anzeichen
für crHIV-induzierte
Zytotoxizität. Dies
bestätigt,
dass crHIVs in Viruspartikel verpackt werden, obwohl keine Aktivität von Reverser
Transkriptase beobachtet wurde. Weiter zeigt dies an, dass crHIVs
intrazellulär
durch HIV-Genfunktionen komplementiert werden können.
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Diese Ergebnisse zeigen also, dass
crHIVs die Replikation von Wildtyp-HIV durch Hemmung der Ausbreitung
von Wildtyp-HIV hemmen. Die Ergebnisse zeigen weiter, dass andere
bedingt replizierende Vektoren, beispielsweise andere virale Vektoren
und/oder Vektoren, die andere genetische antivirale Mittel enthalten, ähnlich verwendet
werden können,
um die Wildtyp-Virusreplikation und -ausbreitung zu hemmen.
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Beispiel 5
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Dieses Beispiel beschreibt eine weitere
Untersuchung des Mechanismus, welcher der Fähigkeit von Ribozym enthaltenden,
bedingt replizierenden Vektoren, insbesondere crHIV-Vektoren, zur
intrazellulären Spaltung
von viraler Wildtyp-RNA zugrunde liegt.
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Ein möglicher Mechanismus ist der,
dass sowohl Wildtyp-HIV- als auch crHIV-RNAs in Virionen-Nachkommenschaft
verkapselt werden und wirksame Spaltung in diesem kleinen Virusvolumen
aufgrund der Co-Lokalisation von Ribozym und Target-RNAs auftritt.
Alternativ kann das selektive Verpacken von crHIV-RNAs in Virionen-Nachkommenschaft
auftreten, weil die Spaltung von Wildtyp-HIV-RNAs hauptsächlich intrazellulär auftritt
und nicht im HIV-Virion. Diese Mechanismen wurden hier untersucht.
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Die Mittel, durch die crHIV-1.111
die Ausbreitung von Wildtyp-HIV hemmte, wurden mittels RT-PCR von
Virion- und Zell-assoziierten viralen RNAs untersucht, und zwar
in Zellkulturen, die mit Wildtyp-HIV allein transfiziert wurden
oder die mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.111 co-transfiziert wurden.
crHIV-1.111-RNAs waren exklusiv in Virionen-Nachkommenschaft vorhanden,
die nach Co-Transfektion produziert wurde. Zum Vergleich, mit Wildtyp-HIV
transfizierte Kontrollkulturen produzierten Virionen, die nur Wildtyp-HIV-RNAs
enthielten. Intrazellulär
waren Wildtyp-HIV- und crHiV-1.111-RNAs in co-transfizierten Kulturen evident.
Daher werden, obwohl sowohl Wildtyp-HIV als auch crHIV-RNAs intrazellulär synthetisiert
werden, crHIV-RNAs selektiv in Virionen-Nachkommenschaft verpackt.
Dies legt nahe, dass crHIV-1.111 die Ausbreitung von Wildtyp-HIV durch
selektive Spaltung von genomischen Wildtyp-HIV-RNAs vor der Enkapsidation hemmte, während einige subgenomische
Wildtyp-RNAs in Proteine für
die Virionenproduktion translatiert werden konnten.
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Um zu prüfen, ob genomische Wildtyp-RNAs
selektiv durch crHIV-RNAs geschnitten werden, wurden die Arten von
intrazellulären
RNAs, die in Jurkat-Zellkulturen vorhanden sind, die etwa 20 Tage
nach der Co-Transfektion erhalten wurden, durch Northern-Hybridisierung
untersucht. Die für
die Northern-Blot-Analyse verwendete Sonde, wie in 5 gezeigt,
wurde aus einem 0,21 kb Bgl II-Fragment aus der U5-Region von pNL4-3
isoliert.
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Mit Wildtyp-HIV transfizierte Kulturen
exprimieren alle Wildtyp-HIV-RNA-Spezies, i. e. genomische und subgenomische
RNA-Spezies. Zum Vergleich, mit crHIV-1.111 cotransfizierte Kulturen
exprimieren keine signifikanten Mengen an genomischer (9,7 kb) Wildtyp-HIV-RNA.
RNAs mit niedrigem Molekulargewicht (die das Vorhandensein subgenomischer
Wildtyp-HIV-RNAs reflektieren) wurden in co-transfizierten Kulturen
beobachtet. Das Verschmieren von HIV-RNA in diesen Proben legt nahe,
dass einige abgebaute genomische HIV-RNAs in diesen RNAs mit niedrigem
Molekulargewicht vorhanden sein können. Zum Vergleich, das Verschmieren
von Wildtyp-HIV-RNA von Wildtyp-HIV-Kontrollzellen beruht auf RNA-Abbau,
der vom signifikanten CPE auftritt, der in der letzten Phase der
HIV-Infektion beobachtet wird.
