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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Katalysatoren, die bei der Olefin-Polymerisation
nützlich
sind. Insbesondere umfassen die Katalysatoren dianionische Indenoindolyl-Liganden
und wenigstens ein Übergangs-
oder Lanthanidmetallatom der Gruppe 3–10.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Während Ziegler-Natta-Katalysatoren
ein wesentlicher Bestandteil für
die Polyolefinherstellung sind, sind Metallocene und ähnliche
Katalysatoren die Zukunft dieser Industrie. Metallocene umfassen
typischerweise ein Übergangsmetall
und wenigstens einen Cyclopentadienyl- oder substituierten Cyclopentadienyl-Liganden.
In neuerer Zeit wurde auch von mehreren Nicht-Metallocen-Single-Site-Katalysatoren
berichtet. Einige dieser Katalysatoren ersetzen die Cyclopentadienylgruppen
der Metallocene mit einem oder mehreren heteroatomischen Ringliganden
wie Boraaryl (US-Patent 5,554,775), Indolyl oder Pyrrolyl (US-Patent
5,539,124) oder Azaborolinylgruppen (US-Patent 5,902,866).
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Organometallische
Komplexe, die ein Übergangsmetall
und wenigstens einen Indenoindolyl-Liganden aufweisen, sind ebenfalls
beschrieben worden (s. PCT-Anmeldung
WO 99/24446 und die parallele anhängige Anmeldung 09/417,510,
angemeldet am 14. Oktober 1999). Diese Komplexe werden üblicherweise
hergestellt, indem eine Übergangsmetallquelle
(z. B. Zirconium-Tetrachlorid) mit einem oder zwei Äquivalenten
eines Indenoindolyl-Monoanions reagiert werden. Das Monoanion wird
zweckmäßigerweise
hergestellt, indem ein geeigneter Vorläufer mit ungefähr einem Äquivalent
einer stark wirksamen Base wie n-Butyllithium oder Methylmagnesiumbromid
reagiert wird.
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Durch
Deprotonierung wird ein saures Proton aus dem Methylenkohlenstoff
des Cyclopentadienfragments entfernt:
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Das
Indenoindolyl-Monoanion ist ein n-Elektron-Donorligand, der labile
anionische Gruppen (z. B. ein Halogenid) aus einer Übergangsmetallverbindung
verdrängen
kann, so dass ein Indenoindolyl-Metall-Komplex entsteht:
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In
den Literaturbeispielen ist R üblicherweise
eine Alkyl- oder Arylgruppe. In den Beispielen der PCT-Anmeldung
WO 99/24446, bei denen ein Indenoindolyl-Übergangsmetall-Komplex
hergestellt wird, ist R fast ausschließlich Methyl oder Phenyl. In
den Beispielen der parallelen anhängigen Anmeldung 09/417,510 ist
R Methyl (s. Beispiele A und B). Die dargestellten Komplexe werden
normalerweise mit einem Aktivator wie Methylalumoxan kombiniert
und werden dann verwendet, um Olefine wie Ethylen oder Mischungen
aus Ethylen und anderen α-Olefinen
zu polymerisieren. In der Literatur fehlt jeder Hinweis darauf,
Komplexe aus Indenoindolyl-Liganden-Vorläufern
herzustellen, bei denen ein Wasserstoffatom an den Indol-Stickstoff
gebunden ist. Eine einzigartige und potenziell wertvolle Eigenschaft
dieser Liganden-Vorläufer ist
ihre Fähigkeit,
bei Deprotonierung mit zwei Äquivalenten
einer starken Base Dianionen zu bilden. Bisher umfassten Übergangsmetallkomplexe
keine solchen dianionischen Liganden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt ist die Erfindung ein organometallischer Komplex, der
wenigstens ein Übergangs- oder
Lanthanidmetall der Gruppe 3–10
und wenigstens einen dianionischen Indenoindolyl-Liganden umfasst, der
an das Metall pi- oder sigma-gebunden ist. Die Erfindung umfasst
Komplexe, die aus einem dianionischen Indenoindolyl-Liganden hergestellt
werden, der aus einem Syntheseäquivalent
erzeugt wird. Erfindungsgemäße Katalysatorsysteme
umfassen den Komplex und einen Aktivator, der bevorzugt ein Alkylalumoxan
ist. Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren, das die Polymerisierung
eines Olefins bei Vorhandensein eines erfindungsgemäßen Katalysatorsystems
umfasst.
