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Das
Gebiet der Erfindung ist dasjenige der Vorrichtungen mit akustischen
Grenzflächenwellen,
und insbesondere dasjenige der Filter, die an der Grenzfläche von
zwei Substraten aus Lithiumtantalat hergestellt werden.
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Es
ist bekannt, Vorrichtungen mit Oberflächenwellen herzustellen, die
die Ausbreitung von Wellen an der Oberfläche eines piezoelektrischen
Substrats verwenden. Bei den so genannten Rayleighwellen werden die
Erzeugung und der Empfang der Wellen von Transducern mit Kammstruktur
gewährleistet,
die aus verschachtelten Elektroden bestehen, zwischen denen eine
Potentialdifferenz angelegt wird. Diese Vorrichtungen haben zwei
Hauptnachteile:
Damit die Oberflächenwellen sich korrekt an
der Oberfläche
des Substrats ausbreiten, muss diese Oberfläche einerseits frei bleiben.
Diese Bedingung wird durch Verkapselungstechnologien erhalten, die
die Herstellung eines Hohlraums ermöglichen.
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Andererseits
ist der Abstand der die Kammstrukturen bildenden Elektroden oft
gering, in der Größenordnung
von einigen hundert Nanometern. Auch können leitende Teilchen von
sehr geringen Abmessungen, die im Inneren des Gehäuses vorhanden
sind, einen Transducer kurzschließen und den normalen Betrieb
der Vorrichtung stören.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, müssen entweder die Gehäuse der
Bauteile hermetisch verschlossen werden, oder auf die Transducer
eine dünne
Schicht eines isolierenden dielektrischen Materials aufgebracht
werden. Dieser Passivierung genannte Vorgang ermöglicht es, die Empfindlichkeit
gegenüber
leitenden Teilchen zu unterdrücken.
Sie ermöglicht
es aber nicht, den Vorgang der Verkapselung zu vermeiden, dessen
Durchführung
teuer ist.
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Die
Verwendung von Vorrichtungen mit akustischen Grenzflächenwellen
ermöglicht
es, die verschiedenen mit der Verkapselung verbundenen Probleme
zu lösen.
In diesem Fall verwendet man nicht mehr die Ausbreitung der akustischen
Wellen an der Oberfläche
des Substrats, sondern an der Grenzfläche zwischen zwei Substraten.
Diese Vorrichtung ermöglicht
es, auf natürliche
Weise ein passiviertes Bauteil zu erhalten, das keine Herstellung
eines Hohlraums mehr erfordert. Andererseits kann das Gehäuse nicht
vollständig
weggelassen werden.
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1924
hat Stoneley die Möglichkeit
aufgezeigt, eine akustische Welle an der Grenzfläche zwischen zwei Materialien
zu führen
[proc. Roy. Soc. London A 106, 416]. Diese Wellen wurden als in
der Sagittalebene polarisiert angesehen.
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1971
haben Maerfeld und Tournois das Vorhandensein von horizontalen Transversalwellen
aufgezeigt, die sich an der Grenzfläche zwischen zwei Materialien
ausbreiten. Der piezoelektrische Fall wurde betrachtet [C. Maerfeld,
P. Tournois. Appl. Phys. Lett. 19, 117, 1971]. Eine erste Verwendung
dieses Wellentyps für
akustische Bauteile ist im Patent
FR2145750 offenbart.
Die beschriebene Erfindung verwendet die Ausbreitung von reinen
Transversalwellen an der Grenzfläche
zwischen zwei Materialien, von denen mindestens eines piezoelektrisch
ist. Der Fall, dass beide Materialien identisch sind, wird betrachtet.
Dieses Patent erwähnt
aber keine Transducer, die an der Grenzfläche zwischen den beiden Materialien
angeordnet sind.
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1983
wird die Ausbreitung von Wellen an der Grenzfläche zwischen einem piezoelektrischen
Material und einem isotropen Material mit dem Ziel, gehäuselose
SAW-Vorrichtungen
herzustellen, beschrieben, was impliziert, dass die Transducer an
der Grenzfläche
angeordnet sind. Andererseits wird der Kopplungskoeffizient untersucht
(Shimitzu et al. Stoneley waves propagating along an interface between
piezoelectric material and isotropic material, 1983 IEEE US proc
Seiten 373–375].
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In
jüngerer
Zeit, d.h. 1998, wurde eine andere Materialkombination untersucht,
um eine Filterung durchzuführen
(M. Yamaguchi, T. Yamashita, K. Hashimoto, T. Omori, Highly Piezoelectric
Waves in Si/SiO2/LiNbO3 and Si/SiO2/LiNBO3 structures, unpublished].
