DE60219046T2 - Die papier- bzw. halbstoffherstellung begleitendes verfahren zur steuerung des chemischen zustands des halbstoff- und kreislaufwassersystems - Google Patents

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Description

  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung des chemischen Zustands des Halbstoff- und Kreislaufwassersystems im Papier- oder Zellstoffherstellungsprozess, in welchem besagten Prozess zur Bildung von Ganzstoff eine oder mehrere mit Flüssigkeit verdünnte Rohstoffkomponenten, eventuelle Füllstoffe und ein oder mehrere Hilfsstoffe miteinander vermischt werden.
  • In Papierfabriken werden in Stapeltürmen verschiedenartige faserhaltige Rohstoffkomponenten gelagert. Durch passendes Kombinieren solcher Komponenten wird Ganzstoff, d.h. eine wässrige Suspension aus Fasern und anderen Papierrohstoffen zur Bildung der Nassbahn und damit zur Papierherstellung gebildet.
  • Bei den besagten Rohstoffkomponenten kann es sich zum Beispiel um Holzstoffe, wie zum Beispiel Refinerholzstoffe oder Holzschliffe (SGW, RMP, TMP usw.), oder um chemische Halbstoffe wie Zellstoff handeln. Neuerdings werden in reichlichem Maße auch deinkte Recyclingfasern, sog. DIP (Delnked Pulp), und bei der Produktion zeitweise auch reichlich anfallender Ausschuss, den man als eine der Rohstoffkomponenten bei der Bildung des Ganzstoffs möglichst effizient zu nutzen bestrebt ist, eingesetzt.
  • Einen bedeutenden Einfluss im Hinblick auf das Gelingen des Papierherstellungsprozesses hat nach dem Stand der Technik die Steuerung des chemischen Zustands des Halbstoff- und Kreislaufwassersystems, wie zum Beispiel die Steuerung der Phasenänderungen. Über den chemischen Zustand nimmt man u.a. Einfluss auf die Runnability der Maschine, die Papierqualität, die Verschmutzung der Maschine, die Umweltbelastung und das Arbeiten der Abwasserkläranlage der Papier- oder Zellstofffabrik. Ungleichgewicht im chemischen Zustand bewirkt im Ganzstoff zum Beispiel Flockung und Gasbildung und verschlechtert die Retention.
  • Gemäß dem Stand der Technik ist man bestrebt, den chemischen Zustand durch Regulierung mehrerer Größen, wie zum Beispiel pH-Wert, Salzgehalt und Temperatur, unter Kontrolle zu halten. Dieses Regulieren des Zustands geschieht zum Beispiel durch Chemikalienzusätze nach erfolgtem Mischen der Rohstoffkomponenten.
  • Müssen Rohstoffkomponenten in Stapeltürmen zum Beispiel in Verbindung mit Produktionsunterbrechungen ungewöhnlich lange stehengelassen werden, so kann sich ihr chemischer Zustand u.U. in einer für den Prozess ungünstigen Weise verändern. Dabei beginnen sich zum Beispiel in chemischen Halbstoffen u.a. als Folge von Bakterientätigkeit Schwefelverbindungen, wie zum Beispiel Schwefelwasserstoff, zu bilden. Entsprechende Probleme treten auch bei Halbstoffen aus deinktem Altpapier und Ausschuss in Erscheinung. In der US-Patentschrift 4,532,007 ist der Stand der Technik in Verbindung mit der Verringerung der Dunkelfärbung des Halbstoffs beschrieben.
  • Die Veränderungen des chemischen Zustands von Rohstoffkomponenten bewirken unkontrollierbare Reaktionen während ihres Mischens in der Mischbütte der Papiermaschine. Im Ganzstoff entstehen dann zum Beispiel Flocken oder Gas, was zu Porosität der Papierbahn führt. Diese Faktoren bewirken eine wesentliche Verschlechterung der Runnability der Papiermaschine.
  • Nach dem Stand der Technik ist der pH-Wert, d.h. die Azidität heute eine wichtige Variable zum Beispiel bei der Steuerung des chemischen Zustands von Rohstoffkomponenten des Papierherstellungsprozesses, weil sich der Ladungszustand der Rohstoffkomponenten und die Löslichkeit der Holzsubstanz mit Veränderung des pH-Wertes verändern. Eine gute pH-Wert-Regulierung ist ein wesentlicher Faktor im Hinblick auf das Erreichen einer gleichmäßigen Retention, wobei unter Retention die prozentuale Zurückhaltung von Feststoffen der Ganzstoffsuspension im gebildeten Papiervlies auf dem Papiermaschinensieb zu verstehen ist. Der pH-Wert hat nicht nur Wirkung auf die Retentionsmittel, sondern auch auf die Funktion anderer Hilfsstoffe, auf die Steuerung der Phasenveränderungen, auf die Runnability und die Verschmutzung der Maschine und auf die Papierqualität.
  • Die pH-Regulierung erfolgt mit Lauge oder mit Schwefelsäure, die entweder automatisch oder manuell zum Beispiel in den Siebwasserkasten eingetragen wird. Die Regulierung ist vorsichtig durchzuführen, denn schroffe Veränderungen können zu pH-Schocks oder zu anderen Störungen führen. Eine schroffe pH-Veränderung bewirkt Ausfällung gelöster und dispergierter Substanz. Die pH-Regulierung erfolgt langsam, denn die dafür eingesetzte Chemikalie muss ins Innere der Faser gelangen, und der pH-Messpunkt ist so angeordnet, dass man das Messergebnis nach einer gewissen Verzögerung erhält.
  • Allerdings werden durch die pH-Regulierung mit den oben genannten Stoffen in den Ganzstoff prozessschädliche Zusatzstoffe, etwa Natrium und Schwefel, eingetragen, die in der Siebpartie zum Beispiel durch Verschlechterung der Retention Probleme verursachen.
  • In den Halbstoff- und Kreislaufwassersystemen der Papiermaschine wird der pH-Wert im Allgemeinen gut unter Kontrolle gehalten. Die Steuerung der Phasenänderungen des Papierherstellungsprozesses hat man im Allgemeinen über die jedenfalls sensible pH-Regulierung durchzuführen versucht und so über das variierende Ladungsniveau u.a. die allgemeine Runnability der Maschine beeinflusst.
  • Bekannte Technik im Papier- und Zellstoffherstellungsprozess repräsentiert bei der Steuerung des chemischen Zustands auch das Messen von Flüssigkeits-Ladungszuständen, was zum Beispiel über die Bestimmung des Zeta-Potentials erfolgte. Als kompliziertes Bestimmungsverfahren gestaltet es sich jedoch sehr schwierig und kann direkt im Produktionsmilieu auch nicht absolut zuverlässig durchgeführt werden.
  • Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zur Steuerung des chemischen Zustands des Halbstoff- und Kreislaufwassersystems des Papier- oder Zellstoffherstellungsprozesses zu schaffen. Zum Papierherstellungsprozess kann dabei auch die Karton- und Zellstofffabrikation gerechnet werden. Die kennzeichnenden Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Patentanspruch 1 aufgeführt.
  • Man hat die Beobachtung gemacht, dass sich die elektrochemischen Zustände von Rohstoffkomponenten auch von Natur aus, ohne Einwirkung besonderer Störfaktoren, erheblich voneinander unterscheiden können. Dabei kann es im Ganzstoff dann zum Beispiel zu Flockung oder zu Gasbildung kommen. Untersuchungen im Pilotmaßstab haben außerdem ergeben, dass Unterschiede bei den elektrochemischen Zuständen von Rohstoffkomponenten auch von erheblichem Einfluss auf deren gegenseitige Mischbarkeit und Bindungsbildung sind. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist charakteristisch, dass der elektrochemische Zustand wenigstens einer der Rohstoffkomponenten und/oder des Ganzstoffs im Halbstoff- und Kreislaufwassersystem reguliert wird. Die Regulierung kann zum Beispiel an einer Rohstoffkomponente, einem Teil derselben oder einem Gemisch aus zwei oder mehr Rohstoffkomponenten vor der Bildung des Ganzstoffs oder am Ganzstoff zum Beispiel im Primärkreislauf (short circulation) oder vor dem Aufbringen des Ganzstoffs aus dem Stoffauflauf auf die Siebpartie erfolgen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden im Wesentlichen keine Veränderungen der pH-Niveaus der Rohstoffkomponenten und/oder des Ganzstoffs verursacht. Dies hat eine wesentliche reduzierende Wirkung u.a. auf den „Teufelskreis", der beim Arbeiten nach dem Stand der Technik bezüglich der Hilfsstoffdosierung entsteht.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der elektrochemische Zustand einer Rohstoffkomponente und/oder des Halbstoffs, befindet sie/er sich im reduktiven Bereich, nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zum Beispiel durch Ausgleichen oder durch Verstärken desselben im Vergleich zu den anderen Stoffkomponenten durch Zusatz eines passenden Oxidations- oder Reduktionsmittels und der elektrochemische Zustand einer im oxidativen Bereich befindlichen Rohstoffkomponente durch Zusatz eines passenden Reduktions- oder Oxidationsmittels reguliert.
  • Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform kann der elektrochemische Zustand einer Rohstoffkomponente oder des Ganzstoffs durch deren/dessen Anschließen an ein gewähltes Potentialniveau unter Verwendung einer externen Wechselstrom- oder Gleichstromquelle reguliert werden. Hilfsstoffe sind dann nicht erforderlich. Weiter kann die mit Chemikalien erfolgende Regulierung mit der mit einer äußeren Stromquelle durchzuführenden Regulierung kombiniert werden. Bei der mit einer externen Stromquelle erfolgenden Regulierung kann auch die Polarität geändert werden.
  • Nach einer dritten bevorzugten Ausführungsform kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der elektrochemische Zustand des Prozesses durch die Mischungsreihenfolge der Rohstoffkomponenten reguliert werden. Die Reihenfolge kann dabei für die jeweiligen Betriebsverhältnisse passend optimiert werden.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Steuerung des chemischen Zustands wie auch die Papierqualität und überhaupt die Runnability der Maschine wesentlich verbessert und die Umweltbelastung verringert. Weiter wird die Korrosion an Maschinenteilen sowie in den Halbstoff- und Kreislaufwassersystemen verringert und auch die Gasbildung reduziert, wodurch sich u.a. die Zuverlässigkeit der Dichtemessungen wesentlich bessert.
  • Weiter können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch die Retention in der Siebpartie, die Feinstoffmenge und eventuelles Bakterienwachstum in Flüssigkeiten günstig beeinflusst werden. Dadurch verringert sich der Chemikalienbedarf weiter. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der damit erzielbaren verbesserten Papierfestigkeit und -formation sowie in der besseren Kontrolle der Papierbahnränder, was von wesentlichem Einfluss auf die effektive Produktionskapazität ist.
  • Die übrigen charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen aus den Patentansprüchen hervor, und weitere erreichbare zusätzliche Vorteile sind im Beschreibungsteil aufgeführt.
  • Im Folgenden werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundene Anwendungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • 1 ein schematisches Beispiel einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2a ein schematisches Beispiel einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2b ein schematisches Beispiel einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • In 1 ist das Schema einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, das auf schematischer Ebene das Halbstoff- und Kreislaufwassersystem 10 der Papiermaschine 35 in sehr grober Form zeigt.
  • Zum Halbstoffsystem gehörend sind die Stapeltürme 15, 14, 13 für die Rohstoffkomponenten (ZELLSTOFF, TMP, DIP) dargestellt, denen über die Leitungen 15a, 14a, 13a zum Beispiel aus der Halbstofffabrik, den Halbstoff-Aufbereitungsabteilungen wie z.B. der Auflösung (Ballenauflöser) und der Mahlung o.dgl. (nicht dargestellt) Halbstoff zugeführt wird. Aus den Stapeltürmen 15, 14 werden ZELLSTOFF und TMP über die Leitungen 15b, 14b über eventuelle Cleaner, Defibratoren oder andere (nicht dargestellte) funktionelle Apparate in deren Dosierbehälter 18, 19 geleitet. Der aufgelöste DIP-Stoff 13 kann über die Leitung 13b auch direkt in die Mischbütte 12 geleitet werden. Aus den ZELLSTOFF- und TMP-Dosierbehältern 18, 19 wird der Halbstoff durch die Leitungen 18b, 19b über eventuelle (nicht dargestellte) Mahlstufen in die Mischbütte 12 geleitet.
  • In der Papiermaschine 35, von der in 1 der Stoffauflauf 27 und die Siebpartie 28 dargestellt sind, entstehen zeitweise auch reichliche Ausschussmengen, für deren Erfassung und Behandlung/Wiederaufbereitung der Maschine 35 die erforderlichen Vorrichtungen wie Förderer und Maschinenpulper (nicht dargestellt) zugeordnet sind. Solcher Ausschuss entsteht zum Beispiel im Zusammenhang mit Bahnabrissen und besonders bei problematischem Hochfahren der Produktion, wo dann Ausschuss mit Produktionsgeschwindigkeit der Maschine 35 und in voller Maschinenbreite anfällt.
  • Auch während der eigentlichen Produktion fällt Ausschuss an und in kleinerem Maßstab zum Beispiel auch beim Bahnrandbeschneiden in der Papiermaschine 35 und beim Rollenrandbeschneiden im Zusammenhang mit der Papierausrüstung, was sich im Laufe eines Jahres zu einer beträchtlichen Menge unter großem Produktionsaufwand hochveredelten Rohstoffs summiert. Ausschuss fällt je nach Maschinentyp und Entstehungsstelle in gestrichener und in ungestrichener Form "base reject" an.
  • Diese beiden Ausschusstypen werden im Allgemeinen einer getrennten Weiterbehandlung zugeführt, wozu die Sammelleitungen 20a, 21a zum Weiterleiten des Ausschusses zum Beispiel aus den (nicht dargestellten) Maschinenpulpern in die Stapeltürme 20, 21 für gestrichenen und ungestrichenen Ausschuss gehören. Aus dem Stapelturm 20 gelangt der gestrichene Ausschuss über die Leitung 20b in den Ausschussbehälter 22 und weiter über die Leitung 22b in den Ausschussstoff-Dosierbehälter 24. Der ungestrichene Ausschuss wird in der Leitung 21b zum Beispiel über eine (nicht dargestellte) Fällungsstufe in den Ausschussbehälter 23 geleitet und von da weiter über die Leitung 23b in den gleichen Dosierbehälter 24 wie der gestrichene Ausschuss. Von da wird der Ausschussstoff über die Leitung 24b in passender Dosierung in die Mischbütte 12 geleitet.
  • In der Mischbütte 12 werden die Rohstoffkomponenten miteinander zu sogenanntem Dickstoff gemischt, der über die Leitung 25a in die Maschinenbütte 25 gelangt. Aus der Maschinenbütte 25 wird der Dickstoff über die Leitung 25b in den Siebwasserkasten 30, wo seine Verdünnung zu Ganzstoff erfolgt, geleitet. Der Ganzstoff gelangt über die Leitung 34 in den Primärkreislauf 26 der Papiermaschine 35, der u.a. (nicht dargestellte) Wirbelsichter- und Entgasungsvorrichtungen sowie Siebe und Pumpen aufweist.
  • Im Primärkreislauf 26 wird der Ganzstoff verdünnt, sortiert und mit der (nicht dargestellten) Stoffauflaufpumpe über die Leitung 27a in den Stoffauflauf 27 gefördert, mit dem der Ganzstoff gleichmäßig auf die anschließende Siebpartie 28 aufgetragen wird. In der Siebpartie 28 wird der Ganzstoff unter Entzug des größten Teils des Wassers zu einer Papierbahn geformt.
  • Dem Stoffauflauf 27 ist eine Umführungsleitung 31 zugeordnet, über welche der eingebrachte überschüssige Ganzstoff erneut der Entgasung im Primärkreislauf 26 zugeführt wird (nicht dargestellt). Aus dem Stoffauflauf 27 und der an diesen anschließenden Siebpartie 28 wird mit den Vorrichtungen 29 sogenanntes Siebwasser gesammelt, das neben Wasser auch in der Bahn nicht retentierte Substanz (0-water) enthält.
  • Das Siebwasser gelangt über die Leitungen 27b, 29a in den Siebwasserbehälter 30, von wo es der Weiterverwendung in den Stoffsystemen und im Primärkreislauf 26 zugeführt wird. Neben Siebwasser wird in dem Prozess im Allgemeinen chemisch gereinigtes Wasser und Rohwasser eingesetzt. Für alle diese Wasserarten wird im Folgenden die Sammelbezeichnung Fabrikationswasser benutzt. Der Siebwasserbehälter 30 hat einen Überlauf 33, über den Siebwasser über die Leitung 32a in den Kreislaufwasserbehälter 32 geleitet wird. Von da wird Wasser zum Beispiel über die Leitung 32b in die Verbindungsleitung 25a zwischen der Mischbütte 12 und der Maschinenbütte 25 geleitet.
  • Das (nicht dargestellte) Zusetzen von Füllstoffen und Hilfschemikalien, verdünnt auf passende Konzentrationen, erfolgt zum Beispiel in Verbindung mit dem Siebwasserbehälter 30.
