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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung radioaktiv markierter
Nukleosidderivate bei der Herstellung eines Mittels zur Diagnose
von Proliferationsaktivität
im Gewebe.
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Stand der
Technik
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Die
nicht-invasive Bestimmung von Proliferationsaktivität von Tumorzellen
durch Bilddiagnose ist hilfreich bei der Bewertung der Wachstumsgeschwindigkeit
und Bösartigkeit
eines Tumors. Der Nachweis der am schnellsten wachsenden Bereiche
eines Tumors durch Bilddiagnose ist nützlich bei der Erstellung von
Plänen für die Bestrahlungsbereiche
in der Strahlentherapie und das Identifizieren geeigneter Bereiche
für die
Biopsie. Derartige Methoden ermöglichen
eine frühe
und genaue Bewertung der therapeutischen Wirkungen, welche bei anatomischer
Bewertung auf CT- oder MRI-Basis oder einer Messung der Änderungen
des Glukose-Metabolismus auf PET-Basis schwer zu identifizieren
sind. Insbesondere sind sie geeignet für eine frühe Bewertung der therapeutischen
Wirkungen von Antikrebsmitteln, die starke Nebenwirkungen verursachen
können.
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Um
diese klinisch wichtigen Probleme zu lösen, wurde die Verwendung von
mit radioaktivem Iod markiertem 5-Ioddesoxyuridin und von mit Kohlenstoff-11-markiertem
Thymidin, welches ein Positronen-Emitter ist,
untersucht (Tjuvajev JG et al., J. Nucl. Med. 35, pp. 1407-1417 (1994); Blasberg
RG et al., Cancer Res. 60, pp. 624-635 (2000); Martiat Ph et al.,
J. Nucl. Med. 29, pp. 1633-1637 (1998); (Eary JF et al., Cancer
Res. 59, pp. 615-621 (1999); U.S. Patent No. 5,094,835; U.S. Patent
No. 5,308,605). Es wird angenommen, dass diese radioaktiv markierten
Verbindungen als Vorläufer
für DNA-Synthese,
die für
die Zellteilung schnell wachsender Tumoren erforderlich ist, in
die Zellen aufgenommen und dann durch Thymidinkinase phosphoryliert
und anschließend
in DNA eingebaut werden, wodurch sie die Proliferationsaktivität des Tumors
widerspiegeln. Diese radioaktiven Verbindungen werden jedoch in
vivo schnell abgebaut, wodurch die Durchführung einer nicht invasiven
Bewertung der Proliferationsaktivität des Tumors erschwert wird.
Insbesondere erfordert die Methode, welche Kohlenstoff-11-markiertes Thymidin
verwendet, eine sehr komplizierte mathematische Modellanalyse und
kann deshalb als diagnostische Technik für die bildliche Darstellung
("imaging") in der nuklearen
Medizin nicht populär
werden.
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Es
wird angenommen, dass der schnelle metabolische Abbau dieser radioaktiv
markierten Verbindungen in vivo auf die Spaltung der glykosidischen
C-N-Bindungen durch Thymidin-Phosphorylase und die Instabilität der Markierungen
in vivo zurückzuführen ist.
Durch die Spaltung der glykosidischen C-N-Bindungen verliert die
Verbindung ihre Affinität
zu Tumoren, wodurch die Akkumulation der Radioaktivität in den
Tumoren herabgesetzt wird, während
die radioaktiven Metaboliten die Hintergrund-Radioaktivität erhöhen, was
eine Abbildung der Tumoren schwierig macht.
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Um
diese Probleme zu lösen,
wurden radioaktiv markierte Verbindungen mit metabolischer Stabilität synthetisiert,
indem Fluoratome, welche eine hohe Elektronegativität aufweisen,
in die 2'- oder
3'-Position bestimmter
Nukleoside eingeführt
wurden; mit diesen wurde die bildliche Darstellung von Tumoren untersucht. Demnach
zeigt 3'-Desoxy-3'-fluorthymidin, welches
Fluor-18, einen Positronen-Emitter, an der 3'-Position enthält, eine hohe Stabilität in vivo
und akkumuliert in Tumorgewebe (Shields AF et el., Nature Med. 4,
pp. 1334-1336 (1998)). Obwohl diese radioaktiv markierte Verbindung
in vivo stabil ist, handelt es sich um eine radioaktiv markierte
Verbindung mit einem kurzlebigen Positronen-Emitter; aus diesem
Grund ist ein Zyklotron (Teilchenbeschleuniger) im Krankenhaus erforderlich,
was die Verwendung der Verbindung begrenzt. Bei dieser radioaktiv
markierten Verbindung ist der Hauptprozess, der für ihre Akkumulation
in Zellen verantwortlich ist, die durch Thymidinkinase verursachte
Phosphorylierung, die ein Index für DNA-Synthese ist; somit handelt es
sich dabei nicht um ein Mittel, dass die eigentliche DNA-Synthese
widerspiegelt.
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Kürzlich wurde
ein 5-Ioddesoxyuridin-Derivat beschrieben, in dem Fluor in die 3'-Position auf die
gleiche Weise wie oben beschrieben eingeführt ist, um die Stabilität in vivo
zu erhöhen.
Obwohl diese radioaktiv markierte Verbindung in vivo stabil war,
war ihre Retention im Blut jedoch hoch, und sie zeigte keine signifikante
Akkumulation in einem Tumor im Vergleich zu 5-Ioddesoxyuridin (Choi
SR et el., 7. Nucl. Med. 41, p. 233 (2000)).
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2'-Fluor-5-iodarabinouridin,
in dem Fluor in die 2'-Position
eingeführt
ist, zeigt eine hohe Stabilität
in vivo und wurde zur Identifizierung der Einführung und Expression eines
Vektors für
Gentherapie in vivo verwendet, wobei eine für die Thymidinkinase spezifische
Phosphorylierungsreaktion des humanen Herpesvirus verwendet wurde.
Es wurde ebenso für
die Bilddiagnose einer Virusinfektion, basierend auf der hohen Spezifität für die virale
Thymidinkinase, verwendet (Tjuvajev JG et al., Cancer Res. 56, pp.
4087-95 (1996); Tjuvajev JG et al., Cancer Res. 58, pp. 4333-4441
(1998); Wiebe LI et al., Nucleosides Nucleotides 18, 1065-1076 (1999);
Gambhir SS et al., Nucl. Med. Biol. 26, pp. 481-490 (1999); Haubner
R et al., Eur. J. Nucl. Med. 27, pp. 283-291 (2000): Tjuvajev JG
et al., Cancer Res. 59, 5186-193 (1999); Bengel FM et al., Circulation
102, pp. 948-950 (2000)).
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Im
Hinblick auf die oben beschriebene Situation ist Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, radioaktiv markierte Verbindungen zur Verfügung zu
stellen, die in klinischen Bereichen praktisch geeignet sind, in
vivo stabil sind und nach ihrer Phosphorylierung durch Säugetier- Thymidinkinase in
den Zellen verbleiben können oder
DNA-Synthese-Aktivität nach ihrem
Einbau in DNA widerspiegeln, insbesondere solche Verbindungen, welche
mit einem Einzel-Photonen-Emitter markiert sind, um ein weites Anwendungsspektrum
zu erreichen; die Erfindung ist ebenso gerichtet auf die Bereitstellung
von Verfahren zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe
und zur Behandlung von proliferativen Erkrankungen unter Verwendung
von Mitteln, welche diese radioaktiv markierten Verbindungen enthalten.
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Offenbarung der Erfindung
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Um
die oben beschriebenen Aufgaben zu lösen, synthetisierten die vorliegenden
Erfinder eine Anzahl radioaktiv markierter Verbindungen und untersuchten
sie intensiv, um festzustellen, ob sie für die Bildauswertung von Proliferationsaktivität im Gewebe
geeignet sind. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass radioaktiv
markierte Verbindungen gemäß folgender
Formel zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe oder zur Behandlung
proliferativer Erkrankungen geeignet sind.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung ein Mittel zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe
zur Verfügung,
welches als aktiven Bestandteil eine radioaktiv markierte Verbindung
gemäß folgender Formel
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon enthält:
wobei R
1 Wasserstoff
oder eine gerad- oder verzweigkettige Alkylgruppe mit 1-8 Kohlenstoffatomen
bezeichnet, R
2 Wasserstoff, Hydroxyl oder
einen Halogensubstituenten bezeichnet, R
3 Wasserstoff
oder einen Fluorsubstituenten bezeichnet, R
4 Schwefel
oder einen Methylensubstituenten bezeichnet, und R
5 einen
radioaktiven Halogensubstituenten bezeichnet, oder R
1 eine
linear- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1-8 Kohlenstoffatomen bezeichnet, R
2 Wasserstoff, Hydroxyl oder einen Halogensubstituenten
bezeichnet, R
3 Wasserstoff oder einen Fluorsubstituenten
bezeichnet, R
4 Sauerstoff bezeichnet, und
R
5 einen radioaktiven Halogensubstituenten
bezeichnet.
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Die
radioaktiv markierten Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind
in vivo stabil und können
in den Zellen nach ihrer Phosphorylierung durch Säugetier-Thymidinkinase
verbleiben oder die DNA-Syntheseaktivität nach ihrem
Einbau in DNA widerspiegeln. Aus diesem Grund realisieren sie eine
wirksame Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe und sind insbesondere
geeignet als Mittel für
diagnostische radioaktive Abbildung ("imaging") zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe.
