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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemeinen Katheter und Katheterführungen.
Im besonderen betrifft sie eine Einschwemmkatheterführung mit
einem eine veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft zur Unterstützung beim Einführen und
Führen
eines Gefäßkatheters.
Eine Katheterführung
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist beispielsweise aus
US-A-3 995 623 bekannt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Seldinger-Technik ist ein wohlbekanntes Verfahren zum perkutanen
Einführen
von Kathetern in die Blutgefäße eines
Patienten. Typischerweise wird zum Zutritt zu der Vene oder der
Arterie eines Patienten eine Subkutankanüle mit großer Bohrung verwendet. Ein
Rückschlag
von Venen- oder von Arterienblut durch die Kanüle hindurch zeigt dem Arzt
an, daß sich
die Spitze der Kanüle
in dem Lumen des Blutgefäßes befindet. Dann
wird eine Katheterführung
durch die Kanüle
hindurch in das Lumen des Blutgefäßes eingeführt, und die Kanüle wird
zurückgezogen.
Dann wird ein Katheter koaxial über
die Katheterführung
in das Lumen des Blutgefäßes eingeführt. Zu
diesem Zeitpunkt kann die Katheterführung herausgezogen werden,
wobei der Katheter in dem Lumen des Blutgefäßes zurückbleibt.
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Die
Konstruktion der Katheterführung
ist für
die erfolgreiche Ausführung
der Seldinger-Technik
entscheidend. Die Katheterführung
muß flexibel
genug sein, um aus der Subkutankanüle auszutreten und die manchmal
scharfe Drehung in das Gefäßlumen auszuführen, ohne
die gegenüber
liegende Wand des Gefäßes zu beschädigen oder
zu durchdringen. Die Katheterführung
muß auch
flexibel genug sein, um allen scharfen Biegungen oder Windungen
in dem Gefäß zu folgen,
ohne die Gefäßwand zu
beschädigen.
Gleichzeitig muß die
Katheterführung
jedoch steif genug sein, um den Katheter durch das Gewebe und die
Gefäßwand hindurch
in das Gefäßlumen zu
führen
und den Katheter durch alle scharfen Biegungen, Windungen oder Verengungen
in dem Gefäß zu führen, ohne
aufgehalten zu werden oder zu knicken. Diese zwei Erfordernisse können sich
manchmal nicht vertragen, insbesondere bei schwer zu katheterisierenden
Gefäßen. Die
Katheterführung
muß beispielsweise
beim Einbringen von Venenkathetern bei Neugeborenen und Frühgeborenen äußerst flexibel
sein, um zu vermeiden, daß die
empfindlichen Gefäßwände beim
Einführen
beschädigt
werden. Jedoch ist eine solche flexible Katheterführung vielleicht
nicht steif genug, um den Katheter durch das Gewebe und etwaige
scharfe Biegungen, Windungen oder Verengungen hindurch in dem Gefäß zu führen, ohne
aufgehalten zu werden oder zu knicken. Das kann in Fällen äußerst problematisch
sein, in denen eine erfolgreiche Katheterisierung für das Überleben
des Patienten entscheidend ist. In diesen Fällen wäre es sehr vorteilhaft, eine
Katheterführung
zu besitzen, die in einem flexiblen Zustand in das Blutgefäß eingeführt und dann
versteift werden kann, um den Katheter leichter einführen zu
können.
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Typische
Katheter nach dem Stand der Technik sind mit einer Schraubendrahtfeder
konstruiert, die einen Kerndraht umgibt. Diese Art einer Katheterführung wird
in der Literatur manchmal als Führungsdraht
oder gefederte Führung
bezeichnet. Oft ist der Kerndraht geschliffen und weist eine Verjüngung auf,
um die Katheterführung
mit einem flexiblen Spitzenabschnitt und einem steiferen Körperabschnitt
zu versehen. Bei den meisten Fällen
ist diese verjüngte
Kernkonstruktion hinreichend, um für die notwendige Kombination
von Flexibilität
und Steifigkeit zu sorgen. Dies bedingt jedoch notwendigerweise
einen Kompromiß bei
den Eigenschaften der Katheterführung,
der nicht in allen Fällen
hinreichend ist, insbesondere nicht in schwierigen Fällen wie
den oben beschriebenen.