  • Es sei angemerkt, dass die obige Beschreibung der Halbstoff- und Kreislaufwassersysteme der Papiermaschine 25 nur in grober Beispielform erfolgte, sodass zum Beispiel im Hinblick auf die Erfindung unwesentliche funktionelle Apparat, wie zum Beispiel Defibratoren, Pulper, Refiner, Fällungsapparate, Sortierer und andere Zwischenlagerstufen, fehlen. Außerdem können die Systeme, bedingt auch durch die herzustellenden Papiersorten und die Maschinenkonzepte, in ihrer Verwirklichung voneinander abweichen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur für die Halbstoff- und Kreislaufwassersysteme 10 der in dem vorgestellten Anwendungsbeispiel, sondern kann mit Vorteil zum Beispiel auch in Kartonmaschinen und Zellstoffprozessen eingesetzt werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der elektrochemische Zustand wenigstens einer Rohstoffkomponente – FABRIKATIONSWASSER, TMP, ZELLSTOFF, AUSSCHUSS, DIP – und/oder des aus diesen Komponenten gebildeten Ganzstoffs durch Regulieren unter Kontrolle gehalten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist man bestrebt, die elektrochemischen Zustände der Rohstoffkomponenten vor deren Vermischen auszugleichen. Zu den Rohstoffkomponenten können also in dem beschriebenen Prozess zusätzlich zu den oben aufgeführten Halbstoffen auch das Fabrikationswasser und allgemein die unter Flüssigkeiten gemischten Substanzen (z.B. Füll- und Hilfsstoffe) gezählt werden.
  • Der elektrochemische Zustand der Rohstoffkomponente FABRIKATIONSWASSER, TMP, ZELLSTOFF, AUSSCHUSS, DIP kann zum Beispiel als ihr elektrisches Potentialniveau angegeben werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei der Regulierung des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente FABRIKATIONSWASSER, TMP, ZELLSTOFF, AUSSCHUSS, DIP nach einer ersten Ausführungsform ihr Potentialniveau so entweder angehoben oder gesenkt, dass die elektrochemischen Zustände der in die Mischbütte 12 eingeleiteten Rohstoffkomponenten wesentlich ausgeglichener sind als vor ihrer Regulierung, ohne dass sich der pH-Wert der Komponenten als Folge des Anhebens bzw. des Senkens ihres elektrochemischen Potentials wesentlich verändert hat. Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform kann, um schädliche Reaktionen zu eliminieren und vorteilhafte Reaktionen zu fördern/vermehren, der Unterschied in den elektrochemischen Zuständen der Rohstoffkomponenten auch vergrößert werden.
  • Befindet sich die Rohstoffkomponente FABRIKATIONSWASSER, TMP, ZELLSTOFF, AUSSCHUSS, DIP vor der Einleitung in die Mischbütte im oxidativen Bereich, so wird ihr nach einer ersten Ausführungsform ein Reduktionsmittel (zum Beispiel Schwefeldioxid, SO2) zugesetzt, um das elektrische Potentialniveau der Rohstoffkomponente auf das gewählte Niveau zu senken, oder es wird ihr ein Oxidationsmittel (zum Beispiel Wasserstoffperoxid H2O2) zugesetzt, um das Potentialniveau auf ein gewähltes, im Hinblick auf das mit anderen Stoffkomponenten durchzuführende Mischen günstiges Niveau zu erhöhen.
  • Entsprechend, befindet sich der chemische Zustand der Rohstoffkomponente im reduktiven Bereich, wird ihr ein Oxidationsmittel (zum Beispiel H2O2) zugesetzt, mit dem sich das elektrische Potential auf das gewählte Niveau anheben lässt. Soll das Potential gesenkt werden, setzt man ein Reduktionsmittel, zum Beispiel SO2, zu. Wesentlich bei dem Verfahren ist, dass die besagten zuzusetzenden Reduktions- oder Oxidationsmittel keinen Einfluss auf das pH-Niveau der Rohstoffkomponenten haben.
  • In 1 ist ein Beispiel gezeigt, in dem die mit reduktivem Dithionit (Na2S2O42-) durchgeführte Bleiche von mechanischem Holzstoff TMP 14 das Potential der Rohstoffkomponente erheblich senkt und dabei ungünstige Reaktionen im Prozess bewirkt. Einer solchen Rohstoffkomponente kann nach einer bevorzugten Ausführungsform aus dem Behälter 17 zum Beispiel Wasserstoffperoxid (H2O2), das bekanntlich oxitative Wirkung hat, zugesetzt werden. Das Zusetzen erfolgt über die Leitung 17b in den Dosierbehälter 19, und zwar wesentlich vor der Mischbütte 12 und damit vor der Ganzstoffbildung. Durch den Zusatz von Wasserstoffperoxid 17 wird der elektrochemische Zustand des besagten TMP auf ein Niveau angehoben, bei dem er reaktionsfrei mit den anderen Rohstoffkomponenten ZELLSTOFF, AUSSCHUSS vermischt werden kann, sodass es zum Beispiel zu keinen die Runnability der Maschine 35 beeinträchtigenden Störungen kommen kann.
