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Die
vorliegende Erfindung betrifft SAW-Sensoren (SAW – surface
acoustic wave), das heißt
Sensoren, die akustische Oberflächenwellenvorrichtungen
zum Erfassen eines physikalischen Parameters ausnutzen.
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Wie
für Fachleute
auf der Hand liegt, können diese
SAW-Vorrichtungen dazu verwendet werden, Änderungen in den physikalischen
Abmessungen des Substrats der SAW-Vorrichtung zu erkennen. Die Resonanzfrequenz
einer SAW-Vorrichtung (im Falle eines SAW-Resonators) bzw. die Gruppenlaufzeit oder
Phasenlaufzeit einer SAW-Vorrichtung (im Falle einer SAW-Verzögerungsleitungsvorrichtung) schwankt
mit Veränderungen
an den Abmessungen des Substrats der SAW-Vorrichtung. Dementsprechend
kann durch eine Anordnung der SAW-Vorrichtung, bei der eine Änderung
des physikalischen Zustands eine Änderung in den Abmessungen
des Substrats der SAW-Vorrichtung erzeugt, die SAW-Vorrichtung dazu
verwendet werden, ein Maß für den betreffenden
physikalischen Zustand bereitzustellen. Im typischen Fall können SAW-Vorrichtungen
auf diese Weise als Dehnungsmessgeräte verwendet werden. Eine spezielle
Anwendung dieser Technologie ist die Messung des Drehmoments. In
diesem Zusammenhang besteht eine wünschenswerte Eigenschaft von
SAW-Vorrichtungen darin, dass sie abgefragt werden können, ohne
dass eine verdrahtete elektrische Verbindung zwischen der SAW-Vorrichtung und der
dazugehörigen
Abfrageschaltung vorhanden ist. Durch diese Tatsache, kombiniert
mit jener, dass SAW-Vorrichtungen passiv betrieben werden können (anders
ausgedrückt,
sie können
betrieben werden, ohne dass eine Stromversorgung direkt zu der SAW-Vorrichtung
gehört),
werden sie ideal zum Messen des Drehmoments in einer rotierenden Welle.
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Ein
System nach dem Stand der Technik auf der Grundlage von zwei SAW-Resonatoren
ist in 1 schematisch abgebildet. In diesem System sind
zwei SAW-Resonatoren an einer Welle befestigt, die im Winkel von ±45° zur Wellenachse
angeordnet sind. Wenn ein Drehmoment an die Welle angelegt wird, ändern sich
die Resonanzfrequenzen der Resonatoren in entgegengesetzten Richtungen,
da eine der SAW-Vorrichtungen unter Zugspannung steht, während die
andere komprimiert wird. Eine Abfrageinheit misst die Differenz
zwischen den beiden Frequenzen, die proportional zum Drehmoment
ist. Über berührungslose
HF-Koppler wird ein HF-Signal an die SAW-Vorrichtungen angelegt.
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Durch
eine Ausrichtung der SAW-Resonatoren im Winkel von ±45° zur Wellenachse
wird eine maximale Empfindlichkeit des Sensors sichergestellt.
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In 2 ist
ein weiteres System auf der Basis von zwei SAW-Verzögerungsleitungsvorrichtungen
schematisch abgebildet. Bei diesem System sind die beiden SAW-Verzögerungsleitungen
mit Reflexionsgittern ebenfalls im Winkel von ±45° zur Kristallachse des Substrats
positioniert (die zur Wellenachse ausgerichtet ist). Dabei misst
die Abfrageeinheit entweder die Gruppenlaufzeit oder die Differenz
der Phasenlaufzeit zwischen den Impulsen in der Impulsantwort der
beiden Verzögerungsleitungen.
Die Differenz ist ebenfalls proportional zum Drehmoment. Die Verzögerungsleitungsvorrichtungen
können
entweder auf zwei verschiedenen Substraten wie in 1 oder
auf einem einzigen Substrat wie in 2 hergestellt
werden.
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Da
die Resonanzfrequenz eines SAW-Resonators bzw. die Laufzeitkennlinien
einer SAW-Verzögerungsleitungsvorrichtung
von dem gegenseitigen Abstand zwischen einzelnen Oberflächenelementen der
Vorrichtung und der Phasengeschwindigkeit abhängt, muss darauf geachtet und
gewährleistet
werden, dass jede durch Temperaturschwankungen hervorgerufene Veränderung
in den physikalischen Abmessungen des Substrats und der Phasengeschwindigkeit
der SAW kompensiert wird. Die Notwendigkeit der Temperaturkompensation
ist bei empfindlichen Drehmoment-Messvorrichtungen besonders akut, bei
denen die Veränderungen
der Substratabmessungen und der Phasengeschwindigkeit der SAW, die
durch die Dehnung erzeugt wurden, die durch das zu messende Drehmoment
induziert wurden, gering sind und folglich einen Wert haben, der
mit durch eine Temperaturschwankung induzierten Änderungen in den Abmessungen
oder der Phasengeschwindigkeit vergleichbar ist.
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Nach
dem Stand der Technik wurde das Problem der Temperaturstabilisierung
in gewissem Maße
durch Steuerung der Ausrichtung der Oberflächenbauelemente der Vorrichtung
in Bezug auf die Kristallachsen des Substrats gelöst. Konkret
wurde darauf geachtet, dass die Oberflächenbauelemente der Vorrichtung
so aufgebracht wurden, dass die Ausbreitungsrichtung der akustischen
Welle in Bezug auf die Kristallachsen des Substrats bei beiden SAW-Vorrichtungen
gleich war. Dadurch wurde angenommen, dass das Messen der Differenz
zwischen den beiden Resonanzfrequenzen bzw. den beiden Laufzeiten
aufgrund der gleichen Temperaturkoeffizienten der Frequenz (TCF – temperature
coefficients of frequency) automatisch Temperaturschwankungen aus
dem Ergebnis ausschloss.
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Bei
Vorrichtungen der Art aus 1 wird die minimale
absolute temperaturbedingte Schwankung der Frequenz bzw. der Laufzeit
mit Hilfe von ST-Quarz und der X-Achsen- Ausbreitung der akustischen Welle ermittelt,
da sie keinen linearen TCF und eine kleine quadratische Temperaturschwankung
um den Temperatur-Umkehrpunkt herum ergibt. Bei Vorrichtungen der
Art aus 2 wurde die ±45°-Ausrichtung als wünschenswert
betrachtet, um die Dehnung zu maximieren, die durch Torsionsverdrehung
(torsion distortion) der Welle in dem Substrat der SAW-Vorrichtung
induziert wird. Die Tatsache, dass die Achsen der beiden SAW-Vorrichtungen
im selben Winkel zur X-Achse des Substrats (45°) ausgerichtet waren, bedeutete,
dass die TCFs der beiden SAW-Achsen gleich waren, und es wurde davon
ausgegangen, dass dadurch temperaturabhängige Schwankungen in der Leistung
der SAW-Vorrichtungen auch dann eliminiert werden würden, wenn
die TCFs ungleich null sind.
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Allerdings
haben wir festgestellt, dass diese Herangehensweise keine vollständige Temperaturstabilisierung
des Drehmomentsensors erzeugte; sie funktioniert nur dann gut, wenn
kein Drehmoment an die Welle angelegt ist. Dies liegt darin begründet, dass
der lineare TCF von der Dehnung im Substrat abhängt. Bei angelegtem Drehmoment
unterscheidet sich der TCF der komprimierten SAW-Vorrichtung von
dem TCF der SAW-Vorrichtung
unter Zugspannung. Bei einem Substrat mit ST-X-Quarz mit einem TCF
von null verändert
die Dehnung den Temperatur-Umkehrpunkt. Folglich ändert sich
die Empfindlichkeit des Drehmomentsensors mit der Temperatur. Wenn
beispielsweise die beiden SAW-Vorrichtungen auf ST-Quarz mit einer
Orientierung in X-Richtung hergestellt werden, nimmt die Empfindlichkeit
bei einer Temperaturänderung
von –40 °C auf +90 °C um 37 %
zu. Diese Schwankung ist in vielen Industrieanwendungen zu groß und daher
nicht akzeptabel.
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Die
Hauptfaktoren, die zur Temperaturschwankung der Empfindlichkeit
beitragen, sind:
- 1. Linearer Temperaturkoeffizient
der Ausdehnung,
- 2. Elastische Konstanten dritter Ordnung ungleich null,
- 3. Temperaturschwankung der elastischen Konstanten erster Ordnung,
- 4. Temperaturschwankung der Substratdichte,
- 5. Temperaturschwankung der elastischen Konstanten dritter Ordnung.
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Im
Falle des konventionellen Substrats mit ST-X-Quarz ist der letzte
dieser Faktoren, die Temperaturschwankung der elastischen Konstanten
dritter Ordnung, wesentlich größer als
die anderen Faktoren und bestimmt somit das Endergebnis dieser verschiedenen
Faktoren. In großem
Maße werden
die temperaturbedingten Schwankungen der Empfindlichkeit bei Substraten
aus Quarz mit ST-X-Schnitt durch Temperaturschwankungen der elastischen Konstanten
dritter Ordnung verursacht.
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Wir
haben jetzt eine Einrichtung gefunden, mit der die Gesamttemperaturempfindlichkeit
wesentlich verringert werden kann. Diese wünschenswerte Eigenschaft wird
erreicht, indem die Temperaturschwankung der elastischen Konstanten
dritter Ordnung des Substrats auf einen Pegel reduziert wird, auf
dem diese durch das Endergebnis der anderen oben erwähnten vier
Faktoren aufgehoben werden. Anders ausgedrückt, wir haben festgestellt, dass
bei Verringerung des Faktors 5 auf einen Pegel, bei dem er im Wesentlichen
genauso groß wie
die Summe der Faktoren 1 – 4,
aber ein entgegengesetztes Vorzeichen zu dieser ist, eine Vorrichtung
hergestellt werden kann, die sehr geringe temperaturabhängige Empfindlichkeitsschwankungen
aufweist.
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Nach
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden die Oberflächenbauelemente
einer SAW-Vorrichtung auf ein Substrat aus ST-Quarz aufgebracht,
so dass sich die akustischen Oberflächenwellen in einem Winkel
zur X-Achse des ST-Quarz
ausbreiten, bei dem die Temperaturschwankungen der elastischen Konstanten
dritter Ordnung des Substrats im Wesentlichen genauso groß und entgegengesetzt
zur Summe der Schwankungen des linearen Temperaturkoeffizienten
der Ausdehnung, der elastischen Konstanten dritter Ordnung ungleich
null, der Temperaturschwankung der elastischen Konstanten erster
Ordnung und der Temperaturschwankungen der Substratdichte sind.
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Bei
den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
führt die
Summe der Temperaturschwankungen der oben angegebenen fünf Faktoren
innerhalb des Temperaturbereichs von –40 °C bis zu +90 °C vorzugsweise
zu einer Schwankung der Empfindlichkeit von weniger als 10 % und
vorzugsweise von annähernd
6 %. Eine derartige Kennlinie ist etwa sechsmal besser als bei konventionellen
SAW-Vorrichtungen, bei denen ein ST-X-Quarz für das Substrat verwendet wird
und die Oberflächenbauelemente
der SAW-Vorrichtungen
so aufgebracht werden, dass sich die akustischen Oberflächenwellen
entlang der X-Achse ausbreiten.
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Es
ist klar, dass der Vorschlag, wonach die Ausbreitungsachse der akustischen
Oberflächenwellen
in einem Winkel zur X-Achse des Substrats aus ST-Quarz liegt, der
weder 0° noch ±45° beträgt, den erkannten
Lehren auf dem Fachgebiet zuwiderläuft, denen zufolge es wünschenswert
ist, die lineare TCF-Nullkennlinie auszunutzen, die erreicht wird, wenn
sich die akustischen Oberflächenwellen
in Richtung der X-Achse des Substrats aus ST-Quarz ausbreiten, oder
die maximale Empfindlichkeit zu nutzen, die erreicht wird, wenn
sich die akustischen Oberflächenwellen
in einem Winkel von ±45° zur X-Achse
ausbreiten.
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Bei
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
mit ST-Quarz als Substrat werden die Oberflächenbauelemente der SAW-Vorrichtung so
aufgebracht, dass sich die akustischen Oberflächenwellen in einem Winkel
zwischen 30° und
40° zur
X-Achse ausbreiten. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung breiten sich die akustischen Wellen in einem Winkel
aus, der im Wesentlichen 35° zur
X-Achse liegt. Um die Reflexion von dem senkrecht zu dem obigen
Ausbreitungswinkel ausgerichteten Gittern zu optimieren, sind die Gitterstreifen
vorzugsweise aus Gold oder Kupfer oder aus einem anderen Material,
das eine wesentliche Vergrößerung der
Oberflächenmasse
des Quarzsubstrats bewirkt, und nicht aus Aluminium hergestellt,
was den Standard bei Gittern bildet, die eine Orientierung entlang
der X-Achse des Quarzes mit ST-Schnitt aufweisen.
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Die
Erfindung wird aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform deutlicher,
die lediglich als Beispiel angeführt
wird, wobei auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird.
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1 zeigt
eine Drehmoment-Messvorrichtung nach dem Stand der Technik mit zwei
SAW-Resonatoren auf separaten Substraten;
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2 zeigt
eine Drehmoment-Messvorrichtung nach dem Stand der Technik mit zwei
SAW-Vorrichtungen mit Verzögerungsleitung
auf einem gemeinsamen Substrat;
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3 zeigt
eine bevorzugte erste Ausführungsform
der Erfindung;
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4 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung,
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5 zeigt
ein demontiertes Schutzgehäuse für zwei oder
mehr SAW-Resonatoren; und
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6 zeigt
ein zusammengesetztes Schutzgehäuse
für SAW-Resonatoren.
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In 1 ist
eine Anordnung zum Messen des Drehmoments einer Welle 1 dargestellt.
Die Anordnung umfasst SAW-Vorrichtungen 2, 3,
die an der Oberfläche
der Welle befestigt sind und jeweils weitgehend 45° zur Drehachse 4 der
Welle ausgerichtet sind. Die SAW-Vorrichtungen umfassen separate Substrate,
im typischen Fall aus Quarzmaterial, auf denen Oberflächenleiter
aufgebracht sind, die eine akustische Oberflächenwellenvorrichtung bilden.
Bei den akustischen Oberflächenwellenvorrichtungen kann
es sich um Resonatoren oder um Verzögerungsleitungsvorrichtungen
handeln. Die Vorrichtungen werden über berührungslose HF-Verbindungen 6, 7 von
einem Abfragegerät 5 abgefragt.
Die obige Anordnung ist bekannt. Bislang wurden die Oberflächenbauelemente
der SAW-Vorrichtungen so auf die Substrate aufgetragen, dass die
Richtung und Ausbreitung der akustischen Oberflächenwellen parallel zur X-Achse
der Kristalle des ST-Quarzsubstrats oder
zur Z-Achse von einem LiNbO3-Substrat mit Y-Schnitt
verliefen.
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Bei
der Anordnung aus 2 sind zwei SAW-Vorrichtungen 8, 9 auf
ein einziges Quarzsubstrat 10 aufgebracht. Beide Vorrichtungen 8, 9 sind Verzögerungsleitungsvorrichtungen,
von denen jede einen akustischen Wellensensor/-empfänger 11 und zwei
Reflexionsgitter 12 umfasst. Bei jeder Vorrichtung 8, 9 verläuft die
Richtung und Ausbreitung der akustischen Wellen entlang einer X-Achse
des ST-Quarzsubstrats.
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Wie
oben beschrieben, sind die Anordnungen aus den 1 und 2 konventioneller
Art.
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In 3 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. An einer Welle 20 ist ein Paar
SAW-Vorrichtungen 21, 22 angeordnet. Die SAW-Vorrichtungen
umfassen jeweils Oberflächenbauelemente,
die auf einem gemeinsamen Substrat 23 vorgesehen sind.
Das Substrat kann aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen,
typischerweise aus Quarz mit ST-Schnitt.
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Die
SAW-Vorrichtung 21, 11 sind beides Verzögerungsleitungs-
oder Resonatorvorrichtungen mit akustischen Wellenwandlern 24 und
Reflexionsgittern 25.
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Das
Substrat 23 ist so an der Welle 20 befestigt,
dass die X-Achse 26 des Substrats im Wesentlichen zur Drehachse 27 der
Welle ausgerichtet ist. Die Oberflächenbauelemente, die die SAW-Vorrichtungen 21, 22 bilden,
sind so aufgebracht, dass die Ausbreitungsachsen 28, 29 der
akustischen Wehen jeweils einen Winkel von 35° zur X-Achse des Substrats bilden.
Bei dieser Anordnung hat jede einzelne der SAW-Vorrichtungen nicht
den erkennbaren Nutzen des Null-TCF nach dem Stand der Technik.
Allerdings haben wir festgestellt, dass bei einer Anordnung dieser
Art die temperaturbedingten Schwankungen in der Empfindlichkeit,
die durch Temperaturschwankungen der elastischen Konstanten dritter Ordnung
erzeugt werden, den effektiven Schwankungen der temperaturabhängigen Empfindlichkeit infolge
eines linearen Temperaturkoeffizienten der Ausdehnung, der elastischen
Konstanten dritter Ordnung ungleich null, von Temperaturschwankungen der
elastischen Konstanten erster Ordnung und Temperaturschwankungen
der Substratdichte nahe kommen, aber ein entgegengesetztes Vorzeichen
haben. In der Praxis haben wir festgestellt, dass mit derartigen
Anordnungen eine Gesamtschwankung der Empfindlichkeit von annähernd 6
% innerhalb des Temperaturbereichs von –45 °C bis +90 °C erreicht werden kann. Weiterhin
wird angenommen, dass es durch geeignete Auswahl von Eigenschaften
der Welle 20 möglich
ist, temperaturabhängige
Schwankungen in der Empfindlichkeit weiter zu verringern, da sich
die oben erwähnten
restlichen 6 % Schwankungen durch Bleichgroße Schwankungen mit entgegengesetztem
Vorzeichen, die durch temperaturbedingte Schwankungen in den elastischen
Konstanten der Welle hervorgerufen werden, kompensieren lassen.
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Zwar
wurde die Erfindung unter besonderer Bezugnahme auf eine Ausführungsform
beschrieben, bei der sich zwei SAW-Vorrichtungen auf einem gemeinsamen
Substrat befinden, doch natürlich kann
die Erfindung auch bei Anordnungen zum Einsatz kommen, bei denen
zwei oder mehr separate SAW-Vorrichtungen verwendet werden, zum
Beispiel so wie in 1 abgebildet. Hierbei ist jede
SAW-Vorrichtung auf ihrem jeweiligen Substrat vorgesehen, so dass
die Ausbreitungsrichtung der akustischen Wellen in einem entsprechenden
Winkel zur X-Achse des ST-Quarzsubstrats liegt.
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Ebenso
liegt es auf der Hand, dass die Erfindung zwar unter besonderer
Bezugnahme auf die Messung des Drehmoments beschrieben wurde, die beschriebenen
Verfahren jedoch auch auf andere Messungen angewandt werden können, um
temperaturabhängige Änderungen
der Empfindlichkeit zu verringern, die ansonsten vorhanden wären.
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Die
Erfindung wurde im Zusammenhang mit einem Substrat aus ST-Quarz
beschrieben. Bei einem solchen Substrat ist die bevorzugte Ausbreitungsrichtung
der akustischen Welle ±35° zur X-Achse.
Die Erfindung lässt
sich jedoch auch auf andere Substrate anwenden. Kritisch bei der
Anwendung der Erfindung auf andere Substrate ist, dass die Ausbreitungsrichtung
in Bezug auf eine definierte Achse des Substrats derart ist, dass
die temperaturbedingte Schwankung der Frequenzempfindlichkeit infolge von
Schwankungen der elastischen Konstanten dritter Ordnung genauso
groß und
entgegengesetzt zur temperaturbedingten Schwankung der Frequenzempfindlichkeit
infolge der kombinierten Wirkung aus dem linearen Temperaturkoeffizienten
der Ausdehnung, den elastischen Konstanten dritter Ordnung ungleich
null, den Temperaturschwankungen der elastischen Konstanten erster
Ordnung und den Temperaturschwankungen der Substratdichte ist, weshalb Änderungen
bei den verschiedenen Faktoren zu einer Minimierung von temperaturbedingten Schwankungen
in der Empfindlichkeit der Vorrichtung beitragen. Die oben beschriebene
Ausführungsform
hat den Vorteil einer geringen (etwa 6 %igen) temperaturabhängigen Schwankung
der Drehmomentempfindlichkeit. Allerdings hat sie den Nachteil, dass
sie bei Raumtemperatur einen linearen Temperaturkoeffizienten der
Frequenz (TCF) hat, der ungleich null ist. Dies bedeutet, dass die
absoluten temperaturbedingten Schwankungen der Resonanzfrequenzen
beider Resonatoren größer sind
als bei Vorrichtungen, die beispielsweise entlang der X-Achse des
ST-Quarzsubstrats ausgerichtet sind. Bei einigen Anwendungen kann
dies unerwünscht
sein.
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Die
weitere Ausführungsform
aus 4 hat den Vorteil, dass sie ein einziges Substrat 30 für beide
SAW-Resonatoren 31, 32 hat, die in einem Winkel von
90° zueinander
ausgerichtet sind (wodurch sich eine maximale Drehmomentempfindlichkeit
ergibt), und dass sie für
beide Resonatoren einen linearen TCF von null hat. Die temperaturbedingte Schwankung
der Drehmomentempfindlichkeit innerhalb des Bereiches von –40 bis
+90 °C liegt
bei etwa bei 12 %, was schlechter ist als bei der vorangegangenen
Ausführungsform,
aber immer noch besser als bei traditionellen Vorrichtungen, die
auf einem ST-X-Quarz hergestellt
wurden. Beide SAW-Resonatoren haben Achsen 33, 34,
die 45° zur
X-Achse des Substrats ausgerichtet
sind, das aus einem Quarz Y+34° hergestellt
sind. Elektroden der IDTs und Reflektoren der Gitter sind in einem
Winkel von 3,1 ° – 3,2 ° zu der dazugehörigen Resonatorachse 33, 34 geneigt,
wodurch die Differenz zwischen den Phasenrichtungen und den Gruppengeschwindigkeiten
der SAW berücksichtigt
wird.
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Schließlich können die
Substrate der oben erwähnten
SAW-Sensoren mittels einer Kleb- oder Lötverbindung
oder einer anderen Fügetechnik,
wie in 3 und 4 dargestellt, direkt an der
Welle befestigt werden, und die Arbeitsflächen der Vorrichtungen können durch
Abdeckungen geschützt
werden, die vorzugsweise aus Quarz hergestellt sind und zum Beispiel
mit einem Klebstoff an den Substraten befestigt sind. Bei einer
robusteren Konstruktion kann ein Gehäuse 35 wie in des 5 und 6 verwendet
werden. Das Gehäuse 35 ist
eine Scheibe (vorzugsweise mit zylindrischer Form), und die SAW-Vorrichtungen 36, 37 (entweder
auf separaten Substraten oder auf einem einzigen Substrat 38)
sind fest auf der Unterseite des Gehäuses in dem geforderten Winkel
angebracht. Das Gehäuse 35 wird
mit einem Deckel 39 verschlossen und entweder an der Welle 40 angeklebt
oder angelötet
oder am Umfang des Gehäuses
angeschweißt.