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Schließlich beschrieb
1999 das Patent FR 2 799 906 Filter, die Transducer an der Grenzfläche zwischen
zwei identischen piezoelektrischen Materialien verwenden.
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Allgemein
besteht eine Vorrichtung mit akustischen Grenzflächenwellen aus zwei mit S1 und S2 bezeichneten
Substraten, von denen mindestens eines piezoelektrisch ist, und
aus einer Grenzfläche
I, die sich zwischen diesen beiden Substraten befindet, wie es in 1 gezeigt
ist. Im allgemeinen Fall ist die Grenzflächenzone I eine Struktur, die
zumindest die elektro-akustischen Transduktionsvorrichtungen E aufweist.
Mit den Vorrichtungen gekoppelte elektrische Zusammenschaltungen
ermöglichen
das Senden und Übertragen der
Signale.
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Die
Grenzflächenwellen
können
verwendet werden, um passive Bauteile herzustellen. Allgemein kann jede
Art von Vorrichtung, die mit Hilfe von Wellen erhalten wird, die
sich an der Oberfläche
eines Kristalls ausbreiten, unter Verwendung von Grenzflächenwellen
hergestellt werden. Es ist insbesondere möglich, die Grenzflächenwellen
mit Hilfe von metallischen Elektrodengittern mit einer Periode gleich
einer halben Wellenlänge
zu reflektieren, die an der Grenzfläche angeordnet sind. So stellt
man zunächst
einen Resonator her, indem man einen Transducer mit Kammstruktur zwischen
zwei Reflexionsgittern anordnet, und dann ein Filter her, indem
Resonatoren durch elektrische oder akustische Mittel miteinander
gekoppelt werden. Man verbessert die Richtwirkung eines Transducers,
indem man Reflektoren dazwischen schiebt. Alle Anwendungen der Bauteile
mit Oberflächenwellen
sind dann zugänglich,
insbesondere die Verzögerungsleitungen,
die Bandfilter, die Resonatoren und die Streufilter. Die Anwendungen
dieser Bauteile als Messwertsensoren sind ebenfalls möglich.
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Die
Vorrichtungen mit Phasencode weisen spezifische Transduktionsvorrichtungen
auf, die durch eine derartige Elektrodenverteilung gekennzeichnet
sind, dass man einem gegebenen Bauteil mit Phasencode einen bestimmten
Code zuordnen kann. Die über
Funkwellen fernabfragbaren Vorrichtungen verwenden dieses Prinzip.
Der Betrieb ist wie folgt: Beim Senden der Welle wird ein Phasencode
verwendet, die Welle wird von einer Antenne aufgefangen, die mit
dem Eingang des Bauteils mit Phasencode verbunden ist; in üblicher
Weise wandelt der Transducer das Signal in eine mechanische Welle
um. Die Welle breitet sich bis zum Ausgangstransducer aus, wo sie
in ein elektrisches Signal rückgewandelt
und erneut gesendet wird. Das empfangene Signal wird analysiert,
und das Bauteil, das das Signal empfangen und umgewandelt hat, wird
so identifiziert.
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Die
Vorrichtungen mit Grenzflächenwellen
können
als fernabfragbare Vorrichtungen verwendet werden, insbesondere
für die
Messanwendungen, wie die Druck-, Temperatur- und Beschleunigungsmessung.
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Die
Wahl der Strukturen der Bauteile mit Grenzflächenwellen kann sehr unterschiedlich
sein. Es werden insbesondere die folgenden Zusammenstellungen angeführt:
- • Das
Substrat S1 ist piezoelektrisch, und S2 ist es nicht. In diesem Fall wählt man
S2 in Abhängigkeit von seinen mechanischen
Eigenschaften, um die Herstellung der Bauteile zu vereinfachen.
Wenn zum Beispiel S1 Lithiumniobat oder
Lithiumtantalat ist, ist S2 vorzugsweise
geschmolzenes Siliciumdioxid oder monokristallines Silicium.