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Indenoindolyl-Dianionen
und ihre Syntheseäquivalente
sind bemerkenswert vielseitig. Wie unten beschrieben können sie
verwendet werden, um ein vielfältiges
Sortiment von monomeren, dimeren und sogar polymeren oder zwitterionischen
Komplexen zu erzeugen, die ein oder mehrere Übergangsmetallatome oder eine
Kombination aus Übergangsmetallatomen
und Atomen der Gruppe 13 umfassen. Wenn sie mit einem Aktivator
verwendet werden, sind die Komplexe wertvolle Olefin-Polymerisationskatalysatoren.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Organometallische
Komplexe, die für
erfindungsgemäße Katalysatorsysteme
nützlich
sind, umfassen wenigstens ein Übergangs-
oder Lanthanidmetallatorn der Gruppe 3–10 und wenigstens einen dianionischen Indenoindolyl-Liganden.
Bevorzugte Komplexe umfassen ein Übergangsmetall der Gruppe 4
bis 6; am meisten bevorzugt enthält
der Komplex ein Metall der Gruppe 4 wie Titan oder Zirconium.
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Dianionische
Indenoindolyl-Liganden werden hergestellt, indem zwei Äquivalente
einer stark wirksamen Base mit einer Indenoindol-Verbindung reagiert
werden. Mit „Indenoindol-Verbindung" ist eine organische Verbindung
gemeint, die sowohl Indol- als
auch Inden-Ringe aufweist. Die fünfgliedrigen
Ringe beider Arten werden anelliert, d. h. sie teilen sich zwei
Kohlenstoffatome. Vorzugsweise werden die Ringe so anelliert, dass der
Indol-Stickstoff und der einzige sp3-hybridisierte
Kohlenstoff an dem Indenylring zueinander „trans" sind. Das ist bei einem Indeno[1,2-b]-Ringsystem
der Fall, wie:
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Geeignete
Ringsysteme umfassen auch solche, bei denen der Indol-Stickstoff
und der sp3-hybridisierte Kohlenstoff des
Indens zueinander beta sind, d. h. an der gleichen Seite des Moleküls angeordnet
sind. Dies ist ein Indeno[2,1-b]indol-Ringsystem:
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Die
Ringatome können
unsubstituiert oder mit einer oder mehreren Gruppen wie der Alkyl-,
Aryl-, Aralkyl-, Halogen-, Silyl-, Nitro-, Dialkylamino-, Diarylamino-,
Alkoxy-, Aryloxy-, Thioether- oder ähnlichen Gruppen substituiert
sein. Zusätzliche
anellierte Ringe können
vorhanden sein, so lange ein Indenoindol-Anteil vorhanden ist. Wenn
das Indenoindol zur Herstellung eines dianionischen Liganden verwendet
wird, muss es sowohl einen unsubstituierten Stickstoff aufweisen
(d. h. ein an Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom haben) als auch
wenigstens ein Wasserstoffatom an dem Indenyl-Methylen-Kohlenstoff
aufweisen.
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Die
Nummerierung der Indenoindole folgt der IUPAC-Regel A-22. Das Molekül ist wie
unten gezeigt orientiert, und die Nummerierung erfolgt im Uhrzeigersinn
begin nend mit dem Ring ganz oben rechts in der Struktur, so, dass
das Heteroatom die kleinstmögliche
Zahl erhält.
So wird 5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol wie folgt nummeriert:
wobei 5,6-Dihydroindeno[2,1-b]indol
die Nummerierung hat:
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Zur
korrekten Nomenklatur und Nummerierung dieser Ringsysteme s. Ring
Systems Handbook (1998), eine Veröffentlichung der Chemical Abstracts
Service, Ringsysteme Dokument II: RF 33986 – RF 66391 bei RF 58952. (Es
ist zu beachten, dass Indenoindole in der parallelen anhängigen Anmeldung 09/417,510
falsch nummeriert sind; eine korrektere Nummerierung findet sich
in der PCT-Anmeldung WO 99/24446.) Geeignete Indenoindolverbindungen,
die Vorläufer
zu Indenoindolyl-Dianionen und deren Syntheseäquivalenten sind, umfassen
z. B. 5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol, 5,6-Dihydroindeno[2,1-b]indol, 4,7-Dimethyl-5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol,
4-tert-Butyl-8-Methyl-5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol,
4,8-Dichloro-5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol,
2,7-Dimethyl-5,6-Dihydroindeno[2,1-b]indol und Ähnliches.
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Verfahren
zur Herstellung von Indenoindolverbindungen sind bekannt. Geeignete
Verfahren sind beispielsweise in der parallelen anhängigen Anmeldung
09/417,510 und den darin zitierten Quellen offenbart, einschließlich des
Verfahrens von Buu-Hoi und Xuong, J. Chem. Soc. (1952) 2225. Geeignete
Verfahren sind auch in der PCT-Anmeldung
WO 99/24446 genannt.
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Indenoindolyl-Dianionen
können
erzeugt werden, indem eine Indenoindolverbindung mit zwei Äquivalenten
einer stark wirksamen Base deprotoniert wird. Geeignete Basen umfassen
Alkalimetalle (z. B. Natrium oder Kalium), Alkalimetallhydride (Natriumhydrid,
Lithiumhydrid), Alkalimetall-Aluminium-Hydride (Lithium-Aluminium-Hydrid), Alkalimetallalkyle
(n-Butyllithium), Grignard-Reagenzien (Methylmagnesiumbromid, Phenylmagnesiumchlorid)
etc. Der Deprotonierungsschritt wird normalerweise bei oder unterhalb
Raumtemperatur durchgeführt,
vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur, indem die Indenoindolverbindung
und das Deprotonierungs-Agens üblicherweise
bei Vorhandensein von einem oder mehreren trockenen organischen
Lösungsmitteln,
speziell Äthern
und/oder Kohlenwasserstoffen, kombiniert werden.
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Geeignete
Verfahren zum Erzeugen von dianionischen Indenoindolyl-Liganden
(und ihren Syntheseäquivalenten
wie Trimethylsilyl-substituierten Indenoindolen) werden auch von
T. Abraham et al. in Monatsh. Chem. 120 (1989) 117 und Tetrahedron
38 (1982) 1019 offenbart. Bei einem typischen Verfahren werden zwei Äquivalente
von n-Buthyllithium langsam zu einer eisgekühlten Lösung des Indenoindols in trockenem
Tetrahydrofuoran hinzugefügt,
so dass eine blutrote Lösung
des Dianions erzeugt wird.
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Das
erste Basenäquivalent
deprotoniert das Stickstoffatom und erzeugt ein Sigma-Elektron-Donorzentrum
bei Stickstoff
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Durch
weitere Deprotonierung wird das cyclopentadienylartige Proton entfernt,
so dass ein Dianion erzeugt wird, das als Sigma- und Pi-Elektronendonor
wirkt:
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Die
Reaktion des Dianions mit Übergangsmetallquellen
gibt einen Komplex, der normalerweise einen oder mehrere dianionische
Indenoindolyl-Liganden enthält,
die an das Übergangs-
oder Lanthanidmetall π- und/oder σ-gebunden
sind.
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Das
Indenoindolyl-Dianion hat vorzugsweise eine Struktur, die ausgewählt ist
aus:
wobei
M ein Metall der Gruppe 1 (Alkali) oder der Gruppe 2 (Erdalkali)
ist.
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Bei
der Erfindung können
Syntheseäquivalente
von Indenoindolyl-Dianionen verwendet werden, um die organometallischen
Komplexe herzustellen. Mit „Syntheseäquivalent" eines Indenoindolyl-Dianions
ist ein „maskiertes" Dianion gemeint.