  • Entsprechend kann es beim chemischen Halbstoff ZELLSTOFF oder besonders bei wiederaufbereitetem Ausschuss u.U. zur Bildung äußerst schädlichen, die Rohstoffkomponenten in den stark reduktiven Bereich bringenden Schwefelwasserstoffs (H2S) kommen. Dessen Oxidieren kann zum Beispiel erfolgen durch Zuführung von Wasserstoffperoxid (H2O2) aus dem Behälter 16 über die Leitung 16b in den Dosierbehälter 18, und zwar wesentlich vor der Mischbütte 12. Das Oxidieren kann einfach auch mit bloßer Luft durchgeführt werden. Dabei steigt der elektrochemische Zustand der Halbstoffkomponente ZELLSTOFF auf ein so günstiges Niveau, dass es bei ihrem Vermischen mit den anderen Komponenten TMP, AUSSCHUSS, DIP nicht zu schädlichen Reaktionen kommen kann.
  • Es sei angemerkt, dass die elektrochemischen Zustände der Rohstoffkomponenten auch ganz natürlich, d.h. ohne nennbaren besonderen Faktor voneinander abweichen können. Die oben genannten durch Dithionit und Schwefelwasserstoff bedingten Niveauunterschiede bei den elektrochemischen Zuständen der Rohstoffkomponenten sind nur Einzelfaktoren und begrenzen in keiner Weise den Schutzbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Die elektrischen Potentiale der Rohstoffkomponenten FABRIKATIONSWASSER, TMP, ZELLSTOFF, AUSSCHUSS, DIP werden also vor der Einleitung der Komponenten in die Mischbütte 12 reguliert beziehungsweise der elektrochemische Zustand des aus den Rohstoffkomponenten gebildeten Ganzstoffs wird auf ein so optimales Niveau reguliert, dass schädliche chemische Reaktionen, die im Stoff zum Beispiel zu Flockung oder Gasblasenbildung führen, nicht stattfinden können. Je nach Betriebssituation/-weise oder anderen Eigenschaften der Rohstoffkomponenten zum Beispiel sind, um das optimale Niveau zu finden, Unterschiede in den elektrochemischen Zuständen der Rohstoffkomponenten oder der aus diesen hergestellten Mischungen zulässig.
  • Man ist bestrebt, ein eventuelles chemisches Ausfällen zum Beispiel erst in der Siebpartie 28 der Papiermaschine 35 stattfinden zu lassen und eine optimale Retention zu bewirken, sodass dadurch keine Probleme zum Beispiel in der Mischbütte 12 oder im Stoffauflauf 27 entstehen. Statt kontinuierlicher Regulierung kann das Regulieren je nach Situation auch impulsartig als Schockeffekt, also diskontinuierlich, erfolgen. Durch Schockeffekt werden heftige Schwankungen im elektrochemischen Potential bewirkt, sodass ein vorhandener Bakterienstamm nicht gedeiht, da er keine starken Schwankungen seiner Lebensbedingungen verträgt. Das Regulieren kann auch in Abstimmung auf Prozessanlagenteile oder durch Wahl der jeweils optimalen Flüssigkeit für jeden Prozess erfolgen.
  • Weiter kann der elektrochemische Zustand des aus den Rohstoffkomponenten gebildeten Ganzstoffs auch nach der Bildung des Ganzstoffs, jedoch wesentlich vor dessen Ausfließen aus dem Stoffauflauf 27 der Papiermaschine 35 auf die Siebpartie 28, gesteuert werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist zur Feststellung des elektrochemischen Zustands im Mindestfall nur eine einzige Messung des elektrischen Potentials erforderlich, wobei das elektrische Potential der Flüssigkeit in Relation zu einer gewählten Referenzelektrode gemessen wird. Liegt keine gleichmäßige Potentialverteilung vor, kann zur Feststellung des mittleren Potentialniveaus die Zahl der Messstellen erhöht werden. Beispiele für die besagte Elektrode sind Fe, Pt, Rst, Cu, Au und Ag. Im Pilotstadium durchgeführte Tests ergaben, dass die Potentialniveaus der Rohstoffkomponenten zum Beispiel zwischen –800 mV (ZELLSTOFF) und +350 mV (AUSSCHUSS) variieren können.
  • Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform lässt sich eine Korrektur des elektrochemischen Ungleichgewichts statt mit den oben beschriebenen Chemikalienzusätzen oder möglicherweise zusätzlich zu diesen durch eine externe Wechselstrom- oder Gleichstromquelle 40 bewirken.
  • Zur Korrektur des chemischen Zustands durch externe Stromzufuhr 40 sind zum Beispiel in den Dosierbehältern 18, 19, 22, 23, 24 oder vor diesen eine oder mehrere an eine externe Stromquelle angeschlossene Elektroden 40 angeordnet. Diese Ausführungsform gestaltet sich am günstigsten zum Beispiel bei impulsartiger und/oder durch Polaritätswechsel erfolgender Regulierung.
  • Nach einer dritten bevorzugten Ausführungsform können die elektrochemischen Zustände der Rohstoffkomponenten ZELLSTOFF, TMP, DIP, AUSSCHUSS durch deren Mischungsreihenfolge ausgeglichen oder erhöht werden. Zuerst werden zum Beispiel die beiden Rohstoffkomponenten mit den niedrigsten Potentialniveaus miteinander vermischt, danach wird diese Mischung mit der Komponente mit dem nächstniedrigen Niveau vermischt usw.
  • Alle vorgenannten Regulierungsarten können einzeln oder in Kombination zur Anwendung gebracht werden. Weiter können bei der Regulierung zusätzlich zu den o.g. Arten Gas und/oder Salze und/oder Magnetfeld und überhaupt alle auf elektromagnetischer Strahlung basierenden Regulierungsverfahren zur Anwendung gebracht werden. Weiter können auch Laser und Ultraschall zur Regulierung benutzt werden.
  • In 2a und 2b sind zusätzliche Anwendungsbeispiele bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. In beiden wird der Unterschied der elektrochemischen Zustände von Rohstoffkomponenten oder von Teilkomponenten einer einzelnen Rohstoffkomponente vergrößert.
  • In dem in 2a gezeigten Anwendungsbeispiel wird der elektrochemische Zustand der bei der Herstellung von Zeitungsdruckpapier einzusetzenden Rohstoffkomponente TMP so reguliert, dass die für die besagte Papiersorte benötigte Menge an kostenintensiveren Zellstofffasern verringert oder in gewissen Fällen auf Zellstoff sogar völlig verzichtet werden kann. Das Regulieren des elektrochemischen Zustands erfolgt so, dass wenigstens ein Teil des TMP einer Manipulation M seines elektrochemischen Zustands zugeführt wird, wonach dann der manipulierte Teil TMPM der Rohstoffkomponente und der nicht manipulierte Teil TMP der Rohstoffkomponente miteinander vermischt werden. Der zwischen den Teilen entstandene Potentialunterschied bewirkt vorteilhafte Reaktionen, als deren Folge die Zellstoffmenge dann reduziert werden kann.
  • 2b zeigt ein anderes Anwendungsbeispiel, in dem der Unterschied der elektrochemischen Zustände von TMP und AUSSCHUSS vor dem Zusammenführen der beiden Komponenten vergrößert M 40 wird. Auch in diesem Fall kann infolge der Vergrößerung des Unterschieds der elektrochemischen Zustände der Rohstoffkomponenten TMP, AUSSCHUSS die ZELLSTOFF-Komponente reduziert und im günstigsten Fall auf sie ganz verzichtet werden.
  • Zusätzlich zur Messung des elektrischen Potentials können zur Bestimmung des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponenten auch andere elektrochemische Messungsarten, wie Messung des elektrochemischen Rauschens, Strom messung, Messung des linearen Polarisationswiderstandes und Frequenzmessung, benutzt werden. Beim Messen des elektrochemischen Rauschens (EN, Electrochemical Noise) wird das Potential- oder Stromrauschen zwischen zwei identischen Elektroden, d.h. die bei niedriger Frequenz und Amplitude stattfindende Schwankung gemessen. Beim Messen des linearen Polarisationswiderstandes (LPR) wird die Geschwindigkeit der an der Fläche eines Sensors erfolgenden Oxydationsreaktionen gemessen. Diese Messung spricht u.a. auf Veränderungen der Leitfähigkeit, der Temperatur und der Konzentrationen der oxidativen Komponenten des Elektrolyten, d.h. der Verdünnungsflüssigkeit an.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Steuerung des elektrochemischen Zustands auch durch Elektroflockung erfolgen. Bei dieser Ausführungsform können zwei oder mehr verschieden geformte Elektroden (z.B. Platten, Stäbe, Kugeln) in Parallel- und/oder in Reihenschaltung angeordnet sein, wobei das Gleich-/Wechselstrom-Verhältnis und/oder die Polarität zwischen ihnen verändert wird. Weiter werden die Regulierungsparameter durch die verwendeten Elektrodenwerkstoffe mitbestimmt. Die mit Fabrikationswasser verdünnte Rohstoffkomponente oder der Ganzstoff zirkulieren dabei durch die in einer Elektrodenreihe parallel angeordneten Elektroden.
