-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mehrlagigen Beschichten,
insbesondere bezieht sie sich auf das Reparieren von Beschichtungen
auf Substraten, wobei eine Fülllage,
die mit Hilfe einer Hochenergiestrahlung gehärtet werden kann, sowie eine
Lage einer Deckbeschichtung aufgetragen werden. Das Verfahren kann
auf dem Gebiet der Beschichtung von Automobilen und von industriellen Gegenständen eingesetzt
werden.
-
BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK AUF DIESEM GEBIET
-
Es
ist bekannt auf dem Gebiet der Fahrzeugbeschichtung solche Beschichtungszusammensetzungen
einzusetzen, die mit Hilfe einer UV (Ultraviolett) Strahlung gehärtet werden
können.
Beschichtungszusammensetzungen auf der Basis von durch freie Radikale
polymerisierbaren Bindemitteln werden bei solchen Anwendungen besonders
angewendet. Diese Beschichtungszusammensetzungen enthalten allgemein
Photoinitiatoren. Beschichtungszusammensetzungen, die durch UV Strahlung
gehärtet werden
können,
sind zum Beispiel in den Veröffentlichungen
DE-A-198 18 735 und US-A-5 932 282 beschrieben worden.
-
Auf ähnliche
Weise ist es in dem Zusammenhang mit Fahrzeugbeschichtungen bekannt,
die verschiedenen Lagen einer Mehrlagenstruktur, wie etwa eine Lage
aus Füllmittel,
Grundschicht und/oder Klarschicht, aus Beschichtungszusammensetzungen
zu erzeugen, welche durch UV Strahlung gehärtet werden können.
-
In
diesem Rahmen beschreibt das Patent US-A-4 668 529 eine aus einer
Komponente bestehende Füllmittelbeschichtungszusammensetzung
für die
Reparaturbeschichtung, welche mit Hilfe von UV Strahlung härtbar ist.
Es werden nur reaktive Verdünnungsmittel
als die durch UV härtbaren
Komponenten verwendet. Diese enthalten Tripropylenglycoltriacrylat
und Trimethylpropantriacrylat. Die Zusammensetzung enthält zusätzlich ein
physikalisch trocknendes Epoxyharz, welches auf einem Bisphenol-A-diglycidylether
beruht.
-
Die
Veröffentlichung
DE-A-197 57 082 beschreibt ein Verfahren für die mehrlagige Beschichtung,
bei dem die verwendete Zusammensetzung der Füllmittelbeschichtung entweder
ausschließlich
Bindemittel enthält,
welche durch eine Polymerisation mit freien Radikale und/oder auf
kationischem Weg härtbar
sind, oder Bindemittel enthält,
welche durch eine Polymerisation mit freien Radikalen und/oder auf
kationischem Weg härtbar
sind, und weiterhin auch chemisch vernetzende Bindemittel. Das Härten vollzieht
sich mit Hilfe einer Hochenergiestrahlung.
-
Bekannte
Zusammensetzungen für
die Füllmittelbeschichtung,
welche mit Hilfe einer Hochenergiestrahlung gehärtet werden können, sind
jedoch ebenfalls, dies zusätzlich
zu den nicht zu bestreitenden vorteilhaften Eigenschaften der durch
UV härtbaren
Systeme, mit mehreren Nachteilen behaftet, insbesondere wenn sie
als Primerfüllmittel
formuliert und verwendet werden sollen. Primerfüllmittel erfüllen oder
kombinieren im Allgemeinen die Funktion eines Primers und die eines
Füllmittels
in einer einzigen Beschichtungszusammensetzung und sie werden unmittelbar
auf das zu beschichtende Substrat, ohne die Auftragung einer Primerlage,
aufgetragen. UV härtbare
Primerfüllmittel
zeigen jedoch immer noch eine nicht angemessene Haftung auf Metallsubstraten
wie etwa auf Aluminium, Stahl und Zink. Darüber hinaus können Kantenmarkierungen
auftreten wenn ein Überziehen
mit weiteren Beschichtungslagen stattfindet und die Beschichtungszusammensetzungen
zeigen Mängel
hinsichtlich der Stabilität und/oder
des Fließens.
-
Das
Patent
US 5 091 211 beschreibt
ein Beschichtungsverfahren, bei welchem eine Vinylharzlage beschichtet
wird mit einer Beschichtungszusammensetzung, welche sich zusammensetzt
aus einem durch Strahlung härtbaren
Acrylurethan, einem Photoinitiator, einem ungesättigten der Additions-Polymerisation
unterliegenden Monomer und einem Mono- oder Diester der Phosphorsäure in einer
Menge, die ausreicht, um die Haftung der Beschichtungszusammensetzung
auf der Vinylharzlage zu verbessern. Es wird in diesem Zusammenhang
kein Bezug genommen auf ein direktes Beschichten von Metallsubstraten.