Während
es kein Indenoindolyl-Dianion per se ist, hat das Syntheseäquivalent die
Fähigkeit,
ein solches zu liefern, wenn es mit einer Übergangsmetallquelle reagiert
wird (wie Zirconium-Tetrachlorid oder Cyclopentadienyltitan-Trichlorid).
Eine allgemeine Diskussion von Syntheseäquivalenten findet sich in
F. A. Carey und R. J. Sundberg, Advanced Organic Chemistry, Teil
B (1977), S. 418–419.
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Geeignete
Syntheseäquivalente
ersetzen einen oder zwei saure Wasserstoffe aus einer Indenoindolverbindung
durch eine Organosilizium-, Organozinn- oder Organogermaniumgruppe.
Beispiele (a)–(f)
unten illustrieren verschiedene Syntheseäquivalente von Indenoindolyl-Dianionen.
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Bei
den oben stehenden Strukturen ist M ein Alkalimetall, und R und
R' werden jeweils
unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus Organozinn, Organosilizium und Organogermanium besteht.
Daher können
geeignete Syntheseäquivalente
der Dianionen neutrale Verbindungen sein, die zwei Organozinn-,
Organosilizium- oder Organogermaniumgruppen enthalten; sie können auch
monoanionische Verbindungen sein, die eine einzige Organozinn-,
Organosilizium- oder Organogermaniumgruppe aufweisen.
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Wenn
diese Syntheseäquivalente
mit geeigneten Übergangsmetallquellen
reagieren, geben sie leicht den gewünschten Indenoindolylmetallkomplex
und ein leicht zu entfernendes Nebenprodukt wie tri-n-Butylzinn-Chlorid,
Dimethylamino(trimethylzinn) oder N,N-Dimethyltrimethylsilylamin.
Die Reaktion des Syntheseäquivalents
(X) unten mit einem Äquivalent
von Tetrakis(dimethylamino)zirconium dient als Illustration:
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Die
Syntheseäquivalente
können
durch verschiedene Techniken hergestellt werden. Einige davon werden
von Abraham et al. beschreiben (s. insbesondere Schema 3 in Monatsh.
Chemie 120 auf S. 122). Üblicherweise
wird ein schrittweiser Ansatz angewandt.
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Bei
einem geeigneten Verfahren wird ein Indenoindolyl-N-zentriertes
Monoanion erzeugt und mit Chlorotrimethylsilan reagiert. (Fakultativ
wird die Mischung mit Wasser abgeschreckt und das N-silylierte Produkt wird
isoliert.) Die Reaktion mit einem zweiten Basenäquivalent, typischerweise n-Butyllithium
o. Ä.,
gefolgt von der Reaktion mit einem weiteren Äquivalent von Chlorotrimethylsilan
gibt das gewünschte
disilylierte Produkt, das ein Dianion-Syntheseäquivalent ist:
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Bei
einem anderen geeigneten Verfahren wird zuerst ein Dianion erzeugt,
z. B. mit zwei Äquivalenten von
n-Butyllithium. Die Reaktion mit einem Äquivalent von Chlorotrimethylsilan
maskiert das reaktionsfähigere Cyclopentadienyl-Anion.
(Wieder wird die Mischung fakultativ mit Wasser abgeschreckt, um
das C-silylierte Produkt zu iso lieren.) Die Reaktion mit einem zweiten Äquivalent
von Chlorotrimethylsilan gibt das gleiche Dianion-Syntheseäquivalent:
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Ähnliche
Strategien können
verwendet werden, die Organozinn, Organosilizium oder Organogermaniumgruppen
an einem oder beiden Orten an dem Indenoindolyl-Liganden umfassen. Bei der Herstellung
der Syntheseäquivalente
werden bekannte Verfahren zum Umwandeln von sauren N-H oder C-H-Bindungen, üblicherweise
in zwei Schritten (Deprotonierung und nukleophile Verdrängung) in
organosilizium-, organozinn- oder organogermanium-substituiertem
Stickstoff oder Kohlenstoff genutzt.