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Somit
werden gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung Verfahren zur Diagnose
von Proliferationsaktivität
im Gewebe zur Verfügung
gestellt, welche das Verabreichen einer wirksamen Menge der radioaktiv
markierten Verbindung gemäß obiger
Formel oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon an ein
Säugetier
und die anschließende
bildliche Darstellung ihrer Verteilung in vivo umfasst. Hierbei
umfassen Säugetiere
auch Menschen.
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In
der vorliegenden Erfindung beinhalten die radioaktiv markierten
Verbindungen gemäß obiger
Formel auch deren Salze; diese können
auch in Form eines Hydrats oder Solvats vorliegen. Zu derartigen
Salzen zählen
pharmazeutisch akzeptable Salze, beispielsweise Salze, die mit einer
Mineralsäure,
wie beispielsweise Salzsäure
oder Schwefelsäure,
oder mit einer organischen Säure,
wie beispielsweise Essigsäure,
gebildet werden. Als derartiges Hydrat oder Solvat seien beispielhaft
die vorliegenden radioaktiv markierten Verbindungen oder deren Salze,
an die Wassermoleküle
oder Lösungsmittelmoleküle gebunden
sind, erwähnt.
Des weiteren beinhalten die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
verschiedene Isomere, wie beispielsweise Tautomere.
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In
der obigen Formel handelt es sich bei der gerad- oder verzweigtkettigen
Alkylgruppe mit 1-8 Kohlenstoffatomen, dargestellt durch R1, beispielsweise um eine Methylgruppe, Ethylgruppe,
Propylgruppe, t-Butylgruppe
oder n-Hexylgruppe, wobei eine Methylgruppe bevorzugt ist. Zu Beispielen
für den
Halogensubstituenten, dargestellt durch R2,
zählen
bevorzugt Fluor, Chlor und Brom. R4 ist
bevorzugt Sauerstoff oder Schwefel, wobei Schwefel besonders bevorzugt
ist.
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Der
radioaktive Halogensubstituent, dargestellt durch R5 in
der obigen Formel, umfasst F-18, Cl-36, Br-75, Br-76, Br-77, Br-82,
I-123, I-124, I-125,
I-131 und At-211, wobei F-18, Br-76, I-123 und I-124 für diagnostische
Zwecke bevorzugt sind, während
Br-77, I-125, I-131 und At-211 für
therapeutische Zwecke bevorzugt sind.
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Zu
bevorzugten Verbindungen gemäß der obigen
Formel zählen
solche, in denen R1 Wasserstoff oder Methyl
ist, R2 Wasserstoff oder ein Halogensubstituent
ist, R3 Wasserstoff ist, und R4 Sauerstoff
oder Schwefel ist; besonders bevorzugt sind solche, in denen R1, R2 und R3 Wasserstoff sind, R4 Schwefel
ist, und R5 ein radioaktiver Halogensubstituent,
ausgewählt
aus F-18, I-123, I-125 und I-131, ist.
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Als
Ergebnis verschiedener Studien an antiviralen Mitteln wurde beschrieben,
dass bestimmte 4'-Thio-Nukleinsäurederivate
gemäß der obigen
Formel (worin R5 ein nicht-radioaktiver
Halogensubstituent ist) resistent gegen bakterielle Thymidinphosphorylase
sind (Dyson MR et al., J. Med. Chem. 34, pp. 2782-2786 (1991); Rahim
SG et al., J. Med. Chem. 39, pp. 789-795 (1996)). Ebenso ist bekannt,
dass bestimmte 5-Iod- und
5-Methyl-4'-Schwefel-Substitutionsprodukte
die Phosphorylierung von Thymidin durch die humane Thymidinkinase
inhibieren (Strosselli S et al., Biochem J. 334, pp. 15-22 (1998)).
Die chemischen Strukturen dieser Verbindungen mit Schwefel an der
4'-Position und
ihre Verwendung als antivirale Mittel sind bereits bekannt (Internationale
Veröffentlichung
WO9101326, Internationale Veröffentlichung
WO9104982, Japanische Patentoffenlegung No. HEI 10-087687); jedoch
sind weder die entsprechenden radioaktiv markierten Verbindungen noch
ihre Verwendung als radioaktives diagnostisches Abbildungsmittel
oder radioaktives therapeutisches Mittel bekannt.
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Die
chemischen Strukturen bestimmter Verbindungen mit einem Substituenten
an der 1'-Position
gemäß der obigen
Formel (worin R5 ein nicht radioaktiver
Substituent ist) und deren Herstellungsverfahren sind bereits bekannt
(Japanische Patentoffenlegung No. HEI 07-109289). Jedoch sind weder
die entsprechenden radioaktiv markierten Verbindungen noch ihre
Verwendung als radioaktives diagnostisches Abbildungsmittel oder
radioaktives therapeutisches Mittel bekannt.
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Die
Verbindungen gemäß der obigen
Formel können
aufgrund ihrer Stabilität
in vivo und ihrer Fähigkeit zur
Retention in den Zellen oder ihrer Eignung, in DNA eingebaut zu
werden, für
verschiedene Diagnosen von Proliferationsaktivität im Gewebe und zur Behandlung
von proliferativen Erkrankungen verwendet werden.
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Zu
derartigen Diagnosen von Proliferationsaktivität im Gewebe zählen beispielsweise
die Diagnose der Hyperplasie, Regeneration, Transplantation oder
viralen Infektion, begleitet von abnormaler Proliferation.
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Die
Diagnose der von abnormaler Proliferation begleiteten Hyperplasie
ist beispielsweise die Diagnose von hyperplastischer Entzündung, gutartigen
Tumoren oder bösartigen
Tumoren. Die Diagnose von hyperplastischer Entzündung ist beispielsweise die
Diagnose betreffend die Aktivität
von chronischer rheumatoider Arthritis und die Bestimmung therapeutischer
Wirkungen. Die Diagnose von gutartigen Tumoren ist beispielsweise
die Diagnose betreffend die Lokalisierung, die Aktivität und die
Bestimmung therapeutischer Wirkungen. Die Diagnose von bösartigen
Tumoren ist beispielsweise die Diagnose betreffend die Lokalisierung,
das Fortschreiten, die Malignität
und die Bestimmung therapeutischer Wirkungen von primären und
metastasischen bösartigen
Tumoren. Zu gutartigen Tumoren zählen
beispielsweise prostatische Hyperplasie, Endometrium-Hyperplasie
(zystische Hyperplasie, Adenomyosis Uteri, Hysteromyom), ovariale
Tumoren (Cystadenom), Brustdrüsen
(Mastopathie, Brustdrüsen-Fibroadenom),
pituitäres
Adenom, Kraniopharyngeom, Schilddrüsen-Adenom, adrenokortikales
Adenom und Nebennierenmark-Syndrom. Zu bösartigen Tumoren zählen beispielsweise
bösartige
Lymphome (Hodgkins-Erkrankung, Nicht-Hodgkin-Lymphom), Rachenkrebs, Lungenkrebs,
Speiseröhrenkrebs,
Magenkrebs, Darmkrebs, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Nierentumor (Nierenkrebs, Nierenblastom), Blasentumor, Prostatakrebs,
Hodentumor, Gebärmutterkrebs,
Eierstockkrebs, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs, Neuroblastom, Gehirntumor
(primärer
Gehirntumor, metastasischer Gehirntumor), Rhabdomyosarkom, Knochentumor
(Osteosar kom, metastasischer Knochentumor), Kaposis-Sarkom und bösartiges
Melanom.
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Die
Diagnose der von abnormaler Proliferation begleiteten Regeneration
ist beispielsweise die Diagnose der Funktion physiologischer Regeneration
von Blut und die Diagnose pathologischer Regeneration als Folge
von pathologischem Verlust von Blutzellen, wie beispielsweise die
Bewertung physiologischer hämatopoetischer
Funktionen des Knochenmarks während
der Behandlung mit Antikrebsmedikamenten und die Diagnose pathologischer
Funktionen des Knochenmarks bei Patienten, die an hypoplastischer
Anämie
leiden.
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Die
Diagnose der von abnormaler Proliferation begleiteten Transplantation
ist beispielsweise die Diagnose von Blutkrebspatienten, die eine
Knochenmarktransplantation oder eine sehr hoch dosierte Chemotherapie
unter Verwendung eines Antikrebsmedikaments erhalten, wie beispielsweise
die Diagnose der Aufnahme oder Proliferation transplantierter Knochenmarkzellen
bei Knochenmarktransplantation.
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Die
Diagnose der von abnormaler Proliferation begleiteten viralen Infektion
ist beispielsweise die Diagnose von virusinfizierten Bereichen und
deren Proliferation bei Infektionskrankheiten, verursacht durch
das Herpes-Simplex-Virus Typ I oder Typ II, das Varicella-Zoster-Herpes-Virus, das Cytomegalovirus,
das Epstein-Barr-Virus oder das humane Immunschwächevirus (HIV), insbesondere
Infektionskrankheiten des zentralen Nervensystems (z. B. viral-infektiöse Gehirnentzündung, Gehirnhautentzündung usw.),
verursacht durch das Herpes-Simplex-Virus Typ I oder Typ II oder
das humane Immunschwächevirus.
