DE60214337T2 - Verfahren zum gezielten trocknen eines bahnförmigen materials - Google Patents

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Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren fürs Kontrollieren der Trocknung eines bahnförmigen Materials, bevorzugt einer Faserstoffbahn. Das bahnförmige Material wird durch eine Trockenanlage geleitet, die Blaskästen umfasst, die in einer Vielzahl von Trockendecks angeordnet sind, über unteren Blaskästen schwebend, die von ihrer Oberseite heiße Prozessluft gegen das bahnförmige Material ausblasen, um dies bevorzugt auf solche Weise zu trocknen, dass aerodynamische Kräfte das bahnförmige Material stabil schwebend auf einem annähernd konstanten Abstand oberhalb der unteren Blaskästen halten.
  • Wasser, in Form von Dampf, das aus dem bahnförmigen Material entweicht, wird vermischt mit und abgeleitet von der Prozessluft, von der zumindest ein Teil rückgeführt wird, während die nicht rückgeführte Prozessluft als Abluft abgeleitet und durch einen entsprechenden Anteil heißer Zuluft mit niedrigem Wassergehalt ersetzt wird. Die Temperatur der Prozessluft wird dadurch geregelt, dass der rückgeführten Prozessluft Wärme zugeführt wird. Solch ein Verfahren ist aus US 5 136 790 A bekannt.
  • STAND DER TECHNIK
  • Beim kontaktlosen Trocknen von bahnförmigem Material, zum Beispiel Faserstoff, wird das bahnförmige Material durch eine Vielzahl von Trockendecks mit dazwischenliegenden Umlenkwalzen hin und her bewegt. Die Trockendecks umfassen untere Blaskästen, die von ihrer Oberseite Prozessluft ausblasen, und normalerweise auch obere Blaskästen, die von ihrer Unterseite Prozessluft ausblasen. Normalerweise sind die unteren Blaskästen auf solche Weise konstruiert, dass sie für eine feste, stabile Position des bahnförmigen Materials oberhalb der unteren Blaskästen sorgen, während die Ausblasung aus den oberen Blaskästen senkrecht zur Bahn erfolgt. Die Prozessluft aus den unteren Blaskästen hat somit einen zweifachen Zweck. Zusätzlich zur Trocknung der Bahn soll ein stabiler Bahnlauf erreicht werden. Die einzige Aufgabe der Prozessluft aus den oberen Blaskästen besteht darin, das bahnförmige Material zu trocknen.
  • Beim Kontrollieren der Trocknung gibt es im Wesentlichen drei Parameter. Der Feuchtegehalt, die Temperatur und der Volumenstrom der Prozessluft können beeinflusst werden.
  • Das Wasser, das aus dem bahnförmigen Material in Form von Dampf entweicht, wird vermischt mit und abgeleitet von der Prozessluft. Um die Trocknungsleistung aufrechtzuerhalten zu können, muss deshalb Teil der Prozessluft als Abluft abgeleitet und durch trockenere und bevorzugt heiße Zuluft ersetzt werden. Dies geschieht normalerweise in solch einem begrenzten Ausmaß, dass in der Abluft solch ein hoher Feuchtegehalt aufrechterhalten wird, dass Kondensation und Korrosion auf ungeschützten Teilen gerade noch vermieden werden können. Der größte Teil der Prozessluft wird rückgeführt. Das Volumen an Abluft, das dem abgeleiteten Volumen an Prozessluft, anderer eingeführter Luft und eventueller Leckluft entspricht, wird solcherweise angepasst, dass der Feuchtegehalt der Abluft auf einen Sollwert überwacht wird, der angesichts der Gefahr von Kondensation usw. so hoch wie möglich ist. Die Temperatur der Abluft kann zum Beispiel 100-130°C und der Wassergehalt derselben 0,15-0,30 kg/kg trockener Luft sein, und die entsprechende Temperatur und der Wassergehalt der Zuluft können zum Beispiel 75-105°C beziehungsweise 0,005-0,03 kg/kg sein.
  • Die Prozessluft wird geheizt, indem dem Gemisch aus Zuluft und rückgeführter Prozessluft Wärme zugeführt wird. Dies findet normalerweise durch rekuperativen Wärmetausch statt, wobei das Heizmittel Niederdruckdampf oder Mitteldruckdampf ist. Im Falle eines erhöhten Trocknungsbedarfs wird die Wärmezufuhr gesteigert, und im Falle eines reduzierten Trocknungsbedarfs wird die Wärmezufuhr herabgesetzt. Die Temperatur der Prozessluft wird in Aufwärtsrichtung durch eine gesteigerte Wärmezufuhr und in Abwärtsrichtung durch eine reduzierte Wärmezufuhr beeinflusst. Im Folgenden wird dies auf solche Weise beschrieben, dass die Temperatur geregelt wird, obwohl dies keine direkte Regelung der Temperatur bedeutet, die unter anderem durch den Wassergehalt der Prozessluft und den Grad der Rückführung beeinflusst wird.
  • In dem durch einen maximalen Feuchtegehalt der Abluft und eine möglichen Zufuhr von Wärme zur rückgeführten Prozessluft gegebenen Rahmen besteht das Ziel darin, einen möglichst kleinen Volumenstrom für die Prozessluft zu verwenden, weil die Gebläse von Elektromotoren angetrieben werden, und elektrische Energie viel teuerer als Wärmeenergie ist. In einer Zellstofffabrik steht der Niederdruckdampf oft praktisch kostenlos zur Verfügung. Die Regelung ist relativ langsam und unempfindlich gegenüber Schwankungen der Materialqualität.
  • Bei Sortenwechsel des bahnförmigen Materials und beim Anlauf nach einem Bahnabriss dauert die Einstellung eine relativ lange Zeit. Dies ist weitgehend auf die thermische Trägheit des Heizungssystems zurückzuführen.
  • AUFGABEN DER ERFINDUNG
  • Eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfaches Verfahren zur Überwachung und Kontrolle des Feuchtegehalts von bahnförmigem Material, hauptsächlich Faserstoff, vorzusehen, das imstande ist, die für Änderung der Bedingungen erforderliche Zeit zum Beispiel bei der Zellstoffherstellung zu verkürzen. Somit soll die Gefahr verringert werden, dass das getrocknete bahnförmigen Material die in Hinsicht auf den Trockengehalt gegebene Spezifikation nicht erfüllt.
  • Es ist eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Verkürzung der Zeitspanne vorzusehen, während derer das bahnförmige Material die gegebene Spezifikation nach einem Bahnabriss oder Sortenwechseln nicht erfüllt, wodurch die hergestellte Quantität an minderwertigem Material, so genanntem Ausschuss zurückgeht.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kontrolle der Trocknung eines bahnförmigen Materials, bevorzugt einer Faserstoffbahn. Das bahnförmige Material wird durch eine Trockenanlage geleitet, die Blaskästen umfasst, die in einer Vielzahl Trockendocks angeordnet sind, und schwebt oberhalb von unteren Blaskästen, die von ihrer Oberseite heiße Prozessluft gegen das bahnförmige Mate rial ausblasen, um das Material zu trocknen. Wasser in Form von Dampf, das aus dem bahnförmigen Material entweicht, wird vermischt mit und abgeleitet von der Prozessluft, von der zumindest ein Teil rückgeführt wird, während die nicht rückgeführte Prozessluft als Abluft abgeleitet wird und durch einen entsprechenden Anteil von Zuluft, bevorzugt Heißluft mit niedrigem Wassergehalt ersetzt wird. Die Temperatur der Prozessluft wird geregelt.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren, beim Detektieren einer Abweichung vom gewünschten Trockengehalt des getrockneten bahnförmigen Materials, wird bei einem zu niedrigen Trockengehalt des bahnförmigen Materials der Volumenstrom der Prozessluft durch Vergrößerung des Volumenstroms der Prozessluft, und bei einem zu hohen Trockengehalt durch Herabsetzung des Volumenstroms der Prozessluft geändert, um den gewünschten Trockengehalt des getrockneten, bahnförmigen Materials schnell wiederzuerlangen.
  • ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Dem erfinderischen Konzept liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Kontrolle der rekuperativen Wärmezufuhr stets mit einer relativ langen Zeitkonstante verbunden ist. Von dem Zeitpunkt an, wo eine Änderung in die Wege geleitet wird, bis wieder stationäre Verhältnisse herrschen, können mehrere Minuten, vielleicht sogar bis zu einer halben Stunde verstreichen. Während dieser Zeit kann nicht erwartet werden, dass die Qualität zum Beispiel einer Faserstoffbahn innerhalb der gegebenen Grenzen der aktuellen Spezifikation liegt. Dies kann auch zu Problemen beim Schneiden und während der Lagerung führen.
  • Um dieses Problem zu lösen, wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, anstatt das kontaktlose Trocknen eines bahnförmiges Material, zum Beispiel eine Faserstoffbahn, konventionell durch variierende Aufheizung der Prozessluft mittels eines Wärmetauschers zu kontrollieren, eine erheblich schnellere Regelung des Volumenstroms der Prozessluft einzusetzen, der beim bahnförmigen Material zur Trocknung und Abstützung der Bahn zugeführt wird.
  • Die Tatsache, dass ein vergrößerter Volumenstrom an Prozessluft in einer gesteigerten Trocknungsleistung und ein reduzierter Volumenstrom in einer reduzierten Trocknungsleistung resultiert, vorausgesetzt dass die Temperatur der Prozessluft nicht bedeutend geändert wird, ist als solche lediglich eine logische Folge von wohlbekannten physikalischen Beziehungen. Die Neuheit der Erfindung liegt in der unvoreingenommenen Erkenntnis, dass der konventionelle Standpunkt, dass Strom mehr als Dampfheizung kostet, kurz aufgegeben werden sollte, und dass anstelle des Versuchs, den Feuchtegehalt der Materialbahn durch eine primäre Maßnahme weit weg von der Materialbahn zu korrigieren, wo der Prozessluft Wärme zugeführt wird, eine Änderung nahe der Materialbahn gemacht werden sollte, und dass die Trocknungsleistung durch Vergrößerung oder Verringerung des Volumenstroms von Prozessluft gesteigert oder herabgesetzt werden sollte. Diese Änderung hat eine fast unmittelbare Wirkung. Die Wärmezufuhr zur Prozessluft wird dann nach oben oder nach unten korrigiert, um die Kosten für die Trocknung zu minimieren. Eine Bedingung für das vorgeschlagene Verfahren ist, dass die Grenzwerte für die Kapazität der Zirkulationsgebläse oder für den Prozessluftstrom, der für einen stabilen Bahnlauf erforderlich ist, im Normalbetrieb nicht erreicht werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Volumenstrom von Prozessluft durch Änderung der Drehzahl der Zirkulationsgebläse geändert, die die Blaskästen mit Prozessluft versorgen. Die Zirkulationsgebläse werden bevorzugt von Elektromotoren angetrieben, die mit WS-Spannung gespeist werden. In diesem Fall wird die Drehzahl der Zirkulationsgebläse zweckentsprechend geändert, indem die Frequenz der die Motoren speisenden Spannung geregelt wird.
  • In den zurzeit eingesetzten Trockenanlagen für Faserstoff wird Luft normalerweise auf solche Weise durch die unteren Blaskästen zugeführt, dass das bahnförmige Material in einer stabilen Schwebeposition oberhalb der unteren Blaskästen gehalten wird, während Prozessluft durch obere Blaskästen im Wesentlichen vertikal nach unten gegen die Oberseite des bahnförmigen Materials geblasen wird.
