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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das enzymatische Herstellen von Tagatose,
insbesondere D-Tagatose.
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Stand der
Technik
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D-Tagatose
ist ein universeller kalorienarmer Süßstoff, der nicht-kariogene
und präbiotische
Eigenschaften besitzt. D-Tagatose kann in Lebensmitteln und funktionellen
Lebensmitteln und außerdem
in Arzneimitteln eingesetzt werden, vgl.
US 4786722 ,
US 5356879 und
US 5447917 .
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D-Tagatose
wurde gemäß
US 5002612 und
US 5078796 hergestellt, indem Lactose
oder ein Lactose-enthaltendes Material unter Verwendung einer Lactase
zu einem Gemisch aus Galactose und Glucose hydrolysiert wurde, die
Glucose gegebenenfalls entfernt wurde und anschließend die
Galactose chemisch zu Tagatose isomerisiert wurde.
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US 6057135 beschreibt das
Herstellen von D-Tagatose aus Käsemolke
oder Milch, die hydrolysiert wird, wodurch ein Gemisch aus Galactose
und Glucose hergestellt wird. Die Glucose wird von der Galactose durch
Fermentation von Glucose abgetrennt, und die Isomerisierung erfolgt
unter Verwendung von L-Arabinose-Isomerase.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
von Tagatose bereitgestellt, umfassend a) Hydrolysieren von Lactose
oder eines Lactose-enthaltenden
Ausgangsmaterials, wodurch Galactose und Glucose erhalten werden,
b) Isomerisieren der erhaltenen Galactose mit einer L-Arabinose-Isomerase,
und c) chromatographisches Trennen von Produkten und nicht-umgewandelten
Verbindungen und Wiederzuführen
von nicht-umgewandelten Verbindungen in das Verfahren.
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wobei die Schritte a) und b) in einem einzigen Reaktor durchgeführt werden.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
von D-Tagatose bereitgestellt.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wobei die in Schritt b) verwendete L-Arabinose-Isomerase thermophil
ist.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wobei die in Schritt a) verwendete Lactase thermophil ist.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wobei die in Schritten) a) und/oder b) verwendete Temperatur 40
bis 90°C
beträgt.
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Weitere
Aspekte der Erfindung sind in den beigefügten Patentansprüchen angegeben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 stellt
das Verfahren von Beispiel 1 schematisch dar,
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2 stellt
das Verfahren von Beispiel 2 schematisch dar, und
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3 stellt
das Verfahren von Beispiel 3 schematisch dar.
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4 zeigt
die Ergebnisse von Beispiel 4.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Erstaunlicherweise
wurde gefunden, dass zum Herstellen von Tagatose ein chromatographisches Trennen
und Wiederzuführen
in ein enzymatisches Verfahren eingesetzt werden können. Dadurch
werden höhere
Ausbeuten und ein saubereres Verfahren erreicht. Sowohl die Gesamtausbeute
als auch die Ausbeute für
jeden Zyklus sind höher.
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Unter
Verwendung dieses Verfahrens ist es möglich, jegliche nicht-umgewandelte Lactose
und Galactose wieder zuzuführen
und zu verwenden. Außerdem
ist es möglich,
die Produkte, Tagatose und beliebige Nebenprodukte, insbesondere
Glucose, von Galactose zu trennen und die Glucose für andere
Zwecke zu verwenden.
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Das
Ausgangsmaterial kann eine beliebige Lactose oder ein beliebiges
Lactose-enthaltendes
Material sein.
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Lactose
ist ein Nebenprodukt aus der Käseherstellung.
Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit,
Lactose, ein im Überschuss
produziertes Produkt mit geringem Wert, zu einem hochwertigen Produkt
umzuwandeln, das Eigenschaften besitzt, die für den Menschen von Nutzen sind.
Dies ist eine Möglichkeit,
wie Lactose eingesetzt werden kann. Schon lange wurde nach Möglichkeiten
gesucht, wie Lactose genutzt werden kann.
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Das
Verfahren umfasst ein enzymatisches Hydrolysieren von Lactose, ein
enzymatisches Umwandeln von Galactose zu Tagatose und gegebenenfalls
ein chromatographisches Trennen mit Wiederzuführen von nicht-umgewandelten
Produkten.
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Der
Verbrauch von Chemikalien usw. ist gering.
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Die
Produktion von Nebenprodukten ist gering. Nur ein Nebenprodukt wird
hergestellt, und zwar Glucose als ein Glucosesirup/pulver, der/das
für Lebensmittel
eingesetzt werden kann.
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Es
ist möglich,
die gesamte Reaktion in einem einzigen Reaktor durchzuführen, welcher
sowohl Enzyme zum Hydrolysieren von Lactose als auch Enzyme zum
Isomerisieren von Galactose enthält.
Dadurch werden Schritt a) und Schritt b) miteinander kombiniert.
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Wenn
man dies so durchführt,
wird das gesamte Verfahren verbessert, so dass eine höhere Ausbeute pro
Zeiteinheit erhalten wird. Galactose wird kontinuierlich aus dem
Reaktor entfernt, indem sie zu Tagatose isomerisiert wird, wodurch
die Konzentration von Galactose reduziert wird, die ansonsten die
Lactase behindern würde
und zu einer Einschränkung
der Umwandlung von Lactose zu Galactose und Glucose führen würde. Aufgrund
der hohen Verfahrenstemperatur ist es möglich, das Verfahren bei einer
hohen Konzentration (Brix) durchzuführen. Das Ausmaß der Verdunstung
wird eingeschränkt,
dies ergibt wieder eine verbesserte Wirtschaftlichkeit hinsichtlich
Kosten und Handhabung. Außerdem
hat die erhöhte
Zuckerkonzentration den Effekt, dass die Verwendung von Konservierungsmitteln
reduziert werden kann. Weiterhin wird die erste chromatographische
Trennung ein überreichliches
Ergebnis liefern, dies bedeutet wieder eine verbesserte Wirtschaftlichkeit
hinsichtlich Kosten und Ablauf.
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Insbesondere
wurde ein enzymatisches Umwandeln von Lactose zu Glucose und Galactose
mit anschließendem
Isomerisieren der Galactose zu Tagatose im gleichen Enzymreaktor
gezeigt. Die anfänglichen Tests
bestätigten,
dass das LacS-Lactase-Enzym
und die L-Arabinose-Isomerase aus T. mathranii unter identischen
Metallionen-, Puffer- und Temperaturbedingungen funktionieren konnten.
Danach wurde das Prinzip getestet, indem eine 800 mM Lactoselösung (28%)
mit immobilisierter Lactase und immobilisierter Isomerase inkubiert
wurde. Die Proben wurden durch HPLC auf den Gehalt von Lactose,
Glucose, Galactose und Tagatose analysiert. Während 24 Stunden Inkubation
stieg die Konzentration von Glucose auf etwa 800 mM an, dies zeigt,
dass die gesamte Lactose gespalten wurde. Die Konzentrationen von
Galactose und Tagatose stiegen beide linear auf etwa 300 mM an.
Folglich betrug der Umwandlungsgrad (300/800) × 100% = 38%.
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Das
weitere Enzym kann in den gleichen Reaktor, einen sogenannten Kombi-Reaktor, eingeführt werden.
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Die
Tagatose ist insbesondere D-Tagatose, für die in der Lebensmittelindustrie
eine große
Nachfrage besteht.
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In
Schritt a) können
alle beliebigen Lactasen eingesetzt werden. Beispiele sind Enzyme,
die aus der Gruppe stammen, die aus Bacillus, Sulfolobus, Thermoanaerobacter,
Thermus und Pyrococcus besteht.
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Alle
L-Arabinose-Isomerasen können
in Schritt b) eingesetzt werden. Beispiele sind Enzyme, die aus der
Gruppe stammen, die aus Bacillus, Sulfolobus, Thermoanaerobacter,
Thermotoga besteht.