-
Diese
Erfindung liefert ein Verfahren zum Beschichten von Substraten,
welches es möglich macht,
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
aufzutragen, die mittels einer Hochenergiestrahlung härtbar sind,
und welches Beschichtungen mit einer ausgezeichneten Haftung auf
verschiedenen Metallsubstraten ergibt. Während dieselben gute Bearbeitungsmerkmale
beibehalten, sollten die Zusammensetzungen für die Füllmittelbeschichtung eine ausgewogene
Beziehung zwischen einer guten Stabilität und einem guten Fließen aufweisen.
Zusätzlich sollten
in dem Fall, wo die Füllmittellagen
einen weiteren Überzug
erhalten, keine Kantenmarkierungen auftreten.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung zielt auf ein Verfahren zur Mehrlagenbeschichtung von
Substraten, welches die folgenden Schritte umfasst;
- a) ein Auftragen einer Fülllage
einer Beschichtungszusammensetzung eines Füllmittels auf ein Metallsubstrat,
- b) ein Härten
der resultierenden Fülllage
durch eine Bestrahlung mit einer Hochenergiestrahlung und
- c) ein Auftragen, auf die gehärtete Fülllage, einer Deckbeschichtungslage
bestehend aus einer farbigen und/oder einer einen Spezialeffekt
hervorrufenden Beschichtungszusammensetzung für den Grundüberzug und aus einer durchsichtigen Beschichtungszusammensetzung
für einen
Klarüberzug
oder aus einer pigmentierten, einlagigen Beschichtungszusammensetzung
für den
Decküberzug,
sowie ein Härten
der Deckbeschichtungslage;
wobei die Beschichtungszusammensetzung
des Füllmittels
enthält: - A) mindestens ein Bindemittel, das in der Lage
ist, eine Polymerisation durch freie Radikale einzugehen und das
weniger als drei olefinische Doppelbindungen pro Molekül aufweist,
- B) mindestens einen Ester von alpha, beta-olefinisch ungesättigten
Monocarboxylsäuren,
welcher in der Lage ist, eine Polymerisation durch freie Radikale
einzugehen und welcher eine olefinische Doppelbindung pro Molekül aufweist,
und
- C) mindestens eine Verbindung, die mindestens eine Phosphorsäuregruppe
aufweist.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER AUSFÜHRUNGEN
-
Bevorzugte
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen,
die zum Einsatz kommen, sind diejenigen, die 10–80 Gewichtsprozent, besonders
bevorzugt 15–60
Gewichtsprozent von der Komponente A) und 20–90 Gewichtsprozent, besonders
bevorzugt 40–85
Gewichtsprozent von der Komponente B) enthalten, wobei die besagten
Gewichtsprozente der Komponente A) und der Komponente B) sich zusammen
auf 100 Gewichtsprozent aufsummieren. Die Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen enthalten
vorzugsweise 1–15
Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 2–10 Gewichtsprozent einer Komponente C),
bezogen auf die gesamte Menge der Beschichtungszusammensetzung.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
enthalten Bindemittel, die mit Hilfe einer Hochenergiestrahlung
als Komponente A) härtbar sind.
Bindemittel, die mit Hilfe einer Hochenergiestrahlung härtbar sind
und die zur Verwendung gelangen können, enthalten irgendwelche
herkömmlichen
Bindemittel, die durch Strahlung härtbar sind durch eine Polymerisation
mit freien Radikalen oder mit Mischungen derselben, welche den Anforderungen
einer niedrigen Funktionalität
gerecht werden. Die durch freie Radikale polymerisierbaren Bindemittel
müssen
einen Gehalt an Doppelbindungen von weniger als 3 pro Molekül aufweisen.
Ein Gehalt an Doppelbindungen von 1,5 bis 2,5 pro Molekül wird bevorzugt.
-
Der
Experte auf diesem Gebiet kennt solche Bindemittel und er ist in
der Lage, sie entsprechend mit Hilfe der herkömmlichen Verfahren herzustellen, um
die gewünschte
Funktionalität
zu erzielen.
-
Die
durch freie Radikale polymerisierbaren Bindemittel können zum
Beispiel Vorpolymere enthalten, etwa Polymere oder Oligomere, welche
durch freie Radikale polymerisierbare, olefinische Doppelbindungen
in dem Molekül
enthalten. Die polymerisierbaren Doppelbindungen können zum
Beispiel in der Form von (Meth)acryloyl-, Vinyl-, Allyl-, Maleat- und/oder
Fumaratgruppen vorhanden sein. Die durch freie Radikale polymerisierbaren
Doppelbindungen sind besonders bevorzugt vorhanden in der Form von (Meth)acryloylgruppen.
-
Beispiele
von Vorpolymeren oder von Oligomeren sind (meth)acryl-funktionale
(Meth)acryl-Copolymere,
Epoxyharz(meth)acrylate, Polyester(meth)acrylate, Polyether(meth)acrylate,
Polyurethan(meth)acrylate, Amino(meth)acrylate, Silikon(meth)acrylate,
Melamin(meth)acrylate, ungesättigte
Polyurethane oder ungesättigte
Polyester. Das zahlengemittelte Molekulargewicht (Mn) dieser Verbindungen
liegt vorzugsweise zwischen 200 bis 8000. (Cyclo)aliphatische Polyurethan(meth)acrylate,
Polyester(meth)acrylate, (meth)acryl-funktionale Poly(meth)acrylate
und Epox(meth)acrylate werden bevorzugt. Die Bindemittel können einzeln
oder als eine Mischung verwendet werden.
