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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung einer
Epoxidharzbeschichtung und insbesondere auf solch eine Zusammensetzung,
die ein Härtungsmittel
umfasst, welches ein trimeres fettiges Triamin und/oder ein höheres oligomeres
Amin umfasst.
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Hintergrund
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Beschichtungen
auf Grundlage von Epoxidharzen sind wichtige Industrieprodukte.
Der größte Anteil dieser
Produkte wird für
den Schutz und die Dekoration großer Metall- oder Betonstrukturen
wie etwa Brücken, Schiffe,
Industriebehälter,
etc. verwendet, bei denen die Beschichtung unter Umgebungsbedingungen
aufgebracht werden muss. Epoxidharzbeschichtungen liefern in Kombination
Korrosionsfestigkeit, Wasserfestigkeit, Abriebfestigkeit und Lösungsmittelfestigkeit.
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Die
meisten Epoxidharzbeschichtungen, die für eine Außenaufbringung vorgesehen sind,
setzen als Härtungsmittel
polyfunktionelle Amine ein, entweder allein oder in einigen Fällen in
Kombination mit anderen Härtungsmitteln.
Verschiedene Klassen von Aminhärtungsmitteln
werden kommerziell verwendet, einschließlich Diamine mit geringem
Molekulargewicht wie etwa Metaxyloldiamin, Isophorondiamin, Polyetherdiamine und
Polyamide (üblicherweise
die Reaktionsprodukte von dimeren Fettsäuren (wie etwa PRIPOL 1017
und PRIPOL 1048 (Handelsbezeichnungen, von Uniquema)) und Polyaminen).
Sie werden in W. R. Ashcroft, Curing Agents for Epoxy Resins, in
B. Ellis (Hrsg.), Chemistry and Technology of Epoxy Resins, Blackie
Academic and Professional, London, 1993, Seiten 37–71 beschrieben.
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Allerdings
gibt es eine Anzahl von Problemen, die mit den bestehenden Epoxidharzhärtungsmitteln verbunden
sind. Zum Beispiel sind Diamine mit geringem Molekulargewicht oftmals
flüchtig
und manchmal toxisch und können
zu einem Epoxidharz mit unzureichender Biegsamkeit führen.
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Polyamide
können
andererseits eine relativ geringe Reaktivität insbesondere bei Temperaturen
nahe Null aufweisen und haben zudem im Allgemeinen eine große Viskosität, was bedeutet,
dass sie mit organischen Lösungsmitteln
verwendet werden müssen.
Sowohl aus Umwelt- als auch Sicherheitsgründen gibt es das allgemeine
Erfordernis, den Lösungsmittelgehalt
in Beschichtungen einschließlich
Epoxidbeschichtungen zu verringern. Somit gibt es einen Bedarf für verbesserte
Härtungsmittel
geringer Viskosität
für Epoxidharze.
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Beschränkungen
der Verwendung von Lösungsmitteln
können
es erforderlich machen, dass ungeachtet der Viskosität des verwendeten
Härtungsmittels
Epoxidharze mit geringem Molekulargewicht anstelle der bevorzugten
Epoxidharze mit hohem Molekulargewicht eingesetzt werden. Die Verwendung
von Epoxidharzen mit geringem Molekulargewicht verlängert die
Trocknungszeit der Beschichtungen. Somit gibt es einen Bedarf für Härtungsmittel,
welche die Trocknungszeit von Epoxidbeschichtungen, insbesondere
jenen auf der Basis flüssiger
Epoxidharze, verkürzen.
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Für einen
guten Schutz von Substraten wie etwa Beton und Metall ist es notwendig,
dass die Beschichtung eine gute Haftung an das Substrat beibehält, insbesondere
unter nassen Bedingungen. Während
Epoxidbeschichtungen im Allgemeinen eine gute Haftung aufweisen,
gibt es immer noch eine Bedarf für
eine verbesserte Haftung, insbesondere auf Substraten wie etwa kaltgewalztem
Stahl (cold rolled steel, CRS).