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Die
Enzyme können
in einer beliebigen Form eingesetzt werden. Z.B. ist es möglich, immobilisierte Enzyme
zu verwenden.
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Das
Biotechnological Institute, Dänemark,
kann geeignete Lactasen und L-Arabinose-Isomerasen
liefern.
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Das
Biotechnological Institute, Dänemark,
fand und testete eine Enzym, das von dem Thermoanaerobacter mathranii,
Thermoanaerobacter mathranii DSM 11426, stammt. Sie haben die US
Patentanmeldung Nr. 09/905 108 angemeldet, welche ihre Erfindung
betrifft.
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Die
Km-Werte für das T. mathranii-Enzym an
D-Galactose sind niedriger als die Werte für Enzyme aus herkömmlichen
L-Arabinose-Isomerase-produzierenden Organismen, z.B. Aerobacter
aerogenes, Bacillus amyloliquefaciens, Arthrobacter sp. und Lactobacillus
pentosus. Somit hat T. mathranii eine bessere Affinität.
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Dieses
als letztes erwähnte
Enzym ist thermophil.
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Ein
zusätzlicher
Nutzen bei der Verwendung von thermophilen Enzymen besteht darin,
dass eine hohe Verfahrenstemperatur eingesetzt werden kann, bei
der die Löslichkeit
von Lactose und Glucose höher
ist. Dies bedeutet, dass für
das enzymatische Verfahren der Erfindung konzentriertere Produkte
eingesetzt werden können.
Dies bedeutet wieder, dass weniger Wasser verbraucht wird und dass
weniger Wasser verdampft. Dies ergibt technische Vorteile und einen
geringeren Wasser- und Energiebedarf, z.B. für die Prozessabläufe zum Erwärmen und
Abkühlen.
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Außerdem hat
es die Verwendung von thermophilen Enzymen möglich gemacht, bei einer höheren Temperatur
zu arbeiten. Dies führt
zu einer besseren Hygiene, da das Risiko einer Verunreinigung durch
schädigende
Mikroorganismen verringert wird. Weiterhin wird bei höheren Temperaturen
eine vermehrte Umwandlung von Galactose zu Tagatose im Vergleich
zur Umwandlung von Arabinose zu Ribulose erreicht. Zusätzlich hierzu
können
auch noch technische Vorteile vorliegen, z.B. eine bessere Fließfähigkeit
und eine schnellere Filtration.
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Somit
ist es bevorzugt, in Schritten) a) und/oder b) Enzyme einzusetzen,
die optimale Ausbeuten bei hohen Temperaturen liefern. Dies hat
normalerweise zur Folge, dass die Reaktion schneller abläuft. Außerdem ist
es möglich,
wenn die Enzyme thermophil oder sogar extremophil sind, das System
unter Verwendung hoher Temperaturen zu reinigen, z.B. Pasteurisiertemperaturen,
die in der Molkereiindustrie üblich
sind, oder Temperaturen über
100°C. Wenn
zwischen den Temperaturen in den Schritten a) und b) kein oder nur
ein geringer Temperaturunterschied besteht, ist weniger Energie
für Kühlen und
Erhitzen erforderlich. Man kann den Produktionsprozess somit bei
Tem peraturen über
60°C laufen
lassen. Dies hat weitreichende Auswirkungen für die Mikrobiologie und den
Verbrauch von Dampf und Kochsalzlösung für Erwärmen und Abkühlen.
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Die
in Schritten) a) und/oder b) verwendete Temperatur beträgt 40 bis
90°C. Normalerweise
beträgt sie
60 bis 90°C.
Vorzugsweise beträgt
die Temperatur 60 bis 80°C,
stärker
bevorzugt 65 bis 70°C,
und die am stärksten
bevorzugte Temperatur beträgt
65°C. Jedoch
wird die Temperatur von den gewählten
Enzymen abhängen,
und sie kann in den Schritten a) und b) verschieden sein. Wie vorstehend
erwähnt
bietet es einige Vorteile, wenn in beiden Schritten die gleiche
Temperatur verwendet wird, hierzu zählt, dass beide Schritte gleichzeitig
in einem einzigen Reaktor durchgeführt werden können.
