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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue orale pharmazeutische Formulierung,
die einen basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff mit pH-abhängiger Löslichkeit
umfasst und die Freisetzung des basischen pharmazeutisch wirksamen
Inhaltsstoffs aus der Formulierung bei saurem pH (vorzugsweise unter
pH 3) verhindert und vorzugsweise eine im Wesentlichen pH-unabhängige kontrollierte
Freisetzung des pharmazeutischen Wirkstoffs über den breiten pH-Bereich
im Gastrointestinaltrakt bereitstellt, ein Verfahren zur Herstellung
der Formulierung und die Verwendung der Formulierung in der Medizin.
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Wirksame
pharmazeutische Formulierungen mit kontrollierter Freisetzung sind
für pharmazeutische Produkte
wünschenswert,
weil sie Folgendes gestatten:
eine Optimierung der Arzneistofftherapie
und eine Möglichkeit,
sowohl die Häufigkeit
der Dosierung zu verringern als auch unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren.
Das Design derartiger Systeme mit kontrollierter Freisetzung ist
jedoch nicht einfach, insbesondere wenn die Arzneistoffformulierung
zur oralen Verabreichung bestimmt ist und durch den Gastrointestinaltrakt
gelangen muss, der neben anderen Merkmalen eine große Schwankung
des pH über
seine Länge
aufweist.
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Viele
Arzneistoffe, die basische Eigenschaften aufweisen, ionisieren bei
niedrigem pH und werden in diesem pH-Bereich verglichen mit einer
neutraleren Umgebung signifikant besser löslich. Diese Manifestierung einer
pH-abhängigen
Löslichkeit
im Gastrointestinaltrakt kann zu variablen Arzneistofffreisetzungsprofilen
und damit einhergehenden In-vivo-Bioverfügbarkeitsproblemen führen.
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Mehrere
Versuche, das Problem der pH-abhängigen
Löslichkeit
basischer Arzneistoffe zu lösen,
sind beschrieben worden. Diese Strategien umfassen die Verwendung
eines magensaftresistenten Polymers, das bei niedrigem pH unlöslich ist,
zur Verzögerung
der Arzneistofffreisetzung in Umgebungen mit niedrigem pH [siehe
beispielsweise
US4968508 und
A. Streubel et al. J. Controlled Release, 67, 101-110 (2000)] oder
das Einbringen einer niedermolekularen organischen Säure, um
einen Mikroumgebung mit saurem pH im Inneren der Formulierungsmatrix
zu schaffen, wodurch die Löslichkeit
des Arzneistoffs konstant gehalten wird [siehe beispielsweise K.E.
Gabr., Eur. J. Pharm. Biopharm., 38(6), 199-202 (1992) und V.K.
Thoma und Th. Zimmer, Pharm. Ind. 51(1), 98-101 (1989)]. Das Einbringen
eines anionischem Polymers (zum Beispiel von Natriumalginat), das
eine pH-abhängige
Löslichkeit
in einer Arzneistoffformulierung zeigt, die außerdem ein neutrales Polymer
umfasst, ergab unlösliche
Geliereigenschaften bei niedrigem pH, was zu einer starken Diffusionsbarriere
führte,
wofür die
Theorie aufgestellt wurde, dass es sich dabei um den Hauptmechanismus
handelt, der die Arzneistofffreisetzung bei niedrigem pH verzögert. [
US4792452 und P. Timmins
et al. Pharmaceutical Development and Technology, 2(1), 25-31 (1997)].
Andere Verfahren beinhalteten den Einsatz geladener Polymere, um
die Arzneistofffreisetzung entweder mittels ionischer Wechselwirkung
mit dem Arzneistoff [siehe C. Caramella et al. Pharm. Res. 14 (11),
531 (1997), H.Y. Park et al. Drug Delivery, 5 13-18 (1998), N. Caram-Lelham,
Doktorarbeit, Universität
Uppsala (1996)] oder durch Beeinflussung der Gelier- und Quelleigenschaften dieser
Polymere zu beeinflussen [siehe K.M. Picker, Drug Dev. and Ind.
Pharmacy, 25(3) 339-346 (1999)]. Die hier verwendeten Formulierungen
basierten in der Regel auf einem Polymertyp.
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Baveja
et al., Int. J. Pharmaceutics 39, 39-45 (1987) offenbaren, dass
die Freisetzung verzögert
ist, wenn ein nichtionisches Polymer (HPMC) mit einem anionischen
Polymer (NaCMC) gemischt wird. Ranga Rao et al., Drug Dev. Ind.
Pharmacy, 14, 2299 (1988) offenbaren Gemische von Methylcellulose
und NaCMC, um verschiedene Freisetzungsprofile zu erhalten. Gemische von
lambda-Carrageenan und Wirkstoff sind in WO 99/21586 offenbart.
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Kombinationen
von Strategien, um ein pH-unabhängiges Freisetzungsprofil
zu erhalten, sind beschrieben worden [siehe WO 96/26717, WO 99/29305
und WO 99/39698]. Diese drei offenbaren sämtlich eine Drei-Komponenten-Matrixformulierung,
die drei Polymere mit üblicherweise
unterschiedlicher Löslichkeit
im Wässrigem
und unterschiedlichen Quelleigenschaften umfasst, deren Zusammensetzung
unter Einstellung dieser Eigenschaften variiert werden kann, so
dass einstellbare Freisetzungsraten erhalten werden. Zwei der Komponenten
umfassen ein gelierendes Polymer mit signifikanter pH-abhängiger Löslichkeit,
wie Natriumalginat, und ein gelierendes Polymer mit kleiner oder
unsignifikanter pH-abhängiger
Löslichkeit,
wie Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) oder Polyethylenoxid. Die
dritte Komponente umfasst entweder ein magensaftresistent beschichtendes
Polymer, die ein Methacrylsäure-Copolymer
(WO 96/26717), EUDRAGIT® L oder S, bei denen es
sich um spezifische Typen von Methacrylsäure-Polymeren handelt, (WO
99/29305) oder ein wasserunlösliches
Polymer, wie Ethylcellulose (WO 99/39698). Diese Strategien haben
jedoch im Allgemeinen nicht speziell auf basische Arzneistoffe abgezielt
und hingen von Polymeren des magensaftresistent beschichtenden Typs
oder wasserunlöslichen
Polymeren, wie Methacrylsäure-Polymer,
oder einem pH-abhängig
gelierenden Polymer, wie Natriumalginat, ab, um die Arzneistofffreisetzung
in Umgebungen mit niedrigem pH zumindest teilweise zu verzögern.
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BONFERONI
M.C. ET AL.: 'On
the employment of 1ambda-carrageenan in matrix system. II. lambda-Carrageenan and hydroxypropylmethylcellulose
mixtures' JOURNAL
OF CONTROLLED RELEASE Bd. 30, 1994, Seiten 175-182, beschreiben eine Zusammensetzung,
die ein lambda-Carrageenan
und eine HPMC enthält,
erwähnen
aber nicht iota-Carrageenan.
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US-A-4
792 452, EP-A-1-0 539 059,
JP57149217A und
WO9921586A erwähnen
iota-Carrageenan nicht.
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HAM-YONG
PARK ET AL.: 'Effect
of pH on drug release from polysaccharide tablets' DRUG DELIVERY Bd.
5, 1998, Seiten 13-18, offenbaren Tablettenformulierungen, die Natriumalginat
oder iota-Carrageenan enthalten, erwähnt aber nicht die Verwendung
neutraler gelierender Polymere.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine orale pharmazeutische Formulierung
bereit, die iota-Carrageenan,
ein oder mehrere neutrale gelierende Polymere und einen basischen
pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff umfasst, wobei die Formulierung
die Freisetzung des basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoffs aus
der Formulierung bei saurem pH (vorzugsweise unterhalb von pH 3,
insbesondere bei etwa pH 1) hemmt.
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Im
Wesentlichen pH-unabhängige
Freisetzung bedeutet, dass die Freisetzungsrate bei pH 1 signifikant
verzögert
und bei pH 6,8 leicht erhöht
oder unbeeinflusst ist, so dass die Menge an freigesetztem basischem
pharmazeutisch wirksamem Inhaltsstoff zu einem beliebigen Zeitpunkt
weniger pH-abhängig
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine orale pharmazeutische Formulierung
bereit, die iota-Carrageenan,
ein oder mehrere neutrale gelierende Polymere und einen basischen
pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff umfasst.
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Iota-Carrageenan
liegt in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorzugsweise in einer Menge von mehr als 15 Gew.-% vor. Das iota-Carrageenan
ist vorzugsweise natürlichen
Ursprungs. Ein Typ von iota-Carrageenan
pharmazeutischer Qualität
(von FMC Biopolymer erhältlich)
hat eine Viskosität
von nicht unter 5 centipoise (cps), vorzugsweise im Bereich von
5-10 cps (für
eine auf 82°C
erwärmte
1,5%ige Lösung,
wonach die Viskosität
bei 75°C
mit einem Brookfield-LV-Viskometer
gemessen wird, das mit einer bei einer Geschwindigkeit von 30 U/min
laufenden Spindel Nr. 1 ausgestattet ist). Ein Typ von iota-Carrageenan
technischer Qualität
(von Fluka Biochemica erhältlich)
hat vorzugsweise eine Viskosität
von nicht weniger als 14 mPa.s für
eine auf 20°C
erwärmte
0,3%ige wässrige
Lösung,
wonach die Viskosität
unter Verwendung eines Kugelfall-Viskometers des Haake-Typs gemessen
wird, das zusammen mit einem Lauda-Thermostat C3 und einem Hakke
Mess-System III sowie unter Verwendung goldbeschichteter Kugeln
aus rostfreiem Stahl mit einer Dichte von 7,8 g/cm3 verwendet
wird.
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Das
neutrale gelierende Polymer ist ein einzelnes oder ein Gemisch von
mehr als einem neutralen auflösbaren
Polymer mit gelierenden Eigenschaften und im Wesentlichen pH-unabhängiger Löslichkeit.
Das neutrale gelierende Polymer liegt in der Formulierung vorzugsweise
in einer Menge von mehr als 10%, aber vorzugsweise mehr als 20 Gew.-%
vor. {"Auflösbar" und "Auflösung" stehen für Lösen oder
Sprengen entweder allein oder in Kombination. Das Lösen kann
durch Mischen und das Sprengen durch mechanische Wechselwirkung
mit Feststoffen verstärkt
werden.}
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Geeignete
neutrale gelierende Polymere sind u.a. Polyethylenoxid (PEO), Derivative
und Mitglieder der PEO-Familie (zum Beispiel Polyethylenglycol (PEG),
das bevorzugt natürlich
im festen Zustand vorkommt, mit geeignetem Molekulargewicht oder
geeigneter Viskosität).
Somit ist das neutrale gelierende Polymer zum Beispiel ein Polyethylenoxid
oder Polyethylenglycol.
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Wenn
es als einzelnes neutrales gelierendes Polymer verwendet wird, hat
ein PEO vorzugsweise ein MW von ≥ 4
Millionen (4M) (zum Beispiel ein MW von 4 bis 8 Millionen), was
einem Viskositätsbereich
in wässriger
Lösung
von 1650-5500 mPa.s (oder 1650-5500 cps, für eine 1%ige wässrige Lösung bei
25°C unter
Verwendung eines Brookfield-RVF-Viskometers mit einer Spindel Nr.
2 bei 2 U/min gemessen) entspricht. Weitere Beispiele für geeignete
PEOs sind u.a. ein PEO mit einem MW von etwa 5 Millionen (5M), was
einem Viskositätsbereich
in wässriger
Lösung
von 5500-7500 mPa.s entspricht, oder ein PEO mit einem MW von etwa
8 Millionen (8M), was einem Viskositätsbereich in wässriger
Lösung
von 10000-15000
mPa.s entspricht. Dieser Bereich deckt den Wert für die übliche,
bei 25°C
gemessene Lösungsviskosität (in cps)
ab, die für
dieses Polymer im USP 24/NF 19, Ausgabe 2000, S. 2285-2286 genannt
wird. Somit kann das PEO ein MW von 4-8 Millionen besitzen.