-
Sowohl
hier als auch weiter unten ist beabsichtigt, dass (Meth)acrylat,
(Meth)acryl und (Meth)acryloyl die Bedeutung haben sollen von Methacrylat
und/oder Acrylat, Methacryl und/oder Acryl sowie Acryloyl und/oder
Methacryloyl.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
enthalten die Komponente B). Die Komponente B) besteht aus Estern
von olefinisch ungesättigten
Monocarboxylsäuren,
welche in der Lage sind, eine Polymerisation durch freie Radikale
einzugehen und welche eine olefinische Doppelbindung pro Molekül aufweisen.
Die Komponente B) wirkt als ein reaktives Verdünnungsmittel. Reaktive Verdünnungsmittel
sind reaktive, polymerisierbare, flüssige Monomere, welche als
Lösungsmittel
für das
System wirken und welche an der Vernetzungsreaktion teilnehmen.
Die Komponente B) besteht aus Estern von olefinisch ungesättigten
Monocarboxylsäuren
mit aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Alkoholen.
Olefinisch ungesättigte
Monocarboxylsäuren,
welche hier in Betracht gezogen werden können, sind zum Beispiel Methacrylsäure, Crotonsäure und
Isocrotonsäure.
Die Alkohole enthalten insbesondere aliphatische, cycloaliphatische
oder aromatische, monohydrische, verzweigte oder unverzweigte Alkohole
mit 1–20
Kohlenstoffatomen pro Molekül. Die
Komponente B) enthält
vorzugsweise Ester der Methacrylsäure. Beispiele der (Meth)acrylsäureester mit
aliphatischen Alkoholen sind Methylacrylat, Ethylacrylat, Isopropylacrylat,
tert. Butylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Laurylacrylat, Stearylacrylat und die entsprechenden Methacrylate.
Cycloaliphatische (Meth)acrylate können auch wahlweise substituiert
werden. Die Substituenten enthalten zum Beispiel eine oder mehrere
Alkylgruppen, zum Beispiel bis zu drei, insbesondere solche mit
1–4 Kohlenstoffatomen.
Beispiele von (Meth)acrylsäureestern
mit cycloaliphatischen Alkoholen sind Cyclohexylacrylat, Trimethylcyclohexylacrylat,
4-tert.-Butylcyclohexylacrylat, Isobornylacrylat und die entsprechenden
Methacrylate. Beispiele von (Meth)acrylaten mit aromatischen Alkoholen
sind Benzyl(meth)acrylate. (Meth)acrylsäureester mit cycloaliphatischen
Alkoholen wie etwa Isobornyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat
und Derivate derselben werden als Komponente B) besonders bevorzugt.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
enthalten Verbindungen mit mindestens einer Phosphorsäuregruppe
als die Komponente C). Die Verbindungen können Verbindungen mit einem niedrigen
Molekulargewicht und/oder mit einem relativ hohen Molekulargewicht
enthalten wie etwa Monomere, Oligomere und/oder Polymere. Die Verbindungen
können
zum Beispiel Säurewerte
von 200–400
mg KOH/g aufweisen, vorzugsweise von 250–350 mg KOH/g. Die Verbindungen
der Komponente C) enthalten vorzugsweise mindestens eine durch freie
Radikale polymerisierbare Doppelbindung. Beispiele von nützlichen
Verbindungen mit einem niedrigen Molekulargewicht sind Phosphorsäurepartialester
oder Phosphorsäureesterderivate.
Beispiele von nützlichen
Verbindungen mit einem niedrigen Molekulargewicht, welche olefinische
Doppelbindungen enthalten, sind modifizierte Phosphorsäurepartialester
oder Phosphorsäureesterderivate
mit einer molekularen Masse von zum Beispiel 180 bis 500 g/Mol.
Eine Modifikation kann vorzugsweise durchgeführt werden mit (Meth)acryloylgruppen,
zum Beispiel durch eine Reaktion von Phosphorsäure oder von Phosphorsäurederivaten
mit (meth)acryloyl-funktionalen
Monomeren wie etwa Hydroxyalkyl(meth)acrylaten mit zum Beispiel
1–10,
vorzugsweise mit 1–4
C-Atomen in dem Alkylrest. Die Verbindungen mit einem niedrigen
Molekulargewicht können
als Monomere und/oder Oligomere vorhanden sein, zum Beispiel als
Dimer. Solche Verbindungen sind im Handel erhältlich zum Beispiel unter den
Namen "Additol" VXL 6219 (Solutia),
ITC 835 (Albright and Wilson) und Additive 97-070 (Rahn).