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Im
Gegensatz zu einer chemischen Umwandlung von Galactose zu Tagatose
kann das Verfahren bei einem pH-Wert laufen gelassen werden, der
für Zucker
optimal ist. Dadurch wird die Produktion von Zucker-Abbauprodukten
signifikant reduziert. Als Ergebnis werden Gewinnung und Wirtschaftlichkeit
verbessert. Ein typischer pH-Wert liegt bei etwa 7,0. Geeignete
pH-Werte und andere Reaktionsparameter finden sich u.a. in
US 6057135 . Yamanaka, K.,
und Wood, W. A., (1966), Methods in Enzymology 9: 596-602, listen
eine Reihe von Milchsäurebakterien
auf, die ein L-Arabinose-Isomerase-Enzym bereitstellen, welches Ketosen
aus z.B. D-Galactose produzieren kann.
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Das
Produkt der Erfindung in Form von Sirup ist so rein, dass Tagatose-Sirups
direkt verwendet werden können.
Bisher war es erforderlich, das Produkt zu reinigen, z.B. den unreinen
Sirup zu kristallisieren und ihn dann erneut zu lösen oder
zu solubilisieren.
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Wie
vorstehend erwähnt
kann D-Tagatose aus einer Lactose-enthaftenden Quelle (z.B. Käsemolke, Caseinmolke
oder Milch) hergestellt werden. Lactose wird durch Lactase, die
eine immobilisierte Lactase sein kann, hydrolysiert, wodurch gleiche
Mengen an Galactose und an Glucose entstehen.
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Galactose
wird vorzugsweise von Glucose durch Chromatographie abgetrennt.
Die nicht-hydrolysierte Lactose kann abgetrennt werden und sodann
wieder in die Enzymsäule
zugeführt
werden. Galactose wird durch eine gegebenenfalls immobilisierte
L-Arabinose-Isomerase
zu Tagatose isomerisiert. Die nicht-isomerisierte Galactose kann
durch Chromatographie abgetrennt und wieder zugeführt werden.
Die D-Tagatose-enthaltende
Fraktion wird kristallisiert. Die Kristalle werden von der Muttterlauge
abgetrennt und getrocknet. Die Mutterlauge, die einen hohen Tagatose-Gehalt
aufweist, kann wieder zugeführt/umkristallisiert
werden. Außerdem
ist es möglich,
die als Sirup erzeugte Tagatose direkt in Lebensmittelprodukten
für Menschen
oder für
andere Zwecke einzusetzen.
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Somit
wurde ein effektives enzymatisches Verfahren gefunden, das in Kombination
mit Chromatographie zum Herstellen von Tagatose in einem oder in
zwei Reaktoren in einer hohen Ausbeute und in einer sehr reinen
Form geeignet ist. Das Verfahren hat spezielle Vorteile, wenn es
mit thermophilen/extremophilen Enzymen durchgeführt wird.
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Das
neue Verfahren zum Herstellen von Tagatose ist aufgrund einer spezifischen
enzymatischen Umwandlung in Kombination mit einem Wiederzuführen von
nicht-umgewandelten Produkten sehr effektiv und sauber. Das Verfahren
ist extrem effektiv und umweltfreundlich.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Hydrolysieren von Lactose
mit Wiederzuführen
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Isomerisieren von Galactose
mit Wiederzuführen
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- 1. Lactose wird aus Molke durch Ultrafiltration
hergestellt, worauf eine Kristallisation folgt.
- 2. Eine Lösung
von Lactose in Wasser (8 bis 40% DS) wird durch immobilisierte Lactase
bei hoher oder niedriger Temperatur (entweder durch das Enzym von
Aspergillus oryzae oder von einem thermophilen Organismus) hydrolysiert.
- 3. Glucose und Galactose werden durch Chromatographie getrennt.
Abhängig
von der Konzentration des zugeführten
Materials kann ein Einengen z.B. durch Verdampfen erforderlich sein.
