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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Arzneiformen bzw.
Dosierungsformen von 5,8,14-Triazatetra-cyclo[10.3.1.0
2,11.0
4,9]-hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen, 1, und
damit verwandten Verbindungen mit kontrollierter Freisetzung (CR)
("controlled-release" (CR)), und Verfahren,
sie zum Reduzieren der Nikotinsucht oder zur Unterstützung des
Aufgebens oder Einschränkens
des Tabakgebrauchs zu verwenden, wobei Übelkeit als Nebenwirkung verringert
ist. Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Zusammensetzung geringer
Dosierung mit sofortiger Freisetzung (IR) („immediate-release (IR) low
dosage composition")
mit einer stabilen Formulierung mit einheitlicher Wirkstoffverteilung
und Wirksamkeit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verbindung 1, auch bekannt als 7,8,9,10-Tetrahydro-6,10-methano-6H-pyrazino[2,3-h][3]-benzazepin,
bindet an neuronale nikotinische Acetylcholin-spezifische Rezeptorstellen
und ist bei der Modulation der cholinergen Funktion nützlich.
Demgemäß ist diese
Verbindung nützlich
bei der Behandlung einer entzündlichen
Darmerkrankung (einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, von Colitis ulcerosa, Pyoderma gangrenosum Morbus Crohn), Reizdarm-Syndrom,
spastischer Dystonie, chronischen Schmerzen, akuten Schmerzen, Zöliakie/Sprue,
Pouchitis, Vasokonstriktion, Angst, Panikstörung, Depression, bipolarer
Störung,
Autismus, Schlafstörungen,
Jet-lag, amyotropher lateraler Sklerose (ALS), kognitiver Dysfunktion,
Hypertonie, Bulimie, Anorexie, Adipositas bzw. Obesitas, Herzarrhythmien,
Magensäure-Übersekretion,
Ulzera, Phäochromocytom,
progressiver supranukleärer
Lähmung,
chemischen bzw. Chemikalienabhängigkeiten
und -süchtigkeiten (z.B.
Abhängigkeiten
von oder Sucht bzw. Süchtigkeit
nach Nikotin (und/oder Tabakprodukten), Alkohol, Benzodiazepinen,
Barbituraten, Opioiden oder Kokain), Kopfschmerzen, Migräne, Schlaganfall,
traumatischer Hirnverletzung (TBI), Zwangsstörung („obsessive-compulsive disorder") (OCD), Psychose,
Chorea Huntington, tardiver Dyskinesie, Hyperkinesie, Dyslexie,
Schizophrenie, Multiinfarkt-Demenz, alterbedingtem kognitivem Verfall,
Epilepsie, Petit Mal/Absence-Epilepsie, seniler Demenz vom Alzheimer-Typ
(AD), Parkinson-Krankheit (PD), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHD)
und Tourette-Syndrom bei einem Patienten.
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Auf
die Verbindung 1 und pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze davon wird
in der Internationalen Patentveröffentlichung
WO 99/35131 , veröffentlicht
am 15. Juli 1999, die hierin in ihrer Gänze durch Bezugnahme aufgenommen
ist, Bezug genommen.
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Die
Internationale Patentanmeldung Nr.
PCT/IB01/00153 offenbart
Aryl-kondensierte azapolycyclische Verbindungen, die an neuronale
nicotinische Acetylcholin-spezifische Rezeptorstellen binden und
bei der Modulation der cholinergen Funktion nützlich sind. Die Internationale
Patentanmeldung Nr.
PCT/IB02/01437 offenbart
die Tartratsalze von 5,8,14-Triazatetracyclo[10.3.1.0
2,11.0
4,9-hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen, die an neuronale
nicotinische Acetylcholin-spezifische Rezeptorstellen binden und
bei der Modulation der cholinergen Funktion nützlich sind. Die Internationale
Patentanmeldung Nr.
PCT/IB02/01450 offenbart
das Citratsalz von 5,8,14-Triazatetra-cyclo[10.3.1.0
2,11.0
4,9]-hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen, das
an neuronale nicotinische Acetylcholin-spezifische Rezeptorstellen
bindet und bei der Modulation der cholinergen Funktion nützlich ist.
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Während die
Arzneiformen der oben genannten Verbindung mit sofortiger Freisetzung
(IR), d.h., Arzneiformen, die entworfen sind, um den Wirkstoff nach
dem Schlucken in gelöster
Form in weniger als 30 Minuten bereitzustellen, therapeutisch nützliche
Konzentrationen des Wirkstoffs im Blut und Gehirn bereitstellen, ist
beobachtet worden, dass es einen signifikanten Grad an Übelkeit
bei Patienten gibt, insbesondere bei Dosen, die hinreichend hoch
sind, um für
manche Patienten therapeutisch nützlich
zu sein. Da Übelkeit
zu einer geringen Zustimmung der Patienten bzw. Patienten-Compliance
zu einem Dosierungsregime führen
kann, gibt es einen Bedarf, 1 in einer Form bereitzustellen, die
die Häufigkeit
von Übelkeit
reduziert.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung orale CR-Arzneiformen von 1 bereit, die
die Übelkeit
verringern oder eliminieren, während
sie eine therapeutische Wirkstoffkonzentration im Blut und zentralen
Nervensystem (ZNS) aufrechterhalten. Während im Stand der Technik
Beispiele existieren, die nahe legen, dass CR-Arzneiformen in manchen
Fällen
eine Verringerung solcher Nebenwirkungen, wie z.B. Nausea, ermöglichen
(z.B. Oxycodon (J. R. Caldwell, et al., J. of Rheumatology 1999,
26, 862–869),
Venlafaxin (R. Entsuah und R. Chitra, Psychopharmacology Bulletin,
1997, 33, 671–676)
und Paroxetin (R.N. Golden, et al., J. Clin. Psychiatry, 2002, 63,
577–584),
existieren auch Gegenbeispiele, die zeigen, dass CR-Arzneiformen
für die Verringerung
der Übelkeit
manchmal nicht besser sind als Arzneiformen mit sofortiger Freisetzung,
und deshalb gegen die Nützlichkeit
der CR-Form als Mittel zur Verringerung von Nebenwirkungen sprechen.
Beispiele dieser entgegensprechenden Lehre umfassen Morphinsulfat
(T.D. Walsh, et al., J. Clin. Oncology, 1992, 15, 268–272), Hydromorphon
(H. Hays, et al., Cancer, 1994, 74, 1808–1816), Dihydrocodeintartrat
(G. Xu, et al., Zhongguo Yaowu Yilaixing Zazhi, 1999, 8, 52–57) und
Carbidopa/Levodopa (G. Block, et al., Euorpean Neurology, 1997,
37, 23–27).
Zusätzlich
resultieren CR-Arzneiformen in vielen Fällen in einer Verringerung
der Bioverfügbarkeit
im Vergleich zu der IR-Arzneiform, was eine Erhöhung der Dosis nötig macht
oder sogar die Verwendung einer CR-Arzneiform nicht durchführbar macht.
Es bleibt deshalb unmöglich,
a priori vorherzusagen, welche Übelkeit
aufweisenden Wirkstoffe tatsächlich
einen Nutzen aus CR-Arzneiformen ziehen werden. Darüber hinaus
kann die Rate bzw. Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff verfügbar gemacht
wird, d.h., seine Auflösungsgeschwindigkeit
bzw. -rate, in beträchtlicher
Weise von etwas langsamer als die IR-Arzneiform bis zur Abgabe über einen
ausgedehnten Zeitraum hinweg (bis zu ca. 24 Stunden) reichen. Die
Erfinder haben entdeckt, dass für
1 CR-Arzneiformen mit einem gewissen Bereich an Abgaberaten bzw.
-geschwindigkeiten therapeutische Blut- und ZNS-Wirkstoffkonzentrationen
bereitstellen werden, während
die Häufigkeit
von Nausea im Vergleich zur IR-Arzneiform verringert wird. Die Erfinder
haben auch spezifische bevorzugte Wege der Formulierung von 1 zum
Erreichen der gewünschten
Wirkstoffverabreichungsraten entdeckt. Die Erfinder haben auch bevorzugte
Dosierungsregime entdeckt, die therapeutische Wirkstoffkonzentrationen
bereitstellen, während
der Grad der Übelkeit
niedrig gehalten wird.
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Die
hohe Wirksamkeit der Verbindung 1 als Ligand nicotinischer Rezeptoren
erlaubt die Verwendung niedriger Dosierungsstärken bei der Verabreichung.
Für die
Einfachheit der Handhabung, Herstellung und Zweckdienlichkeit für den Patienten
werden Wirkstoffe mit niedriger Dosierungsstärke häufig in hoher Verdünnung mit
Hilfsstoffen bzw. Exzipientien formuliert. Bei der Herstellung und
Lagerung derartiger verdünnter
Formulierungen entstehen jedoch einzigartige Herausforderungen.
Zunächst
kann es die hohe Verdünnung
Hilfsstoffen oder sogar Verunreinigungen in den Hilfsstoffen ermöglichen,
einen signifikanten Wirkstoffabbau bzw. eine signifikante Wirkstoffdegradation
während
der Lagerung zu bewirken. Beispiele für Hilfsstoff-Eigenschaften,
die den Wirkstoffabbau beeinflussen können, umfassen den Feuchtigkeitsgehalt
und die Mobilität
der Feuchtigkeit (siehe J.T. Carstensen, Drug Stability: Principles
and Practices, 2. Aufl., Marcel Dekker, NY, 1995, 449–452), und
die lokale pH-Mikroumgebungen beeinflussende Hilfsstoff-Azidität (siehe
K. Waterman, et al., Pharm Dev. Techn., 2002, 7(2), 113–146). Beispiele
für Hilfsstoff-Verunreinigungen,
die den Wirkstoffabbau beeinflussen, umfassen Spurenmetalle, Peroxide
und Ameisensäure
(siehe K. Waterman, et al., Pharm. Dev. Tech., 2002, 7(1), 1–32). Obwohl
die Betrachtung der chemischen Struktur und die Identifizierung
reaktiver Gruppierungen darin verwendet werden kann, um potentielle
Abbau- bzw. Degradationswege theoretisch festzustellen, bleibt es
unmöglich,
a priori vorherzusagen, ob ein bestimmter Hilfsstoff eine annehmbar
stabile Formulierung mit einem gegebenen Wirkstoff bilden wird.
Darüber
hinaus ist beobachtet worden, dass 1 mit vielen verbreiteten Hilfsstoffen
und Hilfsstoff-Verunreinigungen reagiert. Es bleibt daher ein Bedarf,
Hilfsstoffe und Hilfsstoffkombinationen bereitzustellen, die annehmbare
Formulierungen (für
solche Eigenschaften, wie Tablettierungen) bereitstellen können, während sie
eine geeignete Stabilität
für 1 bereitstellen.
Die Erfinder haben spezifische bevorzugte Wege der Formulierung
von 1 zum Erreichen der gewünschten
Stabilität
entdeckt. Spezifischer haben die Erfinder für eine mit einem Film überzogene
Tablette ("film
coated tablet"),
spezifische Formulierungen und Verfahren entdeckt, um die gewünschte Stabilität zu erreichen.
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Ein
zweiter Sachverhalt, der manchmal bei wirksamen Wirkstoffen, zubereitet
in hohen Verdünnungen,
festgestellt wird, ist eine Variabilität der Wirksamkeit aufgrund
von Abscheidung auf und Adhäsion
an die Geräte
während
der Herstellung. Es ist festgestellt worden, dass dieser Sachverhalt
ein Problem bei Formulierungen von 1 ist. Ein vor Kurzem beschriebenes
Verfahren zum Erreichen einer gleichförmigen Wirkstoffverteilung
in einer Mischung eines gering dosierten Wirkstoffes ("low dose drug") verwendet einen
Träger-Hilfsstoff,
Lactose, um ein geordnetes Gemisch mit einem mikronisierten Wirkstoff
zu bilden (L. Wu, et al., AAPS PharmSciTech, 2000, 1(3), Artikel
26). Obwohl man in einer kleinmaßstäblichen Ausstattung in wirksamer
Weise eine manuelle Stufe des Abbürstens zum Wiedergewinnen des
aktiven Inhaltsstoffs, der an den Metalloberflächen durch Fluidisierung abgeschieden
wurde oder daran anhaftet, implementieren kann, ist eine manuelle Stufe
des Abbürstens
in einer Produktionsmaßstab-Umgebung weder effizient
noch wünschenswert.
Flüssige Verfahren
können
die Wirkstoffverlustprobleme während
der Arzneimittelproduktherstellung minimieren; jedoch machen es
Verbindungen, die Formänderungen
(z.B. polymorphe, Hydrat- oder Solvatänderungen) ausgesetzt sind,
sehr schwierig, Flüssigverfahren
unter Aufrechterhaltung einer Arzneimittelinhaltsstoffstabilität (physikalisch
und chemisch) durchzuführen.
Obwohl viele Techniken angewandt worden sind, um diese allgemeinen
Probleme zu lösen,
bleibt es unmöglich,
vorherzusagen, welche spezielle Technik für einen gegebenen Satz von
Wirkstoffen und Hilfsstoffen wirksam sein wird. Wegen der hohen
Verdünnung,
die bei 1 nötig
ist, gibt es deshalb einen Bedarf an einem Verfahren, das für die Kommerzialisierung
von 1 geeignet ist, wobei eine adäquate Einheitlichkeit der Wirksamkeit
von Arzneiform (z.B. Tablette) zu Arzneiform und von Charge zu Charge
aufrechterhalten werden kann. Die Erfinder haben auch bevorzugte
Wege der Bearbeitung von Formulierungen von 1 zum Erreichen der
gewünschten
einheitlichen Wirksamkeit des Wirkstoffs und der einheitlichen Wirkstoffverteilung
entdeckt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft bestimmte pharmazeutische Arzneiformen
von 1 oder pharmazeutisch verträglichen
Salzen davon mit kontrollierter Freisetzung (CR) zur oralen Verabreichung
an einen Patienten bzw. ein Subjekt, der/das Bedarf daran hat, wobei
die CR-Arzneiform
die Verbindung oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon und ein
Mittel zur Abgabe der Verbindung oder des pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon an den Patienten bei einer Rate von weniger als ca.
6 mgA/Stunde bzw. 6 mg/Stunden (wobei mgA sich auf Milligramm aktiven
Wirkstoffs äquivalent
zur freien Base bezieht) umfasst, wobei wenigstens ca. 0,1 mgA der
Verbindung oder des pharmazeutisch verträglichen Salzes davon oral über einen
Zeitraum von 24 Stunden verabreicht wird. Bei bestimmten Patienten
kann es vorteilhaft sein, nach oraler Verabreichung der CR-Arzneiform
in einer Reihe von Dosen eine Arzneiform zur sofortigen Freisetzung
(IR), umfassend die Verbindung oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, wie hierin beschrieben, zu verabreichen.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Behandlungsverfahren unter Verwendung
von pharmazeutischen CR-Arzneiformen von 1, die in einer Verringerung
von Übelkeit
als Nebenwirkung resultieren. Derartige CR-Arzneiformen sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie den Wirkstoff im Gastrointestinal-(GI)
Trakt in gelöster
Form bei einer Rate von ca. 0,03 mgA/h bis ca. 6 mgA/h, bevorzugter
von ca. 0,06 mgA/h bis ca. 3 mgA/h, und am stärksten bevorzugt von ca. 0,10
mgA/h bis ca. 1 mgA/h, bereitstellen. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch CR-Arzneiformen,
die eine Verringerung der durchschnittlichen maximalen Blutkonzentration des
Wirkstoffs (Cmax) nach der ersten Verabreichung
der Dosierung an einen Patienten um 10 bis 80% des durchschnittlichen
Cmax für
eine initiale Verabreichung in Form eines Bolus mit sofortiger Freisetzung,
stärker bevorzugt
30 bis 70%, erreichen. Die vorliegende Erfindung stellt auch Arzneiformen
bereit, die die Zeit erhöhen,
die nötig
ist, um diese maximale Blutspiegelkonzentration, Tmax,
zu erreichen. Insbesondere ist festgestellt worden, dass eine Erhöhung der
durchschnittlichen Tmax um 50% im Vergleich
zu der durchschnittlichen, die für
einen Bolus mit sofortiger Freisetzung gefunden wird, in einer Verringerung
von Übelkeit
resultiert. Die vorliegende Erfindung stellt auch eine Arzneiform
bereit, wobei die Freisetzungsrate von 1, wie durch ein USP Typ II-Auflösungsverfahren
("USP type II dissolution
method") bestimmt,
in einer Freisetzungsrate von weniger als 6 mgA/h resultiert, und
so, dass die Zeit bis zur Auflösung
von 50 Gew.-% des Wirkstoffs bzw. Arzneimittels zwischen 1 und 15
Stunden, stärker
bevorzugt zwischen 2 und 10 Stunden, liegt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen
zum Erreichen dieser Abgaberaten. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung Arzneiformen von 1, die solche Mittel zur Abgabe umfassen,
wie hydrophile Matrizes, hydrophobe Matrizes, überzogene CR-Tabletten und
Multipartikulate, bukkale Systeme, transdermale Systeme, Suppositorien
und Depotsysteme. Unter den überzogenen
Tabletten ist ein asymmetrisches Membran-Technologiesystem (wie in den
US-Patenten Nrn. 5 612 059 und
5 698 220 beschrieben) eine
besonders bevorzugte Arzneiform.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine derartige Arzneiform mit
kontrollierter Freisetzung bereit, die eine Kombination aus verzögerter plus
anhaltender Freisetzungsform ist, wobei sie eine Verzögerungszeitdauer
von bis zu 8 Stunden vor dem Beginn der anhaltenden Freisetzung
aufweist, wobei das Pentaen bei einer Rate von nicht mehr als ca.
0,1 mgA/h während
der Verzögerungszeitdauer
freigesetzt wird und wobei die Verzögerungszeitdauer zeitlich oder
räumlich
durch die Position im Gastrointestinaltrakt kontrolliert wird.
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Es
ist auch Zweck der vorliegenden Erfindung, für die Verringerung von Übelkeit
zu sorgen, wenn die Verbindung 1 Patienten verabreicht wird, und
zwar indem ein Behandlungsablauf mit der CR-Arzneiform begonnen
wird, gefolgt von einem Behandlungsablauf mit einer IR-Arzneiform.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "mit kontrollierter Freisetzung" ("controlled-release") (CR) auf Arzneiformen,
die das Arzneimittel langsam freigeben oder an den Patienten abgeben,
bei einer Rate, die so ist, dass wenigstens ein Teil des Arzneimittels
in der ersten Stunde nicht verfügbar
ist. Ein CR-System kann das Arzneimittel bei einer konstanten Rate
(nullte Ordnung), bei einer stetig abnehmenden Rate (erste Ordnung)
oder einer ungleichmäßigen oder
pulsartigen Rate bereitstellen. Die Arzneimittelabgabe bzw. Wirkstoffabgabe
kann auch eine Verzögerungszeit
("lag time") bei der initialen
Arzneimittelfreisetzung umfassen. Diese Verzögerung kann zeitlich oder auf
die Position des Arzneimittels im Körper bezogen sein. Eine CR-Arzneiform
kann, z.B., hergestellt werden, indem ein Magensaft-resistenter Überzug genutzt
wird, wobei das Arzneimittel nach dem Erreichen des pHs des Intestinums
nach oraler Verabreichung freigesetzt wird.
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In
der vorliegenden Erfindung kann eine geeignete CR-Arzneiform von
1 durch eines oder beide von zwei Verfahren identifiziert werden:
- (1) Das erste Verfahren umfasst Messen des
Verhaltens des Arzneimittels in der Arzneiform durch Probenahme
und Untersuchung von Blut nach einer initialen Verabreichung des
Arzneimittels an einen Patienten (Erzeugung eines pharmakokinetischen
Profils). Die initiale Verabreichung bezieht sich auf ein Arzneimittel, das
einem Patienten entweder zum ersten Mal oder wenigstens 4 Tage nach
einer vorherigen Dosierung einer beliebigen Form von 1 verabreicht
wird. Es ist gefunden worden, dass der maximale Blutspiegel von 1,
erreicht nach initialer Verabreichung des Arzneimittels (Cmax), und die Zeit, die bis zum Erreichen
dieses Maximums nötig
ist (Tmax), von besonderer Bedeutung für die Verringerung
von Übelkeit
bei 1 sind. Beim Messen von sowohl Cmax als
auch Tmax wird von Fachleuten auf dem Gebiet
erkannt werden, dass es eine signifikante Variabilität zwischen
Dosierungen und zwischen Patienten gibt. Um einen adäquaten Vergleich hinsichtlich
Cmax und Tmax zu
erreichen und dadurch zu bestimmen, ob eine gegebene Arzneiform
die gewünschte
Verringerung der Übelkeit
erreichen wird, ist es nötig,
diese Parameter bei wenigstens 10 Patienten in einem Über-Kreuz-Experiment
("cross-over experiment") (d.h., jeder Patient
erhält
beide Arzneiformen, IR und CR) zu messen, wobei wenigstens 7 Tage
zwischen den Versuchsabschnitten liegen. Es ist insbesondere gefunden
worden, dass eine durchschnittliche initiale Cmax Verringerung
zum Erreichen eines Werts von 10 bis 80% desjenigen, der mit einer
durchschnittlichen initialen IR-Bolusverabreichung erzielt wird,
für eine Übelkeitsverringerung
benötigt
wird; bevorzugter liegt der Wert zwischen 30 und 70%. Für Tmax sollte eine Erhöhung der durchschnittlichen
initialen Tmax für eine CR-Arzneiform im Vergleich
zu einem IR-Bolus wenigstens 50% betragen (d.h., 1,5-mal die Stundenzahl
für die
durchschnittliche CR-Dosierung gegenüber der durchschnittlichen
IR-Bolusdosierung.
- (2) Das zweite Untersuchungsverfahren für die CR-Arzneiform umfasst
einen in vitro-Test, um zu bestimmen, ob sie die Übelkeit
verringern wird. Die Erfinder haben gefunden, dass zum Bestimmen
der Zeit, die für
eine 50%ige Auflösung
des Wirkstoffs erforderlich ist, am besten die Erzeugung einer Auftragung
des prozentualen Anteils an gelöstem
1 gegen die Zeit verwendet wird. Die für die Erzeugung dieser Auftragung benötigten Daten
werden unter Verwendung eines USP (United States Pharmacopoeia)
Typ II-Standard-Auflösungsapparates
("50 UpM; 500 ml
0,01 N Salzsäure;
37°C), wie
z.B. einem Gerät
mit der Bezeichnung Hanson-Modell
SR8, erhalten. Die Untersuchung von Proben wird unter Verwendung
von Umkehrphasen-HPLC bewerkstelligt. Es ist gefunden worden, dass
die Übelkeit
verringert wird, wenn die Arzneiform eine Auflösung von 50 Gew.-% der Gesamtdosis
zwischen ca. 1 und 15 Stunden, stärker bevorzugt zwischen 2 und
10 Stunden, zeigt.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Arzneiformen mit sofortiger Freisetzung,
geeignet für
orale Verabreichung an einen Patienten, bereit, die in stabilen
Arzneiformen mit einheitlicher Arzneimittelverteilung und -wirksamkeit
resultieren, umfassend einen Core bzw. Kern, enthaltend eine Verbindung
der Formel 1, oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon, und ein
pharmazeutisch verträgliches
Verdünnungsmittel,
das im Wesentlichen frei ist von reduzierenden Kohlenhydraten. Die
vorliegende Erfindung stellt speziell eine derartige Arzneiform
mit sofortiger Freisetzung bereit, worin die IR-Arzneiform entweder
das L-Tartrat- oder das Citratsalz von 5,8,14-Triazatetra-cyclo[10.3.1.02,11.04,9]hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen
umfasst.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet "im
Wesentlichen frei von reduzierenden Kohlenhydraten" weniger als näherungsweise
20 Gew.-% an reduzierendem Zucker (einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Lactose). Bevorzugt werden Arzneiformen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, die weniger als 10 Gew.-% an reduzierendem Zucker,
und stärker
bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Arzneiform
mit sofortiger Freisetzung kann ferner ein Gleitmittel ("glidant"), Zerfallsmittel
und/oder ein Schmier- bzw. Trennmittel ("lubricant") umfassen. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch Verfahren zur Herstellung dieser Arzneiformen mit
sofortiger Freisetzung.
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Die
erfindungsgemäße Arzneiform
mit sofortiger Freisetzung kann ferner einen Überzugsfilm bzw. Filmüberzug ("film coating") umfassen. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung dieser filmüberzogenen
Dosierungsformen mit sofortiger Freisetzung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Formulierung bereit, die
geeignet ist, die Arzneiformen von 1 mit sofortiger Freisetzung
mit einem Film zu überziehen,
wobei der polymere Binder für
derartige Überzüge im Wesentlichen
ein Cellulosepolymer umfasst. Ein besonders bevorzugtes Cellulosepolymer
ist Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC). Dieser Überzug umfasst ferner ein Trübungsmittel
("opacifier") (insbesondere Titandioxid),
ein Plastifizierungsmittel bzw. einen Weichmacher und/oder ein Gleitmittel,
wobei alle von diesen weniger als näherungsweise 20 Gew.-% reduzierender
Kohlenhydrate enthalten. Besonders bevorzugte Formulierungen für Überzüge umfassen
HPMC, Titandioxid und Triacetin oder PEG.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren bereit, die eine gute
Einheitlichkeit von Wirksamkeit und Gehalt in Mischungen, wie hierin
beschrieben ergeben. Diese Verfahren umfassen den Vorgang der geometrischen
Verdünnung
des Arzneimittels mit Hilfsstoffen vor der Tablettierung. Diese
Verfahren umfassen auch die Anwendung des Mischens unter moderatem
Schereinfluss. Der bevorzugte Mischungsvorgang verwendet einen "Behältermischer" ("bin blender"), jedoch sind auch
andere Mischer, die ähnliche
Scherraten ergeben, verwendbar.
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Die
offenbarten Behandlungsverfahren unter Verwendung pharmazeutischer
CR-Arzneiformen
von 1, die in einer Verringerung der Übelkeit als Nebenwirkung resultieren,
sind dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff im Gastrointestinaltrakt
bzw. GI-Trakt in gelöster
Form bei einer Rate im Bereich von ca. 0,03 mgA/h bis ca. 8 mgA/h,
bevorzugter von ca. 0,06 mgA/h bis ca. 3 mgA/h, und am stärksten bevorzugt
von ca. 0,10 mgA/h bis ca. 1 mgA/h, bereitgestellt wird.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung der Arzneiform mit
kontrollierter Freisetzung oder der Arzneiform mit sofortiger Freisetzung
von 1, die bei der Reduktion der Nikotinsucht oder bei der Unterstützung des
Aufgebens oder der Einschränkung
des Tabakgebrauchs wirksam ist, zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Reduktion der Nikotinsucht oder zur Unterstützung des Aufgebens oder der
Einschränkung
des Tabakgebrauchs bei einem Patienten bereit. Die Erfindung stellt
speziell eine solche Verwendung bereit, wobei die CR- oder IR-Arzneiform
entweder das L-Tartrat- oder Citratsalz von 5,8,14-Triazatetracyclo[10.3.1.02,11.04,9]hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen
umfasst.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung der Arzneiform mit kontrollierter
Freisetzung oder der Arzneiform mit sofortiger Freisetzung von 1
zur Herstellung eines Medikaments bereit, das wirksam ist bei der
Behandlung einer Erkrankung oder eines Zustandes, ausgewählt aus
entzündlicher
Darmerkrankung, Colitis ulcerosa, Pyoderma gangraenosum, Morbus
Crohn, Reizdarm-Syndrom, spastischer Dystonie, chronischen Schmerzen,
akuten Schmerzen, Zöliakie/Sprue,
Pouchitis, Vasokonstriktion, Angst, Panikstörung, Depression, bipolarer
Störung,
Autismus, Schlafstörungen,
Jet-lag, amyotropher lateraler Sklerose (ALS), kognitiver Dysfunktion,
Hypertonie, Bulimie, Anorexie, Adipositas, Herzarrhythmien, Magensäure-Übersekretion,
Ulzera, Phäochromocytom,
progressiver supranukleärer
Lähmung,
chemischen Abhängigkeiten
und Süchtigkeiten, Abhängigkeit
von oder Sucht nach Nikotin, Tabakprodukten, Alkohol, Benzodiazepinen,
Barbituraten, Opioiden oder Kokain; Kopfschmerzen, Schlaganfall,
traumatischer Hirnverletzung (TBI), Zwangsstörung (OCD), Psychose, Chorea
Huntington, tardiver Dyskinesie, Hyperkinesie, Dyslexie, Schizophrenie,
Multiinfarkt-Demenz, altersbedingtem kognitivem Verfall, Epilepsie,
Petit Mal/Absence-Epilepsie, seniler Demenz vom Alzheimer-Typ (AD),
Parkinson-Krankheit (PD), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHA)
und Tourette-Syndrom, bei einem Patienten mit Bedarf für eine derartige
Behandlung. Die Erfindung stellt speziell eine derartige Verwendung
bereit, wobei die CR- oder IR-Arzneiform entweder das L-Tartrat-
oder das Citratsalz von 5,8,14-Triazatetra-cyclo[10.3.1.02,11.04,9]hexadeca-2(11),3,5,7,9-pentaen
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch pharmazeutische Zusammensetzungen
zum Erreichen dieser Verabreichungsraten bereit. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung Dosierungsformen von 1, die solche Mittel
zur Verabreichung, wie hydrophile Matrizes, hydrophobe Matrizes,
osmotische Systeme, Multipartikulate, Arzneiformen, kontrolliert
durch permeable Überzüge, Suppositorien,
bukkale Systeme, transdermale Systeme und implantierbare Systeme, umfassen.
Unter den osmotischen Systemen ist eine besonders bevorzugte Arzneiform
ein asymmetrisches Membran-Technologiesystem (wie in den
US-Patenten Nr. 5 612 059 und
5 698 220 beschrieben).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Verabreichung,
die in der Verringerung der Übelkeit
als einer Nebenwirkung resultieren, wenn die Verbindung 1 Patienten
verabreicht wird, indem ein Behandlungsablauf mit der CR-Arzneiform
begonnen wird, gefolgt von einem Behandlungsablauf mit einer IR-Arzneiform.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine Arzneiform "mit sofortiger Freisetzung" (IR) auf eine Arzneiform,
die, wenn sie oral eingenommen wird, das Arzneimittel im Wesentlichen
in einer innerhalb ca. einer Stunde zu absorbierenden, verfügbaren Form
bereitstellt.
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Ein "Matrix"-System bezieht sich
auf eine bestimmte CR-Arzneiform, bei der die Arzneimittel beigemischt
sind, oft in komprimierter oder extrudierter Form, so dass die Freisetzung
des Arzneimittels aus der Arzneiform durch eine Kombination von
Erosion und Diffusion kontrolliert wird. Die Kontrolle der Arzneimittelabgabe
durch Erosion umfasst die langsame Entfernung des Matrixmaterials
durch die GI-Flüssigkeiten,
um das Arzneimittel stufenweise aus der Matrix zu exponieren und
freizusetzen. Die Kontrolle der Arzneimittelabgabe durch Diffusion
umfasst die Diffusion des löslichen
Arzneimittels durch das Netzwerk der Matrix-Hilfsstoffe auf eine
kontrollierte Weise. In der Praxis umfassen viele Matrix-Arzneiformen
einen gewissen Grad der Kombination dieser zwei Mechanismen.
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Eine "hydrophile Matrix" ist eine Matrix-CR-Arzneiform,
bei der wasserlösliche
oder mit Wasser quellbare Polymere ein das Arzneimittel enthaltendes
Netzwerk bilden. Die Rate, mit der das Arzneimittel zur Oberfläche der
Arzneiform diffundiert, und die Rate, mit der die Matrix zerfällt, kontrollieren
die Rate, mit der das Arzneimittel für das GI-System verfügbar gemacht
wird.
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Eine "hydrophobe Matrix" ist eine Matrix-CR-Arzneiform,
bei der wasserunlösliche
oder nur teilweise wasserlösliche
Materialien die Rate, mit der ein Arzneimittel gegenüber der
Flüssigkeitsumgebung
des GI-Systems exponiert wird, verringern, wodurch die Rate, mit
der das Arzneimittel für
die Absorption verfügbar
ist, kontrolliert wird.
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Ein
CR-System mit "permeablem
bzw. durchlässigem Überzug" bezieht sich auf
zahlreiche Überzüge auf Tabletten
oder Partikulaten, die als Barrieren gegenüber dem eine Tablette verlassenden
Arzneimittel oder Wasser, das das Arzneimittel erreicht, wirken.
Diese Überzüge umfassen
Magensaft-resistente Überzüge, die permeabel
werden, wenn der pH steigt, wenn eine Arzneiform den Magen verlässt. Beispiele
derartiger Überzüge umfassen
EudragitTM, verkauft von Rohm GmbH Pharma
Polymers (Darmstadt, Deutschland), und Celluloseacetathydrogenphthalat
(CAP), verkauft von Eastman Chemical (Kingsport, TN). Eine Gruppe
derartiger überzogener
CR-Systeme umfasst osmotische Systeme. Derartige CR-Arzneiformen
umfassen eine semi-permeable Membran, die einen Arzneimittelkern
umgibt, der genügend
osmotischen Druck enthält,
um Wasser durch die Membran ins GI-System zu treiben. Der osmotische
Druck kann das Arzneimittel dann durch vorgebildete oder in situ
gebildete Löcher
oder Poren im Überzug
aus dem Kern treiben. Derartige Systeme umfassen oft die Zugabe
von Mitteln (Osmagentien), die dazu entworfen sind, den osmotischen
Druck im Kern zu erhöhen.