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Erfindungsgemäße organometallische
Komplexe sind Reaktionsprodukte einer Übergangs- oder Lanthanidmetallverbindung
der Gruppe 3–10
und eines dianionischen Indenoindolyl-Liganden oder seines Syntheseäquivalents.
Die Übergargs-
oder Lanthanidmetallverbindung der Gruppe 3–10 umfasst üblicherweise zwei
oder mehr labile anionische oder neutrale Liganden, die durch eine
oder mehrere Indenoindolylgruppen ersetzt werden können. Jede
zweckmäßige Quelle
des Übergangs-
oder Lanthanidmetalls der Gruppe 3 bis 10 kann verwendet werden. Üblicherweise
ist die Quelle ein Komplex, der einen oder mehrere labile Liganden enthält, die
leicht durch das Indenoindolyl-Dianion oder das Syntheseäquivalent
verdrängt
werden. Beispiele sind Halogenide (z. B. TiCl4,
ZrCl4), Alkoxide, Amide usw. Die Metallquelle
kann einen oder mehrere der polymerisationsstabilen anionischen
Liganden umfassen, die unten beschrieben sind.
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Eine
vielfältige
Auswahl von organometallischen Komplexen kann aus den Indenoindolyl-Dianionen und
ihren Äquivalenten
getroffen werden. Z. B. können
monomere, dimere oder sogar polymere organometallische Komplexe
hergestellt werden. Die Komplexe können mono-, bi- oder multimetallisch
sein. Die Komplexe können
in zwitterionischer Form bestehen und können Atome der Gruppe 13 wie
Bor oder Aluminium umfassen.
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Ein
bevorzugter Komplex hat folgende Struktur:
wobei jedes Z ein Übergangsmetall
der Gruppe 4 ist, jedes L unabhängig
einen Pi-Donor-Liganden
darstellt und jedes X unabhängig
einen Sigma-Donor-Liganden darstellt.
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Bevorzugte
Pi-Donor-Liganden, L, umfassen Cyclopentadienyle, Indenyle, Fluorenyle,
Azaborolinyle, Indolyle usw. Diese Liganden werden normalerweise
als „polymerisationsstabil" beschrieben, weil
sie während Olefin-Polymerisationen
koordinativ an dem Übergangsmetall
angelagert bleiben. Diese und andere geeignete Pi-Donor-Liganden sind in
den US-Patenten 4,791,180 und 4,752,597 beschrieben.
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Geeignete
Sigma-Donor-Liganden, X, sind normalerweise labile Gruppen wie Halogenid-,
Hydrid-, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Dialkylamino-,
Siloxy-Gruppen usw.
Halogenide sind bevorzugt.
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Der
organometallische Komplex kann im Wesentlichen ein Dimer sein, das
zwei Übergangsmetallatome
und zwei Indenoindolyl-Liganden umfasst. Solche Katalysatoren werden
zweckmäßigerweise
hergestellt, indem ein Äquivalent
eines dianionischen Liganden oder sein Äquivalent mit einem Äquivalent
des Übergangsmetallkomplexes reagiert
wird. Bevorzugte Komplexe dieser Art haben eine Struktur, die ausgewählt wird
aus:
wobei Z, L und X die oben
definierten Bedeutungen haben.
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Wenn
die Dimerkomplexe wie oben beschrieben hergestellt werden, können polymere
Komplexe einen kleineren oder größeren Teil
des Reaktionsprodukts ausmachen. Durch Änderung der Reaktionsbedingungen
kann der Fachmann den Anteil des herzustellenden Dimers gegenüber dem
Polymerkomplex ändern. Ein
bevorzugter Polymerkomplex hat folgende Struktur:
wobei Z, L und X die oben
definierten Bedeutungen haben und n einen Wert von ungefähr 2 bis
ungefähr
100 hat.
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Zusätzliche
erfindungsgemäße organometallische
Komplexe umfassen das Reaktionsprodukt einer Übergangs- oder Lanthanidmetallverbindung
der Gruppe 3–10,
eine Verbindung der Gruppe 13 und einen dianionischen Indenoindolyl-Liganden
oder dessen Äquivalent.
Ein bevorzugter Komplex dieser Art, der eine Indenoindolyl-Gruppe
aufweist, hat eine Struktur, die ausgewählt ist aus:
![Figure 00130001](https://patentimages.storage.googleapis.com/d5/b6/d3/b7042780d86859/00130001.png)
wobei
M ein Alkalimetall ist, Z, L und X die oben definierten Bedeutungen
haben und A ein Element der Gruppe 13 ist. Allgemein werden diese
Komplexe hergestellt, indem zuerst das stickstoffzentrierte Monoanion
mit einer Verbindung der Gruppe 13 reagiert wird, gefolgt von Deprotonierung
an dem Cyclopentadienylfragment mit einer sperrigen Base wie t-Butyllithium,
Lithium-Diisopropylamid, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinyl-Lithium
usw. Eine nachfolgende Reaktion mit einem Moläquivalent der Übergangs-
oder Lanthaninmetallverbindung der Gruppe 3–10 (vorzugsweise Gruppe 4)
gibt den gewünschten
bimetallischen Komplex (a) oben, und/oder sein quaternisiertes Äquivalent
(b).
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Geeignete
Verbindungen der Gruppe 13 sind bekannt. Sie haben bevorzugt die
Formel BX3 oder AIX3, wobei
jedes X unabhängig
einen labilen Sigma-Donor-Liganden wie Halogenid, Hydrid, Alkyl,
Aryl, Aralkyl, Alkoxy, Aryloxy, Dialkylamino, Siloxy usw. darstellt.
Halogenide und Alkyle sind bevorzugt. Typische Beispiele sind Chlorodimethylboran,
Chlorodiphenylboran, Diethylaluminiumchlorid, Triethylaluminium,
Ethylaluminiumdichlorid usw.
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Komplexe,
die zwei Indenoindolylgruppen, ein Element der Gruppe 13 und ein
Element der Gruppe 3–10
(bevorzugt Gruppe 4) enthalten, können ebenfalls hergestellt
werden. Bevorzugte Komplexe in dieser Kategorie haben eine Struktur,
die ausgewählt
ist aus:
wobei M, Z, X und A wie oben
definiert sind.
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Zusätzliche
Komplexe umfassen ein Übergangs-
oder Lanthanidmetall der Gruppe 3–10, zwei Atome der Gruppe
13 und zwei dianionische Indenoindolyl-Liganden. Bevorzugte Komplexe
in dieser Kategorie haben eine Struktur, die ausgewählt ist
aus:
wobei
M, Z, X und A die oben definierten Bedeutungen haben.
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Durch
Einstellen der Reaktionsbedingungen und der Proportionen der Reaktanden
können
auch polymere Komplexe hergestellt werden. Bevorzugte polymere Komplexe
dieser Art haben eine Struktur, die ausgewählt ist aus:
wobei
M, Z, X und A die oben definierten Bedeutungen haben und n einen
Wert von ungefähr
2 bis ungefähr 100
hat.
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Erfindungsgemäße Katalysatorsysteme
umfassen den organometallischen Komplex und einen Aktivator. Geeignete
Aktivatoren ionisieren den organometallischen Komplex, um einen
aktiven Olefin-Polymerisations-Katalysator zu erzeugen. Geeignete
Aktivatoren sind im Stand der Technik bekannt. Beispiele umfassen Alkylalumoxane
(Methylalumoxan (MAO), PMAO, Ethylalumoxan, Diisobutylalumoxan),
Alkylaluminiumverbindungen (Triethylaluminium, Diethylaluminiumchlorid,
Trimethylaluminium, Triisobutylaluminium) usw. Geeignete Aktivatoren
umfassen saure Salze, die nicht nukleophile Anionen enthalten. Diese
Verbindungen bestehen allgemein aus sperrigen Liganden, die an Bor
oder Aluminium gebunden sind. Beispiele umfassen Lithiumtetrakis(pentafluorphenyl)borat,
Lithiumtetrakis(pentafluorphenyl)aluminat, Anilintetrakis(pentafluorphenyl)borat
usw. Geeignete Aktivatoren umfassen auch Organoborane, die Bor und
eine oder mehrere Alkyl- Aryl- oder Aralkylgruppen umfassen. Geeignete
Aktivatoren umfassen substituierte und unsubstituierte Trialkyl-
und Triarylborane wie Tris(pentafluorphenyl)boran, Triphenylboran,
Tri-n-Octylboran usw. Diese und andere geeignete borhaltige Aktivatoren
sind in den US-Patenten 5,153,157, 5,198,401 und 5,241,025 beschrieben. Alkylalumoxane
wie MAO sind am stärksten
bevorzugt.
