DE60209776T2 - Anzeigensystem mit taktiler führung - Google Patents
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Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Anzeigensystem, welches einen Anzeigenschirm zum Anzeigen einer grafischen Repräsentation auf einem Anzeigenschirm umfasst, wobei der Anzeigenschirm eine taktile und/oder visuelle Führung des Benutzers mittels eines Reliefs bereitstellt.
- Die Erfindung betrifft weiterhin ein Datenverarbeitungssystem, welches das oben stehende Anzeigensystem umfasst.
- Allgemeiner Stand der Technik
- Ein Beispiel eines derartigen Anzeigensystems wird in
US 6,072,475 offenbart. Das bekannte System umfasst einen Berührungsbildschirm, welcher sich in drei physikalische Dimensionen erstreckt. Wenn ein Benutzer seinen Finger über den aktiven Oberflächenbereich des Berührungsbildschirms gleiten lässt, gibt ihm die taktile Rückkopplung Informationen über die Position des Fingers. Die Verwendung des Berührungsbildschirms wird besonders erleichtert, wenn der Benutzer in Bewegung ist oder wenn sich der Berührungsbildschirm außer Sicht befindet. Ein Problem des bekannten Systems ist, dass es auf einen sehr begrenzten Bereich von Anwendungen angewendet werden kann, welche alle den gleichen Entwurfsregeln hinsichtlich der Bildschirmgestaltung folgen. Eine grafische Anzeige, z.B. eine LCD-Anzeige, wird in dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anerkannt. - Aufgabe und Kurzfassung der Erfindung
- Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes System von dem Typ bereitzustellen, welcher in dem Einleitungssatz definiert ist. Die Erfindung wird in Anspruch 1 dargestellt. Dazu umfasst das Anzeigensystem gemäß der Erfindung einen Reliefgeber zum dynamischen Erzeugen des Reliefs auf dem Anzeigenschirm. Es wird folglich erreicht, dass das Relief gemäß der grafischen Ausgabe der aktuellen Anwendung dynamisch verändert werden kann. Beispielsweise kann eine Anwendung eine taktile Führung oben auf der Darstellungsfläche erfordern, während eine andere Anwendung eine taktile Führung unten auf der Darstellungsfläche erfordern kann. Weiterhin kann sich innerhalb einer einzelnen Anwendung der Ort, an welchem taktile Führung gewünscht ist, während der Ausführung verändern. Wenn beispielsweise die Anwendung mehrere Transaktionsbildschirme umfasst, kann ein erster Bildschirm eine taktile Führung oben auf dem Bildschirm erfordern, während ein zweiter Bildschirm eine taktile Führung unten auf dem Bildschirm erfordern kann. Durch ein Bereitstellen eines Reliefgebers zur dynamischen Relieferzeugung auf dem Anzeigenschirm wird ein sehr flexibles System zur Bereitstellung einer taktilen Führung erhalten.
- Bei einer Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung umfasst der Reliefgeber piezoelektrisches Material, um das Relief als Reaktion auf elektrische Signale bereitzustellen. Derartige Materialien werden im Allgemeinen verwendet, um ein elektrisches Signal als Reaktion auf eine mechanische Deformation zu erzeugen. Mit diesen Materialien kann jedoch auch das Umgekehrte erzielt werden: eine mechanische Deformation resultiert aus einem Anlegen eines elektrischen Signals daran. Ersatzweise oder zusätzlich können andere Mittel zur Erzeugung mechanischer Deformationen verwendet werden, z.B. elektromechanische Konstruktionen, Formgedächtnislegierungen, Flüssigkeitsreservoire usw.