Eine derartige Systeme beschreibende Übersicht ist zu finden in G.
Santus und R.W. Baker, J. Control. Rel., 1995, 35, 1–21.
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"Asymmetrische Membran-Technologie", AMT, beschreibt
ein besonderes osmotisches CR-System, bei dem der Überzug durch
einen Phasentrennungsvorgang während
des Überzugsprozesses
porös gemacht wird,
wie in den
US-Patenten Nr. 5
612 059 und
5 698 220 beschrieben.
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"Transdermale Abgabesysteme" sind Arzneimittelabgabevorrichtungen,
die dazu entworfen sind, ein Arzneimittel systemisch durch die Haut
an einen Patienten abzugeben. Derartige Systeme umfassen im Allgemeinen
eine Schicht aus einem das Arzneimittel enthaltenden Material auf
einer Trägerschicht
mit einem Klebstoff zum Befestigen des Materials auf der Haut des
Patienten.
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"Bukkale Abgabesysteme" sind Arzneiformen,
die ein Verfahren zur Arzneimittelabsorption über das bukkale (Innenseite
der Wange) Gewebe bereitstellen.
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Ein "Depot" ist eine Arzneiform
mit kontrollierter Freisetzung, bei der ein Arzneimittel und geeignete Hilfsstoffe
entweder subcutan oder intramuskulär injiziert werden und eine
Masse (Matrix) bilden, die den systemischen Kreislauf langsam mit
dem Arzneimittel versorgt.
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Das
Arzneimittel bzw. Wirkstoff 1 für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf den Stammwirkstoff
("parent drug") und alle pharmazeutisch
verträglichen
Salze und Prodrugs davon.
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Der
Begriff "mgA" bezieht sich auf
die Zahl an Milligramm an aktivem Arzneimittel auf der Basis der freien
Basenform des Arzneimittels.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
verträglich" zeigt an, dass die
Substanz oder Zusammensetzung chemisch, physikalisch und/oder toxikologisch
mit den anderen von einer Formulierung umfassten Inhaltsstoffen und/oder
dem damit behandelten Säuger
kompatibel sein muss.
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Der
Begriff "aktiver
Inhaltsstoff' bezieht
sich auf eine therapeutisch aktive Verbindung sowie auf beliebige
Prodrugs davon und pharmazeutisch verträgliche Salze, Hydrate und Solvate
der Verbindung und der Prodrugs.
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Der
Begriff "entsprechende
Zeitdauer" oder "geeignete Zeitdauer" bezieht sich auf
die Zeitdauer, die nötig
ist, um einen gewünschten
Effekt oder ein gewünschtes
Ergebnis zu erreichen. Beispielsweise kann ein Gemisch gemischt
werden, bis eine Wirksamkeitsverteilung erreicht ist, die innerhalb
eines akzeptablen qualitativen Bereichs für eine gegebene Anwendung oder
Verwendung des gemischten Gemisches liegt, erreicht ist.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Einzeldosis" oder "Einzeldosierung" auf eine physisch diskrete Einheit,
die eine vorherbestimmte Menge an aktivem Inhaltsstoff, berechnet,
um eine gewünschte
therapeutische Wirkung zu ergeben, enthält. Die Einzeldosis oder Ein zeldosierung
kann in Form einer Tablette, einer Kapsel, einer Portionspackung
("sachet"), usw., hierin als "Einzeldosierungsform" bezeichnet, sein.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Verfahrensweisen
zur Herstellung der Verbindung 1 sind im
US-Patent Nr. 6 410 550 , dessen Inhalte hierin
durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben, und die Auftrennung
racemischer Gemische davon ist in der
WO01/62736 beschrieben.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
die pharmazeutischen CR-Zusammensetzungen von 1 wünschenswerterweise
in Dosen, die von ca. 0,1 mgA bis zu ca. 6 mgA pro Tag, stärker bevorzugt
von ca. 0,5 bis 4 mgA/Tag, und am stärksten bevorzugt von etwa 1
bis 4 mgA pro Tag, reichen, in einzelnen oder unterteilten Dosen
verabreicht werden, obgleich Variationen notwendigerweise in Abhängigkeit
vom Gewicht und Zustand des behandelten Patienten auftreten werden.
Abhängig
von den individuellen Antworten bzw. Reaktionen können Dosierungslevel
unterhalb der Untergrenze des zuvor genannten Bereichs mehr als
adäquat
sein, während
in anderen Fällen
noch größere Dosen
eingesetzt werden können, ohne
irgendwelche schädlichen
Nebenwirkungen zu bewirken.
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Obwohl
jede beliebige pharmazeutisch verträgliche Form von 1 im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist es bevorzugt,
eine Salzform des Arzneimittels zu verwenden. Eine besonders bevorzugte
Salzform des Arzneimittels ist das L-Tartratsalz.
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Um
unter Verwendung einer CR-Arzneiform von 1 Übelkeit zu kontrollieren, muss
die Freisetzungsrate des Arzneimittels so sein, dass das Arzneimittel
dosiert in das GI-System in einer Form abgegeben wird, die einer
Arzneimittelabsorption zugänglich
ist, und zwar bei einer Rate, die signifikant niedriger ist als
die bei der IR-Arzneiform. Unter Verwendung unterteilter IR-Dosierungen
in einem klinischen Versuch wurde festgestellt, dass, wenn der Wirkstoff
bei einer Rate, die ca. 12 mgA/h (für eine Gesamtdosis von 3 mgA)
freigesetzt wird, die Häufigkeit
von Berichten über Übelkeit
50% der untersuchten Patienten überschritt.
Im Gegensatz dazu fiel der Häufigkeitsgrad
für Übelkeit
bei einer ca. 8 mgA/h (für
eine Gesamtdosis von 2 mgA) entsprechenden Dosierungsrate auf ca.
13%. Dies legt daher eine Obergrenze von 8 mgA/h für die Rate
der Arzneimittelverabreichung, bei einer CR-Arzneiform zum Reduzieren
von Übelkeit
benötigt,
fest. Hinsichtlich der vorliegenden Erfindung wird vorhergesehen,
dass durch Anwendung langsamerer Freisetzungsraten eine noch größere Verbesserung
der Übelkeitsverringerung
resultieren wird. Es kann im Allgemeinen erwartet werden, dass orale CR-Arzneiformen
nicht mehr als ca. 18 Stunden der Arzneimittelabsorption unterliegen,
wobei dies von der Mobilität
der Arzneiform bei dem Individuum abhängt. Auf der Basis der für die Wirksamkeit
erforderlichen Blutspiegel des Arzneimittels wird vorhergesagt,
dass die benötigte
Gesamtdosis für
den Wirkstoff ca. 0,5 mgA bis 6 mgA pro Tag ist. Auf dieser Basis
ist die Untergrenze der Rate der Wirkstoffverabreichung näherungsweise 0,03
mgA/h. Obwohl diese Extrema sicherlich die in der vorliegenden Erfindung
beschriebenen Nutzen bereitstellen würden, haben die Erfinder festgestellt,
dass das Arzneimittel bei einer Rate zwischen ca. 0,06 und 3 mgA/h,
und stärker
bevor zugt zwischen 0,1 und 1 mgA/h, verabreicht wird, um die gewünschten
therapeutischen Blutspiegel unter Erhaltung der Übelkeitsverringerung zu erreichen.
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Es
ist festgestellt worden, dass eine Anzahl an Mitteln ein derartiges
CR-System zum Erreichen der gewünschten
Rate der Arzneimittelverabreichung ergeben. Ein derartiges Mittel
ist eine Matrix. Insbesondere können
eine Matrix-Tablette oder Matrix-Multipartikulate von 1 gemäß dieser
Erfindung hergestellt werden. Im Falle der Multipartikulate kann
die endgültige
Darreichung der Arzneiform durch Zugegeben der Partikulate zu einer
Kapsel oder Bereitstellen einer Portionspackung oder eine andere
derartige Darreichung erfolgen. Diese Matrix-Arzneiformen können unter Verwendung traditioneller
Techniken, wie z.B. durch Kompression bzw. Verpressung mit einer
Tablettenpresse oder durch solche Verfahren, wie Extrusion oder
Erstarrung von Schmelzen ("melt
congealing"), gebildet
werden. Für
1 sind zwei Typen von Matrix-Arzneiformen geeignet: hydrophile und
hydrophobe. Eine hydrophile Matrix-Formulierung besteht im Allgemeinen
aus Gemischen wasserlöslicher Polymere
mit hohem und niedrigem Molekulargewicht. Insbesondere bestehen
diese Matrix-Materialien aus Kombinationen verschiedener Molekulargewichte
von Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Polyethylenoxid (PEO),
Hydroxypropylcellulose (HPC), Polyacrylaten, Alginat, Xanthangummi
und anderen solchen Polymeren. Besonders bevorzugte Polymere umfassen
HPMC und PEO. Eine besonders bevorzugte Formulierung besteht aus
einem Gemisch aus HPMC, vertrieben unter der Marke K4M MethocelTM (erhältlich
von Dow Corp., Midland, MI), und dibasischem Calciumphosphat bzw.
Calciumhydrogenphosphat, vertrieben unter der Marke D-tabTM (erhältlich
von Rhodia Inc., Cranbury, NJ). Hydrophobe Matrix-Formulierungen
von 1 können
hergestellt werden, indem hydrophobe Materialien jeweils zum Verringern
der Rate, mit der Wasser mit 1 in Kontakt kommt, eingesetzt werden.
Besonders bevorzugte hydrophobe Materialien umfassen Carnaubawachs,
Glycerylbehenat und Stearinsäure.
Es wird jedoch von Fachleuten auf dem Gebiet verstanden werden,
dass andere ähnliche
wachsartige Materialien auf eine ähnliche Wiese funktionieren
werden.
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Osmotische
Arzneiformen können
ebenfalls die gewünschte
Freisetzungsrate für
1 bereitstellen. Beispiele derartiger Arzneiformen sind beschrieben
in G. Santus und R.W. Baker, J. Control. Rel., 1995, 35, 1–21, hierin
durch Bezugnahme aufgenommen. Eine besonders bevorzugte osmotische
Arzneiform für
1 ist in Form eines AMT-Systems, wie es z.B. in den
US-Patenten
Nr. 5 612 059 und
5
698 220 beschrieben ist. (Siehe auch S.M. Herbig, J. Control.
Rel., 1995, 35, 127–136).
Derartige Systeme ermöglichen
eine gute Kontrolle der Arzneimittelfreisetzung über das GI-System hinweg. Die
Erfinder haben festgestellt, dass bevorzugte Formulierungen aus
Kernen bzw. Cores, hergestellt aus dem L-Tartratsalz des Arzneimittels,
Mannitol, mikrokristalliner Cellulose, Dicalciumphosphat und Magnesiumstearat,
bestehen. Diese Cors können
durch Direktverpressung, Feuchtgranulation (mit einem Feuchtgranulator
mit hoher oder niedriger Scherrate oder einem Wirbelschichtgranulator),
Extrusionsgranulation, Rotogranulation oder Walzenkompaktierung
hergestellt werden. Die Walzenkompaktierung ist aufgrund ihrer Fähigkeit,
eine Arzneimittelabscheidung zu verhindern, während die Arzneimittelstabilität aufrechterhalten
wird (im Gegensatz zu wässrigen
Feuchtgranulationen, die zu Arzneimittelhydratbildung führen können), besonders
bevorzugt. Die Tabletten können
auf Standard-Tablettenpressen (rotierend) hergestellt werden. Die
Tablettencores bzw. Tablettenkerne werden dann unter Verwendung
eines Trommelbeschichters ("pan
coater") überzogen.
Der Überzug
besteht vorteilhafterweise aus einem Gemisch aus Celluloseacetat
(CA) und Polyethylenglykol (PEG), überzogen ausgehend von Aceton
und Wasser. Das Verhältnis
der Komponenten wird so gewählt,
dass die CA/PEG-Kombination einen porösen, semipermeablen Überzug ergibt,
der das Arzneimittel durch die Poren im GI-Trakt bei einer gewünschten
Rate verabreicht. Am stärksten
bevorzugt wird das Verhältnis
von CA zu PEG so gewählt,
dass das PEG in einer einzigen Phase mit dem CA ist, da festgestellt
wurde, dass Phasengetrenntes PEG zu Wirkstoffabbau bei erhöhten Temperaturen in
der endgültigen
Arzneiform führt.
Die Phasenkompatibilität
für die
Zwecke dieser Erfindung kann unter Verwendung eines Standard-Differential-Scanning-Kalorimeters an dem
gewünschten
CA-zu-PEG-Gemisch bestimmt werden. Das Fehlen eines PEG-Schmelzübergangs
zwischen 30°C
und 50°C
ist ein Anzeichen für
eine einzige Phase, und daher ein Anzeichen, dass solch ein Verhältnis einen
bevorzugten Film bilden wird. Es ist deshalb am stärksten bevorzugt,
dass das CA/PEG-Verhältnis
oberhalb von ca. 4 bleibt.
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Bei
allen CR-Arzneiformen wird das Arzneimittel bevorzugt bei einer
Rate zwischen ca. 0,06 und 3 mgA/h, und stärker bevorzugt zwischen 0,1
und 1 mgA/h, abgegeben. Die Eignung für die vorliegende Erfindung
kann entweder durch in vivo- oder in vitro-Untersuchung bestimmt
werden. Es ist besonders bevorzugt, dass die durchschnittliche initiale
Cmax reduziert wird, um einen Wert von 10%
bis 80% dessen, der bei einer durchschnittlichen initialen IR-Bolusverabreichung
erzielt wird, zu erzielen; zwischen 30 und 70% ist stärker bevorzugt.
Für Tmax ist eine Erhöhung der durchschnittlichen
initialen Tmax für eine CR-Arzneiform im Vergleich zu
einem durchschnittlichen initialen IR-Bolus bevorzugt wenigstens
50%. Für
die vorliegende Erfindung bevorzugte Arzneiformen geben 50 Gew.-%
der Gesamtdosis zwischen ca. 1 und 15 Stunden, stärker bevorzugt zwischen
2 und 10 Stunden, in die Lösung
ab.
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CR-Systeme
für die
vorliegende Erfindung können
eine Verzögerungs-
oder Lag-Phase zwischen der Verabreichung der Dosis und der Verfügbarkeit
des Arzneimittels umfassen. Derartige Verzögerungen können zeitlich sein oder bezogen
sein auf die Position im Gastrointestinaltrakt. Diese Systeme werden
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung wirksam sein, solange die Rate
innerhalb der oben beschriebenen Grenzen fällt, sobald sie beginnen, das
Arzneimittel für
die Absorption bereitzustellen. Ein besonders bevorzugtes System mit
verzögerter
Freisetzung ist ein(e) Magensaft-resistent(e) überzogene(s) Tablette oder
Multipartikulat. Bevorzugte Magensaft-resistente Systeme können durch Überziehen
von Tabletten oder Multipartikulaten mit solchen Materialien, wie
Celluloseacetatphthalat oder Magensaft-resistenten Polyacrylen,
wie z.B. jenen, die unter der Marke Eudragit vertrieben werden (erhältlich von
Rhom Pharmaceuticals), hergestellt werden.
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Formulierungen,
die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, können
unter Verwendung eines breiten Bereiches an Materialien und Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt werden. Die Erfinder
haben jedoch festgestellt, dass das Vorhandensein reduzierender
Kohlenhydrate für
die Stabilität
des Wirkstoffs während
der Lagerung schädlich
ist. Insbesondere sind CR-Formulierungen mit weniger als 20 Gew.-%
an reduzierenden Kohlenhydraten bevorzugt; noch bevorzugter sind
CR-Formulierungen mit weniger als 10 Gew.-% an reduzierenden Kohlenhydraten;
und am stärksten
bevorzugt sind CR-Formulierungen mit weniger als 5 Gew.-% an reduzierenden
Kohlenhydraten. Ein besonderer reduzierender Zucker, der bevorzugt vermieden
wird, ist Lactose.
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Zur
Herstellung der Arzneiform mit kontrollierter Freisetzung und sofortiger
Freisetzung kann der aktive Inhaltsstoff per se oder in Form seines
pharmazeutisch verträglichen
Salzes, Solvats und/oder Hydrats verwendet werden. Der aktive Inhaltsstoff
kann per se oder in Form seines pharmazeutisch verträglichen
Salzes, Solvates und/oder Hydrates verwendet werden. Der Begriff "pharmazeutisch verträgliches
Salz" bezieht sich auf
nicht-toxische Säureadditionssalze,
die von anorganischen und organischen Säuren abgeleitet sind. Geeignete
Salz-Derivate umfassen Halogenide, Thiocyanate, Sulfate, Bisulfate,
Sulfite, Bisulfite, Arylsulfonate, Alkylsulfate, Phosphonate, Monohydrogenphosphate,
Dihydrogenphosphate, Metaphosphate, Pyrophosphonate, Alkanoate,
Cycloalkylalkanoate, Arylakonate, Adipate, Alginate, Aspartate,
Benzoate, Fumarate, Glucoheptanoate, Glycerinphosphate, Lactate,
Maleate, Nicotinate, Oxalate, Palmitate, Pectinate, Picrate, Pivalate, Succinate,
Tartrate, Citrate, Camphorate, Camphorsulfonate, Digluconate, Trifluoracetate
und dergleichen.