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Schließlich gibt
es einen Bedarf für
Härtungsmittel,
die zu Zusammensetzungen einer Epoxidharzbeschichtung mit größerer Korrosionsfestigkeit
führen,
was Überzüge mit längerer Lebensdauer
ergibt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Wir
haben nun überraschenderweise
eine Zusammensetzung einer Epoxidharzbeschichtung gefunden, welche
wenigstens eines der vorstehend erwähnten Probleme verringert oder
im Wesentlichen löst.
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Beschichtungszusammensetzung
umfassend ein Epoxidharz und ein Härtungsmittel, welches von 14 bis
20 Gew.-% tetramere fettige Tetraamine und höhere Oligomere, 25 bis 35 Gew.-%
trimeres fettiges Triamin und 50 bis 60 Gew.-% dimeres fettiges
Diamin umfasst, alle auf Basis des Gesamtgewichts an tetramerem
fettigen Tetraamin und höherem
Oligomer, Trimer- und Dimeramin, die in dem Härtungsmittel vorliegen.
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Epoxidharz,
das mit einem Härtungsmittel
gehärtet
ist, welches von 14 bis 20 Gew.-% tetrameres fettiges Tetraamin
und höheres
Oligomer, 25 bis 35 Gew.-% trimeres fettiges Triamin und 50 bis
60 Gew.-% dimeres fettiges Diamin umfasst, alle auf Basis des Gesamtgewichts
an tetramerem fettigen Tetraamin und höherem Oligomer, Trimer- und
Dimeramin, die in dem Härtungsmittel
vorliegen.
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Verwendung
eines Härtungsmittels,
welches von 14 bis 20 Gew.-% tetrameres fettiges Tetraamin und höheres Oligomer,
25 bis 35 Gew.-% trimeres fettiges Triamin und 50 bis 60 Gew.-%
dimeres fettiges Diamin umfasst, alle auf Basis des Gesamtgewichts
an tetramerem fettigen Tetraamin und höherem Oligomer, Trimer- und
Dimeramin, die in dem Härtungsmittel
vorliegen, um ein Epoxidharz zu härten.
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Betonsubstrat
(konkretes Substrat), das (i) mit einer Primärschicht, die aus einer Beschichtungszusammensetzung
erzeugt ist, die ein Epoxidharz und ein Härtungsmittel umfasst, welches
von 14 bis 20 Gew.-% tetrameres fettiges Tetraamin und höheres Oligomer,
25 bis 35 Gew.-% trimeres fettiges Triamin und 50 bis 60 Gew.-%
dimeres fettiges Diamin umfasst, alle auf Basis des Gesamtgewichts
an tetramerem fettigen Tetraamin und höherem Oligomer, Trimer- und
Dimeramin, die in dem Härtungsmittel
vorliegen, und (ii) einer zusätzlichen Epoxidharz-Beschichtungsschicht
beschichtet ist, die von der Primärschicht verschieden ist und
optional einen Füllstoff
umfasst.
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Stahlsubstrat,
das (i) mit einer Primärschicht,
die aus einer Beschichtungszusammensetzung erzeugt ist, die ein
Epoxidharz und ein Härtungsmittel
umfasst, welches von 14 bis 20 Gew.-% tetrameres fettiges Tetraamin
und höheres
Oligomer, 25 bis 35 Gew.-% trimeres fettiges Triamin und 50 bis
80 Gew.-% dimeres fettiges Diamin umfasst, alle auf Basis des Gesamtgewichts
an tetramerem fettigen Tetraamin und höherem Oligomer, Trimer- und
Dimeramin, die in dem Härtungsmittel
vorliegen, und (ii) einer zusätzlichen Alkydharz-
oder Polyurethanharz-Beschichtungsschicht beschichtet ist.
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Die
Erfindung stellt des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer
Beschichtungszusammensetzung umfassend (i) Polymerisieren von Fettsäuren unter
Druck, um eine Reaktionsmischung herzustellen, die monomere und/oder
dimere und/oder trimere Fettsäure
umfasst, (ii) Umwandeln wenigstens einer der Säuren in der in (i) hergestellten
Reaktionsmischung in ein Amin und (iii) Vermengen von wenigstens
einem der in (ii) hergestellten Amine mit einem Epoxidharz, unter
der Voraussetzung, dass wenigstens eines der Amine ein trimeres
fettiges Triamin oder ein höheres
oligomeres Amin ist.
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Das
Epoxidharz ist eine Polyepoxidverbindung, die pro Molekül mehr als
eine 1,2-Epoxidgruppe aufweist. Solche Epoxide sind in der Technik
der Epoxidbeschichtungen gut bekannt und werden in Y. Tanaka, „Synthesis
and Characteristics of Epoxides",
in C. A. May, Hrsg., Epoxy Resins Chemistry and Technology (Marcel
Dekker, 1988) beschrieben. Beispiele schließen jene Epoxide ein, die im
U.S.-Patent Nr. 5,599,855, Spalte 5, Zeile 6 bis Spalte 6, Zeile
20 offenbart sind. Die bevorzugten Polyepoxidverbindungen sind die
Diglycidylether von Bisphenol-A, die weitergebildeten Diglycidylether
von Bisphenol-A, die Diglycidylether von Bisphenol-F und die Epoxynovolakharze.
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Epoxidharze
sind mit einer Spanne von Viskositäten erhältlich. Die am üblichsten
eingesetzten Epoxidharze sind jene, die auf dem Diglycidylether
von Bisphenol-A (DGEBA) basieren, und Oligomere mit höherem Molekulargewicht,
die durch die Weiterbildung von DGEBA mit zusätzlichem Bisphenol-A hergestellt
werden.
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Epoxidharze
sind im Allgemeinen bifunktionell oder geringfügig weniger als bifunktionell
und können durch
ihr Epoxidäquivalentgewicht
(epoxy weight equivalent, EEW) gekennzeichnet werden. So weist ein
von Bisphenol-A abgeleitetes Epoxidharz mit einem EEW von 180 g
eine Viskosität
von etwa 8500 mPa·s
auf. Ein geringes Anheben des EEW auf 190 g erhöht die Viskosität auf etwa
12.000 mPa·s.
Bei einem EEW von etwa 300 g kristallisieren Epoxidharze mit einer
ziemliche hohen Geschwindigkeit zu einem Semi-Feststoff aus, und oberhalb
eines EEW von etwa 400 g sind sie Feststoffe, und somit können ihre
Viskositäten
bei Raumtemperatur nicht gemessen werden.
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Bei
der Zubereitung von Beschichtungen ist es häufig vorteilhaft, Epoxidharze
mit höherem
Molekulargewicht wie etwa jene mit einem EEW von 450 bis 500 g (in
der Industrie als „Typ
1" Harze bekannt)
einzusetzen. Harze mit hohem Molekulargewicht verringern die Trocknungszeit
der Beschichtung dramatisch. Darüber
hinaus führen
Epoxidharze mit höherem
Molekulargewicht zu biegsameren und schlagfesteren Beschichtungen
als Epoxidharze mit geringerem Molekulargewicht. Unglücklicherweise
erfordert die hohe Viskosität
der Epoxidharze mit höherem
Molekulargewicht den Einsatz größerer Lösungsmittelmengen,
um eine für
das Aufbringen geeignete Viskosität zu erzielen.
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Um
die Viskosität
einer festgelegten Zusammensetzung zu verringern, kann das Epoxidharz
mit einem Anteil monofunktionalen Epoxids modifiziert werden. Diese
Verringerung der Viskosität
kann es zum Beispiel möglich
machen, die Pigmentmenge in einer Zubereitung zu vergrößern, während immer
noch ein leichtes Aufbringen möglich
ist, oder kann die Verwendung eines Epoxidharzes mit höherem Molekulargewicht
ermöglichen.
Beispiele für nützliche
Monoepoxide schließen
Styroloxid, Cyclohexenoxid, Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid
und die Glycidylether von Phenol, die Cresole, tert-Butylphenol und andere
Alkylphenole, Butanol, 2-Ethylhexanol
und C8- bis C14-Alkohole ein.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Epoxidharze weisen bevorzugt
ein EEW im Bereich von 160 bis 4000 g, mehr bevorzugt 170 bis 800
g, insbesondere 180 bis 700 g und speziell 184 bis 500 g auf.
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Zum
Aufbringen auf Stahl weisen die Epoxidharze bevorzugt ein EEW im
Bereich von 450 bis 550 g, mehr bevorzugt 470 bis 530 g, insbesondere
490 bis 510 g und speziell etwa 500 g auf. Zum Aufbringen auf Beton
weisen die Epoxidharze bevorzugt ein EEW im Bereich von 180 bis
250 g, mehr bevorzugt 184 bis 200 g, insbesondere 188 bis 195 g
und speziell etwa 190 g auf.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete trimere fettige Triaminhärtungsmittel
ist bevorzugt aus der korrespondierenden trimeren Fettsäure gebildet.
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Die
Begriffe trimere Fettsäure
und dimere Fettsäure
sind in der Technik gut bekannt und beziehen sich auf Trimerisations-/Dimerisationsprodukte
von einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
und/oder Estern von diesen. Sie werden in T. E. Breuer, „Dimer
Acids", in J. I.
Kroschwitz (Hrsg.), Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology,
4. Aufl., Wiley, New York, 1993, Band 8, Seiten 223–237 beschrieben.
Sie werden hergestellt, indem Fettsäuren unter Druck polymerisiert
und dann das meiste der nicht umgesetzten Fettsäure des Ausgangsmaterials durch
Destillation entfernt wird. Das Endprodukt enthält üblicherweise einige monomere Fettsäuren, hauptsächlich dimere
Fettsäuren,
und trimere Fettsäuren
und einige höhere
oder oligomere Fettsäuren.
Das resultierende Produkt kann mit verschiedenen Anteilen der unterschiedlichen
Fettsäuren
hergestellt werden. Das Verhältnis
der dimeren Fettsäuren
zu den trimeren Fettsäuren
kann verändert
werden, indem die Verfahrensbedingungen und/oder die eingesetzte
ungesättigte
Fettsäure
verändert
werden. Die trimere Fettsäure
kann in im Wesentlichen reiner Form aus der Produktmischung unter
Einsatz von in der Technik bekannten Reinigungstechniken isoliert
werden, oder alternativ kann eine Mischung aus trimerer Fettsäure und
dimerer Fettsäure
verwendet werden, um die korrespondierenden Amine herzustellen.
Das trimere fettige Triamin und optional dimere fettige Diamin können aus
der korrespondierenden trimeren Fettsäure und optional dimeren Fettsäure durch
in der Technik bekannte chemische Standardverfahren hergestellt
werden, zum Beispiel durch Umsetzen mit Ammoniak gefolgt von Hydrierung,
wie es in EP-A-530696 beschrieben ist.
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Bevorzugte
trimere fettige Triamine sind Trimere von C10-bis C30-,
mehr bevorzugt C12- bis C24-,
insbesondere C14-bis C22- und
speziell C18-Alkylketten. Somit enthalten
bevorzugte trimere fettige Triamine im Bereich von 30 bis 80, mehr
bevorzugt 38 bis 72, speziell 42 bis 66 und insbesondere 54 Kohlenstoffatome.
Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) des trimeren fettigen Triamins
liegt bevorzugt im Bereich von 750 bis 950, mehr bevorzugt 790 bis
910, insbesondere 810 bis 890 und speziell 830 bis 870.
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Geeignete
trimere fettige Triamine sind bevorzugt abgeleitet von (d. h. sind
Aminäquivalente
von) den Trimerisationsprodukten von Oleinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Palmitoleinsäure, Elaidinsäure und
insbesondere Oleinsäure.
Die trimeren fettigen Triamine können
zudem abgeleitet sein von den Trimerisationsprodukten der Mischungen
ungesättigter
Fettsäuren,
die bei der Hydrolyse von natürlichen
Fetten und Ölen
erhalten werden, zum Beispiel von Sonneblumenöl, Sojabohnenöl, Olivenöl, Rapsöl, Baumwollöl und Tallöl. Zum Beispiel
unter Verwendung eines Nickelkatalysators hydrierte trimere Fettsäuren können ebenfalls
verwendet werden, um die korrespondierenden trimeren fettigen Triamine
herzustellen.
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In ähnlicher
Weise leiten sich die dimeren fettigen Diamine bevorzugt von den
Dimerisationsprodukten der in dem vorstehenden Paragraphen erwähnten Materialien
ab und sind bevorzugt Dimere von C10- bis
C30-, mehr bevorzugt C12-
bis C24-, insbesondere C14-
bis C22- und speziell C18-Alkylketten. Somit
enthalten die dimeren fettigen Diamine bevorzugt im Bereich von
20 bis 60, mehr bevorzugt 24 bis 48, insbesondere 28 bis 44 und
speziell 36 Kohlenstoffatome. Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
des dimeren fettigen Diamins liegt bevorzugt im Bereich von 450
bis 690, mehr bevorzugt 500 bis 640, insbesondere 530 bis 610 und
speziell 550 bis 590.
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Bei
der Ausführung
der vorliegenden Erfindung werden tetramere fettige Tetraamine und
höhere
Oligomere (auf die hiernach beide als oligomere Amine Bezug genommen
wird) während
der Herstellung des Amins aus der trimeren Fettsäure und/oder der dimeren Fettsäure und/oder
der monomeren Fettsäure
erzeugt. Solche oligomeren Amine können ebenfalls als ein Härtungsmittel
für Epoxidharze
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, entweder allein (durch Isolation aus
der Reaktionsmischung des Aminprodukts) oder in Kombination mit
trimeren fettigen Triaminen und/oder dimeren fettigen Diaminen und/oder monomeren
fettigen Monoaminen. Die oligomeren Amine sind bevorzugt Oligomere,
die 4 oder mehr Einheiten aus C10- bis C30-, mehr bevorzugt C12-
bis C24-, insbesondere C14-
bis C22- und speziell C18-Alkylketten enthalten.
Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) des oligomeren Amins ist geeignet
größer als
1.000 und liegt bevorzugt im Bereich von 1.200 bis 1.800, mehr bevorzugt
1.300 bis 1.700, insbesondere 1.400 bis 1.600 und speziell 1.400
bis 1.550.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Härtungsmittel ist normalerweise
mit Epoxidharzen bei stöchiometrischen
Anteilen von Aminwasserstoff zu Epoxidgruppen, geeignet im Bereich
des Molverhältnisses von
0,25 bis 4:1, bevorzugt 0,5 bis 2:1, mehr bevorzugt 0,8 bis 1,2:1,
insbesondere 0,9 bis 1,1:1 und speziell etwa 1:1 formuliert.
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Die
Kompatibilität
der Zusammensetzung einer Epoxidharzbeschichtung kann verbessert
werden, indem ein Anteil des Härtungsmittels
mit monofunktionellen Epoxidharzen oder bifunktionellen Epoxidharzen (mit
einem Überschuss
an Aminwasserstoff) umgesetzt werden, bevor alle Reaktanten miteinander
vermengt werden. Dies ist eine Fachleuten gut bekannte, übliche Vorgehensweise
und wird allgemein als Adduktion bezeichnet. Besonders nützliche
Epoxidharze für
die Adduktion schließen
die Diglycidylether von Bisphenol-A, die weitergebildeten Diglycidylether
von Bisphenol-A, die Diglycidylether von Bisphenol-F, Styroloxid,
Cyclohexenoxid und die Glycidylether von Phenol und anderen Alkylphenolen
ein.