- • Die
beiden Substrate sind beide piezoelektrisch, aber von unterschiedlicher
Beschaffenheit. Es werden als Beispiel die folgenden Zusammenstellungen
erwähnt:
- • Quarz – Lithiumniobat
- • Quarz – Lithiumtantalat
- • Lithiumtantalat – Lithiumniobat
- • Die
beiden Substrate sind von gleicher Beschaffenheit, aber mit unterschiedlichem
Kristallschnitt. 2 zeigt gemäß den Bestimmungen IEEE 1949
im ursprünglichen
orthonormalen Koordinatensystem (X, Y, Z), mit Z parallel zur optischen
Achse des Kristalls, X durch die Piezoelektrizität des Kristalls bestimmt, und
Y lotrecht zu (X, Z), die geometrische Darstellung der Schnittebene,
die durch zwei aufeinanderfolgende Drehwinkel φ und θ definiert wird. φ entspricht
einer ersten Drehung um die Achse Z, das so erhaltene Koordinatensystem
wird mit (X', Y', Z') bezeichnet, wobei
Z' mit Z zusammenfällt, θ entspricht
einer zweiten Drehung um die Achse X', das so erhaltene Koordinatensystem
wird mit (X'', Y'', Z'') bezeichnet, wobei
X'' mit X' zusammenfällt. In
diesem endgültigen
Koordinatensystem wird die Ausbreitungsrichtung der akustischen
Wellen dann durch einen dritten Winkel ψ definiert, der eine Drehung
um die Achse Y'' darstellt. Mit diesen
Regelungen sind zum Beispiel die Werte der Winkel für die üblicherweise
in Oberflächenwellen
für den
Quarz ST verwendeten Schnitte wie folgt:
- • φ = 0°, θ = 42.75°, Y = 0°.
- • Schließlich können die
beiden Substrate von gleicher Beschaffenheit und von gleichem Schnitt
sein. Man kann zum Beispiel Quarz, Lithiumniobat oder Lithiumtantalat
verwenden. In diesem Fall erfolgt im Allgemeinen der Zusammenbau
gemäß der gleichen
Kristallausrichtung der beiden Substrate.
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Dieser
letztere Fall ist besonders vorteilhaft, da die Probleme der Kompatibilität zwischen
den Substraten S1 und S2,
insbesondere die Probleme der Wärmeausdehnung
oder des Zusammenbaus implizit gelöst sind. In diesem Fall werden
die Ausrichtungen der Kristallflächen
so gewählt,
das Vorspannungen gleicher Richtung erhalten werden.
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Vier
Hauptmerkmale definieren die Ausbreitungseigenschaften der akustischen
Wellen der piezoelektrischen Materialien. Dies sind:
- • Die
Ausbreitungsgeschwindigkeit V der akustischen Grenzflächenwelle.
Dieser Parameter ist insofern wichtig, als er für eine gegebene Nutzungsfrequenz
F den Abstand P des Netzes der Zähne
der Elektrodenkämme
proportional zu V/F bedingt;
- • Wenn
man mit hoher Frequenz arbeitet, typischerweise in der Größenordnung
von einigen GHz, ermöglicht
es der Erhalt von hohen Geschwindigkeiten, ausreichend große Abstände beizubehalten,
die mit den heutigen Gravierungstechniken kompatibel sind;
- • Die
Dämpfung
A oder Dämpfungsverlust
ausgedrückt
in dB pro akustische Wellenlänge,
ein Parameter, den man im Allgemeinen zu verringern sucht, um die
Dämpfungsverluste
der Vorrichtung zu verringern;
- • Der
Koeffizient CFT der ersten Ordnung der Frequenzvariation in Abhängigkeit
von der Temperatur in der Nähe
der Umgebungstemperatur ausgedrückt
in ppm·C–1.
Die Konfiguration der Vorrichtung ist umso unempfindlicher gegenüber thermischen
Veränderungen,
je kleiner dieser Koeffizient ist;
- • Der
elektromechanische Kopplungskoeffizient K2,
der für
das maximale relative Frequenzband repräsentativ ist, das man mit einer
Vorrichtung erhalten kann, und der als die halbe relative Abweichung
der Geschwindigkeiten der Oberflächenwellen
auf dem freien Substrat und dem metallisierten Substrat berechnet wird.
Dieser Koeffizient ist allgemein der Parameter, den man maximieren
möchte.
K2 ist ein Parameter ohne Abmessungen, ausgedrückt in Prozent.
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Diese
verschiedenen Parameter, und insbesondere der Kopplungskoeffizient
K2, hängen
stark vom Schnittwinkel des piezoelektrischen Kristalls und der
Ausbreitungsrichtung ab. Man kann so gemäß dem Schnittwinkel für das Lithiumtantalat
Werte von K2 erhalten, die zwischen 0 und
7 variieren, wie dies in den 3a und 3b angezeigt
ist. 3a stellt die Veränderung von K2 in
Abhängigkeit
von (φ, ψ) mit θ gleich Null,
und 3b stellt die Veränderung von K2 in
Abhängigkeit
von (θ, ψ) mit φ gleich
Null dar. In diesen Figuren stellen die Diskontinuitäten die
Zonen dar, in deren Innerem es keinen möglichen Ausbreitungsmodus gibt. Die
Wahl des Schnittwinkels ist also grundlegend. Die Veränderungen
der akustischen Merkmale in Abhängigkeit
von diesem Winkel können
aber nicht einfach bestimmt werden, zum Beispiel durch Betrachtungen
der Kristallstruktur. Sie unterscheiden sich ebenfalls stark von
denjenigen, die man für
freie Materialien erhält,
die für
die akustischen Oberflächenwellen
verwendet werden.