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Die
endgültige
pharmazeutische Zusammensetzung wird zu einer Einzeldosierungsform
(z.B. Tablette, Kapsel oder Portionspackung) verarbeitet und dann
für die
Verteilung verpackt. Die Verarbeitungsstufe wird in Abhängigkeit
von der speziellen Arzneiform variieren. Eine Tablette wird z.B.
im Allgemeinen unter Druck zu einer gewünschten Form komprimiert, und
eine Kapsel oder eine Portionspackung verwenden einen einfachen Füllvorgang.
Fachleuten auf dem Gebiet sind die zur Herstellung der verschiedenen
Einzeldosierungsformen verwendeten Verfahrensweisen bekannt.
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Die
aktive Mischung einer Arzneiform mit sofortiger Freisetzung umfasst
im Allgemeinen einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe,
Träger
oder Verdünnungsmittel.
Der/das verwendete spezielle Träger,
Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel
wird von den Mitteln und dem Zweck, für die der aktive Inhaltsstoff
angewandt wird, abhängen.
Im Allgemeinen umfasst eine Tablettenformulierung mit sofortiger
Freisetzung Materialien, wie z.B. Verdünnungsmittel, Bindemittel,
Trennmittel ("lubricants"), Gleitmittel ("glidants"), Zerfallsmittel
und Gemische davon. Obwohl viele derartige Hilfsstoffe Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind, haben die Erfinder festgestellt, dass
nur eine Teilmenge von diesen die stabilsten Formulierungen bereitstellt. Insbesondere
haben die Erfinder festgestellt, dass bevorzugte Formulierungen
weniger als ca. 20 Gew.-% an reduzierenden Kohlenhydraten enthalten.
Reduzierende Kohle hydrate sind Zucker und ihre Derivate, die eine freie
Aldehyd- oder Ketongruppe enthalten, die durch Spenden von Elektronen
befähigt
ist, als Reduktionsmittel zu wirken. Beispiele reduzierender Kohlehydrate
umfassen Monosaccharide und Disccharide und umfassen spezieller
Lactose, Glucose, Fructose, Maltose und andere ähnliche Zucker. Die Erfinder
haben ferner festgestellt, dass Dicalciumphosphat-enthaltende Formulierungen
in besonderem Maße
stabil sind. Spezifischer werden stabile Formulierungen mit mehr
als 20 Gew.-% Dicalciumphosphat hergestellt. Andere akzeptable Hilfsstoffe
umfassen Stärke,
Mannitol, Kaolin, Calciumsulfat, anorganische Salze (z.B. Natriumchlorid), pulverförmige Cellulose-Derivate,
tribasisches Calciumphosphat, Calciumsulfat, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumoxid, Poloxamere, wie z.B. Polyethylenoxid und Hydroxypropylmethylcellulose.
Um die Einheitlichkeit der Mischung hinsichtlich des Gehaltes ("content uniformity
of the blend") sicherzustellen,
werden bevorzugt Wirkstoffsubstanzpartikel mit einem Volumen-gemittelten
Durchmesser von weniger als oder gleich ca. 30 Mikrometer verwendet.
Bevorzugte Verdünnungsmittel
sind mikrokristalline Cellulose (z.B. Avicel® PH200,
PH102 oder PH101, erhältlich
von FMC Pharmaceutical, Philadelphia, PA) und dibasisches Calciumphosphat
oder Dicalciumphosphat (z.B. A-Tab®, erhältlich von
Rhodia, Chicago Heights, IL). Die mittlere Partikelgröße für die mikrokristalline
Cellulose reicht im Allgemeinen von ca. 90 μm bis etwa 200 μm. Geeignete
Grade bzw. Qualitäten
von Dicalciumphosphat umfassen wasserfreies (im Mittel ca. 135 bis
180 μm,
erhältlich
von PenWest Pharmaceuticals Co., Patterson, NY, oder Rhodia, Cranbury,
NJ), und Dihydrat (ca. 180 μm,
erhältlich
von PenWest Pharmaceuticals Co., Patterson, NY, oder Rhodia, Cranbury,
NJ). Im Allgemeinen liegt mikrokristalline Cellulose in einer Menge
von ca. 10 Gew.-% bis ca. 70 Gew.-% vor, und das Dicalciumphosphat
liegt in einer Menge von ca. 10 Gew.-% bis ca. 50 Gew.-% vor, bevorzugter
liegt die mikrokristalline Cellulose in einer Menge von ca. 30–70 Gew.-%
vor, und das Dicalciumphosphat liegt in einer Menge von ca. 20–40 Gew.-%
vor.
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Sofern
gewünscht,
kann ein Bindemittel eingesetzt werden. Geeignete Bindemittel umfassen
Substanzen, wie z.B. Cellulosen (z.B. Cellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Hydroxymethylcellulose),
Polypropylpyrrolidon, Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Gummi arabicum,
Polyethylenglykol, Stärke,
natürliche
und synthetische Gummen (z.B. Akazia, Alginate und Gummi arabicum)
und Wachse.
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Ein
Trennmittel ("lubricant") wird typischerweise
in einer Tablettenformulierung verwendet, um zu verhindern, dass
die Tabletten und Pressstempel an der Matrize festkleben. Geeignete
Trennmittel umfassen Calciumstearat, Glycerinmonostearat, Glycerin,
Palmitostearat, hydriertes Pflanzenöl, leichtes Mineralöl, Magnesiumstearat,
Mineralöl,
Polyethylenglykol, Natriumbenzoat, Natriumlaurylsulfat, Natriumstearylfumarat,
Stearinsäure,
Talk und Zinkstearat. Ein bevorzugtes Trennmittel ist Magnesiumstearat.
Das Magnesiumstearat liegt im Allgemeinen in einer Menge von ca.
0,25 Gew.-% bis ca. 4 Gew.-% vor.
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Der
Zusammensetzung können
auch Zerfallsmittel zum Aufbrechen der Arzneiform und Freisetzen
der Verbindung zugesetzt werden. Geeignete Zerfallsmittel umfassen
Natriumstär keglykolat,
Natriumcarboxymethylcellulose, Calciumcarboxymethylcellulose, Croscarmellose-Natrium, Polyvinylpyrrolidon,
Methylcellulose, mikrokristalline Cellulose, pulverförmige Cellulose,
Niederalkyl-substituierte Hydroxypropylcellulose, Polyacrilin-Kalium,
Stärke,
vorverkleisterte Stärke
und Natriumalginat. Von diesen sind Croscarmellose-Natrium und Natriumstärkeglykolat
bevorzugt, wobei Croscarmellose-Natrium am stärksten bevorzugt ist. Croscarmellose-Natrium
liegt im Allgemeinen in einer Menge von ca. 0,5 Gew.-% bis ca. 6
Gew.-% vor. Die Menge an in die Arzneiform eingeschlossenem Zerfallsmittel
wird von mehreren Faktoren, einschließlich den Eigenschaften der
Dispersion, den Eigenschaften des Porosigens (untenstehend diskutiert)
und den Eigenschaften des ausgewählten
Zerfallsmittels, abhängen.
Im Allgemeinen wird das Zerfallsmittel 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bevorzugt
1 Gew.-% bis 10 Gew.-%,
der Arzneiform der Arzneiform umfassen.
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Beispiele
für Gleitmittel
("glidants") umfassen Siliciumdioxid,
Talk und Maisstärke.
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Ein Überzugsfilm
auf der Arzneiform mit sofortiger Freisetzung kann Leichtigkeit
des Schluckens, Verringerung von unangenehmem Geschmack oder Geruch
während
der Verabreichung, verbesserte Photostabilität durch die Verwendung eines
Trübungsmittels,
verbesserte Eleganz, verringerte Reibung während der Hochgeschwindigkeitsverpackung
oder eine Barriere zwischen inkompatiblen Substanzen bereitstellen
(G. Cole, J. Hogan und M. Aulton, Pharmaceutical Coating Technology,
Taylor und Francis Ltd., Kap. 1, 1995). Die Erfinder haben festgestellt,
dass, wenn sie verwendet werden, Überzüge, die einen Großteil an
Cellulosepolymeren enthalten, überlegene
chemische Stabilität
für den
Wirkstoff bereitstellen. Cellulosepolymere sind von Cellulose abgeleitete
Polymere. Beispiele für
Polymere umfassen Cellulosepolymere, wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose,
Methylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose. Ein bevorzugtes
Polymer ist Hydroxypropylmethylcellulose. Überzüge gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen ein Polymer, ein Trübungsmittel,
ein Plastifizierungsmittel, ein(en) pharmazeutisch verträgliches/verträglichen
Verdünnungsmittel/Füllstoff
und, gegebenenfalls, ein Färbemittel.
Ein Trübungsmittel
ist ein Hilfsstoff, der dabei hilft, die Lichttransmission durch
den Überzug
zum Core der Tablette zu senken. Beispiele für Trübungsmittel umfassen Titandioxid
und Talk. Ein bevorzugtes Trübungsmittel
ist Titandioxid. Ein Plastifizierungsmittel ist ein Material, das
die Glasübergangstemperatur
des Polymers senkt und dadurch typischerweise physikalische Eigenschaften
verbessert. Beispiele für
Plastifizierungsmittel umfassen mehrwertige Alkohole, wie z.B. Glycerin
und Polyethylenglykole, und Acetatester, wie z.B. Glyceryltriacetat
(Triacetin) und Triethylcitrat. Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ein Färbemittel
umfassen. Derartige Färbemittel
sind von einer Anzahl gewerblicher Händler erhältlich und sind Fachleuten
auf dem Gebiet gut bekannt. Besonders bevorzugte Formulierungen
für Überzüge umfassen
HPMC, Triacetin und Titandioxid oder HPMC, PEG und Titandioxid.
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Um
eine einheitliche Verteilung des Wirkstoffs in einem Gemisch vor
der Tabletten- oder
Kapselproduktion zu erreichen, sind zwei Verfahren erfunden worden.
Im ersten Verfahren wird ein geometrischer Verdünnungsprozess bzw. ein geometrisches
Verdünnungsverfahren
verwendet. In diesem Prozess wird eine Vormischung ("pre-blend") aus dem Wirkstoff
und einem Teil der Hilfsstoffe hergestellt und nachfolgend weiter mit
den verbleibenden Hilfsstoffen in 2–5 zusätzlichen Stufen verdünnt. In
der ersten Verdünnungsstufe
wird der Wirkstoff mit 10–30
Gew.-% des (der) Hilfsstoffs (Hilfsstoffe) gemischt. In der zweiten
Verdünnung
wird die erste Vormischung weiter mit 10–40 Gew.-% Hilfsstoff(en) verdünnt. In
der dritten bis fünften
Verdünnung
wird die Mischung der zweiten Verdünnung weiter mit 10–75 Gew.-%
Hilfsstoff(en) verdünnt,
um die endgültige
Mischung herzustellen. Ein bevorzugtes Verdünnungsschema umfasst eine erste
Verdünnung
des Wirkstoffs mit dem Calciumphosphat in zwei Inkrementen, dann
das Kombinieren mit einer Mischung der restlichen Hilfsstoffe.
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Der
zweite Prozess zum Erzielen einer einheitlichen Wirkstoffverteilung
umfasst das Mischen der Formulierung bei einem bestimmten Grad der
Scherung ("level
of shear"). Die
Erfinder haben unerwarteterweise festgestellt, dass eine Scherung,
die zu hoch oder zu gering ist, in mangelhafter Einheitlichkeit
oder Gesamtwirksamkeit resultiert. Die Erfinder haben festgestellt,
dass die wünschenswerte
Scherung erreicht wird, indem entweder ein Trommelmischer oder ein
Hochschermischer, betrieben bei Bedingungen geringer Scherung (weniger
als 200 UpM), verwendet wird. Die typischen Mischzeiten zur Mischung
im Trommelmischer reichen von ca. 20 Minuten bis ca. 30 Minuten.
Obwohl Mischzeiten von mehr als 30 Minuten verwendet werden können, sollte
darauf geachtet werden, das Gemisch nicht zu entmischen. Nach der
initialen Mischungsstufe kann die aktive Mischung unter Verwendung
einer Konusmühle
(Comil 197, Quadro Engineering, Inc., Waterloo, Ontario, Kanada),
ausgestattet mit einem 0,8 mm-Sieb,
gesiebt werden. Dann wird das Trennmittel zu der aktiven Mischung
zugesetzt, und es wird für
ca. 3 Minuten im Zwei-Schalen-"V"- ("twin shell "V") oder Trommelmischer vor der Trockengranulierung
gemischt.
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Die
oben beschriebenen Prozesse stellen eine wirksame Mischung und eine
einheitlichere Verteilung des aktiven Inhaltsstoffs ohne signifikanten
Abbau des aktiven Inhaltsstoffs bereit; jedoch stellte der Verlust
an aktivem Inhaltsstoff aufgrund von Abscheidung oder Anhaftung
der Verbindung an die Metalloberflächen der Geräteausstattung
(z.B. Siebe und Behälteroberflächen) eine
zusätzliche
Herausforderung insbesondere für niedrig
dosierte Formulierungen (z.B. weniger als 4 mg pro Einzeldosis)
bereit. Die Erfinder haben festgestellt, dass ein dritter Weg zum
Erreichen einer akzeptablen Wirksamkeit des Gemisches die Verwendung
eines abrasiven Hilfsstoffs, wie z.B. Dicalciumphosphat, umfasst.
Spezifischer enthalten bevorzugte Formulierungen 10–50 Gew.-%
Dicalciumphosphat.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann verwendet werden, um Einzeldosierungsformen
herzustellen, die ca. 0,1 bis ca. 10,0 mg aktiven Inhaltsstoff pro
Einzeldosis, bevorzugt ca. 0,2 mg bis ca. 5,0 mg aktiven Inhaltsstoff
pro Einzeldosis, enthalten. Die Tablettengröße (z.B. Einzeldosierungsform)
liegt typischerweise zwischen ca. 100 mg und 600 mg.
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Die
Tabletten werden im Allgemeinen durch Verpressung in einer Rotationspresse
hergestellt. Jedoch ist das zur Tablettenformung verwendete bestimmte
Verfahren nicht einschränkend,
und es ist Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Nach der Formung
der Tabletten werden die Tabletten oft mit einem oder mehreren Überzügen überzogen.
Die Tablette kann mit einem Überzug überzogen
werden, um den Geruch bzw. das Aroma zu maskieren, um als ein Versiegelungsmittel
zu wirken und/oder um als Empfänger
für das
Aufdrucken eines Logos oder einer Marke auf die Oberfläche der
Tablette zu fungieren. Alternativ kann die Tablette mit (eifern)
Film-bildenden Schutzmittel(n) überzogen
werden, um die Auflösungseigenschaften
der Tablette zu modifizieren. Z. B. kann die Tablette mit einem
Film-bildenden Überzug überzogen
werden, der der Auflösung für eine vorhersagbare
Zeitdauer widersteht und somit in einer verzögerten oder verlängerten
Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffs resultiert. Geeignete Filmbildende
Schutzmittel umfassen Cellulosen (z.B. Hydroxypropylmethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose), Polyvinylpyrrolidon und
Ethylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymere. Die Formulierungen für Überzüge können auch
Zusätze,
wie z.B. Plastifizierungsmittel (z.B. Polyethylenglykol oder Triacetin),
Konservierungsmittel, Süßungsmittel,
Aromamittel, Färbemittel
und andere Zusätze
enthalten, die dafür
bekannt sind, dass sie eine elegante Präsentation des Wirkstoffs bereitstellen,
umfassen. Vorzugsweise umfasst der wässrige Überzug der Arzneiform für sofortige
Freisetzung gemäß der Erfindung
Opadry® (YS-1-18202-A)
und Opadry Clear® (YS-2-19114-A), hergestellt
von Colorcon, West Point, Pennsylvania. Opadry®, nützlich als
trübender
bzw. opazifizierender Überzug,
enthält
Hydroxypropylcellulose, Titandioxid und Polyethylenglykol oder Triacetin.
Opadry Clear®,
nützlich
als Politurüberzug
("polish coat"), enthält Hydroxypropylmethylcellulose
und Triacetin.
-
Die
Erfinder haben festgestellt, dass bevorzugte Formulierungen aus
Cores bestehen, hergestellt aus dem L-Tartratsalz des Wirkstoffs,
Mannitol, mikrokristalliner Cellulose, Dicalciumphosphat und Magnesiumstearat.
Bevorzugtere Formulierungen bestehen aus Cores, hergestellt aus
dem L-Tartratsalz des Wirkstoffs, mikrokristalliner Cellulose, Dicalciumphosphat
und Magnesiumstearat. Noch bevorzugere Formulierungen bestehen aus
Cores, hergestellt aus dem L-Tartratsalz des Wirkstoffs, mikrokristalliner
Cellulose, Dicalciumphosphat, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid und Magnesiumstearat.