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Die
Menge an Aktivator, die im Verhältnis
zur Menge des organometallischen Komplexes benötigt wird, hängt von
vielen Faktoren ab, einschließlich
der Art des Komplexes und des Aktivators, der gewünschten Reaktionsrate,
der Art des Polyolefinprodukts, den Reaktionsbedingungen und anderen
Faktoren. Wenn der Aktivator eine Alkylalumoxan- oder eine Alkylaluminiumverbindung
ist, liegt die verwendete Menge im Allgemeinen jedoch innerhalb
des Bereichs von ungefähr
0,01 bis ungefähr
5.000 mol, bevorzugt von ungefähr
0,1 bis ungefähr
500 mol Aluminium pro Mol Übergangsmetall.
Wenn der Aktivator ein Organoboran oder ein ionisches Borat oder
Aluminat ist, liegt die verwendete Menge im Bereich von ungefähr 0,01
bis ungefähr
5.000 mol, bevorzugt von ungefähr
0,1 bis ungefähr
500 mol Aktivator pro Mol Übergangsmetall.
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Falls
gewünscht,
kann ein Katalysatorträger
wie Siliziumdioxid oder Aluminiumoxid verwendet werden. Die Verwendung
eines Trägers
ist jedoch im Allgemeinen für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht nötig.
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Die
Katalysatoren sind besonders wertvoll für die Polymerisierung von Olefinen.
Bevorzugte Olefine sind Ethylen und C3-C20 α-Olefine
wie Propylen, 1-Buten, 1-Hexen, 1-Okten usw. Mischungen von Olefinen können verwendet
werden. Ethylen und Mischungen von Ethylen mit C3-C10 α-Olefinen
sind besonders bevorzugt.
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Viele
Arten von Olefin-Polymerisationsverfahren können verwendet werden. Vorzugsweise
wird das Verfahren in der flüssigen
Phase durchgeführt,
die Trübe,
Lösung,
Suspension oder Massenverfahren oder eine Kombination daraus umfassen
kann. Hochdruck-Fluidphasen- oder Gasphasentechniken können ebenfalls
verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders
wertvoll für
Lösungs-
und Trübenverfahren.
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Die
Olefin-Polymerisationen können
in einem breiten Temperaturbereich durchgeführt werden, z. B. von ungefähr –30°C bis ungefähr 280°C. Ein stärker bevorzugter
Bereich liegt zwischen ungefähr
30°C bis
ungefähr
180°C; am
stärksten
bevorzugt ist der Bereich von ungefähr 60°C bis ungefähr 100°C. Olefin-Partialdrücke liegen
normalerweise im Bereich von ungefähr 15 psia bis ungefähr 50.000
psia. Stärker
bevorzugt ist der Bereich von ungefähr 15 psia bis ungefähr 1.000
psia.
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Katalysatorkonzentrationen,
die für
die Olefin-Polymerisierung verwendet werden, hängen von vielen Faktoren ab.
Vorzugsweise liegt jedoch die Konzentration zwischen ungefähr 0,01
Mikromol pro Liter und ungefähr
100 Mikromol pro Liter. Polymerisationszeiten hängen von der Art des Verfahrens,
der Katalysatorkonzentration und anderen Faktoren ab. Allgemein
sind Polymerisationen nach mehreren Sekunden bis zu mehreren Stunden
abgeschlossen.