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Im
Stand der Technik wurde wenigstens eine Art einer Katheterführung mit
veränderlicher
Steifigkeit vorgeschlagen. Diese sind als bewegbare Kernführungsdrähte bekannt,
weil sie mit einem Kerndraht konstruiert sind, der nicht in dem
Führungsdraht
festgeschweißt
ist, sondern in der äußeren Drahtspule
in Axialrichtung verschieblich ist. Dadurch kann der Kerndraht derart
herausgezogen werden, daß der
Spitzenabschnitt des Führungsdrahtes
vom steifen zum flexiblen Zustand wechseln kann. In den mit diesen
Produkten gelieferten Gebrauchsanweisungen wird jedoch davon abgeraten,
den bewegbaren Kern wieder vorzuschieben, sobald der Führungsdraht
in den Patienten eingeführt
ist, da die Gefahr besteht, daß der
Kern zwischen den Windungen der Feder aus dem Führungsdraht austreten und die
Gefäßwand beschädigen oder
durchstechen kann. Aus diesem Grund stellen solche bewegbaren Führungsdrähte kein
hinreichendes Mittel zum Wechsel einer Katheterführung vom steifen zum flexiblen
Zustand bereit, nachdem diese in das Blutgefäß des Patienten eingeführt ist.
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Einschwemmkatheter
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Diese Katheter besitzen
im Wesentlichen einen sehr flexiblen Katheterschaft mit einem aufblasbaren
Ballon oder einer anderen bauchigen Konstruktion nahe dem distalen
Ende, der von dem Blutstrom in einer Arterie oder einer Vene mitgeführt wird.
Beispielsweise ist der SWAN-GLANZ-Thermodilutionskatheter, hergestellt
von Edwards Laborstories, ein Einschwemmkatheter, der zur Messung
des Herzminutenvolumens und des Lungenkapillarverschlußdrucks
verwendet wird. Der flexible Katheterschaft wird durch die Drosselvene
oder eine andere Venenzugangsstelle in den Patienten eingeführt, dann
wird ein kleiner Ballon an dem distalen Ende des flexiblen Katheterschafts
mit CO2 aufgeblasen, und der aufgeblasene
Ballon wird von dem Venenblutstrom durch die rechte Herzseite hindurch
und in die Lungenarterie geführt.
Ein anderes Beispiel für
einen Einschwemmkatheter ist der MAGIC-Katheter, hergestellt von
BALT Extrusions in Frankreich. Dieser Katheter ist mit einem Katheterschaft
konstruiert, der einen äußerst flexiblen
distalen Abschnitt mit einer kleinen bauchigen Konstruktion aufweist,
die an das distale Ende des flexiblen distalen Abschnitts angeformt
ist. Durch diese Konstruktion kann der Einschwemmkatheter, dem Arterienblutstrom
folgend, im Gehirn oder anderswo in dem Körper arteriovenöse Fisteln
oder Nebenschlüsse
ausfindig machen. Jedoch eignen sich diese Einschwemmkatheter nicht
als Katheterführungen.
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Weiterhin
hat vor der vorliegenden Erfindung niemand vorgeschlagen, einen
Einschwemmkatheter oder eine Katheterführung mit einem eine veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft zu verwenden, der wahlweise zwischen
einem flexiblen Zustand und einem versteiften Zustand wechseln kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In Übereinstimmung
mit den vorstehenden Erläuterungen
wird mit der vorliegenden Erfindung eine Katheterführung mit
einem Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit bereitgestellt. Der veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft der Katheterführung
kann wahlweise zwischen einem flexiblen Zustand und einem versteiften Zustand verändert werden.
Die Katheterführung
kann in die Vene oder die Arterie eines Patienten eingeführt werden,
wobei sich der Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit in flexiblem Zustand befindet, um ein Trauma an den
Gefäßwänden zu
vermeiden. Sobald die Katheterführung
eingeführt
ist, kann der Schaft mit veränderlicher Steifigkeit
in den versteiften Zustand gebracht werden, um für eine feste Halterung zum
koaxialen Einführen eines
Katheters über
die Katheterführung
zu sorgen. Nachdem der Katheter eingeführt ist, läßt man den Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit in den flexiblen Zustand zurückkehren, um die Katheterführung leichter
herausziehen zu können.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Schaffung einer Einschwemmkatheterführung. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft der Katheterführung weist an seinem distalen
Ende ein entfaltbares flußgeführtes Element
auf. Nachdem der Katheter in die Vene oder die Arterie eines Patienten
eingeführt ist,
wobei sich der Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit in flexiblem Zustand befindet, kann das flußgeführte Element
entfaltet werden, um das distale Ende der Katheterführung, dem
Blutstrom in dem Gefäß folgend,
stromab zu lenken. Im allgemeinen hält das flußgeführte Element die Katheterführung in
der Mitte des Lumens, wo die Geschwindigkeit des Blutstroms am größten ist.
Sobald das distale Ende der Katheterführung an der vorgesehenen Stelle
angelangt oder in eine vorgegebene Tiefe vorgeschoben ist, kann
das flußgeführte Element zurückgezogen
werden. Dann kann der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft in einen versteiften Zustand gebracht
werden, um in der oben beschriebenen Weise für eine feste Halterung zum
koaxialen Einführen eines
Katheters über
die Katheterführung
zu sorgen. Nachdem der Katheter eingeführt ist, kann der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft in den flexiblen Zustand zurückkehren,
um die Katheterführung
leichter herausziehen zu können.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung kann die Einschwemmkatheterführung mit
dem eine veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft als Teil eines Bestecks zum Einführen eines
Katheters in die Vene oder die Arterie mit Hilfe einer modifizierten
Seldinger-Technik oder einer anderen Technik vorgesehen werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Einschwemmkatheterführung
mit einem veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft gemäß der vorliegenden Erfindung
mit dem veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft in entfaltetem Zustand.
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2 ist
eine Durchsichtszeichnung des distalen Endes der Katheterführung gemäß 1,
welche das flußgeführte Element
in zusammengefaltetem und zurückgezogenem
Zustand zeigt.
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3 zeigt
das distale Ende der Katheterführung
gemäß 1 mit
dem flußgeführten Element
in entfaltetem Zustand.
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4 ist
eine Durchsichtszeichnung der Katheterführung gemäß 1, welche
die Konstruktion des veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts zeigt.
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5 zeigt
eine andere Konstruktion des veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts.
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6 zeigt
eine weitere alternative Konstruktion des veränderliche Steifigkeit aufweisenden
Schafts.
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7 zeigt
die Einschwemmkatheterführung,
wobei der eine veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft gemäß der vorliegenden Erfindung
im Innern eines Blutgefäßes des
Patienten entfaltet ist.
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8 zeigt
eine Variante der Einschwemmkatheterführung, wobei der eine veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft gemäß der vorliegenden Erfindung
im Innern eines Blutgefäßes des
Patienten entfaltet ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
eine Einschwemmkatheterführung 100 mit
einem veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft 102, der gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruiert ist. Die Katheterführung 100 weist einen
langgestreckten Schaft 102 mit einem proximalen Ende 106 und
einem distalen Ende 108 auf. Mindestens ein distaler Abschnitt
des langgestreckten Schafts 102 ist als Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit konstruiert. Das distale Ende 108 der Katheterführung 100 weist
ein flußgeführtes Element 104 auf,
das in entfaltetem Zustand gezeigt ist. Das proximale Ende 106 der
Katheterführung 100 besitzt
eine proximale Armatur 110 mit Anschlüssen für den Zufluß 112 und den Abfluß 114 eines
Kühlmittels
und einen Betätigungsdraht 116 oder
dergleichen zum wahlweisen Betätigen
des flußgeführten Elementes 104.
Wahlweise kann die proximale Armatur 110 von dem langgestreckten
Schaft 102 abnehmbar sein.