Diese Cores können
durch direkte Verpressung, Feuchtgranulation (mit einem Feuchtgranulator
mit hoher oder geringer Scherung oder einem Wirbelschichtgranulator),
Extrusionsgranulation, Rotationsgranulation oder Walzenkompaktierung.
Die Walzenkompaktierung ist aufgrund ihrer Fähigkeit, eine Wirkstoffabscheidung
zu verhindern, während
die Wirkstoffstabilität
aufrechterhalten wird (im Gegensatz zu wässrigen Feuchtgranulationen,
die zu Wirkstoffhydratbildung führen
können),
besonders bevorzugt. Die Tabletten können auf Standard-Tablettenpressen
(rotierend) hergestellt werden. Die Tablettencores werden dann unter
Verwendung eines Trommelbeschichters überzogen. Der bevorzugte Überzug besteht
aus einem Gemisch aus Hydroxypropylmethylcellulose, Titandioxid,
Polyethylenglykol oder Triacetin und, gegebenenfalls, einem Färbemittel.
-
Alternativ
kann die aktive pharmazeutische Mischung in harte Gelatinekapseln,
auch als Trocken-befüllte
Kapsel ("dry-filled
capsule) (DFC), gefüllt
werden. Die Formulierung und der Herstellungsprozess für Kapseln
sind ähnlich
zu dem/der beschriebenen Formulierung und Herstellungsprozess für Tablettencores
bzw. Tablettenkerne). Eine harte Gelatinekapsel könnte aus
Gelatine und Wasser oder Hydroxypropylmethylcellulose, Wasser und
einem Geliermittel (Gelangummi oder Carageenan) bestehen.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung (oder Formulierung) kann auf eine
Vielzahl an Wegen verpackt werden. Im Allgemeinen umfasst ein Artikel
für die
Distribution einen Behälter,
der die pharmazeutische Zusammensetzung in einer geeigneten Form
enthält.
Geeignete Behälter
sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt und umfassen Materialien,
wie z.B. Flaschen (Kunststoff und Glas), Portionspackungen ("sachets"), Folienblisterpackungen
und dergleichen. Der Behälter
kann auch eine manipulationssichere bzw. eingriffssichere Anordnung
("tamper proof assemblage") zum Verhindern
eines indiskreten bzw. unüberlegten
Zugriffs auf die Inhalte der Packung umfassen. Zusätzlich ist
auf dem Behälter
typischerweise ein Etikett angebracht, das die Inhalte des Behälters und
geeignete Warnungen oder Anweisungen beschreibt.
-
Die
hierin beschriebenen, die Verbindung 1 enthaltenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen sind unter anderem nützlich in der Behandlung oder
Vorbeugung von entzündlicher
Darmerkrankung (einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Colitis ulcerosa, Pyoderma gangraenosum und Morbus Crohn),
Reizdarm-Syndrom, spastischer Dystonie, chronischen Schmerzen, akuten
Schmerzen, Zöliakie/Sprue,
Pouchitis, Vasokonstriktion, Angst, Panikstörung, Depression, bipolarer
Störung,
Autismus, Schlafstörungen,
Jet-lag, amyotropher lateraler Sklerose (ALS), kognitiver Dysfunktion,
Hypertonie, Bulimie, Anorexie, Adipositas bzw. Obesitas, Herzarrhythmien,
Magensäure-Übersekretion,
Ulzera, Phäochromocytom,
progressiver supranukleärer
Lähmung,
chemischen Abhängigkeiten
und Süchtigkeiten
(z.B. Abhängigkeiten
von oder Süchtigkeiten nach
Nikotin (und/oder Tabakprodukten), Alkohol, Benzodiazepinen, Barbituraten,
Opioiden oder Kokain), Kopfschmerzen, Schlaganfall, traumatischer
Hirnverletzung (TBI), Zwangsstörung
(OCD), Psychose, Chorea Huntington, tardiver Dyskinesie, Hyperkinesie,
Dyslexie, Schizophrenie, Multiinfarkt-Demenz, altersbedingtem kognitivem
Verfall, Epilepsie, Petit Mal/Absence-Epilepsie, seniler Demenz
vom Alzheimer-Typ (AD), Parkinson-Krankheit (PD), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHD)
und Tourette-Syndrom.
-
Demgemäß können die
hierin beschriebenen, die Verbindung 1 enthaltenden pharmazeutischen
Formulierungen und Prozesse bei der Herstellung eines Medikaments
für die
oben beschriebenen therapeutischen Anwendungen verwendet werden.
-
Eine
therapeutisch wirksame Menge des hergestellten Medikaments kann
einem Menschen mit Bedarf für
eine derartige Behandlung oder Vorbeugung verabreicht werden. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "therapeutisch wirksame Menge" auf eine Menge an
aktivem Inhaltsstoff, die dazu in der Lage ist, die verschiedenen
pathologischen Zustände
oder Symptome davon und Folgekrankheiten davon, auf die oben Bezug
genommen wurde, zu inhibieren oder ihnen vorzubeugen. Die Begriffe "inhibieren" oder "Inhibierung" beziehen sich auf
das Verhindern, Behandeln, Lindern, Verbessern, Aufhalten, Einschränken, Verlangsamen oder
Umkehren des Fortschreitens oder die Verringerung der Schwere eines
pathologischen Zustandes oder Symptoms, der/das mit dem jeweiligen
behandelten Zustand zusammenhängt
oder daraus resultiert. Die pharmazeutischen Formulierungen können als
solche sowohl für
eine medizinische, therapeutische (akute oder chronisch) und/oder
prophylaktische (Vorbeugung) Verabreichung, wie es angebracht ist,
verwendet werden. Die Dosis, Häufigkeit
und Dauer wird von solchen Faktoren, wie z.B. der Natur und Schwere
des behandelten Zustandes, dem Alter und der allgemeinen Gesundheit
des Wirts und der Toleranz des Wirts gegenüber dem aktiven Inhaltsstoff
abhängen.
Die pharmazeutische Zusammensetzung oder das Medikament können in
einer einzelnen täglichen
Dosis, in mehrfachen Dosen während
des Tages oder sogar in einer wöchentlichen
Dosis gegeben werden. Das Regime kann von 2–3 Tagen bis zu etlichen Wochen
oder länger
dauern. Typischerweise wird die Zusammensetzung einem menschlichen
Patienten ein- oder zweimal täglich
mit einer Einzeldosierung von ca. 0,25 mg bis ca. 10,0 mg verabreicht,
aber die oben genannte Dosierung kann in Abhängigkeit vom Alter, Körpergewicht
und medizinischen Zustand des Patienten und dem Typ der Verabreichung
auf geeignete Weise variiert werden.
-
Die
folgende Liste von Materialien, die in den Beispielen verwendet
wurden, können
hergestellt werden oder erworben werden von der jeweiligen Quelle:
- Die Verbindung 1 (L-Tartratsalz) kann mittels der in den Patentanmeldungen WO9935131A1 oder WO0162736A1 , die
hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
- Mikrokristalline Cellulose (AvicelTM PH200),
erhältlich
von FMC Pharmaceutical (Philadelphia, PA).
- Mannitol (körnig,
2080), erhältlich
von SPI Polyols, Inc. (New Castle, DE).
- Dicalciumphosphat, wasserfrei, (A-tabTM),
erhältlich
von Rhodia Inc. (Chicago Heights, IL).
- Croscarmellose-Natrium (Ac-Di-SolTM),
erhältlich
von FMC BioPolymer (Philadelphia, PA).
- Natriumstärkeglykolat
(ExplotabTM), erhältlich von Penwest (Patterson,
NJ).
- Siliciumdioxid, kolloidal (Cab-O-SilTM),
erhältlich
von Cabot Corporation (Boston, MA).
- Silizifizierte bzw. verkieselte mikrokristalline Cellulose (ProSolvTM), erhältlich
von Penwest (Patterson, NJ).
- Hydroxypropylcellulose (KlucelTM), erhältlich von
Hercules Inc. (Hopewell, VA).
- Lactose, wasserfrei, erhältlich
von Quest International (Norwich, NY).
- Magnesiumstearat, tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, erhältlich von
Mallinckrodt (St. Louis, MO).
- Uberzugsfilme, Opadry, erhältlich
von (Colorcon, West Point, PA).
- Celluloseacetat (398-10 NF), erhältlich von Eastman Chemicals
(Kingsport, TN).
- Polyethylenglykol (PEG3350), erhältlich von Union Carbide Corp.
(ein Tochterunternehmen von Dow Chemical Co., Midland, MI).
- Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC, K4M, MethocelTM),
erhältlich
von Dow Chemical Co., Midland, MI.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung einer AMT-CR-Arzneiform für das L-Tartratsalz
von 1
-
Ein
3 kg-Ansatz Tablettierungsgranulat ("tabletting granulation") wurde wie folgt
hergestellt: 450 g mikrokristalline Cellulose und 1602 g dibasisches
Calciumphosphat wurden in einem 8-Quart-V-Mischer f0 min gemischt.
Die Hälfte
der Mischung wurde in einem Polyethylenbeutel entleert, wobei die
Hälfte
der Mischung im Mischer zurückgelassen
wurde. 450 g Mannitol und 10,3 g des Wirkstoffs wurden in eine 1250
cm3-Glasflasche gegeben. Das Gemisch wurde
unter Verwendung eines TurbulaTM-Mischers
(erhältlich
von Geln Mills Inc., Clifton, NJ) gemischt. Dieses Material wurde
in den die obenstehend aufgelisteten Materialien enthaltenden V-Mischer
gegeben. Weitere 450 g Mannitol wurden, gefolgt von 5 Minuten der
Turbula-Mischung, in die Flasche gegeben, um jeglichen Wirkstoff
aus der Flasche auszuspülen.
Dieses Material wurde ebenfalls in den V-Mischer gegeben, und das
Gemisch wurde für
20 Minuten gemischt. Dann wurde das Material, das in den Polyethylenbeutel
entleert worden war, in den V-Mischer gegeben, und das Gemisch wurde
für weitere
20 Minuten gemischt. Ein 22,5 g-Aliquot
Magnesiumstearat wurde dann in den V-Mischer gegeben, und das Gemisch
wurde für
5 min gemischt. Das Gemisch wurde unter Verwendung eines TF-Mini-Rollenkompaktors
(erhältlich
von Vector Corp., Marian, IA) mit DSP-Walzen kompaktiert, wobei
ein Walzendruck von 30 kg/cm2, eine Walzengeschwindigkeit
von 4,0 UpM und eine Einzugsschneckengeschwindigkeit ("auger speed") von 15,6 UpM verwendet
wurden. Die gebildeten Bänder
wurden unter Verwendung einer M5A-Mühle (erhältlich von Fitzpatrick Corp.,
Elmhurst, IL), mit einem 18 Mesh-Conidur-Raspelsieb, bei 300 UpM
vermahlen. Dann wurde das Pulver in den V-Mischer zurückgegeben,
und es wurden weitere 15 g Magnesiumstearat zugesetzt, gefolgt von
weiteren 5 min des Mischens.
-
Das
Granulat ("granulation") wurde unter Verwendung
einer Tablettenpresse vom Typ Kilian T100 (erhältlich von Kilian & Co. Inc., Horsham,
PA) tablettiert, wobei ein 9/32'' (11 mm)-SRC-Verarbeitungswerkzeug verwendet
wurde. Es wurden Tabletten von 250 mg/Tablette (0,5 mgA) erhalten.
Die verwendete Vorkompressionskraft war 2,8 kN, die Hauptkompressionskraft
war 8 kN, wobei der Betrieb mit 74 UpM und einer Speisepaddelgeschwindigkeit
von 20 UpM erfolgte. Die resultierenden Tabletten zeigten eine Härte von
7–9 kp,
ohne messbare Verreibbarkeit bzw. Zerfallsneigung.
-
Die
Tabletten wurden überzogen,
indem zuerst eine Überzugslösung, bestehend
aus 538 g Celluloseacetat und 134,5 g PEG in 4506 g Aceton und 1547
g Wasser, hergestellt wurde. Das Überziehen wurde unter Verwendung
eines Geräts
mit der Bezeichnung HCT-30EX (erhältlich von Vector Corp., Marian,
IA) durchgeführt.
Es wurde eine Aufsprührate
von 20,0 g/min mit einer Austrittstemperatur von 28°C bis zum
Erreichen des Zielüberzuggewichts
von 27,5% Zugewinn aufrechterhalten. Die Tabletten wurden dann in
einem Ofen bei 40°C
für 24
h auf Borden getrocknet.
-
Die
Tabletten zeigten ein pH-unabhängiges
Lösungsverhalten
in vitro bei USP-Typ II-Auflösung (37°C, Paddel
bei 50 UpM, Analyse mittels HPLC-Wirksamkeitsassay). Die als Funktion
der Zeit im Lösungsmedium aufgelösten prozentualen
Anteile an Wirkstoff waren wie folgt: 2 h, 1%; 5 h, 8%; 8 h, 35%;
10 h, 52%; 12 h, 65%; 16 h, 81%; 24 h, 95%. Somit gibt das System
nach einer 5-stündigen
Verzögerung
0,03 mg/h ab.
-
BEISPIEL 2
-
Klinische Versuchsergebnisse für Übelkeit
unter Verwendung einer AMT aus Beispiel 1
-
Bei
der Anwendung von 1 in einer klinischen Einzeldosisstudie der IR-Arzneiform
an nüchternen
Nichtrauchern wurde Übelkeit
von 50% der Subjekte (2/4) einer Dosis von 1 mgA und von 75% der
Subjekte (3/4) bei einer Dosis von 3 mgA berichtet. Bei Multidosis-Studien
wurde 1 mgA pro Tag gut toleriert, jedoch war die beständige Übelkeit
bei 2 mgA/Tag derart schlimm (7/12 Subjekte), dass dieser Zweig
der Studie abgebrochen wurde. Bei einem Einzeldosistest der Gabe,
gesunde Raucher, wurden Übelkeit
oder damit zusammenhängende
Klagen von 2 von 16 Subjekten, denen die Maximaldosis von 2 mgA
für die
IR gegeben wurde, berichtet. Im Gegensatz dazu resultierte eine
Dosis von 3 mgA und 4 mgA für
die obige AMT-Arzneiform in ähnlichen Graden
der Übelkeit,
wie sie bei einer geringeren Dosis der IR-Arzneiform festgestellt
wurden (2/16 für
jeden Fall). In Multidosisstudien waren die Grade der Übelkeit
für AMT-Tabletten mit 3 mgA
vergleichbar zu IR-Tabletten mit 1 mgA, die zweimal täglich gegeben
wurden, und signifikant über
einmal täglich
gegebenen IR-Tabletten mit 2 mgA.
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung der bevorzugten AMT-CR-Arzneiform
für das
L-Tartratsalz von 1
-
Ein
7 kg-Ansatz Tablettierungsgranulat wurde wie folgt hergestellt:
1050 g mikrokristalline Cellulose und 3340 g diabasisches Calciumphosphat
wurde in einem 16-Quart-V-Mischer für 20 min gemischt. 2450 g Mannitol
und 71,8 g des Wirkstoffs wurden in einen 8-Quart-V-Mischer gegeben.
Dieses Gemisch wurde für 30
min gemischt. Dieses Material wurde in den 16-Quart-V-Mischer (mit der Mischung aus
dem ersten Mischungsprozess) gegeben, und das Gemisch wurde für 30 min
gemischt (die Mischung kann dazu verwendet werden, den Mischer zum
Sicherstellen vollständiger
Transfers zu spülen).
Ein 52,5 g-Aliquot Magnesiumstearat wurde dann in den V-Mischer
gegeben, und das Gemisch wurde für
5 min gemischt. Das Gemisch wurde unter Verwendung eines TF-Mini-Walzenkompaktors
mit DSP-Walzen kompaktiert, wobei ein Walzendruck von 30 kg/cm2, eine Walzengeschwindigkeit von 4,0 UpM
und eine Einzugsschneckengeschwindigkeit von 15 UpM angewandt wurden.
Es resultierten Bänder
mit 0,06 bis 0,08'' Dicke. Die Bänder wurden
unter Verwendung einer M5A-Mühle
(erhältlich von
Fitzpatrick Corp., Elmhurst, IL) mit einem 18 Mesh-Conidur-Raspelsieb bei
300 UpM vermahlen. Das Pulver wurde dann zurück in den V-Mischer gegeben,
und weitere 35 g Magnesiumstearat wurden zugegeben, worauf weitere
5 min des Mischens folgten.
-
Das
Granulat wurde unter Verwendung einer Tablettenpresse vom Typ Kilian
T100 tablettiert, wobei ein 9/32'' (11 mm) -SRC-Verarbeitungswerkzeug
verwendet wurde, um Tabletten mit 250 mg/Tablette (1,5 mgA) zu erhalten.
