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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Abscheiden
von photoaktiven Beschichtungen auf einem Substrat (z. B. eine Glasplatte
oder ein kontinuierliches Floatglasband), auf Verfahren zum Erhöhen der
Photoaktivität
einer Beschichtung und auf Gegenstände, die gemäß den Verfahren
hergestellt sind.
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2. TECHNISCHE ÜBERLEGUNGEN
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Für zahlreiche
Substrate, z. B. Glassubstrate, wie Fenster für Bauzwecke, transparente Gegenstände für Automobile
und Flugzeugfenster, ist es für
die gute Sichtbarkeit erwünscht,
dass die Oberfläche
des Substrats im Wesentlichen frei von Oberflächenverunreinigungen, wie übliche organische
und anorganische Oberflächenverunreinigungen
für eine
möglichst
lange Zeitdauer ist. Herkömmlicherweise
hat dies bedeutet, dass diese Oberflächen häufig gereinigt werden. Dieser
Reinigungsvorgang wird typischerweise durch manuelles Wischen der
Oberfläche
mit oder ohne Hilfe von chemischen Reinigungslösungen durchgeführt. Dieser
Vorgang kann arbeits-, zeit- und/oder kostenintensiv sein. Daher
besteht ein Bedürfnis
für Substrate,
insbesondere Glassubstrate mit Oberflächen, die leichter als bestehende
Glassubstrate zu reinigen sind, und welche die Notwendigkeit oder
Häufigkeit
für solches
manuelles Reinigen herabsetzen.
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Es
ist bekannt, dass einige Halbleiter-Metalloxide in eine Beschichtung
eingearbeitet werden können, um
eine photoaktive Beschichtung (hierin nachstehend "PA"-Beschichtung) zu ergeben. Der Ausdruck "photoaktiv" bezieht sich auf
die Photoerzeugung eines Loch-Elektron-Paares, wenn eine Beleuchtung
durch Bestrahlung mit einer besonderen Frequenz, gewöhnlich Ultraviolettlicht
("UV"-Licht) erfolgt. Über einer
bestimmten minimalen Dicke sind diese PR-Beschichtungen typischerweise
photokatalytisch (hierin nachstehend "PC"). "Photokatalytisch" bedeutet eine Beschichtung
mit selbstreinigenden Eigenschaften, d. h. eine Beschichtung, die
bei Bestrahlung mit bestimmter elektromagnetischer Strahlung, wie
UV, mit organischen Verunreinigungen auf der Beschichtungsoberfläche wechselwirkt,
um die organischen Verunreinigungen abzubauen oder zu zersetzen.
Zusätzlich
zu ihren selbstreinigenden Eigenschaften sind diese PC-Beschichtungen ebenfalls
typischerweise hydrophil, d. h. sie werden durch Wasser mit einem
Kontaktwinkel mit Wasser von gewöhnlich
weniger als 20° benetzt.
Die Hydrophilie der PC-Beschichtungen hilft, ein Anlaufen, d. h.
die Anhäufung
von Wasser tröpfchen
auf der Beschichtung, zu verringern, das die Lichtdurchlässigkeit
im sichtbaren und die Sichtbarkeit durch das beschichtete Substrat
verringern kann.
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Allgemein
gilt, dass je dicker diese PC-Beschichtungen gemacht werden, desto
besser die Photoaktivität
ist, d. h. desto kürzer
die Zeit ist, um organische Verunreinigungen auf der Beschichtung
wenigstens abzubauen oder zu zersetzen. Um die photokatalytische
Aktivität
der Beschichtung zu erhöhen,
sind photokatalytisch verstärkende
Co-Katalysatoren in die Beschichtung eingearbeitet worden, wie in
der
US-Patentschrift Nr. 6,603,363 berichtet.
Ob diese bekannten Co-Katalysatoren die photokatalytische Aktivität einer
Beschichtung erhöhen,
hängt typischerweise
wenigstens teilweise davon ab, wo der Co-Katalysator in der Beschichtungsstruktur
lokalisiert ist, d. h. in der Oberfläche der Beschichtung oder in
der Masse der Beschichtung. Der Ort des Co-Katalysators in der Beschichtung
ist wiederum abhängig
von dem Abscheidungsverfahren der Beschichtung. So wird z. B. in
der
US-Patentschrift Nr. 6,603,363 die
photokatalytische Aktivität
einer Titandioxid-Beschichtung erhöht, indem die Titandioxid-Beschichtung
mit einer dünnen
Metallschicht aus Platin, Rhodium, Silber oder Palladium bedeckt
wird. Die
US-Patentschrift Nr.
5,854,169 beschreibt einen Anstieg der photokatalytischen
Aktivität
einer Titandioxid-Beschichtung durch Zugabe von Co-Katalysatoren,
die Palladium, Platin, Rhodium, Ruthenium, Wolfram, Molybdän, Gold,
Silber oder Kupfer enthalten. Diese Co-Katalysatoren werden jedoch
typischerweise nahe der Beschichtungsoberfläche abgeschieden und nicht
in die Masse der Beschichtung eingearbeitet, was das Abscheidungsverfahren
schwieriger und zeitaufwändig
macht.
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Um
die vorher erwünschten
Werte der Beschichtungsdicke, der photokatalytischen Aktivität, der Oberflächenrauheit
und der Beschichtungsporosität
zu erreichen, sind zahlreiche PC-Beschichtungen durch Sol-Gel-Techniken
abgeschieden worden. In einem typischen Sol-Gel-Verfahren wird eine
nicht kristallisierte kolloidale Suspension (das Sol) auf das Substrat
bei oder etwa bei Raumtemperatur aufgebracht und bildet ein Gel,
das dann zum Bilden einer kristallisierten Beschichtung erwärmt wird.
So beschreibt z. B. die
US-Patentschrift
Nr. 6,013,372 eine hydrophile photokatalytische selbstreinigende
Beschichtung, die durch Vermischen von Photokatalysatorteilchen
in einer Metalloxidschicht gebildet und die Mischung auf ein Substrat
durch ein Sol-Gel-Verfahren aufgebracht wird.
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Übliche Sol-Gel-Beschichtungsverfahren
sind jedoch wirtschaftlich und praktisch nicht mit bestimmten Anwendungsbedingungen
oder Substraten verträglich.
So kann z. B. in einem üblichen
Floatglasverfahren das Floatglasband in dem geschmolzenen Metallbad
zu heiß sein,
um das Sol anzunehmen, aufgrund einer Verdampfung oder einer chemischen
Reaktion des in dem Sol verwendeten Lösemittels. Wenn umgekehrt das
Sol auf Substrate aufgebracht wird, die sich unterhalb einer spezifischen
Temperatur für
die Bildung kristalliner Formen des Katalysators befinden, werden
die mit Sol überzogenen
Substrate wieder auf eine Temperatur erwärmt, die ausreichend ist, um
den kristallisierten Photokatalysator zu bilden. Solche Kühl- und
Wiedererwärmungsvorgänge können eine
beträchtliche
Investition in Ausrüstung,
Energie und Betriebskosten erfordern und können die Wirksamkeit der Produktion
beträchtlich
herabsetzen. Ferner erhöht
das Wiedererwärmen
eines Natrium enthaltenden Substrats, wie ein Natronkalk-Quarzglas, auf eine
ausreichende Temperatur zum Bilden des kristallisierten Photokatalysators
die Möglichkeit
für Natriumionen
in dem Substrat, in die Beschichtung zu wandern. Diese Wanderung
kann dazu führen,
was üblicherweise
als "Natriumionenvergiftung" der abgeschiedenen
Beschichtung bezeichnet wird. Die Anwesenheit dieser Natriumionen
kann die photokatalytische Aktivität der PC-Beschichtung verringern
oder zerstören.
Darüber
hinaus ergibt das Sol-Gel-Verfahren typischerweise dicke Beschichtungen,
d. h. einige Mikron dick, die eine nachteilige Wirkung auf die optischen und/oder ästhetischen
Eigenschaften von beschichteten Gegenständen haben können. Mit
dem Anstieg der Dicke der PC-Beschichtung geht typischerweise die
Lichtdurchlässigkeit
und das Reflexionsvermögen
der Beschichtung durch eine Reihe von Minima und Maxima aufgrund
von optischen Interferenzeffekten. Die reflektierte und durchgelassene
Farbe der Beschichtung ändert
sich ebenfalls aufgrund dieser optischen Effekte. Somit können Beschichtungen,
die dick genug sind, um erwünschte
Selbstreinigungseigenschaften bereitzustellen, unerwünschte optische
Charakteristiken haben.
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Daher
wäre es
vorteilhaft, ein Verfahren zum Abscheiden einer PA-Beschichtung
mit photokatalytisch verstärkenden
Co-Katalysatoren bereitzustellen, das mit einem üblichen Floatglasverfahren
verträglich
ist und/oder einen gemäß dem Verfahren
hergestellten Gegenstand bereitzustellen, wobei das Verfahren und/oder
der Gegenstand wenigstens einige der vorstehend beschriebenen Nachteile
verringert oder eliminiert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren der Bildung wenigstens
einer PA-Beschichtung das Abscheiden einer Vorläuferzusammensetzung auf wenigstens
einem Teil einer Substratoberfläche.
Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst ein Vor läufermaterial
für eine
photoaktive Beschichtung, z. B. ein Metalloxid- oder Halbmetalloxid-Vorläufermaterial.
In einer Ausführungsform
ist das Vorläufermaterial
ein Titandioxid-Vorläufermaterial.
Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst auch wenigstens ein anderes Vorläufermaterial mit wenigstens
einem die Photoaktivität
verstärkenden
Material. In einer Ausführungsform
ist das die Photoaktivität
verstärkende
Material wenigstens ein Metall, ausgewählt aus Bor, Strontium, Zirconium,
Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan oder sämtliche Mischungen oder Kombinationen
davon oder sämtliche
Materialien, die eines oder mehrere der vorstehenden Metalle enthalten.