-
Beispiele
von Verbindungen mit einem relativ hohen Molekulargewicht, die als
die Komponente C) verwendet werden können, sind Harze mit modifizierten
Phosphorsäuregruppen
und mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht (Mn) von zum Beispiel 500
bis 8000 g/Mol. In dem bevorzugten Fall einer Modifikation der Komponente
C) mit Hilfe von durch freie Radikale polymerisierbaren Doppelbindungen können die
aufgegebenen Harze zusätzlich (meth)acryloyl-funktional
sein. Die (meth)acryloyl-funktionalen Harze mit Phosphorsäuregruppen enthalten
herkömmliche
Polyester, Polyurethan, Polyether, Epoxy- und Acryl(meth)acrylate,
welche dem Experten auf diesem Gebiet bekannt sind und welche in
geeigneter Weise modifiziert werden, zum Beispiel durch eine Reaktion
von geeigneten epoxyfunktionalen Harzen mit Phosphorsäure- oder
Phosphorsäurepartialestern.
-
Zusätzlich zu
der Komponente C) können weitere,
von der Komponente C) verschiedene, reaktive Verdünnungsmittel
vorhanden sein. Die zusätzlichen
reaktiven Verdünnungsmittel
können
in Mengen von zum Beispiel 1–20
Gewichtsprozent verwendet werden, bezogen auf das gesamte Gewicht
der Vorpolymere, Oligomere und reaktiven Verdünnungsmittel. Die zusätzlichen
reaktiven Verdünnungsmittel können di-
oder polyungesättigt
sein, aber sie können auch
monofunktionale, von der Komponente C) verschiedene, reaktive Verdünnungsmittel
enthalten. Beispiele von monoungesättigten, reaktiven Verdünnungsmitteln
sind: Maleinsäure,
Fumarsäure
und die Halbester derselben, Vinylacetat, Vinylether, substituierte
Vinylharnstoffe, Styrol, Vinyltoluol. Beispiele von diungesättigten,
reaktiven Verdünnungsmitteln sind:
Di(meth)acrylate wie etwa Alkylenglycol-di(meth)acrylat, Polyethylenglycol-di(meth)acrylat,
1,3-Butandiol-di(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat,
Divinylbenzol, Dipropylenglycol-di(meth)acrylat, Hexandiol-di(meth)acrylat.
Beispiele von polyungesättigten, reaktiven
Verdünnungsmitteln
sind: Glycerol-tri(meth)acrylate, Trimethylolpropan, Tri(meth)acrylate,
Pentaerythritol-tri(meth)acrylate, Pentaerythritol-tetra(meth)acrylate.
Die zusätzlichen reaktiven
Verdünnungsmittel
können
einzeln oder als eine Mischung verwendet werden.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen,
die unter der Einwirkung von Strahlung aushärten, enthalten Photoinitiatoren.
Geeignete Photoinitiatoren sind zum Beispiel solche, die in dem
Wellenlängenbereich
von 190 bis 600 nm absorbieren.
-
Beispiele
von verwendbaren Photoinitiatoren sind Benzoin und dessen Derivate,
Acetophenon und dessen Derivate wie etwa 2,2-Diacetoxyacetophenon,
Benzophenon und dessen Derivate, Thioxanthon und dessen Derivate,
Anthrachinon, 1-Benzoylcyclohexanol, phosphororganische Verbindungen wie
etwa Acylphosphinoxide. Die Photoinitiatoren werden zum Beispiel
in Mengen von 0,1–7
Gewichtsprozent verwendet, vorzugsweise von 0,5–5 Gewichtsprozent, bezogen
auf die gesamte Menge an durch freie Radikale polymerisierbaren
Vorpolymeren, reaktiven Verdünnungsmitteln
und Photoinitiatoren. Die Photoinitiatoren können einzeln oder in Kombination
verwendet werden.
-
Die
Zusammensetzungen für
Füllmittelbeschichtungen,
die mit Hilfe von Hochenergiestrahlung härtbar sind, können auch
zusätzlich
zu den durch freie Radikale polymerisierbaren Komponenten, die mittels
Hochenergiestrahlung polymerisierbar sind, noch weitere Komponenten
enthalten, zum Beispiel Bindemittel und/oder reaktive Verdünnungsmittel,
welche durch einen zusätzlichen
Härtungsmechanismus
chemisch vernetzbar sind. Chemisch vernetzende Bindemittel, die
verwendet werden können, sind
zum Beispiel irgendwelche gewünschten,
aus zwei Komponenten bestehende Bindemittelsysteme, welche auf einer
hydroxyfunktionalen Komponente und auf einer isocyanatfunktionalen
Komponente beruhen sowie auf einer hydroxyfunktionalen Komponente
und einer Anhydridkomponente, einer Polyaminkomponente und einer
Epoxidkomponente. Die zusätzlichen
funktionalen Gruppen und die Doppelbindungen können hier in dem gleichen Bindemittel und/oder
in getrennten Bindemitteln vorhanden sein.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen,
die in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendbar
sind, können
Füllmittel
und Pigmente enthalten. Diese umfassen die herkömmlichen Füllmittel und organisch oder
anorganisch gefärbte
Pigmente und/oder Korrosionsschutzpigmente, die in der Beschichtungsindustrie
verwendbar sind. Beispiele von Pigmenten sind Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid,
Eisenoxidpigmente, Ruß (carbon
black), Azopigmente, Zinkphosphat. Beispiele von Füllmitteln
sind Siliziumdioxid, Aluminiumsilikat, Bariumsulfat und Talk.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen,
die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendbar sind, können
Beschichtungszusammensetzungen enthalten, welche auf Wasser oder
auf einem Lösungsmittel
basieren. Sie können Wasser
und/oder organische Lösungsmittel
enthalten. In dem Fall der auf Wasser beruhenden Beschichtungszusammensetzungen
können
die vorhandenen Bindemittel ionisch oder nicht ionisch stabilisiert
sein, um eine ausreichende Wasserverdünnbarkeit zu erzielen. Alternativ
oder zusätzlich
ist es möglich,
eine Wasserverdünnbarkeit
mittels externer Emulgatoren zu erzielen. Die Beschichtungszusammensetzungen
können
jedoch auch die Form von 100 % Systemen annehmen, ohne organische
Lösungsmittel
und Wasser.