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Bei
der Behandlung proliferativer Erkrankungen handelt es sich beispielsweise
um die Behandlung von bösartigen
Tumoren oder von abnormaler Proliferation begleiteten viralen Infektionen.
Zu derartigen bösartigen
Tumoren zählen
beispielsweise bösartige
Lymphome (Hodgkins-Erkrankung, Nicht-Hodgkin-Lymphom), Rachenkrebs,
Lungen krebs, Leberkrebs, Blasentumor, Mastdarmkrebs, Prostatakrebs,
Gebärmutterkrebs,
Eierstockkrebs, Brustkrebs, Gehirntumor (primärer Gehirntumor, metastasischer
Gehirntumor) und bösartiges
Melanom. Zu derartigen viralen Infektionen zählen beispielsweise infektiöse Erkrankungen
des zentralen Nervensystems, verursacht durch das Herpes-Simplex-Virus Typ
I oder Typ II oder das humane Immunschwächevirus, insbesondere virale
Enzephalitis oder Meningitis.
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Bei
den Verfahren zum Markieren der Verbindungen gemäß der obigen Formel an der "5"-Position mit einem radioaktiven Halogen
kann es sich um bekannte Verfahren handeln, wie beispielsweise Verfahren,
die eine Isotopen-Austauschreaktion verwenden, oder ein Verfahren,
in dem eine 5-Chlorquecksilberverbindung, in der Quecksilber in
die "5"-Position der Verbindung eingeführt ist,
oder eine 5-Wasserstoffverbindung,
in der keine Substitution an der "5"-Position
der Verbindung vorliegt, verwendet wird. Das Verfahren, in dem die 5-Chlor-Quecksilberverbindung
verwendet wird, ist bereits als ein Iod-Markierungsverfahren zur Herstellung von
5-Iod-2'-desoxyuridin
bekannt (United States Patent No. 4,851,520; Baranowska-Kortylewitz
J et al., Appl. Radiat. Isot. 39, p. 335 (1988)). Dieses Verfahren
ist jedoch nachteilig bei der Herstellung von Pharmazeutika, die
mit einem radioaktiven Nuklid mit kurzer Halbwertszeit markiert
sind, aufgrund von Nebenreaktionen (Bildung von "5-Chlor"-Verbindungen, Abgang des Quecksilbers
("Demercurisierungsreaktion")), einer langen
Reaktionszeit (6 Stunden) und Bildung anorganischer Quecksilberverbindungen.
Das Verfahren, in dem eine 5-Wasserstoff-Verbindung verwendet wird,
ist bereits als Verfahren zur Herstellung von 5-Iod-2'-desoxyuridin aus
2'-Desoxyuridin bekannt
(Knaus EE et al., Appl. Radiat. Isot. 37, p. 901 (1986); Fin RD
et al., J. Label. Comds. Radiopharm. 40, p 103 (1997)). Dieses Verfahren
erfordert jedoch ein Erhitzen bei 65 bis 115°C und ist deshalb nicht geeignet
bei Verbindungen, die unter Wärmebedingungen leicht
zersetzt werden; es handelt sich also nicht um ein ideales Markierungsverfahren
in Anbetracht der Eigenschaften radioaktiver Halogenatome, die bevorzugt
keinen Erwärmungsvorgängen während der
Markierungsreaktion ausgesetzt sein sollten. Des weiteren ist das
Radiomarkierungsverfahren, welches eine Isotopen-Austauschreaktion
verwendet, ebenso ungeeignet zur Herstellung von Pharmazeutika,
die bei einem bestimmten Qualitätsniveau
gehalten werden müssen,
da es nicht möglich
ist, durch das Verfahren trägerfreie
markierte Verbindungen herzustellen, und es schwierig ist, die Veränderung
der spezifischen Aktivität
zwischen verschiedenen Markierungsdurchläufen zu kontrollieren.
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Ein
weiteres geeignetes Verfahren zur Markierung der Verbindungen gemäß der obigen
Formel an der "5"-Position mit einem
radioaktiven Halogen ist, eine Verbindung (5-Trialkylzinnverbindung),
in der die Pyrimidinbase durch eine Trialkylstannylgruppe an der "5"-Position substituiert ist, wie durch
Formel 11 in 1, Formel 21 in 2,
Formel 28 in 3, Formel 40 in 4,
Formel 50 in 5 oder Formel 58 in 6 dargestellt,
mit einer 0,1 N Natriumhydroxid-Lösung eines radioaktiven Halogens
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie beispielsweise Chloroform, umzusetzen, so dass die Trialkylstannylgruppe
an der "5"-Position in einen radioaktiven
Halogensubstituenten überführt wird.
Dieses Markierungsverfahren, welches eine 5-Trialkylzinnverbindung verwendet, ist
bevorzugt, da hier nicht die Probleme wie bei den obigen drei Markierungsverfahren auftreten.
Insbesondere erfordert dieses Verfahren nur eine vergleichsweise
kurze Reaktionszeit, und es werden hierbei keine "5-Chlor"-Verbindungen erzeugt;
es ist auch kein Erwärmen
notwendig, da die Reaktion ohne weiteres bei Raumtemperatur abläuft. Die
resultierenden markierten Verbindungen sind frei von Trägern; wenn eine
geringere spezifische Aktivität
erwünscht
ist, kann eine markierte Verbindung mit einer festgeleg ten spezifischen
Aktivität
leicht durch Zugabe eines Trägers
hergestellt werden. Dieses Verfahren ist außerdem dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufreinigung nach der Reaktion leicht durchzuführen ist.
Insbesondere unterscheiden sich die 5-Trialkylzinnverbindungen wesentlich
von den entsprechenden radioaktiven Halogen-markierten Verbindungen
im Hinblick auf die Polarität
des Gesamtmoleküls,
da sich ihre elektrischen Eigenschaften an der "5"-Position
unterscheiden. Aufgrund des Unterschieds der Molekülpolarität können markierte
Verbindungen und nicht umgesetzte Vorläufer leicht unter Verwendung
einer kommerziellen Umkehrphasen-Silikagel-Säule (Cartridge) nach der Markierungsreaktion
getrennt werden. Dadurch wird die Notwendigkeit einer störungsanfälligen Hochleistungs-Flüssigchromatographie-Aufreinigung
vermieden.
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Somit
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
radioaktiv markierten Verbindung gemäß folgender Formel zur Verfügung gestellt:
worin R
1 Wasserstoff
oder eine gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1-8 Kohlenstoffatomen
bezeichnet, R
2 Wasserstoff, Hydroxyl oder
einen Halogensubstituenten bezeichnet, R
3 Wasserstoff
oder einen Fluorsubstituenten bezeichnet, R
4 Schwefel
oder einen Methylensubstituenten bezeichnet, und R
5 einen
radioaktiven Halogensubstituenten bezeichnet, oder R
1 eine
gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1-8 Kohlenstoffatomen bezeichnet, R
2 Wasserstoff, Hydroxyl oder einen Halogensubstituenten
bezeichnet, R
3 Wasserstoff oder einen Fluorsubstituenten
bezeichnet, R
4 Sauerstoff bezeichnet, und
R
5 einen radioaktiven Halogensubstituenten
bezeichnet, welches das Umsetzen eines Nukleosidderivats gemäß folgender
Formel:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie oben definiert sind, und R
5 eine
Trialkylstannylgruppe bezeichnet, mit einer alkalischen Lösung eines
radioaktiven Halogens in einem Lösungsmittel
umfasst, wobei die Trialkylstannylgruppe von R
5 in
den radioaktiven Halogensubstituenten überführt wird.
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Die
5-Trialkylzinnverbindungen, wie sie durch Formel 11 in 1,
Formel 21 in 2, Formel 28 in 3,
Formel 40 in 4, Formel 50 in 5 und
Formel 58 in 6 dargestellt sind, sind neue
Verbindungen, welche nützliche
Zwischenprodukte zur Herstellung der radioaktiv markierten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung sind.
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Somit
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Verbindung gemäß folgender
Formel zur Verfügung
gestellt:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie zu zuvor definiert sind, und R
5 eine Trialkylstannylgruppe bezeichnet.
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In
der obigen Formel handelt es sich bei den gerad- oder verzweigtkettigen
Alkylgruppen mit 1-8 Kohlenstoffatomen gemäß R1 beispielsweise
um eine Methylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe, t-Butylgruppe oder
n-Hexylgruppe, wobei eine Methylgruppe bevorzugt ist. Bei beim Halogensubstituenten
gemäß R2 handelt es sich bevorzugt um Fluor, Chlor
oder Brom. R4 ist bevorzugt Sauerstoff oder
Schwefel. Die Trialkylstannylgruppe gemäß R5 ist
beispielsweise eine Trimethylstannylgruppe, Triethylstannylgruppe
oder Tributylstannylgruppe.
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Zu
bevorzugten Verbindungen gemäß der obigen
Formel zählen
solche, in denen R1 Wasserstoff oder Methyl
ist, R2 Wasserstoff oder ein Halogensubstituent
ist, R3 Wasserstoff ist, und R4 Sauerstoff
oder Schwefel ist.