-
Folglich bestätigen diese Ergebnisse, dass
genomische Wildtyp-HIV-RNAs in Zellen, die Wildtyp-HIV- und crHIV-1.111-Genome
enthalten, selektiv geschnitten und abgebaut werden, wobei die selektive
Verpackung von crHIV-RNA in Virionen möglich ist. Weiter zeigen diese
Ergebnisse, dass das Verfahren ähnlich
bei anderen Viren verwendet werden kann, insbesondere bei anderen
RNA-Viren.
-
Beispiel 6
-
Dieses Beispiel beschreibt eine Untersuchung
der Fähigkeit
von Ribozym enthaltenden, bedingt replizierenden Vektoren, insbesondere
crHIV-Vektoren, den vollständigen
viralen Replikationszyklus in Gegenwart von Wildtyp-Helfervirus
zu durchlaufen.
-
Um zu bestätigen, dass crHIV-Genome den
vollständigen
viralen Replikationszyklus in Gegenwart eines Wildtyp-HIV-Helfergenoms
durchlaufen, wurde die Produktion von crHIV-Genome enthaltenden
Viruspartikeln unter verschiedenen Bedingungen untersucht. Speziell
wurde zuerst die Produktion von crHIV-Genome enthaltenden Viruspartikeln
in aktivierten ACH2-Zellen (AIDS Reagent Reference Program, Rockville,
Maryland) untersucht. Diese Zellen umfassen eine latent HIV-1-infizierte
Zelllinie. Dann wurde die Fähigkeit
von crHIV-Partikeln, die von diesen Kulturen abgeleitet sind, zur
Infektion nicht-infizierter Jurkat-Zellen und zur Produktion von
crHIV-DNA untersucht.
-
Für
diese Versuche wurden etwa 106 ACH2-Zellen
mit etwa 2,5 μg
Vektor-DNA transfiziert. Die Zellen wurden mit 50 nM 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetat
(TPA) etwa 24 h nach der Transfektion stimuliert. RNA wurde aus
den Zellüberständen etwa
72 h nach der Transfektion isoliert. RT-PCR wurde unter Verwendung
der R1-und R2-Primer,
wie im Beispiel 4 beschrieben, durchgeführt. crHIV-Ribozym-RNAs wurden
in Virionen nachgewiesen, die durch aktivierte ACH2-Zellen nach
Transfektion mit crHIV-1.11 produziert wurden, aber nicht nach Transfektion
mit pGEM 3Z Kontroll-Plasmid (Promega, Madison, WI). Daher führt die
Transfektion von crHIV-Vektoren
in infizierte CD4+-Zellen zur Produktion von Viruspartikeln, die
crHIV-RNAs enthalten.
-
Die Fähigkeit der von diesen Kulturen
abgeleiteten crHIV-Virionen, nicht-infizierte Jurkat-Zellen zu infizieren
und crHIV-Proviren zu produzieren, wurde als Nächstes untersucht. Solche Proviren
wurden durch Isolieren von zellulärer DNA unter Verwendung von
TrizolTM, Schneiden der DNA mit Eco R1 und
Amplifizieren ribozymaler DNA durch PCR unter Verwendung der R1- & R2-Primer, wie
im Beispiel 4 beschrieben, nachgewiesen. crHIV-DNA wurde in Jurkat-Zellen
nach Infektion von Zellüberständen produziert,
die von crHIV-transfizierten ACH2-Zellen abgeleitet waren. In diesem
Fall war nämlich
spezifische Amplifizierung von crHIV-1.11 ribozymaler DNA zu sehen.
Zum Vergleich, mit stimulierten ACH2-Zellüberständen allein (i. e. in Abwesenheit irgendwelcher
Infektion von ACH2-Zellen mit crHIV-1.111) infizierte Zellen zeigten
keine ribozymalen DNA-Produkte.