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Wird
PEG als einzelnes neutrales gelierendes Polymer verwendet, hat es
vorzugsweise ein hohes Molekulargewicht, zum Beispiel ein MW von
etwa 20000, was einem Viskositätsbereich
von 2700-3500 mPa.s (oder 2700-3500 cps) entspricht, der unter Verwendung
einer 50%igen wässrigen
Lösung
(w/w) bei 20°C
mit einem Kapillar-Viskometer (Ubbelohde oder gleichwertig) gemessen
wird. [Bezugsstelle: European Pharmacopoeia 3. Auflage, 2000, Supplement,
S. 908-909.]
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Andere
geeignete gelierende Polymere sind u.a. Cellulosederivate, wie Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC)
oder Hydroxyethylcellulose (HEC) (aber vorzugsweise HPMC) mit geeignet
hohen Viskositäten
(zum Beispiel "HPMC
10000 cps", "HPMC 15000 cps", "HEC Typ HH" oder "HEC Typ H"). Bei Einsatz als
einzelnes neutrales Polymer haben Hydroxypropylmethylcellulose-Polymere, wie "HPMC 10000 cps" und "HPMC 15000 cps", jeweils apparente
Viskositäten
von 7500-14000 mPa.s (oder 7500-14000 cps) bzw. 11250-21000 mPa.s (oder
11250-21000 cps), die bei 20°C
mit einer 2%igen (w/w) wässrigen
Lösung,
bezogen auf die getrocknete Substanz berechnet, unter Verwendung
eines Kapillar-Viskometers (Ubbelohde oder gleichwertig) gemessen wird.
Ein Typ von Hydroxyethylcellulose-Polymer, zum Beispiel "Natrosol 250 Pharma,
Typ HH" von Hercules Incorporated
(Aqualon) zeigt üblicherweise
eine Brookfield-Viskosität von etwa
20000 mPa.s bei Verwendung eines Brookfield-Synchro-Lectric-Instruments
Modell LVF unter den Bedingungen einer 1%igen Konzentration der
Lösung,
Spindel Nr. 4, Spindelgeschwindigkeit 30 U/min, Faktor 200, 25°C (siehe
Broschüre
Natrosol Physical and Chemical Properties, 33.007-E6 (1993), S.
21).
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Wenn
ein Gemisch neutraler gelierender Polymere verwendet wird, kann
das Gemisch zum Beispiel ein Gemisch oder eine Mischung von zwei
oder mehreren PEOs, zwei oder mehreren HPMCs, einem PEO und einem
HPMC oder einem PEO und einem PEG umfassen. Zum Beispiel kann ein
PEO mit einem MW von 4,5 oder 8 Millionen mit einem PEO mit einem
MW von 1 Million, einem PEO mit einem MW von 400000, einem PEO mit
einem MW von 100000 oder einem PEG mit einem MW von 6000 vermischt
werden.
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Alternativ
kann ein neutrales gelierendes Polymer (zum Beispiel ein PEO) in
Kombination mit einem nicht-gelierenden
neutralen Polymer (wie einem niedermolekularen PEG, zum Beispiel
einem PEG mit einem MW unter 10000) verwendet werden. Beispiele
für niedermolekulare
PEGs in einer solchen Kombination sind u.a. ein PEG mit einem MW
von 8000 (entsprechend einem Viskositätsbereich von 260-510 mPa.s)
oder ein PEG mit einem MW von 6000 (entsprechend einem Viskositätsbereich
von 200-270 mPa.s).
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Ein
Gemisch oder eine Mischung von zwei oder mehreren HPMC-Qualitäten kann
sowohl Qualitäten niedrigerer
Viskosität
(nicht-gelierend) als auch höherer
Viskosität
(gelierend) umfassen. Zum Beispiel können "HPMC 50 cps", "HPMC
15 cps" und "HPMC 6 cps", die gemäß dem vorstehend
definierten Verfahren apparente Viskositäten von 40-60 mPa.s, 11,3-21,0
mPa.s bzw. 4,8-7,2 mPa.s besitzen, als Mischungen mit "HPMC 10000 cps" oder "HPMC 15000 cps" verwendet werden.
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Eine
Mischung von zwei oder mehreren Polymeren der gleichen Art, aber
mit unterschiedlichen MWs ergibt eine besser Auflösekontrolle,
wenn die erfindungsgemäße Formulierung
Tablettenform hat. Wenn es allein oder in einem Gemisch verwendet
wird, ist umso weniger dieses Polymers zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Formulierung
erforderlich, je höher
das MW des verwendeten PEO ist.
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Die
genaue erfindungsgemäße Formulierung
hängt vom
Molekulargewicht und der Molekulargewichtsverteilung des gewählten gelierenden
Polymers sowie von der Qualität
jedes eingesetzten Polymers ab.
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Unter
einem Aspekt der Erfindung ist das neutrale gelierende Polymer ein
PEO mit einem MW von etwa 4 Millionen oder mehr, ein PEG mit einem
MW von etwa 20000 oder mehr oder ein Cellulosederivat mit einer
apparenten Viskosität
von etwa 7500 cps oder mehr (wie vorstehend gemessen).
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Das
Verhältnis
von neutralem gelierendem Polymer (zum Beispiel PEO, PEG oder HPMC,
insbesondere PEO oder HPMC oder ein Gemisch von diesen miteinander
oder von 2 oder mehr PEO oder HPMC) zu iota-Carrageenan liegt vorzugsweise
im Bereich 20:80 bis 80:20 (insbesondere etwa 40:60 bis 60:40, zum
Beispiel etwa 50:50).
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Basische
pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe haben eine oder mehrere basische
Gruppe mit einem pKa von vorzugsweise 1 bis 12 (zum Beispiel von
1 bis 10 (insbesondere von 1 bis 7)) und haben gegebenenfalls auch
eine oder mehrere basische Gruppen mit einem pKa von mehr als 10.
Somit kann der basische pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoff einen
oder mehrere pKa-Werte besitzen, aber mindestens einer beträgt vorzugsweise
1 bis 12 (zum Beispiel 1 bis 10 (insbesondere 1 bis 7)). Beispiele
für basische
Gruppen in diesen basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoffen
mit pKas von 1 bis 12 (zum Beispiel von 1 bis 10) umfassen Hydroxyamidine,
sekundäre
oder tertiäre
Amine oder primäre
und sekundäre
Amide.
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Geeignete
basische pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe haben vorzugsweise
eine niedrige bis mittlere Löslichkeit
im Wässrigen
(zum Beispiel eine Löslichkeit
im Wässrigen
von bis zu 50 mg/ml (insbesondere 0,001 bis 20 mg/ml) bei 25°C und bei
pH 7,0) und sind mit einer oder mehreren positiven Ladungen (je nach
der Anzahl und dem pKa der basischen Gruppen im pharmazeutischen
Wirkstoff) bei niedrigem pH (zum Beispiel pH 1 bis 6 (insbesondere
pH 1 bis 2)) positiv geladen.
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Ein
geeigneter basischer pharmazeutisch wirksamer Inhaltsstoff ist zum
Beispiel einen Verbindung mit kardiovaskulärer Aktivität (wie ein Peptid- oder peptidähnlicher
Thrombininhibitor). Peptid-Thrombininhibitoren haben
ein Molekulargewicht unter 1000, besitzen 1, 2, 3 oder 4 Peptidbindungen
und zeigen pH-abhängige Löslichkeit.
Zu ihnen gehören
die Peptid-Thrombininhibitoren (und die Prodrugs dafür), die
generisch und genauer in der Übersichtsarbeit
von Claesson in Blood Coagul. Fibrin. 5, 411, (1994) beschrieben
sind, sowie diejenigen, die im US-Patent Nr. 4,346,078, in den internationalen
Patentanmeldungen WO 97/23499, WO 97/02284, WO 97/46577, WO 9S/01422,
WO 93/05069, WO 93/1115, WO 95/23609, WO 95/35309, WO 96/25426,
WO 94/29336, WO 93/18060 und WO 95/01168 und in den europäischen Patentveröffentlichungen Nr.
623 596, 648 780, 468 231, 559 046, 641 779, 185 390, 526 877, 542
525, 195 212, 362 002, 364 344, 530 167, 293 881, 686 642, 669 317
und 601 459 offenbart sind. Peptid-Thrombininhibitoren (oder Prodrugs
dafür) umfassen
insbesondere Inogatran, Melagatran {HOOC-CH2-RCgl-Aze-Pab-H; Glycin,N-[2-[2-[[[[4(aminoiminomethyl)
phenyl] methyl]amino]carbonyl]-1-azetidinyl]-1-cyclohexyl-2-oxoethyl]-,[2 R-[2S]]-)}
und H376/95 {Ximelagatran, EtO2C-CH2-RCgl-Aze-Pab-OH siehe Beispiel 17 von WO
97/23499; Glycine,N-[1-cyclohexyl-2-[2-[[[[4-(hydroxyimino)aminomethyl]phenyl]methyl]amino]carbonyl]
-1-azetidinyl]-2-oxoethyl]-, Ethylester, [S-(R*,S*)]-}.
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Unter
einem anderen Aspekt umfassen Peptid-Thrombininhibitoren (oder Prodrugs dafür) Inogatran, Melagatran,
H376/95, Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OH)C(O)
Aze-Pab(OMe) und Ph(3-Cl)(S-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-Aze-Pab(OMe).
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung,
wie hier beschrieben, bereit, worin der basische pharmazeutisch
wirksame Inhaltsstoff ist:
Ph (3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OMe)
{Verbindung A};
Ph (3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(2,6-diF)(OMe) {Verbindung
D};
Ph (3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OMe)
{Verbindung E};
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OH)
{Verbindung F};
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH
(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(2,6-diF)(OH)
{Verbindung G};
Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OHC(O)-(S)Aze-Pab(OH) {Verbindung
H}.
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Verbindung
G kann durch Verfahren ähnlich
den nachstehend für
die Herstellung der Verbindungen F und H beschriebenen hergestellt
werden.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Formulierung bereit, worin der basische, pharmazeutisch wirksame
Inhaltsstoff ist:
- 1. 4-({3-[7-(3,3-Dimethyl-2-oxobutyl)-9-oxa-3,7-diazabicyclo[3.3.1]-non-3-yl]propylamino)benzonitril
(diese Verbindung wird nachstehend als Verbindung B bezeichnet);
- 2. tert.-Butyl-2-{7-[3-(4-cyanoanilino)propyl]-9-oxa-3,7-diazabicyclo[3.3.1]-non-3-yl}ethylcarbamat;
- 3. tert.-Butyl-2-{7-[4-(4-cyanophenyl)butyl]-9-oxa-3,7-diazabicyclo[3.3.1]-non-3-yl}ethylcarbamat
oder
- 4. tert.-Butyl-2-{7-[(2S)-3-(4-cyanophenoxy)-2-hydroxypropyl]-9-oxa-3,7-diazabicyclo[3.3.1]-non-3-yl}ethylcarbamat
(diese Verbindung wird nachstehend als Verbindung C bezeichnet);
wobei
diese Verbindungen in WO 01/28992 beschrieben sind.
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Unter
einem weiteren Aspekt ist der basische pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoff
Metoprolol oder ein Salz davon (wie ein Succinat oder Tartrat davon).
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Die
erfindungsgemäße Formulierung
kann Folgendes enthalten: ein Verarbeitungsadditiv, einen Stabilisator,
einen Weichmacher, ein Färbemittel,
ein Gleitmittel (wie Natriumstearylfumarat), ein Bindemittel, einen
Füllstoff
oder ein oberflächenaktives
Mittel oder einen anderen, üblicherweise
in einer pharmazeutischen Zubereitung verwendeten Excipienten.
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Unter
einem besonderen Aspekt umfasst die erfindungsgemäße Formulierung
ein Gleitmittel (wie Natriumstearylfumarat).
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Unter
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt das Molverhältnis von
iota-Carrageenan zu basischem pharmazeutisch wirksamem Inhaltsstoff
im Bereich von 3:1 bis 1:3.
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Unter
einem weiteren Aspekt umfasst die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung
15-80% iota-Carrageenan.