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Wie
aus den 1-6 ersichtlich,
können
die 5-Trialkylzinnverbindungen allgemein dadurch synthetisiert werden,
dass ihre entsprechenden Halogen-enthaltenden Verbindungen (dargestellt
durch Formel 10 in 1, Formel 20 in 2,
Formel 27 in 3, Formel 39 in 4,
Formel 49 in 5 oder Formel 57 in 6)
als Ausgangsstoffe bereitgestellt werden, die Verbindungen mit Bis(trialkylzinn)
und Bis(triphenylphosphin)palladiumchlorid in wasserfreiem 1,4-Dioxan
unter Erhitzen im Rückfluss
in einer Argonatmosphäre
umgesetzt und anschließend
gereinigt werden.
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Verbindung
10 (ITDU) in 1 kann durch ein bekanntes Verfahren
synthetisiert werden (Formeln 1-8: Dyson, MR et al., Carbo. Res.
216, p. 237 (1991), Formeln 8-10: Oivanen, M et el., J. Chem. Soc.,
Perkin Trans. 2, p. 2343 (1998)). Insbesondere wird 2-Desoxy-D-erythropentose (Verbindung
1) mit einer 1%igen Salzsäure-Methanol-Lösung umgesetzt, um die Verbindung
2 herzustellen, welche dann mit Natriumhydrid, Tetrabutylammoniumiodid
und Benzylbromid umgesetzt wird, wodurch Verbindung 3 hergestellt
wird, in der die Hydroxylgruppen geschützt sind. Die Verbindung wird
mit α-Toluolthiol
und konzentrierter Salzsäure
umgesetzt, um die Verbindung 4 herzustellen, welche dann mit Triphenylphosphin,
Benzoesäure
und Diethylazodicarboxylat umgesetzt wird, wodurch Verbindung 5
hergestellt wird. Danach wird Natriummethoxid verwendet, um die
Benzoylgruppe aus der Verbindung 5 zu entfernen, wodurch Verbindung
6 hergestellt wird, die anschließend durch Methansulfonylchlorid
in die Verbindung 7 überführt wird.
Durch Natriumiodid und Bariumcarbonat wird ein Ring gebildet, wodurch
die Verbindung 8 entsteht, welche mit 5-Ioduracil in Gegenwart von
Bistrimethylsilylacetamid und anschließend mit N-Iodsuccinimid umgesetzt
wird, um Verbindung 9 herzustellen. Anschließend werden die Schutzgruppen
der Verbindung 9 durch Titanchlorid entfernt, wodurch Verbindung
10 hergestellt wird.
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Verbindung
20 (ITAU) in 2 kann durch ein bekanntes Verfahren
synthetisiert werden (Formeln 13-17: Yoshimura Y et al., J. Org.
Chem. 61, p. 822 (1996) und Formeln 17-20: Yoshimura Y et al., J.
Med. Chem. 40, p. 2177 (1997)). Insbesondere wird 1,2;5,6-Di-O- isopropylidenglukose
(Verbindung 13) mit Natriumhydrid und Benzylbromid umgesetzt, um
eine 3-Benzyl-Verbindung herzustellen, welche anschließend mit Salzsäure, wässriger
Natriumperiodat-Lösung
und Natriumborhydrid umgesetzt wird, wodurch Verbindung 14 hergestellt
wird, welche dann mit Chlorwasserstoff in die Verbindung 15 überführt wird.
Die Verbindung wird dann mit Mesylchlorid und Natriumsulfid umgesetzt,
wodurch Verbindung 16 hergestellt wird, welche dann nacheinander
mit Salzsäure
und Natriumborhydrid umgesetzt wird, um Verbindung 17 herzustellen.
Die Hydroxylgruppen werden mit Natriumhydrid und Benzylbromid geschützt (Verbindung
18), und die resultierende Verbindung wird mit m-Chlorbenzoesäure (m-CPBA)
und Essigsäureanhydrid
in die Verbindung 19 überführt. Diese
wird weiter mit 5-Ioduracil in Gegenwart von 1,1,1,3,3,3-Hexamethylendisilazan
(HMDS) umgesetzt, um eine glykolisierte Verbindung herzustellen,
welche dann mit Borchlorid zum Erhalt der Verbindung 20 umgesetzt
wird.
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Verbindung
27 in 3 kann folgendermaßen hergestellt werden. Die
in 2 dargestellte Verbindung 17 wird als Ausgangsstoff
verwendet, welcher mit t-Butyldimethylsilylchlorid (TBDMSCI) in
Dimethylformamid (DMF) in Gegenwart von Imidazol umgesetzt wird,
um die Hydroxylgruppe an der "5"-Position mit einer
Silylgruppe zu schützen
und die Verbindung 23 herzustellen. Trifluormethansulfonsäureanhydrid
(Tf2O) wird in Pyridin dazugegeben, um die
Verbindung 24 herzustellen, in der die Hydroxylgruppe an der "2"-Position trifluormethansulfonyliert
ist. Die Verbindung wird mit Kaliumfluorid zusammen mit Kryptofix
(eingetragene Handelsbezeichnung) 222 und Kaliumcarbonat in Acetonitril
umgesetzt, um eine Fluoridverbindung (Verbindung 25) herzustellen,
in der der Substituent an der "2"-Position stereochemisch
umgekehrt ist. Die Verbindung wird mit m-Chlorbenzoesäure (m-CPBA)
in Methylenchlorid umgesetzt und außerdem mit Essigsäureanhydrid behandelt,
um die Verbindung 26 herzustellen. Diese wird mit dem Pro dukt aus
einer Reaktion von 5-Ioduracil und 1,1,1,3,3,3-Hexamethylendisilazan (HMDS) und mit
Trifluormethansulfonsäure-Trimethylsilyl (TMSOTf) umgesetzt.
Das resultierende Produkt wird weiter mit Borchlorid in Methylenchlorid
behandelt, um Verbindung 27 herzustellen.
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Verbindung
39 (FIAU) in 4 kann durch ein bekanntes Verfahren
synthetisiert werden (Formeln 30-37: Reichman U et al., Carbohydrate
Res. 42, p. 233 (1975) und Formeln 37-39: Asakura J et al., J. Org. Chem.
55, p. 4928 (1990)). Insbesondere wird Verbindung 31, welche in
vier Schritten aus 1,2:5,6-Di-O-isopropylidenglukose (Verbindung
30) synthetisiert wurde, mit einem Kationenaustauscherharz (Amberlite
IR-120) behandelt, um Verbindung 32 herzustellen, welche dann mit
Kaliumperiodat zu Herstellung der Verbindung 33 umgesetzt wird.
Diese wird dann mit Natriummethoxid umgesetzt, um Verbindung 34
herzustellen; anschließend
werden die Hydroxylgruppen acetyliert, um Verbindung 35 herzustellen.
Die Verbindung wird mit einer Bromwasserstoff-Essigsäure-Lösung behandelt,
um Verbindung 36 herzustellen; anschließend wird mit einem Uracilderivat
kondensiert, um Verbindung 37 herzustellen. Diese wird anschließend mit
Diammoniumzer(III)sulfat (CAN) umgesetzt, um Verbindung 38 herzustellen;
anschließend
werden die Schutzgruppen der Hydroxylgruppen mit Natriummethoxid
entfernt, um Verbindung 39 herzustellen.
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Verbindung
49 (FITAU) in 5 kann durch ein bekanntes Verfahren
synthetisiert werden (Formeln 42-46: Yoshimura Y et al., J. Org.
Chem. 62, p. 3140 (1997) und Formeln 46-49: Yoshimura Y et al.,
Bioorg. Med. Chem. 8, p. 1545 (2000)). Insbesondere wird Verbindung
43, welche in neun Schritten aus 1,2:5,6-Di-O-isopropylidenglukose (Verbindung 42)
synthetisiert wurde, mit Diethylaminoschwefeltrifluorid (DAST) umgesetzt,
um Verbindung 44 herzustellen, welche dann mit m-Chlorperbenzoesäure (m-CPBA)
umgesetzt wird, um Verbindung 45 herzustellen. Diese wird anschließend mit
Essigsäureanhydrid
umgesetzt, um Verbindung 46 herzustellen, welche dann mit Trifluormethansulfonsäure-Trimethylsilyl
(TMSOTf) umgesetzt wird, um eine Kondensation mit einem 5-Ioduracil-Derivat
zu bewirken und die Verbindung 47 herzustellen. Schließlich werden
die beiden Hydroxyl-Schutzgruppen entfernt, wodurch Verbindung 49
hergestellt wird.
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Verbindung
57 (IMBAU) in 6 kann durch ein bekanntes Verfahren
synthetisiert werden (Formeln 52-54: Itoh Y et al., J. Org. Chem.
60, p. 656 (1995) und Formeln 55-56: Asakura ) et al., J. Org. Chem.
55, p. 4928 (1990)), in Kombination mit bekannten Reaktionen zum
Schutz von Hydroxylgruppen und zur Entfernung der Hydroxyl-Schutzgruppen (Formeln
54-55 und Formeln 56-57. Insbesondere wird 1-[3,5-Bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2-desoxy-D-erythro-pento-1-enofuranosyl]uracil
(Verbindung 52) mit Pivalinsäure
und Bromsuccinimid (NBS) umgesetzt, um Verbindung 53 herzustellen,
welche dann mit Trimethylaluminium zur Herstellung von Verbindung
54 umgesetzt wird. Die Schutzgruppen für die Hydroxylgruppen werden
durch tert-Butyldimethylsilyl
in Acetyl überführt; anschließend wird
mit Diammoniumzer(III)sulfat (CAN) umgesetzt, um Verbindung 56 herzustellen.
Schließlich
werden die Schutzgruppen in Verbindung 56 mit Ammoniak entfernt,
wodurch Verbindung 57 hergestellt wird.
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Für die radioaktiv
markierten Verbindungen der vorliegenden Erfindungen sollten geeignete
Dosierungen und Verabreichungswege in Abhängigkeit der zu behandelnden
Erkrankungen und der verfolgten Ziele ausgewählt werden; wenn sie jedoch
als Mittel zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe
verwendet werden, wird eine Radioaktivität im Bereich von 37 MBq bis
740 MBq, bevorzugt 111 MBq bis 370 MBq, verabreicht. Gewöhnlich sind
sie zur intravenösen
Verabreichung vorgesehen, in einigen Fällen können jedoch auch andere Verabreichungswe ge,
einschließlich
arterieller oder intraperitonealer Verabreichung, und direktes Einbringen
in einen Tumor oder andere betroffene Bereiche, angewendet werden.
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Das
Mittel zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe gemäß der vorliegenden
Erfindung kann für
Gesamtkörper-
oder lokale Szintigraphie und Gesamtkörper- oder lokale SPECT-Abbildung
unter Verwendung von Nukliden für
SPECT dienen. Durch Verwendung von Nukliden für PET können sie ebenso für Gesamtkörper- oder
lokale PET-Abbildung
verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Mittel
zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe kann zur quantitativen
Bestimmung lokaler Proliferationsaktivität, basierend auf geeigneter
Modellanalyse, dienen. Wenn zudem nicht proliferierendes Gewebe
als Kontrolle verwendet wird, kann die lokale Proliferationsaktivität leicht
auf einem halb-quantitativen Weg bestimmt werden.
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Zu
Techniken für
lokale Verabreichung zählen
beispielsweise Verabreichung in intrakavitäre Foci, wie beispielsweise
Darmkrebs unter Verwendung eines Endoskops, eine direkte Verabreichung
an durch Gehirntumor betroffene Foci während der Kraniotomie und eine
Verabreichung unter Verwendung eines Katheters in eine Arterie,
die für
ein betroffenes Organ relevant ist, wie beispielsweise von Krebs
befallene Leber.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 veranschaulicht
einen Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung.
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2 veranschaulicht
einen anderen Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung.
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3 veranschaulicht
einen dritten Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung.
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4 veranschaulicht
einen vierten Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung (5-Trialkylzinnverbindung)
und daraus hergestelltes [I-125] FIAU.
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5 veranschaulicht
einen fünften
Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung.
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6 veranschaulicht
einen weiteren Syntheseweg für
eine Verbindung der vorliegenden Erfindung.
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In 7 ist
ein Diagramm dargestellt, welches die in-vivo-Markierungsstabilität von [I-125] ITDU und [I-125]
ITAU, gemessen in Beispiel 16, zusammen mit [I-125] IUR als Kontrolle,
zeigt.
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In 8 ist
ein Diagramm dargestellt, welches die in-vivo-Markierungsstabilität von [I-125] ITDU, [I-125]
ITAU, [I-125] FITAU und [I-125] IMBAU, gemessen in Beispiel 17,
zusammen mit [I-125] IUR (in hohem Maße zersetzbar) als Kontrolle,
zeigt.
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In 9 ist
ein Diagramm dargestellt, welches die in-vivo-Verteilung von [I-125] ITDU in normalen Mäusen, gemessen
in Beispiel 18, zeigt.
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In 10 ist
ein Diagramm dargestellt, welches die in-vivo-Akkumulation von [I-125] ITDU, [I-125] ITAU,
[I-125] FITAU und [I-125]
IMBAU, zusammen mit [I-125] IUR als Kontrolle, in proliferierendem
Gewebe, gemessen in Beispiel 18, zeigt.
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Die
in 11 dargestellte Fotografie (biologische Morphologie)
zeigt ein Szintigramm eines Walker-Tumors, beobachtet in Beispiel
19.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden detailliert mit Bezug auf
die Beispiele beschrieben, ist jedoch nicht auf diese Beispiele
beschränkt.
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Beispiel 1
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Synthese von 5-Trimethylstannyl-4'-thio-2'-desoxyuridin (Verbindung
11
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Wie
in 1 dargestellt, wurde Benzyl-3,5-di-O-benzyl-2-desoxy-1,4-dithio-α,β-D-erythropentofuranosid
(Verbindung 8) unter Verwendung von 2-Desoxy-D-erythropentose (Verbindung
1) als Ausgangsstoff gemäß dem Verfahren
von Dyson MR et al. (Carbo. Res. 216, p- 237 (1991)) synthetisiert.
Außerdem
wurde 5-Iod-4'-thio-2'-desoxyuridin (ITDU:
Verbindung 10) aus Verbindung 8 gemäß dem Verfahren von Oivanen
M et al. (J. Chem. Soc. Perkin Trans. 2, p. 2343 (1998)) hergestellt.
Verbindung 10 wurde dann als Ausgangsstoff zur Herstellung von 5-Trimethylstannyl-4'-thio-2'-desoxyuridin (Verbindung
11) gemäß dem folgenden
Verfahren verwendet.
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Verbindung
10 (9,5 mg, 0,026 mmol) Bis(trimethylzinn) (17,3 mg, 0,052 mmol)
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid (5 mg), wurden in
wasserfreiem 1,4-Dioxan (3 ml) unter Argonatmosphäre gelöst und nach
3-stündigem
Erhitzen im Rückfluss
unter reduziertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde durch Silikagel-Dünnschicht-Chromatographie gereinigt
(Chloroform-Methanol, 6:1), wodurch die Zielverbindung 11 hergestellt
wurde (6,9 mg, 65%).
1H NMR (270 MHz, CD3OD) δ 0,26 (s,
9H, CH3Sn), 2,26 (ddd, 1H, J = 4,6, 7,9,
13,2 Hz, 1H, H-2'),
2,27 (ddd, J = 4,6, 6,6, 13,4 Hz, 1H, H-2'),
3,41 (m, 1H, H-4'),
3,71 (dd, J = 5,9, 11,2 Hz, 1H, H-5'), 3,80 (dd, J = 4,6, 11,2 Hz, 1H, H-5'), 4,47 (q, J = 4,0
Hz, 1H, H-3'), 6.41
(t, J = 7,2 Hz, 1H, H-1'),
7,93 (s, 1H, H-5).
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Beispiel 2
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Synthese von [I-125]-5-Iod-4'-thio-2'-desoxyuridin ([I-125]
ITDU: Verbindunq 12)
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Zu
einer 0,1 N Natriumhydroxidlösung
(50 μl)
von [I-125]-Natriumiodid
(33 MBq) wurden Wasser (1 ml) und Chloroform (1 ml) gegeben; anschließend wurde
eine Chloroformlösung
(4,7 μl)
von Iod (60 μg,
0,47 μmol) dazugegeben
und 10 Sekunden geschüttelt.
Nach Entfernen nur der wässrigen
Schicht wurde eine Ethylacetatlösung
(100 μl)
von Verbindung 11 (100 μg,
0,25 μmol)
dazugegeben und die resultierende Lösung bei Raumtemperatur 2 Stunden
stehen gelassen. Es wurde ein Tropfen einer 1 N Natriumthiosulfatlösung dazugegeben
und das Chloroform verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1 ml) wurde
die Lösung
durch eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser gewaschen (0,5 ml × 2)
und die resultierende wässrige
Lösung
vereinigt, wodurch die I-125-markierte Verbindung 12 hergestellt
wurde (7,3 MBq, 22%).
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Beispiel 3
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Synthese von [I-123]-5-Iod-4'-thio-2'-desoxyuridin ([I-123]
ITDU: Verbindunc 12)
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Zu
einer 0,1%igen Ammoniumiodidlösung
(1 ml), enthaltend [I-123]-Ammoniumiodid
(2,0 GBq), wurden 1 N Salzsäure
(0,1 ml) und Chloroform (1 ml) gegeben; dann wurde eine Chloroformlösung (4,7 μl) von Iod
(60 μg,
0,47 μmol)
dazugegeben und 10 Sekunden geschüttelt. Nach Entfernen lediglich
der wässrigen Schicht
wurde eine Ethylacetatlösung
(100 μl)
von Verbindung 11 (100 μg,
0,25 μmol)
dazugegeben und bei Raumtemperatur 2 Stunden stehen gelassen. Es
wurde ein Tropfen einer 1 N Natriumthiosulfatlösung zugegeben und das Chloroform
verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1 ml) wurde die Lösung durch
eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser (0,5 ml × 2)
gewaschen und die resultierende wässrige Lösung vereinigt, wodurch die
I-125-markierte Verbindung 12 hergestellt wurde (228 MBq, 15%).
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Beispiel 4
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Synthese von 5-Trimethylstannyl-1-(4-thio-D-arabinofuranosxl)uracil
(Verbindung 21)
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Wie
in 2 dargestellt, wurde 1,4-Anhydro-3-O-benzyl-4-thio-α-D-arabitol (Verbindung
17) aus 1,2;5,6-Di-O-isopropylidenglukose (Verbindung 13) gemäß dem Verfahren
von Yoshimura Y et al. (J. Org. Chem. 61, p. 822 (1996)) synthetisiert.
Dann wurde 5-Iod-1-(4-thio-D-arabinofuranosyl)uracil
(ITAU: Verbindung 20) aus Verbindung 17 gemäß dem Verfahren von Yoshimura
Y et al. (J. Med. Chem. 40, p. 2177 (1997)) hergestellt. Diese Verbindung
20 wurde als Ausgangsstoff zur Herstellung von 5-Trimethylstannyl-1-(4-thio-D-arabinofuranosyl)uracil
(Verbindung 21) durch folgendes Verfahren verwendet.
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Verbindung
20 (4,0 mg, 0,010 mmol), Bis(trimethylzinn) (6,6 mg, 0,020 mmol)
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid (5 mg) wurden in
wasserfreiem 1,4-Dioxan (5 ml) in Argonatmosphäre gelöst und nach 4-stündigem Erwärmen im
Rückfluss
unter reduziertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde durch Silikagel-Dünnschicht-Chromatographie (25%
Methanol/Chloroform) gereinigt, wodurch die Zielverbindung 21 hergestellt
wurde (2,3 mg, 55%).
1H NMR (270 MHz, CD3OD) δ 0,7 (s,
9H), 3,55-3,67 (m, 1H), 3,77-3,95
(m, 2H), 4,07 (t, J = 5,9 Hz, 1H), 4,16 (t, J = 5,9, 1H), 6,28 (d,
J = 5,3 Hz, 1H), 8,03 (s, 1H).
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Beispiel 5
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Synthese von [I-125]-5-Iod-1-(4-thio-D-arabinofuranosyl)uracil
[I-125] ITAU: Verbindung 22)
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Zu
einer 0,1 N Natriumhydroxidlösung
(50 μl)
von [I-125]-Natriumiodid
(67 MBq) wurden Wasser (1 ml) und Chloroform (1 ml) gegeben; dann
wurde eine Chloroformlösung
(4,7 μl)
von Iod (60 μg, 0,47 μmol) dazugegeben
und 10 Sekunden geschüttelt.
Nach Entfernen von lediglich der wässrigen Schicht wurde eine
Ethylacetatlösung
(100 μl)
der Verbindung 12 (100 μg,
0,24 μmol)
dazugegeben und die resultierende Lösung bei Raumtemperatur 2 Stunden
stehen gelassen. Es wurde ein Tropfen einer 1 N Natriumthiosulfatlösung zugegeben
und das Chloroform verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1 ml) wurde
die Lösung
durch eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser gewaschen (0,5 ml × 2)
und die resultierende wässrige
Lösung
vereinigt, wodurch I-125-markierte Verbindung 22 hergestellt wurde
(17,3 MBq, 26%).
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Bezugsbeispiel 6
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Synthese von 5-Trimethylstannyl-1-(2-desoxy-2-fluor-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
(Verbindung 40)
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Wie
in 4 dargestellt, wurde 1-(3,5-Di-O-acetyl-2-desoxy-2-fluor-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil (Verbindung
37) gemäß dem Verfahren
von Reichman U et al. (Carbohydrate Res. 42, p. 233 (1975)) aus 1,2:5,6-Di-O-isopylidenglukose
(Verbindung 30) synthetisiert. Außerdem wurde 5-Iod-1-(2-desoxy-2-fluor-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
(Verbindung 39) gemäß dem Verfahren
von Asakura J et al. (J. Org. Chem. 55, p. 4928 (1990)) aus Verbindung
37 synthetisiert. Diese Verbindung wurde als Ausgangstoff zur Herstellung
von 5-Trimethylstannyl-1-(2-desoxy-2-fluor-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
(Verbindung 40) durch folgendes Verfahren verwendet.
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Verbindung
39 (5,0 mg, 0,013 mmol), Bis(trimethylzinn) (20,5 mg, 0,063 mmol)
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid (6,2 mg) wurden in
wasserfreiem 1,4-Dioxan (3 ml) in Argonatmosphäre gelöst und nach 2-stündigem Erhitzen
im Rückfluss
unter reduziertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde durch Silikalgel-Dünnschicht- Chromatographie (Chloroform-Methanol,
6:1) gereinigt, wodurch die Zielverbindung 40 hergestellt wurde
(3,6 mg, 66%).
1H-NMR (500 MHz, CD3OD) δ 0,25 (S,
9H, CH3Sn), 3,72 (dd, J = 5,0, 12,0 Hz,
1H, H-5'), 3,79-3,91
(m, H-4'), 4,33
(ddd, J = 3,0, 5,0, 18,5 Hz, 1H, H-3'), 5,02 (td, J = 4,0, 53,0 Hz, 1H, H-2'), 6,25 (dd, J =
4,5, 16,0 Hz, 1H, H-1'),
7,56 (S, 1H, H-5).
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Bezugsbeispiel 7
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Synthese von [I-125]-5-Iod-1-(2-desoxy-2-fluor-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
([I-125] FIAU: Verbindung 41)
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Zunächst wurde
eine 0,1 N Natriumhydroxidlösung
von [I-125]-Natriumiodid
(80 MBq) abdestilliert; anschließend wurden Methanol (1 ml)
und eine Methanollösung
(4,8 μl)
von Iod (61 μg,
0,48 μmol)
zugegeben und 10 Sekunden geschüttelt.
Dann wurde eine Methanollösung
(100 μl)
der Verbindung 40 (100 μg,
0,24 μmol)
zugegeben und die Lösung
bei Raumtemperatur 2 Stunden stehen gelassen. Es wurde ein Tropfen
einer 1 N Natriumthiosulfatlösung
zugegeben und das Methanol verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1
ml) wurde die Lösung
durch eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser (1,0 ml) gewaschen und die resultierende wässrige Lösung vereinigt,
wodurch I-125-markierte Verbindung 41 erhalten wurde (9,5 MBq, 12%).
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Beispiel 8
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Synthese von 5-Trimethylstannyl-1-(2-desoxy-2-fluor-4-thio-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
(Verbindung 50)
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Wie
in 5 dargestellt, wurde 1-O-Acetyl-3-O-benzyl-5-O-(tert-butyldiphenylsilyl)-2-desoxy-2-fluor-4-thio-D-arabinopentofuranose
(Verbindung 46) aus 1,2:5,6-Di-O-isopylidenglukose (Verbindung 42)
gemäß dem Verfahren
von Yoshimura Y et al. (). Org. Chem. 62, p.
-
3140
(1997)) synthetisiert. Außerdem
wurde Verbindung 46 verwendet, um 5-Iod-1-(2-desoxy-2-fluor-4-thio-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
(Verbindung 49) gemäß dem Verfahren
von Yoshimura Y et al. (Bioorg. Med. Chem. 8, p. 1545 (2000)) herzustellen.
Diese Verbindung wurde anschließend
als Ausgangsstoff verwendet, um 5-Trimethylstannyl-1-(2-desoxy-2-fluor-4-thio-β-D-arabinopentofurnosyl)uracil
(Verbindung 50) durch folgendes Verfahren herzustellen.
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Verbindung
49 (5,0 mg, 0,013 mmol), Bis(trimethylzinn) (16,9 mg, 0,052 mmol)
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid (6,0 mg) wurden in
wasserfreiem 1,4-Dioxan (3 ml) in Argonatmosphäre gelöst und nach 3,5-stündigem Erhitzen
im Rückfluss
unter reduziertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde durch Silikagel-Dünnschicht-Chromatographie (Chloroform-Methanol,
6:1) gereinigt, wodurch die Zielverbindung 50 hergestellt wurde
(1,9 mg, 35%).
1H-NMR (500 MHz, CD3OD) δ 0,26 (S,
9H, CH3Sn), 3,61-3,68 (m, 1H, H-5'), 3,80-3,81 (m,
H-4'), 4,37 (td,
J = 6,0, 12,0 Hz, 1H, H-3'),
4,97 (td, J = 5,5, 49,0 Hz, 1H, H-2'), 6,46 (dd, J = 5,5, 11,5 Hz, 1H, H-1'), 7,99 (S, 1H, H-5).
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Beispiel 9
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Synthese von [I-125]-5-Iod-1-(2-desoxy-2-fluor-4-thio-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
([I-125] FITAU: Verbindung 51)
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Zunächst wurde
eine 0,1 N Natriumhydroxidlösung
von [I-125]-Natriumiodid
(45 MBq) abdestilliert; anschließend wurden Methanol (1 ml)
und eine Methanollösung
(4,8 μl)
von Iod (61 μg,
0,48 μmol)
zugegeben und 10 Sekunden geschüttelt.
Dann wurde eine Methanollösung
(100 μl)
der Verbindung 50 (100 μg,
0,24 μmol)
zugegeben und die resultierende Lösung bei Raumtemperatur 2 Stunden
stehen gelassen. Es wurde ein Tropfen einer 1 N Natriumthiosulfatlösung zugegeben
und das Methanol verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1 ml) wurde
die Lösung
durch eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser (1,0 ml) gewaschen und die resultierende wässrige Lösung vereinigt,
wodurch I-125-markierte Verbindung 51 erhalten wurde (3,5 MBq, 7,8%).
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Beispiel 10
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Synthese von 5-Trimethylstannyl-1-methyl(2-desoxy-2-brom-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
([I-125] IMBAU: Verbindung 58)
-
Wie
in 6 dargestellt, wurde 1-[2-Brom-3,5-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2-desoxy-1-C-methyl-β-D-arabinofuranosyl]uracil
(Verbindung 54) gemäß dem Verfahren
von Itoh Y et al. (J. Org. Chem. 60, p. 656 (1995)) aus 1-[3,5-Bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2-desoxy-D-erythro-pento-1-enofuranosyl]uracil
(Verbindung 52) hergestellt. Außerdem
wurde 5-Iod-1-methyl(2-desoxy-2-brom-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil (Verbindung
57) gemäß dem Verfahren
von Asakura J et al. (J. Org. Chem. 55, p. 4928 (1990)) aus Verbindung 54
hergestellt. Diese Verbindung wurde als Ausgangsstoff zur Herstellung
von 5-Trimethylstannyl-1-methyl-(2-desoxy-2-brom-2-β-D-arabinopentofurano-syl)uracil
(Verbindung 58) durch folgendes Verfahren verwendet.
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Verbindung
57 (4,9 mg, 0,011 mmol), Bis(trimethylzinn) (16,0 mg, 0,049 mmol)
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid (5 mg) wurden in
wasserfreiem 1,4-Dioxan (3 ml) in Argonatmosphäre gelöst und nach 2,5-stündigem Erhitzen
im Rückfluss
unter reduziertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde durch Silikalgel-Dünnschicht-Chromatographie (Chloroform-Methanol,
6:1) gereinigt, wodurch die Zielverbindung 58 hergestellt wurde
(3,8 mg, 72%).
1H NMR (500 MHz, CD3OD) δ 0,25 (S,
9H, CH3Sn), 1,95 (S, 3H, 1'-CH3),
3,61-3,70 (m, 2H, H-5'),
4,08-4,11 (m, 1H, H-4'),
4,53 (d, J = 3,0 Hz, 1H, H-5'),
4,79 (S, 1H, H-2'),
7,75 (S, 1H, H-5).
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Beispiel 11
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Synthese von [I-1251-5-Iod-1-methyl-(2-desoxy-2-brom-β-D-arabinopentofuranosyl)uracil
([I-125] IMBAU: Verbindung 59)
-
Zunächst wurde
eine 0,1 N Natriumhydroxidlösung
von [I-125]-Natriumiodid
(62 MBq) abdestilliert; anschließend wurden Methanol (1 ml)
und eine Methanollösung
(4,0 μl)
von Iod (51 μg,
0,40 μmol)
zugegeben und 10 Sekunden geschüttelt.
Dann wurde eine Methanollösung
(100 μl)
der Verbindung 58 (100 μg,
0,20 μmol)
zugegeben und die resultierende Lösung bei Raumtemperatur 2 Stunden
stehen gelassen. Es wurde ein Tropfen einer 1 N Natriumthiosulfatlösung zugegeben
und das Methanol verdampft. Nach Zugabe von Wasser (1 ml) wurde
die Lösung
durch eine Sep-Pak-Plus-QMA-Cartridge-Säule geleitet. Die Säule wurde
mit Wasser (1,0 ml) gewaschen und die resultierende wässrige Lösung vereinigt,
wodurch die I-125-markierte Verbindung 59 erhalten wurde (8,3 MBq,
13%).
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Beispiel 12
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Test der in-vitro-Phophorylierungsaktivität von [I-125]
ITDU und [I-125]
ITAU
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Die
Phosphorylierungsaktivität
einer markierten Verbindung durch Thymidinkinase wurde unter Verwendung
eines Rohenzyms, extrahiert aus einer Maus-Lungenkrebs-Zelllinie
LL/2, bestimmt. Flüssiges
Enzym wurde aus einer LL/2-Maus-Lungenkrebs-Zelllinie, die sich
in logarithmischer Wachstumsphase befand, gemäß dem Verfahren von Wolcott
RM und Colacino JM (Anal. Biochem 178, p. 38-40 (1989)) extrahiert.
Zu einer Reaktionsflüssigkeit,
welche den Phosphatdonor ATP enthielt, wurden 2 nmol der markierten
Verbindung und das flüssige
Enzym gegeben und bei 37°C
für einen
bestimmten Zeitraum umgesetzt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von
1 ml einer 100 mM Lanthanchlorid/5 mM Triethanolamin-Lösung gestoppt.
Das phosphorylierte Material wur de durch zentrifugale Abtrennung
präpariert,
wodurch ein Phosphat-Metall-Komplex
gebildet wurde; anschließend
wurde die Radioaktivität
des resultierenden Präzipitats
mit einem automatischen Gamma-Zähler
vom Well-Typ (ARC-380, Aloka Co., Ltd.) gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 wiedergegeben, wobei die Phosphorylierungsaktivität, die der
Thymidinkinase zugeschrieben wird, sowohl bei [I-125] ITDU als auch
bei [I-125] ITAU bestätigt
wurde. Tabelle
1: Phosphorylierungsaktivität
von Iod-markierten Nukleosidderivaten (n = 3)
-
Beispiel 13
-
Test der metabolischen
in-vitro-Stabilität
von [I-125] ITDU und [I-125] ITAU
-
Um
die metabolische Stabilität
der glykosidischen Bindung zu bewerten, wurde die Zersetzungsreaktivität der von
E. coli stammenden Thymidin-Phosphorylase untersucht. Zu der Reaktionsflüssigkeit
wurden 2 nmol der markierten Verbindung und 9 Einheiten (Units)
eines flüssigen
Enzyms (Sigma Corporation) gegeben und bei 25°C über einen bestimmten Zeitraum
umgesetzt; die Reaktion wurde durch 3-minütige Behandlung in einem kochenden
Wasserbad gestoppt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde einer zentrifugalen
Trennung unterworfen und der Überstand
zusammen mit einem authentischen Standard (5-Ioduracil) und einer
nicht markierten Ausgangsverbindung über einer Dünnschicht-Silikalgelplatte
aufgetragen. Das Ganze wurde mit einer Mischung aus Chloroform und
Isopropylalkohol (3:1) entwickelt; anschlie ßend wurde die Autoradiographie
mit einer "Bio-imaging"-Analysevorrichtung (BAS-1500, Fuji Photo
Film Co., Ltd.) gemessen. Der interessierende Bereich wurde in ein
Verhältnis
zu den Peak-Komponenten
des Rf-Werts, entsprechend dem authentischen Standard, gesetzt,
und die Menge des resultierenden Metaboliten aus diesem Verhältnis prozentual
berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben, woraus
hervorgeht, dass [I-125] ITDU und [I-125] I-TAU stabiler sind als 5-Ioddesoxyuridin
([I-125] IUR). Tabelle
2: Spaltungsaktivität
der C-N-glykosidischen Bindung bei Iod-markierten Nukleosidderivaten (n = 3)
-
Beispiel 14
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Bewertung der in-vitro-Stabilität des Metabolismus
verschiedener mit radioaktivem Iod markierter Nukleosidderivate
durch Thymidin-Phosphorylase
-
Um
die metabolische Stabilität
der glykosidischen Bindung bei verschiedenen mit radioaktivem Iod markierten
Nukleosidderviaten zu bewerten, wurde ihre Zersetzungsreaktivität durch
von E. coli stammende Thymidin-Phosphorylase untersucht. Zu der
Reaktionsflüssigkeit
wurden 0,5-12,0 nmol der markierten Verbindung und 0,0009-9,0 Einheiten
(Units) eines Flüssigenzyms
(Sigma Corporation) gegeben und bei 25°C über einen bestimmten Zeitraum
umgesetzt; die Reaktion wurde durch 3-minütige Behandlung in einem kochenden Wasserbad
gestoppt.
-
Da
[I-125] IBMAU unter Hitzebehandlung instabil war, wurde anschließend die
Reaktionsflüssigkeit
mit Eis abgekühlt,
um die Reaktion zu stoppen. Die Reaktionsflüssigkeit wurde einer zentrifugalen
Trennung unterworfen und der Überstand
zusammen mit einem authentischen Standard (5-Ioduracil: IU) und
einer nicht markierten Ausgangsverbindung über einer Silikagelplatte aufgetragen.