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Ein
Vorteil einer Beschichtungszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, dass relativ niedrige Viskositäten bei einem relativ hohen
Feststoffgehalt (gemeinsame Menge von Epoxidharz und Härtungsmittel),
d. h. bei einem geringen Lösungsmittelgehalt,
erzielt werden können.
Somit kann eine Beschichtungszusammensetzung mit einer Viskosität von 40
mPa·s
bei 23°C
erzielt werden, die basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung
einen Feststoffgehalt von größer als
35 Gew.-%, mehr bevorzugt im Bereich von 40 bis 70 Gew.-%, insbesondere
45 bis 60 Gew.-% und speziell 50 bis 55 Gew.-% aufweist. In ähnlicher
Weise kann eine Beschichtungszusammensetzung mit einer Viskosität von 40
mPa·s
bei 23° erzielt
werden, die basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung
einen Lösungsmittelgehalt
von weniger als 65 Gew.-%, mehr bevorzugt im Bereich von 30 bis
60 Gew.-%, insbesondere 40 bis 55 Gew.-% und speziell 45 bis 50
Gew.-% aufweist. Die Beschichtungszusammensetzung weist geeignet
einen Feststoffgehalt in Gew.-% basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zusammensetzung von größer als
dem Viskositätswert
in mPa·s
bei 23°C
der Beschichtungszusammensetzung auf, bevorzugt um 4, mehr bevorzugt
im Bereich von 8 bis 30, insbesondere 10 bis 20 und speziell 12
bis 16 Einheiten größer.
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Bei
der Verwendung weist eine bevorzugte Beschichtungszusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Viskosität
im Bereich von 40 bis 50 mPa·s
bei 23°C
und bevorzugt einen Feststoffgehalt im Bereich von 35 bis 70 Gew.-%,
mehr bevorzugt 45 bis 65 Gew.-% und insbesondere 50 bis 60 Gew.-%
basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung auf.
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Ein
spezieller Vorteil ist, dass die vorstehenden bevorzugten Bereiche
des Feststoff- und Lösungsmittelgehalts
für ein
Epoxidharz mit einem EEW im Bereich von 450 bis 500 g erzielt werden
können.
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Die
vorstehenden bevorzugten Feststoff- und Lösungsmittelbereiche sind für Beschichtungszusammensetzungen
relevant, die kaum oder keinen Füllstoff
oder Pigmentmaterial, die normalerweise anorganische Materialien
sind, enthalten. Geeignete Füllstoffe
schließen
Kreide und Ton ein, und geeignete Pigmente schließen Ruß, Titandioxid
und Eisenoxid ein. Wenn die Beschichtungszusammensetzung signifikante
Mengen an Füllstoffen
und/oder Pigmenten enthält,
z. B. insgesamt 25 bis 30 Gew.-% basierend auf dem Gewicht der Beschichtungszusammensetzung,
wird dann normalerweise Lösungsmittel
zuzugeben sein, um die erwünschte
Viskosität
zu erzielen.
