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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Katalysatoren, die für die Olefinpolymerisation
nützlich
sind. Insbesondere betrifft die Erfindung Übergangsmetall-Polymerisationskatalysatoren,
die einen chelatierenden dianionischen Liganden einbauen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Während Ziegler-Natta-Katalysatoren
ein Hauptbestandteil für
die Polyolefinherstellung sind, stellen Single-Site-(Metallocen-
und Nicht-Metallocen-)Katalysatoren die Zukunft der Industrie dar.
Diese Katalysatoren sind oft reaktionsfähiger als Ziegler-Natta-Katalysatoren,
und sie erzeugen Polymere mit verbesserten physikalischen Eigenschaften.
Die verbesserten Eigenschaften umfassen eine enge Molekulargewichtsverteilung, reduzierte
eluierbare Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht, einen stärkeren Einbau
von α-Olefin-Comonomeren,
niedrigere Polymerdichte, Steuerung des Gehalts und der Verteilung
der Langkettenverzweigung und eine modifizierte Schmelzrheologie
und Entspannungskennlinie.
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Herkömmliche
Metallocene bauen einen oder mehrere Cyclopentadienyl (Cp)- oder
Cp-artige anionische Liganden wie Indenyl, Fluorenyl oder Ähnliches
ein, die pi-Elektronen
an das Übergangsmetall
abgeben. Nicht-Metallocen-Single-Site-Katalysatoren sind in neuerer Zeit entwickelt
worden. Einige von ihnen umfassen heterocyclische pi-Donor-Liganden,
die zu dem Cyclopentadienid-Anion isolobal sind, wie Boraaryl (s.
US-Patent 5,554,775) oder Azaborolinyl (US-Patent 5,902,866). Eine
andere Art Nicht-Metallocen-Single-Site-Katalysator beruht auf der
chelatierenden Wirkung. Zwei oder mehr n-Donor-Atome lagern sich
bei diesen Komplexen an einem Übergangsmetall
an. Beispiele sind 8-Chinolinoxy- oder 2-Pyridinoxy-Liganden (s.
US-Patent 5,637,660) und die Bidentat-Bisimine von Brookhart (s.
Chem. Rev. 100 (2000) 1169).
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„Constrained
geometry"- oder „open architecture"-Katalysatoren (s.
z.B. US-Patente 5,132,380 und 5,350,723) sind inzwischen bekannt.
Sie sind wertvoll aufgrund ihrer Fähigkeit, Comonomere wie 1-Buten, 1-Hexen
oder 1-Octen in Polyolefine einzubauen. Es wird angenommen, dass
das Verbrücken
bei diesen Komplexen die katalytisch aktive Site offenlegt, wodurch
die Monomer-Komplexbildung ermöglicht
und das Polymerkettenwachstum gefördert wird. Bei diesen Komplexen
ist das Metall üblicherweise
an eine Verbindungsgruppe sigma-gebunden, die an einen Cyclopentadienylring
angelagert ist. Der Cyclopentadienylring, ein 6-pi-Elektron-Donor,
bildet mit dem Metall einen Komplex, um die Brücke zu vervollständigen.
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US-Patent
5,959,132 beschreibt Olefinpolymerisationskatalysatoren, die einen
dianionischen Pentalenliganden einbauen. Die beobachtete gebogene
Geometrie dieses Liganden stimmt nicht mit einem aromatischen 10-pi-Elektronensystem überein,
das im Wesentlichen plan sein muss, sondern legt statt dessen zwei getrennte
pi-Elektrondonoren
nahe: (1) ein allylisches Anion (einen 4-pi-Elektrondonor) der an
(2) einem Cyclopentadienylanion (einem 6-pi-Elektrondonor) anelliert
ist.
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Ein
konzeptionell anderer Ansatz verwendet einen bicyclischen Liganden,
um die aktive Site offenzulegen, aber mit pi-Bindung von zwei getrennten
allylischen Aniondonorgruppen. Obwohl dieser Ansatz nicht weiter
untersucht worden ist, macht ihn die leichte Verfügbarkeit
von geeigneten Ligandenvorläufern
zu einer attraktiven Möglichkeit.
Viele bicyclische Bis(allyl)verbindungen wie bicyclische [3.3.1]nona-2,6-Diene sind im Handel
erhältlich
oder leicht herzustellen. Trotz ihrer Verfügbarkeit wurden bicyclische
Bis(allyl)verbindungen nicht verwendet, um dianionische Übergangsmetallkomplexe
herzustellen. Dagegen sind acyclische Bis(allyl)dianionen als Liganden
für Übergangsmetallkomplexe
bekannt (s. Organometallics 4 (1985) 2001). Diese Komplexe wurden
jedoch nicht zur Polymerisation von Olefinen verwendet.
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Die
Einfachheit, mit der eine Vielzahl von interessanten bicyclischen
Bis(allyl)- oder Bis(benzyl)liganden hergestellt werden kann, legt
nahe, dass Katalysatoren mit Vorteilen wie einer höheren Aktivität und besserer
Steuerung der Polyolefineigenschaften erzielbar sind. Idealerweise
kommen diese Katalysatoren ohne die allzu gebräuchlichen mehrstufigen Synthesen
aus teuren, schwierig handhabbaren Ausgangsmaterialien und -reagenzien
aus.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist ein Katalysatorsystem, das bei der Polymerisation
von Olefinen nützlich
ist. Das Katalysatorsystem umfasst einen Aktivator und einen organometallischen
Komplex. Der Komplex baut ein Übergangsmetall
der Gruppe 3 bis 10 und einen bicyclischen chelatierenden dianionischen
Bis(allyl)- oder Bis(benzyl)-Liganden ein, der an das Metall pi-gebunden
ist. Die dianionischen Liganden sind oft einfach in der Herstellung
und sind leicht in Übergangsmetallkomplexe
einzubauen. Durch Modifizieren der Struktur des chelatierenden Dianions
können
Hersteller von Polyolefinen die Katalysatoraktivität, den Comonomereinbau
und die Polymereigenschaften steuern.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäße Katalysatorsysteme
umfassen einen organometallischen Komplex, der ein Übergangsmetall
der Gruppe 3 bis 10 enthält.
Der Begriff „Übergangsmetall" umfasst hier zusätzlich zu
den Haupt-Übergangsgruppenelementen
Elemente der Lanthanid- und der Actinid-Reihe. Bevorzugtere Komplexe umfassen
ein Übergangsmetall
der Gruppe 4 oder der Gruppe 8 bis 10.
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Der
organometallische Komplex umfasst wenigstens einen bicyclischen
chelatierenden dianionischen Liganden. Der Ligand „chelatiert" mit dem Übergangsmetall,
indem er sich mit zwei getrennten allylischen oder benzylischen
Bindungen, von denen jede ein 4-pi-Elektrondonor ist, an dieses
bindet. Der Ligand ist „dianionisch", d.h. er hat eine
effektive Ladung von -2; jedes der beiden Elektronenpaare, das durch
Deprotonisation erzeugt wird, wird mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
konjugiert.
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Die
chelatierenden Liganden sind bicyclisch. „Bicyclisch" bedeutet, dass der
Ligand zwei alicyclische Ringe enthält, die zwei Brückenkopfatome
und 0 bis 3 Brückenatome
teilen. Bei einer bicyclischen Struktur ergibt der Bruch jeder Bindung
in dem Haupt-Kohlenstoffskelett ein monocyclisches Fragment.
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Die
bicyclischen dianionischen Liganden stammen allgemein von Dienen.
Jede Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung des Diens ist an einen
Nicht-Brückenkopf-Kohlenstoff angelagert,
an den wenigstens ein Wasserstoffatom angelagert ist. Eine Protonentfernung
erzeugt ein resonanzstabilisiertes allylisches oder benzylisches
Anion.
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Bevorzugte
bicyclische Dianionen stammen von einem Dien, das einen bicyclischen
Rahmen von 8 bis 15 Atomen hat. Der Rahmen umfasst zwei Brückenkopfatome,
die bevorzugt Kohlenstoffe sind. Die Brückenkopfatome sind durch zwei
Primärketten
miteinander verbunden, die x bzw. y Atome haben. Eine Brücke von
z Atomen ist mit den Brückenkopfatomen
verbunden, um das bicyclische System zu vervollständigen.
Bevorzugt sind x und y unabhängig
voneinander 3 bis 5, und z ist 0 bis 3. Die Diengruppen, die in
den beiden längeren
Atomketten vorhanden sind, sind durch die Brückenkopfatome getrennt. Jedes
der beiden Diene kann Teil eines benzo-anellierten Systems sein.
Daher ist die Gesamtzahl der Atome in dem bicyclischen Rahmen bevorzugt
x + y + z plus 2 Brückenkopfatome
oder maximal 5 + 5 + 3 + 2 = 15.
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Der
Rahmen kann mit anderen Atomen substituiert sein, die nicht mit
der Bildung des allylischen oder benzylischen Dianions oder dem
Einbau des Dianions in einen Übergangsmetallkomplex
interferieren. Bevorzugt ist der Rahmen Hydrocarbyl.
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In
einem [x.y.0]-System ist keine Brückengruppe vorhanden; die Brückenkopfatome
sind direkt aneinander gebunden. Wenn eine Brückengruppe vorhanden ist (d.h.
wenn z 1, 2 oder 3 ist), ist sie bevorzugt O, S, NR, PR, SiR2, CR2, CR2CR2, CR=CR, 1,2-Aryl oder CR2CR2CR2,
wobei jedes R unabhängig
voneinander Wasserstoff oder eine C1-C30-Hydrocarbylgruppe ist.
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Der
bicyclische Rahmen wird bevorzugt so anelliert, dass die an die
Brückenkopf-Kohlenstoffe angelagerten
Wasserstoffe zueinander „cis" sind. Allgemein
ist ein allylisches oder benzylisches Dianion, das durch Deprotonisation
eines „trans"-anellierten biyzklischen
Diens hergestellt wurde, nicht fähig,
an einem Übergangsmetall
zu chelatieren.
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Bevorzugte
bicyclische dianionische Liganden haben die Gesamtstruktur (I),
(II) oder (III):
wobei X eine erste Kette
von 3 bis 5 Atomen, Y eine zweite Kette von 3 bis 5 Atomen, Z eine
fakultative Brücke von
0 bis 3 Atomen darstellt und jedes Q ein Brückenkopfatom ist. Jede der
X- und Y-Ketten umfasst ein allylisches oder benzylisches Anion.
Wenn Z nicht vorhanden ist, sind die Brückenkopfatome (Q direkt aneinander gebunden.
wobei Z eine fakultative
Brückengruppe
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus O, S, NR, PR, SiR
2, CR
2, CR
2CR
2,
CR=CR und 1,2-Aryl besteht, wobei jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine C
1-C
30-Hydrocarbylgruppe
ist.
wobei Z eine fakultative
Brückengruppe
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus O, S, NR, PR, SiR
2, CR
2, CR
2CR
2,
CR=CR und 1,2-Aryl besteht, wobei jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine C
1-C
30-Hydrocarbylgruppe
ist.
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Geeignete
bicyclische Diene umfassen beispielsweise Bicyclo[3.3.0]octa-2,6-Dien,
Bicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien, Bicyclo[3.3.2]deca-2,6-Dien, Bicyclo[4.4.0]deca-3,8-Dien, Bicyclo[4.4.2]dodeca-3,8-Dien,
Bicyclo[5.3.0]deca-3,8-Dien, Bicyc-lo[5.3.1]undeca-3,8-Dien, Bicyclo[5.5.0]-dodeca-3,9-Dien,
Bicyclo[5.5.1]trideca-3,9- Dien,
9-Oxabicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien, 9-Methyl-9-Azabicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien. Strukturen
einiger dieser beispielartigen Diene sind unten gezeigt:
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Geeignete
Diene umfassen benzo-anellierte Diene, die einen oder mehrere benzylische
Wasserstoffe haben. Bei der Erzeugung dieser Liganden wird ein benzylischer
Wasserstoff anstelle von oder zusätzlich zu einem allylischen
Wasserstoff entfernt. Ein Benzolring stabilisiert (durch Resonanzwirkung)
das entstandene Anion, das – wie
das allylische Anion – am
besten als 4-pi-Elektrondonor zu sehen ist. Beispiele sind die unten gezeigten
dibenzo- und phenylsubstituierten Systeme:
3,4:8,9-Dibenzobicyclo[4.4.2]dodeca-3,8-Dien
9-Phenylbicyclo[5.3.0]dec-3-En
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Weitere
Beispiele für
geeignete benzo-anellierte Diene: 2,3:6,7-Dibenzobicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien, 3,4:9,10-Dibenzobicyclo[5.5.0]dodeca-3,9-Dien,
2,3:7,8-Dibenzobicyclo[5.3.0]deca-3,8-Dien, 13-Oxa-3,4:9,10-Bicyclo[5.5.1]trideca-3,9-Dien, 8,9-Benzobicyclo[4.4.2]dodeca-3,8-Dien,
2,3:7,8-Dibenzobicyclo[5.3.0]deca-3,8-Dien
usw.
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Ausgezeichnete
Ausgangsmaterialien zur Herstellung vieler bicyclischer dianionischer
Liganden sind im Handel erhältlich.
Beispiele sind Bicyclo[3.3.0]octa-3,7-Dion und Bicyclo[3.3.1]nona-3,7-Dion:
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Diese
Verbindungen sind einfach durch jedes gewünschte Verfahren in die entsprechenden
Diene umzuwandeln. Bei einem Ansatz wird das Dion zuerst mit zwei Äquivalenten
einer Hydridquelle (wie Lithium-Aluminium-Hydrid) reduziert, um
ein Diol zu erzeugen, das unter sauren oder basischen Bedingungen
dehydriert wird, so dass die gewünschten
bicyclischen Diene entstehen:
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Alternativ
kann das Diol zuerst in einen Diester (z.B. Tosylat oder Benzoat)
umgewandelt und anschließend
mit einem sterisch gehinderten Amin wie 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-En (DBU)
eliminiert werden.
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Dieselben
bicyclischen Diketonen sind leicht mit Diazomethan zu homologieren,
um Zugang zu Bicyclo[4.4.0]- und [4.4.1]-Rahmen zu ermöglichen:
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Weitere
Homologierung mit überschüssigem Diazomethan
ergibt die Bicyclo[5.5.0]- und
-[5.5.1]-Rahmen. S. allgemein J. March, Advanced Organic Chemistry,
2. Auflage (1977), S. 997–998,
und Beispiel 41 aus dem US-Patent 4,855,322.
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Zusätzlich zu
der Verwendung des oben beschriebenen Diketon-Ausgangsmaterials
können
Bicyclo[3.3.0]nonadiene durch andere bekannte Verfahren hergestellt
werden, beginnend mit Cyclooctadien (s. J. Org. Chem. 38 (1973)
3636), Bicyclo[3.2.1]octa-2,6-Dien
(Tetrahedron Lett. (1974) 3805), den Cycloaddukten aus Cyclopentadien
und Ketenen (J. Am. Chem. Soc. 93 (1971) 3969; J. Org. Chem. 46
(1981) 67) oder sogar Semibullvalen (J. Chem. Soc., Chem. Commun.