Eine ausreichende Menge des anderen Vorläufermaterials wird zu der Zusammensetzung
derart zugesetzt, dass ein molares Verhältnis des ausgewählten Metalls
zu Titan in der aufgebrachten photokatalytischen Beschichtung in
dem Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,05 liegt. Die wenigstens eine
PA-Beschichtung ist eine Beschichtung, die wenigstens zu Hydrophilie,
d. h. photoaktive Hydrophilie, der Beschichtung auf dem Substrat
führt und
auch zu photokatalytischer Aktivität führen kann, die ausreichend
ist, um eine PC-Beschichtung zu sein.
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Ein
weiteres Verfahren zum Bilden einer photoaktiven Beschichtung umfasst
das Abscheiden einer Vorläuferzusammensetzung
durch chemische Dampfphasenabscheidung auf wenigstens einem Teil
eines Floatglasbandes in einem geschmolzenen Metallbad. Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst ein Vorläufermaterial
für eine
photoaktive Beschichtung und wenigstens ein anderes Vorläufermaterial,
das ein Dotierungsmaterial enthält,
welches die Photoaktivität
der photoaktiven Beschichtung gegenüber derjenigen der photoaktiven
Beschichtung ohne das Dotierungsmaterial erhöht.
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Ein
anderes Verfahren zum Bilden wenigstens einer PA-Beschichtung umfasst
das Abscheiden einer Vorläuferzusammensetzung
auf wenigstens einem Teil einer Substratoberfläche. Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst wenigstens ein Titandioxid-Vorläufermaterial.
In einer Ausführungsform
umfasst das Titandioxid-Vorläufermaterial
Titan und Sauerstoff, z. B. mindestens ein Titanalkoxid, wie, aber
nicht beschränkt
auf Titanmethoxid, Titanethoxid, Titanpropoxid, Titanbutoxid und Ähnliche
oder Isomere davon, wie, aber nicht beschränkt auf Titanisopropoxid. In
einer anderen Ausführungsform
enthält
das Titandioxid-Vorläufermaterial
Titantetrachiorid. In einer Ausführungsform
umfasst die Vorläuferzusammensetzung
auch wenigstens ein anderes organometallisches Vorläufermaterial
mit wenigstens einem Metall, ausgewählt aus Bor, Strontium, Zirconium,
Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan oder Mischungen oder Kombinationen
davon. In einer Ausführungsform
kann das andere Vorläufermaterial
ein Oxid, ein Alkoxid oder eine Mischung davon sein. Beispielhafte
organometallische Vorläufermaterialien
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Trialkylborat, Strontiumalkoxid, Alkylblei, Zirconiumalkylalkoxid,
Lanthanalkoxid, Strontiumethoxid, Strontium-2-ethylhexanoat, Strontiumhexafluoracetylacetonat,
Strontiumisopropoxid, Strontiummethoxid, Strontiumtantalethoxid,
Strontiumtitanisopropoxid, Triethylborat (auch als Triethoxyboran
oder Borsäuretriethylester
bezeichnet), andere Borste, wie Tri-n-butylborat, Triisopropylborat,
Tetra-n-butylblei,
Zirconium-2-methyl-2-butoxid und Lanthanisopropoxid und Mischungen
davon.
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Ein
weiteres Verfahren zum Abscheiden einer photoaktiven, z. B. photokatalytischen
und/oder photoaktiv hydrophilen, Beschichtung auf einem Substrat
umfasst das Positionieren einer Beschichtungsvorrichtung für die chemische
Dampfphasenabscheidung über
einem Floatglasband in einer Floatkammer und das Richten einer Vorläuferzusammensetzung
aus der Beschichtungsvorrichtung auf das Band. Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst ein Titandioxid-Vorläufermaterial
und wenigstens ein anderes Vorläufermaterial
mit wenigstens einem Metall, ausgewählt aus Bor, Strontium, Blei,
Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan oder sämtliche Mischungen oder Kombinationen
davon. Es wird ausreichend anderes Vorläufermaterial zu der Zusammensetzung
derart zugesetzt, dass ein molares Verhältnis des ausgewählten Metalls
zu Titan in der aufgebrachten photokatalytischen Beschichtung in
dem Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,05 liegt. Das Substrat wird
auf eine Temperatur erwärmt,
die ausreichend ist, um die Vorläufermaterialien
zu zersetzen, um die photoaktive Beschichtung zu bilden.
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Es
wird ein Verfahren zum Erhöhen
der photokatalytischen Aktivität
einer Titandioxid-Beschichtung bereitgestellt. Das Verfahren umfasst
die Zugabe wenigstens eines Metalls, ausgewählt aus Bor, Strontium, Zirconium,
Blei, Barium, Calcium, Hafnium und Lanthan zu der Titandioxid-Beschichtung
derart, dass das molare Verhältnis
des ausgewählten
Metalls zu Titan in der photokatalytischen Beschichtung in dem Bereich
von etwa 0,001 bis etwa 0,05 liegt.
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Ein
Verfahren zum Bilden einer photokatalytischen Beschichtung umfasst
das Abscheiden einer Vorläuferzusammensetzung
auf wenigstens einem Teil eines Substrats. Die Vorläuferzusammensetzung
umfasst Titantetrachlorid, eine Quelle von organischem Sauerstoff
und ein Bor enthaltendes Vorläufermaterial.
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Ein
Gegenstand der Erfindung umfasst ein Substrat mit wenigstens einer
Oberfläche
und einer auf wenigstens einem Teil der Substratoberfläche abgeschiedenen
pho tokatalytischen Beschichtung. Die photokatalytische Beschichtung
umfasst Titandioxid und wenigstens ein zusätzliches Material, umfassend
wenigstens ein Metall, ausgewählt
aus Bor, Strontium, Zirconium, Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan
und sämtlichen Mischungen
oder Kombinationen davon. Das zusätzliche Material ist in der
Beschichtung in einer Menge derart vorhanden, dass das molare Verhältnis des
ausgewählten
Metalls zu Titan in der photokatalytischen Beschichtung in dem Bereich
von etwa 0,001 bis etwa 0,05 liegt.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Querschnittsansicht (nicht maßstäblich) eines Teils eines Substrats
mit einer darauf abgeschiedenen photoaktiven Beschichtung der Erfindung;
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2 ist
eine Seitenansicht (nicht maßstäblich) eines
Beschichtungsverfahrens zum Aufbringen einer photoaktiven Metalloxidbeschichtung
der Erfindung auf ein Glasband in einem geschmolzenen Metallbad
für ein
Floatglasverfahren; und
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3 ist
eine Seitenansicht (nicht maßstäblich) einer
isolierenden Glaseinheit, welche Merkmale der Erfindung umfasst.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich räumliche Ausdrücke oder
Richtungsausdrücke,
wie "innen", "außen", "über", "unter", "oben", "unten" und Ähnliches
auf die Erfindung, wie sie in den Zeichnungen gezeigt ist. Es wird
jedoch darauf hingewiesen, dass die Erfindung zahlreiche alternative
Orientierungen annehmen kann, und demgemäß sind solche Ausdrücke nicht
als beschränkend
anzusehen. Ferner bedeuten, wie hierin verwendet, die Ausdrücke "abgeschieden auf' oder "vorgesehen auf" abgeschieden oder
vorgesehen auf, aber nicht notwendigerweise in Berührung mit
der Oberfläche.
So schließt
z. B. eine Beschichtung "abgeschieden auf" einem Substrat nicht
die Anwesenheit von einem oder mehreren anderen Beschichtungsfilmen
der gleichen oder einer verschiedenen Zusammensetzung aus, die sich
zwischen der abgeschiedenen Beschichtung und dem Substrat befinden.
Zusätzlich
beziehen sich sämtliche
hierin angegebenen Prozentangaben auf das Gewicht, falls nicht anders
angegeben. Sämtliche
hierin diskutierten photokatalytischen Aktivitätswerte sind solche, die durch
die übliche Stearinsäureprüfung bestimmt
werden, die in der
US-Patentschrift
Nr. 6,027,766 beschrieben ist. Sämtliche Werte des quadratischen
Mittelwerts der Rauheit sind solche, die durch Rasterkraftmikroskopie
durch Messung des quadratischen Mittelwerts der Rauheit (RMS-Rauheit) über einen
Oberflächenbereich
von 1 Quadratmikrometer bestimmbar sind. Zusätzlich sind sämtliche
Angaben "durch Bezug
eingeschlossen" hierin
als in ihrer Gesamtheit eingeschlossen zu verstehen.
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Mit
Bezug auf
1 wird ein Gegenstand
20 gezeigt,
der Merkmale der vorliegenden Erfindung hat. Der Gegenstand
20 umfasst
ein Substrat
22 mit einer ersten Oberfläche
21 und einer zweiten
Oberfläche
60. Das
Substrat
22 ist für
die Erfindung nicht beschränkend
und kann aus jedem erwünschten
Material mit jeden erwünschten
Charakteristiken bestehen, wie opake oder transparente Substrate. "Transparent" bedeutet eine Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht von größer als
0 % bis 100 %. "Opak" bedeutet eine Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht von 0 %. "Sichtbares
Licht" bedeutet
elektromagnetische Energie mit einer Wellenlänge in dem Bereich von 400
Nanometer (nm) bis 800 nm. Beispiele von geeigneten Substraten umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Kunststoffsubstrate (wie Polyacrylate, Polycarbonate und Polyethylenterephthalat
(PET)), Metallsubstrate, emaillierte oder keramische Substrate,
Glassubstrate oder Mischungen oder Kombinationen davon. So kann
z. B. das Substrat
22 übliches
ungetöntes
Natronkalk-Quarzglas, d. h. "Klarglas", sein, oder es kann
getöntes
oder sonstwie gefärbtes
Glas, Borsilicatglas, bleihaltiges Glas, getempertes, ungetempertes, spannungsfrei
gemachtes oder wärmeverstärktes Glas
sein. Das Glas kann von jedem Typ sein, wie übliches Floatglas, Flachglas
oder ein Floatglasband, und es kann von jeder Zusammensetzung mit
sämtlichen
optischen Eigenschaften sein, z. B. jeder Wert der Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht, der Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht, der Durchlässigkeit
für infrarotes
Licht und/oder der Durchlässigkeit
für Gesamtsonnenenergie.