-
Die
Lösungsmittel
enthalten herkömmliche Beschichtungslösungsmittel.
Diese können
aus der Herstellung von den Bindemitteln herrühren oder sie können getrennt
hinzugefügt
werden. Beispiele von solchen Lösungsmitteln
sind mono- oder polyhydride Alkohole, zum Beispiel Propanol, Butanol,
Hexanol; Glycolether oder -ester, zum Beispiel Ethylenglycol, Monobutylether,
Diethylenglycolmonobutylether, Diethylenglycoldialkylether, Dipropylenglycoldialkylether,
Ethylenglycolmonoethyletheracetat, Ethylenglycolmonobutyletheracetat,
Diethylenglycolmonobutyletheracetat, Ester wie etwa Butylacetat,
Isobutylacetat, Butylacetat, Glycole wie zum Beispiel Ethylenglycol,
Propylenglycol und die Oligomere derselben, N-Methylpyrrolidon und
Ketone wie zum Beispiel Methylethylketon, Aceton, Cyclohexanon;
aromatische oder lineare oder verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
zum Beispiel Toluol oder Xylol.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
können
weiterhin herkömmliche,
in Verbindung mit Beschichtungen verwendete Zusatzstoffe enthalten.
Beispiele von Zusatzstoffen, welche in Verbindung mit Beschichtungen
auf herkömmliche Weise
verwendet werden, sind Egalisierungsmittel, rheologische Mittel
wie etwa hochgradig disperses Siliziumdioxid oder polymere Harnstoffverbindungen, Verdickungsmittel,
zum Beispiel solche, sie auf carboxyfunktionalen Polymeren oder
auf Polyurethanen beruhen, Antischaummittel, Benetzungsmittel, Dispergatoren,
Antikratermittel, Katalysatoren. Die Zusatzstoffe werden in herkömmlichen
Mengen verwendet, welche dem Experten auf diesem Gebiet bekannt
sind.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
werden auf die herkömmliche
Art und Weise hergestellt, so wie dies dem Experten auf diesem Gebiet
bekannt ist.
-
Gemäß dem Verfahren
der Erfindung wird die Füllmittellage
zuerst auf ein Metallsubstrat aufgetragen. Die Füllmittel können auf eine Automobilkarosserie
oder auf Teile derselben als einen Teil eines Mehrlagenbeschichtungsverfahrens
aufgetragen werden. Die Füllmittellagen
können
besonders vorteilhaft direkt auf glänzende Metallsubstrate aufgetragen
werden wie etwa auf Eisen, Stahl, galvanisierten Stahl, Aluminium
und Zink. Das Auftragen kann durchgeführt werden unter Verwendung
bekannter Verfahren, vorzugsweise mittels Sprühverfahren.
-
Wenn
die Füllmittelbeschichtungszusammensetzung
erst einmal auf eines der oben angegebenen Substrate aufgetragen
worden ist, dann wird die Füllmittellage,
wahlweise nach einer Phase eines schnellen Trocknens (flash-off
phase), einer Hochenergiestrahlung ausgesetzt, vorzugsweise einer
UV Strahlung. Verwendbare UV Strahlungsquellen sind solche, die
in dem Wellenlängenbereich
von 180 bis 420 nm emittieren, insbesondere von 200 bis 400 nm.
Beispiele von solchen UV Strahlungsquellen sind wahlweise hoch dotierte
Quecksilberdampfemitter mittleren und niedrigen Drucks, Gasentladungslampen
wie etwa Niederdruckxenonlampen, ungepulste UV Laser, UV Punktquellenemitter
wie etwa UV emittierende Dioden und schwarze Leuchtröhren.