  • Nach einer ersten mit Elektroflockung arbeitenden Ausführungsform können in der Rohstoffkomponente und/oder im Ganzstoff enthaltene Bestandteile elektrisch aufgeladen werden, wodurch eine im Hinblick auf den Prozess günstige Regulierung der elektrochemischen Verhältnisse der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs erfolgt.
  • Nach einer zweiten mit Elektroflockung arbeitenden Ausführungsform können zur Vermeidung von Prozessstörungen aus den Rohstoffkomponenten und/oder dem Ganzstoff Störstoffe an den Elektroden gesammelt werden.
  • Nach einer dritten mit Elektroflockung arbeitenden Ausführungsform können die Elektrodenwerkstoffe bevorzugt so gewählt werden, dass aus ihnen den elektrochemischen Zustand des Prozesses günstig beeinflussende Hilfsstoffe freigesetzt werden können, die in der Rohstoffkomponente und/oder im Ganzstoff befindliche Fasern und/oder Partikel aufladen.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch günstiger Einfluss auf die Retention in der Siebpartie genommen, denn durch das Regulieren des elektrochemischen Zustands werden außerdem für die Retention günstige Voraussetzungen geschaffen, sodass sich der Bedarf an Einsatz von Retentions mitteln verringert. Weiter erzielt man eine bessere Formation und Festigkeit des Papiers, während die Bakterientätigkeit im Fabrikationswasser reduziert wird. Auch die Runnability und das Sauberkeitsniveau der Maschine 35 erfahren eine Verbesserung.
  • Ein weiteres Anwendungsobjekt für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Verbesserung der Eigenschaften der Papierbahn-Randpartien. Nach dem Stand der Technik liegt die Festigkeit der Randpartien der Papierbahn unter dem Bahndurchschnitt. Dies liegt teilweise daran, dass in der Trockenpartie der Papiermaschine 35 die (nicht dargestellten) Trockenzylinder eine ungleichmäßige Wärmeverteilung aufweisen, wobei die Enden der Zylinder eine höhere Temperatur als ihr Mittelteil haben.
  • Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf dieses Problem wird in die Randbereiche des Stoffauflaufs 25 der Papiermaschine 35 Fabrikationswasser geleitet, dessen elektrochemischer Zustand nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer der gewünschten Wirkung förderlichen Richtung reguliert wurde. Dadurch werden auch die Randpartien der Papierbahn in ihren Eigenschaften verbessert, was eine Zunahme der effektiven Bahnbreite bedeutet.
  • Es versteht sich von selbst, dass die obige Beschreibung und die zugehörigen Zeichnungen lediglich der Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen sollen. Die Erfindung ist somit nicht auf die oben beschriebenen oder in den Patentansprüchen definierten Ausführungsformen beschränkt, sondern für den Fachmann sind zahlreiche verschiedene Variationen und Modifikationen der Erfindung, die im Rahmen des in den Patentansprüchen definierten Erfindungsgedanken möglich sind, offenkundig.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Steuerung des chemischen Zustands des Stoff- oder des Kreislaufwassersystems (10) im Papier- oder Zellstoffprozess, in welchem besagten Prozess zur Bildung von Ganzstoff eine oder mehrere mit Flüssigkeit verdünnte Rohstoffkomponenten, eventuelle Füllstoffe und ein oder mehrere Hilfsstoffe miteinander vermischt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung der zwischen den Rohstoffkomponenten erfolgenden Reaktionen der elektrochemische Zustand wenigstens einer Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs reguliert wird, ohne dass diese Regulierung wesentliche Auswirkungen auf die pH-Niveaus der Rohstoffkomponenten und/oder des Ganzstoffs hat.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohhstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch Zusetzen eines Reduktionsmittels, wie zum Beispiel Schwefeldioxid SO2, erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch Zusetzen eines Oxidationsmittels (16, 17), wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid H2O2, erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch externe Stromzufuhr erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch ein externes Magnetfeld erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch Gas erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente und/oder des Ganzstoffs durch Messen des elektrochemischen Zustands der Verdünnungsflüssigkeit in Relation zu wenigstens einer Referenzelektrode erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands der Rohstoffkomponente vor deren Einbringen in den Mischbehälter (12) erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Regulieren des elektrochemischen Zustands in Form von Impulsen und/oder durch Polaritätswechsel erfolgt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Rohstoffkomponente in wenigstens zwei Teile geteilt und der elektrochemische Zustand wenigstens eines Teils vor dem Vereinen der Teile zwecks Herbeiführens der gewünschten Reaktionen reguliert wird.
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