Typen von Glas, die für
die Praxis der Erfindung geeignet sind, sind z. B. in den
US-Patentschriften Nr. 4,746,347 ,
4,792,536 ,
5,240,886 ,
5,385,872 und
5,393,593 beschrieben, was aber nicht
als beschränkend
anzusehen ist. So kann z. B. das Substrat
22 ein Floatglasband,
eine Glasscheibe eines Fensters für Bauzwecke, ein Dachfenster,
eine Scheibe einer isolierenden Glaseinheit, ein Spiegel, eine Duschtüre, ein
Glasmöbel
(z. B. eine Glastischplatte oder ein Glasschrank) oder eine Schicht
für eine übliche Windschutzscheibe,
ein Seitenfenster oder Rückfenster
für Automobile,
ein Sonnendach oder ein transparenter Gegenstand für ein Flugzeug
sein, um nur einige zu nennen.
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Eine
photoaktiv verstärkte
(hierin nachstehend "PE")-Beschichtung 24 der
Erfindung kann auf wenigstens einem Teil des Substrats 22,
z. B. auf die gesamte oder einen Teil der Hauptoberfläche des
Substrats 22, wie auf die gesamte oder einen Teil der Oberfläche 21 oder
der Oberfläche 60,
abgeschieden werden. In der erläuterten
Ausführungsform
ist die PE-Beschichtung 24 auf der Oberfläche 21 abgeschieden
gezeigt. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "photoaktiv verstärkt" auf ein Material
oder eine Beschichtung, die photoaktiv ist und die wenigstens einen
Co-Katalysator oder ein Dotierungsmittel umfasst, das zum Erhöhen der
Photoaktivität
der Beschichtung über
diejenige der Beschichtung ohne den Co-Katalysator hinaus wirkt. Die
PE-Beschichtung 24 kann photokatalytisch, photoaktiv, hydrophil
oder beides sein. "Photoaktiv
hydrophil" bedeutet
eine Beschichtung, in welcher der Kontaktwinkel eines Wassertropfens
auf der Beschichtung mit der Zeit abnimmt als Ergebnis der Einwirkung
von elektromagnetischer Strahlung auf die Beschichtung. So kann z.
B. der Kontaktwinkel nach 60 Minuten Einwirkung von ultravioletter
Strahlung aus einer Lichtquelle, vertrieben unter der Handelsbezeichnung
UVA 340 von Q-Panel Company, Cleveland, Ohio, mit einer
Intensität
von 24 W/m2 auf die PE-Beschichtungsoberfläche auf
einen Wert von weniger als 15°,
wie weniger als 10°,
abnehmen und kann superhydrophil werden, d. h. auf weniger als 5° abnehmen.
Obwohl die Beschichtung 24 photoaktiv ist, muss sie nicht
notwendigerweise bis zu dem Ausmaß, dass sie selbstreinigend
ist, photokatalytisch sein, d. h. sie muss nicht in ausreichender
Weise photokatalytisch sein, um organisches Material, wie Schmutz auf
der Beschichtungsoberfläche,
in einem vernünftigen
oder wirtschaftlich verwendbaren Zeitraum zu zersetzen.
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Wie
vorstehend beschrieben, umfasst die PE-Beschichtung 24 (1)
ein photoaktives Beschichtungsmaterial und (2) einen die Photoaktivität verstärkenden
Co-Katalysator oder ein Dotierungsmaterial. Das photoaktive Beschichtungsmaterial
(1) kann wenigstens ein Metalloxid enthalten, wie, aber nicht beschränkt auf
ein oder mehrere Metalloxide oder Halbleiter-Metalloxide, wie Titanoxide,
Siliciumoxide, Aluminiumoxide, Eisenoxide, Silberoxide, Kobaltoxide,
Chromoxide, Kupferoxide, Wolframoxide, Zinkoxide, Zink-/Zinnoxide,
Strontiumtitanat und Mischungen davon. Das Metalloxid kann Oxide,
Superoxide oder Suboxide des Metalls umfassen. In einer Ausführungsform
ist das Metalloxid kristallin oder wenigstens teilweise kristallin.
In einer exemplarischen Beschichtung der Erfindung ist das photoaktive
Beschichtungsmaterial Titandioxid. Titandioxid liegt in einer amorphen
Form und drei kristallinen Formen vor, d. h. die kristallinen Anatas-,
Rutil- und Brookitformen. Das Titandioxid in der Anatasphase ist
besonders gut verwendbar, da es eine starke Photoaktivität aufweist,
wobei es ebenfalls eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen chemischen Angriff
und eine ausgezeichnete physikalische Haltbarkeit besitzt. Die Rutilphase
oder Kombinationen der Anatas- und/oder Rutilphasen mit der Brookitphase
und/oder der amorphen Phase sind jedoch ebenfalls für die vorliegende
Erfindung annehmbar.
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Der
die Photoaktivität
verstärkende
Co-Katalysator (2) kann jedes Material sein, das die Photoaktivität, z. B.
die photokatalytische Aktivität
und/oder die photoaktive Hydrophilie, der resultierenden Beschichtung
gegenüber
derjenigen der Beschichtung ohne den Co-Katalysator erhöht. In einer
beispielhaften Ausführungsform
umfasst der Co-Katalysator wenigstens ein Material mit wenigstens
einer Komponente, ausgewählt
aus Bor, Strontium, Zirconium, Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan
und/oder Mischungen oder Kombinationen davon. Der Co-Katalysator
ist in der PS-Beschichtung 24 in einer Menge vorhanden,
die ausreichend ist, um die Photoaktivität, z. B. die photokatalytische
Aktivität
und/oder die photoaktive Hydrophilie der Beschichtung, zu erhöhen, ohne
das erwünschte
Verhalten der Beschichtung, z. B. Reflexionsvermögen, Durchlässigkeit, Farbe usw., nachteilig
zu beeinflussen. So kann z. B. in einer PS-Beschichtung 24,
die hauptsächlich
Anatas-Titandioxid enthält,
der Co-Katalysator in einer Menge derart vorhanden sein, dass ein
molares Verhältnis des
ausgewählten
Co-Katalysators (z. B. das Metall des Co-Katalysators) zu Titan
in der PS-Beschichtung 24 in dem Bereich von 0,001 bis
0,05, z. B. von 0,005 bis 0,03, z. B. 0,01 ± 0,005, liegt. Zusätzlich muss
in der Praxis der Erfindung der Co-Katalysator nicht notwendigerweise
auf oder nahe der Beschichtungsoberfläche 21 konzentriert
sein, sondern kann auch in einer solchen Weise abgeschieden sein,
dass er in der Masse der Beschichtung 24 dispergiert oder
eingebaut ist.
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Die
PS-Beschichtung 24 sollte ausreichend dick sein, um einen
annehmbaren Wert der Photoaktivität, z. B. der photokatalytischen
Aktivität
und/oder der photoaktiven Hydrophilie, für einen erwünschten Zweck zu ergeben. Es
gibt keinen Absolutwert, der die PS-Beschichtung 24 "annehmbar" oder "nicht annehmbar" macht, weil – ob eine
PE-Beschichtung 24 einen
annehmbaren Wert der Photoaktivität hat – in großem Maß von dem Zweck und den Bedingungen,
unter welchen der PS-beschichtete Gegenstand verwendet wird, und
von den Leistungsstandards abhängt,
die ausgewählt
sind, um diesen Zweck zu erfüllen.
Die Dicke der PS-Beschichtung 24, um photoaktive Hydrophilie
zu erreichen, kann jedoch viel geringer sein als benötigt wird,
um einen industriell annehmbaren Wert von photokatalytischer Selbstreinigungsaktivität zu erreichen.
So kann z. B. in einer Ausführungsform
die PE-Beschichtung 24 eine Dicke in dem Bereich von 10 Å bis 5000 Å haben,
wo dickere Beschichtungen in diesem Bereich sowohl eine selbstreinigende
photokatalytische Aktivität
für wenigstens
eine gewisse Zeit als auch Hydrophilie haben können. Wenn die Beschichtungen
in diesem Bereich dünner
werden, nimmt die photokatalytische selbstreinigende Aktivität typischerweise
im Verhältnis
zur Leistung und/oder zur Dauer ab. Wenn die Beschichtungsdicke
in solche Bereiche wie 50 Å bis
3000 Å,
z. B. 100 Å bis 1000 Å, z. B.
200 Å bis
600 Å,
z. B. 200 Å bis
300 Å,
abfällt,
kann die photokatalytische selbstreinigende Aktivität unmessbar
werden, aber die photoaktive Hydrophilie kann immer noch in Gegenwart
von ausgewählter elektromagnetischer
Strahlung vorhanden sein.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung kann die äußere Oberfläche 25 der PE-Beschichtung 24 (d.
h. die Oberfläche,
die von dem Substrat wegweist) viel glatter sein als früher bekannte
selbstreinigende Beschichtungen, wobei immer noch photoaktive Hydrophilie
und/oder photokatalytische Aktivität aufrechterhalten wird. So
kann z. B. die PE-Beschichtung 24, insbesondere die Oberseite
oder äußere Oberfläche 25 der
Beschichtung, eine RMS-Oberflächenrauheit
von weniger als 5 nm selbst für
dünne Beschichtungen
in den vorstehenden Bereichen, wie 200 Å bis 300 Å, z. B. weniger als 4,9 nm,
z. B. weniger als 4 nm, z. B. weniger als 3 nm, z. B. weniger als
2 nm, z. B. weniger als 1 nm, z. B. 0,3 bis 0,7 nm, haben.