  • In großen Trockenanlagen wird normalerweise eine Vielzahl Zirkulationsgebläse eingesetzt. In diesen Fällen werden ein unterer Blaskasten und der gegenüberlie gende obere Blaskasten bevorzugt mit Prozessluft vom gleichen Zirkulationsgebläse, zweckentsprechend auf solche Weise versorgt, dass jedes Zirkulationsgebläse eine Gruppe benachbarter unterer und oberer Blaskästen mit Prozessluft versorgt.
  • Im Schutzumfang der Erfindung kann die gleiche Frequenz für die Spannung gewählt werden, mit der die Motoren aller Zirkulationsgebläse gespeist werden. Manchmal stellt es sich aber heraus, dass es klare Vorteile mit sich bringt, die Frequenz der die Motoren der Zirkulationsgebläse speisenden Spannung einzeln oder in Gruppen auf solche Weise zu wählen, dass sie der aus Erfahrung bekannten Anforderung, nach einem möglichst geringen Energieverbrauch, der gewünschten Qualität des getrockneten bahnförmigen Materials oder ähnlichem angepasst ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Frequenz der Spannung, mit der die Motoren der Zirkulationsgebläse gespeist werden, in Abhängigkeit davon gewählt, wo im Trocknungsprozess das betreffende Zirkulationsgebläse Blaskästen mit Prozessluft versorgt, bevorzugt auf solche Weise, dass die Frequenz für Zirkulationsgebläse nahe dem Einlass der Trockenanlage höher als nahe dem Auslass derselben ist. Falls eine Abweichung vom gewünschten Trockengehalt des bahnförmigen Materials detektiert wird, wird bei Erkennung der Abweichung die Frequenz der Spannung, die die Motoren der Zirkulationsgebläse speist, für das betreffende Gebläse oder Gebläsegruppe dann entsprechend um einen Betrag geändert, der von der betreffenden Frequenz abhängig ist.
  • Der große Vorteil der Erfindung besteht in der Kontrolle bei schnellen Änderungen, etwa Änderung der produzierten Sorte, oder beim Anlauf nach einem Bahnabriss.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die Erfindung wird nun detaillierter mit Verweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei
  • 1 schematisch eine Detailansicht einer Vorrichtung zeigt, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist;
  • 2 schematisch eine Trockenpartie zeigt, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist;
  • 3 schematisch eine Seitenansicht einer Trockenanlage zeigt, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist;
  • 4 schematisch ein Ablauf- und Signalverarbeitungsdiagramm zeigt, das für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • 1 zeigt das Hauptprinzip von kontaktlosem Trocknen. Eine Faserstoffbahn 1 wird zwischen unteren Blaskästen 12, die von ihrer Oberseite Heißluft gegen die Faserstoffbahn 1 ausblasen, und oberen Blaskästen 13 hindurchgeleitet, die von ihrer Unterseite heiße Luft gegen die Faserstoffbahn 1 ausblasen. Die unteren Blaskästen 12 blasen zumindest einen Teil der Luft tangential die obere Seite des Blaskastens 12 entlang, um der Bahn eine stabile Schwebehöhe oberhalb der unteren Blaskästen 12 zu verleihen. Die oberen Blaskästen 13 blasen die Luft im Wesentlichen senkrecht zur Bahn 1.
  • 2 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Trockenpartie 20 mit unteren Blaskästen 12 und oberen Blaskästen 13 gemäß dem oben Erwähnten. Die Blaskästen sind in drei Trockendecks angeordnet, und die Faserstoffbahn 1 wird während der Trocknung in einer Hin-und-Herbewegung durch die Trockenpartie 20 hindurchbewegt. Die Richtung wird über Umlenkwalzen 14 zwischen den Trockendecks geändert.
  • 3 zeigt eine vereinfachte Seitenansicht einer Trockenanlage 30 für eine Faserstoffbahn 1. Die Trockenanlage 30 umfasst neun Trockendecks mit acht dazwischenliegenden Umlenkwalzen 14. Die Blaskästen 12, 13 in den neun Trockendecks werden von zwölf Gebläsen 2 mit Prozessluft versorgt, die in drei horizontalen Reihen angeordnet sind. Jedes Gebläse 2 versorgt eine Gruppe 3 von Blaskästen 12, 13 mit einer der des Gebläses 2 in der Seitenansicht entsprechenden Lage mit aufgeheizter Prozessluft.
  • 4 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm für die Prozessluft und die damit verbundene Signalverarbeitung gemäß der Erfindung. Das Diagramm weist ein Zirkulationsgebläse 2 für Prozessluft, einen Wärmetauscher 4 zur Aufheizung der Prozessluft stromaufwärts vom Zirkulationsgebläse 2, und eine Gruppe 3 von Blaskästen 12, 13 auf, die vom Zirkulationsgebläse 2 mit Prozessluft versorgt werden.
  • Eine Steuereinheit 5 überwacht das Trocknen über einen Messsensor 6 für den Trockengehalt der getrockneten Faserstoffbahn 1 und einen Messsensor 7 für den Wassergehalt der Abluft in einem Abluftkanal 41. Die Steuereinheit kontrolliert das Trocknen über eine Regelvorrichtung 8 für Abluft im Abluftkanal 41, eine Regelvorrichtung 9 für Zuluft in einem Zuluftkanal 42 und eine Regelvorrichtung 10 für Niederdruckdampf in einem Stutzen 44 zum Wärmetauscher 4, und durch Regelung der Frequenz der WS-Spannung, mit der das Zirkulationsgebläse 2 über einen Frequenzwandler 11 gespeist wird. Auf diese Weise wird die Rezirkulationsströmung durch einen Kanal 43, mit der Zuluftströmung durch den Kanal 42, zur gemeinsamen Prozessluftströmung durch den Wärmetauscher 4 gemischt und das Zirkulationsgebläse 2 geregelt.
  • Die Steuereinheit 5 ist gemeinsam für die gesamte Trockenanlage 30 (in 3), während die Anzahl Frequenzwandler 11 zweckentsprechend größer sein kann. Ein Frequenzwandler 11 kann getrennt für jedes Gebläse 2 benutzt werden, doch aus praktischen Gründen kann es bevorzugt sein, zum Beispiel einen Frequenzwandler 11 für jede horizontale Reihe von Gebläsen 2 zu haben, was in der Ausführungsform von 3 drei Frequenzwandler 11 bedeutet. Eine Unterteilung der Gebläse 2 in Gruppen für mehrere Frequenzwandler 11 sollte auf solche Weise erfolgen, dass sich die Gruppen in Bezug auf Strömung der Faserstoffbahn 1 nicht überschneiden.
  • Im stationären Betrieb wird der Feuchtegehalt der getrockneten Papierbahn von der Steuereinheit 5 über den Sensor 6 aufgezeichnet, und die Menge des über den Stutzen 44 und die Regelvorrichtung 10 dem Wärmetauscher 4 zugeführten Niederdruckdampfes wird geregelt, um einen erwünschten Wert für den Trockengehalt der Faserstoffbahn 1 zu erhalten. Die Abluftströmung über den Kanal 41 wird von der Regelvorrichtung 8 derart eingestellt, dass ein erwünschter Wert des Wassergehalts der Abluft im Abluftkanal 41 durch den Messsensor 7 ermittelt wird. Die Zuluftströmung im Zuluftkanal 42 wird von der Regelvorrichtung 9 derart eingestellt, dass der Luftdruck in der Trockenanlage 30 den erwünschten Wert erreicht. Die Drehzahl des Gebläses 2 wird gemäss der etablierten Strategie so niedrig wie möglich gehalten, um den Verbrauch von elektrischer Energie zu minimieren.
  • Bei einem Anstieg des Feuchtegehalts oder einem allgemein betrachtet zu hohen Wert der getrockneten Faserstoffbahn 1, der durch den Messsensor 6 aufgenommen wird, erhöht die Steuereinheit 5 die Drehzahl des Zirkulationsgebläses 2 für die Prozessluft über den Frequenzwandler 11. Der Volumenstrom der Prozessluft am Austlass 40 des Gebläses 2 wird gesteigert, und auf diese Weise erhält man eine erhöhte Trocknungsleistung. Der gewünschte Feuchtegehalt der getrockneten Faserstoffbahn wird relativ schnell wiedererlangt. Diese schnelle Wiederherstellung reduziert die Produktion von Faserstoff außerhalb der Spezifikation zu Kosten eines für kurze Zeit angestiegenen Energieverbrauchs.
  • Gleichzeitig, als Ergebnis der Tatsache, dass die Frequenz der WS-Spannung, die den Motor für das betreffende Zirkulationsgebläse 2 antreibt, höher als die gewünschte Frequenz ist, führt die Steuereinheit 5 dem Wärmetauscher 4 über die Regelvorrichtung 11 einen gesteigerten Dampfstrom zu, und gleichzeitig mit dieser relativ langsam zunehmenden Wärmeübertragung auf die Prozessluft, wird die Frequenz der WS-Spannung korrigiert, was in einer abnehmenden Strömung von Prozessluft resultiert, weil der Feuchtegehalt der Faserstoffbahn 1 unter dem Spezifizierten liegt. Dies setzt sich fort, bis die Frequenz der WS-Spannung den vorbestimmten Wert wieder erreicht hat.
  • Während dieses Prozesses wird die Strömung von Abluft automatisch korrigiert. Jede Zunahme des Wassergehalts der Abluft wird von der Steuereinheit 5 ausgeglichen, indem die Abluftströmung in entsprechendem Maße von der Regelvorrichtung 8 im Abluftkanal 41 vergrößert wird. Die Zuluftströmung durch den Zuluftkanal 42 wird von der Steuereinheit 5 geändert, um der Abluftströmung im Wesentlichen zu folgen, damit der Luftdruck in der Trockenanlage 30 unverändert bleibt. Wenn der Dampfgehalt/Feuchtegehalt der Abluft einen vorbestimmten Wert erreicht und die Frequenz der WS-Spannung die Gewünschte ist, ist der Betrieb wieder stationär. Als Folge der sich relativ langsam vollziehenden Änderung der Dampfzufuhr ist die dauerhafte Änderung eine Zunahme der Wärmezufuhr, die dem angestiegenen Trocknungsbedarf entspricht.
  • Bei einem plötzlichen Rückgang des Feuchtegehalts der getrockneten Faserstoffbahn 1 läuft der Prozess in der entgegengesetzten Richtung ab.
  • ALTERNATIVE AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die Erfindung ist natürlich nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, sondern sie kann auf vielfache Weise im Schutzumfang der folgenden Patentansprüche variiert werden.
  • Demzufolge können zum Beispiel nichtlineare Regelmittel, wie Integriermittel, Differenziermittel oder deren Kombinationen und/oder komplizierte Regelalgorithmen benutzt werden.
  • Weiters kann das Grundkonzept der Erfindung auch angewandt werden, wenn andere Typen von Blaskästen, zum Beispiel ohne einen stabilen Bahnlauf eingesetzt werden.
  • In der obigen Beschreibung werden Korrekturmaßnahmen aufgrund einer unvorhergesehenen Störung vorausgesetzt. Selbstverständlich lässt sich die Erfindung ebenso gut anwenden, wenn die Trocknung wunschgemäß aktiv geändert werden soll, zum Beispiel infolge einer geänderten Spezifikation.

Claims (10)

  1. Verfahren fürs Kontrollieren der Trocknung eines bahnförmigen Materials (1), bevorzugt einer Faserstoffbahn, worin sich das bahnförmige Material (1) durch eine Trockenanlage (30) bewegt, die in einer Vielzahl Trockendecks angeordnete Blaskästen (12, 13) umfasst, und oberhalb von unteren Blaskästen (12) schwebt, die von ihrer Oberseite heiße Prozessluft gegen das bahnförmige Material blasen, um dieses zu trocknen, und in Form von Dampf vorliegendes Wasser, das aus dem bahnförmigen Material (1) entweicht, mit Prozessluft vermischt und über sie abgeleitet wird, von der mindestens ein Teil rückgeführt wird, während die nicht zirkulierte Prozessluft als Abluft abgeleitet wird und durch eine entsprechende Menge Zuluft, bevorzugt Heißluft mit einem niedrigen Wassergehalt ersetzt wird, wobei die Temperatur der Prozessluft geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall einer festgestellten Abweichung vom erwünschten Trockengehalt des getrockneten bahnförmigen Materials (1) der Volumenstrom von Prozessluft dadurch geändert wird, dass der Volumenstrom von Prozessluft bei einem zu niedrigen Trockengehalt des bahnförmigen Materials (1) erhöht wird, und der Volumenstrom von Prozessluft bei einem zu hohen Trockengehalt des bahnförmigen Materials (1) verringert wird, um den erwünschten Trockengehalt des getrockneten bahnförmigen Materials (1) schnell wiederzuerlangen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom von Prozessluft dadurch geändert wird, dass die Drehzahl der Zirkulationsgebläse (2) geändert wird, die die Blaskästen (12, 13) mit Prozessluft versorgen.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, worin die Zirkulationsgebläse von Elektromotoren angetrieben werden, die mit einer Wechselspannung gespeist werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Zirkulationsgebläse dadurch geändert wird, dass die Frequenz der Wechselspannung, mit der die Motoren gespeist werden, geregelt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, worin Luft durch die unteren Blaskästen (12) auf solche Weise zugeführt wird, dass das bahnförmige Material (1) oberhalb der unteren Blaskästen (12) in einer stabilen Schwebeposition gehalten wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, worin Prozessluft durch obere Blaskästen (13) im wesentlichen vertikal nach unten gegen die Oberseite des bahnförmigen Materials (1) geblasen wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, worin zumindest zwei, bevorzugt mehrere Zirkulationsgebläse (2) eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Blaskasten (12) und ein gegenüberliegender oberer Blaskasten (13) vom gleichen Zirkulationsgebläse (2) mit Prozessluft versorgt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Zirkulationsgebläse (2) eine Gruppe benachbarter unterer und oberer Blaskästen (12, 13) mit Prozessluft versorgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gleiche Frequenz für die Wechselspannung gewählt wird, mit der die Motoren aller Zirkulationsgebläse (2) gespeist werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz der Wechselspannung, mit der die Motoren der Zirkulationsgebläse (2) gespeist werden, einzeln oder in Gruppen auf solche Weise gewählt wird, dass sie der aus Erfahrung bekannten Anforderung nach dem kleinstmöglichen Energieverbrauch oder der erwünschten Qualität des getrockneten bahnförmigen Materials (1) gerecht wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Frequenz der Wechselspannung, mit der die Motoren der Zirkulationsgebläse (2) gespeist werden, in Abhängigkeit davon gewählt wird, wo im Trockenprozess das betreffende Zirkulationsgebläse (2) Blaskästen (12, 13) mit Prozessluft versorgt, bevorzugt auf solche Weise, dass die Frequenz der Zirkulationsgebläse (2) nahe dem Eintritt der Tro ckenanlage (30) höher als nahe seinem Austritt ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall einer erkannten Abweichung vom erwünschten Trockengehalt des getrockneten bahnförmigen Materials (1) die Frequenz der Wechselspannung, mit der die Motoren der Zirkulationsgebläse (2) gespeist werden, um einen Betrag geändert wird, der von der aktuellen Frequenz abhängig ist, wenn die Abweichung erkannt wird.
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