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Unter
einigen Umständen
kann es vorteilhaft sein, so genannte Beschleuniger in Beschichtungszusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung einzubringen. Solche Beschleuniger werden in H. Lee und
K. Neville, Handbook of Epoxy Resins, McGraw-Hill, New York, 1967
beschrieben. Geeignete Beschleuniger schließen verschiedene organische
Säuren,
Alkohole, Phenole, tertiäre
Amine, Hydroxyamine und dergleichen ein. Speziell nützliche
Beschleuniger schließen
Benzylalkohol, Phenol, alkylsubstituierte Phenole wie etwa Nonylphenol,
Octylphenol, t-Butylphenol, Cresol und dergleichen, Bisphenol-A,
Salicylsäure,
Dimethylaminomethylphenol, Bis(dimethylaminomethyl)phenol und Tris(dimethylaminomethyl)phenol
ein. Normalerweise werden solche Beschleuniger in Mengen von 10%
oder weniger basierend auf dem Gesamtgewicht des Epoxidharzes und
noch üblicher
in Mengen von weniger als 5% eingesetzt.
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Weichmacher
können
ebenfalls in die Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung eingebracht sein. Dies ist insbesondere in Fällen nützlich,
bei denen in Abwesenheit solch eines Weichmachers die Glasübergangstemperatur,
Tg, der Zusammensetzung die Umgebungstemperatur signifikant übersteigt,
bevor ein Reaktionsausmaß erzielt
worden ist, das notwendig ist, um bestimmte Anforderungen wie etwa
Lösungsmittelfestigkeit,
chemische Beständigkeit
und Zugfestigkeit zu erfüllen.
Solche Weichmacher sind Fachleuten gut bekannt und werden in D.
F. Cadogan und C. J. Howick, „Plasicizers", in J. I. Kroschwitz, Hrsg.,
Kirk-Othmer Encyclopediea of Chemical Technology, 4. Aufl., Wiley,
New York, 1996, Band 19, Seiten 258–290 beschrieben. Speziell
nützliche
Weichmacher schließen
Benzylalkohol, Nonylphenol und verschiedene Ester von Phthalsäure ein.
Die Esterweichmacher sind normalerweise in der gleichen Einheit
wie das Epoxidharz eingebracht, um die Reaktion mit dem Härtungsmittel
zu minimieren.
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Schützende oder
dekorative Beschichtungen, die aus einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind, können
mit einer großen
Auswahl an Inhaltsstoffen, die Fachleuten der Beschichtungszubereitung
gut bekannt sind, einschließlich
Lösungsmitteln,
Füllstoffen,
Pigmenten, pigmentdispergierenden Mitteln, Rheologiemodifikatoren,
Thixotropen, Fließ-
und Ausgleichshilfsstoffen, Entschäumern usw. zubereitet sein.
Lösungsmittelmischungen
werden häufig
ausgewählt
sein, um das beste Profil der Verdampfungsgeschwindigkeit für das System
zu ergeben, während
die Löslichkeit
der Bindemittelkomponenten beibehalten wird. Geeignete Lösungsmittel
schließen
Aromaten, Aliphaten, Ester, Ketone, Ether, Alkohole, Glykole, Glykolether
und dergleichen ein. Speziell nützlich
bei der Zubereitung sind Ketone wie etwa Aceton, Methylethylketon,
Methylisoamylketon, Methylpropylketon, Methylamylketon, Diacetonalkohol
und dergleichen, die verwendet werden können, um die Topfzeit zu verbessern,
während
die Trocknungsgeschwindigkeit kaum oder überhaupt nicht geopfert wird.
Wenn Esterlösungsmittel
in die Zubereitung eingeschlossen sind, ist es üblicherweise notwendig, sie
in der das Epoxidharz enthaltenden Einheit zu formulieren, um ihre
Reaktion mit dem Härtungsmittel
zu minimieren.
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Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
durch beliebige Methoden einschließlich Sprühen, Pinseln, Walzen, mit einem
Farbhandschuh und dergleichen aufgebracht werden. Zahlreiche Substrate
sind zum Aufbringen der Beschichtungen dieser Erfindung bei geeigneter
Oberflächenvorbereitung
geeignet, wie es in der Technik gut verstanden wird. Solche Substrate
schließen
viele Arten von Metallen, insbesondere Stahl und Aluminium, ebenso
wie Beton ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen sind insbesondere zur Verwendung
als eine Grundierungsbeschichtung auf Substraten wie etwa Beton
und Stahl geeignet. Eine bevorzugte Beschichtung oder Überzugsschicht,
die auf einer Grundierungsbeschichtungsschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung, die auf
- (i) Beton aufgebracht wurde,
zu verwenden ist, ist eine Epoxidbeschiehtungsschicht, die von der
Grundierungsschicht verschieden ist und bevorzugt Füllstoffe
wie etwa Steinsplitter enthält,
und auf
- (ii) Stahl aufgebracht wurde, ist eine Beschichtungsschicht
aus Alkydharz und/oder Polyurethanharz.
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Beschichtungen
dieser Erfindung können
bei Umgebungstemperaturen, die von etwa 0 bis etwa 50° reichen,
wobei Temperaturen von 10 bis 40°C
bevorzugt sind, aufgebracht und gehärtet werden. Falls erwünscht, kann
die Härtung
dieser Beschichtungen zudem bei Temperaturen von bis zu 100°C oder höher erzwungen
werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht beschränkenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiele
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Stöchiometrische
Mengen kommerziell erhältlicher
Polyamidhärtungsmittel
(Vergleichsbeispiele A und B) und eine Härtungsmittelzusammensetzung
(erhalten aus einer Mischung von 60/40 Gew.-% dimerer/trimerer Fettsäure, die
aus einem Oleinsäureausgangsprodukt
erhalten wurde) (Beispiel C) umfassend 29 Gew.-% trimeres fettiges
Triamin, 54 Gew.-% dimeres fettiges Diamin und 17 Gew.-% oligomeres
Amin (Molekulargewicht (Gewichtsmittel) 1.500 (bestimmt durch Hochtemperaturgaschromatographie
unter Verwendung von Agilent 6890, Ultimetal Simdistsäule (Länge 5 Meter,
iD 0,53 mm, Df = 0,17 μm)
bei einer Ofentemperatur von 60°C
(eine Minute Haltezeit), Geschwindigkeit 1:30°C/Minute > 150°C,
Geschwindigkeit 2:12°C/Minute > 380°C (10 Minuten
Haltezeit))), und EPIKOTE 1001 (Bisphenol-A-artiges Epoxidharz (von
Resolution)) mit einem EEW von 480 g (gemessen gemäß ASTM D
1652-67), wurden miteinander vermengt. Das EPIKOTE 1001 wurde mit
Lösungsmittel
(Komponente 1) vor dem Vermengen mit dem Härtungsmittel verdünnt. Die
Viskosität
der Mischung, gemessen bei 23°C
auf einem Brookfield-Viskosimeter,
wurde durch Zugeben der erforderlichen Menge an Lösungsmittelgemisch
einer 50/50 (v/v) n-Butanol/Xylol-Mischung auf 40 bis 50 mPa·s verringert. Komponente
1
| Gew.-Teile |
EPIKOTE
1001 (75% Epoxid in Xylol) | 100 |
Xylol | 51 |
Methylisobutylketon
(MIBK) | 37,5 |
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Die
Filme wurden unter Verwendung einer Meyer-Stange auf Glas und Metall
aufgebracht und über Nacht
bei 23°C
und 50% relativer Feuchtigkeit getrocknet, und die folgenden Tests
wurden durchgeführt:
- (i) Härte
(gemäß ASTM D
4366),
- (ii) Glanz (gemäß ASTM D
523),
- (iii) Indirekter Einschlag (ASTM D 2794) und
- (iv) Trocknungszeit (unter Verwendung eines Trocknungsaufzeichners
von Byk-Gardner).
Phase
0: Ausgleich, Phase 1: Grundspur, Phase 2: Filmerzeugung, Phase
3: Oberflächenspur,
Phase 4: Trocken
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Die
vorstehenden Beispiele veranschaulichen die verbesserten Eigenschaften
einer Beschichtungszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung.