DE19936191C2 - Vorrichtung zur Wärmebehandlung von durchlaufenden Bahnen - Google Patents
Vorrichtung zur Wärmebehandlung von durchlaufenden BahnenInfo
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Abstract
Ein Trockner mit umlaufendem, nicht durchlässigem Förderband (4) ist mit einem Schwebedüsensystem ausgestattet. Das aktive Trum des Förderbandes (4) wird zusammen mit der darauf aufliegenden, zu behandelnden Bahn (10) auf der gesamten Behandlungsstrecke in der Schwebe gehalten, so daß selbst bei großer Länge der Behandlungsstrecke keine mechanische Abstützung erforderlich ist. DOLLAR A Der Trockner eignet sich insbesondere zur Behandlung von schweren Teppichbahnen. Gegenüber Bandtrocknern, bei denen das aktive Trum durch Rollen oder dergleichen abgestützt ist, besteht der Vorteil darin, daß das Schwebedüsensystem völlig wartungsfrei arbeitet (Figur).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung, insbesondere zum
Trocknen, von durchlaufenden zusammenhängenden oder aus aneinandergereihten
einzelnen Stücken bestehenden Bahnen, insbesondere aus Teppichware oder
sonstigen Textilwaren mit hohem Flächengewicht.
Durch die DE 23 60 484 C3 ist eine Vorrichtung bekannt, die mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Reihe von gemeinsamen baulichen Merkmalen
aufweist. Trotzdem ist sie hinsichtlich der Funktion und des Anwendungsgebietes weit
von der Erfindung entfernt. Bei der bekannten Vorrichtung handelt es sich um einen
Luftkissen-Schwebebahntrockner, der insbesondere zum Trocknen von Bahnen
vorgesehen ist, bei denen in Folge geringer Zugfestigkeit in Betrieb leicht Bahnrisse
auftreten können, wie Papier, Pappe oder Folien. Unter der Ebene, in der die zu
behandelnde Bahn in Normalbetrieb schwebend geführt wird, ist in kurzem Abstand
über den unteren Blaskästen ein Förderband angeordnet, welches im Falle eines
Bahnrisses den nicht mehr unter Zugspannung stehenden Anfang der Bahn aufnimmt
und durch den Trockner führt, bis die Zugspannung wieder wirksam ist. In
Normalbetrieb hat das Förderband, welches gut luftdurchlässig bis grobmaschig
ausgebildet ist und daher die von den unteren Düsen ausgehenden Luftstrahlen nur
wenig stört, keine tragende Funktion, ja nicht einmal Berührung mit der Ware. Zwecks
Verminderung des Stromverbrauchs, des Verschleißes und der Geräuschentwicklung
läuft das Förderband in Normalbetrieb nach Art einer Standby-Schaltung mit einer
geringen Geschwindigkeit um. Nur im Falle eines Bahnrisses oder beim Einziehen
einer neuen Bahn wird es auf die volle Durchlaufgeschwindigkeit der Bahn
umgeschaltet. Um den Bahnanfang zwecks Erhöhung der Reibung stärker an das
Förderband anzupressen, soll die Luftzufuhr von oben erhöht werden, sobald das
Förderband aktiviert wird.
Die angegebene Schrift berichtet kurz über einen ähnlichen Trockner, der durch
offenkundige Vorbenutzung bekannt geworden war. Bei dem vorbenutzten Trockner
läuft das Förderband auch in Normalbetrieb mit der gleichen relativ hohen
Geschwindigkeit, mit der die schwebend geführte Ware durchläuft.
Durch die US-PS 2 671 279 ist ein Durchlauftrockner insbesondere für Textilien
bekannt, der mit einem endlosen Stabkettenförderer ausgestattet ist. Oberhalb und
unterhalb des aktiven Trums, welches die Warenbahn trägt, ist je eine Reihe von
Düsenkästen angeordnet, die auf ihrer dem aktiven Trum zugekehrten Seite mit
Blasöffnungen versehen sind. Dabei sind die oberen Düsenkästen zu den unteren
Düsenkästen versetzt. Im Betrieb wird die Bahn an den Stellen, wo die unteren
Düsenkästen sitzen, durch nach oben gerichtete Luftstrahlen von dem Förderer
abgehoben. Zwischen diesen Stellen wird sie durch die von den oberen Düsenkästen
ausgehenden Blasstrahlen auf den Förderer gedrückt. Bei dieser Vorrichtung hat also
der Förderer im Normalbetrieb eine den Bahnlauf bestimmende und stabilisierende
Funktion, und das Düsensystem ist kein Schwebedüsensystem. Der relativ schwere
Stabkettenförderer ist durch seitliche Schienen abgestützt, die im Trocknergehäuse
untergebracht sind. Die durch Laschen miteinander verbundenen Stäbe des
Förderers sind an den Enden mit Lagerzapfen versehen, auf denen drehbare Rollen
sitzen, die auf den Schienen laufen. Die Lager sind daher im Normalbetrieb ständig
der heißen und feuchten Trockneratmosphäre ausgesetzt. Dadurch wird eine
wirksame Schmierung praktisch unmöglich gemacht. Hoher Verschleiß und starke
Geräuschentwicklung sind die unvermeidliche Folge.
Die DE-AS 16 04 996 zeigt eine Wärmebehandlungsanlage mit einem
luftdurchlässigen umlaufenden Förderband. Oberhalb und unterhalb des aktiven
Trums sind Blaskästen angeordnet, die mit Düsen versehen sind. Die Anlage ist
insbesondere für die Behandlung 2 bis 3 mm dicker PVC-Bodenbeläge bestimmt, d. h.
für Bahnen mit relativ hohem Flächengewicht. Der Schrift ist nicht zu entnehmen, daß
das Düsensystem geeignet ist, das Gut in der Schwebe zu führen. Der Umstand, daß
auf der Anlage nicht nur zusammenhängende Warenbahnen, sondern auch fliesen-
oder streifenartige Bahnstücke behandelt werden sollen, deutet darauf hin, daß eine
berührungslose Führung nicht in Betracht kommt. Zum Abstützen des Förderbandes
sind Tragrollen vorgesehen, die - über die Länge der Behandlungsstrecke verteilt - in
kurzen Abständen angeordnet sind. Über die Lagerung der Tragrollen ist der Schrift
nichts zu entnehmen. Ordnet man die Lager innerhalb der Behandlungskammer an,
so stellen sich ähnliche Probleme wie bei dem oben beschriebenen
Stabkettenförderer. Ordnet man sie außerhalb der Kammer an, so müssen die
erforderlichen Wanddurchbrüche für die Tragrollen abgedichtet werden, um das
Eindringen von kalter Luft und die Kondensatbildung zu vermeiden. Auch bei
perfekter Abdichtung besteht die Gefahr der Kondensatbildung an den Tragrollen, die
infolge der Wärmeleitung in Wandnähe relativ kalt sind. Andererseits können bei
hohen Behandlungstemperaturen infolge der Wärmeleitung die Lagerenden der
Tragrollen noch so stark erwärmt werden, daß eine Kühlung erforderlich ist. Je nach
der Art des zu behandelnden Gutes können die Tragrollen durch kondensierenden
Dampf, gegebenenfalls in Verbindung mit Partikeln oder Flusen, verschmutzen und
müssen von Zeit zu Zeit mit erheblichem Aufwand gereinigt werden. Der
mechanische Aufwand für den Antrieb der Tragrollen ist beachtlich.
Aus der DE-AS 16 04 922 ist ein Trockner für Furniere, Pappe oder dergleichen
bekannt, bei dem zwischen einer oberen und einer unteren Reihe von Düsenkästen
die aktiven Trume zweier Förderbänder durchlaufen, so daß das zu behandelnde Gut
zwischen den beiden Trumen eingespannt ist. Die für Furniertrockner typische
Einspannung zwischen einem tragenden Band und einem sogenannten Deckband
wirkt der Tendenz des Furniers entgegen, während der Trocknung Beulen oder
Wellen zu bilden oder sich an den Kanten oder Ecken einzurollen. Um einerseits
diesen Glätt- und Bügeleffekt zu vervollkommnen und andererseits einen guten
Wärmeübergang zu gewährleisten, sollen als Förderbänder bevorzugt glatte
Stahlbänder eingesetzt werden, die auch perforiert sein können. Mit den Düsen wird
Heißluft auf die beiden Stahlbänder geblasen, die auf diese Weise auf hoher
Temperatur gehalten werden und die Wärme durch direkten Kontakt auf das
eingespannte Furnier übertragen. Eine schwebende Führung der Bänder ist der
Schrift nicht zu entnehmen. Eine bevorzugte Ausführung, bei der zur Verstärkung des
Bügeleffektes die Förderbänder über Umlenkrollen wellenförmig geführt werden, ist
einer berührungslosen Führung geradezu diametral entgegengerichtet.
Die Dokumentation zum Kolloquium über Industrieaerodynamik, Aachen,
28. bis 30. Oktober 1974, umfaßt einen Vortrag von Hilmar Vits mit dem Titel
"Schwebetrockner" (Seiten 75 bis 91). Darin werden mehrere Schwebedüsensysteme
erläutert und durch Zeichnungen veranschaulicht.
Durch die DE-OS 16 29 041 ist es weiterhin bekannt, innerhalb von
Schwebedüsensystemen zwecks Verbesserung des Wärmeüberganges auch Düsen
anzuordnen, die nicht die bei Schwebedüsen bekannten besonderen Merkmale und
daher auch keine zu einer stabilen Bahnführung beitragende Kraft-Abstand-
Charakteristik aufweisen, sondern als einfache Prallstrahldüsen ausgebildet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung,
insbesondere zur Trocknung, von Bahnen zu schaffen, die einerseits nicht geeignet
sind, frei schwebend durch die Behandlungsstrecke geführt zu werden, aber
andererseits - falls sie auf einem Förderband aufliegend durch die
Behandlungsstrecke geführt werden - das Förderband so stark belasten,
daß eine Abstützung unerläßlich ist. Im Vordergrund des Interesses stehen
zusammenhängende oder aus aneinandergereihten einzelnen Stücken bestehende
Bahnen aus dickem Teppichmaterial oder andere dicke Textilbahnen, die in
Schwebedüsensystemen wegen unzureichender Quersteifigkeit zu starkem Flattern
neigen und/oder besonders empfindlich gegen Längszug sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1
aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das aktive Trum des Förderbandes
zusammen mit der daraufliegenden Bahn im Betrieb ausschließlich durch die
aerodynamische Wirkung der von dem Schwebedüsensystem ausgehenden
Blasstrahlen in der Schwebe gehalten. Es sind daher auf der ganzen Länge der
Behandlungsstrecke keinerlei mechanische Stütz- oder Führungseinrichtungen, wie
Rollen, Schienen, Ketten oder dgl., vorgesehen. Dementsprechend ist das
Förderband luftundurchlässig oder - falls es z. B. aus einem Drahtgeflecht hergestellt ist -
zumindest sehr dicht, nämlich so dicht, daß es mit einem Schwebedüsensystem
aerodynamisch in der Schwebe gehalten werden kann.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist Gegenstand des Anspruchs 2.
Für die meisten Anwendungsfälle ist das Merkmal des Anspruchs 3 besonders
empfehlenswert.
Bei der Behandlung sehr dicker Bahnen mit geringer Durchlässigkeit ermöglicht das
Merkmal des Anspruchs 4 das Entweichen des bei der Trocknung entstehenden
Dampfes durch das Förderband hindurch.
Das Merkmal des Anspruchs 5 trägt zur Verbesserung des Wärmeüberganges bei.
Das Merkmal des Anspruchs 6 wird empfohlen für die Behandlung von Bahnen mit
besonders hohem Flächengewicht.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht
dargestellten Ausführungsbeispiels.
Der in der Zeichnung veranschaulichte Trockner hat ein Gehäuse 1 in Form eines
rechteckigen Kastens. Die Stirnwände sind mit je einem oberen, etwa in halber Höhe
angebrachten Schlitz 2 und einem in Bodennähe befindlichen unteren Schlitz 3
versehen. Das Gehäuse hat eine beträchtliche Länge, z. B. 10 bis 25 m. Es kann in
üblicher Weise aus einer Anzahl von baukastenartig aneinandergereihten Abteilen
bestehen. Ein umlaufendes endloses Förderband 4 aus Stahlblech ist über Rollen 5
geführt, die außerhalb des Gehäuses 1 in der Nähe der beiden Stirnwände
angeordnet sind. Mindestens eine der Rollen 5 ist mit einem nicht dargestellten
Antrieb versehen. Das Obertrum des Förderbandes 4 ist durch die oberen Schlitze 2
hindurchgeführt, das Untertrum durch die unteren Schlitze 3. Das Förderband 4 ist
vorzugsweise ein nicht perforiertes, völlig glattes Band. Es kann aber auch perforiert
sein, jedoch soll die Lochfläche höchstens 5% der gesamten Bandfläche umfassen.
Innerhalb des Gehäuses 1 ist ein Belüftungssystem untergebracht, welches je eine
Reihe von fingerartigen oberen und unteren Blaskästen 6, 7 8, 9 umfaßt, die sich im
wesentlichen über die Breite des Förderbandes 4 erstrecken. Sie sind in kurzem
Abstand oberhalb bzw. unterhalb des Obertrums des Förderbandes 4 angordnet. Die
Blaskästen 6, 7, 8, 9 sind in bekannter Weise über Verteilerkanäle mit der Druckseite
von Gebläsen verbunden, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Das
Belüftungssystem umfaßt auch Einrichtungen zum Aufheizen des
Behandlungsmediums, die zum Stand der Technik gehören und daher weder einer
zeichnerischen Darstellung noch einer weiteren Erläuterung bedürfen.
Die mit dem Bezugszeichen 6 versehenen oberen Blaskästen sind in der für
sogenannte Luftkissendüsen typischen Weise an der Seite, die dem Förderband 4
zugewandt ist, mit je zwei parallelen Düsenschlitzen oder Lochreihen versehen. Die
Blaskästen 6 sind so geformt, daß die aus den beiden Düsenschlitzen bzw.
Lochreihen austretenden Blasstrahlen schräg gerichtet sind und zueinander
konvergieren. Die mit dem Bezugszeichen 8 versehenen unteren Blaskästen sind
analog ausgebildet. Sie haben jedoch vorzugsweise im Vergleich zu den Blaskästen 6
einen vergrößerten Querschnitt, d. h. sie sind für einen größeren Luftdurchsatz
ausgelegt. Die Blaskästen 8 sind versetzt zu den Blaskästen 6 angeordnet, so daß
einer Lücke zwischen zwei benachbarten Blaskästen 6 ein Blaskasten 8
gegenübersteht, und umgekehrt.
Auf dem - in Förderrichtung gesehenen - vorderen Teil der Behandlungsstrecke ist
zwischen je zwei benachbarten Blaskästen 6 je ein zusätzlicher Blaskasten 7
angeordnet. Ebenso ist auf dieser Teilstrecke zwischen zwei benachbarten unteren
Blaskästen 8 je ein zusätzlicher Blaskasten 9 vorgesehen. Der Blaskasten 7, 9 hat
einen Schlitz, der in der für Prallstrahldüsen üblichen Weise so gestaltet ist, daß ein
austretender Blasstrahl vertikal gerichtet ist.
In Betrieb wird eine zu behandelnde Bahn 10, z. B. eine zusammenhängende, quasi
endlose Bahn aus dickem Teppichmaterial, die kontinuierlich aus einer nicht
dargestellten vorgeschalteten Behandlungs- oder Speichervorrichtung über eine
symbolisch als Umlenkrolle 11 dargestellte Zuführvorrichtung auf das Obertrum des
Förderbandes 4 aufgelegt. Das Obertrum wird daher auch als aktives Trum
bezeichnet. Die Bahn durchläuft, auf dem Förderband 4 aufliegend, die
Behandlungsstrecke in dem Gehäuse 1 und wird anschließend einem Wickler 12 oder
einer nicht dargestellten nachgeschalteten Fördereinheit zugeführt. Der Antrieb des
Wicklers 12 oder der nachgeschalteten Fördereinheit ist mit dem Antrieb des
Förderbandes 4 in der Weise gekoppelt, daß die Bahn 10 mit der gleichen
Geschwindigkeit abgezogen wird, mit der das Förderband 4 umläuft. Bei einem
Wickler 12 ist der Antrieb so gesteuert, daß die Drehzahl umgekehrt proportional zum
wachsenden Durchmesser abnimmt, d. h., daß die Umfangsgeschwindigkeit konstant
ist. Zwischen dem aktiven Trum des Förderbandes 4 und der zu behandelnden Bahn 1
10 besteht daher - zumindest im Endabschnitt der Behandlungsstrecke - keine
Relativbewegung in Transportrichtung. Das schließt nicht aus, daß stark
schrumpfende Ware mit Voreilung zugeführt wird und sich im Verlauf der
Behandlungsstrecke entsprechend der Schrumpfung relativ zum Förderband 4
bewegt.
Heißes Behandlungsmedium, insbesondere Heißluft, wird aus den Düsenschlitzen
der Blaskästen 6, 8 ausgeblasen und hält das aktive Trum des Förderbandes 4
zusammen mit der daraufliegenden Bahn 10 in der Schwebe. Es durchläuft in Kontakt
mit der Bahn 10 die gesamte Behandlungsstrecke in gerader Linie, ohne daß eine
mechanische Abstützung durch Rollen, Laufschienen oder dergleichen erforderlich
ist. Die Abstützung des aktiven Trums mit dem daraufliegenden schweren
Teppichmaterial wird allein durch die bahnstabilisierende Aerodynamik der aus den
Düsenschlitzen der Blaskästen 6, 8 austretenden Blasstrahlen bewirkt. Insbesondere
bei Bahnen mit hohem Flächengewicht ist der erforderliche Luftdurchsatz bei den
unteren Blaskästen 8 deutlich größer als bei den oberen Blaskästen 6. Daher wirkt
von unten eine größere aerodynamische Kraft als von oben, so daß das Gewicht des
aktiven Trums und der Bahn 10 kompensiert wird. Das aus den oberen Blaskästen 6
ausströmende heiße Behandlungsmedium überträgt Wärme direkt auf die Oberseite
der zu behandelnden Bahn 10. Das aus den unteren Blaskästen 8 ausströmende
Behandlungsmedium überträgt Wärme auf das Förderband 4. Von dort wird die
Wärme durch Kontakt auf die Unterseite der aufliegenden Bahn 10 übertragen. Bei
Bahnen aus sehr dickem Material mit geringer Durchlässigkeit kann bei Verwendung
eines perforierten Förderbandes der bei der Trocknung entstehende Dampf durch die
Löcher des Förderbandes entweichen.
Zur Verbesserung des Wärmeüberganges tragen die mit Prallstrahldüsen
ausgestatteten oberen Blaskästen 7 und unteren Blaskästen 9 bei. Bekanntlich ist bei
senkrecht aufprallenden Blasstrahlen der Wärmeübergang optimal. Auf die tragende
und bahnstabilisierende Funktion des Belüftungssystems haben diese zusätzlichen
Blasstrahlen weder im positiven noch im negativen Sinne einen nennenswerten
Einfluß.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur zur Behandlung von
zusammenhängenden, quasi endlosen Bahnen geeignet, sondern auch zur
Behandlung von Stücken beliebiger Länge, die unverbunden hintereinander auf das
Förderband 4 aufgelegt werden.
Das im Zusammenhang mit der Zeichnung beschriebene Schwebedüsensystem ist
nur als Beispiel zu verstehen. Wie schon die in der Einleitung angegebene Arbeit von
Hilmar Vits zeigt, sind noch viele andere Belüftungssysteme geeignet, eine Bahn
aerodynamisch in der Schwebe zu halten. Gegenstand der Erfindung ist weder das
Schwebedüsensystem noch die Auswahl eines bestimmten Schwebedüsensystems,
sondern die Kombination eines beliebigen Schwebedüsensystems mit einem
undurchlässigen oder höchstens in geringem Maße durchlässigen Förderband, so
daß die zu behandelnde Bahn während der Behandlung auf dem Förderband aufliegt
und mit ihr gemeinsam in der Schwebe gehalten wird.
Gegenüber einem vergleichbaren Bandtrockner, dessen Förderband mechanisch
abgestützt ist, besteht der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Trockners darin, daß
das Schwebedüsensystem völlig wartungsfrei arbeitet. Dieser Vorteil ist bei gewissen
Anwendungsfällen so groß, daß er die erhöhten Betriebskosten mehr als
kompensiert.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Wärmebehandlung, insbesondere zur Trocknung von
durchlaufenden zusammenhängenden oder aus aneinandergereihten einzelnen
Stücken bestehenden Bahnen, insbesondere aus Teppichware oder sonstiger
Textilware mit hohem Flächengewicht,
mit einem umlaufenden endlosen Förderband (4) für die darauf aufliegende Bahn, welches höchstens eine geringe Luftdurchlässigkeit aufweist
und mit einem als Schwebedüsensystem ausgebildeten Belüftungssystem, welches je eine Reihe von oberen und unteren Blaskästen (6, 7, 8, 9) umfaßt, die oberhalb bzw. unterhalb des aktiven Trums des Förderbandes (4) angeordnet sind und sich etwa über die Breite des Förderbandes (4) erstrecken.
mit einem umlaufenden endlosen Förderband (4) für die darauf aufliegende Bahn, welches höchstens eine geringe Luftdurchlässigkeit aufweist
und mit einem als Schwebedüsensystem ausgebildeten Belüftungssystem, welches je eine Reihe von oberen und unteren Blaskästen (6, 7, 8, 9) umfaßt, die oberhalb bzw. unterhalb des aktiven Trums des Förderbandes (4) angeordnet sind und sich etwa über die Breite des Förderbandes (4) erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (4)
aus Stahlblech besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Förderband (4) luftundurchlässig ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlblech
perforiert ist und daß die freie Lochfläche weniger als 5% der Bandfläche umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Belüftungssystem zusätzlich zu den mit Schwebedüsen ausgestatteten
Blaskästen (6, 8) auch Blaskästen (7, 9) umfaßt, die mit Prallstrahldüsen
ausgestattet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unter
dem aktiven Trum des Förderbandes (4) angeordneten, mit Schwebedüsen
versehenen Blaskästen (8) für einen höheren Luftdurchsatz ausgelegt sind als die
oberhalb des aktiven Trums angeordneten, mit Schwebedüsen versehenen
Blaskästen (6).
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- 1999-07-31 DE DE1999136191 patent/DE19936191C2/de not_active Expired - Fee Related
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