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Die
unten stehenden Beispiele stellen die Herstellung eines Indenonindolyl-Dianions,
seine Aufnahme in einen bimetallischen Metallkomplex der Gruppe
4 und die Verwendung eines Katalysatorsystems dar, das den Komplex
für die
Polymerisierung von Ethylen umfasst. Wie die Beispiele zeigen, sind
die Katalysatoren leicht herzustellen und haben eine gute Aktivität.
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Die
folgenden Beispiele dienen nur der Illustration der Erfindung. Der
Fachmann wird viele Abwandlungen erkennen, die innerhalb des Erfindungsgedankens
und innerhalb des Schutzbereichs der Patentansprüche liegen.
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Herstellung eines Liganden-Vorläufers
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8-Methyl-5,10-Dihydroindeno[1,2-b]indol
(I), der Ligandenvorläufer
des Katalysators, der in Beispiel A hergestellt wird, wird durch
das Verfahren von Buu-Hoi und Xuong (J. Chem. Soc. (1952) 2225)
hergestellt, indem p-Tolylhydrazin mit 1-Indanon bei Vorhandensein
von Natriumacetat/-ethanol reagiert wird:
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BEISPIEL A
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Herstellung eines bimetallischen
Katalysators aus einem Indenoindolyl-Dianion
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8-Methyl-5,10-Dihydroindenol[1,2-b]indol
(I) (0,219 g, 1,00 mmol) wird in Tetrahydrofuran (THF) (25 ml) gelöst und wird
unter Stickstoff gerührt.
n-Butyllithium (1,0 ml von 2,0 m Lösung in Hexanen, 2,0 mmol) wird
hinzugefügt,
und die Mischung wird bei Raumtemperatur 30 min. lang gerührt. Die
resultierende Dianion-Lösung
(1,0 mmol) wird zu einer Lösung
eines Zirconiumtetrachlorid-bis(tetrahydrofuran)-Komplexes (0,377 g, 1,0 mmol) in THF
(20 ml) zugefügt.
Die Verdampfung des Lösungsmittels
gibt einen orangefarbenen Feststoff (0,582 g), vermutlich eine Mischung
aus LiCl und dem gewünschten
bimetallischen Komplex (II), und polymere Nebenprodukte.
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BEISPIEL B
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Ethylen-Polymerisation
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Ein
1,7-l Rührreaktor
aus nicht rostendem Stahl wird mit Stickstoff gespült, abgedichtet,
und mit Wasserstoff beschickt (Δ 60
psi aus einem Zylinder mit V = 7,0 cm3).
Triisobutylaluminium (1,18 ml einer 1,00 m-Lösung in Isobutan) wird in den
Reaktor eingespritzt, gefolgt von 1-Buten (200 ml) und Isobutan
(600 ml). Der Reaktor wird auf 70°C
aufgeheizt und kann ein Gleichgewicht herstellen. Ethylen wird eingeführt, so
dass in dem Reaktor ein Gesamtdruck von 350 psig entsteht, und der
Reaktor kann erneut ein Gleichgewicht herstellen. Eine Lösung aus
PMAO (1,2 ml von 2,22 m Lösung
in Toluol), ein Teil des bimetallischen Komplexes (II) aus Beispiel
A (4,0 mg, 0,0044 mmol) und Isobutan (200 ml) werden in den Reaktor
eingespritzt, um die Polymerisation zu starten. Ethylen wird nach
Bedarf zugeführt,
um den Reaktordruck auf 350 psig zu halten. Nach 30 min. wird der
Ethylenfluss angehalten und die Reaktionsmischung wird auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Der Ertrag an Polyethylen (Schmelztemperatur 127°C) beträgt 11,4 g. Katalysatoraktivität: 5.700
g Polymer pro Gramm Zr pro Stunde.
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Die
oben stehenden Beispiele sind nur als Illustrationen zu verstehen.
Die folgenden Patentansprüche definieren
die Erfindung.