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Unter
einem weiteren Aspekt umfasst die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung
15-80% von einem oder mehreren neutralen gelierenden Polymeren.
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Unter
einem weiteren Aspekt umfasst die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung
1-50% eines basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoffs.
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Unter
noch einem weiteren Aspekt umfasst die erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierung 0-10% (insbesondere 1-10%) eines Verarbeitungsadditivs,
Stabilisators, Weichmachers, Färbemittels,
Gleitmittels, Bindemittels oder Füllstoffs oder eines anderen, üblicherweise
in einer pharmazeutischen Zubereitung verwendeten Excipienten.
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Es
wird angenommen, dass der Hemmung der Freisetzung des basischen
pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoffs aus der Formulierung bei
saurem pH (insbesondere die im Wesentlichen pH-unabhängige kontrollierte
Freisetzung) folgender Mechanismus zugrunde liegt. Es wird erwartet,
dass bei niedrigem pH der basische pharmazeutisch wirksame Inhaltsarzneistoff
eine relativ hohe Löslichkeit
besitzt, da er sich in einem stark ionisierten Zustand befindet,
und deshalb wird erwartet, dass er ein schnelles Freisetzungsprofil
aus einer beliebigen neutralen Matrix zeigt. Es wird die Theorie
aufgestellt, dass bei saurem pH und in Gegenwart von iota-Carrageenan
eine Ionenanziehung zwischen dem negativ geladenen iota-Carrageenan
und dem positiv geladenen Arzneistoff existiert, was die Arzneistofffreisetzung
verzögert
und somit zu einem konstanteren Freisetzungsprofil beiträgt. Für einen
höheren
pH, bei dem der pharmazeutische Arzneistoff weniger stark oder überhaupt
nicht ionisiert ist, und deshalb angenommen wird, dass er ein langsames
Freisetzungsprofil aus einer beliebigen neutralen Matrix zeigt,
wird die Theorie aufgestellt, dass die vorstehend vorgeschlagene
Ionenwechselwirkung ebenfalls weniger signifikant ist und das Freisetzungsprofil
vorwiegend durch die kombinierten Quell-, Gelier- und Auflöseprofile
des/der neutrale(n) gelierende(n) Polymer(s/e) und des in der Formulierung verwendeten
anionischen Polymers, iota-Carrageenan, kontrolliert wird.
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Die
endgültigen
Quell-, Gelier- und Auflöseeigenschaften
der erfindungsgemäßen Formulierung
hängen
mit Eigenschaften, wie dem Molekulargewicht und der Molekulargewichtsverteilung
des/der gelierenden Polymer(s/e) und des anionischen Polymers, und
ferner mit der pH-abhängigen
Hydrolyserate des anionischen Polymers zusammen. Somit können unterschiedliche
Freisetzungsraten für
den basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff durch Einstellen
der Art (zum Beispiel des Molekulargewichts oder der Molekulargewichtsverteilung)
des gelierenden Polymers, der Menge an in der Formulierung vorliegendem
iota-Carrageenan
und/oder des Verhältnisses
von gelierendem Polymer zu iota-Carrageenan erhalten werden.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung
kann als feste Dosierungsform (wie eine Tablette, Kapsel, ein Pellet
oder Pulver, das in einem geeigneten Behälter dispergiert ist, oder
in Form einer Mehrfachformulierung (wie beschichtete Pellets, die
in einer Tablette, Kapsel oder einem Säckchen verabreicht werden))
dargereicht werden.
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Unter
einem Aspekt stellt die Erfindung eine Tablette bereit, die 20-500
mg (insbesondere 40-60 mg) basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff
(wie H376/95 oder Verbindung A, B oder C) umfasst.
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Wenn
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierung in einer Tablette dargereicht wird, wird die Tablette
vorzugsweise derart hergestellt, dass der gesamte basische pharmazeutisch
wirksame Inhaltsstoff in ionisierter oder nicht-ionisierter Form,
je nach dem pH in jedem Abschnitt des Gastrointestinaltrakts, über einen
Zeitraum von etwa 20 Stunden, zum Beispiel 18-22 Stunden (alternativ
für 20
bis 26 Stunden) freigesetzt wird.
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Unter
noch einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Formulierung
bereitgestellt, welches das Mischen von iota-Carrageenan, einem
oder mehreren neutralen gelierenden Polymeren und einem basischen
pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff und gegebenenfalls das Verpressen
des Gemischs (vorzugsweise in Gegenwart eines Gleitmittels {wie
Natriumstearylfumarat, das unter der Handelsbezeichnung PRUVTM vertrieben wird}) unter Herstellung einer
Tablette umfasst.
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Eine
Tablettenformulierung kann beispielsweise durch direktes Verpressen
oder eine Nassgranulationstechnik hergestellt werden.
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Bei
der direkten Verpressungstechnik wird ein basischer pharmazeutisch
wirksamer Inhaltsstoff mit einem gelierenden Polymer und iota-Carrageenan
und zusätzlichen
Inhaltsstoffen nach Bedarf gründlich
gemischt. Ein Gleitmittel (wie Natriumstearylfumarat) wird gesiebt
und zum iota-Carrageenan-Gemisch gegeben, gefolgt von weiterem Mischen.
Das erhaltene Gemisch wird dann zu Tabletten verpresst.
-
Bei
der Nassgranulationstechnik wird ein basischer pharmazeutisch wirksamer
Inhaltsstoff mit einem gelierenden Polymer und iota-Carrageenan
gründlich
gemischt. Das so erhaltene Gemisch kann dann angefeuchtet werden
mit:
einer Lösung
eines geeigneten Bindemittels (wie Polyvinylpyrrolidon (PVP), das
in einem geeigneten Lösungsmittel
(wie Ethanol oder Wasser) gelöst
ist) oder einem geeigneten Lösungsmittel
(wie Ethanol oder Wasser)
und die erhaltene Mischung wird unter
Verwendung eines Standard- oder modifizierten Granulationsverfahrens
(wie Sprühgranulation)
granuliert. Nach Trocknen des erhaltenen Granulats (zum Beispiel
in einem Ofen bei einer geeigneten Temperatur (wie etwa 50°C) für einen
geeigneten Zeitraum (wie 20-24 Stunden)) wird das Granulat gemahlen
(zum Beispiel trocken- oder nassgemahlen), mit einem Gleitmittel
(wie Natriumstearylfumarat, Magnesiumstearat oder Talk) gemischt,
und die erhaltene Zusammensetzung wird zu Tabletten verpresst. Das
getrocknete Granulat kann zum Füllen
von Kapseln (wie aus Gelatine hergestellten Kapseln) verwendet werden.
-
Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Formulierung, wie hier vorstehend beschrieben,
bereit.
-
Die
thrombinwirksamen Verbindungen und ihre Prodrugs können zur
Behandlung und/oder Prophylaxe von Thrombose und Hyperkoagulabilität in Blut
und/oder Geweben von Tieren, einschließlich Mensch, verwendet werden.
Es ist bekannt, dass Hyperkoagulabilität zu thromboembolischen Erkrankungen
führen
kann. Zustände
in Verbindung mit Hyperkoagulabilität und thromboembolischen Erkrankungen,
die erwähnt
werden können,
sind u.a. ererbte oder erworbene Resistenz gegen aktiviertes Protein-C,
wie Faktor-V-Mutation (Faktor-V-Leiden), und ererbte oder erworbene
Schwächen
von Antithrombin III, Protein C, Protein S, Heparin-Cofaktor II. Andere
Zustände,
von denen bekannt ist, dass sie mit Hyperkoagulabilität und thromboembolischen Erkrankungen
in Verbindung stehen, sind u.a. zirkulierende Anti-Phospholipid-Antikörper (Lupus-Antikoagulanz), Homocysteinämie, heparininduzierte
Thrombozytopenie und Mängel
in der Fibrinolyse sowie Gerinnungssyndrome (zum Beispiel disseminierte
intravaskuläre
Koagulation (DIC)) und Gefäßverletzung
im Allgemeinen (beispielsweise aufgrund einer Operation).
-
Unter
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung,
wie hier vorstehend beschrieben, zur Verwendung in der (sowohl heilenden
als auch prophylaktischen) Therapie, zum Beispiel als Medikament
(beispielsweise als Medikament für
kardiovaskuläre
Störungen,
zum Beispiel Thromboembolie), bereit.
-
Eine
zur Herstellung eines Medikaments für die Verwendung zur Therapie
geeignete erfindungsgemäße Formulierung.
-
Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer erfindungsgemäßen Formulierung
zur Behandlung einer kardiovaskulären Störung (zum Beispiel von Thromboembolie)
bei einem warmblütigen
Tier bereit, das an der Störung
leidet oder einem Risiko für
diese Störung
ausgesetzt ist.
-
Bestimmte
Peptid-Thrombininhibitoren oder Prodrugs davon können durch die nachstehend
beschriebenen Verfahrensweisen hergestellt werden.
-
Allgemeine Verfahren
-
DC
wurde auf Silicagel durchgeführt.
Chirale HPLC-Analyse
wurde unter Verwendung einer 46 mm × 250 mm Chiralcel-OD-Säule mit
einer 5-cm-Vorsäule
durchgeführt.
Die Säulentemperatur
wurde bei 35°C
gehalten. Eine Flussrate von 1,0 ml/min wurde verwendet. Es wurde
ein Gilson-115-W-Detektor bei 228 nm verwendet. Die mobile Phase
bestand aus Hexanen, Ethanol und Trifluoressigsäure, und die angemessenen Verhältnisse
sind für
jede Verbindung aufgeführt. Üblicherweise
wurde das Produkt in einer minimalen Menge Ethanol gelöst, und
dies wurde mit der mobilen Phase verdünnt.
-
Bei
den nachstehenden Herstellungen wurde LC-MS/MS unter Verwendung
eines mit einem CTC-PAL-Injektor und einer 5-Tm-,4 × 100-mm-ThermoQuest,Hypersil-BDS-C18-Säule ausgestatteten HP-1100-Instruments
durchgeführt.
Es wurde ein API-3000- (Sciex) -MS-Detektor verwendet. Die Flussrate betrug
1,2 ml/min, und die mobile Phase (Gradient) bestand aus 10-90% Acetonitril
mit 90-10% 4 mM wässr. Ammoniumacetat,
die jeweils 0,2% Ameisensäure
enthielten. Ansonsten wurden Massenspektren bei niedriger Auflösung (low
resolution mass spectra, LRMS) unter Verwendung eines Micromass-ZQ-Spektrometers
im ESI-pos-neg-Umschalt-Ionen-Modus (Massenbereich m/z 100-800)
aufgenommen, und Massenspektren bei hoher Auflösung (high resolution mass
spectra, HRMS) wurden unter Verwendung eines Micromass-LCT-Spektrometers
im ES-negativen-Ionisationsmodus (Massenbereich m/z 100-1000) mit Leucin-Enkephalin
(C28H3 7N5O7) als internem
Massenstandard ausgenommen.
1H-NMR-Spektren
wurden unter Verwendung von Tetramethylsilan als internem Standard
aufgenommen.
-
Herstellung
von Ph(3-Cl)(5-OCHF
2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)
Aze-Pab(OMe) {Verbindung
A}
-
(i) 3-Chlor-5-methoxybenzaldehyd
-
3,5-Dichloranisol
(74,0 g, 419 mmol) in THF (200 ml) wurde tropfenweise zu Magnesiummetall
(14,2 g, 585 mmol, mit 0,5 N HCl vorgewaschen) in THF (100 ml) bei
25°C hinzugefügt. Nach
der Zugabe wurde 1,2-Dibromethan (3,9 g, 20,8 mmol) tropfenweise
hinzugefügt.
Das erhaltene dunkelbraune Gemisch wurde für 3 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wurde auf 0°C
abgekühlt,
und N,N-Dimethylformamid (60 ml) wurde in einer Portion hinzugefügt. Das
Gemisch wurde mit Diethylether (3 × 400 ml) und 6 N HCl (500
ml) ausgeschüttelt.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit Salzlösung (300
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt,
wobei ein Öl
erhalten wurden. Flashchromatographie (2x) auf Silicagel unter Elution
mit Hex:EtOAc (4:1) lieferte die Untertitel-Verbindung (38,9 g,
54%) als gelbes Öl.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 9,90 (s,
1H), 7,53 (s, 1H), 7,38 (s, 1H), 7,15 (s, 1H), 3,87 (s, 3H).