-
Da sich crHIV-Vektoren nur in Gegenwart
von Wildtyp-Helfer-HIV Genomen ausbreiten, wurde die Fähigkeit
uninfizierter, crHIV-Genome enthaltender Zellen, nach Infektion
mit Wildtyp-HIV gerettet zu werden, untersucht. Diese Versuche wurden
durchgeführt,
indem zuerst Zellen mit crHIV-1.11 (i. e. repräsentativ für die crHIV-Vektoren) transfiziert,
dann mit Wildtyp-HIV (i. e. pNL4-3) superinfiziert wurden. Folglich
wurden etwa 106 Jurkat-Zellen mit etwa 2,5 μg crHIV-DNA
transfiziert. Man ließ die
Zellen etwa 72 h vor der Infektion mit Wildtyp-HIV-Stammvirus wachsen.
Mit crHIV-1.11 transfizierte Jurkat-Zellen wurden mit Stamm-pNL4-3
(2 × 105 TCID50 Einheiten
pro 106 Zellen) etwa 2 h bei 37°C inkubiert,
drei MaI mit Opti-MEM® 1 Reduced Serum Medium
gewaschen und dann erneut in Komplettmedium (RPMI 1640 mit 10% FBS)
suspendiert. RNA wurde aus Zellüberständen, wie
im Beispiel 4 beschrieben, etwa 5 Tage nach der Infektion isoliert.
-
Für
den TCID50-Assay wurden HIV enthaltende Überstände auf
Platten mit 96 Vertiefungen durch 5fache limitierende Verdünnung ausplattiert.
Etwa 104 MT4-ZeIIen (AIDS Reagent Reference
Program, Rockville, Maryland; und Harada et al., Science, 229, 563–566 (1985))
wurden dann zu den verdünnten
Virussuspensionen zugegeben, und die resultierenden Suspensionen
wurden 7 Tage inkubiert, bis vollständiges Viruswachstum erfolgt
war. MT4-Zellen sind modifizierte T-Zellen, die das Tax-Gen von
HTLV-1 enthalten, das ein Transaktivator-Gen ist, welches zum Tat
in HIV-1 analog ist. Überstände wurden
dann hinsichtlich der Aktivität von
Reverser Transkriptase untersucht und wie früher beschrieben bewertet (Dropulic
et al. (1992), supra). Die TCID50 (Gewebekultur-Infektionsdosis)
wurde nach dem Verfahren von Reed und Muench bestimmt (in: Tech. in
HIV Res., Johnson et al., Hg., Stockton Press, 71–76 (1990)).
-
Die Superinfektion von crHIV-transfizierten
Jurkat-Zellen mit Wildtyp-HIV führte
dazu, dass crHIV-Genome in Viruspartikel gerettet wurde. Die crHIV-Genome
werden nach der Superinfektion mit Wildtyp-HIV in Viruspartikel
verpackt. Während
dieser Zeit schienen die Zellen normal, ohne signifikante Anzeichen
von Zytotoxizität.
-
Diese Ergebnisse bestätigen, dass
crHIV-Genome in der Lage sind, nach Komplementation mit Wildtyp-HIV-Helfervirus
den vollen Replikationszyklus zu durchlaufen. Diese Ergebnisse bestätigen auch,
dass andere virale Genome wahrscheinlich ebenfalls in der Lage sind,
nach Komplementation mit dem entsprechenden Wildtyp-Virus den vollen
Replikationszyklus zu durchlaufen.
-
Beispiel 7
-
Dieses Beispiel beschreibt die Nature
des Escape-Viruswachstums, von dem in bisherigen Beispielen die
Rede war.
-
Die Natur des Escape-Viruswachstums
von mit Wildtyp-HIV transfizierten oder mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.11
co-transfizierten Kulturen wurde durch Analysieren von Virionen-RNAs
unter Verwendung von RT-PCR wie zuvor beschrieben untersucht. Viren,
die von Kulturen auf frühen
Stufen des Viruswachstums produziert wurden (i. e. mit Wildtyp HIV
transfizierte Kultur am Tag +11, mit crHIV-1.11 co-transfizierte
Kultur am Tag +19), enthielten hauptsächlich crHIV-RNAs. Zum Vergleich,
Kulturen von späten
Stufen des Wachstums (i. e. mit Wildtyp-HIV transfizierte Kultur
am Tag +17, mit crHIV-1.11 co-transfizierte Kultur am Tag +23) enthielt hauptsächlich Wildtyp-HIV-RNAs. Daher schien
das Viruswachstum von Zellen, die mit Wildtyp-HIV und crHIV-1.11-Proviren co-transfiziert
waren, aus dem Wachstum von Wildtyp-HIV zu resultieren, das der
intrazellulären
Ribozymrestriktion entkam. Signifikanterweise enthielten crHIV-Genome
noch einen substantiellen Anteil der gesamten HIV-Genome, selbst
in Kulturen auf späten
Stufen des Viruswachstums. Dies legt nahe, dass sich trotz des Vorherrschens
von Wildtyp-HIV-Genomen crHIV-Genome dennoch durch die Kultur ausbreiteten,
wenn auch mit niedrigerer Effizienz als Wildtyp-HIV-Genome.
-
Dies bestätigt, dass die crHIV-Vektoren,
ebenso wie weitere bedingt replizierende Vektoren, wirksam mit vitalen
Genomen vom Wildtyp hinsichtlich der Virusreplikation in Konkurrenz
treten können.
-
Beispiel 8
-
Dieses Beispiel beschreibt weiter
die Nature von Escape-Viruswachstum, über das in früheren Beispielen
berichtet wurde.
-
Der Effekt des Verpackens von crHIV-RNA
in Virionen während
des Escape-Viruswachstum wurde untersucht, indem infektiöse Wildtyp-HIV-Titer
gemessen wurden. TCID50-Assays mit limitierender
Verdünnung (wie
im Beispiel 6 beschrieben) wurden an Virusüberständen von Kulturen auf der exponentiellen
Stufe des Viruswachstums durchgeführt (i. e. Wildtyp-HIV-Kulturen
am Tag +14, crHIV-1.1-Kulturen am Tag +16, crHIV-1.11- oder crHIV-1.12-Kulturen
am Tag +20). Die Proben wurden vor der Prüfung unter Verwendung von Reverse-Transkriptase-Aktivität normalisiert. Überstände von
Wildtyp-HIV-, crHIV-1.1-, crHIV-1.11- und crHIV-1.12-Kulturen hatten
eine infektiöse
Dosis von 1,3 × 104 TCID50/ml, 5,4 × 103 TCID50/ml, 3,8 × 103 TCID50/ml bzw.
3,8 × 103 TCID50/ml. Das
Verpacken von crHIV-RNAs in Virionen während des Escape-Viruswachstums führt also
zu einer Abnahme der Zahl der infektiösen Wildtyp-HIV-Partikel, die gebildet
werden.
-
Als Nächstes wurde untersucht, ob
die Abnahme des infektiösen
Wildtyp-HIV-Titers das Ergebnis der Spaltung von Wildtyp-HIV-RNAs
innerhalb von Escape-Virionen war. RNA-Spaltprodukte aus Virionen,
die in den Überständen co-transfizierter
Zellen vorhanden waren, wurden durch Primen-Extension untersucht.
Der in 6 identifizierte, eine Hin
dIII-Restriktionsstelle aufweisende PE-Primen (GGTTAAGCTTGTCG CCGCCCCTCGCCTCTTG
[SEQ ID NR. 12] wurde verwendet. Die Primen-Extension über die
Spaltstelle wurde 2 h bei 42°C
in first-strand Puffer durchgeführt,
der 50 mM Tris-HCI, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
5 mM DTT, 1 mM dNTPs und 20 U RNase-Inhibitor enthielt, wozu 25
U MuLV Reverse Transkriptase zugegeben wurden. Virale RNAs wurden
aus konzentrierten Virionenzubereitungen isoliert, die von mit crHIV
co-transfizierten Kulturen abgeleitet waren. Zellen und Bruchstücke wurden
durch 15minütiges
Zentrifugieren bei 2000 × g
bei 4°C entfernt.
Das Virus wurde dann durch 4stündige
Ultrazentrifugation bei 30000 × g
bei 4°C
konzentriert. Virale RNAs wurden dann aus den Virus-Pellets unter
Verwendung von TrizolTM, wie zuvor beschrieben,
isoliert.
-
Virale RNAs wurden von mit Wildtyp-HIV
transfizierten und mit crHIV-1.11 co-transfizierten Kulturüberständen während der
späten
Stufen des Viruswachstums isoliert (i. e. mit Wildtyp-HIV transfizierte
Kulturen am Tag +17, mit crHIV-1.11 co-transfizierte Kulturen am
Tag +23). Die Virionen in diesen Kulturen enthielten sowohl Wildtyp-HIV
als auch crHIV genomische RNAs. Mit Primen extendierte full-length
cDNA wurde sowohl in mit Wildtyp-HIV transfizierten als auch in
mit crHIV-1.11 co-transfizierten Kulturen beobachtet. Es wurden
trotz der extensiven Primen-Extensionsanalyse keine kleineren cDNAs
nachgewiesen, welche das Ergebnis von U5-RNA-Spaltung gewesen wären. Die
Abnahme an infektiösen
Wildtyp-HIV-Titern beruht also nicht auf intraviraler Spaltung von
Wildtyp-HIV-RNAs, sondern auf ihrer numerischen Verdrängung durch
crHIV-RNAs in Virionen-Nachkommenschaft.
-
Diese Ergebnisse zeigen also, dass
das hier beschriebene Verfahren herangezogen werden kann, um Wildtyp-Genome,
wie HIV-Genome und andere Genome, aus Virionen-Nachkommenschaft
zu verdrängen,
indem die erfindungsgemäßen bedingt
replizierenden Vektoren verwendet werden.
-
Beispiel 9
-
Dieses Beispiel zeigt, dass crHIV-Vektoren
Wildtyp-HIV-Replikation nach Challenge mit Plasmid oder rekombinantem
crHIV-1.111-Virus hemmen können.
-
Jurkat-Zellen wurden mit Stamm-HIV
(Klon pNL4-3) infiziert und dann entweder (1) Plasmid-DNA, die das
crHIV-1.111-Konstrukt enthielt, oder (2) rekombinantem crHIV-1.111-Virus, verpackt
in 293 Zellen, i. e. mutantes crHIV-1.M (Nadlini et al., Science,
272, 263–267
(1996)) ausgesetzt. Die Zellen wurden einer DLS-Lipid-vermittelten
Transfektion (Thierry et al., PNAS, 92, 9742–9746 (1995)) oder crHIV-vermitteltem
Transfer unterworfen. Die Virusreplikation wurde unter Verwendung
des Reverse-Transkriptase-Assays
12 Tage nach der ursprünglichen
Infektion mit HIV gemessen. Wildtyp-positive Kontrollkulturen zeigten
normale Niveaus an Wildtyp-HIV-Wachstum. Wenn mit Wildtyp-HIV infizierte
Zellen mutantem crHIV-1.M via DLS-vermittelte Transfektion ausgesetzt
wurden, wurde das Wachstum von Wildtyp-HIV nicht beeinflusst. Im
Gegensatz dazu wurde, wenn mit Wildtyp-HIV infizierte Zellen mit
crHIV-1.111, das
ein Anti-HIV-Ribozym codiert, via DLS-vermittelte Transfektion ausgesetzt
wurden, das Wachstum von Wildtyp-HIV (i. e. Replikation) signifikant
gehemmt. Weiter wurde, wenn mutantes crHIV-1.M Wildtyp-HIV ausgesetzt
wurde, die Replikation von Wildtyp-HIV nicht beeinflusst. Im Gegensatz
dazu wurde, wenn Wildtyp-HIV crHIV-1.111 ausgesetzt wurde, die Replikation
von Wildtyp-HIV signifikant gehemmt. Die Daten zeigen, dass crHIV-Vektoren
verwendet werden können,
um die Wildtyp-HIV-Replikation
intrazellulär
signifikant zu hemmen.
-
Beispiel 10
-
Dieses Beispiel beschreibt die Verwendung
bedingt replizierender Vektoren bei der therapeutischen Behandlung
von Krebs.
-
Der bedingt replizierende, Krebs
behandelnde, virale Vektor kann so konstruiert werden, dass er hinsichtlich
seiner Fähigkeit,
in normal Zellen zu replizieren, defekt ist, weil ihm ein Virusprotein
fehlt, das für
die Replikation erforderlich ist. Wenn dieser Vektor jedoch eine
Krebszelle infiziert, stellen die einzigartigen Eigenschaften der
Krebszelle einen Faktor bereit (z. B. vorzugsweise das gleiche mutierte
zelluläre
Protein, welches das abweichende Wachstum von Krebszellen fördert),
der die Replikation des defekten Krebsbehandlungsvektors fördert. Folglich
unterscheidet sich dieses Verfahren von dem für die Behandlung von Virusinfektionen angewendeten
Verfahren insofern, als das selektive Verpacken des viralen Vektors
nicht vorkommt und statt dessen eine bevorzugte Lyse von Krebszellen
auf Grund der Verpackung von Vektor-abgeleiteter Virionen-Nachkommenschaft
in der Zelle erfolgt. Das Verfahren ist dem zur Behandlung von Virusinfektionen
herangezogenen Verfahren insofern ähnlich, als es einen Helfeivirusexpressionsvektor
verwenden kann, um den bedingt replizierenden Vektor selektiv in
Krebszellen zu vermehren. Der Vektor und/oder der Helfervirusexpressionsvektor
kann so gemacht sein, dass er auf tumorspezifische Faktoren reagiert,
wobei die selektive Ausbreitung des Vektors in Tumorzellen erleichtert
wird.
-
Tumorspezifische Faktoren, die bei
dieser Behandlungsmethode genutzt werden können, schließen, ohne
darauf eingeschränkt
zu sein, jene ein, die auf dem Niveau (1) des Viruseintritts in
Zellen (z. B. Gegenwart eines tumorspezifischen Rezeptors, der ermöglicht,
dass ein viraler Vektor selektiv in eine Krebszelle, aber nicht
in eine normale Zelle eintritt); (2) der Virustranskription (z.
B. ein mutantes Krebszellenprotein ermöglicht, dass ein Krebsbehandlungsvektor
seine RNA selektiv in Krebszellen, im Gegensatz zu normalen Zellen,
transkribiert); und (3) der Virusreifung und freisetzung (z. B.
können
mutante Krebszellenproteine ermöglichen,
dass der bedingt replizierende Krebsbehandlungsvektor selektiv reift,
beispielsweise durch Assoziation des mutanten Zellproteins mit den
viralen Proteinen oder Genom und resultierender Förderung
der Virusreifung und -freisetzung) agieren. Folglich können mutante
Proteine, die in Krebszellen vorhanden sind, mit Virusproteinen
(oder der genomischen RNA oder DNA) an vielen Stufen des Virusreplikationszyklus
interagieren. Diese Wechselwirkungen können beeinflusst werden, um
bedingt replizierende Krebsbehandlungsvektoren schaffen, die in
normalen Zellen defekt sind und in Krebszellen replizieren können.
-
Insbesondere kann dieses Verfahren
zur Behandlung von T-Zellen-Leukämie
angewendet werden. T-Zellen-Leukämien
sind eine schwere Krebsfom mit schlechter Prognose. Viele der leukämischen
T-Zellen sind CD4+. Daher kann ein Anti-T-Zellen Leukämie-behandelnder,
bedingt replizierender Vektor konstruiert werden, wobei Wildtyp-HIV
als Rückgrat
des Vektors verwendet wird. Da HIV angeblich in Zellen über das
CD4 Glycoprotein eindringt, würde
dieser Vektor auf dem Niveau des Viruseintritts in Zellen agieren.
-
Der Vektor kann dadurch zu einem
Krebsbehandlungsvektor gemacht werden, dass beispielsweise in Wildtyp-HIV
Deletion(en) eingeführt
wird(werden). Das HIV-Genom kann mutiert werden, indem es in seiner DNA-Form
produziert und ortsspezifische Mutagenese durchgeführt wird,
wie früher
beschrieben. Das Verfahren kann auch angewendet werden durch Komplementation
von vitalen Defiziten durch andere Tumorsuppressormutationen oder
negative Onkogene oder durch Nutzung anderer tumorspezifischer Faktoren,
die mit Virusproteinen interagieren. Zum Beispiel kann das tat-Gen,
das ein für
die HIV-Replikation wichtiges Protein codiert, deletiert werden.
In Abwesenheit von Tat kann HIV seine Expression nicht länger hochregulieren,
was absolut unerlässlich
für die
HIV-Vermehrung ist. Das Tat-Protein funktioniert durch Bindung an
die TAR RNA stem-loop Struktur, die mit dem HIV-Promotor assoziiert
ist, und ist in der Lage, die HIV-Expression um mehr als das 100fache
hochzuregulieren. Ohne Tat wird also der auf HIV basierende Vektor
keine HIV-Proteine exprimieren, und er wird sich nicht vermehren
und normale (i. e. nicht kanzeröse)
T-Zellen töten.
-
Leukämische T-Zellen enthalten jedoch
typischerweise ein funktional verändertes Molekül, das mutiert, überexprimiert
oder stillgelegt ist. Dieser veränderte
Zustand der Molekülfunktion
ist nicht mit normalen Zellen verbunden. In seinem nicht-mutierten
Zustand (nicht aber in seinem mutierten Zustand) fungiert dieses Molekül in der
Regulierung der Zeltproliferation und/oder der Apoptose (programmierter
Zelttod). Die mit dem mutierten Zustand verbundenen Änderungen
können
genutzt werden, um spezifisch die Vermehrung eines bedingt replizierenden
vitalen Vektors zu fördern.
Dies könnte
in Gegenwart oder Abwesenheit eines Helfervirusexpressionsvektors
erfolgen. Zum Beispiel kann der Defekt in Tat durch einen Hilfs-Expressionsvektor
komplementiert werden, der von einem tumorspezifischen Promotor
getrieben ist, wobei der Promotor von einem Gen in leukämischen
Zellen ist, das überexprimiert
ist. Ein solcher Vektor kann nur in leukämischen T-Zellen und nicht
in normalen Zellen replizieren. Die Virusexpression und -vermehrung
in leukämischen
T-Zellen würde
zur Lyse und zum Tod der Zellen mit entstehender Virusproduktion
führen.
Der Vektor könnte
auch zusätzliche
Elemente tragen, um die Zelttötung
zu fördern
(z. B. eine Sequenz, die ein Toxin, ein Cytokin oder ein Antigen
zur Förderung
des Immun-Targeting
codiert).
-
Andere Verfahren und Strategien können ähnlich bei
der Konstruktion weiterer bedingt replizierender Krebsbehandlungsvektoren
angewendet werden.
-
Beispiel 11
-
Dieses Beispiel beschreibt die Entwicklung
von crHIV-Konstrukten der zweiten Generation (cr2HIV), die bessere
Eigenschaften hinsichtlich der Vermehrung haben als crHIV-1.111-Vektoren.
-
Die Vektoren der zweiten Generation
ermöglichen
die erhöhte
Produktion von crHIV-Partikeln
aus crHIV produzierenden Zellen. Die Produktion von mehr crHIV-Partikeln
erleichtert deren Ausbreitung und verhindert das Auswachsen von
Wildtyp-HIV in Kulturen. Da es ihnen an Sequenzen mangelt, die Proteine
codieren, die die Superinfektion mit Wildtyp-HIV blockieren, enthalten
die Vektoren alle Sequenzen des nativen Wildtyp-HIV, aber sie codieren
nicht das Tat-Gen. Anstelle des Tat-Gens gibt es eine Tripel-Anti-Tat-Ribozymkassette
([SEQ ID NR. 18)), die in Bezug auf drei verschiedene Stellen auf
dem Tat-Gen gemacht ist. Auch die Tat-Spleißstelle wurde deletiert, so
dass die Tat-Ribozyme genomische Wildtyp-HIV-RNAs selektiv schneiden und
nicht gespleißte
Wildtyp-HIV-RNAs, die den Defekt in Tat komplementieren und die
crHIV-Replikation erleichtern. Im Gegensatz zu früheren Vektoren,
die keine anderen Proteine codieren als vielleicht ein proteinähnliches
genetisches antivirales Mittel, wie ein Immunogen, codieren die
Vektoren der zweiten Generation diese Proteine, exprimieren sie
aber nur in Gegenwart von Tat. In einer Zelle, die sowohl Wildtyp-HIV
als auch crHIV-Genome enthält,
werden crHIVs-Genome nicht nur selektiv verpackt, sondern es werden
viel mehr Virionen produziert als von crHIV-1.111-Zellen, da die Strukturproteine
nicht nur von Wildtyp-HIV produziert werden, sondern auch von crHIV-Genomen.
Folglich ist der Vektor mit einem Selektionsvorteil für die Vermehrung versehen,
da er nicht nur Virionen von Wildtyp-HIV-Matrizen produziert, sondern
auch von crHIV-Matrizen.
-
Die Vektoren der zweiten Generation
sind auch dadurch gekennzeichnet, dass sie Ribozyme umfassen oder
codieren, deren katalytische Domänen
auf andere Regionen ausgerichtet ist als die im Vektor selbst. Im
Gegensatz zu crHIV-1.111, das Ribozyme enthält oder codiert, die auf die
U5-Region der HIV-Leader-Sequenz ausgerichtet sind, was das Einbringen
modifizierter U5-Sequenzen in den Leader des crHIV-Vektors erforderlich
machte, sind die Ribozyme der Vektoren der zweiten Generation auf
Regionen ausgerichtet, die nicht im Vektor selbst sind, wobei die
Notwendigkeit eliminiert wird, die Sequenz des Vektors zu modifizieren. Dies
reduziert die Möglichkeit,
dass sich resistente HIVs durch die Rekombination von Wifdtyp-HIV
mit modifizierten crHIV-U5-Sequenzen bilden. Die Rekombination von
Wildtyp-HIV mit crHIV-Sequenzen würde keinen Vorteil für das Wildtyp-HIV
bieten; das Einbringen von Ribozymsequenzen in Wildtyp-HIV wäre für Wildtyp-HIV nur
nachteilig.
-
Die Vektoren der zweiten Generation
sind weiter dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl unterschiedlicher
Ribozyme eingebracht sind, von denen jedes auf eine andere Stelle
ausgerichtet ist, um die Möglichkeit
zu reduzieren, dass Wildtyp-HIV Ribozym-resistente Mutanten bildet.
-
In einer weiteren Verbesserung des
Vektorsystems zum Zweck eines sicheren, bedingt replizierenden Vakzins
kann das "Helfer-Vektor"-Konstrukt weiter verbessert werden, indem
genetische Elemente/Faktoren hinzugefügt werden, die spezifisch die
crHIV-Replikation erleichtern und sich auf sichere Weise ausbreiten. Eine
Ausführungsform
ist das Einführen
von Ribozymen in den Helfer-Vektor, um seine genetische Rekombination
mit dem Vektor zur Produktion von Wildtyp-Virus zu verhindern. Der
obige cr2HIV-Vektor kann also mit einem Tat-Hilfs-Expressionsvektor
ergänzt
werden, um seine Ausbreitung zu erleichtern. Durch inserieren von Anti-HIV-Ribozymen
in den Hilfs-Expressionsvektor ist die Gelegenheit der Rekombination
minimiert, weil ein Zusammentreffen des Vektors mit Helfervektor-RNA
zu ihrer gegenseitigen Spaltung und Zerstörung führen würde. Daher kann der Hilfs-Expressionsvektor
auf eine Anzahl von Arten modifiziert werden, um eine spezielle
prophytaktische oder therapeutische Strategie zu unterstützen. Folglich
sind cr2HIV-Vektoren als Vakzine gegen HIV nützlich, da sie (1) replizieren
und daher persistent die Immunantwort des Wirts stimulieren und
(2) dem Wirt erlauben, verschiedene Epitope zu erkennen, da sie
von HIV abgeleitet sind und sich antigenisch ändern.
-
- SEQUENZLISTE
- (1) ALLGEMEINE INFORMATION:
- (i) ANMELDER: Dropulic, Boro Pitha, Paula M.
TITEL DER
ERFINDUNG: BEDINGT REPLIZIERENDE VIRALE VEKTO-REN UND IHRE VERWENDUNG
- (iii) ZAHL DER SEQUENZEN: 17
- (iv) KORRESPONDENZADRESSE:
- (A) ADRESSAT: Leydig, Voit & Mayer,
Ltd.
- (B) STRASSE: Two Prudential Plaza, Suite 4900
- (C) STADT: Chicago
- (D) BUNDESSTAAT: IL
- (E) LAND: USA
- (F) POSTLEITZAHL: 60601
- (v) COMPUTERLESBARE FORM:
- (A) ART DES MEDIUMS: Diskette
- (B) COMPUTER: IBM PC kompatibel
- (C) BETRIEBSSYSTEM: PC-DOS/MS-DOS
- (D) SOFTWARE: Patentln Release #1.0, Version #1.25
- (vi) AKTUELLE ANMELDEDATEN:
- (A) ANMELDENUMMER: WO96US18997
- (B) ANMELDETAG: 27. NOV. 1996
- (C) KLASSIFIKATION:
- (vii) FRÜHERE
ANMELDEDATEN:
- (A) ANMELDENUMMER: US 08-563459
- (B) ANMELDETAG: 28. NOV. 1995
- (C) KLASSIFIKATION:
- (viii) VERTRETER:
- (A) NAME: Kilyk Jr., John
- (B) REGISTRIERUNGSNUMMER: 30763
- (C) REFERENZ (DOCKET NUMBER): 74993
- (ix) KONTAKTINFORMATION:
- (A) TELEFON: (312) 616–5600
- (B) TELEFAX: (312) 616–5700
- (C) TELEX: 25–3533
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 1:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 1:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 2:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 2:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 3:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
40 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 3:
- (2) INFORMATION FOR SEQ ID NR. 4:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
40 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 4:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 5:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 5:
- (2) INFORMATION FOR SEQ ID NR. 6:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 6:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 7:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
27 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 7:
- (2) INFORMATION FOR SEQ ID NR. 8:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
33 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 8:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 9:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
31 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 9:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 10:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
31 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 10:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 11:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
38 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 11:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 12:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
31 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 12:
- (2) INFORMATION FOR SEQ ID NR. 13:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
112 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
einzelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere Nukleinsäure)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 13:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 14:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 14:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 15:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 15:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 16:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
39 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGY: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (genomisch)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 16:
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR. 17:
- (i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
- (A) LÄNGE:
152 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRÄNGIGKEIT:
doppelsträngig
- (D) TOPOLOGIE: linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
DNA (andere)
- (xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 17: