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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer austenitischen
rostfreien Stahllegierung mit hohen Cr-, Mo-, Mn-, N- und Ni-Gehalten
mit einer Kombination aus hoher Korrosionsbeständigkeit und guten mechanischen
Eigenschaften, wie einer großen
Zugfestigkeit und einer guten Duktilität, die insbesondere zur Verwendung
in Anwendungen bei der Öl-
und Gasextraktion, wie z.B. Draht, und spezieller als Verstärkungsdraht
mit einem Durchmesser von 1,0 mm oder weniger in der Anwendung Drahtleitungen
geeignet ist.
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HINTERGRUND
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Im
Zusammenhang mit dem immer stärker
eingeschränkten
Zugang zu natürlichen
Ressourcen, wie z.B. Öl
und Gas, immer kleinerer Vorkommen und einer geringeren Qualität, versucht
man nun, neue Vorkommen zu finden oder solche, die bislang nie ausgebeutet
wurden, weil die Extraktion und nachfolgende Prozesse, wie z.B.
Transport und Veredelung des Rohmaterials, die Erhaltung der Quelle
und die Messung von Arbeitszyklen, zu teuer waren.
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Die
Extraktion von Öl
und Gas aus dem Meeresgrund in sehr tiefem Wasser stellt eine konventionelle Technik
dar. Der Transport von sowohl Ausrüstung als auch Waren zu und
von der Quelle sowie die Energie- und Signalübertragung werden von der Meeresoberfläche aus
verwaltet. In sehr tiefem Wasser kann es sich für diese Anwendungen um Transportdistanzen
von bis zu 10.000 Metern handeln.
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In
immer stärkerem
Maße werden
sogenannte Drahtleitungen oder Bohrlochmeßkabel aus rostfreiem Stahl,
d.h. Seile oder Einzeldrähte,
für Anwendungen
in der Offshore-Öl-
und -Gasextraktion eingesetzt. Heutzutage sind diese üblicherweise
so ausgestaltet, daß sie
eine Mehrzahl isolierter elektrischer Leiter oder Kabel enthalten,
wie z.B. faseroptische Kabel, die vollständig mit einer oder mehreren
Lagen aus spiralförmig
gewundenem Stahldraht überzogen
sind.
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Die
GB-A-2329722 , die
durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist, gibt einen Überblick über den Stand
der Technik hinsichtlich Bohrlochmessung und Ausführungsformen
für Bohrlochmeßkabel,
ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit
zu erheben.
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Die
Auswahl der Stahlgüte
wird in erster Linie durch die Anforderungen an Festigkeit, Zugfestigkeit, Duktilität und Korrosionseigenschaften,
insbesondere unter den in einer Öl-
oder Gasquelle vorherrschenden Bedingungen, und durch Temperaturen
von bis zu 250°C
bestimmt. Die Anwendung ist durch den Belastungswiderstand gegen
Ermüdung
aufgrund wiederholter Verwendung in der Öl- und Gasindustrie, insbesondere
in Anwendungen als Slickline- oder Bohrlochmeßkabel, und in dieser Anwendung
von wiederholtem Abwickeln und Transportieren über eine sogenannte Seilrolle,
in hohem Maße
beschränkt.
Des weiteren sind die Anwendungsmöglichkeiten des Materials in
diesem Sektor durch die Bruchbelastung der Kabel/Slickline-Drähte beschränkt. Heutzutage
maximiert die Verwendung von kaltgezogenem Material die Bruchbelastung. Üblicherweise
wird das Ausmaß der
Kaltverformung im Hinblick auf die Duktilität optimiert. Heute wird für die Herstellung
von Seilen und Einzeldrähten
bei dieser Anwendungsform in erster Linie konventioneller rostfreier
austenitischer Stahl verwendet, z.B. Stahl des Typs AISI303, AISI304
oder AISI316, wie es aus der
US-A-4-214
693 zu entnehmen ist, die durch diese Bezugnahme darauf
in der Beschreibung aufgenommen ist, oder es wird rostfreier Duplexstahl
verwendet, der unter dem Markennamen FERRINOX 255 vermarktet wird,
wie es aus der
GB-A-2
354 264 zu entnehmen ist, die durch Bezugnahme darauf in
der Beschreibung aufgenommen ist. Die Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit,
wo die oben genannten Stähle
verwendet werden, sind unbedeutend, wenn der Einzeldraht oder die
Schnur mit einem Kunststoffmaterial, wie z.B. Polyurethan, umhüllt ist.
Neuere Entwicklungen dienen dem Zweck, das Eigengewicht des Verstärkungsdrahts
als äußere Lage
zu reduzieren.
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Das
entsprechende Anforderungsprofil kann auch auf Federbandstahl und
Federstahldraht gerichtet sein, wo die Anforderungen an Festigkeits-,
Ermüdungs-
und Korrosionseigenschaften hoch sind. In all diesen Fällen ist
die Verwendung aus Gründen
von Korrosion oder Belastung zunehmend beschränkt.
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Weiterhin
besteht ein Bedarf nach einer bedeutend größeren Festigkeit, als sie die
heutige Technik durch ein gegebenes Ausmaß an Kaltverformung erlaubt.
Eine Festigkeit, die dazu führt,
daß normalerweise vorkommende
Drahtabmessungen an der Oberfläche
nicht erweichen, oder die die Verwendung kleinerer Dimensionen,
d.h. von Durchmessern von 1,0 mm und kleiner, gestattet, sind wünschenswert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Draht aus einer
rostfreien Stahllegierung mit einer austenitischen Matrix und mit
der untenstehenden Zusammensetzung und gleichzeitig großer Festigkeit in
Kombination mit hoher Duktilität
und Belastungswiderstand gegen eine allgemeine Korrosion bei hohen Temperaturen,
insbesondere bei Temperaturen von bis zu 250°C, bereitzustellen.
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Der
Draht aus rostfreier Stahllegierung hat eine Zugfestigkeit von wenigstens
310 kpsi bei Drahtdurchmessern von 1,0 mm oder kleiner in Anwendungen
für die Öl- und Gasextraktion.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Stahllegierung
mit guter Korrosionsbeständigkeit
in Chlorid enthaltenden Umgebungen und Umgebungen mit hoher allgemeiner
Korrosion bereitzustellen.
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Diese
Zwecke werden mit einer Legierung gemäß der vorliegenden Erfindung
erfüllt,
die die folgende Zusammensetzung hat (in Gewichts-%):
Cr | 24,0-30,0 |
Ni | 25,0-34,0 |
Mo | 3,0-6,0 |
Mn | >2,0-6,0 |
N | 0,2-0,4 |
C | bis
zu 0,05 |
Si | bis
zu 1,0 |
S | bis
zu 0,02 |
Cu | bis
zu 3,0 |
W | 0-6,0 |
eines oder mehrere der Elemente Mg, Ce, Ca, B,
La, Pr, Zr, Ti, Nd
bis zu 2,0
und Rest Eisen und normalerweise
auftretende Verunreinigungen und Zusätze.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Funktion der Festigkeit gegen die Temperatur bei Heißbearbeitung
für die
Ausführungsformen
S und P der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
die Funktion der Festigkeit gegen die Temperatur bei Heißbearbeitung
für die
Ausführungsformen
X und P der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
die Zugfestigkeit als Funktion der Reduzierung des Querschnitts.
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4 zeigt
die Belastung als Funktion der Länge
für Draht,
der aus der erfindungsgemäßen Legierung hergestellt
ist.
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5 zeigt
die Zugfestigkeit des auslieferungsfertigen Endprodukts.
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6 zeigt
die Größe der Belastung
einschließlich
des Eigengewichts und der Biegelast, die ein Draht, hergestellt
aus der neuen Legierung, im Vergleich zu einem Draht, hergestellt
aus der gut bekannten Legierung UNS N08028, tragen kann, als Funktion
des Seilrollendurchmessers.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ein
systematischer Entwicklungsansatz hat überraschenderweise gezeigt,
daß eine
Legierung mit einem Legierungsgehalt gemäß der vorliegenden Erfindung
diese Bedingungen erfüllt.
Der erfindungsgemäße Legierungsdraht
hat daher die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent:
Cr | 24-30 |
Ni | 25-34 |
Mo | 3-6 |
Mn | >2-6 |
N | 0,2-0,4 |
C | bis
zu 0,05 |
Si | bis
zu 1,0 |
S | bis
zu 0,02 |
Cu | bis
zu 3,0 |
W | 0-6,0 |
eines oder mehrere der Elemente Mg, Ce, Ca, B,
La, Pr, Zr, Ti, Nd
bis zu 2,0
und Rest Fe und normalerweise
auftretende Verunreinigungen und Zusätze.
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Die
Bedeutung der Legierungselemente für die vorliegende Legierung
ist die folgende: Nickel Ein hoher Gehalt an Nickel homogenisiert
einen hochlegierten Stahl, indem die Löslichkeit von Cr und Mo erhöht wird.
Dadurch unterdrückt
der Austenit-stabilisierende Nickel die Bildung der unerwünschten
Sigma-, Laves- und Chi-Phasen, die in hohem Maße exakt aus den Legierungselementen
Chrom und Molybdän
bestehen. Ein Nachteil besteht jedoch darin, daß Nickel die Löslichkeit
in der Legierung verringert und sich dadurch die Heißbearbeitbarkeit
verschlechtert, was der Nickelmenge in der Legierung eine Obergrenze
auferlegt. Die vorliegende Erfindung hat jedoch gezeigt, daß hohe Gehalte
an Stickstoff bei Nickelgehalten wie oben ausgeführt den hohen Nickelgehalt
mit hohen Chrom- und Mangangehalten ausgleichen.
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Der
Ni-Gehalt der Legierung sollte daher auf 25,0-32,0 Gewichts-%, bevorzugt
auf wenigstens 26,0 Gewichts-%, bevorzugter auf wenigstens 30.0
Gewichts-% oder 31,0 Gewichts-% beschränkt sein. Die Obergrenze für den Ni-Gehalt
beträgt
vorzugsweise 34,0 Gewichts-%.
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Chrom
(Cr) ist ein sehr aktives Element und verbessert die Beständigkeit
gegen eine Mehrzahl von Korrosionstypen. Weiterhin impliziert ein
hoher Chromgehalt eine sehr gute Löslichkeit von N in dem Material. Es
ist daher wünschenswert,
den Chromgehalt so hoch wie möglich
zu halten, um die Korrosionsbeständigkeit zu
verbessern. Für
sehr gute Werte bei der Korrosionsbeständig keit sollte der Chromgehalt
wenigstens 24,0 Gewichts-%, bevorzugt 27,0-29,0 Gewichts-% betragen.
Hohe Cr-Gehalte erhöhen
jedoch das Risiko intermetallischer Präzipitationen, so daß der Chromgehalt
nach oben auf maximal 30,0 Gewichts-% beschränkt werden muß.
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Molybdän (Mo) In
modernen korrosionsbeständigen
austenitischen Stählen
wird häufig
eine hohe Legierungszugabe an Molybdän vorgenommen, um die Beständigkeit
gegen Korrosion allgemein zu verbessern.
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Anders
als Chrom erhöht
Molybdän
die Korrosionsrate. Eine Erklärung
dafür ist
die Präzipitationsneigung
von Molybdän,
die während
der Sensibilisierung unerwünschte
Phasen entstehen läßt. Daher
wird ein hoher Chromgehalt zugunsten eines hohen Molybdängehalts
ausgewählt,
wenn auch nur, um eine optimale Gefügestabilität der Legierung zu erhalten.
Sicher erhöhen
beide Legierungselemente die Präzipitationsneigung;
Tests haben jedoch gezeigt, daß diese
bei Molybdän
zweimal höher
ist als bei Chrom. Derzeit ist es möglich, den Gehalt an Molybdän vollständig oder
teilweise durch Wolfram zu ersetzen. Vorzugsweise sollten jedoch
wenigstens 2,0 Gewichts-% Molybdän
zu der Legierung zugegeben werden. Daher sollte der Molybdängehalt
auf zwischen 2,0 und bis zu 6,0 Gewichts-% beschränkt werden,
vorzugsweise auf wenigstens 3,7 Gewichts-%, bevorzugt auf wenigstens
4,0 Gewichts-%. Die Obergrenze für
den Molybdängehalt
beträgt
6,0 Gewichts-%, bevorzugt 5,5 Gewichts-%.
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Die
Präzipitation
intermetallischer Phasen wird durch steigende Gehalte an Chrom und
Molybdän
begünstigt,
kann jedoch durch Zugabe von N sowie Ni zu der Legierung begrenzt
werden. Der Ni-Gehalt ist hauptsächlich
hinsichtlich der Kosten sowie im Hinblick darauf, daß er die
Löslichkeit
von N in der Schmelze stark verringert, beschränkt. Folglich ist der N-Gehalt
aufgrund der Löslichkeit
in der Schmelze und auch in der festen Phase, wo eine Präzipitation
von Cr-Nitriden erfolgen kann, beschränkt.
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Um
die Löslichkeit
von Stickstoff in der Schmelze zu verbessern, kann der Gehalt an
Mn und Cr erhöht werden
und der Gehalt an Ni kann verringert werden. Von Mo wird jedoch
angenommen, daß es
zu einem höheren
Risiko einer Präzipitation
von intermetallischen Phasen führt,
weshalb es als notwendig erachtet wurde, seinen Gehalt zu verringern.
Höhere
Gehalte an Legierungselementen wurden im Hinblick auf die strukturelle Stabilität jedoch
nicht beschränkt.
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Wolfram
(W) erhöht
die Belastungsbeständigkeit
gegen Lochfraß und
Spaltkorrosion. Ein Legieren mit zu hohen Wolframgehalten in Kombination
mit sowohl hohem Cr-Gehalt als auch hohem Mo-Gehalt bedeutet jedoch,
daß das
Risiko der Bildung intermetallischer Präzipitate zunimmt. Der Gehalt
an Wolfram sollte daher im Bereich von 0 bis 6,0 Gewichts-%, bevorzugt
0 bis 4,0 Gewichts-% liegen.
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Mangan
(Mn) Mangan ist aus drei Gründen
von äußerst großer Bedeutung
für die
Legierung. Für
das Endprodukt wird auf eine hohe Festigkeit abgezielt, weshalb
die Legierung mittels Kaltbearbeitung kaltverfestigt werden sollte.
Sowohl Stickstoff als auch Mangan sind dafür bekannt, daß sie die
Energie reduzieren, was wiederum dazu führt, daß sich Dislokationen in dem
Material ablösen
und Shockley-Teilchen bilden. Je niedriger die Stapelfehlerenergie,
desto größer ist
die Distanz zwischen den Shockley-Teilchen und umso starker ist das
seitliche Verrutschen der Dislokationen, was dazu führt, daß das Material
die Neigung zur Kaltverfestigung erhält. Aus diesen Gründen sind
hohe Gehalte an Mangan und Stickstoff für die Legierung sehr wichtig.
Eine rasche Kaltverfestigung ist in den Reduktionsdiagrammen veranschaulicht,
die in 2 dargestellt sind, wo die neue Legierung mit
den bereits bekannten Stählen
UNS N08926 und UNS N08028 verglichen wird.
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Weiterhin
erhöht
Mangan die Löslichkeit
von Stickstoff in der Schmelze, was weiterhin für einen hohen Gehalt an Mangan
spricht. Allein der hohe Gehalt an Chrom macht die Löslichkeit
nicht ausreichend, da der Gehalt an Nickel, welcher die Löslichkeit
verringert, höher
gewählt
wurde als der Gehalt an Chrom.
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Ein
dritter Grund für
einen Mangangehalt, der innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung liegt, besteht darin, daß eine Analyse der Streckspannung
bei erhöhter
Temperatur überraschenderweise
zeigt, daß Mangan
den Einfluß auf
die Heißbearbeitbarkeit
der Legierung verbessert. Je höher
die Stähle
legiert sind, desto schwieriger sind sie zu bearbeiten und desto
wichtiger sind Zusätze,
die die Heißbearbeitbarkeit
verbessern und gleichzeitig die Produktion sowohl vereinfachen als
auch kostengünstiger
machen. Ein Zusatz von Mangan impliziert eine Verringerung der Härte während der
Heißbearbeitung,
wie es sich aus dem Diagramm von 1 entnehmen
läßt, welches
die erforderliche Spannung während
der Heißbearbeitung
für Varianten der
Legierung mit hohem bzw. niedrigem Mangangehalt zeigt. Aufgrund
der guten Heißbearbeitbarkeit
der Legierung eignet sich diese ausgezeichnet für die Herstellung von Rohren,
Draht und Bändern
usw. Es wurde jedoch herausgefunden, daß Mangan sich negativ auf die
Heißduktilität der Legierung
auswirkt, wie durch die nachstehende Formel beschrieben. Sein starker
positiver Einfluß als
die Härte
reduzierendes Legierungselement während der Heißbearbeitung
wurde als wichtiger eingeschätzt.
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Daher
sollte der Gehalt an Mangan in der Legierung höher als 2,0 Gewichts-% sein
und vorzugsweise 3,0 bis 6,0 Gewichts-%, bevorzugter 4,0-6,0 Gewichts-%
betragen.
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Kohlenstoff
(C) besitzt eine eingeschränkte
Löslichkeit
sowohl in Ferrit als auch in Austenit. Die eingeschränkte Löslichkeit
birgt ein Risiko der Präzipitation
von Chromcarbiden, und daher sollte der Gehalt 0,05 Gewichts-% nicht überschreiten
und vorzugsweise 0,03 Gewichts-% nicht überschreiten.
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Silicium
(Si) wird als Desoxidationsmittel für die Stahlproduktion verwendet
und steigert auch die Fließfähigkeit
während
der Herstellung und dem Löten.
Zu hohe Gehalte an Si führen
jedoch zur Präzipitation
unerwünschter
intermetallischer Phasen, so daß der
Gehalt auf maximal 1,0 Gewichts-%, vorzugsweise maximal 0,8 Gewichts-%
und bevorzugter auf 0,5 Gewichts-% beschränkt werden sollte.
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Schwefel
(S) beeinflußt
die Korrosionsbeständigkeit
negativ, indem es leicht unlösliche
Sulfide bildet. Weiterhin verschlechtert sich die Heißbearbeitbarkeit,
so daß der
Gehalt an Schwefel auf maximal 0,02 Gewichts-% beschränkt ist.
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Stickstoff
(N) ist wie Molybdän
ein beliebtes Legierungselement in modernen korrosionsbeständigen Austeniten,
um die Korrosionsbeständigkeit,
aber auch die mechanische Festigkeit der Legierung zu steigern. Für die vorliegende
Legierung ist es hauptsächlich
die Steigerung der mechanischen Festigkeit durch Stickstoff, die
ausgenutzt wird. Wie oben erwähnt,
kann eine starke Zunahme der Festigkeit während der Kaltverformung erhalten
werden. Die Erfindung macht sich auch zunutze, daß Stickstoff
die mechanische Festigkeit der Legierung infolge interstitieller
gelöster
Atome, die zu Spannungen in der Kristallstruktur führen, erhöht. Eine
hohe Festigkeit ist von großer
Bedeutung für
die geplante Verwendung als Bleche, Wärmetauscher, Förderrohre,
Federdraht und Federbanddraht, Montagedraht, Drahtleitungen und
auch Slicklines. Durch Verwendung eines stark zugfesten Materials
besteht die Möglichkeit,
die gleiche Festigkeit bei einem geringeren Materialverbrauch und
dadurch geringerem Gewicht zu erhalten. Gleichzeitig erhöht dies
die Anforderungen an die Duktilität des Materials. Bei Federn
ist deren Empfänglichkeit
für die
Aufnahme von elastischer Energie von entscheidender Bedeutung.
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Daher
sollte der Stickstoffgehalt 0,20-0,40 Gewichts-%, vorzugsweise 0,35-0,40
Gewichts-% betragen.
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Kupfer
(Cu) Der Einfluß von
Kupfer auf die Korrosionseigenschaften des austenitischen Stahls
ist umstritten. Es scheint jedoch klar zu sein, daß Kupfer
die Korrosionsbeständigkeit
in Schwefelsäure
stark verbessert, was für
den Anwendungsbereich der Legierung von großer Bedeutung ist. Bei Tests
hat sich Kupfer auch als ein Element gezeigt, welches für die Herstellung
von Rohren günstig
ist, so daß ein
Kupferzusatz bei Material, das für
Rohranwendungen verwendet werden soll, besonders wichtig ist. Erfahrungsgemäß verschlechtert
jedoch ein hoher Kupfergehalt in Kombination mit einem hohen Mangangehalt
die Heißduktilität erheblich, so
daß die
Obergrenze für
den Kupfergehalt auf 3,0 Gewichts-% bestimmt wurde. Der Kupfergehalt
beträgt vorzugsweise
höchstens
1,5 Gewichts-%.
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Wenigstens
einer der Duktilitätszusätze, wie
Magnesium (Mg), Calcium (Ca), Cer (Ce), Bor (B), Lanthan (La), Praseodym
(Pr), Zirkonium (Zr), Titan (Ti) und Neodym (Nd), sollte in einer
Menge von bis zu 2,0 Gewichts-% zugegeben werden, um die Heißbearbeitbarkeit
zu verbessern.
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Im
Folgenden werden einige Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Legierungsdrahts
be schrieben. Sie sollen die Erfindung veranschaulichen, jedoch
nicht beschränken.
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BEISPIELE:
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In
den nachstehenden Tabellen sind die Zusammensetzungen der getesteten
erfindungsgemäßen Legierungen
und der bekannten Legierungen zu Vergleichszwecken angegeben. Für die bekannten
Legierungen, die als Referenzen verwendet werden, liegt in den Fällen, in
denen sie zum Testen verwendet werden, das Intervall, das die getestete
Zusammensetzung definiert, innerhalb des Standards für die Legierung.
Tabelle 1 zeigt einige Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Legierung. Tabelle
1
Charge | C | Si | Mn | Cr | Ni | Mo | Cu | N |
A | 0,009 | 0,28 | 5,04 | 26,4 | 30,49 | 5,78 | 0,025 | 0,372 |
B | 0,011 | 0,27 | 5,10 | 26,5 | 33,70 | 5,90 | 0,011 | 0,380 |
C | 0,008 | 0,27 | 4,95 | 26,7 | 30,77 | 5,22 | 0,011 | 0,357 |
E | 0,01 | 0,28 | 4,73 | 27,2 | 30,69 | 4,47 | 0,011 | 0,354 |
I | 0,015 | 0,22 | 1,03 | 27,71 | 34,86 | 3,97 | 0,500 | 0,410 |
J | 0,008 | 0,33 | 4,99 | 26,21 | 33,37 | 4,86 | 1,900 | 0,370 |
K | 0,007 | 0,28 | 5,29 | 26,25 | 33,83 | 3,70 | 0,011 | 0,390 |
L | 0,012 | 0,25 | 5,18 | 26,36 | 33,70 | 5,10 | 0,940 | 0,390 |
M | 0,010 | 0,25 | 5,04 | 27,80 | 35,40 | 5,47 | 2,220 | 0,400 |
N | 0,008 | 0,26 | 3,96 | 28,98 | 34,68 | 5,61 | 2,250 | 0,380 |
O | 0,008 | 0,24 | 5,70 | 23,57 | 24,82 | 5,00 | 0,013 | 0,360 |
P | 0,015 | 0,24 | 1,07 | 26,91 | 30,77 | 6,41 | 1,180 | 0,220 |
S | 0,015 | 0,22 | 5,57 | 26,11 | 30,30 | 6,20 | 1,150 | 0,200 |
T | 0,017 | 0,26 | 2,97 | 26,18 | 30,87 | 5,86 | 1,160 | 0,290 |
X | 0,0147 | 0,24 | 1,14 | 27,72 | 29,87 | 3,91 | 1,480 | 0,250 |
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BEISPIEL 1
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Die
Spannung, die während
der Heißbearbeitung
der vorliegenden Legierung erforderlich ist, bei unterschiedlichen
Mangan- und Molybdängehalten,
ist in den 1 und 2 gezeigt.
Der negative Einfluß von Molybdän auf die
erforderliche Spannung wird für
die Varianten X und P in 1 demonstriert. Der positive Einfluß von Mangan
auf die erforderliche Spannung wird für die Varianten S und P in 2 demonstriert.
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BEISPIEL 2
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Die
wesentlich bessere Erhöhung
der Zugfestigkeit durch Kaltbearbeitung der vorliegenden Legierungen,
Varianten B, C und E, im Vergleich mit den bekannten UNS N08028
und UNS N08926 ist in 3 gezeigt.
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Die
Duktilität
des Materials in dem auslieferungsfertigen Endprodukt wurde mit
Hilfe fachtypischer Torsinns- und Wicklungstests beurteilt. Der
Torsionstest wurde durch Verdrehen eines 20 cm langen Drahts bis zum
Bruch, jedoch mit wenigstens 5 Drehungen, durchgeführt. Die
Wicklungstests wurden durch Wickeln eines Drahts wenigstens 5-mal
um seine eigene Achse und anschließendes Abwickeln des Drahts
ohne Bruch- oder Rißbildung
durchgeführt.
Die vorliegende Erfindung bewältigt
die Anforderungen an die Duktilität auch in einem hochfesten
Lieferzustand. Wie es in 4 beschrieben ist, bewältigt die
Legierung der vorliegenden Erfindung die Anforderungen an die Duktilität auch bei
Beträgen
der Zugfestigkeit von mehr als 310 kpsi.
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BEISPIEL 3
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In 5 und 6 sind
wesentliche Eigenschaften des Drahts für die Anwendung Drahtleitungen
veranschaulicht.
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Das
Spannungsdiagramm für
einen Draht in Drahtleitungsanwendungen besteht hauptsächlich aus drei
Komponenten, die in Tabelle 2 gezeigt sind: dem Eigengewicht des
Drahts gemäß Gleichung
(1), der getragenen Last gemäß Gleichung
(2) und der Spannung, die durch das Trägerrad der Meßeinrichtung
induziert wird, gemäß Gleichung
(3) und die Gesamtspannung als Gesamtsumme der Teilspannungen gemäß Gleichung
(4). Wie es durch diese Ausdrücke
für die
verschiedenen Spannungen beschrieben wird, erlaubt eine höhere Dehngrenze
bei Spannung/Zugfestigkeit die Verwendung eines kleineren Zuführrads sowie
eine höhere
getragene Last pro Querschnittseinheit. Tabelle 2
Art
der Belastung | Ausdruck
für die
induzierte Spannung |
(1)
Eigengewicht des Drahts | σ1 = ρgl/2; ρ = Dichte
des Materials, g = Erdbeschleunigung, l = freie Länge des
Drahts im Bohrloch |
(2)
Getragene Last | σ2 =
F/A; F = getragene Last, A = Querschnitt des Drahts |
(3)
Seilrolle | σ3 =
dE/R; d = Durchmesser des Drahts, E = E-Modul, R = Radius der Seilrolle |
(4)
Gesamt | σ = σ1 + σ2 + σ3 |
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Tabelle
2 zeigt die Größe der Belastung
oberhalb des Eigengewichts, die Draht, hergestellt aus einer erfindungsgemäßen Legierung,
im Vergleich mit Draht, hergestellt aus der gut bekannten Legierung
UNS N08028, tragen kann, als Funktion der Länge des Drahts.
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Die
Dichte der Legierungen wurde als ρ =
8.000 kg/m3 angenommen.
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Die
Erdbeschleunigung wurde auf g = 9,8 m/s2 angenähert.
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Ein
langer Draht wie in der beabsichtigten Slickline-Anwendung bis zu
ungefähr
30.000 Fuß lang
sein und hat ein merkliches Eigengewicht, welches den Draht belastet.
Dieses Eigengewicht wird im allgemeinen von einem Rad unterschiedlicher
Krümmung
getragen, was weitere Belastungen für den Draht entstehen läßt. Je kleiner
der Krümmungsradius
des Rades ist, umso größer wird
die Biegelast für
den Draht. Gleichzeitig bewältigt
ein kleinerer Drahtdurchmesser stärkere Krümmungen. 6 zeigt
die Größe der Last
einschließlich des
Eigengewichts und der Biegelast, die ein Draht, hergestellt aus
der neuen Legierung, im Vergleich zu Draht, hergestellt aus der
bekannten Legierung UNS N08028, tragen kann, als Funktion des Durchmessers des
Bruchrads.
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Der
Elastizitätsmodul
beider Legierungen wurde auf E = 198.000 MPa geschätzt.
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Die
Berechnungen für
das Diagramm werden unter der Annahme durchgeführt, daß der Abfall bei der Festigkeit
rein linearelastisch ist, und die maximal getragene Last wurde durch
die Streckspannung (Rp 0,2) des Materials bestimmt.
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BEISPIEL 4
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Der
erfindungsgemäße Legierungsdraht
zeigt überraschenderweise
eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit
in Umgebungen, die für
die Anwendung Drahtleitungen relevant sind. Bis jetzt zeigt der
Test überraschende
Ergebnisse, er ist jedoch zum Zeitpunkt der Niederschrift noch nicht
abgeschlossen. Der Test wurde in einer Umgebung gemäß dem folgenden
durchgeführt:
Gesättigtes
NaCl (26 Gewichts-%) + 5 Gewichts-% MgCl2 +
5% H2S bei 177°C und 5000 psi (34,5 MPa) während 336
Stunden.
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BEISPIEL 5
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Ein
Draht mit einem Durchmesser von 1,0 mm aus der Stahllegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung und mit der in Tabelle 3 angegebenen Zusammensetzung,
reduziert auf 69,80%, hatte eine Zugfestigkeit vor dem Glühen von
277 kpsi (1910 MPa). Der Draht wurde dann bei 260°C für 24 Stunden
geglüht
und zeigte danach eine Zugfestigkeit von 310 kpsi (2135 MPa).
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Das
Material zeigte auch gute Ergebnisse in den Torsinns- und Wicklungstests,
wie in Beispiel 2 beschrieben. Tabelle 3
Charge | C | Si | Mn | P | S | Cr | Ni | Mo | Co |
R | 0,012 | 0,34 | 5,04 | 0,016 | 0,001 | 26,44 | 33,96 | 5,26 | 0,025 |
| | | | | | | | | |
| | | | | | | | | |
Cu | N | Al | Pb | Bi | Nb | B | Ce | Ti | |
0,08 | 0,38 | 0,021 | 0,00016 | 0,00003 | <0,01 | 0,0023 | 0,01 | <0,005 | |