-
(ii) 3-Chlor-5-hydroxybenzaldehyd
-
Eine
Lösung
von 3-Chlor-5-methoxybenzaldehyd (22,8 g, 134 mmol; siehe Schritt
(i) vorstehend) in CH2Cl2 (250
ml) wurde auf 0°C
abgekühlt.
Bortribromid (15,8 ml, 167 mmol) wurde tropfenweise über 15 min hinzugefügt. Nach
dem Rühren
des Reaktionsgemischs für
2 Std. wurde langsam H2O (50 ml) hinzugefügt. Die Lösung wurde
dann mit Et2O (2 × 100 ml) extrahiert. Die organischen
Schichten wurden vereinigt, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt.
Flashchromatographie auf Silicagel unter Elution mit Hex:EtOAc (4:1)
lieferte die Untertitel-Verbindung (5,2 g, 25%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 9,85 (s, 1H), 7,35 (s, 1H),
7,20 (s, 1H), 7,10 (s, 1H), 3,68 (s, 1H)
-
(iii) 3-Chlor-5-difluormethoxybenzaldehyd
-
Eine
Lösung
von 3-Chlor-5-hydroxybenzaldehyd (7,5 g, 48 mmol; siehe Schritt
(ii) vorstehend) in 2- Propanol
(250 ml) und 30% KOH (100 ml) wurde auf Rückfluss erhitzt. Unter Rühren wurde
CHClF2 für
2 Std. in das Reaktionsgemisch geperlt. Das Reaktionsgemisch wurde
abgekühlt,
mit 1 N HCl angesäuert
und mit EtOAc (2 × 100
ml) extrahiert. Die organischen Substanzen wurden mit Salzlösung (100
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt.
Flashchromatographie auf Silicagel unter Elution mit Hex:EtOAc (4:1)
lieferte die Untertitel-Verbindung (4,6 g, 46%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 9,95 (s, 1H), 7,72 (s, 1H),
7,52 (s, 1H), 7,40 (s, 1H), 6,60 (t, JH-F =
71,1 Hz, 1H)
-
(iv) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OTMS)CN
-
Eine
Lösung
von 3-Chlor-5-difluormethoxybenzaldehyd (4,6 g, 22,3 mmol; siehe
Schritt (iii) vorstehend) in CH2Cl2 (200 ml) wurde auf 0°C abgekühlt. ZnI2 (1,8
g, 5,6 mmol) und Trimethylsilylcyanid (2,8 g, 27,9 mmol) wurden
hinzugefügt,
man ließ das
Reaktionsgemisch sich auf Raumtemperatur erwärmen, und es wurde für 15 Std.
gerührt.
Das Gemisch wurde unter Vakuum teilweise eingeengt, was die Untertitel-Verbindung als Flüssigkeit
ergab, die ohne weitere Reinigung oder Charakterisierung direkt
im nachstehenden Schritt (v) eingesetzt wurde.
-
(v) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH)C(NH)OEt
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OTMS)CN (6,82 g, angenommene
22,3 mmol; siehe Schritt (iv) vorstehend) wurde tropfenweise zu
HCl/EtOH (500 ml) hinzugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 15 Std. gerührt, dann unter Vakuum teilweise
eingeengt, was die Untertitel-Verbindung
als Flüssigkeit
ergab, die ohne weitere Reinigung oder Charakterisierung direkt
im nachstehenden Schritt (vi) eingesetzt wurde.
-
(vi) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH)C(O)OEt
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH)C(NH)OEt (6,24 g, angenommene
22,3 mmol; siehe Schritt (v) vorstehend) wurde in THF (250 ml) gelöst, 0,5
M H2SO4 (400 ml)
wurde hinzugefügt,
und die Umsetzung wurde bei 40°C
für 65
Std. gerührt,
abgekühlt
und dann unter Vakuum teilweise eingeengt, um den größten Teil
des THF zu entfernen. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit Et2O (3 × 100
ml) extrahiert, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt,
so dass die Untertitel-Verbindung als Feststoff erhalten wurde,
der ohne weitere Reinigung oder Charakterisierung in Schritt (vii)
eingesetzt wurde.
-
(vii) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH)C(O)OH
-
Eine
Lösung
von Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH) C(O)OEt
(6,25 g, angenommene 22,3 mmol; siehe Schritt (vi) vorstehend) in
2-Propanol (175 ml) und 20% KOH (350 ml) wurde 15 Std. bei Raumtemperatur gerührt. Die
Umsetzung wurde dann teilweise unter Vakuum eingeengt, um den größten Teil
des 2-Propanol zu entfernen. Das restliche Gemisch wurde mit 1 M
H2SO4 angesäuert, mit
Et2O (3 × 100 ml) extrahiert, getrocknet
(Na2SO4) und unter
Vakuum eingeengt, wobei ein Feststoff erhalten wurde. Flashchromatographie
auf Silicagel unter Elution mit CHCl3:MeOH:konzentriertem
NH4OH (6:3:1) lieferte das Ammoniumsalz
der Untertitel-Verbindung. Das Ammoniumsalz wurde dann in einem
Gemisch aus EtOAc (75 ml) und H2O (75 ml)
gelöst und
mit 2 N HCl angesäuert.
Die organische Schicht wurde abgetrennt und mit Salzlösung (50
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und unter Vakuum eingeengt, wobei die
Untertitel-Verbindung (3,2 g,57% aus den Schritten (iv) bis (vii))
erhalten wurde.
1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 7,38
(s, 1H), 7,22 (s, 1H), 7,15 (s, 1H), 6,89 (t, JH-F =
71,1 Hz, 1H), 5,16 (s, 1H)
-
(viii) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)OH (a) und Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(S)CH(OAc)C(O)OH (b)
-
Ein
Gemisch von Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R, S)CH(OH)C(O)OH
(3,2 g, 12,7 mmol; siehe Schritt (vii) vorstehend) und Lipase PS "Amano" (~ 2,0 g) in Vinylacetat
(125 ml) und MTBE (125 ml) wurde für 48 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, durch Celite® filtriert,
und der Filterkuchen wurde mit EtOAc gewaschen. Das Filtrat wurde
unter Vakuum eingeengt und einer Flashchromatographie auf Silicagel
unter Elution mit CHCl3:MeOH:konzentriertem
NH4OH (6:3:1) unterzogen, was die Ammoniumsalze
der Untertitel-Verbindungen (a) und (b) ergab. Verbindung (a) wurde
als Salz in H2O gelöst, mit 2 N HCl angesäuert und
mit EtOAc extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und unter Vakuum eingeengt, wobei die Untertitel-Verbindung
(a)(1,2 g, 37%) erhalten wurde.
-
Für Untertitel-Verbindung
(a)
1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 7,38 (s,
1H), 7,22 (s, 1H), 7,15 (s, 1H), 6,89 (t, JH-F =
71, 1 Hz, 1H), 5,17 (s, 1H)
-
(ix) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab (Teoc)
-
Zu
einer Lösung
von Ph(3-Cl)(5-OCHF2)(R)CH(OH)C(O)OH (1,1
g, 4, 4 mmol; siehe Schritt (viii) vorstehend) und H-Aze-Pab(Teoc)(siehe
internationale Patentanmeldung WO 00/42059, 2,6 g, 5,7 mmol) in
DMF (50 ml) bei 0°C
wurden PyBOP (2,8 g, 5,3 mmol) und Collidin (1,3 g, 10,6 mmol) hinzugefügt. Die
Umsetzung wurde bei 0°C
für 2 Std.
und dann bei Raumtemperatur für
weitere 15 Std. gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter Vakuum eingeengt und einer Flashchromatographie
auf Silicagel (3x) unterzogen, wobei zuerst mit CHCl3:EtOH
(9:1), dann mit EtOAc:EtOH (20:1) und schließlich mit CH2Cl2:CH30H (95:5) eluiert
wurde, um die Untertitel-Verbindung (1,0 g, 37%) als weißen Feststoff
zu erhalten.
1H-NMR (300 MHz, CD3OD, Gemisch von Rotameren) δ 7,79-7,85 (d, J = 8,7
Hz, 2H), 7,15-7,48 (m, 5H), 6,89 und 6,91 (t, JH-F =
71,1 Hz, 1H), 5,12 und 5,20 (s, 1H), 4,75-4,85 (m, 1H), 3,97-4,55
(m, 6H), 2,10-2,75 (m, 2H), 1,05-1,15 (m, 2H), 0,09 (s, 9H) MS (m/z)
611 (M + 1)+
-
(x) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OMe, Teoc)
-
Ph
(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab (Teoc)(0,40
g, 0,65 mmol; siehe Schritt (ix) vorstehend), wurde in 20 ml Acetonitril
gelöst,
und 0,50 g (6,0 mmol) O-Methylhydroxylaminhydrochlorid
wurden hinzuge-fügt.
Das Gemisch wurde bei 70°C
für 2 Std.
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
zwischen Wasser und Ethylacetat ausgeschüttelt. Die wässrige Phase
wurde zwei weitere Male mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigte
organische Phase wurde mit Wasser, Salzlösung gewaschen, getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und eingedampft. Ausbeute: 0,41 g (91%).
1H-NMR
(400 MHz; CDCl3): δ 7, 83 (bt, 1H), 7, 57 (bs,
1H), 7,47 (d, 2H), 7,30 (d, 2H), 7,20 (m, 1H), 7,14 (m, 1H), 7,01
(m, 1H), 6,53 (t, 1H), 4,89 (s, 1H), 4,87 (m, 1H), 4,47 (m, 2H),
4,4-4,2 (b, 1H), 4,17-4,1 (m, 3H), 3,95 (s, 3H), 3,67 (m, 1H), 2,68
(m, 1H), 2,42 (m, 1H) 0,97 (m, 2H), 0, 01 (s, 9H).
-
(xi) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OMe)
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OMe, Teoc) (0,40
g, 0,62 mmol; siehe Schritt (x) vorstehend), wurde in 5 ml TFA gelöst, und
man ließ es
für 30
min reagieren. TFA wurde verdampft, und der Rückstand wurde zwischen Ethylacetat
und NaHCO3 (wässr.) ausgeschüttelt. Die
wässrige
Phase wurde zwei weitere Male mit Ethylacetat extrahiert, und die
vereinigte organische Phase wurde mit Wasser, Salzlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und eingedampft. Das Produkt wurde aus Wasser/Acetonitril
gefriergetrocknet. Es war keine Reinigung notwendig. Ausbeute: 0,28
g (85%).
1H-NMR (600 MHz; CDCl3): δ 7,
89 (bt, 1H), 7, 57 (d, 2H), 7,28 (d, 2H), 7,18 (m, 1H), 7,13 (m,
1H), 6,99 (m, 1H), 6,51 (t, 1H), 4,88 (s, 1H), 4,87 (m, 1H), 4,80
(bs, 2H), 4,48 (dd, 1H), 4,43 (dd, 1H), 4,10 (m, 1H), 3,89 (s, 3H),
3, 68 (m, 1H), 2, 68 (m, 1H), 2, 40 (m, 1H). 13C-NMR (125 MHz; CDCl3): (Carbonyl- und/oder Amidin- Kohlenstoffatome,
Rotamere) δ 172,9,
170,8, 152,7, 152,6
HRMS berechnet für C22H23ClF2N4O5 (M-H)– 495, 1242, gefunden
495,1247
-
Herstellung von Verbindung
D (Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH (OH)C(O)-(S)Aze-Pab(2,6-diF)(OMe))
-
(i) 2,6-Difluor-4[(methylsulfinyl)(methylthio)methyl]benzonitril
-
(Methylsulfinyl)(methylthio)methan
(7,26 g, 0,0584 mol) wurde in 100 ml wasserfreiem THF unter Argon
gelöst
und auf –78°C abgekühlt. Butyllithium
in Hexan (16 ml 1,6 M, 0,0256 mol) wurde tropfenweise unter Rühren hinzugefügt. Das
Gemisch wurde für
15 min gerührt.
Inzwischen wurde eine Lösung
von 3,4,5-Trifluorbenzonitril
(4,0 g, 0,025 mmol) in 100 ml wasserfreiem THF auf –78°C unter Argon
abgekühlt,
und die erstere Lösung
wurde über
einen Zeitraum von 35 min durch eine Kanüle zu der letzteren Lösung gegeben.
Nach 30 min wurde das Kühlbad
entfernt, und als die Reaktion Raumtemperatur erreicht hatte, wurde
sie in 400 ml Wasser gegossen. Das THF wurde verdampft, und die
restliche wässrige
Schicht wurde dreimal mit Diethylether extrahiert. Die vereinigte
Etherphase wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Ausbeute: 2,0 g (30%).
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 7,4-7,25
(m, 2H), 5,01 (s, 1H, Diastereomer), 4,91 (s, 1H, Diastereomer),
2,88 (s, 3H, Diastereomer), 2,52 (s, 3H, Diastereomer), 2,49 (s,
3H, Diastereomer), 2,34 (s, 3H, Diastereomer), 1,72 (breit, 1H)
-
(ii) 2,6-Difluor-4-formylbenzonitril
-
2,6-Difluor-4-[(methylsulfinyl)(methylthio)methyl]benzonitril
(2,17 g, 8,32 mmol; siehe Schritt (i) vorstehend) wurde in 90 ml
THF gelöst,
und 3,5 ml konzentrierte Schwefelsäure wurden hinzugefügt. Das
Gemisch wurde für
3 Tage bei Raumtemperatur belassen und anschließend in 450 ml Wasser gegossen.
Dreimalige Extraktion mit EtOAc folgte, und die vereinigte etherische
Phase wurde zweimal mit wässrigem
Natriumbicarbonat und mit Salzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Ausbeute: 1,36 g (98%). Die Position der Formylgruppe
wurde mittels 13C-NMR bestimmt. Das Signal der fluorierten
Kohlenstoffatome bei 162,7 ppm zeigte das erwartete Kopplungsmuster
mit zwei Kopplungskonstanten in der Größenordnung von 260 Hz bzw.
6,3 Hz, die einer ipso- und
einer meta-Kopplung der Fluoratome entsprachen.
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 10,35 (s, 1H), 7,33 (m, 2H)
-
(iii) 2,6-Difluor-4-hydroxymethylbenzonitril
-
2,6-Difluor-4-formylbenzonitril
(1,36 g, 8,13 mmol; siehe Schritt (ii) vorstehend) wurde in 25 ml
Methanol gelöst
und auf einem Eisbad abgekühlt.
Natriumborhydrid (0,307 g, 8,12 mmol) wurde in Portionen unter Rühren hinzugefügt, und
die Umsetzung wurde für
65 min belassen. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
zwischen Diethylether und wässrigem
Natriumbicarbonat ausgeschüttelt.
Die etherische Schicht wurde mit mehr wässrigem Natriumbicarbonat und
Salzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Das Rohprodukt kristallisierte bald und konnte
ohne weitere Reinigung verwendet werden. Ausbeute: 1,24 g (90%).
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,24 (m,
2H), 4,81 (s, 2H), 2,10 (breit, 1H)
-
(iv) 4-Cyano-2,6-difluorbenzylmethansulfonat
-
Zu
einer eisgekühlten
Lösung
von 2,6-Difluor-4-hydroxymethylbenzonitril
(1,24 g, 7,32 mmol; siehe Schritt (iii) vorstehend) und Methansulfonylchlorid
(0,93 g, 8,1 mmol) in 60 ml Methylenchlorid wurde Triethylamin (0,81
g, 8,1 mmol) unter Rühren
hinzugefügt.
Nach 3 Std. bei 0°C
wurde das Gemisch zweimal mit 1 M HCl und einmal mit Wasser gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Das Produkt konnte ohne weitere Reinigung verwendet
werden. Ausbeute: 1,61 g (89%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 7,29 (m, 2H), 5,33 (s, 2H),
3,07 (s, 3H)
-
(v) 4-Azidomethyl-2,6-difluorbenzonitril
-
Ein
Gemisch von 4-Cyano-2,6-difluorbenzylmethansulfonat (1,61 g, 6,51
mmol; siehe Schritt (iv) vorstehend) und Natriumazid (0,72 g, 0,0111
mol) in 10 ml Wasser und 20 ml DMF wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Das so Erhaltene wurde anschließend
in 200 ml Wasser gegossen und dreimal mit Diethylether extrahiert.
Die vereinigte etherische Phase wurde fünfmal mit Wasser gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Eine kleine Probe wurde für NMR-Zwecke eingedampft, und
das Produkt kristallisierte. Der Rest wurde vorsichtig eingedampft,
aber nicht bis zur völligen
Trockne. Es wurde aufgrund von NMR und analytischer HPLC angenommen,
dass die Ausbeute (theoretisch 1,26 g) fast quantitativ war.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,29 (m,
2H), 4,46 (s, 2H)
-
(vi) 4-Aminomethyl-2,6-difluorbenzonitril
-
Diese
Umsetzung wurde gemäß dem in
J. Chem. Res. (M)(1992) 3128 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Zu
einer Suspension von 520 mg 10% Pd/C (50% Feuchtigkeit) in 20 ml
Wasser wurde eine Lösung
von Natriumborhydrid (0,834 g, 0,0221 mol) in 20 ml Wasser hinzugefügt. Es kam
zu leichter Gasentwicklung. 4-Azidomethyl-2,6-difluorbenzonitril
(1,26 g, 6,49 mmol; siehe Schritt (v) vorstehend) wurde in 50 ml
THF gelöst
und zu dem wässrigen
Gemisch auf einem Eisbad über
15 min hinzugefügt.
Das Gemisch wurde für
4 Std. gerührt,
wonach 20 ml 2 M HCl hinzugefügt
wurden und das Gemisch durch Celite filtriert wurde. Das Celite
wurde mit mehr Wasser gespült,
und die vereinigte wässrige
Phase wurde mit EtOAc gewaschen und anschließend mit 2 M NaOH alkalisch
gemacht. Eine dreimalige Extraktion mit Methylenchlorid folgte,
und die vereinigte organische Phase wurde mit Wasser gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Ausbeute: 0,87 g (80%).
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 7,20 (m, 2H), 3,96 (s, 2H),
1,51 (breit, 2H)
-
(vii) 2,6-Difluor-4-tert.-butoxycarbonylaminomethylbenzonitril
-
Eine
Lösung
von 4-Aminomethyl-2,6-difluorbenzonitril (0,876 g, 5,21 mmol; siehe
Schritt (vi) vorstehend) wurde in 50 ml THF gelöst, und Di-tert.-butyldicarbonat (1,14
g, 5,22 mmol) in 10 ml THF wurde hinzugefügt. Das Gemisch wurde für 3,5 Std.
gerührt.
Das THF wurde verdampft und der Rückstand zwischen Wasser und
EtOAc ausgeschüttelt.
Die organische Schicht wurde dreimal mit 0,5 M HCl und Wasser gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft.
Das Produkt konnte ohne weitere Reinigung eingesetzt werden. Ausbeute:
1,38
g (99%).
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7,21
(m, 2H), 4,95 (breit, 1H), 4,43 (breit, 2H), 1,52 (s, 9H)
-
(viii) Boc-Pab(2, 6-diF)(OH)
-
Ein
Gemisch von 2,6-Difluor-4-tert.-butoxycarbonylaminomethylbenzonitril
(1,38 g, 5,16 mmol; siehe Schritt (vii) vorstehend), Hydroxylaminhydrochlorid
(1,08 g, 0,0155 mol) und Triethylamin (1,57 g, 0,0155 mol) in 20
ml Ethanol wurde bei Raumtemperatur für 36 Std. gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
zwischen Wasser und Methylenchlorid ausgeschüttelt. Die organische Schicht
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Das Produkt konnte ohne
weitere Reinigung eingesetzt werden. Ausbeute: 1,43 g (92%). 1H-NMR (500 MHz, CD3OD) δ 7,14 (m,
2H), 4,97 (breit, 1H), 4,84 (breit, 2H), 4,40 (breit, 2H), 1,43
(s, 9H)
-
(ix) Boc-Pab(2,6-diF) × HOAc
-
Diese
Umsetzung wurde gemäß dem von
Judkins et al., Synth. Comm. (1998) 4351 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Boc-Pab(2,6-diF)(OH)(1,32
g, 4,37 mmol; siehe Schritt (viii) vorstehend), Essigsäureanhydrid
(0,477 g, 4,68 mmol) und 442 mg 10% Pd/C (50% Feuchtigkeit) in 100
ml Essigsäure
wurden bei 5 atm Druck für
3,5 Std. hydriert. Das Gemisch wurde durch Celite filtriert, mit
Ethanol gespült
und eingedampft. Der Rückstand
wurde aus Acetonitril und Wasser und wenigen Tropfen Ethanol gefriergetrocknet.
Das Untertitel-Produkt konnte ohne weitere Reinigung eingesetzt
werden. Ausbeute: 1,49 g (99%).
1H-NMR
(400 MHz, CD3OD) δ 7,45 (m, 2H), 4,34 (s, 2H),
1,90 (s, 3H), 1,40 (s, 9H)
-
(x) Boc-Pab(2, 6-diF)(Teoc)
-
Zu
einer Lösung
von Boc-Pab(2,6-diF) × HOAc
(1,56 g, 5,49 mmol; siehe Schritt (ix) vorstehend) in 100 ml THF
und 1 ml Wasser wurde 2-(Trimethylsilyl)ethyl-p-nitrophenylcarbonat (1,67 g, 5,89 mmol)
hinzugefügt.
Eine Lösung
von Kaliumcarbonat (1,57 g, 0,0114 mol) in 20 ml Wasser wurde tropfenweise über 5 min hinzugefügt. Das
Gemisch wurde über
Nacht gerührt.
Das THF wurde verdampft und der Rückstand zwischen Wasser und
Methylenchlorid ausgeschüttelt.
Die wässrige
Schicht wurde mit Methylenchlorid extrahiert, und die vereinigte
organische Phase wurde zweimal mit wässrigem Natriumbicarbonat gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Flashchromatographie auf Silicagel mit Heptan/EtOAc
= 2/1 ergab 1,71 g (73%) reine Verbindung.
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 7,43 (m, 2H), 4,97 (breit,
1H), 4,41 (breit, 2H), 4,24 (m, 2H), 1,41 (s, 9H), 1,11 (m, 2H),
0,06 (s, 9H)
-
(xi) Boc-Aze-Pab(2,6-diF)(Teoc)
-
Boc-Pab(2,6-diF)(Teoc)(1,009
g, 2,35 mmol; siehe Schritt (x) vorstehend) wurde in 50 ml mit HCl
(g) gesättigtem
EtOAc gelöst.
Das Gemisch wurde für
10 min. belassen, eingedampft, in 18 ml DMF gelöst und dann auf einem Eisbad
abgekühlt.
Boc-Aze-OH (0,450 g, 2,24 mmol), PyBOP (1,24 g, 2,35 mmol) und schließlich Diisopropylethylamin
(1,158 g, 8,96 mmol) wurden hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wurde
für 2 Std. gerührt, dann
in 350 ml Wasser gegossen und dreimal mit EtOAc extrahiert. Die
vereinigte organische Phase wurde mit Salzlösung gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft.
Flashchromatographie auf Silicagel mit Heptan:EtOAc (1:3) ergab
1,097 g (96%) der gewünschten
Verbindung.
1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 7,46
(m, 2H), 4,65-4,5 (m, 3H), 4,23 (m, 2H), 3,87 (m, 1H), 3,74 (m,
1H), 2,45-2,3 (m, 2H), 1,40 (s, 9H), 1,10 (m, 2H), 0,05 (s, 9H)
-
(xii) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(2,6-diF)(Teoc)
-
Boc-Aze-Pab(2,6-diF)(Teoc)(0,256
g, 0,500 mmol; siehe Schritt (xi) vorstehend) wurde in 20 ml mit
HCl (g) gesättigtem
EtOAc gelöst.