Das Ganze wurde mit einer Mischung aus Chloroform und Isopropylalkohol
(3:1) entwickelt; anschließend
wurde das Autoradiogramm mit einer Bioimaging-Analysevorrichtung (BAS-1500, Fuji Photo
Film Co., Ltd.) gemessen. Der interessierende Bereich wurde ins
Verhältnis
zu den Peak-Komponenten
des Rf-Werts, entsprechend dem authentischen Standard, gesetzt,
und die Menge des resultierenden Metaboliten aus diesem Verhältnis prozentual
berechnet. Im Fall von [I-125] FITAU und [I-125] IMBAU wurde eine Umkehrphasen-Silikagelplatte
verwendet; nach der Entwicklung mit einer Mischung aus Methanol
und Wasser (3:7) wurde ein Autoradiogram mit einer Bioimaging-Analysevorrichtung
(BAS-1500, Fuji Photo Film Co., Ltd.) ähnlich wie bei [I-125] IUR
und den anderen gemessen. Die Ergebnisse der Analyse sind in Tabelle
3 wiedergegeben, aus der hervorgeht, dass [I-125] FITAU und [I-125]
IMBAU noch stabiler sind als [I-125] IUR. Tabelle
3: Spaltungsaktivität
der C-N-glykosidischen Bindung von Iod-markierten Nukleosidderivaten durch Thymidin-Phospholylase
für (n
= 3)
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Beispiel 15
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Test des Thymidinkinase-abhängigen Einbaus
in Zellen unter Verwendung von Thymidinkinase-defizienten Zellen
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Der
Thymidinkinase-abhängige
Einbau der markierten Verbindungen in Zellen wurde basierend auf der
Differenz des Einbaus zwischen Thymidinkinase-defizienten Zelllinien
L-M (TK–)
und ihren Ursprungs-L-M-Zellen
untersucht. L-M- und L-M(TK–)-Zellen in der logarithmischen
Wachstumsphase wurden auf 24-Loch-Platten ausplattiert, welche jeweils
2,0 × 105 Zellen umfassten, und über Nacht kultiviert. Dann wurden
2 nmol eines mit radioaktivem Iod markierten Nukleosidderivats zugegeben
und zur Inkorporation in die Zellen eine Stunde inkubiert.
-
Die
Zellen wurden dreimal mit einer eisgekühlten Phosphatpufferlösung gewaschen
und in 0,1 N NaOH gelöst;
anschließend
wurde die Menge der in die Zellen eingebauten Radioaktivität unter
Verwendung eines automatischen Gamma-Zählers vom Wekll-Typ (ARC-380
oder ARC300, Aloka Co., Ltd.) bestimmt. Die Messungen wurden analysiert,
um Bewertungen auf der Grundlage der Menge an eingebauten markierten
Molekülen
pro Einheitsgewicht der zellulären
Proteine vorzunehmen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben,
aus der hervorgeht, dass [I-125] ITdU und [I-125] FITAU auf einem
Thymidinkinase-abhängigen
Weg in die Zellen eingebaut wurden, wie auch im Fall von [I-125]
IUR als Kontrolle. Tabelle
4: Einbau der mit radioaktivem Iod markierten Nukleoside in L-M- und L-M(TK
–)-Zellen
- * p < 0,0005,
** p < 0,05, ***
p < 0,01 (T-Test)
-
Beispiel 16
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Test der in-vivo-Markierungsstabilität von [I-125]
ITDU und [I-125] I-TAU
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Um
die in-vivo-Markierungsstabilität
von [I-125] ITDU und [I-125] ITAU zu bewerten, wurden Tests durchgeführt, um
die Anreicherung von freiem Iod in der Schilddrüse in normalen Mäusen zu
untersuchen. Eine Menge von 370 KBq jeder markierten Verbindung
wurde jeweils in die Schwanzvene einer 10 Wochen alten normalen
Maus injiziert; drei Tiere wurden in angemessenen Abständen getötet und
seziert. Als Kontrolle wurde ebenso die in-vivo-Verteilung von [I-125]
IUR beobachtet. Der Einbau der Radioaktivität in die Schilddrüse wurde
mit einem automatischen Gamma-Zähler
vom Well-Typ (ARC-300, Aloka Co., Ltd.) gemessen. Die in das Gewebe
eingebaute Radioaktivität
wurde als verabreichte Dosis pro Gramm Gewebe pro Zeiteinheit berechnet;
die Ergebnisse sind in 7 prozentual dargestellt. Die
Ergebnisse zeigen, dass die akkumulierte Radioaktivität von [I-125]
ITDU und [I-125] ITAU in der Schilddrüse bedeutend kleiner ist als
die der Kontrolle [I-125] IUR, was darauf schließen lässt, dass die in-vivo-Markierungsstabilität der Agenzien
hoch ist.
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Beispiel 17
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In-vivo-Markierunasstabilität der mit
radioaktivem Iod markierten Nukleoshidderivate
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Um
die in-vivo-Stabilität
gegen Deiodierung bei jedem mit radioaktivem Iod markierten Nukleosidderivat
zu bewerten, wurden Tests durchgeführt, um die Anreicherung von
freiem Iod in der Schilddrüse
normaler Mäuse
zu untersuchen. Eine Menge von 185 KBq jeder markierten Verbindung
wurde jeweils in die Schwanzvene einer 10 Wochen alten normalen
Maus (C57BL/6) injiziert; drei Tiere wurden in längeren Abständen als in Beispiel 16 getötet und
seziert. Der Einbau der Radioaktivität in die Schilddrüse wurde
mit einem automatischen Gamma-Zähler vom
Well-Typ (ARC-300, Aloka Co., Ltd.) gemessen. Die eingebaute Radioaktivität in das
Gewebe (% ID) wurde als verabreichte Dosis pro Gramm Gewebe berechnet
und prozentual, wie in 8 dargestellt, wiedergegeben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die angereicherte Radioaktivität von [I-125]
ITDU, [I-125] ITAU, [I-125] FITAU und [I-125] IMBAU in der Schilddrüse bedeutend
geringer ist als bei der Kontrolle [I-125] IUR (hoch metabolisierbare
Substanz), was darauf hinweist, dass die in-vivo-Markierungsstabilität der Agenzien
hoch ist.
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Beispiel 18
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In-vivo-Verteilung von
[I-125] ITDU in normalen Mäusen
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Eine
Menge von 370 KBq von [I-125] ITDU wurde jeweils in die Schwanzvene
einer 10 Wochen alten normalen Maus injiziert; es wurden drei Tiere
in angemessenen Abständen
getötet
und seziert. Der Einbau der Radioaktivität in jede Gewebeprobe wurde
mit einem automatischen Gamma-Zähler
vom Well-Typ (ARC-300, Aloka Co., Ltd.) gemessen. Die in das Gewebe
eingebaute Radioaktivität
wurde als verabreichte Dosis pro Gramm Gewebe berechnet und prozentual,
wie in 9 dargestellt, wiedergegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass
die akkumu lierte Radioaktivität
in proliferierenden Geweben, nämlich
dem Thymus und dem Dünndarm, deutlich
höher ist
als in nicht proliferierenden Geweben, nämlich dem Gehirn, der Leber
und den Muskeln.
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Um
die Akkumulation jedes mit radioaktivem Iod markierten Nukleosidderivats
in proliferierenden Geweben zu bewerten, wurden Tests durchgeführt, um
die in-vivo-Verteilung in normalen Mäusen zu untersuchen. Eine Menge
von 185 MBq jeder markierten Verbindung wurde jeweils in eine 10
Wochen alte normale Maus (C57BL/6) durch die Schwanzvene injiziert;
drei Tiere wurden in angemessenen Abständen getötet und seziert. Der Einbau
von Radioaktivität
in jede Gewebeprobe wurde mit einem automatischen Gamma-Zähler vom
Well-Typ (ARC-300, Aloka cCo., Ltd.) gemessen. Die in das Gewebe
eingebaute Radioaktivität
wurde als verabreichte Dosis pro Gewichtseinheit Gewebe berechnet
und prozentual wiedergegeben (% ID/g). Wie in 10 dargestellt,
zeigen die Ergebnisse, dass [I-125] IUR (positive Kontrolle) und
[I-125] ITDU in großen Mengen
angereichert wurden, insbesondere im Thymus, welches in normalen
jungen Mäusen
ein proliferierendes Gewebe ist.
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Beispiel 19
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Szintigraphie eines Walker-Tumors
unter Verwendung von [I-123] ITDU
-
Ein
bösartiger
Tumor, eine typische proliferative Erkrankung, wurde durch Szintigraphie
beobachtet. Walker-Tumorzellen wurden subkutan in den rechten inguinalen
Bereich von Wistar-Ratten transplantiert. Nach der Transplantation
wurden 37 MBq [I-123] ITDU in die Schwanzvene von Ratten, die an
einem tastbaren Tumor von etwa 20 mm litten, der für Szintigraphie
geeignet war, injiziert. Jede Tumor-transplantierte Ratte wurde
vier Stunden nach Verabreichung eines Arzneimittels mit Ranoval
anästhesiert.
Dann wurde die Ratte mit dem Gesicht nach oben fixiert und statisch
mit einer Gamma-Kamera-Abbildungsvorrichtung (GCA-90B, Toshiba Corporation)
beobachtet. Die Abbildung wurde unter Verwendung eines hoch auflösenden Kollimators mit
mittlerer Energie durchgeführt,
wodurch Bilder über
10 Minuten mit einer Auflösung
von 256 × 256
erhalten wurden. Die Ergebnisse sind in 11 dargestellt,
in der gezeigt ist, dass [I-123] ITDU für eine klare Abbildung von
transplantierten Tumoren (durch einen Pfeil angezeigt) in Wister-Ratten
geeignet ist.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
radioaktiv markierten Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind
in vivo stabil; sie verbleiben nach ihrer Phosphorylierung durch
Säugetier-Thymidinkinase
entweder in den Zellen oder werden in DNA eingebaut, was die DNA-Syntheseaktivität widerspiegelt;
somit dienen sie zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe,
insbesondere als radioaktive diagnostische Mittel für die bildliche
Darstellung zur Diagnose von Proliferationsaktivität im Gewebe.