-
Zusätzlich zu
diesen kontinuierlich arbeitenden UV Strahlungsquellen ist es jedoch
auch möglich,
diskontinuierliche UV Strahlungsquellen zu verwenden, zum Beispiel
gepulste UV Laser oder "Hochenergie-Flashinstallationen" (unter der Kurzbezeichnung
bekannt als UV Flashlampen = UV Blitzlichtlampen). Die UV Blitzlampen
können
eine Vielzahl von Blitzröhren
enthalten, zum Beispiel mit einem Inertgas wie etwa Xenon gefüllte Quartzröhren. Die
UV Blitzlampen weisen eine Beleuchtungsstärke von zum Beispiel mindestens
10 Megalux auf und vorzugsweise von 10 bis 80 Megalux pro Blitzentladung.
Die Energie pro Blitzentladung kann zum Beispiel 1 bis 10 kJoule
betragen.
-
Die
Bestrahlungszeit mit UV Strahlung kann, wenn UV Blitzlampen als
die UV Strahlungsquelle verwendet werden, zum Beispiel in dem Bereich
von 1 Millisekunde bis zu 400 Sekunden liegen, vorzugsweise von
4 bis zu 160 Sekunden, abhängig
von der Anzahl der ausgewählten
Blitzentladungen. Die Blitze können
getriggert werden, zum Beispiel etwa alle 4 Sekunden. Ein Härten kann
zum Beispiel stattfinden mittels 1 bis 40 aufeinander folgender
Blitzentladungen. Wenn kontinuierliche UV Strahlungsquellen verwendet
werden, dann kann die Bestrahlungszeit zum Beispiel in dem Bereich
von einigen Sekunden bis zu etwa 5 Minuten liegen, vorzugsweise
weniger als 5 Minuten.
-
Der
Abstand zwischen den UV Strahlungsquellen und der Substratoberfläche, die
zu bestrahlen ist, kann zum Beispiel 5 bis 60 cm betragen.
-
Wenn
die Füllmittellage
erst einmal aufgetragen und bestrahlt worden ist, dann können, je
nachdem dies erforderlich ist, eine oder mehrere ähnliche Füllmittellagen
in weiteren Arbeitsgängen
aufgetragen und der UV Bestrahlung ausgesetzt werden.
-
Wenn
die Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
Bindemittel enthalten, welche durch einen zusätzlichen Vernetzungsmechanismus
härten,
dann können
die Beschichtungen nach dem Arbeitsgang der Bestrahlung sich selbst überlassen bleiben,
um bei Raumtemperatur vollständig
auszuhärten,
zum Beispiel während
einer Zeitdauer von 16 bis 24 Stunden. Es ist auch möglich, eine
vollständige
Aushärtung
bei höheren
Temperaturen von zum Beispiel 30 bis 130 °C, vorzugsweise von 40 bis 80 °C, durchzuführen. Eine
vollständige
Aushärtung kann
mittels herkömmlicher
Verfahren stattfinden, zum Beispiel in einer Heizkabine oder mittels
IR Strahlung. Je nach der Härtungstemperatur
sind Aushärtungszeiten
von zum Beispiel 1 bis zu 60 Minuten möglich. Ein thermisches Aushärten kann
natürlich
auch vor der Bestrahlungsphase oder vor und nach der Bestrahlungsphase
durchgeführt
werden.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen,
die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendbar sind, können
als ein schleiffähiges
und schmirgelfähiges
Füllmittel
und, mit besonderem Vorteil, als ein Primerfüllmittel verwendet werden.
-
Wenn
die Füllmittellage
erst einmal mittels der Hochenergiestrahlung ausgehärtet worden
ist, dann wird gemäß dem Verfahren
der Erfindung die Füllmittellage überzogen
mit einer Deckbeschichtung einer farbigen und/oder einer einen Spezialeffekt
hervorrufenden Grundüberzugslage
und mit einer durchsichtigen Klarüberzugslage oder einem Decküberzug eines
pigmentierten, einlagigen Decküberzugs.
Es bestehen keine besonderen Beschränkungen hinsichtlich der Beschichtungen
mit den Grund-, Klar- und Einlagen-Decküberzügen, welche an dieser Stelle
verwendet werden.
-
Irgendwelche
auf einem Lösungsmittel
oder auf Wasser basierende Grundbeschichtungen, die dem Experten
auf diesem Gebiet bekannt sind und die in der herkömmlichen
Automobilbeschichtung verbreitet sind, insbesondere zur Reparatur
von Beschichtungen, sind geeignet als die farbigen und/oder die
einen Spezialeffekt hervorrufenden Beschichtungen für den Grundüberzug/Klarüberzug/Decküberzug.
Beispiele von auf Lösungsmittel basierenden
Grundbeschichtungen sind diejenigen, welche auf Polyacrylat- und/oder
Polyesterharzen beruhen, wahlweise in Kombination mit Melaminharzen
und Zelluloseestern. Beispiele von auf Wasser basierenden Beschichtungen
sind diejenigen, welche auf physikalisch trocknenden Harzen von
Polyurethan, Polyurethan/Harnstoff, Polyester, Polyesterurethan
und/oder Polyacrylat und den Modifikationen derselben beruhen, wie
etwa die acrylierten oder mit Silikon modifizierten Polyurethanharze
und/oder Polyesterharze. Weiterhin gehören zu den auf Wasser basierenden
Beschichtungen, die in Betracht gezogen werden können, diejenigen, die aus chemisch vernetzenden
Bindemittelkomponenten hergestellt werden, zum Beispiel aus Bindemitteln,
die Hydroxylgruppen und Vernetzungsmittel aus Polyisocyanat enthalten.
Ein Aushärten
dieses Grundüberzugs kann
bei Raumtemperatur durchgeführt
werden oder zwangsweise bei zum Beispiel 40–80 °C oder bei höheren Temperaturen von zum
Beispiel bis zu 130 °C. Die
Grundüberzugslage
kann jedoch, wahlweise nach einer Flash-off Phase, auch nass auf
nass mit einem Klarüberzug überzogen
werden und dann zusammen mit dem Klarüberzug bei den oben angegebenen
Temperaturen gehärtet
werden.
-
Irgendwelche
auf einem Lösungsmittel
oder auf Wasser basierende Klarbeschichtungen, die dem Experten
auf diesem Gebiet bekannt sind und die in der herkömmlichen
Automobilbeschichtung verbreitet sind, insbesondere zur Reparatur
von Beschichtungen, sind geeignet als die Klarbeschichtungen für den Grundüberzug/Klarüberzug/Decküberzug.
Beispiele von solchen Beschichtungen bestehen aus den auf Lösungsmitteln
basierenden Klarbeschichtungen oder aus den wässrigen Klarbeschichtungen, die
auf Bindemitteln beruhen, welche Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen
und Polyisocyanatvernetzungsmittel enthalten, und aus denjenigen,
die auf Bindemitteln beruhen, welche Aminogruppen und Acryloylgruppen
enthalten. Ein Aushärten
der Grundüberzugslage
kann bei Raumtemperatur durchgeführt
werden oder zwangsweise bei zum Beispiel 40–80 °C oder bei höheren Temperaturen von zum Beispiel
bis zu 130 °C.
-
Alternativ
kann der auf die Füllmittellage
aufgetragene Decküberzug
auch einen pigmentierten, einlagigen Decküberzug einer herkömmlichen,
auf einem Lösungsmittel
oder auf Wasser basierenden, pigmentierten, einlagigen Beschichtungszusammensetzung
für den
Decküberzug
aufweisen, welcher bei den oben angegebenen Temperaturen ausgehärtet wird.
-
Als
Grundüberzug,
Klarüberzug
und/oder einlagiger Decküberzug
für die
Herstellung der Decküberzugslage
eignen sich auch Beschichtungszusammensetzungen, welche mittels
UV Strahlung härtbar
sind.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann auch bei Beschichtungen für
Automobile sowie in der Industrie eingesetzt werden, in besonders
vorteilhafter Weise zur Reparatur von Beschichtungen, insbesondere
zur Reparatur von Beschichtungen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen.
-
Mit
Hilfe des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden Füllmittellagen
mit einer ausgezeichneten Haftung auf verschiedenen Metallsubstraten
erzielt, wie etwa auf Eisen, Stahl, galvanisiertem Stahl, Aluminium
und Zink. Die Zusammensetzungen der Füllmittelbeschichtungen, welche
mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
aufgetragen worden sind, weisen gute Bearbeitungseigenschaften auf
und sie zeigen eine gute Ausgewogenheit zwischen einer guten Stabilität und einem
zufrieden stellenden Fließen. Wenn
bei der Reparatur von Beschichtungsflächen, die bis zurück auf das
Substrat abgeschmirgelt und abgeschliffen worden sind, keine Kantenmarkierungen
auftreten, dann werden die Füllmittellagen
mit einem Decküberzug überzogen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung bis in weiterreichende
Einzelheiten zu illustrieren.
-
Alle
Werte sind in Gewicht angegeben.
- pbw = Gewichtsteile (parts
by weight)
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
HERSTELLUNG EINES URETHANACRYLATS (KOMPONENTE
A)
-
Anfänglich wird
eine Mischung aus 521 pbw (Gewichtsteilen) Hexamethylendiisocyanatisocyanurat
und 0,9 pbw Methylhydrochinon in einen 2 Liter Glasreaktor eingeführt, welcher
mit einem Temperatursensor, einem Rührer und einem Tropftrichter
ausgestattet ist, und dann wird auf 60 °C erwärmt. Eine Mischung aus 211
pbw Hydroxyethylacrylat, 67 pbw n-Butanol und 0,1 pbw Dibutylzinndilaurat
werden tropfenweise zu der ersten Mischung auf solche Art und Weise
hinzugefügt,
dass die Temperatur nicht über
80 °C ansteigt.
Die Reaktionsmischung wird dann so lange bei 80 °C gehalten, bis der NCO-Wert unterhalb
von 0,1 % liegt. Die Mischung wird dann mit 200 pbw Isobornylacrylat
verdünnt.
Ein farbloses, viskoses Harz mit einer Acryloylfunktionalität von 2, einem
Feststoffgehalt (1h/150 °C)
von 79,7 % und einer Viskosität
(25 °C)
von 22 700 mPas werden erzielt.
-
BEISPIEL 2
-
HERSTELLUNG EINER FÜLLMITTELBESCHICHTUNGSZUSAMMENSETZUNG
-
Eine
Füllmittelbeschichtungszusammensetzung
wird aus den folgenden Komponenten hergestellt:
- 23 pbw Urethanacrylat
gemäß Beispiel
1
- 50 pbw Isobornylacrylat
- 1 pbw "Disperbyk"110 (Dispersionszusatzstoff;
53 % Lösung
eines Copolymers mit Säuregruppen;
Byk)
- 0,01 pbw Ruß
- 1,0 pbw Titandioxid
- 0,5 pbw Aerosil® (Siliziumdioxid)
- 8,0 pbw Kaolin
- 4,0 pbw Talk
- 13,0 pbw Baryte
- 2 pbw von "Irgacure" 819 (Photoinitiator
auf der Basis von Phosphinoxid; CIBA)
- 4 pbw "Additol" VXL 6219 (ein durch
Acryl modifizierter Phosphorsäureester,
Säurewert
320 mg KOH/g; Solutia)
-
BEISPIEL 3
-
HERSTELLUNG
EINER MEHRLAGIGEN STRUKTUR
-
Eine
Füllmittellage
der in dem Beispiel 2 hergestellten Füllmittelbeschichtungszusammensetzung
wird durch ein Sprühverfahren
auf ein glänzendes
Stahlblech aufgetragen, um eine trockene Lagendicke von 150 μm zu ergeben.
Unmittelbar nach der Auftragung wird die Füllmittellage der Bestrahlung
durch eine UV-Blitzlampe (3500 Ws) ausgesetzt. Die Bestrahlung wird
durch 30 Blitze ausgeführt;
ein Blitz wird etwa jede 4 Sekunden getriggert.
-
Eine
beschädigte
OEM-Beschichtung auf einem Stahlblech wird auch repariert, wobei
die beschädigte
Fläche
für diesen
Zweck auch geschmirgelt, geschliffen und gereinigt wird. Die Beschichtung wird
ganz zurück
bis auf das Stahlblech abgeschliffen. Eine Füllmittellage wird auf die abgeschliffene, beschädigte Fläche gesprüht, um eine
trockene Lagendicke von annähernd
150 μm zu
ergeben. Unmittelbar nach der Auftragung wird die Bestrahlung durch
eine UV-Blitzlampe durchgeführt,
so wie dies oben beschrieben worden ist.
-
Eine
jede der Füllmittellagen
wird dann mit einem herkömmlichen,
kommerziellen, auf einem Lösungsmittel
beruhenden, gelb pigmentierten, zweikomponentigen Decküberzug überzogen,
welcher auf einem Hydroxyacrylat/Polyisocyanat ("Standocryl 2K-Autolack"; Standox GmbH) beruht.
Die Härtung wird
während
einer Zeitdauer von 30 Minuten bei 60 °C durchgeführt.
-
DARSTELLUNG
DER BESCHICHTUNGSERGEBNISSE
-
HAFTUNG AN
DEM SUBSTRAT
-
Das
vorher mit dem Füllmittel
und mit dem Decküberzug
beschichtete Stahlblech wird, nach einer 3-tägigen Lagerdauer bei Raumtemperatur,
einem konstanten Klimatest mit kondensierendem Wasser (nach DIN
50017) während
einer Zeitdauer von 72 Stunden unterworfen. Nach 24 Stunden der Regeneration
bei Raumtemperatur werden die Kreuzschraffur (nach DIN 53151), der
Grad der Blasenbildung (nach DIN 53209) und der Glanz (nach DIN
67530) beurteilt.
- Ergebnis Kreuzschraffur: 0–1
- Ergebnis der Blasenbildung: m0/g0
- Ergebnis der Glanzmessung: 20° =
85 Einheiten/60° =
93 Einheiten
-
Die
Auswertungen der Kreuzschraffur und des Grades der Blasenbildung
zeigen auf sehr gute Haftungsergebnisse hin.
-
Die
Füllmittellage
zeigt einen hohen Widerstand gegenüber Lösungsmitteln, als ein Ergebnis hiervon
sind die Glanzwerte des anschließend aufgetragenen Decküberzugs
ausgezeichnet.
-
Die
reparierte OEM-Beschichtung, die bis zurück auf das Substrat abgeschmirgelt
und abgeschliffen worden ist, zeigt keine internen oder externen
Kantenmarkierungen.
-
Die
Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
sind ganz unkompliziert zu bearbeiten und sie können unter Verwendung herkömmlicher
Füllmittel-Sprühkanonen
aufgetragen werden.
-
Das
Fließen
der Füllmittelbeschichtungszusammensetzungen
ist sehr gut, ebenso die Stabilität. Die Lagendicke von 150 μm kann in
einem einzigen Sprühschritt
aufgetragen werden, ohne eine dazwischen geschobene flash-off Zeit.