Das Gemisch wurde für
10 min belassen, eingedampft und in 5 ml DMF gelöst. Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)OH(0,120
g, 0,475 mmol; siehe Herstellung A (viii) vorstehend), PyBOP (0,263
g, 0,498 mmol) und schließlich
Diisopropylethylamin (0,245 g, 1,89 mmol) wurden hinzugefügt. Das
Reaktionsgemisch wurde für
2 Std. gerührt,
dann in 350 ml Wasser gegossen und dreimal mit EtOAc extrahiert. Die
vereinigte organische Phase wurde mit Salzlösung gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft. Flashchromatographie
auf Silicagel mit EtOAc ergab 0,184 g (60%) der gewünschten
Untertitel-Verbindung.
1H-NMR (400
MHz, CD3OD, Gemisch von Rotameren) δ 7,55-7,45 (m, 2H), 7,32
(m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 7,27 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 7,2-7,1 (m, 2H), 6,90 (t, 1H, hauptsächliches Rotamer), 6,86 (t,
1H, weniger häufiges
Rotamer), 5,15 (s, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 5,12 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 5,06 (s, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 4,72 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 4,6-4,45 (m, 2H), 4,30 (m, 1H, hauptsächliches Rotamer), 4,24 (m,
2H), 4,13 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 4,04 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 3,95 (m, 1H, weniger häufiges Rotamer), 2,62 (m, 1H,
weniger häufiges
Rotamer), 2,48 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,22 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,10 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 1,07 (m, 2H), 0,07 (m, 9H)
-
(xiii) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(2,6-diF)(OMe,Teoc)
-
Ein
Gemisch von Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)Aze-Pab(2,6-diF)(Teoc)(64
mg, 0,099 mmol; siehe Schritt (xii) vorstehend) und O-Methylhydroxylaminhydrochlorid
(50 mg, 0,60 mmol) in 4 ml Acetonitril wurde bei 70°C für 3 Std.
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
zwischen Wasser und EtOAc ausgeschüttelt. Die wässrige Schicht
wurde zweimal mit EtOAc extrahiert, und die vereinigte organische
Phase wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Das Produkt konnte ohne weitere
Reinigung eingesetzt werden. Ausbeute: 58 mg (87%).
1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,90 (bt,
1H), 7,46 (m, 1H), 7,25-6,95 (m, 5H), 6,51 (t, 1H), 4,88 (s, 1H),
4,83 (m, 1H), 4,6-4,5 (m, 2H), 4,4-3,9 (m, 4H), 3,95 (s, 3H), 3,63
(m, 1H), 2,67 (m, 1H), 2,38 (m, 1H), 1,87 (breit, 1H), 0,98 (m,
2H), 0,01 (s, 9H)
-
(xiv) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(2,6-diF)(OMe)
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(2,6-diF)(OMe,Teoc)(58
mg, 0,086 mmol; siehe Schritt (xiii) vorstehend) wurde in 3 ml TFA
gelöst,
auf einem Eisbad abgekühlt,
und man ließ es
für 2 Std.
reagieren. Das TFA wurde verdampft und der Rückstand in EtOAc gelöst. Die
organische Schicht wurde zweimal mit wässrigem Natriumcarbonat und
Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Der Rückstand wurde aus Wasser und
Acetonitril gefriergetrocknet, wobei 42 mg (92%) der Titelverbindung
erhalten wurden.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7,95
(bt, 1H), 7,2-7,1 (m, 4H), 6,99 (m, 1H), 6,52 (t, 1H), 4,88 (s,
1H), 4,85- 4,75 (m,
3H), 4,6-4,45 (m, 2H), 4,29 (breit, 1H), 4,09 (m, 1H), 3,89 (s,
3H), 3,69 (m, 1H), 2,64 (m, 1H), 2,38 (m, 1H), 1,85 (breit, 1H) 13C-NMR (100 MHz; CDCl3)
(Carbonyl- und/oder Amidin-Kohlenstoffatome) δ 172,1, 169,8, 151,9 APCI-MS:
(M + 1) = 533/535 m/z
-
Herstellung von Verbindung
E (Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH
(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OMe))
-
(i)(2-Monofluorethyl)methansulfonat
Zu einer magnetisch gerührten
Lösung
von 2-Fluorethanol
(5,0 g, 78,0 mmol) in CH2Cl2 (90
ml) unter Stickstoff bei 0°C
wurden Triethylamin (23,7 g, 234 mmol) und Methansulfonylchlorid
(10,7 g, 93,7 mmol) hinzugefügt.
Das Gemisch wurde bei 0°C
für 1,5
Std. gerührt,
mit CH2Cl2 (100 ml)
verdünnt
und mit 2 N HCl (100 ml) gewaschen. Die wässrige Schicht wurde mit CH2Cl2 (50 ml) extrahiert, und
die vereinigten organischen Extrakte wurden mit Salzlösung (75
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt,
wobei die Untertitel-Verbindung (9,7 g, 88%) als gelbes Öl erhalten
wurde, das ohne weitere Reinigung eingesetzt wurde.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,76 (t,
J = 4 Hz, 1H), 4,64 (t, J = 4 Hz, 1H), 4,52 (t, J = 4 Hz, 1H), 4,43
(t, J = 4 Hz, 1H), 3,09 (s, 3H).
-
(ii) 3-Chlor-5-monofluorethoxybenzaldehyd
-
Zu
einer Lösung
von 3-Chlor-5-hydroxybenzaldehyd (8,2 g, 52,5 mmol; siehe Herstellung
A (ii) vorstehend) und Kaliumcarbonat (9,4 g, 68,2 mmol) in DMF
(10 ml) unter Stickstoff wurde eine Lösung von (2-Monofluorethyl)methansulfonat
(9,7 g, 68,2 mmol; siehe Schritt (i) vorstehend) in DMF (120 ml)
tropfenweise bei Raumtemperatur hinzugefügt. Das Gemisch wurde für 5 Std.
auf 100°C
erhitzt und dann über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktion wurde auf 0°C
abgekühlt,
in eiskalte 2 N HCl gegossen und mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden mit Salzlösung gewaschen, getrocknet
(Na2SO4), filtriert und
unter Vakuum eingeengt. Das braune Öl wurde auf Silicagel unter
Elution mit Hex:EtOAc (4:1) chromatographisch aufgetrennt, wobei
die Untertitel-Verbindung
(7,6 g, 71%) als gelbes Öl
erhalten wurde.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 9,92
(s, 1H), 7,48 (s, 1H), 7,32 (s, 1H), 7,21 (s, 1H), 4,87 (t, J =
4 Hz, 1H), 4,71 (t, J = 3 Hz, 1H), 4,33 (t, J = 3 Hz, 1H), 4,24
(t, J = 3 Hz, 1H).
-
(iii) Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R, S)CH(OTMS)CN
-
Zu
einer Lösung
von 3-Chlor-5-monofluorethoxybenzaldehyd (7,6 g, 37,5 mmol; siehe
Schritt (ii) vorstehend) und Zinkiodid (3,0 g, 9,38 mmol) in CH2Cl2 (310 ml) wurde
Trimethylsilylcyanid (7,4 g, 75,0 mmol) tropfenweise bei 0°C unter Stickstoff
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde für
3 Std. bei 0°C
und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktion wurde mit H2O (300 ml) verdünnt, die
organische Schicht wurde abgetrennt, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt,
wobei die Untertitel-Verbindung (10,6 g, 94%) als braunes Öl erhalten
wurde, das ohne weitere Reinigung oder Charakterisierung eingesetzt
wurde.
-
(iv) Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R, S)CH(OH)C(O)OH
-
Konzentrierte
Salzsäure
(100 ml) wurde zu Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R, S)CH(OTMS)CN
(10,6 g, 5,8 mmol; siehe Schritt (iii) vorstehend) hinzugefügt und die
Lösung
bei 100°C
für 3 Std.
gerührt.
Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Reaktion weiter auf 0°C abgekühlt, langsam mit 3 N NaOH (~
300 ml) basisch gemacht und mit Et2O (3 × 200 ml)
gewaschen. Die wässrige
Schicht wurde mit 2 N HCl (80 ml) angesäuert und mit EtOAc (3 × 300 ml)
extrahiert. Die vereinigten EtOAc-Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4), filtriert
und unter Vakuum eingeengt, wobei die Untertitel-Verbindung (8,6
g, 98%) als blassgelber Feststoff erhalten wurde, der ohne weitere
Reinigung verwendet wurde.
Rf = 0,28 (90:8:2 CHCl3:MeOH:konzentrierter
NH4OH)
1H-NMR
(300 MHz, CD3OD) δ 7,09 (s, 1H), 7,02 (s, 1H),
6,93 (s, 1H), 5,11 (s, 1H), 4,77-4,81 (m, 1H), 4,62-4,65 (m, 1H), 4,25-4,28
(m, 1H), 4,15-4,18 (m, 1H).
-
(v) Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(S)CH(OAc)C(O)OH
(a) und Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OH)C(O)OH
(b)
-
Eine
Lösung
von Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R,
S)CH(OH)C(O)OH (8,6 g, 34,5 mmol; siehe Schritt (iv) vorstehend)
und Lipase PS "Amano" (4,0 g) in Vinylacetat
(250 ml) und MTBE (250 ml) wurde bei 70°C unter Stickstoff für 3 Tage
erhitzt. Die Reaktion wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
das Enzym mittels Filtration durch Celite® entfernt.
Der Filterkuchen wurde mit EtOAc gewaschen und das Filtrat unter
Vakuum eingeengt. Chromatographie auf Silicagel unter Elution mit
CHCl3:MeOH:Et3N
(90:8:2) lieferte das Triethylamin-Salz der Untertitel-Verbindung
(a) als gelbes Öl.
Zusätzlich
wurde das Triethylamin-Salz der Untertitel-Verbindung (b)(4,0 g)
erhalten. Das Salz der Untertitel-Verbindung (b) wurde in H2O
(250 ml) gelöst,
mit 2 N HCl angesäuert und
mit EtOAc (3 × 200
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und unter Vakuum eingeengt, wobei die Untertitel-Verbindung (b)(2,8
g, 32%) als gelbes Öl
erhalten wurde.
-
Daten
für Untertitel-Verbindung
(b):
- Rf = 0,28 (90:8:2 CHCl3:MeOH:konzentrierter
NH4OH)
- 1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 7,09 (s,
1H), 7,02 (s, 1H), 6,93 (s, 1H), 5,11 (s, 1H), 4,77-4,81 (m, 1H),
4,62-4,65 (m, 1H),
4,25-4,28 (m, 1H), 4,15-4,18 (m, 1H).
-
(vi) Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OH)C(O)-(S)Aze-Pab(OMe)
-
Zu
einer Lösung
von Ph(3-Cl)(5-OCH2CH2F)-(R)CH(OH)C(O)OH
(818 mg, 3,29 mmol; siehe Schritt (v) vorstehend) in DMF (30 ml)
unter Stickstoff bei 0°C
wurden HAze-Pab(OMe))·2
HCl (1,43 g, 4,27 mmol, siehe internationale Patentanmeldung WO
00/42059), PyBOP (1,89 g, 3,68 mmol) und DIPEA (1,06 g, 8,23 mmol) hinzugefügt. Die
Umsetzung wurde für
2 Std. bei 0°C
und dann über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde unter Vakuum eingeengt und der Rückstand
zweimal auf Silicagel chromatographisch aufgetrennt, wobei zuerst
mit CHCl3:EtOH (15:1) und zweitens mit EtOAc:EtOH
(20:1) eluiert wurde, wobei die Titelverbindung (880 mg, 54%) erhalten
wurde.
Rf = 0,60 (10:1 CHCl3:EtOH)
1H-NMR (300 MHz, CD3OD,
komplexes Gemisch von Rotameren) δ 7,58-7,60
(d, J = 8 Hz, 2H), 7,34 (d, J = 7 Hz, 2H), 7,05-7,08(m, 2H), 6,95-6,99
(m, 1H), 5,08-5,13 (m, 1H), 4,77-4,82 (m, 1H), 4,60-4,68 (m, 1H), 3,99-4,51
(m, 7H), 3,82 (s, 3H), 2,10-2,75 (m, 2H).
13C-NMR
(150 MHz; CD3OD): (Carbonyl- und/oder Amidin-Kohlenstoffatome) δ 173,3, 170,8,
152,5, APCI-MS: (M + 1) = 493 m/z.
-
Herstellung von Verbindung
F (Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OH))
-
(i) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OH, Teoc)
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(Teoc) (0,148 g,
0,24 mmol; siehe Herstellung D Schritt (ix) vorstehend) wurde in
9 ml Acetonitril gelöst,
und 0,101 g (1,45 mmol) Hydroxylaminhydrochlorid wurden hinzugefügt. Das
Gemisch wurde bei 70°C
für 2,5
Std. erhitzt, durch Celite® filtriert und eingedampft.
Das Rohprodukt (0,145 g; 75% rein) wurde ohne weitere Reinigung
direkt im nächsten
Schritt eingesetzt.
-
(ii) Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OH)
-
Ph(3-Cl)(5-OCHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(OH, Teoc) (0,145
g, 0,23 mmol; siehe Schritt (i) vorstehend), wurde in 0,5 ml CH2Cl2 und 9 ml TFA
gelöst.
Man ließ die
Reaktion für
60 Minuten ablaufen. TFA wurde verdampft, und der Rückstand
wurde unter Verwendung von präparativer
HPLC gereinigt. Die Fraktionen von Interesse wurden vereinigt und
gefriergetrocknet (2x), was 72 mg (Ausbeute über zwei Schritte 62%) der
Titelverbindung ergab.
MS (m/z) 482 (M-1)–;
484 (M + 1)
1H-NMR (400 MHz; CD3OD): δ 7,58
(d, 2H), 7,33 (m, 3H), 7,15 (m, 2H), 6,89 (t, 1H hauptsächliches
Rotamer), 6,86 (t, 1H weniger häufiges
Rotamer), 5,18 (s, 1H hauptsächliches
Rotamer; und m, 1H weniger häufiges
Rotamer), 5,12 (s, 1H weniger häufiges
Rotamer), 4,77 (m, 1H hauptsächliches
Rotamer), 4,42 (m, 2H), 4,34 (m, 1H hauptsächliches Rotamer), 4,14 (m,
1H hauptsächliches
Rotamer), 4,06 (m, 1H weniger häufiges
Rotamer), 3,95 (m, 1H weniger häufiges
Rotamer), 2,66 (m, 1H weniger häufiges
Rotamer), 2,50 (m, 1H hauptsächliches
Rotamer), 2,27 (m, 1H hauptsächliches
Rotamer), 2,14 (m, 1H weniger häufiges
Rotamer)
13C-NMR (100 MHz; CD3OD): (Carbonyl- und/oder Amidin-Kohlenstoffatome,
Rotamere) δ 172,4,
172,3, 172,0, 171,4, 152,3, 152,1
-
Herstellung von Verbindung
H (Ph(3-Cl)(5-OCH2CHF2)-(R)CH
(OH)C(O)-Aze-Pab(OH))
-
(i) Ph(3-Cl)(5-OCH2CHF2)-(R)CH(OH)C(O)-Aze-Pab(Z)
-
Boc-Aze-Pab(Z)(siehe
internationale Patentanmeldung WO 97/02284, 92 mg, 0,197 mmol) wurde
in 10 ml mit HCl (g) gesättigtem
EtOAc gelöst,
und man ließ es
für 10
min reagieren. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
mit Ph(3-Cl)(5-OCH2CHF2)-(R)CH(OH)C(O)OH
(50 mg, 0,188 mmol), PyBOP (109 mg, 0,209 mmol) und schließlich Diisopropylethylamin
(96 mg, 0,75 mmol) in 2 ml DMF gemischt. Das Gemisch wurde für 2 Std.
gerührt
und dann in 50 ml Wasser gegossen und dreimal mit EtOAc extrahiert.
Die vereinigte organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft.
Das Rohprodukt wurde auf Silicagel mit EtOAc:MeOH (9:1) flashchromatographisch
aufgetrennt. Ausbeute: 100 mg (87%).
1H-NMR
(300 MHz, CD3OD, Gemisch von Rotameren) δ 7,85-7,75 (m, 2H), 7,45-7,25
(m, 7H), 7,11 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 7,08 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 7,05-6,9 (m, 2H), 6,13 (bt, 1H), 5,25-5,05 (m, 3H), 4,77
(m, 1H, teilweise durch das CD3OH-Signal
verdeckt), 4,5-3,9 (m, 7H), 2,64 (m, 1H, weniger häufiges Rotamer),
2,47 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,25 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,13 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer)
-
(ii) Ph (3-Cl)(5-OCH2CHF2)-(R)CH(OH)C(O)
-Aze-Pab(OH)
-
Hydroxylaminhydrochlorid
(65 mg, 0,94 mmol) und Triethylamin (0,319 g, 3,16 mmol) wurden
in 8 ml THF gemischt und für
1 Std. bei 40°C
ultraschallbehandelt. Ph(3-Cl)(5-OCH2CHF2)-(R)CH(OH)C(O) -Aze-Pab(Z) (96 mg, 0,156
mmol; siehe Schritt (i) vorstehend) wurde mit weiteren 8 ml THF
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde bei 40°C
für 4,5
Tage gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft und das Rohprodukt durch präparative RPLC mit CH3CN:0,1 M NH4OAc
(40:60) gereinigt. Ausbeute: 30 mg (38%). Reinheit: 99%.
1H-NMR (300 MHz, CD3OD,
Gemisch von Rotameren) δ 7,6-7,55 (m, 2H), 7,35-7,3
(m, 2H), 7,12 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 7,09 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 7,05-6,9 (m, 2H), 6,15 (Triplett von Multipletts, 1H),
5,15 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 5,13 (s, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 5,08 (s, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 4,77 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 4,5-4,2 (m, 5H), 4,08 (m, 1H, hauptsächliches Rotamer), 3,97 (m,
1H, weniger häufiges
Rotamer), 2,66 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer), 2,50 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,27 (m, 1H, hauptsächliches
Rotamer), 2,14 (m, 1H, weniger häufiges
Rotamer).
13C-NMR (100 MHz; CD3OD): (Carbonyl- und/oder Amidin-Kohlenstoffatome,
Gemisch von Rotameren) δ 172,8,
172,2, 171,4, 159,1, 158,9, 154,2.
APCI-MS: (M + 1) = 497/499
m/z
- Ac
- = Acetyl
- APCI
- = chemische Atmosphärendruck-Ionisation
(in Zusammenhang mit MS)
- API
- = Atmosphärendruck-Ionisation
(in Zusammenhang mit MS)
- wässr.
- = wässrig
- Aze (& (S)-Aze)
- = (S)-Azetidin-2-carboxylat
(wenn nicht anders angegeben)
- Boc
- = tert.-Butyloxycarbonyl
- br
- = breit (in Zusammenhang
mit NMR)
- CI
- = chemische Ionisation
(in Zusammenhang mit MS)
- d
- = Tag (e)
- d
- = Dublett (in Zusammenhang
mit NMR)
- DCC
- = Dicyclohexylcarbodiimid
- dd
- = Dublett von Dubletts
(in Zusammenhang mit NMR)
- DIBAL-H
- = Diisobutylaluminiumhydrid
- DIPEA
- = Diisopropylethylamin
- DMAP
- = 4-(N,N-Dimethylamino)pyridin
- DMF
- = N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- = Dimethylsulfoxid
- DSC
- = Differenzial-Scanning-Kalorimetrie
- DVT
- = Tiefenvenenthrombose
- EDC
- = 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
- Äqu.
- = Äquivalente
- ES
- = Elektronenspray
- ESI
- = Elektronenspray-Grenzschicht
- Et
- = Ethyl
- Ether
- = Diethylether
- EtOAc
- = Ethylacetat
- EtOH
- = Ethanol
- Et2O
- = Diethylether
- HATU
- = O-(Azabenzotriazol-1-yl)-N,
N, N', N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
- HBTU
- = [N, N, N', N'-Tetramethyl-O-(benzotriazol-1-yl)-uroniumhexafluorphosphat]
- HCl
- = Salzsäure, Chlorwasserstoffgas
oder Hydrochloridsalz (je nach dem Zusammenhang)
- Hex
- = Hexane
- HOAc
- = Essigsäure
- HPLC
- = Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
- LC
- = Flüssigkeitschromatographie
- m
- = Multiplett (in Zusammenhang
mit NMR)
- Me
- = Methyl
- McOH
- = Methanol
- min
- = Minute (n)
- MS
- = Massenspektroskopie
- MTBE
- = Methyl-tert.-butylether
- NMR
- = magnetische Kernresonanz
- OAc
- = Acetat
- Pab
- = para-Amidinobenzylamino
- H-Pab
- = para-Amidinobenzylamino
- Pd/C
- Palladium auf Kohle
- Ph
- = Phenyl
- PyBOP
- = (Benzotriazol-1-yloxy)tripyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat
- q
- = Quartett (in Zusammenhang
mit NMR)
- QF
- = Tetrabutylammoniumfluorid
- rt/RT
- = Raumtemperatur
- s
- = Singulett (in Zusammenhang
mit NMR)
- t
- = Triplett (in Zusammenhang
mit NMR)
- TBTU
- = [N, N, N',N'-Tetramethyl-O-(benzotriazol-1yl)uroniumtetrafluorborat]
- TEA
- = Triethylamin
- Teoc
- = 2-(Trimethylsilyl)ethoxycarbonyl
- TEMPO
- = freies 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy-Radikal
- TFA
- = Trifluoressigsäure
- TGA
- = Thermogravimetrie-Analyse
- THF
- = Tetrahydrofuran
- DC
- = Dünnschichtchromatographie
- UV
- = Ultraviolett
-
Die
Vorsilben n-, s-, i-, t- und tert.- haben ihre üblichen Bedeutungen: normal,
sekundär,
iso und tertiär.
-
Die
Beispiele 1-5 und 8-14 veranschaulichen die Erfindung. Die Beispiele
6 und 7 sind nur zu Vergleichszwecken vorhanden und bilden keinen
Teil der vorliegenden Erfindung. In den Beispielen und Figuren betreffen
die in Klammern angegebenen Verhältnisse
das Gew.-%-Verhältnis
von neutralem gelierendem Polymer zu iota-Carrageenan und berücksichtigen
nicht den basischen pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoff oder eine
andere Komponente, die vorhanden sein kann. In den beigefügten Figuren:
-
1:
Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit variierendem Zusammensetzungsverhältnis von iota-Carrageenan
und PEO, 4M. Die Tabletten wurden für 2 Std. bei pH 1 und für die restliche
Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
2:
Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem Zusammensetzungsverhältnis (20:80)
von PEO mit unterschiedlichem Molekulargewicht und iota-Carrageenan.
Die Tabletten wurden für
2 Std. bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
3:
Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem Zusammensetzungsverhältnis (80:20)
von PEO mit unterschiedlichem Molekulargewicht und iota-Carrageenan.
Die Tabletten wurden für
2 Std. bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
4:
Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit einem variierenden Zusammensetzungsverhältnis von
iota-Carrageenan und HPMC, 10000 cps. Die Tabletten wurden für 2 Std.
bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
5:
Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem Zusammensetzungsverhältnis (50:50)
von PEO, 4M, und iota-Carrageenan. Die Tabletten wurden für 24 Std.
in verschiedenen künstlichen
Medien analysiert.
-
6:
Freisetzung von H376/95 aus dem neutralen gelierenden Polymer PEO,
4M, analysiert in verschiedenen künstlichen Medien.
-
7:
Freisetzung von H376/95 aus dem anionischen Polymer iota-Carrageenan,
analysiert in verschiedenen künstlichen
Medien.
-
8:
Freisetzung von Verbindung A aus Mischungen mit dem Zusammensetzungsverhältnis (50:50) von
iota-Carrageenan und PEO, 4M, bei pH 1 und 6,8. Die Tabletten wurden
für 24
Std. in verschiedenen künstlichen
Medien analysiert.
-
9:
Freisetzung von Verbindung A aus Mischungen mit dem Zusammensetzungsverhältnis (50:50) von
iota-Carrageenan und HPMC, 10000 cps, bei pH 1 und 6,8. Die Tabletten
wurden für
24 Std. in verschiedenen künstlichen
Medien analysiert.
-
10:
Freisetzung von Verbindung B aus iota-Carrageenan, das mit dem neutralen Polymer
PEO, 4M, im Verhältnis
(50:50) und (80:20) gemischt war. Die Tabletten wurden für 2 Std.
bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
11:
Freisetzung von Verbindung B aus iota-Carrageenan, das mit dem neutralen Polymer
HPMC, 10000 cps, im Verhältnis
(50:50) gemischt war. Die Tabletten wurden für 2 Std. bei pH 1 und für die restliche Zeit
bei pH 6,8 analysiert.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit einem
variierenden Zusammensetzungsverhältnis von PEO, 4M, und iota-Carrageenan. Die
Tabletten wurden für
2 Stunden bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
-
Die
Tabletten wurden durch direktes Verpressen hergestellt. Der Wirkstoff,
PEO, 4M, und iota-Carrageenan
wurden gründlich
gemischt, und ein Gleitmittel, Natriumstearylfumarat, wurde durch
ein 0,7-mm-Sieb hinzugefügt.
Zusätzliches
abschließendes
Mischen erfolgte, und das Gemisch wurde mit einer 9-mm-Stanzform in einer
Ein-Stanzform-Tablettenpresse verpresst. Die Tabletten wurden in
einem Auflösebad,
UPS II (50 U/min, 37°C,
künstliche
Medien), das 0,1 M HCl, pH 1, enthielt, für zwei Stunden analysiert.
Danach wurden die Tabletten in ein Auflösebad mit 0,1 M Phosphatpuffer,
pH 6,8, überführt und
weiter analysiert. Die Ergebnisse der Analyse sind in 1 dargestellt.
Die (50:50)-Formulierung zeigt ein im Wesentlichen pH-unabhängiges Freisetzungsprofil
in einem pH-Bereich zwischen 1 und 6,8. Es kann zusätzlich geschlossen
werden, dass durch Mischen unterschiedlicher Verhältnisse
von dem anionischen Polymer, iota-Carrageenan und dem neutralen
gelierenden Polymer PEO, 4M, die Freisetzungsrate in Medien mit
unterschiedlichem pH modifiziert werden kann.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem
Zusammensetzungsverhältnis
(20:80) von PEO mit unterschiedlichem Molekulargewicht und iota-Carrageenan.
Die Tabletten wurden für
2 Stunden bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 hergestellt und analysiert. Die Ergebnisse der Analyse sind in 2 dargestellt
und zeigen, dass die Verwendung eines höheren Molekulargewichts bei
dem neutralen gelierenden Polymer eine langsamere Freisetzungsrate
bei neutralem pH ergibt. Die Freisetzungsrate im niedrigen pH-Bereich
ist unbeeinflusst, weil in der Formulierung eine ausreichende Menge
anionisches Polymer enthalten ist.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem
Zusammensetzungsverhältnis
(80:20) von PEO mit unterschiedlichen Molekulargewicht zu iota-Carrageenan.
Die Tabletten wurden für
2 Stunden bei pH 1 und für
die restliche Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 hergestellt und analysiert. 3 zeigt,
wie die Verwendung eines gelierenden Polymers mit höherem Molekulargewicht
die Freisetzungsrate bei neutralem pH verringern kann.
-
Gleichzeitig
ist verglichen mit den in 2 dargestellten
Beispielen die freisetzungsverzögernde
Wirkung bei pH 1 weniger ausgeprägt,
weil eine kleinere Menge iota-Carrageenan verwendet wird.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit einem
variierenden Zusammensetzungsverhältnis von iota-Carrageenan
und HPMC, 10000 cps. Die Tabletten wurden für 2 Stunden bei pH 1 und für die restliche
Zeit bei pH 6,8 analysiert.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 hergestellt und analysiert. Die Ergebnisse der Analyse in verschiedenen
Lösemedien
sind in 4 dargestellt. Die (50:50)-Formulierung
zeigt wiederum ein im Wesentlichen pH-unabhängiges Freisetzungsprofil in
einem pH-Bereich zwischen 1 und 6,8. Es kann geschlossen werden,
dass die Freisetzungsrate wiederum durch Mischen unterschiedlicher
Verhältnisse
von verschiedenen anderen neutralen gelierenden Polymeren, in diesem
Fall HPMC, 10000 cps, mit dem anionischen Polymer, iota-Carrageenan,
modifiziert werden kann.
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus Mischungen mit dem
Zusammensetzungsverhältnis
(50:50) von PEO 4M und iota-Carrageenan. Die Tabletten wurden für 24 Stunden
in verschiedenen Medien analysiert.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 durch direktes Verpressen hergestellt. Die Analysen erfolgten in
Auflösebädern (USP-Apparatur
2, wobei die Tabletten in einem Korb entlang des
Flussstroms positioniert waren), wobei drei Tabletten für 24 Stunden
in jedem Medium, 0,1 M HCl und einem 0,1 M Phosphatpuffer, pH 6,8,
mit 5% Ethanol (EtOH), der zur Verbesserung der Löslichkeit
des Arzneistoffs zugegeben wurde, analysiert wurden. Die in 5 dargestellten
Ergebnisse der Analyse zeigen deutlich, dass eine Tablette mit einem
pH-unabhängigen
Freisetzungsprofil hergestellt werden kann, wenn eine Zusammensetzung
mit gleichen Teilen von PEO, 4M, und iota-Carrageenan verwendet
wird.
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus den neutralen gelierenden
Polymer PEO 4M in Abwesenheit von iota-Carrageenan und analysiert
in verschiedenen künstlichen
Medien.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 durch direktes Verpressen hergestellt. Die Analysen erfolgten getrennt
in verschiedenen Auflösebädern. Die
Tabletten in den Gefäßen, die
0,1 M HCl enthielten, wurden für 2
Stunden analysiert. Wenn 0,1 M Phosphatpuffer, pH 6,8, als Auflösemedium
verwendet wurde, wurden die Tabletten für 20 Stunden analysiert. Die
Ergebnisse in 6 zeigen, dass die Freisetzungsrate
in pH 1 signifikant größer ist
als die Freisetzung in pH 6,8, was zeigt, dass die Verwendung des
neutralen Polymers allein nicht ausreichend ist, um ein pH-unabhängiges Freisetzungsprofil
für einen
basischen Arzneistoff mit pH-abhängiger
Löslichkeit
zu erhalten.
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von H376/95 aus dem anionischen Polymer
iota-Carrageenan in Abwesenheit eines neutralen gelierenden Polymers
und analysiert in verschiedenen künstlichen Medien.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
1 durch direktes Verpressen hergestellt. Die Analysen erfolgten ähnlich,
wie bei Beispiel 6, getrennt in verschiedenen Auflösebädern. 7 zeigt,
wie die Freisetzungsrate in pH 1 verglichen mit der Freisetzung
in pH 6,8 langsamer ist. Diese Wirkung wird nicht beobachtet, wenn
ein beliebiges anderes Homopolymer, das wir als Matrixpolymer getestet
haben, verwendet wird.
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von Verbindung A aus einer Mischung
mit dem Zusammensetzungsverhältnis
(50:50) von PEO 4M und iota-Carrageenan.
Die Tabletten wurden für
24 Stunden in verschiedenen Medien analysiert.
-
-
Der
Wirkstoff wurde manuell mit den Polymeren und mit Gleitmittel gemischt.
Das Gemisch wurde direkt zu Tabletten verpresst.
-
Beispiel 9
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von Verbindung A aus einer Mischung
mit dem Zusammensetzungsverhältnis
(50:50) von HPMC, 10000 cps, und iota-Carrageenan. Die Tabletten
wurden für
24 Stunden in verschiedenen Medien analysiert.
-
-
Der
Wirkstoff wurde manuell mit den Polymeren und mit Gleitmittel gemischt.
Das Gemisch wurde direkt zu Tabletten verpresst.
-
Untersuchung
der kumulativen Freisetzung von Verbindung A aus Tabletten der Beispiele
8 und 9 Zwei einzelne Tabletten wurden bezüglich der Arzneistofffreisetzung
in 900 ml Medien unter Verwendung einer USP-Auflöseapparatur 2 (Rührschaufel
+ Korb) bei 50 U/min
und 37°C
getestet. Die verwendeten Auflösemedien
waren 0,1 M Salzsäure
(pH 1) und 0,1 M Natriumphosphatpuffer (pH 6,8) mit 5% Ethanol,
der zur Verbesserung der Arzneistofflöslichkeit zugegeben wurde.
Es wurde bestätigt,
dass die Zugabe von Ethanol die Rate der Freisetzung dieser Zusammensetzungen
nicht signifikant beeinflusste. Es wurde eine in-line-Quantifizierung unter
Verwendung des faseroptischen Systems von C Technologies mit 235
nm als analytischer Wellenlänge,
wenn 0,1 M HCl als Auflösemedium
verwendet wurde, und mit 250 nm als analytischer Wellenlänge durchgeführt, wenn
modifizierter Phosphatpuffer pH 6,8 als Auflösemedium verwendet wurde. 350
nm wurde bei beiden Medien als Bezugswellenlänge verwendet.
-
Beispiel 10
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von Verbindung B aus einer Mischung
mit einem Zusammensetzungsverhältnis
(50:50) von PEO, 4M, und iota-Carrageenan.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
9 hergestellt. Die Freisetzungsdaten sind in 10 gezeigt.
-
Beispiel 11
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von Verbindung B aus einer Mischung
mit einem Zusammensetzungsverhältnis
(80:20) von PEO, 4M, und iota-Carrageenan.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
9 hergestellt. Die Freisetzungsdaten sind in 10 gezeigt.
-
Beispiel 12
-
Dieses
Beispiel zeigt die Freisetzung von Verbindung B aus einer Mischung
mit einem Zusammensetzungsverhältnis
(50:50) von HPMC, 10000 cps, und iota-Carrageenan.
-
-
Die
Tabletten wurden gemäß Beispiel
9 hergestellt. Die Freisetzungsdaten sind in 11 gezeigt.
-
Beispiel 13
-
Direktes Verpressen von
Verbindung C mit HPMC 10000 cps
-
Das
Wirkstoff- und Excipienten-Material wurde in einem Knetbottich gemischt.
Die Mischung wurde mit Natriumstearylfumarat geschmiert und unter
Verwendung einer Exzenterpresse zu Tabletten verpresst.
-
-
Daten
zur Freisetzungsrate
-
Direktes Verpressen von
Verbindung C mit HPMC 10000 cps und iota-Carrageenan, Verhältnis 50:50
-
Das
Wirkstoff- und Excipienten-Material wurde in einem Knetbottich gemischt.
Die Mischung wurde mit Natriumstearylfumarat geschmiert und unter
Verwendung einer Exzenterpresse zu Tabletten verpresst.
-
-
Daten
zur Freisetzungsrate
-
Die
Freisetzungsraten wurden wie folgt bestimmt. Drei einzelne Tabletten
wurden bezüglich
der Arzneistofffreisetzung in 900 ml Medien unter Verwendung einer
USP-Auflöseapparatur
2 (Rührschaufel
+ Korb) bei 50 U/min
und 37°C getestet.
Die verwendeten Auflösemedien
waren 0,1 M Salzsäure
(pH 1) und 0,1 M Natriumphosphatpuffer (pH 6,8). Es wurde eine in-line-Quantifizierung unter
Verwendung des faseroptischen Systems von C Technologies mit 220
nm als analytischer Wellenlänge,
wenn 0,1 M HCl als Auflösemedium
verwendet wurde, und mit 260 nm als analytischer Wellenlänge durchgeführt, wenn
modifizierter Phosphatpuffer pH 6,8 als Auflösemedium verwendet wurde. 350
nm wurde bei beiden Medien als Bezugswellenlänge verwendet. Für die beiden ersten
Stunden der Analyse wurde der Freisetzungswert alle 15 Minuten,
dann für
die restliche Analyse jede Stunde gemessen.
-
Beispiel 14
-
-
Die
Formulierung kann wie im Beispiel 13 beschrieben hergestellt werden.