- 4. Lactose und mögliche
Galactooligosaccharide werden wieder in die Säule zugeführt, welche immobilisiertes
Enzym enthält.
- 5. Wenn die Konzentration von Oligosacchariden in der Wiederzuführungs-Schleife zu hoch
ist (wodurch die Hydroloyse unerwünscht beeinflusst wird), wird
das System gespült.
- 6. Die Fraktion, die Glucose und Galactose enthält, wird
durch immobilisierte Galactose-Isomerase (von einem thermophilen
Organismus) isomerisiert.
- 7. Das Gemisch wird z.B. durch Eindampfen eingeengt.
- 8. Tagatose wird durch Chromatographie abgetrennt.
- 9. Die Tagatose-Fraktion wird eingeengt und möglicherweise
kristallisiert.
- 10. Die Glucose-Fraktion könnte
für den
Vertrieb als Sirup eingeengt werden, oder sie kann noch weiter bearbeitet
werden.
- 11. Die Galactose-Fraktion wird wieder der Isomerase-Säule zugeführt.
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Beispiel 2
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Hydrolysieren
von Lactose ohne Wiederzuführen
mit einem anschließenden
Isomerisieren
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- 1. Lactose wird aus Molke durch Ultrafiltration
hergestellt, worauf eine Kristallisation folgt.
- 2. Eine Lösung
von Lactose in Wasser (8 bis 40% DS) wird durch immobilisierte Lactase
(das Enzym stammt von Aspergillus oryzae) hydrolysiert.
- 3. Das Gemisch, das etwa 46% Glucose und 46% Galactose enthält, wird
durch eine Säule
passiert, die immobilisierte Galactose-Isomerase (von einem thermophilen
Organismus) enthält.
Etwa 30% Galactose wird in Tagatose umgewandelt.
- 4. Das Produkt wird durch Einengen und chromatographisches Trennen
in drei Fraktionen aufgetrennt:
- – Fraktion
1 enthält
hauptsächlich
nicht-umgewandelte Galactose. Diese Fraktion wird der Galactose-Isomerase-Säule wieder
zugeführt.
- – Fraktion
2 enthält
hauptsächlich
Tagatose. Diese Fraktion wird für
die Kristallisation eingeengt, oder sie wird als Sirup vermarktet.
- – Fraktion
3 enthält
hauptsächlich
Glucose, jedoch auch Galactooligosaccharide, die durch das Lactase-Enzym
produziert wurden, sowie nicht-umgewandelte
Lactose. Diese Fraktion wird für
den Vertrieb als Sirup oder für
die weitere Bearbeitung, z.B. Kristallisation oder Trocknung, eingeengt.
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Beispiel 3
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Hydrolysieren
und Isomerisieren in einem einzigen Reaktor
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- 1. Lactose wird aus Molke durch Ultrafiltration
hergestellt, worauf eine Kristallisation folgt.
- 2. Eine Lösung
von Lactose in Wasser wird durch eine Säule passiert, die immobilisierte
Lactase und L-Arabinose-Isomerase enthält (beide Enzyme stammen von
thermophilen Organismen).
- 3. Das Produkt wird durch Einengen und chromatographisches Trennen
in drei Fraktionen aufgetrennt:
- – Fraktion
1 enthält
hauptsächlich
nicht-umgewandelte Galactose. Diese Fraktion wird der Säule für die enzymatische
Umwandlung wieder zugeführt.
- – Fraktion
2 enthält
hauptsächlich
Tagatose. Diese Fraktion wird für
die Kristallisation eingeengt, oder sie wird als Sirup vermarktet.
- – Fraktion
3 enthält
hauptsächlich
Glucose, jedoch auch Galactooligosaccharide, die durch das Lactase-Enzym
produziert wurden, sowie nicht-umgewandelte
Lactose. Diese Fraktion wird für
den Vertrieb als Sirup oder für
die weitere Bearbeitung, z.B. Kristallisation oder Trocknung, eingeengt.