- Eine Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist weiterhin angeordnet, um Benutzerbetätigungen aus elektrischen Signalen zu erfassen, welche von dem Reliefgeber empfangen werden. Eine Relieferzeugung auf einem Anzeigenschirm ist insbesondere verwendbar, wenn der Benutzer mit dem System durch Berühren oder Drücken des Bildschirms interagieren kann. Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Berührungsbildschirmen wohlbekannt und breit angewendet, beispielsweise in Computern, PDA-Mini-Computern und Mobiltelefonen. Im Allgemeinen ist eine grafische Anzeige, z.B. eine LCD-Anzeige, mit einer empfindlichen Schicht zum Abtasten der Position einer Berührung mit einem Finger oder einem Taststift kombiniert. Der Reliefgeber der vorliegenden Erfindung kann sehr gut als eine derartige empfindliche Schicht eingesetzt werden. Wie oben stehend beschrieben, zeigen Mittel zur Bereitstellung einer mechanischen Deformation als Reaktion auf elektrische Signale oft auch das umgekehrte Verhalten. Beispielsweise erzeugt piezoelektrisches Material ein elektrisches Signal als Reaktion auf eine mechanische Deformation. Es wird folglich erreicht, dass eine zugehörige berührungsempfindliche Schicht weggelassen werden kann.
- Bei einer Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist der Reliefgeber eingerichtet, Vorsprünge oder Vertiefungen an ausgewählten Orten des Anzeigenschirms herzustellen. Derartige Vorsprünge oder Vertiefungen werden leicht beim Gleiten eines Fingers über den Bildschirm erfühlt, wobei dem Benutzer Informationen über die Bereiche des Bildschirms gegeben werden, welche gegenwärtig relevant sind, z.B. empfindlich für eine Berührungseingabe sind.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung umfasst der Reliefgeber individuell adressierbare Reliefelemente, von welchen jedes eingerichtet ist, um eine Verschiebung in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zu dem Anzeigenschirm zu verursachen. Es wird folglich erreicht, dass eine taktile Führung an spezifischen Orten und zu spezifischen Zeitpunkten bereitgestellt werden kann. Beispielsweise kann eine Matrix piezoelektrischer Elemente bereitgestellt werden, welche fähig sind, an jedem gewünschten Ort des Bildschirms ein Relief zu erzeugen. Die Elemente können verschiedene Abmessungen aufweisen, doch vorzugsweise weisen sie die gleiche Größe wie ein einzelner grafischer Pixel oder wie eine kleine Gruppe grafischer Pixel auf.
- Bei einer Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung umfasst der Reliefgeber ein transparentes Material und ist vor dem Anzeigenschirm lokalisiert. Wenn der Reliefgeber im Wesentlichen transparent ist, kann er vorteilhafterweise vor dem Anzeigenschirm befestigt werden. Die grafische Repräsentation bleibt durch das transparente Material hindurch sichtbar, während das Relief für den Benutzer gut spürbar ist.
- Bei einer alternativen Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist der Reliefgeber hinter dem Anzeigenschirm angeordnet, wobei der Anzeigenschirm eine flexible Anzeige ist, welche in der Lage ist, dem Relief zu folgen, welches von dem Reliefgeber bereitgestellt wird. Wenn ein undurchsichtiges Material zum Herstellen des Reliefgebers gewählt wird, sollte es hinter dem Anzeigenschirm befestigt werden. Mit dem Aufkommen flexibler Anzeigen, beispielsweise auf der Grundlage organischer LEDs oder elektronischer Tinte, wird es möglich, ein Relief hinter dem Bildschirm zu erzeugen, welches immer noch von vorne wahrnehmbar ist. Wenn das Relief beispielsweise durch elektromechanische Mittel, z.B. mittels Magneten und Spulen, erzeugt wird, ist es unwahrscheinlich, dass eine transparente Implementierung machbar ist. Bei derartigen Fällen kann der Reliefgeber hinter dem Anzeigenschirm angeordnet werden.
- Bei einer Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist der Reliefgeber in der Lage, automatisch ein Relief für vorbestimmte grafische Objekte, wie beispielsweise für Tasten und Schieber, zu bestimmen. Die Erfindung ist insbesondere zum Verbessern der grafischen Repräsentation mit taktiler Führung verwendbar. Beispielsweise kann eine grafische Repräsentation einer Taste durch einen Vorsprung (oder eine Vertiefung) hinter oder vor dieser Repräsentation verbessert werden, so dass der Benutzer die Taste tatsächlich als von ihrer Umgebung verschieden fühlen kann. Im Allgemeinen kann diese Verbesserung durch die Software-Anwendung erzeugt werden, welche die grafische Repräsentation erzeugt. Die vorliegende Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist jedoch in der Lage, vorbestimmte grafische Objekte der Benutzerschnittstelle (GUI), wie beispielsweise Tasten und Schieber, zu erkennen und die entsprechenden Reliefs für diese Objekte zu erzeugen. Eine derartige Architektur ist leicht mit einer separaten GUI-Komponente, z.B. einem X-Windows-Terminal, integriert. Heute weisen grafische Betriebssysteme fast immer eine separate Schicht mit vordefinierten grafischen Objekten auf, deren Erscheinung in gewissem Umfang durch die Anwendung angepasst werden kann, deren Verhalten jedoch vordefiniert ist. Die Definition derartiger GUI-Objekte kann mit einer Definition der entsprechenden taktilen Führung erweitert werden.
- Bei einer Ausführungsform des Anzeigensystems gemäß der Erfindung ist der Reliefgeber eingerichtet, um dynamisch Veränderungen des Reliefs als Reaktion auf Benutzerbetätigungen zu erzeugen, um so eine taktile Rückkopplung bereitzustellen. Man beachte den Unterschied zwischen taktiler Führung und taktiler Rückkopplung. Eine taktile Führung ist statisch (hinsichtlich einer vorliegenden grafischen Repräsentation), wohingegen eine taktile Rückkopplung dynamisch ist und auf eine Benutzerbetätigung reagiert. Beispielsweise widersteht eine physikalische Drucktaste anfänglich einem Benutzer, welcher sie drückt. Wenn die ausgeübte Kraft eine Schwelle übersteigt, wird die Taste betätigt und der Benutzer spürt eine Klickbewegung, welche bestätigt, dass die Taste tatsächlich gedrückt ist. Bei einer GUI wird diese Klickbewegung oft durch ein Verändern der grafischen Repräsentation und manchmal durch einen Klick- oder Piepton simuliert. Mit der vorliegenden Ausführungsform kann dies weiterhin mit einer wirklichen taktilen Rückkopplung verbessert werden. Wenn der Benutzer beispielsweise eine grafische Taste mit ausreichender Kraft drückt, kann ein anfänglicher Vorsprung plötzlich entfernt oder sogar in eine Vertiefung umgewandelt werden, wobei dem Benutzer ein klarer Hinweis gegeben wird, dass die Taste gedrückt ist. Bei einer fortgeschrittenen Ausführungsform ist der Benutzer sogar in der Lage, eine Schiebetaste entlang eines Schieberwegs zu schieben. Zu diesem Zweck kann das Anzeigensystem erfassen, dass ein Finger eines Benutzers sowohl die Schiebetaste und einen Teil ihrer Umgebung drückt, und durch Verschieben des Vorsprungs von dem Finger weg, gegenüber der Stelle, an welcher der Finger des Benutzers die Umgebung der Schiebetaste berührt, reagieren. Der Benutzer kann dann einfach seinen Finger zurücknehmen oder fortfahren, die Taste durch Nachfolgen der Bewegung des Vorsprungs zu verschieben.
- Die Erfindung ist insbesondere für Datenverarbeitungsvorrichtungen geeignet, welche Berührungseingaben als Benutzerinteraktion mit dem System einsetzen, z.B. PDA, Mobiltelefone usw.
- Kurzbeschreibung der Zeichnungen
- Diese und andere Gesichtspunkte der Erfindung werden mit einem nicht einschränkenden Beispiel unter Bezugnahme auf die Ausführungsform(en) offenkundig und erklärt, welches hier nachfolgend beschrieben wird. In den Zeichnungen zeigt
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1 ein Diagramm eines PDA-Mini-Computers als eine Ausführungsform des Datenverarbeitungssystems gemäß der Erfindung, -
2 einen schematischen Querschnitt eines Anzeigenschirms, welcher einen Reliefgeber gemäß der Erfindung umfasst, -
3 einen schematischen Querschnitt eines alternativen Anzeigenschirms, welcher einen Reliefgeber gemäß der Erfindung umfasst, -
4 einen Anzeigenschirm schematisch, welcher einen Reliefgeber mit taktiler Rückkopplungsfähigkeit umfasst, -
5 einen anderen Anzeigenschirm schematisch, welcher einen Reliefgeber mit taktiler Rückkopplungsfähigkeit umfasst. - Beschreibung der Ausführungsformen
- Für Konsistenz und Erleichterung des Verständnisses werden die gleichen Bezugszeichen in unterschiedlichen Figuren für Gegenstände verwendet, welche der gleichen oder einer ähnlichen Funktion dienen.
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1 zeigt ein Diagramm eines PDA-Mini-Computers100 als eine Ausführungsform des Datenverarbeitungssystems gemäß der Erfindung. Der PDA100 umfasst einen Anzeigenschirm101 , welcher eine berührungsempfindliche Flüssigkristallanzeige (LCD) ist, welche in der Lage ist, grafische Repräsentationen anzuzeigen und Berührungseingaben durch den Benutzer wahrzunehmen. Der PDA100 umfasst weiterhin Hardware-Drucktasten, z.B. zum Aktivieren regelmäßig verwendeter Anwendungen, wie beispielsweise einer Terminplanung, eines Kalkulationsprogramms, einer Adressenliste und eines Notizbuchs. Die grafische Repräsentation, wie sie gegenwärtig auf dem Anzeigenschirm101 angezeigt wird, umfasst eine Meldung „Fortfahren?" und zwei Soft-Tasten103 bzw.104 zum Fortsetzen oder Abbrechen der aktuellen Operation. Die beiden Tasten103 und104 stehen aus dem Anzeigenschirm101 vor, was von einem Relief verursacht wird, welches von einem Reliefgeber an Orten erzeugt wird, welche mit den grafischen Repräsentationen der Tasten zusammenfallen. Im Ergebnis muss der Benutzer den Bildschirm beim Betrieb des Bildschirms nicht sorgfältig beobachten, da er die Gegenwart der Tasten beim Gleiten seines Fingers über den Bildschirm spüren kann. Dies ist sehr zweckmäßig bei Dunkelheit oder bei einem Multitasking-Szenario. Vorzugsweise werden die Tasten nur betätigt, wenn die Kraft, welche durch den Benutzer ausgeübt wird, eine bestimmte Schwelle überschreitet, so dass der Benutzer die Tasten erst mit seinem Finger suchen kann, ohne eine von ihnen unbeabsichtigt zu betätigen. -
2 zeigt einen schematischen Querschnitt eines Anzeigenschirms, weicher einen Reliefgeber gemäß der Erfindung umfasst. Der Anzeigenschirm umfasst eine LCD-Anzeige201 , welche von herkömmlichem Typ sein kann. Darüber wird eine Schicht202 transparenter piezoelektrischer Elemente bereitgestellt, welche den Reliefgeber bilden. Jedes Element kann separat adressiert werden, um so an jedem gewünschten Ort ein Relief zu erzeugen. Die Vorsprünge entsprechend der Tasten103 und104 werden in2 aus einer Seitenansicht dargestellt. Die Breite jeder Taste entspricht vier vorstehenden Elementen, während die Höhe jeder Taste beispielsweise zwei vorstehenden Elementen entsprechen kann. Bei alternativen Ausführungsformen können die Elemente größer oder kleiner sein, abhängig von der Verfeinerung des Systems. In einem idealen Fall entsprechen die Elemente individuellen grafischen Pixeln. Die grafische Repräsentation der Tasten103 und104 kann durch die transparente Schicht202 hindurch gesehen werden. Wegen der optischen Brechung der Schicht202 kann die grafische Repräsentation leicht transformiert werden, doch dies kann zu einem Vorteil werden, indem die Tasten auf diese Weise, z.B. durch eine Vergrößerungswirkung, hervorstechender gemacht werden. Die Vorsprünge können durch Aktivieren der Reliefelemente an den entsprechenden Positionen erzielt werden, so dass die Vorsprünge bewirkt werden, oder komplementär durch Erzeugen einer Vertiefung an allen nicht entsprechenden Orten, z.B. indem ein inverses Signal an die nicht entsprechenden Elemente angelegt wird. Es kann auch eine Kombination der beiden Ansätze verwendet werden. -
3 zeigt einen schematischen Querschnitt eines alternativen Anzeigenschirms, welcher einen Reliefgeber gemäß der Erfindung umfasst. Bei dieser alternativen Ausführungsform ist der Reliefgeber302 hinter dem Anzeigenschirm301 angeordnet. Der Anzeigenschirm301 muss eine flexible Anzeige sein, welche in der Lage sind, sich um das Relief zu biegen, welches durch den Reliefgeber302 erzeugt wird. Der Reliefgeber302 darf in diesem Fall nicht transparent sein, er kann daher beispielsweise aus undurchsichtigem piezoelektrischen Material oder elektromechanischen Teilen aufgebaut sein, welche Stifte gegen die Rückseite des Anzeigenschirms301 treiben, um das Relief zu bewirken. -
4 zeigt einen Anzeigenschirm schematisch, welcher einen Reliefgeber mit taktiler Rückkopplungsfähigkeit umfasst. Sie stellt die gleiche Situation wie2 dar, doch nun ist Taste104 durch den Finger401 des Benutzers hinuntergedrückt. Wenn der Finger401 des Benutzers die Taste104 anfänglich gerade leicht berührt, wird der Vorsprung erhalten. Nur wenn die Kraft, welche durch den Finger des Benutzers ausgeübt wird, eine bestimmte Schwelle überschreitet, wird der Vorsprung aufgehoben oder sogar zu einer Vertiefung umgewandelt, was ein „Klick"-Gefühl ergibt, welches dem Benutzer angibt, dass die Taste tatsächlich gedrückt ist. Zu diesem Zweck sollten der Reliefgeber und die interaktive Anwendung, welche die grafische Taste erzeugt, in der Lage sein, dieses Überschreiten der Schwelle zu kommunizieren. Die Anwendung wird die aktuelle Operation nur abbrechen, wenn die Taste104 tatsächlich betätigt wird, d.h. wenn die ausgeübte Kraft die vorbestimmte Schwelle überschreitet. Wie oben stehend beschrieben, kann die piezoelektrische Schicht zusätzlich als eine berührungsempfindliche Schicht verwendet werden. Die anfängliche Berührung des Fingers401 des Benutzers bewirkt ein Niederdrücken der Taste104 , was wiederum eine kleine Spannung bewirkt, welche durch das piezoelektrische Material erzeugt wird. Diese Spannung ist der Spannung entgegengesetzt, welche an die Taste angelegt wird, um den Vorsprung zu erzeugen. Diese letztere Spannung kann vorübergehend erhalten oder sogar erhöht werden, um einen Widerstand zu erzeugen, und plötzlich vermindert, entfernt oder sogar invertiert werden, wenn die ausgeübte Kraft die vorbestimmte Schwelle übersteigt. Dies bewirkt eine Klickbewegung, welche dem Gefühl einer Betätigung einer Hardware-Drucktaste gleicht. - Bei einer fortgeschrittenen Ausführungsform kann eine Umschaltdrucktaste (typischerweise eine Ein/Aus-Taste) durch Steuern einer grafischen Taste simuliert werden, so dass sie nach Freigabe durch den Finger des Benutzers in einer unteren Position (welche einen Zustand „ein" repräsentiert) verbleibt oder zu einer oberen Position zurückkehrt (welche einen Zustand „aus" repräsentiert). Die untere Position kann tiefer oder gleich einer Neutralebene sein, während die obere Position gleich oder höher als die Neutralebene sein kann. Diese unterschiedlichen Ebenen können durch Anlegen verschiedener Spannungspegel, entweder alles Positive oder sowohl positive als auch negative Spannungen, erzielt werden. Beispielsweise kann eine positive Zwischenspannung zum Erzeugen der Neutralebene verwendet werden, während eine Spannung null zum Erzeugen einer Vertiefung verwendet werden kann. Ersatzweise kann die Neutralebene einer Spannung null entsprechen, während ein Niederdrücken einer negativen Spannung entspricht.
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5 zeigt einen anderen Anzeigenschirm schematisch, welcher einen Reliefgeber mit taktiler Rückkopplungsfähigkeit umfasst. Sie stellt einen Finger401 des Benutzers dar, welcher eine Schiebetaste501 entlang eines Schieberwegs502 drückt. Der Schieberweg502 wird durch einen länglichen vertieften Bereich dargestellt, wobei die Schiebetaste501 durch einen Vorsprung an der entsprechenden Position entlang des Schieberwegs dargestellt wird. Einfaches Drücken der Schiebetaste501 in eine Richtung senkrecht zum Anzeigenschirm201 zeigt keine Wirkung, zumindest keine Veränderung der Variable, welche mit dem Schieberweg eingestellt wird. Es könnte beispielsweise als eine Bestätigung einer Einstellung interpretiert werden. Die eigentliche Einstellung wird durch Erfassen einer Berührung des Fingers401 des Benutzers sowohl auf der Schiebetaste501 als auch auf dem Schieberweg502 erzielt. Dies wird durch das System als der Wunsch interpretiert, die Schiebetaste501 in die entgegengesetzte Richtung zu drücken, d.h. nach links in5 . Der Reliefgeber202 reagiert durch Verlagern des Vorsprungs entsprechend der Schiebetaste501 um einen vorbestimmten Abstand nach links, welcher weiterhin von der ausgeübten Kraft abhängig sein könnte. Nachfolgend kann der Benutzer seinen Finger entfernen, um ein Einstellen der Schiebetaste anzuhalten, oder auch der Bewegung des Vorsprungs durch Verschieben seines Fingers nach links folgen. Wenn schließlich die Schiebetaste das Ende des Schieberwegs erreicht hat, kann der Reliefgeber202 dies an den Benutzer kommunizieren, indem der Vorsprung nicht mehr weiter bewegt wird, um so den Vorsprung an der aktuellen Position zu halten. Der Benutzer kann die Schiebetaste501 wieder zurück bewegen, indem er seinen Finger401 auf der anderen Seite der Taste501 und gleichzeitig auf dem Ende des Schieberwegs502 oder dem „neutralen" Bereich dahinter platziert. Bei einer fortgeschrittenen Ausführungsform ist der Reliefgeber202 in der Lage, eine Komponente der Kraft zu erfassen, welche durch den Benutzer ausgeübt wird, welche nicht senkrecht zu dem Anzeigenschirm201 ist. In diesem Fall gibt es für den Benutzer keine Notwendigkeit, gleichzeitig die Schiebetaste501 und einen Teil des Schieberwegs502 zu berühren, so dass der Benutzer die Schiebetaste501 durch einfaches Drücken dagegen in eine Richtung nicht senkrecht zu dem Anzeigenschirm201 drücken kann. - Zusammengefasst betrifft die Erfindung ein Anzeigensystem, welches einen Anzeigenschirm zum Anzeigen einer grafischen Repräsentation umfasst. Die Oberfläche des Anzeigenschirms weist ein Relief auf, um dem Benutzer eine taktile und/oder visuelle Führung bereitzustellen. Das Anzeigensystem gemäß der Erfindung umfasst einen Reliefgeber zum dynamischen Erzeugen des Reliefs auf dem Anzeigenschirm. Es wird folglich erreicht, dass das Relief gemäß der Grafikausgabe der aktuellen Anwendung dynamisch verändert werden kann.
- Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurde, sind Varianten und Modifikationen innerhalb des Schutzumfangs der erfinderischen Idee möglich. Folglich kann der Reliefgeber beispielsweise in einem Gerät ohne eine Unterstützung für eine Berührungssteuerung einfach für eine visuelle und/oder taktile Führung eingesetzt werden. Ersatzweise kann eine separate berührungsempfindliche Schicht eingesetzt werden, welche für die Berührungserfassungsfunktion vorgesehen ist, während der Reliefgeber für die Erzeugung des Reliefs vorgesehen ist.
- Das Wort „umfassen" schließt die Gegenwart von anderen Elementen oder Schritten als denjenigen, welche in einem Anspruch aufgeführt sind, nicht aus. In den Ansprüchen darf kein Bezugzeichen, welches zwischen Klammern steht, als den Anspruch einschränkend angesehen werden. Die Erfindung kann mittels Hardware, welche einige ausgeprägte Elemente umfasst, und mittels eines geeignet programmierten Computers implementiert werden. In dem Geräteanspruch, welcher einige Mittel aufzählt, können einige dieser Mittel durch ein und den gleichen Hardware-Gegenstand verkörpert werden.
Claims (10)
- Anzeigensystem (
100 ), umfassend einen Anzeigenschirm (101 ) mit einer Schicht (201 ,301 ) zum grafischen Anzeigen einer grafischen Repräsentation darauf, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigensystem weiterhin einen Reliefgeber (202 ,302 ) zum dynamischen Erzeugen eines Reliefs auf oder unter der Schicht des Anzeigenschirms zum zusätzlichen Bereitstellen taktiler und/oder visueller Informationen umfasst. - Anzeigensystem nach Anspruch 1, wobei der Reliefgeber (
202 ,302 ) piezoelektrisches Material umfasst, um das Relief als Reaktion auf elektrische Signale bereitzustellen. - Anzeigensystem nach Anspruch 1 oder 2, weiterhin angeordnet, um Benutzerbetätigungen aus elektrischen Signalen zu erfassen, welche von dem Reliefgeber (
202 ,302 ) empfangen werden. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 oder 3, wobei der Reliefgeber (
202 ,302 ) eingerichtet ist, um Vorsprünge (103 ) oder Vertiefungen (104' ) an ausgewählten Orten des Anzeigenschirms herzustellen. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Reliefgeber (
202 ,302 ) individuell adressierbare Reliefelemente (202 ) umfasst, von welchen jedes eingerichtet ist, um eine Verlagerung in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zum Anzeigenschirm zu bewirken. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Reliefgeber transparentes Material (
202 ) umfasst und vor dem Anzeigenschirm (101 ) lokalisiert ist. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Reliefgeber (
302 ) hinter dem Anzeigenschirm (101 ) angeordnet ist, wobei der Anzeigenschirm (301 ) eine flexible Anzeige ist, welche in der Lage ist, dem Relief zu folgen, welches durch den Reliefgeber bereitgestellt wird. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Reliefgeber (
202 ,302 ) in der Lage ist, automatisch ein Relief für vorbestimmte grafische Objekte zu bestimmen, wie beispielsweise für Tasten und Schieber. - Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Reliefgeber eingerichtet ist, um dynamische Veränderungen (
104' ) an dem Relief als Reaktion auf Benutzerbetätigungen zu erzeugen, um so eine taktile Rückkopplung bereitzustellen. - Datenverarbeitungssystem (
100 ), umfassend ein Anzeigensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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