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Als
Alternative kann das hier beschriebene flußgeführte Element 104 an
einer Katheterführung
oder einem Katheter mit herkömmlicherer
Konstruktion angebracht sein. Beispielsweise kann das flußgeführte Element 104 an
dem distalen Ende eines herkömmlichen
Führungsdrahtes
oder einer gefederten Führung
mit einem langgestreckten Führungskörper befestigt
sein, der mit einem sich verjüngenden
Kerndraht konstruiert ist, um für
eine sehr flexible Spitze und eine zunehmende Steifigkeit in der
proximalen Richtung zu sorgen.
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2 ist
eine Durchsichtszeichnung des distalen Endes 108 der Katheterführung 100 gemäß 1, welche
das flußgeführte Element 104 in
zusammengefaltetem und zurückgezogenem
Zustand zeigt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das flußgeführte Element 104 ein
fallschirmartiges Element, welches zusammengefaltet und in eine
Kammer oder Kapsel 118 an dem distalen Ende des langgestreckten
Schaftes 102 der Katheterführung 100 zurückgezogen
werden kann. Das flußgeführte Element 104 besitzt
einen Fallschirmmantel 120, der aus einem Stoff, einer
Kunststoffolie oder einem biologisch verträglichen Material besteht. Am Umfang
des Fallschirmmantels 120 ist eine Mehrzahl von Fallschirmdrähten oder –schnüren 122 befestigt.
Mit der Mehrzahl von Fallschirmdrähten oder –schnüren 122 ist der Betätigungsdraht 116 verbunden.
Wahlweise kann das flußgeführte Element 104 auch
einen Rückzugsdraht 124 zum
Umkehren und Zurückziehen
des Fallschirmmantels 120 des flußgeführten Elementes 104 in
die Kammer 118 an dem distalen Ende 108 des langgestreckten
Schaftes 102 umfassen. Als Alternative kann die Katheterführung ohne
die Kammer 118 an dem distalen Ende 108 des langgestreckten
Schaftes 102 konstruiert sein, und der zusammengefaltete
Fallschirmmantel 120 kann in dem Lumen der Kanüle ruhen,
bis er entfaltet wird.
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3 zeigt
das distale Ende 108 der Katheterführung 100 gemäß 1 mit
dem flußgeführten Element 104 in
entfaltetem Zustand. Das flußgeführte Element 104 kann
entfaltet werden, indem der Betätigungsdraht 116 aus
dem proximalen Ende 106 des Katheterführungsschaftes 102 vorgeschoben
wird, um den Fallschirmmantel 120 aus der Kammer 118 an
dem distalen Ende 108 des langgestreckten Schaftes 102 heraus zu
schieben. Wahlweise kann der Fallschirmmantel 120 eine
oder mehrere Perforationen 126 aufweisen, um die Kraft
zu vermindern, welche der Blutstrom auf das entfaltete flußgeführte Element 104 ausübt. Die
Fallschirmdrähte 122 sind
um den Umfang des Fallschirmmantels 120 herum befestigt.
Der wahlweise vorhandene Rückzugsdraht 124 ist
mit der Spitze 128 des Fallschirmmantels 120 des
flußgeführten Elementes 104 verbunden,
um den Fallschirmmantel 120 umzukehren und ihn in die Kammer 118 an
dem distalen Ende 108 des langgestreckten Schaftes 102 zurück zu ziehen.
Wahlweise können
die Fallschirmdrähte 122 derart
konfiguriert sein, daß sie
wahlweise von dem Umfang des Fallschirmmantels 120 lösbar sind
und mithin ermöglichen, daß der Blutstrom
den Fallschirmmantel 120 derart umkehrt, daß er sich
mit Hilfe des mittig befestigten Rückzugsdrahtes 128 leicht
zurückziehen
läßt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Katheterführung 100 ist
der Fallschirmmantel 120 des flußgeführten Elementes 104 derart
ausgebildet, daß er
beim Entfalten in dem Blutgefäß des Patienten
eine annähernd
halbkugelige Form annimmt. Als Alternative kann der Fallschirmmantel 120 eine
einfache, flache Bahn aus Stoff oder Kunststoffolie sein. Bei einer
alternativen Ausführungsform
der Katheterführung 100 kann ein
Fallschirmmantel 120 mit einer der beiden Geometrien ohne
alle Fallschirmdrähte 122 und
mit oder ohne einen an dem Fallschirmmantel 120 angebrachten
Rückzugsdraht 128 direkt
an dem langgestreckten Schaft 102 befestigt sein. Bei anderen
alternativen Ausführungsformen
der Katheterführung 100 kann
das flußgeführte Element 104 die
Form eines aufblasbaren Ballons oder einer bauchigen Konstruktion
auf dem langgestreckten Schaft 102 der Katheterführung 100 aufweisen.
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4 ist
eine Durchsichtszeichnung der Katheterführung 100 gemäß 1,
welche die Konstruktion des veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts 102 zeigt.
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Mindestens
ein distaler Abschnitt des zu der Kammer 118 proximalen
Katheterführungsschaftes 102 für das flußgeführte Element 104 ist
als Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit konstruiert. Wahlweise kann die gesamte Länge des
Katheterführungsschaftes 102 als
Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit konstruiert werden. Der Katheterführungsschaft 102 ist
vorzugsweise aus einem flexiblen polymeren Extrusionsteil 130 konstruiert. Das
Extrusionsteil 130 weist eine Seitenwand 132 mit
einem Betätigungslumen 134 für den Betätigungsdraht 116 auf,
der innerhalb der Seitenwand 130 entlang der Länge des
Katheterführungsschaftes 102 zu
der Kammer 118 für
das flußgeführte Element 104 an
dem distalen Ende 108 des Schafts 102 verläuft. Die
Seitenwand 132 umschließt ein Hauptlumen 136,
welches ein schmelzbares Material 138 enthält. Durch
das schmelzbare Material 138 in dem Hauptlumen 136 hindurch
erstreckt sich ein Wärmetauschrohr 140 in
einer im Wesentlichen U-förmigen
Gestaltung mit einem Kühlmittelzuflußohr 142 und
einem Kühlmittelabflußohr 144.
Das schmelzbare Material 138 ist vorzugsweise ein schmelzbares
Metall oder als Alternative ein schmelzbares Wachs oder Polymer
mit einem Schmelzpunkt innerhalb eines Bereiches von etwas unter
der normalen Körpertemperatur
bis etwas über
der normalen Körpertemperatur.
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Wenn
das schmelzbare Material 138 einen Schmelzpunkt etwas unter
der normalen Körpertemperatur aufweist,
befindet sich der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102, wenn er Körpertemperatur
aufweist, im flexiblen Zustand. Wenn der Schmelzpunkt des schmelzbaren
Materials 138 unter der Zimmertemperatur liegt, befindet
sich der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 bereits im flexiblen
Zustand, bevor er in den Patienten eingeführt wird. Wenn der Schmelzpunkt
des schmelzbaren Materials 138 zwischen der Zimmertemperatur
und der normalen Körpertemperatur
liegt, kann die Katheterführung 100 zum
Aufwärmen
auf Körpertemperatur
in eine Konditionierkammer eingebracht werden, so daß sich der
veränderliche Steifigkeit
aufweisende Schaft 102 im flexiblen Zustand zum Einführen in
den Patienten befindet. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wahlweise versteift
werden, wenn ein Kühlfluid,
entweder eine Flüssigkeit
oder ein Gas, bei einer Temperatur unter der Schmelztemperatur des
schmelzbaren Materials 138 durch das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wieder flexibler
gemacht werden, wenn man ein warmes Fluid bei einer Temperatur über der Schmelztemperatur
des schmelzbaren Materials 138 durch das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf bringt oder sich einfach die Temperatur des veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts 102 bei Körpertemperatur
ausgleichen kann.
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Wenn
das schmelzbare Material 138 einen Schmelzpunkt etwas über der
normalen Körpertemperatur aufweist,
befindet sich der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102, wenn er Körpertemperatur
aufweist, im steifen Zustand. Der veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 kann in den flexiblen Zustand zum Einführen in
den Patienten versetzt werden, wenn ein warmes Fluid bei einer Temperatur über der Schmelztemperatur
des schmelzbaren Materials 138 durch das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird, oder wenn die Katheterführung 100 bei einer
Temperatur über
der Schmelztemperatur des schmelzbaren Materials 138 in
eine Konditionierkammer eingebracht wird. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wahlweise versteift
werden, wenn ein Kühlfluid
bei einer Temperatur unter der Schmelztemperatur des schmelzbaren
Materials 138 durch das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird, oder wenn sich einfach die Temperatur des
veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts 102 bei Körpertemperatur
ausgleichen kann. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wieder flexibler
gemacht werden, wenn man ein warmes Fluid bei einer Temperatur über der
Schmelztemperatur des schmelzbaren Materials 138 durch
das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf bringt.
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Wenn
das schmelzbare Material 138 einen Schmelzpunkt bei annähernd normaler
Körpertemperatur aufweist,
kann der die veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 in den flexiblen Zustand
zum Einführen in
den Patienten versetzt werden, indem ein warmes Fluid bei einer
Temperatur über
der Schmelztemperatur des schmelzbaren Materials 138 durch
das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird oder die Katheterführung 100 bei einer
Temperatur über
der Schmelztemperatur des schmelzbaren Materials 138 in eine
Konditionierkammer gebracht wird. Der die veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 kann wahlweise versteift werden, wenn ein Kühlfluid
bei einer Temperatur unter der Schmelztemperatur des schmelzbaren
Materials 138 durch das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird. Wiederum kann der veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 flexibler gemacht werden, wenn ein warmes Fluid
bei einer Temperatur über
der Schmelztemperatur des schmelzbaren Materials 138 durch
das Wärmetauschrohr 140 hindurch
in Umlauf gebracht wird.
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Zu
geeigneten Materialien für
das schmelzbare Material
138 gehören, wenn auch nicht darauf
beschränkt,
die folgenden Materialien, die von der Indium Corp. (www.indium.com)
sowie von anderen Lieferern erhältlich
sind: TABELLE 1
Indalloy-Nummer | Art | Liquidus
C | Solidus
C | Zusammensetzung | Dichte lb/Zoll3 | Spezifisches
Gewicht g/cm3 |
60 | eutektische Legierung | 15,7 | 15,7 | 75,5Ga/24,5ln | 0,2294 | 6,35 |
77 | gewöhnliche Legierung | 25,0 | 15,7 | 95Ga/5ln | 0,2220 | 6,15 |
14 | reines
Metall | 29,78 | 29,78 | 100Ga | 0,2131 | 5,904 |
117 | eutektische Legierung | 47,2 | 47,2 | 44,7Bi 22,6Pb 19,1ln
8,3Sn 5,3Cd | | |
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5 zeigt
eine andere Konstruktion des veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts 102. Ein distaler Abschnitt
oder der gesamte Schaft 102 der Katheterführung 100 kann
als Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit konstruiert werden. Bei dieser Ausführungsform weist das schmelzbare
Material 138 einen Schmelzpunkt etwas über der normalen Körpertemperatur
auf, so daß sich
der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102, wenn er Körpertemperatur
aufweist, im steifen Zustand befindet. An Stelle eines Wärmetauschrohrs
umfaßt
der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 Widerstandsdrähte 150,
welche an dem proximalen Ende 106 des Katheterführungsschafts 102 mit
einer positiven (+) Elektrode 152 und einer negativen (–) Elektrode
verbunden sind. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann zum Einführen in
den Patienten in den flexiblen Zustand gebracht werden, indem die
Elektroden 152, 154 mit einer Gleichstrom- oder
Wechselstromquelle zum Aufheizen des schmelzbaren Materials 138 über seinen
Schmelzpunkt verbunden werden. Der veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 kann wahlweise versteift werden, indem man die
Temperatur des veränderliche Steifigkeit
aufweisenden Schafts 102 sich bei Körpertemperatur ausgleichen
läßt. Die
Katheterführung 100 kann,
braucht jedoch nicht, mit einem flußgeführten Element 104, das
oben beschrieben ist, versehen werden.