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In
einem noch weiteren Aspekt der Erfindung kann die PE-Beschichtung 24 dichter
als früher
bekannte hydrophile selbstreinigende Beschichtungen gemacht werden.
So kann z. B. die PE-Beschichtung 24 im Wesentlichen nichtporös sein. "Im Wesentlichen nichtporös" bedeutet, dass die
Beschichtung ausreichend dicht ist, dass die Beschichtung einer üblichen
Fluorwasserstoffsäure-Prüfung widerstehen
kann, in welcher ein Tropfen einer 0,5 gew.-%igen wässrigen
Fluorwasserstoffsäure-Lösung (HF-Lösung) auf
die Beschichtung aufgebracht und mit einem Uhrglas 8 Minuten bei
Raumtemperatur bedeckt wird. Das HF wird dann abgespült, und
die Beschichtung wird visuell auf eine Beschädigung untersucht. Eine alternative
HF-Eintauchprüfung
ist in Industrial Engineering Chemistry & Research, Bd. 40, Nr. 1, Seite 26,
2001 von Charles Greenberg beschrieben, was hierin durch Bezug eingeschlossen
ist. Die dichtere PE-Beschichtung 24 der Erfindung ergibt
einen stärkeren
Schutz für
das darunter liegende Substrat gegen chemischen Angriff als frühere porösere selbstreinigende
Beschichtungen und ist auch härter
und kratzbeständiger
als frühere
durch Sol-Gel aufgebrachte selbstreinigende Beschichtungen.
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Die
PS-Beschichtung 24 kann direkt auf die Oberfläche 21,
d. h. in Oberflächenberührung mit
der Oberfläche 21,
des Substrats 22, wie in 1 gezeigt,
abgeschieden werden. Selbst mit einem Natrium enthaltenden Substrat,
wie Natronkalk-Quarzglas sollten dünne PS-Beschichtungen 24 der
Erfindung, z. B. von weniger als 1000 Å, durch Natrium in dem Substrat
nicht photoinaktiv gemacht werden, wenn die Beschichtung durch das
in-Bad-Verfahren aufgebracht wird. Daher kann ein leichter zu reinigendes
Natronkalk-Quarzglas ohne eine Natriumsperrschicht zwischen dem
Glas und der PE-Beschichtung 24 der
Erfindung hergestellt werden. Optional kann eine solche übliche Natriumsperrschicht
verwendet werden.
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Alternativ
können
eine oder mehrere andere Schichten oder Beschichtungen zwischen
der PS-Beschichtung 24 und dem Substrat 22 angeordnet
werden. So kann z. B. die PS-Beschichtung 24 eine äußere oder
die äußerste Schicht
eines Mehrschichtstapels von Beschichtungen sein, die auf dem Substrat 22 vorhanden
sind, oder die PE-Beschichtung 24 kann
als eine der Schichten des Stapels verschieden von der äußersten
Schicht in einem solchen Mehrschichtstapel eingebettet sein. Eine "äußere Schicht" bedeutet eine Schicht,
die eine ausreichende elektromagnetische Strahlung, z. B. Ultraviolettstrahlung,
empfängt,
um die Beschichtung mit ausreichender Photoaktivität zu versehen,
damit sie wenigstens photoaktiv hydrophil, falls nicht notwendigerweise
photokatalytisch ist. In einer Ausführungsform ist die PS-Beschichtung 24 die äußerste Beschichtung
auf dem Substrat 22.
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Eine
PS-Beschichtung 24 der Erfindung kann auf dem Substrat 22 durch
jedes übliche
Verfahren gebildet werden, wie durch eines oder mehrere Verfahren
der Sprühpyrolyse,
der chemischen Dampfphasenabscheidung (CVD), oder Magnetron-Sputter-Vakuumabscheidung
(MSVD). In dem Sprühpyrolyseverfahren wird
eine organische oder Metall enthaltende Vorläuferzusammensetzung mit (1)
einem Metalloxid-Vorläufermaterial,
z. B. ein Titandioxid-Vorläufermaterial,
und (2) wenigstens ein die Photoaktivität erhöhendes Vorläufermaterial, d. h. ein Co-Katalysatormaterial,
wie ein organometallisches Vorläufermaterial,
in einer wässrigen Suspension,
z. B. einer wässrigen
Lösung,
getragen und wird auf die Oberfläche
des Substrats 22 gerichtet, während das Substrat 22 sich
auf einer Temperatur befindet, die hoch genug ist, um die Zersetzung
der Vorläuferzusammensetzung
zu bewirken und um eine PS-Beschichtung 24 auf dem Substrat 22 zu
bilden. In einem CVD-Verfahren wird die Vorläuferzusammensetzung in einem
Trägergas,
z. B. Stickstoffgas, getragen und auf das Substrat 22 gerichtet.
In dem MSVD-Verfahren werden ein oder mehrere Metall enthaltende
Kathodentargets unter einem verminderten Druck in einer inerten
oder Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre gesputtert, um eine Sputterbeschichtung
auf dem Substrat 22 abzuscheiden. Das Substrat 22 kann
während
oder nach dem Beschichten erwärmt
werden, um eine Kristallisation der Sputterbeschichtung hervorzurufen,
um die PS-Beschichtung 24 zu bilden. So kann z. B. eine
Kathode gesputtert werden, um das Metalloxid-Vorläufermaterial
(1) bereitzustellen, und eine andere Kathode kann gesputtert werden,
um das Co-Katalysatormaterial (2) bereitzustellen.
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Jedes
der Verfahren hat Vorteile und Beschränkungen abhängig von den erwünschten
Charakteristiken der PS-Beschichtung
24 und dem Typ des
Glasherstellungsverfahrens. So wird z. B. in einem üblichen Floatglasverfahren
geschmolzenes Glas auf eine Lache von geschmolzenem Metall, z. B.
Zinn, in einem geschmolzenen Metallbad (Zinnbad) gegossen, um ein
kontinuierliches Floatglasband zu bilden. Die Temperaturen des Floatglasbandes
in dem Zinnbad liegen gewöhnlich
in dem Bereich von 1203°C
(2200°F)
an dem Zufuhrende des Bades bis 592°C (1100°F) an dem Ausgangsende des Bades.
Das Floatglasband wird aus dem Zinnbad entfernt und in einem Kühlofen spannungsfrei
gemacht, d. h. in geregelter Weise abgekühlt, bevor es in Glasplatten
von erwünschter
Länge und
Breite geschnitten wird. Die Temperatur des Floatglasbandes zwischen
dem Zinnbad und dem Kühlofen
liegt gewöhnlich
in dem Bereich von 480°C
(896°F)
bis 580°C
(1076°F), und
die Temperatur des Floatglasbandes in dem Kühlofen liegt gewöhnlich in
dem Bereich von 204°C
(400°F) bis
zu einer Spitze von 557°C
(1035°F).
Die
US-Patentschriften Nr. 4,466,562 und
4,671,155 enthalten eine Beschreibung
des Floatglasverfahrens.
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Die
CVD- und Sprühpyrolyseverfahren
können
gegenüber
dem MSVD-Verfahren in einem Floatglasverfahren bevorzugt sein, da
sie mit der Beschichtung kontinuierlicher Substrate, wie Floatglasbänder, bei
erhöhten
Temperaturen verträglicher
sind. Exemplarische CVD- und Sprühpyrolyse-Beschichtungsverfahren sind
in den
US-Patentschriften Nr.
4,344,986 ,
4,393,095 ,
4,400,412 ,
4,719,126 ,
4,853,257 und
4,971,843 beschrieben.
-
In
der Praxis der Erfindung können
eine oder mehrere CVD-Beschichtungsvorrichtungen an einigen Punkten
des Floatglasband-Herstellungsverfahrens verwendet werden. So kann
z. B. eine CVD-Beschichtungsvorrichtung verwendet werden, wenn das
Floatglasband sich durch das Zinnbad bewegt, nachdem es das Zinnbad
verlässt,
bevor es in den Kühlofen
eintritt, wenn es sich durch den Kühlofen bewegt oder nachdem es
den Kühlofen
verlässt.
Da das CVD-Verfahren ein sich bewegendes Floatglas band beschichten
und dennoch den harten Umgebungsbedingungen, die mit der Herstellung
des Floatglasbandes verbunden sind, standhalten kann, ist das CVD-Verfahren
besonders gut geeignet, um die PS-Beschichtung
24 auf dem
Floatglasband in dem geschmolzenen Zinnbad zu ergeben. Die
US-Patentschriften Nr. 4,853,257 ,
4,971,843 ,
5,536,718 ,
5,464,657 ,
5,714,199 und
5,599,387 beschreiben CVD-Beschichtungsvorrichtungen
und Verfahren, die in der Praxis der Erfindung zum Beschichten eines
Floatglasbandes in einem geschmolzenen Zinnbad verwendet werden
können.
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Wie
in 2 gezeigt, können
z. B. eine oder mehrere CVD-Beschichtungsvorrichtungen 50 in
dem Zinnbad über
der geschmolzenen Zinnlache 54 angeordnet sein. Wenn das
Floatglasband 56 sich durch das Zinnbad 52 bewegt,
kann die verdampfte Vorläuferzusammensetzung
(z. B. das Vorläufermaterial
(1) der photoaktiven Beschichtung, z. B. ein Metalloxid-Vorläufermaterial,
und das die Photoaktivität
verstärkende
Co-Katalysatormaterial (2), z. B. ein organometallisches Vorläufermaterial)
zu einem Trägergas
zugesetzt und auf die obere Oberfläche 21 des Bandes 56 gerichtet
werden. Die Vorläuferzusammensetzung
zersetzt sich unter Bildung einer PS-Beschichtung 24 der
Erfindung. Das Co-Katalysatormaterial (2) kann wenigstens teilweise
in dem Beschichtungsvorläufermaterial
(1) löslich
sein, wie vollständig
löslich
in dem Beschichtungsvorläufermaterial
(1) unter den erwünschten
Abscheidungsbedingungen. Jede erwünschte Menge des Co-Katalysatormaterials
(2) zum Erreichen einer erwünschten
Photoaktivitätsmenge,
z. B. photoaktive Hydrophilie und/oder photokatalytische Aktivität, kann
zu dem Beschichtungsvorläufermaterial
(1) zugesetzt, darin eingemischt oder in ihm löslich gemacht werden. So kann
z. B. das Co-Katalysatormaterial ein organometallisches Material,
wie ein Alkoxidmaterial (z. B. ein Übergangsmetallalkoxid) mit
einem Siedepunkt von weniger als 200°C sein. Alternativ können zwei
getrennte Vorläufer
getrennt verdampft und vereinigt werden.
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Exemplarische
Beschichtungsvorläufermaterialien
(1) (z. B. Titandioxid-Vorläufermaterialien),
die in der Praxis der vorliegenden Erfindung zum Bilden von Titandioxid-PE-Beschichtungen 24 durch
das CVD-Verfahren verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Oxide, Suboxide oder Superoxide von Titan. In einer Ausführungsform
kann das Vorläufermaterial
(1) ein oder mehrere Titanalkoxide sein, wie, aber nicht beschränkt auf
Titanmethoxid, Titanethoxid, Titanpropoxid, Titanbutoxid und Ähnliche
oder Isomere davon. Exemplarische Vorläufermaterialien, die für die Praxis
der Erfindung geeignet sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Titantetraisopropoxid (Ti(OC3H7)4) (hierin nachstehend "TTIP")
und Titantetraethoxid (Ti(OC2H5)4) (hierin nachstehend "TTEt").
Alternativ kann das Titandioxid-Vorläufermaterial (1) Titantetrachlorid sein.
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Das
Co-Katalysatormaterial (z. B. das Dotierungsmittel) kann jedes Material
sein, das die Photoaktivität,
z. B. die photokatalytische Aktivität und/oder die photoaktive
Hydrophilie, der erhaltenen Beschichtung in einer erwünschten
Weise verstärkt
oder beeinflusst. Das Co-Katalysatormaterial kann eines oder mehrere
von Bor, Strontium, Zirconium, Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan
und/oder sämtliche
Mischungen oder Kombinationen davon umfassen. So kann z. B. das
Co-Katalysatormaterial ein oder mehrere Glieder von Trialkylborat,
Strontiumalkoxid, Alkylblei, Zirconiumalkylalkoxid, Lanthanalkoxid,
Strontiumethoxid, Strontium-2-ethylhexanoat, Strontiumhexafluoracetylacetonat,
Strontiumisopropoxid, Strontiummethoxid, Strontiumtantalethoxid,
Strontiumtitanisopropoxid, Triethylborat (auch als Triethoxyboran
oder Borsäuretriethylester
bezeichnet), andere Borste, wie Tri-n-butylborat, Triisopropylborat,
Tetra-n-butylblei, Zirconium-2-methyl-2-butoxid, Lanthanisopropoxid
und/oder sämtliche
Mischungen oder Kombinationen davon umfassen. Exemplarische Trägergase,
die in dem CVD-Verfahren der Erfindung verwendet werden können, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Luft, Stickstoff, Sauerstoff, Ammoniak und Mischungen davon.
Die Konzentration der Vorläuferzusammensetzung
in dem Trägergas
kann abhängig
von der verwendeten speziellen Vorläuferzusammensetzung variieren.
Es wird jedoch angenommen, dass für Beschichtungen mit einer
Dicke von etwa 200 Å die
Konzentration der Vorläuferzusammensetzung
in dem Trägergas
typischerweise in dem Bereich von 0,01 Vol.-% bis 0,1 Vol.-%, z.
B. 0,01 Vol.-% bis 0,06 Vol.-%, z. B. 0,015 Vol.-% bis 0,06 Vol.-%,
z. B. 0,019 Vol.-% bis 0,054 Vol.-% liegt.
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Für das CVD-Verfahren
(wie auch für
das nachstehend diskutierte Sprühpyrolyseverfahren)
sollte die Temperatur des Substrats 22 (wie ein Floatglasband 26)
während
der Bildung der PE-Beschichtung 24 darauf in dem Bereich
liegen, der eine Zersetzung der Metall enthaltenden Vorläuferzusammensetzung
hervorruft und eine Beschichtung mit einer erwünschten Photoaktivitätsmenge,
z. B. photokatalytische Aktivität,
photoaktive Hydrophilie oder beide, bildet. Die untere Grenze dieses
Temperaturbereichs wird stark durch die Zersetzungstemperatur der
ausgewählten
Vorläuferzusammensetzung
beeinflusst. Für
die vorstehend aufgeführten
Titan enthaltenden Vorläufer
liegt die untere Temperaturgrenze des Substrats 22 zum
Erhalt einer ausreichenden Zersetzung der Vorläuferzusammensetzung gewöhnlich in
dem Bereich von 400°C
(752°F)
bis 500°C
(932°F). Die
obere Grenze dieses Temperaturbereichs kann durch das Verfahren
der Beschichtung des Substrats beeinflusst werden. Wo z. B. das
Substrat 22 ein Floatglasband 56 ist und die PS-Beschichtung 24 auf
das Floatglasband 56 in dem geschmolzenen Zinnbad 52 während der
Herstellung des Floatglasbandes 56 aufgebracht wird, kann
das Floatglasband 56 Temperaturen von höher als 1000°C (1832°F) erreichen.
Das Floatglasband 56 kann bei Temperaturen über 800°C (1472°F) verzogen
oder auf Größe gebracht
(z. B. verstreckt oder gepresst) werden. Wenn die PS-Beschichtung 24 auf
das Floatglasband 56 vor oder während des Verzugs aufgebracht
wird, kann die PE-Beschichtung 24 reißen oder
sich kräuseln,
wenn das Floatglasband 56 verstreckt oder gepresst wird.
Daher kann die PS-Beschichtung 24 aufgebracht werden, wenn
das Floatglasband 56 dimensionsstabil (mit Ausnahme der
thermischen Kontraktion beim Kühlen)
ist, z. B. unterhalb von 800°C (1472°F) für Natronkalk-Quarzgias,
und das Floatglasband 56 auf einer Temperatur ist, um den
Metall enthaltenden Vorläufer
zu zersetzen, z. B. oberhalb von 400°C (752°F).
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Für die Sprühpyrolyse
beschreiben die
US-Patentschriften
Nr. 4,719,126 ,
4,719,127 ,
4,111,150 und
3,660,061 Sprühpyrolysevorrichtungen und
Verfahren, die bei einem üblichen
Floatglasband-Herstellungsverfahren verwendet werden können. Obwohl
das Sprühpyrolyseverfahren
wie das CVD-Verfahren zum Beschichten eines sich bewegenden Floatglasbandes
gut geeignet ist, hat die Sprühpyrolyse
eine komplexere Ausrüstung
als die CVD-Ausrüstung
und wird gewöhnlich
zwischen dem Ausgangsende des Zinnbades und dem Eingangsende des
Kühlofens
verwendet.
-
Exemplarische
Metall enthaltende Vorläuferzusammensetzungen,
die in der Praxis der Erfindung zum Bilden von PS-Beschichtungen
durch das Sprühpyrolyseverfahren
verwendet werden können,
umfassen relativ wasserunlösliche
organometallische Recktanten, speziell Metallacetylacetonatverbindungen,
die auf eine Teilchengröße von weniger
als 10 Mikron in einer Strahlmühle
gemahlen oder nass gemahlen und in einem wässrigen Medium unter Verwendung
eines chemischen Netzmittels suspendiert sind. Ein geeignetes Metallacetylacetonat-Vorläufermaterial
zum Bilden einer Titandioxid enthaltenden PS-Beschichtung ist Titanylacetylacetonat
(TiO(C
5H
7O
2)
2). Ein die Photoaktivität erhöhender Co-Katalysator,
wie vorstehend beschrieben, kann mit dem Acetylacetonat-Vorläufermaterial
vermischt oder in diesem Material löslich gemacht werden. In einer Ausführungsform
liegt die relative Konzentration des Metallacetylacetonats und der
Co-Katalysator-Vorläufermaterialien
in der wässrigen
Suspension in dem Bereich von 5 bis 40 Gew.-% der wässrigen
Suspension. Das Netzmittel kann jeder relativ wenig schäumende oberflächenaktive
Stoff, einschließlich
anionische, nicht-ionische oder kationi sche Zusammensetzungen, sein.
In einer Ausführungsform
ist der oberflächenaktive
Stoff nicht-ionisch. Das Netzmittel wird typischerweise in einer
Konzentration von 0,24 Gew.-% zugesetzt, kann aber in einem Bereich
von 0,01 bis 1 % oder mehr liegen. Das wässrige Medium kann destilliertes
oder entionisiertes Wasser sein. Wässrige Suspensionen für die pyrolytische
Abscheidung von Metall enthaltenden Filmen sind in der
US-Patentschrift Nr. 4,719,127 , insbesondere
in Spalte 2, Zeile 16 bis Spalte 4, Zeile 48 beschrieben.
-
Wie
der Fachmann erkennt, hat die untere Oberfläche 60 des Floatglasbandes,
das direkt auf dem geschmolzenen Zinn liegt (üblicherweise als die "Zinnseite" bezeichnet) diffundiertes
Zinn in der Oberfläche,
welches die Zinnseite mit einem Muster der Zinnabsorption versieht,
die verschieden ist von der gegenüberliegenden Oberfläche 21,
die sich nicht in Berührung
mit dem geschmolzenen Zinn befindet (üblicherweise als "die Luftseite" bezeichnet). Die
PE-Beschichtung der Erfindung kann auf der Luftseite des Floatglasbandes,
während
es von dem Zinn getragen wird, durch das CVD-Verfahren, wie vorstehend
beschrieben, auf der Luftseite des Floatglasbandes, nachdem es das
Zinnbad verlässt,
entweder durch das CVD-Verfahren oder das Sprühpyrolyseverfahren und/oder
auf der Zinnseite des Floatglasbandes, nachdem es das Zinnbad verlässt, durch das
CVD-Verfahren gebildet werden.
-
Als
eine Alternative zum Einführen
von Sauerstoff in die Atmosphäre
des Zinnbads zum Bilden von Oxidbeschichtungen kann die Vorläuferzusammensetzung
selbst eine oder mehrere Quellen von organischem Sauerstoff enthalten.
Der organische Sauerstoff kann z. B. ein Ester oder Carboxylatester,
wie ein Alkylester mit einer Alkylgruppe mit einem β-Wasserstoff,
sein. Geeignete Ester können
Alkylester mit einer C
2- bis C
10-Alkylgruppe
sein. Exemplarische Ester, die in der Praxis der Erfindung verwendet
werden können,
sind in
WO 00/75087 beschrieben,
hierin durch Bezug eingeschlossen.
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Mit
Bezug auf MSVD beschreiben die
US-Patentschriften
Nr. 4,379,040 ,
4,861,669 ,
4,900,633 ,
4,920,006 ,
4,938,857 ,
5,328,768 und
5,492,750 MSVD-Vorrichtungen und Verfahren
zum Sputterbeschichten von Metalloxidfilmen auf ein Substrat, einschließlich ein
Glassubstrat. Das MSVD-Verfahren ist gewöhnlich nicht verträglich mit
der Bereitstellung einer PE-Beschichtung auf einem Floatglasband
während
seiner Herstellung, da u. a. das MSVD-Verfahren während des
Sputtervorgangs verminderten Druck erfordert, der über einem
sich kontinuierlich bewegenden Floatglasband schwierig zu bilden
ist. Das MSVD-Verfahren ist jedoch annehmbar, um die PE-Beschichtung
24 auf
dem Substrat
22, z. B. eine Glasplatte, abzuscheiden. Das
Substrat
22 kann auf Temperaturen in dem Bereich von 400°C (752°F) bis 500°C (932°F) so erwärmt werden,
dass die MSVD-gesputterte Beschichtung auf dem Substrat während des
Abscheidungsverfahrens kristallisiert, wodurch ein nachfolgender
Erwärmungsvorgang
eliminiert wird. Das Erwärmen
des Substrats während
des Sputterns ist gewöhnlich
nicht bevorzugt, da der zusätzliche
Erwärmungsvorgang
während
des Sputterns den Durchsatz herabsetzen kann. Alternativ kann die
Sputterbeschichtung in der MSVD-Beschichtungsvorrichtung direkt
und ohne Wärmenachbehandlung
unter Verwendung eines Hochenergieplasmas kristallisiert werden, aber
dies kann wiederum aufgrund ihrer Neigung, den Durchsatz durch eine
MSVD-Beschichtungsvorrichtung zu verringern, nicht bevorzugt sein.
-
Ein
exemplarisches Verfahren zum Bereitstellen einer PS-Beschichtung
(insbesondere eine PS-Beschichtung von 300 Å oder weniger und mit einer
RMS-Oberflächenrauheit
von 2 nm oder weniger) unter Verwendung des MSVD-Verfahrens ist,
eine Co-Katalysator enthaltende Beschichtung auf das Substrat zu
sputtern, das beschichtete Substrat aus der MSVD-Beschichtungsvorrichtung
zu entfernen und danach das beschichtete Substrat wärmezubehandeln,
um die Sputterbeschichtung zu kristallisieren. So kann z. B., aber
die Erfindung nicht beschränkend,
in einer Ausführungsform
ein Target von Titanmetall, dotiert mit wenigstens einem die Photoaktivität verstärkendem
Co-Katalysatormaterial, ausgewählt
aus Bor, Strontium, Zirconium, Blei, Barium, Calcium, Hafnium, Lanthan
und/oder Mischungen davon, in einer Argon/Sauerstoff-Atmosphäre mit 5 bis
50 %, wie 20 %, Sauerstoff, bei einem Druck von 5 bis 10 Millitorr
gesputtert werden, um eine dotierte Titandioxid-Beschichtung von
erwünschter
Dicke auf das Substrat 22 durch Sputtern abzuscheiden.
Die Beschichtung, wie abgeschieden, ist nicht kristallisiert. Das
beschichtete Substrat wird aus der Beschichtungsvorrichtung entfernt
und auf eine Temperatur in dem Bereich von 400°C (752°F) bis 600°C (1112°F) für einen Zeitraum erhitzt, der
ausreichend ist, um die Bildung der kristallinen Form von Titandioxid
zu fördern,
um Photoaktivität
zu verleihen. Gewöhnlich
ist wenigstens eine Stunde bei einer Temperatur in dem Bereich von
400°C (752°F) bis 600°C (1112°F) ausreichend.
Wo das Substrat 22 eine aus einem Floatglasband geschnittene Glasplatte
ist, kann die PS-Beschichtung 24 auf der Luftseite und/oder
der Zinnseite sputterbeschichtet werden.
-
Das
Substrat 22 mit der PS-Beschichtung 24, abgeschieden
durch das CVD-, das Sprühpyrolyse-
oder das MSVD-Verfahren, kann anschließend einer oder mehreren Nachbeschichtungsvorgängen zum
Spannungsfreimachen unterworfen werden. Wie einsichtlich, können die
Zeit und die Temperaturen für
das Spannungsfreimachen durch einige Faktoren beeinflusst werden,
einschließlich
der Zusammensetzung des Substrats 22, der Zusammensetzung
der PS-Beschichtung 24, der Dicke der PS-Beschichtung 24 und
ob die PE-Beschichtung 24 direkt in Berührung mit dem Substrat 22 ist
oder ob sie eine Schicht eines Mehrschichtstapels auf dem Substrat 22 ist.
-
Wenn
die PS-Beschichtung
24 durch das CVD-Verfahren, das Sprühpyrolyseverfahren
oder das MSVD-Verfahren aufgebracht wird, können – wo das Substrat
22 Natriumionen
enthält,
die aus dem Substrat
22 in die PS-Beschichtung
24,
abgeschieden auf dem Substrat
22, wandern können – die Natriumionen
die Photoaktivität,
z. B. die photokatalytische Aktivität und/oder die photoaktive
Hydrophilie, der PS-Beschichtung
24 hemmen oder zerstören durch
Bilden inaktiver Verbindungen unter Verbrauch von Titan, z. B. durch
Bilden von Natriumtitanaten oder durch Hervorrufen einer Rekombination
von photoangeregten Ladungen. Daher kann eine übliche Natriumionen-Diffusionssperrschicht
(SIDB-Schicht) auf dem Substrat vor der Abscheidung der PS-Beschichtung
24 abgeschieden
werden. Eine geeignete SIDB-Schicht ist im Einzelnen in der
US-Patentschrift Nr. 6,027,766 ,
hierin durch Bezug eingeschlossen, beschrieben und wird hierin nicht
im Einzelnen beschrieben. Bei der Nachbeschichtungserwärmung kann
eine Natriumsperrschicht für
Natrium enthaltende Substrate, wie Natronkalk-Quarzglas, verwendet
werden. Zum Aufbringen der PS-Beschichtung
24 der Erfindung
in einem geschmolzenen Metallbad ist die Natriumsperrschicht optional.
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Die
PS-Beschichtungen 24 der vorliegenden Erfindung können photoaktiv,
z. B. photokatalytisch und/oder photoaktiv hydrophil, bei Bestrahlung
mit elektromagnetischer Strahlung in der Photoabsorptionsbande der
Beschichtung sein. "Photoabsorptionsbande" bedeutet den Bereich
von elektromagnetischer Strahlung, die durch ein Material absorbiert
wird, um das Material photoaktiv zu machen. In einer Ausführungsform ist
die Beschichtung 24 photoaktiv, wenn sie elektromagnetischer
Strahlung im ultravioletten Bereich, z. B. 300 nm bis 400 nm, des
elektromagnetischen Spektrums ausgesetzt wird. Quellen von ultravioletter
Strahlung umfassen natürliche
Quellen, z. B. Sonnenlichtstrahlung, und künstliche Quellen, wie schwarzes
Licht oder eine Ultraviolett-Lichtquelle, wie die UVA-340-Lichtquelle.
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Wie
in 1 gezeigt, können
zusätzlich
zu der PS-Beschichtung 24 der Erfindung eine oder mehrere funktionelle
Beschichtungen 46 auf oder über dem Substrat 22 abgeschieden
werden. So kann z. B. eine funktionelle Beschichtung 46 auf
der Hauptoberflä che 60 des
Substrats 22, die sich gegenüber der Oberfläche 21 befindet,
abgeschieden werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "funktionelle Beschichtung" auf eine Beschichtung,
die eine oder mehrere physikalische Eigenschaften des Substrats
modifiziert, auf welchem es abgeschieden ist, z. B. optische, thermische,
chemische oder mechanische Eigenschaften, und es ist nicht beabsichtigt,
dass es von dem Substrat während
der nachfolgenden Verarbeitung entfernt wird. Die funktionelle Beschichtung 46 kann
eine oder mehrere funktionelle Beschichtungsfilme der gleichen oder
einer verschiedenen Zusammensetzung oder Funktionalität haben.
Wie hierin verwendet, beziehen sich die Ausdrücke "Schicht" oder "Film" auf
einen Beschichtungsbereich aus einer erwünschten oder ausgewählten Beschichtungszusammensetzung.
Der Film kann homogen oder nicht homogen sein oder eine abgestufte
Zusammensetzungsänderung
haben. Ein Film ist "homogen", wenn die äußere Oberfläche oder
der äußere Teil
(d. h. die Oberfläche
oder der Teil, die bzw. der sich am entferntesten von dem Substrat
befindet), die innere Oberfläche oder
der Teil (d. h. die Oberfläche
oder der Teil, die bzw. der sich am nächsten zu dem Substrat befindet)
und der Teil zwischen der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche im Wesentlichen
die gleiche Zusammensetzung haben. Ein Film ist "abgestuft", wenn der Film eine im Wesentlichen
ansteigende Fraktion von einer oder mehreren Komponenten und eine
im Wesentlichen abnehmende Fraktion von einer oder mehreren anderen
Komponenten hat, wenn man sich von der inneren Oberfläche zu der äußeren Oberfläche oder
umgekehrt bewegt. Ein Film ist "nicht
homogen", wenn der
Film weder homogen noch abgestuft ist. Eine "Beschichtung" setzt sich aus einem oder mehreren "Filmen" zusammen.
-
Die
funktionelle Beschichtung
46 kann eine elektrisch leitende
Beschichtung, wie z. B. eine elektrisch leitende Scheibenheizbeschichtung,
wie in den
US-Patentschriften
Nr. 5,653,903 und
5,028,759 beschrieben, oder
eine Einzelfilm- oder Mehrfachfilmbeschichtung sein, die befähigt ist,
als eine Antenne zu wirken. Gleicherweise kann die funktionelle
Beschichtung
46 eine sonnenlichtregelnde Beschichtung,
z. B. eine reflektierende oder absorbierende Beschichtung für sichtbare,
infrarote oder ultraviolette Energie, sein. Beispiele von geeigneten
Sonnenlichtregelungsbeschichtungen finden sind z. B. in den
US-Patentschriften Nr. 4,898,789 ,
5,821,001 ,
4,716,086 ,
4,610,771 ,
4,902,580 ,
4,716,086 ,
4,806,220 ,
4,898,790 ,
4,834,857 ,
4,948,677 ,
5,059,295 und
5,028,759 und auch in der
US-Patentanmeldung Nr. 09/058,440 .
In ähnlicher
Weise kann die funktionelle Beschichtung
46 eine Beschichtung
mit niedrigem Emissionsvermögen
sein. "Beschichtungen
mit niedrigem Emissionsvermögen" erlauben, dass Ener gie
im sichtbaren Wellenlängenbereich,
z. B. von 400 nm bis 780 nm, durch die Beschichtung durchgelassen
wird, aber längerwellige
Sonnenlicht-Infrarotenergie und/oder thermische Infrarotenergie
reflektieren und typischerweise zum Verbessern der thermischen Isoliereigenschaften
von Bauverglasungen vorgesehen sind. "Niedriges Emissionsvermögen" bedeutet ein Emissionsvermögen von
weniger als 0,4, wie weniger als 0,3, z. B. weniger als 0,2. Beispiele
von Beschichtungen mit niedrigem Emissionsvermögen finden sich z. B. in den
US-Patentschriften Nr. 4,952,423 und
4,504,109 und in der britischen
Veröffentlichung
GB 2,302,102 . Die funktionelle
Beschichtung
46 kann eine Einzelschicht oder eine Mehrschichtenbeschichtung
sein und kann ein oder mehrere Metalle, Nichtmetalle, Halbmetalle, Halbleiter
und/oder Legierungen, Verbindungen, Verbundstoffe, Kombinationen
oder Mischungen davon umfassen. So kann z. B. die funktionelle Beschichtung
46 eine
Einzelschicht-Metalloxidbeschichtung, eine Mehrschichten-Metalloxidbeschichtung,
eine Nichtmetalloxidbeschichtung oder eine Mehrschichtenbeschichtung sein.
-
Beispiele
von geeigneten funktionellen Beschichtungen zur Verwendung in der
Erfindung sind im Handel erhältlich
von PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pennsylvania, unter den SUNGATE®-
und SOLARBAN®-Beschichtungsserien.
Solche funktionelle Beschichtungen umfassen typischerweise einen
oder mehrere Antireflexionsbeschichtungsfilme, die dielektrische
oder Antireflexionsmaterialien, wie Metalloxide oder Oxide von Metalllegierungen,
umfassen, die typischerweise für
sichtbares Licht durchlässig
sind. Die funktionelle Beschichtung 46 kann auch Infrarot
reflektierende Filme umfassen, die ein reflektierendes Metall, z.
B. ein Edelmetall, wie Gold, Kupfer oder Silber, oder Kombinationen
oder Legierungen davon umfassen, und kann ferner einen Grundierfilm
oder Sperrfilm, wie Titan, umfassen, was in der Technik bekannt
ist, der über
und/oder unter der reflektierenden Metallschicht angeordnet ist.
-
Die
funktionelle Beschichtung 46 kann auf jede übliche Weise
abgeschieden werden, wie, aber nicht beschränkt auf Magnetron-Sputter-Dampfphasenabscheidung
(MSVD), chemische Dampfphasenabscheidung (CVD), Sprühpyrolyse
(d. h. pyrolytische Abscheidung), CVD bei Atmosphärendruck
(APCVD), CVD bei niederem Druck (LPCVD), plasmaverstärktes CVD
(PEVCD), plasmaunterstütztes
CVD (PACVD), thermische Verdampfung oder Verdampfung durch Elektronenstrahlen,
kathodische Bogenabscheidung, Plasmasprühabscheidung und chemische
Nassabscheidung (z. B. Sol-Gel,
Spiegelversilberung usw.). So beschreiben z. B. die US-Patentschriften
Nr. 4,584,206, 4,900,110 und 5,714,199 Verfahren und Vorrichtungen
zum Abscheiden ei nes metallenthaltenden Films auf der unteren Oberfläche eines
Glasbandes durch chemische Dampfphasenabscheidung. Eine solche bekannte
Vorrichtung kann stromabwärts
des geschmolzenen Zinnbades in dem Floatglasverfahren angeordnet
sein, um eine funktionelle Beschichtung auf die Unterseite des Glasbandes,
d. h. die Seite, die der PS-Beschichtung der Erfindung gegenüberliegt,
aufzubringen. Alternativ können
eine oder mehrere CVD-Beschichtungsvorrichtungen in dem Zinnbad
angeordnet sein, um eine funktionelle Beschichtung entweder über oder
unter der PS-Beschichtung 24 auf dem Floatglasband abzuscheiden.
Wenn die funktionelle Beschichtung auf die PE-Beschichtungsseite des Substrats aufgebracht
wird, wird in einer Ausführungsform
die funktionelle Beschichtung in dem Zinnbad vor der PS-Beschichtung
aufgebracht. Wenn sich die funktionelle Beschichtung auf der gegenüberliegenden
Seite 60 von der PE-Beschichtung
befindet, kann die funktionelle Beschichtung nach dem Zinnbad in
dem Floatverfahren, wie vorstehend diskutiert, z. B. auf die Zinnseite
des Substrats 22, durch CVD oder MSVD, aufgebracht werden.
In einer anderen Ausführungsform kann
die PE-Beschichtung 24 auf
die gesamte Oberfläche 60 oder
auf einen Teil der Oberfläche 60 abgeschieden
werden, und die funktionelle Beschichtung 46 kann auf die
gesamte Oberfläche 21 oder
auf einen Teil der Oberfläche 21 abgeschieden
werden.
-
Ein
exemplarischer Herstellungsgegenstand der Erfindung ist in
3 in
Form einer isolierenden Glaseinheit (IG-Einheit)
30 gezeigt.
Die isolierende Glaseinheit hat eine erste Scheibe
32,
die von einer zweiten Scheibe
34 durch ein Abstandselement
(nicht gezeigt) auf Abstand gehalten und an ihrem Platz durch ein Dichtungssystem
zum Bilden einer Kammer zwischen den zwei Scheiben
32,
34 gehalten
ist. Die erste Scheibe
32 hat eine erste Oberfläche
36 (Oberfläche Nummer
1) und eine zweite Oberfläche
38 (Oberfläche Nummer
2). Die zweite Scheibe
34 hat eine erste Oberfläche
40 (Oberfläche Nummer
3) und eine zweite Oberfläche
42 (Oberfläche Nummer
4). Die erste Oberfläche
36 kann
die äußere Oberfläche der
IG-Einheit, d. h. die der Umgebung ausgesetzte Oberfläche, sein,
und die zweite Oberfläche
42 kann
die innere Oberfläche,
d. h. die Oberfläche,
welche die Innenseite der Struktur bildet, sein. Beispiele von IG-Einheiten
sind in den
US-Patentschriften
Nr. 4,193,236 ,
4,464,874 ,
5,088,258 und
5,106,663 beschrieben. In einer in
3 gezeigten
Ausführungsform
kann die PS-Beschichtung
24 auf den Oberflächen Nummer
1 oder Nummer 4, wie auf der Oberfläche Nummer 1, angeordnet sein.
Die PS-Beschichtung
24 verringert das Trübwerden
und macht es leichter, die IG-Einheit
30 zu reinigen und
zu pflegen. In dieser Ausführungsform
können
eine oder mehrere optionale funktionelle Beschichtungen
46,
wie vorste hend beschrieben, auf wenigstens einem Teil der Oberflächen Nummer
2, Nummer 3 oder Nummer 4 abgeschieden sein.