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Beispiel 4
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Ein-Reaktor-Umwandlung
von Lactose zu Tagatose mit immobilisierter Lactase und immobilisierter
Isomerase
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Das β-Glycosidase-codierende
Gen von Sulfolobus solfataricus (Moracci, M., Ciaramella, M., und Rossi,
M., (2001), Methods in Enzymology 330: 201–215) wurde cloniert und in
E. coli exprimiert. Das Gen wurde durch Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwrendung von gereinigter chromosomaler DNA aus Sulfolobus
solfataricus, Stamm P2, isoliert. Primer, welche weitere Restriktionsstellen
für NdeI
und BamHI enthielten, wurden entworfen, wodurch die gesamte codierende
Sequenz auf einem Fragment erhalten wurde, das sodann in das Standard-Expressionsplasmid
pET3a (Novagen) cloniert wurde.
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E.
coli-Zellen, welche das Enzym exprimierten, wurden gezüchtet, durch
Zentrifugation geerntet, in einer French-Press-Zelle lysiert und
mit Glutaraldehyd und Polyethylenimin vernetzt, wie in
US 4 354 105 beschrieben. Das immobilisierte
Enzym wurde gewonnen, indem eine Zentrifugation durchgeführt und
das Pellet gefriergetrocknet wurde. Die Aktivität der immobilisierten Lactase
betrug 1500 Einheiten (U) pro g Trockengewicht. Eine Einheit war
als die Enzymmenge definiert, welche ein Mikromol Glucose pro Min.
bei 65°C,
pH 7, in einer 30% (Gew./Vol.) Lösung
von Lactose freisetzt.
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Das
L-Arabinose-Isomerase-Gen aus Thermoanaerobacter mathranii wurde
cloniert und in E. coli exprimiert, wie in der Patentanmeldung Nr.
US 09/905 108 (Biotechnological Institute, Dänemark) beschrieben.
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E.
coli-Zellen, welche das Enzym exprimierten, wurden gezüchtet, durch
Zentrifugation geerntet, in einer French-Press-Zelle lysiert und
mit Glutaraldehyd und Polyethylenimin vernetzt, wie in
US 4 354 105 beschrieben. Das immobilisierte
Enzym wurde gewonnen, indem eine Zentrifugation durchgeführt und
das Pellet gefriergetrocknet wurde. Die Aktivität der immobilisierten L-Arabinose-Isomerase
betrug 50 Einheiten (U) pro g Trockengewicht. Eine Einheit war als
die Enzymmenge definiert, welche ein Mikromol D-Tagatose pro Min. bei
65°C, pH
7, in einer 30% (Gew./Vol.) Lösung
von D-Galactose
produziert.
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Ein-ml-Testgemische,
die 20 mg immobilisierte Lactase, 80 mg immobilisierte Isomerase,
0,30 g Lactose (30%, 875 mM), 25 mM K-Maleat-Puffer, pH 6,9, und
5 mM MnCl2 enthielten, wurden bei 65°C inkubiert. Eine
Kontrollprobe ohne Enzyme wurde genauso behandelt. In bestimmten
Abständen
wurden Proben genommen und die Konzentrationen von Glucose, Galactose
und Tagatose durch Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie unter
Verwendung einer Aminex HPX-87C-Säule (Bio-Rad) und eines Brechungsindex-Detektors (Waters
410) bestimmt. Die mobile Phase war entionisiertes, entgastes Wasser,
die Säulentemperatur
betrug 85°C,
und die Fließrate
war 0,6 mg/Min.
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Wie
in 4 dargestellt stieg die Konzentration von Glucose
innerhalb von 24 Stunden auf etwa 800 mM an, dies zeigt, dass fast
die gesamte Lactose zu Galactose und Glucose hydrolysiert wurde.
Die Konzentration von Tagatose stieg innerhalb von 24 Stunden linear
auf etwa 300 mM an, dies zeigt eine biologische Umwandlung von 300
mM/800 mM = 38% an.
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Tabelle Umwandlung
von Lactose zu Tagatose mit immobilisierter lacS-Lactase von S.
solfataricus und araA-Isomerase von T. mathranii