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6 zeigt
eine weitere alternative Konstruktion des veränderliche Steifigkeit aufweisenden
Schafts 102. Ein distaler Abschnitt oder der gesamte Schaft 102 der
Katheterführung 100 kann
als Schaft mit veränderlicher
Steifigkeit konstruiert werden. Bei dieser Ausführungsform weist das schmelzbare
Material 138 einen Schmelzpunkt etwas über der normalen Körpertemperatur
auf, so daß sich
der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102, wenn er Körpertemperatur
aufweist, im steifen Zustand befindet. An Stelle eines Wärmetauschrohrs
umfaßt
der eine veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft eine Lichtleitfaser 160,
welche an dem proximalen Ende 106 des Katheterführungsschafts 102 mit
einem Optoverbinder 162 verbunden ist. Die Lichtleitfaser 160 weist
einen mit Verlust behafteten Abschnitt 164 auf, welcher
sich über
die Länge
des eine veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaftabschnitts des Katheterführungsschafts 102 erstreckt.
Der mit Verlust behaftete Abschnitt 164 kann entstehen,
wenn von der Lichtleitfaser 160 die Ummantelung entfernt wird,
wenn die Oberfläche
der Faser abgescheuert wird und/oder Mikrobiegungen in der Faser 160 geschaffen werden.
Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann zum Einführen in
den Patienten in den flexiblen Zustand gebracht werden, indem der
Optoverbinder mit einer Intensivlichtquelle zum Aufheizen des schmelzbaren
Materials 138 über
seinen Schmelzpunkt verbunden wird. Der veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 kann wahlweise versteift werden, indem die Temperatur
des eine veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schafts 102 sich bei Körpertemperatur
ausgleichen läßt. Die
Katheterführung 100 kann,
braucht jedoch nicht, mit einem flußgeführten Element 104,
das oben beschrieben ist, versehen werden.
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Als
Alternative kann das schmelzbare Material 136 in der Ausführungsform
gemäß 6 durch
ein härtbares
Material wie einen Klebstoff oder ein flüssiges Polymer ersetzt werden,
das durch Einwirkung sichtbaren oder ultravioletten Lichts härtet. Der
veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 befindet vor seinem
Einführen
in den Patienten im flexiblen Zustand. Der eine veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wahlweise versteift
werden, indem der Optoverbinder 162 mit einer Quelle sichtbaren
oder ultravioletten Lichts zum Verfestigen des härtbaren Materials verbunden
wird. Bei dieser Ausführungsform
kann der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 nicht in den flexiblen
Zustand zurück
gebracht werden. Jedoch kann der Schaft 102 der Katheterführung 100 einfach
im steifen Zustand ohne Beschädigung
der Blutgefäße aus dem
Patienten herausgezogen werden. Bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform
der Katheterführung 100 gemäß 5 oder 6 kann
das schmelzbare Material 136 in dem veränderliche Steifigkeit aufweisenden
Schaft 102 durch ein härtbares
Material wie einen Klebstoff oder ein flüssiges Polymer ersetzt werden,
das durch Einwirkung anderer Energiearten härtet. Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wahlweise versteift
werden, indem die Elektroden 152, 154 mit einer
Gleichstrom- oder Wechselstromquelle verbunden wird oder der Optoverbinder
mit einer Quelle sichtbaren, infraroten oder ultravioletten Lichts
verbunden werden, um das härtbare
Material aufzuheizen, um es zu verfestigen. Bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform
der Katheterführung 100 kann
das schmelzbare Material 136 in dem veränderliche Steifigkeit aufweisenden
Schaft 102 durch ein härtbares
Material wie einen Klebstoff oder ein flüssiges Polymer ersetzt werden,
das durch Einwirkung anderer Energiearten härtet, beispielsweise durch
Ultraschallschwingungen, elektromagnetische Strahlung oder Mikrowellen.
Der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 kann wahlweise versteift
werden, indem man auf den veränderliche
Steifigkeit aufweisenden Schaft 102 die geeignete Energieart
zum Verfestigen des härtbaren
Materials einwirken läßt.
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7 zeigt
die Einschwemmkatheterführung 100,
wobei der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 gemäß der vorliegenden Erfindung
im Innern eines Blutgefäßes des
Patienten entfaltet ist. Die Katheterführung 100 kann im
Innern einer Einführungskammer 170 eingeschlossen
sein, die zwischen einer Spritze 172 und einer Einführungskanüle 174 befestigt
ist. Durch diese Anordnung wird die Verwendung von Kanülensicherheitsvorrichtungen
nicht behindert, die jetzt durch Vorschriften in manchen Orten verlangt
werden. Die Einführungskanüle 174 wird
perkutan in die Vene oder die Arterie des Patienten eingeführt. Ein
Rückschlag
von Venen- oder von Arterienblut durch die Kanüle 174 hindurch zeigt
dem Arzt an, daß sich
die Spitze der Kanüle 174 in
dem Lumen des Blutgefäßes befindet.
Dann wird die Katheterführung 100 durch
die Kanüle 174 hindurch
in das Lumen des Blutgefäßes eingeführt, wobei
sich der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 im flexiblen Zustand
befindet. Nachdem die Katheterführung 100 mit
dem veränderliche Steifigkeit aufweisende
Schaft 102 in flexiblem Zustand in die Vene oder die Arterie
des Patienten eingeführt
ist, kann das flußgeführte Element 104 entfaltet
werden, um das distale Ende 108 der Katheterführung 100,
dem Blutstrom in dem Gefäß folgend,
nach unten zu richten. Sobald das distale Ende 108 der
Katheterführung 100 an der
vorgesehenen Stelle angelangt oder in eine vorgegebene Tiefe vorgeschoben
ist, kann das flußgeführte Element 104 zurückgezogen
werden. Dann kann der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 in den steifen Zustand
gebracht werden, um für
eine Unterstützung
beim koaxialen Einführen
eines Katheters über die
Katheterführung 100 zu
sorgen. Nachdem der Katheter eingeführt ist, kann der eine veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 zum leichteren Herausziehen
der Katheterführung 100 in
den flexiblen Zustand zurückkehren.
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8 zeigt
eine Variante der Einschwemmkatheterführung 100, wobei der
veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 gemäß der vorliegenden Erfindung
im Innern eines Blutgefäßes des
Patienten entfaltet ist. Bei dieser Variante der Katheterführung 100 weist
die Einführungskanüle 174 auf
der stromauf gelegenen Seite der Kanüle 174 ein Strömungsfenster 176 auf.
Zu Anfang ist das flußgeführte Element 104 distal
zu dem Strömungsfenster 176 in
der Einführungskanüle 174 positioniert.
Wenn sich die Spitze der Einführungskanüle 174 in
dem Lumen des Blutgefäßes befindet,
tritt der Blutstrom in das Strömungsfenster 176 ein
und nimmt das flußgeführte Element 104 auf
und zieht es aus der Kanüle 174 heraus
in das Lumen des Blutgefäßes. Sobald
sich das flußgeführte Element 104 in
dem Lumen des Blutgefäßes befindet,
kann sich das flußgeführte Element 104 vollständig entfalten.
Mithin entfaltet sich das flußgeführte Element 104 automatisch, wenn
sich die Spitze der Kanüle 174 in
dem Lumen des Blutgefäßes befindet.
Der Rest des Verfahrens wird in der oben beschriebenen Weise ausgeführt.
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Der
veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft 102 und die auf die Flußführung bezogenen
Ausgestaltungen der Erfindung, die oben beschrieben sind, können getrennt
oder gemeinsam zum Einführen
einer Katheterführung
in Venen- wie auch Arterienstellen zu verschiedenen Zwecken verwendet
werden. Als Alternative können
der veränderliche
Steifigkeit aufweisende Schaft und die auf die Flußführung bezogenen
Ausgestaltungen der Erfindung zur Verwendung in einer diagnostischen
oder einer therapeutischen Kathetervorrichtung angepaßt werden.
Einige von den potentiellen Anwendungszwecken sind das Einführen und
Anordnen von zentralen Venenleitungen, peripheren Venenleitungen,
peripher eingeführten
zentralen Leitungen (PIC), Swan-Ganz-Kathetern und therapeutischen
Kathetern, beispielsweise Angioplastikkathetern und therapeutischen
Embolisierungskathetern zum Behandeln von Aneurysmen und arteriovenösen Fisteln
und Nebenschlüssen.