Die verwendete Vorkompressionskraft war 1,2 kN, die Hauptkompressionskraft
war 8 kN, Betrieb bei 74 UpM mit einer Speisepaddelgeschwindigkeit
von 20 UpM. Die resultierenden Tabletten zeigten eine Härte von
5–8 kp,
ohne messbare Verreibbarkeit.
-
Die
Tabletten wurden überzogen,
indem zuerst eine Überzugslösung, bestehend
aus 4905 g Celluloseacetat und 405 g PEG in 30,6 kg Aceton und 9,9
kg Wasser, hergestellt wurde. Das Überziehen von 40.000 bis 48.000
Tabletten pro Charge wurde unter Verwendung eines Geräts mit der
Bezeichnung HCT-60 Hicoater (erhältlich
von Vector Corp., Marian, IA) durchgeführt. Es wurde eine Aufsprührate von
180 g/min wurde bei einer Austrittstemperatur von 27°C aufrechterhalten,
bis das des Zielüberzuggewichts
von 13% Zugewinn erreicht war. Die Tabletten wurden dann in einem
Ofen bei 40°C
für 16
h auf Borden getrocknet.
-
Die
Tabletten zeigten ein pH-unabhängiges
Lösungsverhalten
in vitro, wobei USP-Typ II-Auflösung (37°C, Paddel
bei 50 UpM, Analyse mittels HPLC-Wirksamkeitsassay) angewandt wurde.
Die als Funktion der Zeit im Lösungsmedium
aufgelösten
prozentualen Anteile an Wirkstoff waren wie folgt: 2 h, 5%; 5 h,
30%; 7 h, 50%; 10 h, 70%; 12 h, 80%; 24 h, 97%. Somit gibt das System
nach einer 2-stündigen
Verzögerung
0,1 mg/h ab.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung einer CR-Arzneiform mit hydrophiler
Matrix für
das L-Tartratsalz von 1
-
HPMC
K4M (45,000 g) und 50,575 g dibasisches Calciumphosphat wurden in
einer Flasche für
10 min Turbula-gemischt. Ungefähr
10 g dieser Mischung wurden mit 3,425 g des L-Tartratsalzes von 1 kombiniert und für 10 min
Turbula-gemischt. Dann wurde das restliche Pulver aus der ersten
Mischung zu der wirkstoffhaltigen Mischung zugegeben, und die Kombination
wurde für
20 Minuten Turbula-gemischt. Dann wurde Magnesiumstearat (1,000
g) zugegeben, und die Kombination wurde für weitere 3 min gemischt. Tabletten
wurden unter Verwendung eines Geräts mit der Bezeichnung ManestyTM F-Press (Einstempel-Tablettiermaschine,
erhältlich
von Manesty Corporation, Liverpool, UK) hergestellt, wobei ein 1/4''-SRC-Verarbeitungswerkzeug verwendet
wurde. Das durchschnittliche Tablettengewicht war 102 mg/Tablette,
entsprechend 0,5 mgA, und die Tablettenhärte war 5–7 kp. in vitro-Lösungsexperimente
wurden unter Verwendung von simulierter Darmflüssigkeit (pH 6,8) bei 37°C durchgeführt, wobei
Käfige
mit Beschwerungselementen an den Tabletten und mit 50 UpM rotierende
Paddel verwendet wurden. Die über
die Zeit gelöste
Menge an Wirkstoff wurde unter Verwendung eines HPLC-Wirksamkeitsassays
wie folgt gemessen: 2 Stunden, 59%; 4 Stunden, 85%; 8 Stunden, 94%;
16 Stunden, 97%. Somit gab das System 0,10 mg/Stunde ab.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung einer CR-Arzneiform mit hydrophober
Matrix für
das L-Tartratsalz von 1
-
Ein
Gemisch aus 0,86 g 1 und 42,25 g Mannitol wurde durch ein #30-Sieb
passiert und dann für
2 min Turbula-gemischt. Carnaubawachs (6,04 g) und Stearin (0,61
g) wurden in einen Becher gegeben und unter Verwendung eines Wasserbades
bei 90°C
geschmolzen. Unter Mischen wurde die Mischung aus Mannitol und Wirkstoff
zu der geschmolzenen Mischung aus Wachs und Stearin gegeben. Das
warme Material wurde dann unter Verwendung eines #20-Maschensiebes gesiebt
und über
Nacht abkühlen
gelassen. Das Material wurde mit 0,09 g Siliciumdioxid kombiniert
und für
2 min Turbula-gemischt. Magnesiumstearat (0,17 g) wurde zugegeben,
gefolgt von weiterem 0,5-minütigem
Turbula-Mischen. Es wurden Tabletten unter Verwendung eines 5/16''-SRC-Verarbeitungswerkzeugs und unter
Verwendung einer F-Presse hergestellt, wodurch ein Tablettengewicht
von 200 mg (2 mgA) erhalten wurde.
-
BEISPIEL 6
-
Auf Tablettenstabilität und Herstellungsleistung
beruhende Prozess- bzw. Verfahrensauswahl
-
Dieses
Beispiel vergleicht herkömmliche
Direktverpressungs- und Feuchtgranulationsverfahren bzw. -prozesse
mit Trockengranulation als dem bevorzugten Verarbeitungsverfahren.
-
Die
Trockengranulationsverarbeitung wird unter Verwendung sowohl einer
binären
als auch einer ternären
Verdünnungsmittelformulierung
dargelegt.
-
Trockengranulation:
-
Die
folgenden Inhaltsstoffe wurden in einen Behältermischer gegeben, wobei
der Wirkstoff zwischen die Hilfsstoffe eingeschichtet wurde:
| Verdünnungsmittelsystem |
Inhaltsstoff | Binär | Ternär |
1-L-Tartrat | 0,87
% | 0,57
% |
Mannitol | 0
% | 26,02
% |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | 62,55
% | 33,33
% |
Dibasisches
Calciumphosphat | 33,33
% | 33,33
% |
Croscarmellose-Natrium | 2,00
% | 5,00
% |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 0,50
% | 0,50
% |
Magnesiumstearat | 0,25
% | 0,75
% |
Magnesiumstearat | 0,50
% | 0,50
% |
-
Das
Gemisch wurde für
30 Minuten gemischt. Magnesiumstearat wurde zu dem Gemisch zugegeben, und
es wurde dann für
3 Minuten gemischt. Das mit dem Trennmittel versetzte Gemisch ("lubricated blend") wurde unter Verwendung
eines Walzendrucks von 30 kgf/cm2, einer Walzengeschwindigkeit von 4 UpM
und einer Einzugsschneckengeschwindigkeit von 15 UpM (unter Verwendung
eines TF-Mini-Walzenkompaktors (erhältlich von Vector Corp., Marion,
IA) zu Bändern
kompaktiert. Die Bänder
wurden durch ein 20 Mesh-Sieb ("Vector-Rotationsgranulator") vermahlen, um das
Granulat herzustellen. Das Granulat wurde für 10 Mi nuten gemischt. Der
zweite Teil des Magnesiumstearats wurde zu dem Granulat gegeben,
und es wurde für
3 Minuten gemischt. Die endgültige
Mischung wurde zu 200 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian T100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln, verwendet wurde.
-
Direktverpressung (Vergleichsverfahren)
-
Eine
binäre
Verdünnungsmittelformulierung
(d.h., mikrokristalline Cellulose und Dicalciumphosphat) wurde mit
den unten angegebenen Gehalten hergestellt:
1-L-Tartrat | 8,68
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 621,27
g |
Dibasisches
Calciumphosphat | 333,30
g |
Croscarmellose-Natrium | 20,00
g |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 5,00
g |
-
Zwei
verschiedene Mischungen wurden hergestellt und als die "Hilfsstoff-Vormischung" und die "aktive Vormischung" bezeichnet. Die "Hilfsstoff-Vormischung" bestand aus mikrokristalliner
Cellulose, Siliciumdioxid und Croscarmellose-Natrium. Diese Inhaltsstoffe
wurden in einen V-Mischer gegeben und für 20 Minuten gemischt. Die
aktive Vormischung bestand aus Wirkstoff und einer Hälfte des
Dicalciumphosphats. Die Inhaltsstoffe der aktiven Vormischung wurden
in einen V-Mischer gegeben und für
30 Minuten gemischt und dann entleert. Eine Hälfte der "Hilfsstoff-Vormischung" wurde in einen Mischer
geeigneter Größe gegeben,
gefolgt von der Zugabe der gesamten "aktiven Vormischung", und es wurde dann für 20 Minuten
gemischt.
-
Der
zweite Teil des Dicalciumphosphats wurde in den leeren Mischer,
der zum Mischen der "aktiven Vormischung" verwendet worden
war, gegeben, und es wurde für
5 Minuten gemischt.
-
Dieses
und die zweite Hälfte
der "Hilfsstoff-Vormischung" wurden in den den
Wirkstoff bzw.
-
die
aktive Mischung enthaltenden Mischer gegeben. Das Gemisch wurde
für 20
Minuten gemischt. Magnesiumstearat (5,00 g) wurde zu dem Gemisch
gegeben, und es wurde dann für
5 Minuten gemischt. Die endgültige
Mischung wurde in 200 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian Typ 100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln, verwendet wurde.
-
Feuchtgranulation (Vergleichsformulierungen
und -verfahren)
-
Die
Feuchtgranulationsverarbeitung wurde mit zwei verschiedenen Granulierungsmitteln,
einschließlich
Wasser und Isopropylalkohol, bewertet. Die für jedes der Granulierungsmittel
hergestellten Formulierungen sind untenstehend aufgelistet: Granulierungsmittel
Inhaltsstoff | | Isopropyl |
1-L-Tartrat | 5,70
g | 5,70
g |
Mannitol | 255,20
g | 260,20
g |
Silizifizierte
mikrokristalline Cellulose | 333,30
g | - |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | - | 333,30
g |
Dibasisches
Calciumphosphat | 333,30
g | 333,30
g |
Hydroxypropylcellulose | 10,00
g | - |
Croscarmellose-Natrium | 50,00
g | 50,00
g |
Wasser | 533,30
g | - |
Isopropylalkohol | - | 533,30
g |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 5,00
g | 5,00
g |
Magnesiumstearat | 7,50
g | 12,50
g |
-
Die
oberhalb des Granulierungsmittels (Wasser oder Isopropylalkohol)
in der Formulierungstabelle aufgelisteten inaktiven Inhaltsstoffe
wurden in einen Hochschermischer gegeben und für 1 Minute bei 100 UpM Rührwerkzeuggeschwindigkeit
trocken gemischt. Eine Hälfte
der Hilfsstoffmischung wurde aus der Schale entfernt, und die Gesamtmenge
an 1-L-Tartrat wurde in den Mischer gegeben und mit der entfernten
Mischung bedeckt. Diese Mischung wurde für 1 Minute bei 100 UpM gemischt.
Unter Fortsetzen des Mischens wurde das Granulierungsmittel über 1 Minute
hinweg zugegeben, wobei die Zerkleinerungswerkzeuggeschwindigkeit ("chopper speed") 100 UpM und die
Rührwerkzeuggeschwindigkeit
300 UpM betrug. Das feuchte Granulat bzw. die feuchte Granulation
wurde anschließend
an die Zugabe des Wassers oder Isopropylalkohols weitere 15 Sekunden
lang gemischt. Die feuchte Masse wurde in einem Ofen bis zu einem
Feuchtigkeitsgehalt innerhalb von 1% des Anfangswerts vor dem Granulieren
getrocknet. Das getrocknete Granulat wurde über eine Konusmühle (Comil,
Quadro Engineering, Inc., Waterloo, Ontario, Canada), ausgestattet
mit einem 0,050''-Sieb und einem Rührwerkzeug
mit runden Kanten, eingestellt auf 1770 UpM, vermahlen. Zu diesem Granulat
wurde kolloidales Siliciumdioxid zugegeben, und es wurde in einem
V-Mischer für
20 Minuten gemischt. Magnesiumstearat wurde in den Mischer gegeben,
und es wurde für
5 Minuten gemischt. Die endgültige
Mischung wurde zu 300 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian Typ 100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 11/32''-Standardstempeln,
verwendet wurde.
-
Die
Einheitlichkeit der Mischung der Direktverpressungs- und Trockengranulationsverfahren
ist untenstehend verglichen. Die Chargen verwendeten die gleiche
eingehende Wirkstoff-Charge,
Wirkstoffbeladung (0,868%) und Tablettengröße (200 mg). Die Wirksamkeits-
und Variabilitätsdaten
sind in der untenstehenden Tabelle 5-1 für die Direktverpressungs- und
Trockengranulationsverfahren zusammengefasst. Der Einfluss des Trockengranulierens
der Formulierung auf die Einheitlichkeit der Mischung wird durch
die Verringerung der Mischungsvariabilität von 8,0% auf 1,8% RSD demonstriert. Tabelle 6-1
Herstellungsverfahren | Trockengranulation
(binär) | Direktverpressung |
Prozentuale
Wirkstoffbeladung | 0,868 | 0,868 |
Tablettengröße (mg) | 200 | 200 |
Wirksamkeit
der endgültigen
Mischung ("final
blend potency") (avg) | 992 | 99,4 |
Wirksamkeit
der endgültigen
Mischung (%RSD) | 1,8 | 8 |
-
Die
hohe Variabilität
(8% RSD) in der Wirksamkeit der endgültigen Mischung vor dem Direktverpressen
der Tabletten war die Grundlage für die Auswahl der Trockengranulation
als dem bevorzugten Verfahren.
-
Die
Feucht- und Trockengranulationsverfahren wurden durch die Herstellungsleistung
hinsichtlich der Granulationsmischungs- und Tablettenwirksamkeiten
und Variabilitäten
(% relative Standardabweichung oder %RSD) verglichen. Diese Chargen
verwendeten die gleiche eingehende Wirkstoffgroßcharge, Wirkstoffbeladung
(0,57%) und Tablettengröße (300
mg). Die Wirksamkeits- und Variabilitätsdaten sind in der untenstehenden
Tabelle 6-2 für
die drei hier bewerteten Granulationsverfahren zusammengefasst. Tabelle 6-2
Herstellungsverfahren | Trockengranulation
(ternär) | Feuchtgranulation
mit Wasser | Feuchtgranulation
mit IPO |
Prozentuale
Wirkstoffbeladung | 0,57 | 0,57 | 0,57 |
Tablettengröße (mg) | 300 | 300 | 300 |
Granulatwirksamkeit ("granulation potency") (avg) | 91,3 | 101,3 | 93,6 |
Granulatwirksamkeit (%RSD) | 4,2 | 4,0 | 1,8 |
Tablettenwirksamkeit ("tablet potency") (avg)
Beginn
Mitte
Ende | 94,5
95,0
96,0 | 99,0
100,8
99,8 | 93,7
96,1
94,8 |
Tablette
(%RSD)
Beginn
Mitte
Ende | 1,2
0,4
1,2 | 2,5
0,9
2,6 | 2,3
0,4
1,0 |
-
Für das Feuchtgranulationsverfahren,
bei dem Wasser als Granulierungsmittel verwendet wurde, sind die
Granulat- bzw. Granulations- und Tablettenwirksamkeitswerte am nächsten zu den
beabsichtigten 100%. Die Verfahren der Trockengranulation und Feuchtgranulation
mit Isopropylalkohol resultierten in ähnlichen Herstellungsleistungsergebnissen.
-
Die
untenstehende Tabelle 6-3 fasst die Stabilitätsergebnisse für die bei
beschleunigten Bedingungen für
6 Wochen gelagerten und mittels HPLC untersuchten Tabletten für die Feucht- und Trockengranulationsverfahren
zusammen. Tabelle 6-3
Herstellungsverfahren | Trockengranulation (ternär) | Feuchtgranulation mit Wasser | Feuchtgranulation mit IPO |
Prozentuale
Wirkstoffbeladung | 0,57 | 0,57 | 0,57 |
Tablettengröße (mg) | 300 | 300 | 300 |
Gesamte
prozentuale Verunreinigungen nach 6 Wochen: |
Bei
5°C | ND | 0,08 | 0,30 |
Bei
25°C/60%
rel. F. | ND | NA | NA |
Bei
30°C/60%
rel. F. | NA | 0,10 | 0,35 |
Bei
40°C/75%
rel. F. | 0 | 0,12 | 0,40 |
Bei
50°C/20%
rel. F | NA | 0,20 | 0,35 |
Wirkstoffform
während der
Verarbeitung | wasserfrei | Hydrat | wasserfrei |
-
Es
wurde festgestellt, dass die Wasser als Granulierungsmittel verwendende
Feuchtgranulation aufgrund einer Umlagerung vom wasserfreien zum
Hydratzustand für
das 1-L-Tartrat instabil war. Das Hydrat ging nachfolgend während der
Trocknungsphase verloren, um die wasserfreie Wirkstoffform zu bilden.
Diese Änderung
der physikalischen Stabilität
während
der Verfahren der Feuchtgranulation mit Wasser und Trocknung halfen
bei der Auswahl des bevorzugten Verfahrens. Trockengranulation und
Feuchtgranulation mit Isopropylalkohol sind die bevorzugten Weisen
zur Verarbeitung der 1-L-Tartrat-Tabletten. Das Verfahren, das in
den geringsten gesamten Verunreinigungsgraden resultierte, war die
Trockengranulation, gefolgt von der Feuchtgranulation mit Wasser
und dann der Feuchtgranulation mit Isopropylalkohol.
-
Deshalb
ist die Trockengranulation auf der Basis der Stabilität, Gleichförmigkeit
der Mischung und Herstellungsleistung das bevorzugteste Granulationsverfahren
zum Herstellen der Tabletten aus 1-L-Tartrat.
-
Beispiel 7
-
Auf der Tablettenstabilität beruhende
Verdünnungsmittelauswahl
-
Die
beim Herstellen von 1-L-Tartrat-Tabletten verwendeten Verdünnungsmittel
wurden auf der Grundlage der chemischen Stabilität und Herstellungsleistung
ausgewählt.
Drei Verdünnungsmittel
(Dicalciumphosphat, mikrokristalline Cellulose und Mannitol) wurden
unter Verwendung der bevorzugten Trockengranulationsverarbeitung
bewertet und schlossen zwei (binär)
oder drei(ternär)
Verdünnungsmittel
in der Formulierung ein.
| Verdünnungsmittel |
Inhaltsstoff | Dical/MCC/Mannitol | MCC/Mannitol |
1-L-Tartrat | 0,57
% | 0,57
% |
Mannitol | 26,02
% | 42,68
% |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | 33,33
% | 50,00
% |
Dibasisches
Calciumphosphat | 33,33
% | 0,0
% |
Croscarmellose-Natrium | 5,00
% | 5,00
% |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 0,50
% | 0,50
% |
Magnesiumstearat | 0,75
% | 0,75
% |
Magnesiumstearat | 0,50
% | 0,50
% |
-
Die
untenstehende Tabelle 7-1 fasst die Stabilitätsergebnisse für Tabletten,
hergestellt mittels Trockengranulationsverarbeitung, entweder mit
einer ternären
oder binären
(kein Dicalciumphosphat) Formulierung, zusammen, die für 3 Monate
unter beschleunigten Bedingungen gelagert und mittels HPLC untersucht
wurden. Tabelle 7-1
Herstellungsverfahren | Trockengranulation
(ternär) | Trockengranulation
(binär MCC/Mannitolohne
Dical) |
Prozentuale
Wirkstoffbeladung | 0,57 | 0,57 |
Tablettengröße (mg) | 300 | 300 |
Gesamte
prozentuale Verunreinigungen nach 6 Wochen/3 Monaten: |
Bei
5°C | ND/0 | 0/0,05 |
Bei
25°C/60%rF. | ND/0 | NA |
Bei
30°C/60%rF. | NA | 0,13/&0,12 |
Bei
40°C/75%rF. | 0/0,10 | 0,28/0,34 |
Bei
50°C/20%rF. | NA | 0,23/0,58 |
- NA bedeutet nicht anwendbar
- ND bedeutet nicht detektiert
-
Die
mittels Trockengranulation bearbeitete Formulierung, die in den
niedrigsten Gesamtverunreinigungsleveln resultierte, verwendete
Dicalciumphosphat. Mittels Trockengranulation hergestellte bevorzugte Formulierungen
enthalten binäre
oder ternäre
Verdünnungsmittel
aus Dicalciumphosphat, mikrokristalliner Cellulose und Mannitol.
Die am stärksten
bevorzugten Formulierungen, hergestellt mittels Trockengranulation, enthalten
Dicalciumphosphat als eines der Hauptverdünnungsmittel.
-
Die
untenstehende Tabelle 7-2 fasst die Stabilitätsergebnisse für Tabletten,
gelagert bei den beschleunigten bzw. forcierten Bedingungen für 6–12 Wochen
und untersucht mittels HPLC, für
die drei binären
Verdünnungsmittelformulierungen
zu der ternären
Verdünnungsmittelformulierung
zusammen, wobei das bevorzugte Trockengranulationsverfahren verwendet
wurde. Tabelle 7-2
Binäre Verdünnungsmittel | MCC/Dical | Mannitol/Dical | Lactose/Dical | Ternär (Dical/MCC/Mannitol) |
Prozent
Wirkstoff | 0,86 | 0,86 | 0,86 | 0,86 |
Tablettengröße (mg) | 200 | 200 | 200 | 300 |
Gesamte
prozentuale Verunreinigungen nach 6 und 12 Wochen: |
Bei
5°C/75%rel.F. | 0/0 | 0/0 | 0/NA | 0/0 |
Bei
30°C/60%
rel. F. | 0,1/0,1 | 0/0 | 0,2/NA | 0,1/0,1 |
Bei
40°C/75%
rel. F. | 0,1/0,3 | 0,1/0,2 | 2,6/NA | 0,1/0,3 |
Bei
50°C/20% rel. F. | 0,2/0,3 | 0,1/0,2 | 1,3/NA | 0,2/0,3 |
-
Es
wurde festgestellt, dass die binäre
Lactose/Dicalciumphosphat-Verdünnungsmittelformulierung
unter forcierten Temperatur/Feuchtigkeitsbedingungen weniger stabil
war. Die binären
mikrokristalline Cellulose/Dicalciumphosphat- und Mannitol/Dicalciumphosphat-Tabletten wiesen ähnliche
Gesamtverunreinigungslevel wie die ursprüngliche ternäre Formulierung
auf, wie in Tabelle 7-2 gezeigt. Deshalb sind das ternäre und die
binären
MCC/Dical- und Mannitol/Dical-Systeme bevorzugte Ausführungsformen
dieser Erfindung.
-
Beispiel 8
-
Auf der Tablettenherstellungsleistung
und Einheitlichkeit des Gehalts beruhende Verdünnungsmittelauswahl
-
Auf
der Grundlage der chemischen Stabilität alleine sind die zwei im
Beispiel 7 aufgelisteten binären Formulierungen
(MCC/Dical und Mannitol/Dical) geeignete Formulierungen von 1-L-Tartrat.
Um die bevorzugtere Zusammensetzung auszuwählen, wurde eine Herstellungsbeurteilung
auf einer Presse vom Typ Kilian T-100 mit 3 Stationen des 5/16''-SCR-Verarbeitungswerkzeugs
durchgeführt.
Tabletten wurden bei einer Kraft von 4, 8, 12, 16 und 20 kN komprimiert
und hinsichtlich Gewicht, Dicke, Härte, Zerfallszeit und % Zerreibbarkeit bei
jeder Bedingung getestet. Diese Daten sind unten in Tabelle 8-1
aufgelistet. Tabelle 8-1
Charge # | Kompressionskraft (kN) | Gewicht (mg) | Dicke (Inch) | Härte (kP) | Zerfallszeit (min:s) | Zerreibbarkeit (%) |
Mannitol/Dical | 4,53 | 199,8 | 0,150 | < 1 | 00:17 | 33,48%(a) |
7,91 | 200,7 | 0,146 | 1,81 | 00:21 | 0,59% |
11,65 | 200,1 | 0,141 | 2,73 | 00:19 | 0,34% |
16,32 | 200,8 | 0,138 | 2,71 | 00:16 | 1,20%(b) |
19,69 | 201,0 | 0,136 | 2,88 | 00:20 | 100%(c) |
MCC/Dical | 3,94 | 201,5 | 0,156 | < 1 | 00:04 | 100%(d) |
7,89 | 201,8 | 0,146 | 3,05 | 00:09 | 0,21% |
11,51 | 202,0 | 0,139 | 4,84 | 00:12 | 0,11% |
16,08 | 202,7 | 0,136 | 7,17 | 00:23 | 0,14% |
17,56 | 201,5 | 0,135 | 7,91 | 00:13 | 0,067% |
- (a) Zwei Tabletten waren nach der Untersuchung
vollständig
zerbrochen.
- (b) Zwei Tabletten deckelten ("capped") während
der Untersuchung.
- (c) Alle Tabletten deckelten während der Untersuchung.
- (d) Alle Tabletten zerbrachen während der Untersuchung.
-
Die
binäre
Mannitol/Dicalciumphosphat-Formulierung wies schwere Probleme hinsichtlich
des Deckeins bzw. Cappings auf und konnte nicht zu einer Härte oberhalb
von 3 kP tablettiert werden, wohingegen der Zielbereich für diese
Größe von Verarbeitungswerkzeug
6–9 kP
ist. Bei diesen Härten
hatten die Tabletten eine schlechte mechanische Integrität, die auf
der hohen % Zerreibbarkeit (weniger als 0,2% erwünscht) beruhte. Alternativ
ergab die binäre
MCC/Dicalciumphosphat-Tablette Tabletten mit Härte- und Zerreibbarkeitswerten innerhalb
der Zielbereiche. Deshalb ist, auf der Basis der Herstellungsbeurteilung,
mikrokristalline Cellulose/Dicalciumphosphat die stärker bevorzugte
binäre
Formulierung. Die ternäre
Formulierung ist auf der Basis von Stabilität und Herstellung eine bevorzugte
Formulierung und ist auch eine Ausführungsform dieser Erfindung.
-
Beispiel 9
-
Auf der Tablettenstabilität beruhende
Zerfallsmittelauswahl
-
Tabletten,
enthaltend Natriumstärkeglykolat
(SSG) als ein Zerfallsmittel, wurden hinsichtlich der Reinheit untersucht
und mit Croscarmellose-Natrium (CS)-enthaltenden Tabletten verglichen.
Die Tabletten wurden in 60 cm
3-HDPE/HIS-Flaschen
bei 5°C/75%
r.F., 40°C/75%
r.F. und 50°C/20%
r.F. eingegeben, um nach 6 und 12 Wochen untersucht zu werden. Die
Reinheitsergebnisse bei 6 und 12 Wochen sind in Tabelle 9-1 gezeigt. Tabelle 9-1
Stabilitätsbedingung | Entnahmezeitpunkt ("pull point") | Croscarmellose-Natrium | Natriumstärkeglykolat |
5°C/75% rel.
F. | 6
Wochen
12Wochen | 0%
0% | 0,3
%
0,3% |
40°C/75% rel.
F. | 6
Wochen
12 Wochen | 0,1
%
0,3 % | 0,6
%
0,9 % |
50°C/20% rel.
F. | 6
Wochen
12 Wochen | 0,2
%
0,3 % | 0,9
%
1,1 % |
-
Die
Degradation der SSG-Tabletten (0,3 zu 1,1%) ist größer als
die für
CS als Zerfallsmittel-enthaltende Tabletten beobachtete. Diese CS-haltigen
Tabletten überschritten
bei 6 oder 12 Wochen bei jeder beliebigen Bedingung nie 0,3% Gesamtdegradation,
wenn Lactose in der Tablette fehlte. Aus diesem Grund ist, auf der
Basis der verbesserten chemischen Stabilität im Vergleich zu Natriumstärkeglykolat,
Croscarmellose-Natrium als das wünschenswertere
Zerfallsmittel für
1-L-Tartrat-Tabletten gewählt
worden.
-
Beispiel 10
-
Zum Verringern der Kohäsivität der Mischung
eingearbeitetes Gleitmittel
-
Der
Einfluss der Zugabe eines Gleitmittels ("glidant"), in diesem Falle kolloidales Siliciumdioxid,
zur Tablettenformulierung wurde unter Verwendung eines Standard-Pulver-Lawinen-Tests ("standard powder avalanche
test") zum Charakterisieren
der Fließeigenschaften
bewertet.
-
Für diese
Bewertung wurde eine binäre
Placebo-Formulierung verwendet, da die Wirkstoffbeladung weniger
als 1% ist. Die Formulierungen sind in Tabelle 10-1 aufgelistet.
Diese Tabletten wurden mittels dem in Beispiel 6 beschriebenen Trockengranulationsverfahren
hergestellt. Tabelle 10-1
Inhaltsstoff | Gleitmittelgehalt |
0% | 0,5% |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | 63,42
% | 62,92
% |
Dicalciumphosphat | 33,33
% | 33,33
% |
Croscarmellose-Natrium | 2,00
% | 2,00
% |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 0,0
% | 0,50
% |
Magnesiumstearat | 0,75
% | 0,75
% |
Magnesiumstearat | 0,50
% | 0,50
% |
-
Unmittelbar
vor jeder der Lubrikationsstufen wurden Proben der Mischung und
des Granulats für
die Untersuchung genommen. Die Kohäsivität, Variabilität des Fließens ("flow variability") und Partikelgröße wurden
bewertet, und die Ergebnisse erscheinen in Tabelle 10-2. Die Granulat-Partikelgröße der zwei
Chargen war sehr ähnlich
und sollte daher keine Auswirkung auf die Pulverlawinenergebnisse
haben. Die Kohäsivität und Variabilität des Fließens wurden durch
das Vorhandensein von Siliciumdioxid verbessert. Seine Zugabe verringerte
die Kohäsivität von der
Bewertung "niedrig" zu "sehr niedrig" für die Mischungen
und von der Bewertung "hoch" zu "niedrig" für die Granulate.
Das Vorhandensein von 0,50% Siliciumdioxid verringerte auch die
Kategorie der Variabilität
des Fließens
des Granulats von moderat zu niedrig. Tabelle 10-2
Eigenschaft | 0,5% Silicium-dioxid-Mischung | 0,5% Silicium-dioxid-Granulat | 0% Silicium-dioxid-Mischung | 0% Siliciumdioxid-Granulat |
Kohäsivität (s) | 3,9 | Sehr nied-rige Kohä-sivität | 4,5 | Niedrige Kohäsivität | 4,5 | Niedrige Kohäsivität | 6,1 | Hohe
Kohäsivität |
Variabilität des Fließens | 40,7 | Moderate
Variabilität
des Fließens | 31,1 | Niedrige Variabilität des Fließens | 41,0 | Moderate
Variabilität
des Fließens | 41,1 | Moderate
Variabilität
des Fließens |
D[4,3] | 191,5 μm | 161,0 μ m | 155,5 μm | 160,5 μm |
-
Während der
Tablettierung wurde die Ausstoßkraft
als Funktion der Kompressionskraft aufgezeichnet. Tabelle 10-3 listet
die Ausstoßkräfte, die
aus Kompressionskräften
im Bereich von 5-20 kN resultieren, für die 0 und 0,5% Siliciumdioxid-Formulierungen
auf. Tabelle 10-3
Kompressionskraft
(kN) | 0
% | 0,5
% |
6,3
8,9
12,2
14,3
18,6 | Ausstoßkraft (N) | Ausstoßkraft (N) |
29,56
27,47
25,88
21,08
21,56 | |
5,7
9,1
11,4
15,0
18,6 | | 16,64
25,40
22,58
19,97
23,56 |
-
die
0,50% Cab-O-Sil-enthaltenden Tabletten zeigten eine etwas geringere
Ausstoßkraft über den Großteil dieses
Kompressionsbereichs. Basierend auf den positiven Merkmalen reduzierter
Kohäsivität, Variabilität des Fließens und
Auswurfkräfte
sind 1-L-Tartrat-Tabletten, enthaltend ein Gleitmittel, eine stärker bevorzugte
Formulierung.
-
Beispiel 11
-
Auf der Tablettenstabilität beruhende
Auswahl des Überzugsfilms
-
Der
bevorzugte weiße Überzugsfilm
für 1-L-Tartrat-Tabletten
wurde auf der Grundlage der chemischen Stabilität unter Verwendung von Bedingungen
für eine
forcierte bzw. beschleu rügte
Provokation ausgewählt. Vier
weiße
Opadry-Überzugsfilmsysteme
wurden auf eine der stärker
bevorzugten trockengranulierten Tablettenformulierungen aufgebracht.
-
Die
Core-Tabletten wurden unter Verwendung eines Geometrische-Verdünnung-Mischungsschemas vor
der Walzenkompaktierung hergestellt und enthielten die untenstehend
aufgelisteten Komponenten:
1-L-Tartrat | 10,62
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 744,42
g |
Dibasisches
Calciumphosphat | 399,96
g |
Croscarmellose-Natrium | 24,00
g |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 6,00
g |
Magnesiumstearat | 9,00
g |
Magnesiumstearat | 6,00
g |
-
Zwei
verschiedene Mischungen wurden hergestellt und als die "Hilfsstoff-Vormischung" und die "aktive Vormischung" bezeichnet. Die "Hilfsstoff-Vormischung" bestand aus mikrokristalliner
Cellulose, Siliciumdioxid und Croscarmellose-Natrium. Diese Inhaltsstoffe
wurden in einen V-Mischer gegeben und für 20 Minuten gemischt. Die "aktive Vormischung" bestand aus Wirkstoff
und einer Hälfte
des Dicalciumphosphats. Die Inhaltsstoffe der "aktiven Vormischung" wurden in einen V-Mischer gegeben und
für 30
Minuten gemischt und dann entleert.
