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Die
Erfindung betrifft allgemein eine Auskleidung, die für einen
Hochdruckgasbehälter
verwendet wird, und auch einen Hochdruckgasbehälter, der die Auskleidung aufweist.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Auskleidung für einen
Hochdruckgasbehälter,
die ein hohes Maß an
Gasundurchlässigkeit,
Druckfestigkeit und Schlagfestigkeit aufweist.
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Kraftfahrzeuge,
die komprimiertes Erdgas (nachstehend als „CNG" bezeichnet) als Kraftstoff für Motoren
nutzen, sind mit Hochdruckgasbehältern
ausgestattet, die mit dem CNG befüllt sind.
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Die 1 veranschaulicht
ein Beispiel eines Hochdruckgasbehälters 7, der im Prinzip
aus einer zylindrischen Auskleidung 1 für einen Hochdruckgasbehälter und
einer Hülle 2,
die auf der Außenoberfläche der Auskleidung 1 angeordnet
ist, besteht. Durch die Auskleidung 1 ist innerhalb der
Hülle 2 eine
Gaskammer 10 definiert. Darüber hinaus sind runde Vorwölbungen 3 an
gegenüber
liegenden Enden der Auskleidung 1 bereitgestellt und eine Öffnung 30 ist
durch einen zentralen Abschnitt jeder der Vorwölbungen 3 ausgebildet.
Ein mit hohem Druck beaufschlagtes Gas, wie z.B. CNG, wird der Gaskammer 10 des
Behälters 7 durch
die Öffnung 30 zugeführt oder
aus dieser ausgetragen.
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Ein
typisches Beispiel der Auskleidung für den Hochdruckbehälter ist
aus Metall, wie z.B. Stahl, hergestellt, wie es z.B. im US-Patent
4,714,094 beschrieben ist. Die Auskleidung, die aus einem Metall
hergestellt ist, weist jedoch den Nachteil eines relativ hohen Gewichts
auf. Wenn der Hochdruckbehälter,
der eine solche schwere Auskleidung aufweist, in einem Kraftfahrzeug
montiert wird, wird das Gewicht des Fahrzeugs höher, was zu einer verminderten
Kraftstoffwirtschaftlichkeit führt.
Im Hinblick auf dieses Problem wurden anstelle von Auskleidungen
aus Metall Auskleidungen mit geringem Gewicht verbreitet verwendet,
die aus einem Harz hergestellt sind. Die Harzauskleidungen können z.B.
aus Polyamid, Polyethylen oder dergleichen ausgebildet sein, wie
es in dem US-Patent 5,025,943 beschrieben ist.
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Es
sollte jedoch beachtet werden, dass eine aus Polyethylen hergestellte
Auskleidung eine relativ hohe Gasdurchlässigkeit aufweist. Während des
Gebrauchs des Behälters
können
daher Kohlenwasserstoffgase durch die Auskleidung hindurchdringen,
so dass sie an die Atmosphäre
abgegeben oder freigesetzt werden, was im Hinblick auf den Umweltschutz
nicht erwünscht
ist. Andererseits weist eine aus Polyamid hergestellte Auskleidung
im Vergleich zu einer aus Polyethylen hergestellten Auskleidung
eine hervorragende Gasundurch lässigkeit
auf, jedoch weist sie eine relativ niedrige Schlagfestigkeit und
chemische Beständigkeit
auf. Obwohl die Schlagfestigkeit durch Zugeben eines Weichmachers
zu Polyamid verbessert werden kann, ist es wahrscheinlich, dass
durch die resultierende Auskleidung Gas leichter hindurchtritt.
Es ist somit schwierig, gleichzeitig sowohl eine hervorragende Gasundurchlässigkeit
als auch eine hervorragende Schlagfestigkeit bereitzustellen. Darüber hinaus
muss eine Auskleidung für
einen Hochdruckbehälter
eine hohe Druckfestigkeit aufweisen, da sie während des Gebrauchs gewöhnlich einem
hohem Druck ausgesetzt ist.
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Die
Auskleidung, die ein hohes Maß an
Gasundurchlässigkeit,
Druckfestigkeit und Schlagfestigkeit aufweist, wie es vorstehend
beschrieben worden ist, soll auch in einem Behälter, der mit einem Gas, wie
z.B. Methan, Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff, bei einem
hohen Druck befüllt
ist, sowie in dem vorstehend genannten CNG-Behälter verwendet werden können.
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Patent
Abstracts of Japan, Band 018, Nr. 543, 17. Oktober 1994 &
JP 06 190980 A beschreiben
eine Gasbarriereschicht für
einen laminierten Körper,
der sehr gute Barriereeigenschaften für ein Gasleck aufweist und
sehr gut geformt werden kann, wobei die Gasbarriereschicht aus einer
Zusammensetzung hergestellt ist, die 2 bis 40 Gew.-% eines modifizierten
Polyolefins, das eine funktionelle Gruppe aufweist, und 98 bis 60 Gew.-%
eines Polyarylensulfid-Copolymers
umfasst.
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Patent
Abstracts of Japan, Band 1998, Nr. 01, 30. Januar 1998 &
JP 09 257193 A beschreiben
einen Druckbehälter,
der mit einer inneren Hülle
mit Gasbarriereeigenschaften ausgestattet ist, wobei die innere
Hülle aus
einer dünnen
Legierung mit geringem Gewicht, wie z.B. einer Aluminiumlegierung,
und einem Harz wie z.B. Polyethylen hergestellt ist.
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US 5,025,943 betrifft einen
Druckbehälter
aus faserverstärktem
Kunststoff, der mit einer gasdichten Auskleidung aus z.B. Polyethylen
ausgestattet ist.
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Patent
Abstracts of Japan, Band 1998, Nr. 14, 31. Dezember 1998 &
JP 10 231997 A beschreiben
einen Druckbehälter
mit einer Polyethylenauskleidung.
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DATABASE
WPI Abschnitt Ch, Woche 199325 &
JP 05 124090 A beschreiben
ein Formteil, das für Tanks,
Flaschen und Kraftfahrzeugleitungen verwendet wird und das durch
Blasformen einer Polyphenylenharzzusammensetzung hergestellt wird,
die 100 Gewichtsteile eines Polyphenylensulfidharzes, 5 bis 80 Gewichtsteile
eines Polyamidharzes und 5 bis 80 Ge wichtsteile eines modifizierten
Polyolefins, das aus einem alpha-Olefin und einem alpha,beta-ungesättigten
Carbonsäureglycidylether
hergestellt ist, umfasst.
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EP 0 900 650 betrifft mehrschichtige
Formteile, die eine Laminatstruktur aus (A) einer Schicht aus einer
Polyphenylensulfidharzzusammensetzung (PPS-Harzzusammensetzung)
und (B) einer Schicht aus einem thermoplastischen Harz, mit Ausnahme
eines PPS-Harzes, umfasst, wobei die PPS-Harzzusammensetzung, welche
die Schicht (A) bildet, (A1) 100 Gewichtsteile eines PPS-Harzes,
(A2) 1 bis 80 Gewichtsteile eines thermoplastischen Harzes mit mindestens
einer funktionellen Gruppe und (A3) 5 bis 80 Gewichtsteile eines
thermoplastischen Harzes, das bezüglich der Art dem thermoplastischen
Harz ähnlich
ist, das die Schicht (B) bildet, umfasst.
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US 5,227,427 beschreibt
eine Polyarylensulfidharzzusammensetzung, die ein Blend aus einem
Polyarylensulfidharz und einem Polyolefinharz mit einer Verbindung,
die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und eine Epoxygruppe
in ihrem Molekül
aufweist, umfasst.
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DATABASE
WPI Abschnitt Ch, Woche 200128 & WO
01/27204 A beschreiben eine thermoplastische Harzstruktur, die eine
Harzzusammensetzung umfasst, die im Wesentlichen 5 bis 80 Vol.-%
eines Polyolefinharzes und 95 bis 20 Vol.-% eines Polyphenylensulfidharzes
umfasst.
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DATABASE
WPI Abschnitt Ch, Woche 199148 &
JP 03 236930 A beschreiben
ein blasgeformtes, hohl gemachtes Produkt, das vorwiegend 95 bis
60 Gew.-% eines entionisierten Polyphenylensulfidharzes und 5 bis
40 Gew.-% eines Epoxy-enthaltenden Olefincopolymers umfasst.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Auskleidung für einen
Hochdruckgasbehälter
bereitzustellen, der eine verbesserte Gasundurchlässigkeit,
Druckfestigkeit und Schlagfestigkeit aufweist. Es ist eine weitere Aufgabe
der Erfindung, einen Hochdruckgasbehälter bereitzustellen, der eine
solche Auskleidung aufweist.
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Die
vorstehend genannten Aufgaben werden durch die Auskleidung gemäß Anspruch
1 und den Hochdruckgasbehälter
gemäß Anspruch
11 gelöst.
Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Auskleidung
für einen
Hochdruckgasbehälter
ist prinzipiell aus der im Anspruch 1 definierten Harzzusammensetzung
zusammengesetzt und stellt daher eine her vorragende Gasundurchlässigkeit,
Druckfestigkeit und Schlagfestigkeit bereit. Folglich kann die Dicke
der Auskleidung in vorteilhafter Weise vermindert werden und das
Gewicht eines Hochdruckgasbehälters,
der mit einer solchen Auskleidung ausgestattet ist, kann demgemäß vermindert
werden.
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Die
Harzzusammensetzung, wie sie im Anspruch 1 definiert ist, weist
einen Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten
von 1,7 × 10–6 mol·m/m2·s·Pa oder
weniger (5,0 × 10–11 cm3·cm/cm2·s·cm Hg
oder weniger) bei 40°C
auf. Folglich weist die aus einer solchen Harzzusammensetzung hergestellte
Auskleidung eine hervorragende Gasundurchlässigkeit auf.
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Wenn
der Methangasdurchlässigkeitskoeffizient
1,7 × 10–6 mol·m/m2·s·Pa übersteigt,
wird die Gasundurchlässigkeit
der Auskleidung für
einen Hochdruckgasbehälter
vermindert, was zu einer Zunahme der Menge an Gas führt, die
durch die Auskleidung in die Atmosphäre freigesetzt wird.
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Es
ist mehr bevorzugt, eine Harzzusammensetzung mit einem Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten
von 3,3 × 10–17 mol·m/m2·s·Pa oder
weniger und noch mehr bevorzugt von 2,3 × 10–17 mol·m/m2·s·Pa oder weniger
zu verwenden, so dass eine Auskleidung mit einer verbesserten Gasundurchlässigkeit
zur Verwendung in einem Hochdruckgasbehälter bereitgestellt wird.
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Mit
Hochdruckgasbehälter
ist hier ein Behälter
gemeint, der mit einem mit hohem Druck beaufschlagten Gas, das einen
Gasdruck von 1 MPa oder mehr aufweist, befüllt ist. Beispielsweise kann
der Hochdruckgasbehälter
jedweder von einem CNG-Behälter,
der mit komprimiertem Erdgas befüllt
ist, einem Methangasbehälter,
der mit Methangas befüllt
ist, einem Wasserstoffgasbehälter,
einem Sauerstoffgasbehälter
und einem Stickstoffgasbehälter
sein.
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Der
vorstehend beschriebene Methangasdurchlässigkeitskoeffizient wird durch
Messen der Menge an Methangas, die durch die Auskleidung hindurchdringt,
durch ein Druckdifferenzverfahren gemäß JIS K7126A bestimmt. Das
Ausmaß oder
der Grad der Gasundurchlässigkeit
der Auskleidung für
einen Hochdruckgasbehälter
wird somit durch den Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten definiert.
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Gemäß des ersten
Aspekts der vorliegenden Erfindung weist die Harzzusammensetzung,
die zur Bildung der Auskleidung für einen Hochdruckbehälter verwendet
wird, eine Zugbruchdehnung von 50% oder mehr bei 23°C auf. Folglich
weist die Auskleidung, die aus einer solchen Harzzusammensetzung
hergestellt ist, eine verbesserte Druckfestigkeit auf. Wenn die Zugbruchdehnung
andererseits weniger als 50% beträgt, wird die Druckfestigkeit
der Auskleidung für
den Hochdruckgasbehälter
in unerwünschter
Weise vermindert.
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Mehr
bevorzugt weist die Harzzusammensetzung eine Zugbruchdehnung von
70% oder mehr bei 23°C
auf. In diesem Fall wird die Druckfestigkeit der Auskleidung weiter
verbessert.
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Das
Polyphenylensulfidharz (nachstehend als „PPS-Harz" bezeichnet), das in der Harzzusammensetzung
enthalten ist, ist z.B. ein Polymer mit 70 mol-% oder mehr, vorzugsweise
90 mol-% oder mehr Wiederholungseinheiten, die jeweils durch die
folgende Formel dargestellt werden:
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Das
PPS-Harz kann ferner 30 mol-% oder weniger Wiederholungseinheiten
enthalten, die jeweils durch eine ausgewählte Formel der folgenden Formeln
dargestellt wird:
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Es
ist bevorzugt, dass das PPS-Harz, das in der Harzzusammensetzung
enthalten ist, ein geradkettiges Polymer mit einem relativ hohen
Molekulargewicht ist. Das PPS-Harz weist einen Schmelzindex (nachstehend
als „MFR" bezeichnet) von
250 g/10 min oder weniger, vorzugsweise von 150 g/10 min auf, gemessen bei
315,5°C
und 49 N (5000 g) gemäß ASTM-D1238.
Das PPS-Harz mit einer solchen Schmelzviskosität stellt eine Zusammensetzung
mit einer sehr gut ausgewogenen Flexibilität und Schlagfestigkeit bereit.
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Das
in der Harzzusammensetzung enthaltene Harz auf Olefinbasis ist ein
Polymer, das ein erstes Copolymer auf Olefinbasis und ein zweites
(Co-) Polymer auf Olefinbasis umfasst. Insbesondere ist das zweite (Co-)
Polymer auf Olefinbasis ein Olefinpolymer oder ein Polymer auf Olefinbasis.
Das erste Copolymer auf Olefinbasis ist ein Copolymer auf Olefinbasis,
das durch Einbeziehen eines Monomers mit einer funktionellen Gruppe
in das Polymer auf Olefinbasis erhalten wird. Beispiele für das zweite
(Co-) Polymer auf Olefinbasis umfassen (Co-) Polymere, die durch
Polymerisieren eines α-Olefins
allein oder von zwei oder mehr α-Olefinen erhalten
werden, die z.B. aus Ethylen, Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 4-Methyl-1-penten und Isobutylen
ausgewählt
sind. Beispiele für
das erste Copolymer auf Olefinbasis umfassen Copolymere eines α-Olefins
und einer α,β-ungesättigten
Säure oder
eines Alkylesters davon, wie z.B. Acrylsäure, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat, Methacrylsäure,
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat und Butylmethacrylat.
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Die
Harzzusammensetzung kann ferner optionale Additive wie z.B. ein
Formentrennmittel, ein Färbungsverhinderungsmittel,
ein Schmiermittel, einen Ultraviolettlichtinhibitor, ein Antioxidationsmittel,
ein Farbmittel und ein Flammverzögerungsmittel
enthalten.
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Die
Auskleidung für
einen Hochdruckbehälter
gemäß des ersten
Aspekts der Erfindung kann durch Spritzgießen, Blasformen, Extrusionsformen
oder dergleichen der vorstehend beschriebenen Harzzusammensetzung
hergestellt werden.
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Die
vorstehend beschriebene Auskleidung für einen Hochdruckgasbehälter kann
in einem Kraftfahrzeug montiert werden, das CNG als Kraftstoff nutzt.
Insbesondere kann die Auskleidung für einen Tank verwendet werden,
der den CNG-Kraftstoff speichert, der dem Motor zugeführt werden
soll.
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Vorzugsweise
weist die Harzzusammensetzung, die zur Bildung der Auskleidung verwendet
wird, eine Izod-Kerbschlagzähigkeit
von 500 J/m oder mehr bei 23°C,
mehr bevorzugt von 600 J/m oder mehr bei 23°C auf. Die hier genannte Izod-Kerbschlagzähigkeit
ist die Izod-Kerbschlagzähigkeit,
die in einem Izod-Kerbschlagtest gemäß ASTM-D256 gemessen wird.
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Wenn
die Izod-Kerbschlagzähigkeit
500 J/m oder mehr beträgt,
zeigt die Auskleidung für
einen Hochdruckgasbehälter
zusätzlich
zu der verbesserten Gasundurchlässigkeit
und Druckfestigkeit, wie es vorstehend beschrieben worden ist, eine
weiter verbesserte Schlagfestigkeit. Wenn die Izod-Kerbschlagzähigkeit
weniger als 500 J/m beträgt,
kann die Schlagfestigkeit der Auskleidung in unerwünschter
Weise vermindert werden.
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Die
Harzzusammensetzung zur Bildung der Auskleidung für einen
Hochdruckgasbehälter
wird durch Zugeben von 15 bis 50 Gewichtsteilen des Harzes auf Olefinbasis
zu 100 Gewichtsteilen des PPS-Harzes erhalten. Die aus dieser Harzzusammensetzung
gebildete Auskleidung stellt eine weiter verbesserte Zugbruchdehnung
und eine weiter verbesserte Schlagfestigkeit sowie eine verbesserte
Gasundurchlässigkeit
und Druckfestigkeit bereit, wie es vorstehend beschrieben worden
ist. Vorzugsweise enthält
die Harzzusammensetzung etwa 15 bis 42 Gewichtsteile, mehr bevorzugt
etwa 18 bis 40 Gewichtsteile und noch mehr bevorzugt etwa 20 bis
35 Gewichtsteile des Harzes auf Olefinbasis, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des PPS-Harzes.
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Wenn
der Gehalt des Harzes auf Olefinbasis bezogen auf 100 Gewichtsteile
des PPS-Harzes weniger als
15 Gewichtsteile beträgt,
können
die Zugbruchdehnung und die Schlagfestigkeit der Auskleidung in
unerwünschter
Weise vermindert werden. Wenn der Gehalt des Harzes auf Olefinbasis
bezogen auf 100 Gewichtsteile des PPS-Harzes mehr als 50 Gewichtsteile
beträgt,
kann der Methangasdurchlässigkeitskoeffizient
ansteigen und der relativ hohe Gehalt des Harzes auf Olefinbasis
kann den hohen Grad an Wärmebeständigkeit, thermischer
Stabilität
und chemischer Beständigkeit
beeinflussen, der ansonsten von dem PPS-Harz bereitgestellt wird.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts der Erfindung wird ein Hochdruckgasbehälter bereitgestellt,
der eine Hülle
und eine Auskleidung, die auf der Innenoberfläche der Hülle angeordnet ist, umfasst.
Die Auskleidung für
den Hochdruckgasbehälter
ist im Wesentlichen aus einer Harzzusammensetzung ausgebildet, die
ein Polyphenylensulfidharz und das Harz auf Olefinbasis enthält. Die
Harzzusammensetzung weist einen Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten von 1,7 × 10–6 mol·m/m2·s·Pa oder
weniger bei 40°C
und eine Zugbruchdehnung von 50% oder mehr bei 23°C auf.
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Der
Hochdruckgasbehälter
gemäß des zweiten
Aspekts der Erfindung nutzt die Auskleidung für einen Hochdruckgasbehälter gemäß des ersten
Aspekts der Erfindung. Daher zeigt der Hochdruckgasbehälter eine hervorragende
Gasundurchlässigkeit,
Druckfestigkeit und Schlagfestigkeit. Folglich kann die Dicke der
Auskleidung in vorteilhafter Weise vermindert werden und das Gewicht
des Hochdruckgasbehälters
kann demgemäß gesenkt
werden.
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Die
Eigenschaften und die Details der Auskleidung für den Hochdruckbehälter gemäß des zweiten
Aspekts der Erfindung sind im Wesentlichen mit denjenigen der Auskleidung
gemäß des ersten
Aspekts der Erfindung identisch.
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Die
Hülle kann
z.B. aus einem faserverstärkten
Kunststoff ausgebildet sein, der durch Imprägnieren von Fasern, wie z.B.
Kohlefasern, Aramidfasern oder Glasfasern, mit einem wärmehärtenden
Harz erhalten wird. Der faserverstärkte Kunststoff ist im Hinblick
auf die Haftung an der Auskleidung und dessen geringes Gewicht ein
vorteilhaftes Material zur Bildung der Hülle. Es ist ganz besonders
bevorzugt, zur Bildung der Hülle einen
Kunststoff zu verwenden, der mit Kohlefasern verstärkt ist.
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Vorzugsweise
weist die Harzzusammensetzung, die zur Bildung der Auskleidung verwendet
wird, eine Izod-Kerbschlagzähigkeit
von 500 J/m oder mehr bei 23°C
auf. In diesem Fall zeigt der Hochdruckgasbehälter zusätzlich zu der verbesserten
Gasundurchlässigkeit
und Druckfestigkeit, wie es vorstehend beschrieben worden ist, eine
weiter verbesserte Schlagfestigkeit.
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Die
Harzzusammensetzung zur Bildung der Auskleidung für den Hochdruckgasbehälter wird
durch Zugeben von 15 bis 50 Gewichtsteilen des Harzes auf Olefinbasis
zu 100 Gewichtsteilen des PPS-Harzes erhalten. Die aus dieser Harzzusammensetzung
gebildete Auskleidung stellt eine weiter verbesserte Zugbruchdehnung
und eine weiter verbesserte Schlagfestigkeit sowie eine verbesserte
Gasundurchlässigkeit
und Druckfestigkeit bereit, wie es vorstehend beschrieben worden
ist.
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Ein
vollständigeres
Verständnis
der Erfindung und von vielen der damit zusammenhängenden Vorteile kann leicht
erlangt werden, da die Erfindung unter Bezugnahme auf die folgende
detaillierte Beschreibung, wenn diese zusammen mit der beigefügten Zeichnung
in Betracht gezogen wird, besser verstanden werden kann.
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Die
einzelne Figur ist eine Seitenansicht, teilweise im Querschnitt,
die einen Hochdruckgasbehälter gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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Beispiele
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Einige
Beispiele von Auskleidungen für
Hochdruckgasbehälter,
insbesondere für
CNG-Behälter, wurden
unter Verwendung der Proben Nr. 1 bis Nr. 6, die unmittelbar nachstehend
angegeben sind, hergestellt, und verschiedene Eigenschaften dieser
Beispiele wurden in der später
beschriebenen Weise gemessen.
Probe Nr. 1: PPS mit einem MFR
(d.h. einem Schmelzindex) von 100 g/10 min
Probe Nr. 2: Legierung
aus PPS und einem Harz auf Olefinbasis, die 6 Gewichtsteile Olefin
A und 19 Gewichtsteile Olefin B enthält, was 25 Gewichtsteile des
Harzes auf Olefinbasis ergibt, bezogen auf 100 Gewichtsteile PPS
Probe
Nr. 3: Legierung aus PPS und einem Harz auf Olefinbasis, die 15
Gewichtsteile Olefin A und 30 Gewichtsteile Olefin B enthält, was
45 Gewichtsteile des Harzes auf Olefinbasis ergibt, bezogen auf
100 Gewichtsteile PPS
Probe Nr. 4: Polyketon
Probe Nr.
5: Nylon 11 (in den Tabellen 1 und 2 als „PA 11" bezeichnet)
Probe Nr. 6: Polyethylen
mit hoher Dichte (in den Tabellen 1 und 2 als „HDPE" bezeichnet)
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Die
vorstehend angegebenen Olefin A und Olefin B, die in den Proben
Nr. 2 und 3 enthalten sind, weisen die folgenden jeweiligen Zusammensetzungen
und Eigenschaften auf.
Olefin A: Copolymer aus 8 Gew.-% Ethylen
und 12 Gew.-% Glycidylmethacrylat.
Olefin B: Copolymer aus
Ethylen und 1-Buten, das eine Dichte von 861 kg/m3 und
einen MFR (Schmelzindex) von 0,5 g/10 min aufweist, gemessen bei
21,18 N (2160 g) und 190°C
gemäß ASTM D1238.
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Auskleidungen,
die aus den vorstehend genannten Proben Nr. 2 und Nr. 3 ausgebildet
sind, stellen die erfindungsgemäßen Beispiele
Nr. 2 und Nr. 3 bereit, und Auskleidungen, die aus den anderen Proben
Nr. 1, 4, 5 und 6 ausgebildet sind, stellen die Vergleichsbeispiele
Nr. 1, 4, 5 und 6 bereit.
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Die
vorstehend angegebenen Proben Nr. 1 bis Nr. 6 wurden unter Bedingungen
spritzgegossen, bei denen der Zylinder bei einer Temperatur von
320°C gehalten
wurde und das Formwerkzeug bei einer Temperatur von 130°C gehalten
wurde. Dann wurden die Eigenschaften der resultierenden Produkte
gemessen.
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Methangasdurchlässigkeitskoeffizient:
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Jeder
Prüfkörper (der
jedem der vorstehenden Beispiele Nr. 1 bis Nr. 6 entsprach) in der
Form eines Films bzw. einer Folie mit einer Dicke von 50 bis 200 μm wurde mittels
Warmpressen erzeugt. Für
jedes Beispiel wurde der Methangasdurchlässigkeitskoeffizient des Films
bei 40°C
unter Verwendung von Methangas durch ein Druckdifferenzverfahren
gemäß JIS K7126A
gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Als
Bezug wurde der Wasserstoffgasdurchlässigkeitskoeffizient nur bezüglich des
Films gemessen, der aus der erfindungsgemäßen Probe Nr. 2 hergestellt
worden ist. Diese Messung wurde im Wesentlichen in der gleichen
Weise wie die Messung des Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass das Methangas durch Wasserstoffgas ersetzt wurde.
Das Ergebnis ist ebenfalls in der Tabelle 1 gezeigt.
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Zugbruchdehnung
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Die
Zugbruchdehnung jedes Prüfkörpers nach
dessen Reißen
oder Brechen wurde bei 23°C
und –40°C gemäß ASTM-D638
gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Izod-Kerbschlagzähigkeit
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Jeder
Prüfkörper, der
jedem der vorstehenden Beispiele Nr. 1 bis Nr. 6 entsprach, wurde
durch Formen mit einer Kerbe ausgestattet und die Izod-Kerbschlagzähigkeit
des Kerbprüfkörpers wurde
bei 23°C
und –40°C gemäß ASTM-D256
gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Chemische Beständigkeit
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Jede
der vorstehend genannten Proben Nr. 1 bis Nr. 6 wurde zu einer Hantel
Nr. 1 gemäß ASTM-D638 ausgebildet.
Die Hantel wurde bei 82°C
14 Tage (336 Stunden) in eine 19 Vol.-%ige Schwefelsäurelösung eingetaucht. Dann wurde
deren Zugfestigkeit bei Raumtemperatur von etwa 23°C gemessen,
wobei der Prüfkörper mit
einer Geschwindigkeit von 50 mm/min gezogen oder gestreckt wurde.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Gasdurchlässigkeit
eines Hochdruckgasbehälters
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Auskleidungen
für Hochdruckgasbehälter (mit
einem Volumen von 7,98 Litern) als Beispiele Nr. 2, 4, 5 und 6 wurden
unter Verwendung der Proben Nr. 2, 4, 5 und 6 hergestellt. Bei der
Herstellung jeder der Auskleidungen wurde jede der Proben unter
Verwendung eines Formwerkzeugs, in das runde Vorwölbungen
bereits eingesetzt worden waren, spritzgegossen, so dass ein Halbgegenstand
der Auskleidung bereitgestellt wurde. Dann wurden zwei Halbgegegenstände einander
gegenüber
liegend angeordnet und einem Heizplattenschweißen unterzogen, so dass ein
in der 1 gezeigtes zylindrisches Produkt bereitgestellt
wurde. Die auf diese Weise hergestellte Auskleidung für einen
Hochdruckgasbehälter
wies eine Dicke von etwa 7 mm auf.
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Die
Auskleidung, die jedem der Beispiele Nr. 2, 4, 5 und 6 entsprach,
wurde dann mit einer Hülle
bedeckt, die aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt
worden ist. Insbesondere wurde die Hülle durch Wickeln von Kohlefasern,
die mit einem Epoxyharz imprägniert
waren, um die Außenumfangsfläche der
zylindrischen Auskleidung, so dass die Dicke der Hülle etwa
10 mm betrug, und dann Härten
des Harzes in einem Härtungsofen
bei 100°C
für 2 Stunden
hergestellt. Auf diese Weise wurde ein Hochdruckgasbehälter von
jedem der Beispiele Nr. 2, 4, 5 und 6 hergestellt.
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Zur
Bewertung der Gasdurchlässigkeit
des so erzeugten Hochdruckgasbehälters
wurde eine Kammer des Gasbehälters
mit Methangas bei einem Druck von 10 MPa beschickt. Der Hochdruckbehälter wurde
dann in einer luftdichten Sammelkammer angeordnet und in der Atmosphäre mit einer
Temperatur von 25 bis 29°C stehen
gelassen. Dann wurde von dem in der Sammelkammer gesammelten Methangas
eine Probe genommen und mittels Gaschromatographie analysiert, um
die Gasdichte zu bestimmen. Auf der Basis der so bestimmten Gasdichte
wurde die Methangasdurchlässigkeit
(cm
3/Liter·Stunde) pro Einheitsvolumen
der Auskleidung und Zeiteinheit (Stunde) berechnet.
Tabelle
2 Gasdurchlässigkeit
eines Hochdruckgasbehälters
- Modifiziertes PPS:
- Legierung aus PPS
und einem Harz auf Olefinbasis (OL) (Gewichtsteile bezogen auf 100
Gewichtsteile PPS)
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Aus
den Tabellen 1 und 2 ist ersichtlich, dass das Beispiel Nr. 1, das
aus PPS hergestellt ist, und die Beispiele Nr. 2 und Nr. 3, die
PPS als Hauptkomponente enthalten, beträchtlich niedrige Methangasdurchlässigkeitskoeffizienten
bereitstellen. Aus diesen Tabellen ist auch ersichtlich, dass die
Beispiele Nr. 2 und Nr. 3, die eine geeignete Menge eines Copolymers
auf Olefinbasis enthalten, eine verbesserte Zähigkeit aufweisen und insbesondere
eine vergleichsweise große
Zugbruchdehnung und eine vergleichsweise hohe Izod-Kerbschlagzähigkeit
zeigen.
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Darüber hinaus
stellen die Beispiele Nr. 2 und Nr. 3 verglichen mit den Beispielen
Nr. 4 bis 6 eine hervorragende Ausgewogenheit der Gasundurchlässigkeit
und der Zähigkeit
bereit und werden somit in vorteilhafter Weise als Auskleidungen
für Hochdruckgasbehälter verwendet.
Tatsächlich
zeigte das Beispiel Nr. 2, wenn es als Auskleidung für einen
CNG-Behälter
verwendet wurde, eine niedrigere Gasdurchlässigkeit als Auskleidungen,
die aus anderen Materialien hergestellt worden sind. Aus der vorstehenden
Beschreibung ist ersichtlich, dass die Harzzusammensetzungen der
erfindungsgemäßen Beispiele
Nr. 2 und Nr. 3 eine hervorragende Gasundurchlässigkeit, Druckfestigkeit und
Schlagfestigkeit aufweisen und somit zweckmäßig zur Bildung von Auskleidungen
für Hochdruckgasbehälter verwendet
werden.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 werden nachstehend eine Auskleidung
für einen
Hochdruckgasbehälter
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung und ein Hochdruckgasbehälter, bei dem eine solche Auskleidung
eingesetzt wird, detailliert beschrieben.
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Gemäß der 1 umfasst
der Hochdruckgasbehälter 7 dieser
Ausführungsform
eine zylindrische Hülle 2 als äußeres Gehäuse und
eine Auskleidung 1, die auf der Innenoberfläche der
Hülle 2 angeordnet
ist. Durch die Auskleidung 1 ist innerhalb der Hülle 2 eine
Gaskammer 10 definiert. Darüber hinaus sind runde Vorwölbungen 3 an
gegenüber
liegenden Enden der Auskleidung 7 bereitgestellt und eine Öffnung 30 ist
durch einen zentralen Abschnitt jeder der Vorwölbungen 3 ausgebildet.
Ein mit hohem Druck beaufschlagtes Gas, wie z.B. CNG, wird der Gaskammer 10 des
Behälters 7 durch
die Öffnung 30 zugeführt oder
aus dieser ausgetragen.
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Die
Auskleidung 1 für
den Hochdruckgasbehälter
wird in der folgenden Weise in einer zylindrischen Form ausgebildet:
Ein halbzylindrisches Produkt wird durch Spritzgießen der
Zusammensetzung von Probe 2, die in den Tabellen 1 und 2 angegeben
ist, erhalten, und zwei Halbgegenstände, die jeweils eine halbzylindrische
Form aufweisen, werden stumpf aneinander anstoßen gelassen und thermisch
miteinander verschweißt, um
ein zylindrisches Produkt bereitzustellen.
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Dann
wird die Hülle 2 durch
Wickeln von Fasern, die mit einem wärmehärtenden Harz imprägniert sind,
um die Außenoberfläche der
Auskleidung 1 als zylindrisches Produkt gewickelt und das
wärmehärtende Harz
wird thermisch gehärtet.
Auf diese Weise wird der Hochdruckgasbehälter erzeugt.
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Die
Auskleidung 1 für
den Hochdruckgasbehälter
kann aus zwei oder drei Schichten oder jedweder geeigneten Anzahl
von Schichten bestehen. In dem Fall, bei dem die Auskleidung 1 aus
zwei Schichten besteht, kann z.B. eine der Schichten, die mit der
Hülle 2 in
Kontakt ist, aus der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung hergestellt
sein, und die andere Schicht kann aus einer Harzzusammensetzung
hergestellt sein, die von der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung verschieden
ist.
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Beispiele
für das
wärmehärtende Harz,
das zur Bildung der Hülle
verwendet wird, umfassen ein Epoxyharz, Phenolharz, ungesättigtes
Polyesterharz und Vinylesterharz. Beispiele für eine Faserlage, die mit dem wärmehärtenden
Harz imprägniert
werden soll, umfassen Kohlefasern, Aramidfasern und Glasfasern.