-
Vorteile
der vorliegenden Erfindung gegenüber
dem Sol-Gel-Verfahren der Bildung selbstreinigender Beschichtungen
umfassen die Fähigkeit,
einen dünnen,
dichten PS-Film auf einem Substrat im Vergleich zu den gewöhnlich dickeren
porösen
selbstreinigenden Beschichtungen zu bilden, die mit dem Sol-Gel-Beschichtungsverfahren
erhalten werden. Da die PS-Beschichtungen der vorliegenden Erfindung
dünn sein
können,
z. B. weniger als 1000 Å,
wie weniger als 600 Å,
sind sie ästhetisch
zur Verwendung als transparente Beschichtung auf Glassubstraten
annehmbar. Ein noch weiterer Vorteil ist, dass das Verfahren der
Bereitstellung einer PS-Beschichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
die Notwendigkeit vermeidet, das Substrat nach dem Aufbringen der
Beschichtung oder des Beschichtungsvorläufers wieder zu erwärmen, wie
es mit dem derzeit verfügbaren
Sol-Gel-Verfahren erforderlich ist. Nicht nur dieser Vorteil macht
das vorliegende Verfahren kostengünstiger und wirksamer, z. B.
geringere Ausrüstungskosten,
geringere Energiekosten und geringere Produktionszeit, sondern auch
die Möglichkeit
für eine
Natriumionenwanderung und umgekehrt eine Natriumionenvergiftung
der PS-Beschichtung 24 der vorliegenden Erfindung wird
signifikant verringert. Noch weiter wird das Verfahren der vorliegenden
Erfindung in einfacher Weise an die Bildung von PS-Beschichtungen
auf sich kontinuierlich bewegenden Substraten, wie ein Floatglasband,
angepasst, während
die derzeit verfügbaren Sol-Gel-Verfahren
nicht so einfach anpassbar sind.
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Das
folgende Beispiel der vorliegenden Erfindung wird zur Erläuterung
vorgelegt, und die Erfindung ist nicht darauf beschränkt.
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BEISPIEL
-
Es
wurden PS-Beschichtungen von Titandioxid und ausgewählten Dotierungsmitteln
durch CVD hergestellt, wie nachstehend beschrieben, um die Wirkung
der Dotierungsmittel auf die Photoaktivität der PS-Beschichtung zu bewerten.
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PS-Beschichtungen
mit einer Dicke von etwa 600 Å wurden
auf 3,3 mm dicke Abschnitte von Floatklarglas bei einer Temperatur
von 1250°F
(676°C)
bei Atmosphärendruck
mittels einer CVD-Beschichtungsvorrichtung mit einem im Handel erhältlichen
Sierratherm-CVD-Ofen abgeschieden. In einer Versuchsreihe (Versuch Å) wurden
die PS-Beschichtungen direkt auf den Glasabschnitten abgeschieden.
In einer anderen Ver suchsreihe (Versuch B) wurden die PE-Beschichtungen
auf einer 700 Å dicken
Zinnoxidschicht abgeschieden, die vorher auf dem Abschnitt abgeschieden
war.
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In
jedem Versuch war das Titandioxid-Vorläufermaterial Titanisopropoxid,
und das Trägergas
war Stickstoff. Exemplarische Dotierungsmittel-Vorläufermaterialien
waren wie folgt:
Dotierungsmetall | Dotierungsvorläufermaterial |
Bor | Triethylborat |
Strontium | Strontiumisopropoxid |
Blei | Tetra-n-butylblei |
Zirconium | Zirconium-2-methyl-2-butoxid |
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Die
Dotierungsvorläufermaterialien
wurden zum Bilden der resultierenden PE-Beschichtungen zugesetzt, in welchen
das molare Verhältnis
des Dotierungsmetalls zu Titan 0,001, 0,01 und 0,05 betrug. Die
Konzentration der Vorläuferzusammensetzung
(z. B. Titanisopropoxid und Dotierungsvorläufermaterial) in dem Trägergas wurde
bei 0,17 Vol.-% für
jeden Versuch gehalten.
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Als
Bezugspunkte wurde eine undotierte Titandioxidbeschichtung (600 Å dick)
direkt auf einen Floatglasabschnitt (Referenz 1) und auf einen Abschnitt
mit einer 700 Å dicken
Zinnoxidschicht (Referenz 2) abgeschieden. Diese undotierten Beschichtungen
wurden auf die photokatalytische Aktivität gemäß der üblichen Stearinsäureprüfung geprüft, die
in der
US-Patentschrift Nr. 6,027,766 beschrieben
ist. Die folgenden photokatalytischen Aktivitätswerte wurden bestimmt (die "Aktivitätswerte" sind in Einheiten
von 10
-3 cm
-1/min
ausgedrückt):
Referenz
Nr. | Aktivität |
1 | 14 |
2 | 5 |
-
Die
nachstehende Tabelle I zeigt die Aktivitäten der PE-Beschichtungen,
die direkt auf den Glasabschnitten abgeschieden waren und die auf
der Zinnoxidschicht abgeschieden waren. Sämtliche Werte sind in Einheiten
von 10-3 cm-1/min
ausgedrückt.
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Die
Kristallstruktur der direkt auf dem Glas abgeschiedenen Titandioxidbeschichtung
wurde durch Röntgenbeugung
als Anatas festgestellt. Die Kristallstruktur der auf der Zinnoxidschicht
abgeschiedenen Beschichtung wurde als sowohl Anatas- als auch Rutil-Titandioxid enthaltend
festgestellt.
Tabelle
I |
Dotierungsmittel | Substrat | molares
Verhältnis Dotierungsmittel/Ti
0,001 | molares
Verhältnis Dotierungsmittel/Ti
0,01 | molares
Verhältnis Dotierungsmittel/Ti
0,05 |
B | Glas | 22 | 29 | 7 |
B | Glas/SnO2 | 10 | 12 | 7 |
Pb | Glas | 23 | 18 | 12 |
Pb | Glas/SnO2 | 25 | 22 | 17 |
Sr | Glas | 16 | 21 | 17 |
Sr | Glas/SnO2 | 3 | 14 | 8 |
Zr | Glas | 23 | 22 | 15 |
Zr | Glas/SnO2 | 7 | 8 | 0 |
Ta | Glas | 13 | 10 | 1 |
Ta | Glas/SnO2 | 8 | 4 | 2 |
W | Glas | 12 | 6 | 2 |
W | Glas/SnO2 | 8 | 5 | 2 |
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Wie
aus der Tabelle I ersichtlich ist, erhöhten die Dotierungsmittel B,
Zr, Pb und Sr alle die photokatalytische Aktivität der direkt auf dem Glas abgeschiedenen
Beschichtungen im Vergleich zu der Referenz 1 bei molaren Verhältnissen
von Dotierungsmittel/Ti von 0,001 und 0,01. Der Wert der photokatalytischen
Aktivität fiel
bei einem molaren Verhältnis
von Dotierungsmittel/Ti von 0,01 zu 0,05.
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Andererseits
zeigten sowohl W und Ta niedrigere Aktivitätswerte bei jedem geprüften molaren
Verhältnis
von Dotierungsmittel/Ti gegenüber
Referenz 1.
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Wie
ebenfalls in der Tabelle I gezeigt, zeigten mit Ausnahme von Pb
sämtliche
Proben niedrigere Aktivitätswerte,
wenn sie auf der Zinnoxidschicht abgeschieden wurden. Es scheint,
dass die Fähigkeit
von Pb, die photokatalytische Aktivität in Gegenwart von Rutil-Titandioxid
zu verstärken,
einen anderen Verstärkungsmechanismus
nahe legt als für
die anderen Dotierungsmittel.
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Aus
dem beschriebenen Trend wird postuliert, dass das Dotieren des Titandioxids
mit Löchern
die photokatalytische Aktivität
erhöht.
Dies kann aus der Tatsache ersehen werden, dass Sr, Zr und B alle
eine positive Wirkung (Erhöhung
der photokatalytischen Aktivität)
haben, während
Ta und W eine negative Wirkung (Erniedrigung der photokatalytischen
Aktivität)
haben. Ein Metall mit weniger Valenzelektronen als Ti, das sich
an Ti-Stellen in dem Kristallgitter befindet, dotiert das Titandioxid
mit Löchern.
Bor kann an den Sauerstoffstellen vorhanden sein, was auch die Wirkung
haben würde,
dass diese Stellen als positive Löcher dotiert sind. Das Umgekehrte
scheint für
Dotierungsmittel mit mehr Valenzelektronen zu gelten. Zirconium,
das die gleiche Anzahl von Valenzelektronen wie Ti hat, ist noch
weniger elektronegativ als Ti und sollte daher eine positive Wirkung
aufgrund der elektronenabziehenden Fähigkeit von Sauerstoff haben.
Das Dotieren des Gitters mit Löchern
kann es sowohl für
die Löcher
als auch für
die Elektronen, die durch die Absorption von elektromagnetischer
Strahlung gebildet wurden, einfacher machen, um sich an die Beschichtungsoberfläche zu bewegen und
mit einer Verunreinigung zu reagieren. Unter dieser Hypothese sollten
andere Dotierungsmittel, welche die photokatalytische Aktivität verstärken können, La,
Ba, Ca und Hf sein (Hf hat die gleiche Anzahl von Valenzelektronen
wie Zr, ist aber noch weniger elektronegativ).
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Es
ist für
den Fachmann ersichtlich, dass Modifikationen der Erfindung durchgeführt werden
können, ohne
die in der vorstehenden Beschreibung beschriebenen Konzepte zu verlassen.
Demgemäß sind die
im Einzelnen hierin beschriebenen besonderen Ausführungsformen
nur erläuternd
und beschränken
nicht den Bereich der Erfindung, welcher die volle Breite der beigefügten Patentansprüche und
sämtliche Äquivalente davon
zukommt.