-
Eine
Hälfte
der "Hilfsstoff-Vormischung" wurde in einen V-Mischer
geeigneter Größe gegeben,
gefolgt von der Zugabe der gesamten "aktiven Vormischung", und es wurde dann für 20 Minuten
gemischt. Der zweite Teil des Dicalciumphosphats wurde in den leeren
Mischer, der zum Mischen der "aktiven
Vormischung" verwendet
worden war, gegeben, und es wurde für 5 Minuten gemischt. Dieses
und die zweite Hälfte
der "Hilfsstoff-Vormischung" wurden in den den
Wirkstoff bzw. die aktive Mischung enthaltenden Mischer gegeben.
Das Gemisch wurde für
20 Minuten gemischt. Der erste Teil des Magnesiumstearats wurde
zu dem Gemisch gegeben, und es wurde für 5 Minuten gemischt. Die lubrizierte
Mischung wurde zu Bändern
kompaktiert, wobei ein Walzendruck von 30 kgf/cm2, eine Walzengeschwindigkeit von 4 UpM und
eine Einzugsscheckengeschwindigkeit von 15 UpM angewandt wurden
(Vector-TF-Mini-Walzenkompaktor). Die Bänder wurden durch ein 20 Mesh-Sieb
(Vector-Rotationsgranulator) gemahlen, um das Granulat herzustellen.
Das Granulat wurde 10 Minuten lang gemischt. Der zweite Teil des
Magnesiumstearats wurde zu dem Granulat gegeben und für 5 Minuten
gemischt. Die endgültige
Mischung wurde zu 200 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian T-100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln, verwendet
wurde.
-
Die
qualitativen Zusammensetzungen für
die vier Überzugssysteme
sind in Tabelle 11-1 aufgelistet. Die als Chargennummer A aufgelistete Überzugszusammensetzung
bestand aus Lactose, Hydroxypropylmethylcellulose oder HPMC, Titandioxid
und Triacetin. Die Hauptunterschiede zwischen den Lactose-freien Überzugssystemen,
B bis D, waren der Polymertyp (Hydroxypropylmethylcellulose oder
HMPC) gegenüber
Polyvinylalkohol oder PVA) und der Plastifizierungsmittel-Typ (Polyethylenglykol
oder PEG und Triacetin). Der PVA-Überzug enthielt auch Talk.
Die endgültigen
Arzneiformen wurden mit 5 Gew.-% weißem Überzug und 0,5 Gew.-% klarem Überzug überzogen.
Die Film-überzogenen
Tabletten wurden in 60 cm
3-HDPE/HIS-Flaschen eingegeben
und bei 5°C
und 70°C/75%
r.F. für
10 Tage provoziert ("challenged") und dann hinsichtlich
der Reinheit bewertet. Nicht überzogene
Core-Tabletten wurden ebenfalls zum Vergleich bewertet. Es wurden
Placebo-Tabletten hergestellt und als Kontrolle hinsichtlich der
Reinheit zum Ausgangszeitpunkt untersucht. Die Reinheitsergebnisse
sind in Tabelle 11-2 gezeigt. Tabelle 11-1
Chargennummer
des Überzugs | Überzugskomponenten |
A | Lactosemonohydrat
Hydroxypropylmethylcellulose
Titandioxid
Triacetin |
B | Hydroxypropylmethylcellulose
Titandioxid
Triacetin |
C | Hydroxypropylmethylcellulose
Titandioxid
Polyethylenglykol |
D | Polyvinylalkohol
Titandioxid
Polyethylenglykol
Talk |
-
Es
wurde festgestellt, dass die Tabletten, überzogen mit einem Film auf
Lactose-freier Basis, enthaltend HPMC (B und C), chemisch stabiler
waren als beide der mit einem Lactose/HPMC (A) oder PVA (D) Film überzogenen
Tabletten. Es wurde festgestellt, dass die Gesamtdegradation der
HPMC-Chargen von 0,4–1,2% bzw.
0,5–1,0%
für PEG
bzw. Triacetin-Plastifizierungsmittel
reichte. Indessen war die Gesamtdegradation für die Lactosekontrolle und
die PVA-Chargen so hoch wie 3,5% bzw. 2,9%. Auf der Grundlage der
verbesserten chemischen Stabilität
bestehen die bevorzugten Überzugsfilme
aus HPMC, Titandioxid und entweder Triacetin oder PEG in Formulierung
B bzw. C. Tabelle 11-2
Überzugsfilmidentifizierung | Placebo | Nichtüberzogene
Tablette | A | B | C | D |
Bei
5°C | 0,0* | 0,00 | 0,44 | 0,41 | 0,52 | 0,06 |
Bei 70°C/75% rel.F. | NA | 1,07 | 3,54 | 1,29 | 0,96 | 2,95 |
- * Gibt an, dass eine Untersuchung nur zum
Startzeitpunkt durchgeführt
wurde
-
Beispiel 12
-
Verfahren - Einheitlichkeit
des Gehalts des Trockengranulats
-
Dieses
Beispiel demonstriert die stärker
bevorzugte Mischungsbearbeitung zum Erreichen der Mischungs- und
Tablettenwirksamkeit und -einheitlichkeit. V-Mischen (mit und ohne
geometrische Verdünnung), Behältermischen
(mit und ohne Prallflächen
und mit geradliniger gegenüber
winkeliger Rotation) und Hochschermischen wurden bewertet. Die Formulierung
bestand aus einem binären
Verdünnungsmittelsystem
aus Dicalciumphosphat und mikrokristalliner Cellulose, wie untenstehend
aufgelistet:
Komponente | Gewicht-% |
1-L-Tartrat | 0,885 |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | 62,035 |
Dibasisches
Dicalciumphosphat (A-Tab) | 33,330 |
Croscarmellose-Natrium | 2,00 |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 0,50 |
Magnesiumstearat | 0,75 |
Magnesiumstearat | 0,50 |
-
V-Mischen mit geometrischer
Verdünnung
-
Die
Formulierungs- und Verfahrensbeschreibung für die Core-Tablette wird in
Beispiel 11 bereitgestellt.
-
V-Mischen in einer einzigen
Stufe
-
Das
Gemisch (ohne Trennmittel) wurde für 30 Minuten gemischt. Der
erste Teil des Magnesiumstearats wurde zu dem Gemisch gegeben, und
es wurde für
5 Minuten gemischt. Die lubrizierte Mischung wurde zu Bändern walzenkompaktiert,
wobei ein Walzendruck von 30 kgf/cm2, eine Walzengeschwindigkeit von 4 UpM und
eine Einzugsschneckengeschwindigkeit von 15 UpM (Vector-TF-Mini-Walzenkompaktor)
verwendet wurden. Die Bänder
wurden durch ein 20 Mesh-Sieb (Vector-Rotationsgranulator) gemahlen,
um das Granulat herzustellen. Das Granulat wurde für 10 Minuten
gemischt. Der zweite Teil des Magnesiumstearats wurde zu dem Granulat
zugegeben und für
5 Minuten gemischt. Die endgültige
Mischung wurde zu 200 mg-Tabletten verpresst,
wobei eine Tablettenpresse vom Typ Kilian T100 (Kilian & Co., Inc., Horsham,
PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln,
verwendet wurde.
-
Behältermischen
-
Die
Inhaltsstoffe (ohne Trennmittel) wurden in einen Behältermischer
eingegeben, wobei der Wirkstoff in der Mitte eingeschichtet wurde.
Die Mischerkonfiguration (mit oder ohne Prallflächen, Rotation geradlinig oder
winkelig) wurde aufgebaut. Das Gemisch wurde für 30 Minuten gemischt, der
erste Teil Trennmittel wurde zugegeben, und es wurde für 5 Minuten
gemischt. Die lubrizierte Mischung wurde zu Bändern walzenkompaktiert, wobei
ein Walzendruck von 30 kgf/cm2,
eine Walzengeschwindigkeit von 4 UpM und eine Einzugsschneckengeschwindigkeit
von 15 UpM (Vector-TF-Mini-Walzenkompaktor) verwendet wurden. Die
Bänder
wur den durch ein 20 Mesh-Sieb (Vector-Rotationsgranulator) gemahlen,
um das Granulat herzustellen. Das Granulat wurde für 10 Minuten
behältergemischt.
Der zweite Teil des Magnesiumstearats wurde zu dem Granulat zugegeben,
und es wurde für
5 Minuten gemischt. Die endgültige
Mischung wurde zu 200 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian T100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln,
verwendet wurde.
-
Hochschermischen
-
Die
Inhaltsstoffe (ohne Trennmittel) wurden in einen Hochschermischer
eingegeben, wobei der Wirkstoff in der Mitte eingeschichtet wurde.
Das Gemisch wurde für
10 Minuten gemischt, wobei das Rührwerkzeug 200
UpM und das Zerkleinerungswerkzeug 0 UpM hatten. Der erste Teil
des Trennmittels wurde zugegeben, und es wurde für 5 Minuten gemischt. Die lubrizierte
Mischung wurde zu Bändern
walzenkompaktiert, wobei ein Walzendruck von 30 kgf/cm2, eine Walzengeschwindigkeit von 4 UpM und
eine Einzugsschneckengeschwindigkeit von 15 UpM (Vector-TF-Mini-Walzenkompaktor)
verwendet wurden. Die Bänder
wurden durch ein 20 Mesh-Sieb (Vector-Rotationsgranulator) gemahlen,
um das Granulat herzustellen. Das Granulat wurde in einem V-Mischer
für 10
Minuten gemischt. Der zweite Teil des Magnesiumstearats wurde zu
dem Granulat zugegeben, und es wurde für 5 Minuten gemischt. Die endgültige Mischung
wurde zu 200 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian T100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 5/16''-Standardstempeln, verwendet wurde.
-
Die
Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit und Einheitlichkeit des
Granulats und der Tabletten sind in Tabelle 12-1 aufgelistet. Die
Verfahren des V-Mischens in einer einzigen Stufe und des Hochschermischens resultierten
in den niedrigsten Granulatwirksamkeitswerten ("granulation potency values"). Das stärker bevorzugte
Mischverfahren ist, auf der Basis der Ergebnisse hinsichtlich der
Wirksamkeit und Einheitlichkeit des Granulats und der Tabletten,
Mischen mit geometrischer Verdünnung
und Behältermischen
mit jeglicher Konfiguration, von Prallelementen und Rotation. Der
bei niedrigen Rührwerkzeuggeschwindigkeiten
betriebene Hochschermischer (niedrige bis moderate Scherung auf
diesem Mischer) ist ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung. Tabelle 12-1
Mischverfahren | Granulat | Tablette |
Wirksamkeit | %
RSD | Wirksamkeit | %
RSD |
V-Mischen
mit geometrischer Verdünnung | 98,3 | 0,3 | 98,8 | 0,8 |
V-Mischen
in einer einzigen Stufe | 94,5 | 7,3 | 103,4 | 1,2 |
Behältermischen; keine
Prallelemente, geradlinige Rotation | 99,1 | 1,2 | 101,7 | 0,8 |
Behältermischen; Prallelemente,
geradlinige Rotation | 100,3 | 0,7 | 102,7 | 1,4 |
Behältermischen; Prallelemente,
winkelige Rotation | 98,3 | 1,0 | 102,1 | 0,6 |
Hochschermischen | 91,1 | 0,4 | 96,2 | 2,3 |
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Beispiel 13
-
Auf der Einheitlichkeit des
Gehalts des Granulats beruhende Verdünnungsmittelauswahl
-
Das
in der "aktiven
Vormischung" verwendete
bevorzugte Verdünnungsmittel
für das
Mischverfahren mit geometrischer Verdünnung wurde auf der Basis der
Wirksamkeit und Einheitlichkeit des Granulats und der Tabletten
ausgewählt.
Zwei Hauptverdünnungsmittel
(Dicalciumphosphat und Mannitol) wurden hinsichtlich ihrer Trägerhilfsstoffeigenschaften
("carrier excipient
properties") zum
Unterstützen
des Einmischens von 1-L-Tartrat in die Formulierung untersucht.
Die in der ternären
Tablettenformulierung (gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 7)
verwendeten Inhaltsstoffe und Gehalte wurden gemäß dem in Beispiel 11 beschriebenen
geometrischen Verdünnungsschema
gemischt. In der "aktiven
Vormischung" wurde
entweder eine Hälfte des
Mannitols (13A) oder des Dicalciumphosphats (13B) verwendet. In
diesem Beispiel wurde der Wirkstoff auf ungefähr die Hälfte der ursprünglichen
mittleren Partikelgröße vor der
Verarbeitung mit den Hilfsstoffen strahlvermahlen.
| Verdünnungsmittel
in der "aktiven
Vormischung" |
Inhaltsstoff | Mannitol
(13A) | Dicalciumphosphat
(13B) |
1-L-Tartrat
(Jet-gemahlen) | 0,86
% | 0,86
% |
Mannitol | 25,95
% | 25,95
% |
Mikrokristalline
Cellulose (PH200) | 33,22
% | 33,22
% |
Dibasisches
Dicalciumphosphat (A-Tab) | 33,22
% | 33,22
% |
Croscarmellose-Natrium | 5,00
% | 5,00
% |
Siliciumdioxid
(kolloidal) | 0,50
% | 0,50
% |
Magnesiumstearat | 0,75
% | 0,75
% |
Magnesiumstearat | 0,50
% | 0,50
% |
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Für jede Tablettenformulierung
wurden zwei verschiedene Mischungen hergestellt und als die "Hilfsstoff-Vormischung" und die "aktive Vormischung" bezeichnet. Die "Exzipiens-Vormischung" bestand aus mikrokristalliner
Cellulose, Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium und Dicalciumphosphat
oder Mannitol. Diese Inhaltsstoffe wurden in einen V-Mischer gegeben
und für
20 Minuten gemischt. Die "aktive
Vormischung" bestand
aus dem Wirkstoff und ungefähr
einer Hälfte
entweder des Mannitols (12A) oder des Dicalciumphosphats (12B).
Die Inhaltsstoffe der "aktiven
Vormischung" wurden
in einen V-Mischer gegeben und für
30 Minuten gemischt und entleert. Eine Hälfte der "Hilfsstoff-Vormischung" wurde in einen V-Mischer
geeigneter Größe gegeben,
gefolgt von der Zugabe der gesamten "aktiven Vormischung", und es wurde dann für 20 Minuten
gemischt. Der zweite Teil des Mannitols oder des Dicalciumphosphats
wurde in den leeren Mischer, der zum Mischen der "aktiven Vormischung" verwendet worden
war, gegeben, und es wurde für
5 Minuten gemischt. Dies und die zweite Hälfte der "Hilfsstoff-Vormischung" wurden in den die
aktive Vormischung bzw. den Wirkstoff enthaltenden Mischer gegeben.
Das Gemisch wurde für
20 Minuten gemischt. Der erste Teil des Magnesiumstearats wurde
zu dem Gemisch gegeben, und es wurde dann für 5 Minuten gemischt. Die lubrizierte
Mischung wurde zu Bändern
walzenkompaktiert, wobei ein Walzendruck von 30 kg
f/cm
2, eine Walzengeschwindigkeit von 5 UpM und
eine Einzugsschneckengeschwindigkeit von 15 UpM (Vector-TF-Mini-Walzenkompaktor)
angewendet wurden. Die Bänder
wurden durch ein 20 Mesh-Sieb (Vector-Rotationsgranulator) gemahlen,
um das Granulat zu erzeugen. Der zweite Teil des Magnesiumstearats
wurde zu dem Granulat gegeben, und es wurde für 5 Minuten gemischt. Die endgültige Mischung
wurde zu 300 mg-Tabletten verpresst, wobei eine Tablettenpresse
vom Typ Kilian T100 (Kilian & Co.,
Inc., Horsham, PA), ausgestattet mit runden konkaven 11/32''-Standardstempeln, verwendet wurde.
Die Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit und Variabilität (ausgedrückt als
%RSD) des endgültigen
Granulats und der endgültigen
Tablette sind in Tabelle 13-1 aufgelistet. Tabelle 13-1
Trägerhilfsstoff | 13A | 13B |
Mannitol
2080, körnig | Dibasisches
Calciumphosphat, wasserfrei |
Wirksamkeit
des Granulats
("granulation
potency") | Insgesamt:
95,9%
RSD: 0,2% | Insgesamt:
96,3%
RSD: 1,0% |
Wirksamkeit
der Tablette
("tablet
potency") | Insgesamt:
95,1%
RSD: 2,4% | Insgesamt:
97,2%
RSD: 0,8% |
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Die
Wirksamkeitswerte für
das Granulat sind sowohl für
Mannitol als auch Dicalciumphosphat als das "aktive Vormischung"-Verdünnungsmittel sehr ähnlich.
Die Tablettenwirksamkeitswerte sind jedoch von 95,1% auf 97,2% erhöht, wenn
Dicalciumphosphat Mannitol als das "aktive Vormischung"-Verdünnungsmittel, das im Mischverfahren
mit geometrischer Ver dünnung
verwendet wird, ersetzte. Deshalb ist das in der "aktiven Vormischung" des Mischverfahrens
mit geometrischer Verdünnung
verwendete stärker
bevorzugte Verdünnungsmittel
Dicalciumphosphat.