(1973), 129).
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Wie
oben erwähnt
werden Bicyclo[3.3.1]nonadiene ebenfalls zweckmäßigerweise aus bicyclischen
Diketonen hergestellt. Einige Beispiele s. J. Ort. Chem. 46 (1981)
3483 und J. Chem. Soc., Perkin Trans. II (1982) 1159. Andere Ausgangsmaterialien
wie 2-Adamantanon
(Tetrahedron Lett. (1990) 2949) können ebenfalls verwendet werden.
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9-Oxabicyclo[3.3.1]nonadiene,
die leicht durch säurekatalysierte
Kondensation von Phenylacetaldehyd herzustellen sind, sind ebenfalls
nützliche
bicyclische Liganden (s. US-Patent 4,205,000). Ein alternativer Weg
von 1,5-Cyclooctadien ist anderenorts erwähnt (Synthesis (1990) 483).
S. auch Beispiele 1–4
unten. Eine einfache Synthese aus Dibenzobicyclo-[3.3.1]nonadienen
aus Methylphenylmalonat ist in Bull. Chem. Soc. Japan 48 (1975)
2473 erwähnt.
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Wie
unten abgebildet bietet das US-Patent 4,008,277 einen Weg zu Benzobicyc-lo[3.3.1]nonadienen aus
Beta-Tetralonen. Enaminherstellung mit Pynolidon wird von einer
Michael-Addition des Enamins zu Acrolein und säuregeförderter Ringschließung gefolgt,
so dass ein Bicyclo[3.3.1]-System entsteht. Der gewünschte Kohlenwasserstoff
kann durch bekannte Verfahren hergestellt werden, darunter die Wolf-Kirschner-Reduktion (Erhitzen
mit Hydrazinhydrat und Base) oder die Umwandlung des Ketons in ein
Tosylhydrazon gefolgt von einer Reaktion mit LiAIH
4 oder
NaBH
4 (s. J. March, a.a.O., S. 1119–1120):
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Ein
zweckmäßiger Weg
zu Bicyclo[5.5.0]dodecadienen beginnt mit 1,3-Butadien. Trimerisation
mit einem Ziegler-Katalysator ergibt 1,5,9-Cyclododecatrien, das
eine intramolekulare Zyklisierung bei Vorhandensein von Lithiumamiden
durchläuft,
so dass das unten gezeigte Bicyclo[5.5.0]-System entsteht (s. US-Patent
3,009,001). Das Brückenkopfdien
ist leicht durch herkömmliche
allylische Bromierung mit N-Bromosuccinimid,
katalytische Hydrierung und Dehydrohalogenierung mit alkoholischem
Kaliumhydroxid in Bicyclo[5.5.0]dodeca-3,9-Dien umzuwandeln:
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Alternativ
kann das Ausgangs-Diolefin direkt zu weniger beanspruchten Diolefinisomeren
mit einer Spur einer Lewis-Säure
wie Bortrifluoridetherat isomerisiert werden.
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Die
Herstellung von geeigneten Bicyclo[3.3.3]undecadienen aus dem unten
gezeigten bekannten Brückenkopfdien
folgt analog (s. Chem. Abstr. 97 5842p):
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Das
Synthetisieren von Bicyclo[5.3.0]-Systemen, insbesondere Dibenzo-Verbindungen, ist
ebenfalls direkt. Der interessante Ansatz des US-Patents 5,834,521
ist die Basis für
die unten stehende Sequenz. Das Enolat aus 1-Indanon wird mit Benzylbromid
alkyliert. Der Zusatz von Allylmagnesiumbromid zu dem Carbonyl erzeugt
einen En-Alkohol, der sehr gut für
eine p-toluolsulfonische säurekatalysierte
Zyklierung zu einem [5.3.0]-bicyclischen System positioniert ist.
Katalytische Hydrierung gefolgt von Deprotonisation mit zwei Äquivalenten
von n-Butyllithium ergibt das bicyclische benzylische Dianion:
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Zusammengefasst
gibt es viele bekannte Wege zu den verschiedenen hier nützlichen
bicyclischen dianionischen Liganden; die oben im Detail diskutierten
Verfahren dienen nur der Illustration, und der Fachmann erkennt
oder entwickelt leicht viele alternative synthetische Methodologien.
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Chelatierende
bicyclische dianionische Liganden werden hergestellt, indem das
entsprechende Dien oder benzo-anellierte Dien mit einer potenten
Base nach bekannten Verfahren zweifach deprotoniert wird. Geeignete
Basen umfassen z.B. Alkyllithiumverbindungen (z.B. Methyllithium
oder n-Butyllithium), Alkalimetalle (z.B. Natriummetall), Alkalimetallhydride
(z.B. Kaliumhydrid) und Grignard-Reagenzien (z.B. Methylmagnesiumchlorid
oder Phenylmagnesiumbromid). Besonders bevorzugte Deprotonisationsagenzien
sind super-basische Reagenzien, die durch Reaktion von Alkyl-lithiumverbindungen
und Alkalimetall-t-Butoxiden hergestellt werden, wie von Schlosser
et al. (Angew. Chem., I.E. Engl. 12 (1973) 508) und Lochmann et
al. Tetrahedron Lett. (1966) 257) berichtet.
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Üblicherweise
werden ungefähr
zwei Äquivalente
des Deprotonisationsagens und ungefähr ein Äquivalent des Diens verwendet,
um den dianionischen Liganden herzustel len. Deprotonisation kann
bei einer beliebigen geeigneten Temperatur erfolgen, bevorzugt bei
Raumtemperatur oder unterhalb davon. Während die Deprotonisationsreaktion
bei Temperaturen von –78°C oder darunter
durchgeführt
werden kann, ist es bevorzugt, diesen Schritt bei Raumtemperatur
durchzuführen.
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Die
oben diskutierten bicyclischen Liganden geben Elektronen von zwei
getrennten 4-pi-Elektronquellen
ab, die innerhalb des bicyclischen Rahmens liegen; in diesem Sinne
sind sie „endocyclische" Elektrondonoren.
Alternative bicyclische, dianionische Bis(allyl)- oder Bis(benyzl)liganden,
die Katalysatorsysteme ergeben, die noch im Schutzbereich der Erfindung
liegen, haben eine pi-Elektronquelle, die wenigstens teilweise außerhalb
des bicyclischen Rahmens liegt; diese werden hier als „exocyclische" oder „Exo"-Systeme bezeichnet.
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Zu
betrachten ist beispielsweise das Dianion, das aus der zweifachen
Deprotonisation von 2,4,4,6,8,8-Hexamethylbicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien
resultiert. Da die einzigen verfügbaren
Nicht-Brückenkopf-Protonen
auf den 2- und 6-Methylsubstituenten liegen, werden nur „exo"-allylische Anionen
erzeugt. Die anionischen Zentren sind dagegen gut dafür positioniert,
um mit einem Übergangsmetall
einen Komplex zu bilden, so dass ein erfindungsgemäßer organometallischer
Komplex entsteht:
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Exo-Systeme
können
auch aus terminalen Olefinen hergestellt werden, die selbst leicht
aus den entsprechenden Diketonen und einem Phosphor-Ylid hergestellt
werden, wobei die Wittig-Reaktion verwendet wird:
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Zusätzlich zu
dem chelatierenden bicyclischen Liganden kann der organometallische
Komplex zusätzliche
labile anionische Liganden wie Halogenide, Alkyle, Alkaryle, Aryle,
Dialkylaminos usw. umfassen. Besonders bevorzugt sind Halogenide,
Alkyle und Alkaryle (z.B. Chlorid, Methyl, Benzyl).
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Bevorzugte
organometallische Komplexe haben die Gesamtstruktur (C I), (C II)
oder (C III)
wobei X eine erste Kette
von 3 bis 5 Atomen darstellt; Y eine zweite Kette von 3 bis 5 Atomen
darstellt, Z eine fakultative Brücke
von 0 bis 3 Atomen darstellt und jedes Q ein Brückenkopfatom ist;
wobei
die X- und die Y-Kette jede ein allylisches oder benzylisches Anion
aufweisen;
und
wobei M ein Übergangsmetall der Gruppe 4
ist und jedes L unabhängig
voneinander ein Sigma-Donor-Ligand ist.
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Bevorzugt
sind alle Atome in der X- und der Y-Kette Kohlenstoffe und jedes
Q ist ein Kohlenstoff.
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Es
ist ebenfalls bevorzugt, dass alle Atome in der Z-Brücke Kohlenstoffe
sind.
wobei M ein Übergangsmetall
der Gruppe 4 ist, jedes L unabhängig
voneinander ein Sigma-Donor-Ligand ist und Z eine fakultative Brückengruppe
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus O, S, NR, PR, SiR
2, CR
2, CR
2CR
2,
CR=CR und 1,2-Aryl besteht, wobei jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine C
1-C
30-Hydrocarbylgruppe
ist.
wobei M ein Übergangsmetall
der Gruppe 4 ist, jedes L unabhängig
voneinander ein Sigma-Donor-Ligand ist und Z eine fakultative Brückengruppe
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus O, S, NR, PR, SiR
2, CR
2, CR
2CR
2,
CR=CR und 1,2-Aryl besteht, wobei jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine C
1-C
30-Hydrocarbylgruppe
ist.
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Das
Katalysatorsystem umfasst einen Aktivator. Geeignete Aktivatoren
tragen dazu bei, den organometallischen Komplex zu ionisieren und
den Katalysator zu aktivieren. Geeignete Aktivatoren sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Beispiele umfassen Alumoxane (Methylalumoxan
(MAO), PMAO, Ethylalumoxan, Diisobutylalumoxan), Alkylaluminiumverbindungen
(Triethylaluminium, Diethylaluminiumchlorid, Trimethylaluminium,
Triisobutylaluminium) usw. Geeignete Aktivatoren umfassen Säuresalze,
die nicht-nukleophile Anionen enthalten. Diese Verbindungen bestehen
allgemein aus sperrigen Liganden, die an Bor oder Aluminium angelagert
sind. Beispiele umfassen Lithiumtetrakis(pentafluorophenyl)borat,
Lithiumtetrakis(pentafluorophenyl)aluminat, Anilintetrakis(pentafluorophenyl)borat
usw. Geeignete Aktivatoren umfassen auch bororganische Verbindungen,
die Bor und eine oder mehrere Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen
aufweisen. Geeignete Aktivatoren umfassen substituierte und unsubstituierte
Trialkyl- und Triarylborane wie Tris(pentafluorophenyl)boran, Triphenylboran,
Tri-n-Oktylboran usw. Diese und andere geeignete borhaltige Aktivatoren
sind in den US-Patenten 5,153,157, 5,198,401 und 5,241,025 beschrieben.
Geeignete Aktivatoren umfassen auch Aluminoboronate – Reaktionsprodukte
aus Alkylaluminiumverbindungen und bororganischen Säuren – wie in
den US-Patenten 5,414,180 und 5,648,440 beschrieben.
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Die
optimale Menge an Aktivator, die bezüglich der Menge des organometallischen
Komplexes gebraucht wird, hängt
von vielen Faktoren ab, darunter die Art des Komplexes und des Aktivators,
ob ein Trägerkatalysator
verwendet wird, die gewünschte
Reaktionsgeschwindigkeit, die Art des Polyolefinprodukts, die Reaktionsbedingungen
und andere Faktoren. Wenn der Aktivator ein Alumoxan oder eine Alkylaluminiumverbindung
ist, liegt die verwendete Menge jedoch allgemein im Bereich von
0,01 bis 5.000 Mol, bevorzugt von 10 bis 500 Mol Aluminium pro Mol Übergangsmetall,
M. Wenn der Aktivator eine bororganische Verbindung oder ein ionisches
Borat oder Aluminat ist, liegt die verwendete Menge im Bereich von
0,01 bis 5.000 Mol, bevorzugt von 0,1 bis 500 Mol Aktivator pro
Mol M.
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Der
Aktivator wird normalerweise am Beginn der Polymerisation der Reaktionsmischung
zugefügt. Wenn
jedoch ein Trägerkatalysatorsystem
verwendet wird, kann der Aktivator zusammen mit dem organometallischen
Komplex auf den Träger
aufgebracht werden.
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Der
organometallische Komplex wird gemäß Verfahren hergestellt, die
aus dem Stand der Technik bekannt sind. Allgemein werden die Komplexe
hergestellt, indem der dianionische Ligand mit einer Übergangsmetallquelle
kombiniert wird. Jede beliebige zweckmäßige Übergangsmetallquelle kann verwendet
werden. Beispielsweise können
die Komplexe aus Übergangsmetallhalogeniden,
-alkylen, -alkoxiden, -acetaten, -amiden usw. hergestellt werden.
Eine besonders zweckmäßige Übergangsmetallquelle
ist das Übergangsmetallhalogenid.
Beispielsweise können
Titantetrachlorid, Zirconiumtetrachlorid, Vanadium(III)chlorid-Tetrahydrofurankomplex
(VCl3(THF)3), Titan(III)chlorid-THF-Komplex,
Chrom(III)chlorid-THF-Komplex, Kobalt(II)chlorid, Nickel(II)bromid,
Platin(II)chlorid, Palladium(II)chlorid, Lanthan(III)chlorid, Titan(III)acetat
usw. verwendet werden. Komplexe können auch aus Salzen mit labilen Gruppen,
z.B. Tetrakis(acetonitril)palladium(II)bis(tetrafluoroborat), hergestellt
werden.
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Die Übergangsmetallkomplexe
sind einfach in der Herstellung. Üblicherweise wird die Übergangsmetallquelle
(z.B. Halogenid) in einem organischen Lösungsmittel gelöst oder
suspendiert, und der dianionische Ligand wird bei einer beliebigen
gewünschten
Temperatur, bevorzugt von ungefähr –78°C bis ungefähr Raumtemperatur,
vorsichtig zugefügt.
Falls nötig,
wird Refluxieren verwendet, um die Reaktion zu vervollständigen. Unlösliche Nebenprodukte,
falls vorhanden, können
durch Filtrierung entfernt werden, Lösungsmittel werden verdampft
und der Übergangsmetallkomplex
wird isoliert, gewaschen und getrocknet. Der entstandene Komplex
kann im Allgemeinen ohne weitere Reinigung verwendet werden.
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Die
Katalysatorsysteme werden fakultativ mit einem anorganischen Feststoff-
oder einem organischen Polymerträger
verwendet. Geeignete Träger
umfassen Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid-Aluminiumoxide,
Magnesia, Titanerde, Tone, Zeolithe usw.. Der Träger wird bevorzugt wärmebehandelt,
chemisch behandelt oder beides, bevor er verwendet wird, um die
Konzentration der Oberflächen-Hydroxylgruppen zu
reduzieren. Die Wärmebehandlung
besteht aus Erhitzen (oder „Kalzinieren") des Trägers in
einer trockenen Atmosphäre
bei erhöhter
Temperatur, bevorzugt höher
als 100°C,
und noch bevorzugter zwischen 150 und 600°C, vor der Verwendung. Eine
Vielzahl von verschiedenen chemischen Behandlungen kann verwendet werden,
darunter eine Reaktion mit Organoaluminium-, -magnesium-, -silikon- oder -borverbindungen.
S. z.B. die in dem US-Patent 6,211,311 beschriebenen Techniken.
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Der
Komplex und der Aktivator können
auf beliebige gewünschte
Art auf den Träger
aufgebracht werden. Beispielsweise können die Komponenten in einem
Lösungsmittel
gelöst,
mit einem Träger
kombiniert und gestrippt werden. Alternativ kann eine „incipient
wetness"-Technik
verwendet werden. Außerdem
kann der Träger
einfach getrennt von dem Komplex und dem Aktivator in den Reaktor
eingeführt
werden.
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Das
Laden des Komplexes auf dem Träger
ist unterschiedlich, abhängig
von mehreren Faktoren, darunter die Identität des Komplexes und des Trägers, die
Art des verwende ten Olefinpolymerisationsverfahrens, die Reaktionsbedingungen
und andere Fragen. Üblicherweise
liegt die Menge des verwendeten Komplexes in dem Bereich von 0,01
bis 10 Gew.-% des Übergangsmetalls,
basierend auf der Menge des Trägerkatalysators. Ein
stärker
bevorzugter Bereich liegt zwischen 0,1 und 4 Gew.-%.
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Erfindungsgemäße Katalysatorsysteme
sind nützlich
für die
Polymerisation von Olefinen. Bevorzugte Olefine sind Ethylen und
C3-C20-α-Olefine
wie Propylen, 1-Buten, 1-Hexen,
1-Okten usw.. Mischungen von Olefinen können verwendet werden. Ethylen
und Mischungen von Ethylen mit C3-C10-α-Olefinen
sind besonders bevorzugt.
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Viele
Arten von Olefinpolymerisationsverfahren können verwendet werden. Bevorzugt
wird das Verfahren in der flüssigen
Phase durchgeführt,
die Trübe,
Lösung,
Suspension oder Masseverfahren oder eine Mischung daraus umfassen
können.
Hochdruckfluidphasen- oder -gasphasentechniken können ebenfalls verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders wertvoll für
Lösungs-
und Trübenverfahren.
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Die
Olefinpolymerisationen können
in einem großen
Temperaturbereich durchgeführt
werden, etwa von ungefähr –30°C bis ungefähr 280°C. Ein stärker bevorzugter
Bereich liegt zwischen ungefähr
30°C und ungefähr 180°C; am stärksten bevorzugt
ist der Bereich von ungefähr
60°C bis
ungefähr
100°C. Olefin-Partialdrücke liegen
normalerweise zwischen ungefähr
15 psig und ungefähr
50.000 psig. Bevorzugter ist der Bereich von ungefähr 15 psig
bis ungefähr
1.000 psig.
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BEISPIEL 1
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Zirconiumkomplex-Herstellung
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2,3:6,7-Dibenzo-9-Oxabicyclo[3.3.1]nona-2,6-Dien,
das die unten gezeigte Struktur hat, wird durch Selbstkondensation
von Phenylacetaldehyd mit Fluoroschwefelsäure in Kohlenstofftetrachlorid
gemäß den Lehren
von Kagan hergestellt (s. US-Patent 4,205,000, Beispiel 1). (Anmerkung:
Das Produkt ist in dem Patent falsch als "1,2,5,6-Dibenzo"-Verbindung nummeriert; die richtige
Nummerierung beginnt bei einem Brückenkopf-Kohlenstoff.)
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Das
Bicyclo[3.3.1]nonadien (135 mg, 0,608 mmol) wird mit Hexanen (50
ml) bei Raumtemperatur zu Trübe
verarbeitet, und Kalium-t-Butoxid (136 mg, 1,22 mmol) wird hinzugefügt, gefolgt
von n-Butyllithium (0,61 ml von 2 M Lösung in Pentan, 1,22 mmol).
Die Reaktionsmischung wird bei Raumtemperatur 20 h gerührt, was eine
dunkelviolette Trübe
ergibt. Feststoffe werden separiert und mehrmals mit Hexanen gewaschen,
um Lithium-t-Butoxid aus dem gewünschten
Dianionsalz zu entfernen. Zirconiumtetrachlorid (135 mg, 0,59 mmol) wird
zu einer Trübe
des Dianionsalzes in Hexanen (40 ml) zugefügt, und die Mischung wird bei
Raumtemperatur 16 h gerührt.
Der entstandene Komplex wird ohne weitere Reinigung verwendet.
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BEISPIEL 2
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Tragen des Komplexes
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Methylalumoxan
(30% PMAO-Lösung
in Toluol, Produkt von Albemarle, 1,07 ml) wird langsam zu Siliziumdioxid
zugefügt
(Davison 948-Siliziumdioxid, vor Gebrauch 4 h bei 250°C kalziniert,
2,2 g), und die Mischung wird bei Raumtemperatur 15 min. gerührt. Getrennt
davon wird ein Teil des Komplexes, der in Beispiel 1 hergestellt
wurde (12 mg), in 30%-iger PMAO-Lösung (2,14 ml) gelöst. Diese
Mischung wird unter Verwendung einer „incipient wetness"-Technik zu dem mit
PMAO behandelten Siliziumdioxid hinzugefügt, so dass ein rieselfähiger Feststoff
entsteht, der für
eine Verwendung als Olefinpolymerisations-Katalysator geeignet ist.
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BEISPIEL 3
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Ethylenpolymerisation
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Ein
Zwei-Liter-Reaktor wird mit Isobutan (900 ml) und einer Spülmenge Triisobutylaluminium
(1,5 ml von 1 M Lösung
in Hexanen, 1,5 mmol) beschickt. Der Reaktor wird auf 70°C erwärmt und
mit Ethylen mit einem Druck von 350 psig beaufschlagt.
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Eine
Trübe des
Siliziumdioxid-Trägerkatalysators
aus Beispiel 2 (2,4 g) in Isobutan (100 ml) wird in den Reaktor
injiziert, um die Polymerisation zu starten. Ethylen wird bei Bedarf
mit 350 psig zugefügt,
und die Reaktion schreitet bei 70°C
0,5 h lang fort. Der Reaktor wird entlüftet, und Polyethylen (11 g)
wird gewonnen. Aktivität:
21,5 kg PE/g Zr/h. Gemäß Gelpermeationschromatografie-
(GPC-)Analyse hat das Polymer ein gewogenes mittleres Molekulargewicht
(Mw) = 1,09 × 106. Die FT-IR-Spektroskopieanalyse zeigt keine Verzweigung in
dem Polymer. DSK-Schmelzpunkt: 134,7°C.
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BEISPIEL 4
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Copolymerisation von Ethylen
mit 1-Buten
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Ein
Zwei-Liter-Reaktor wird mit Wasserstoff (20 psig aus einem 300 ml-Gefäß) beschickt,
gefolgt von Isobutan (800 ml), 1-Buten (100 ml) und Triisobutylaluminium
(1,5 ml von 1 M Lösung
in Hexanen, 1,5 mmol). Der Reaktor wird auf 70°C erwärmt und mit Ethylen mit einem
Druck von 350 psig beaufschlagt. Eine Trübe des Siliziumdioxid-Trägerkatalysators
aus Beispiel 2 (2,54 g) in Isobutan (100 ml) wird in den Reaktor
injiziert, um die Polymerisation zu starten. Ethylen wird bei Bedarf
bei 350 psig zugeführt,
und die Reaktion schreitet 0,5 h lang bei 70°C fort. Der Reaktor wird entlüftet, und
Polyethylen (12,9 g) wird gewonnen. Aktivität: 25,1 kg PE/g Zr/h. GPC Mw
= 6,66 × 105. Die FT-IR-Spektroskopieanalyse zeigt,
dass das Polymer 18,3 Ethylverzweigungen pro 1.000 Kohlenstoffe
aufweist, was einen effizienten Comonomereinbau bedeutet. DSC-Schmelzpunkt:
128,5°C.
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MOLEKULARMODELLSTUDIE
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Einen
zusätzlichen
Beweis für
den Wert von chelatierenden bicyclischen Bis(allyl)- und Bis(benzyl)-Dianionen
als Liganden wird von einer Molekularmodellstudie auf halbempirischem
Niveau geliefert (PM3tm-Verfahren, Titan Software). Die relative
Stabilität
der katalytisch aktiven Sites kann durch die Differenz der berechneten
Enthalpie (ΔΔH) einer
Modellreaktion geschätzt
werden (unten dargestellt), die den Entzug eines Methylanions aus
einem Zirconiumdimethylkomplex umfasst, der im Gegensatz zur Kontrollsubstanz
den speziellen bizyklischen Liganden einbaut (Bis(cyclopentadienyl)-Zirconiumdimethyl,
Beispiel C1 in Tabelle 1). Die relativen Energien des niedrigsten
unbesetzten Molekularorbitals (LUMO) der aktiven Sites des Modells
können
verwendet werden, um ihre relative Reaktivität gegenüber den Olefinen zu schätzen, die
an der Polymerisation beteiligt sind.
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In
den unten stehenden Gleichungen ist die Enthalpie für Gleichung
1 ΔH
i, und die Enthalpie für Gleichung 2 ist ΔH
o. Die Differenz (ΔH
i – ΔH
o) = ΔΔH.
Gleichung
1
Gleichung
2
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgelistet (oberer Teil). Insgesamt
liegt die LUMO-Energie
unter –4,5 eV,
und die relative Stabilität
liegt innerhalb 10 kcal/Mol des für die Kontrollsubstanz, Bis(Cp)ZrMe+,
berechneten Werts. Ähnliche
Ergebnisse wurden für
eine Vielzahl von bicyclischen Exo-Systemen festgestellt (Tabelle
1 unten). Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die elektronische
und sterische Umgebung der chelatierenden bicyclischen dianionischen
Liganden mit denen von Liganden vergleichbar sind, die in herkömmlichen
Metallocenen verwendet werden. Daher sollten Single-Site-Katalysatoren,
die chelatierende bicyclische Dianionen einbauen, der Leistung typischer
Metallocene ebenbürtig
sein oder sie übertreffen.
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Die
vorhergehenden Beispiele sind nur als Illustration zu verstehen.
Die folgenden Patentansprüche definieren
die Erfindung.