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Das
Patent 2 799 906 von Pierre Tournois betreffend die Herstellung
von Filtern mit akustischen Grenzflächenwellen gibt einige allgemeine
Empfehlungen, die als Beispiel angeführt werden und es ermöglichen,
optimale Schnittwinkel zu wählen.
Es wird insbesondere im Fall der Verwendung von Lithiumtantalat
erwähnt,
dass die Schnitte gemäß der kristallographischen
Achse Y genommen werden können
(wobei Y um einen bestimmten Winkel gedreht ist, zum Beispiel 175°).
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Die
Erfindung schlägt
ihrerseits eine Auswahl von optimierten Schnittwinkelbereichen vor.
Sie gibt nämlich
genau die Spielräume
bei den Schnittwinkeln; die Gesamtheit der optimalen Schnittwinkel,
die es im Fall von Lithiumtantalat ermöglicht, die bestmöglichen
Merkmale zu erhalten, insbesondere die höchsten Werte des Parameters
K2; und schließlich die Werte der Hauptmerkmale
an, die es ermöglichen,
die erwarteten Leistungen zu erreichen.
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Die
verschiedenen Schritte der Herstellung der Bauteile werden ebenfalls
beschrieben.
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In
diesem Zusammenhang hat die Erfindung eine Vorrichtung mit akustischen
Grenzflächenwellen zum
Gegenstand, die aufweist:
- • ein erstes kristallines Substrat
aus Lithiumtantalat (LiTaO3);
- • ein
zweites kristallines Substrat ebenfalls aus Lithiumtantalat;
- • zusammengesetzt
durch eine ebene Grenzflächenzone,
die zur Ausbreitung der akustischen Wellen dient und mindestens
die elektroakustischen Transduktionsvorrichtungen enthält;
- • Zusammenschaltungsmittel,
die es ermöglichen,
die Transduktionsvorrichtungen elektrisch anzuschließen;
wobei
die Substrate, die in einem ursprünglichen orthonormalen Koordinatensystem
(X, Y, Z) bezeichnet sind, mit Z parallel zur optischen Achse, X
durch die Piezoelektrizität
des Kristalls definiert, und Y lotrecht zu (X, Z), eine identische
Schnittebene und eine gemeinsame kristalline Ausrichtung haben,
wobei die Schnittebene durch zwei aufeinanderfolgende Drehwinkel φ und θ identifiziert
wird, wobei φ einer
ersten Drehung um die Achse Z entspricht, wobei das so erhaltene
Koordinatensystem mit (X',
Y', Z') bezeichnet wird,
wobei Z' mit Z zusammenfällt, θ eine zweite
Drehung um die Achse X' darstellt,
wobei das so erhaltene Koordinatensystem mit (X'',
Y'', Z'') bezeichnet wird, wobei X'' mit X' zusammenfällt; wobei die Ausbreitungsrichtung
der akustischen Wellen durch einen dritten Winkel ψ im Koordinatensystem
(X'', Y'', Z'') definiert wird,
der eine Drehung um die Achse Y'' darstellt, dadurch
gekennzeichnet, dass für
jede Ausbreitungsrichtung ψ:
die
Winkel (φ, θ) in einem
der beiden folgenden Winkelbereiche liegen, die Schnitt (0, 0, 0)a und Schnitt (60, 0, 0)a genannt
werden: – Schnitt
(0, 0, 0)a | –5° ≤ φ ≤ +5°
–20° ≤ θ ≤ +30° |
– Schnitt
(60, 0, 0)a | +55° ≤ φ ≤ +65°
–30° ≤ θ ≤ +20° |
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Um
die maximalen Werte des Kopplungskoeffizienten zu erhalten und die
Dämpfungsverluste
zu verringern, ist es vorteilhafterweise günstig, in beschränkten Winkelbereichen
zu arbeiten. In diesem Fall liegen die Winkel (φ, θ, ψ) im Koordinatensystem (X'', Y'', Z'') in einem der beiden folgenden Winkelbereiche,
die Schnitt (0, 0, 0)
b und Schnitt (60,
0, 0)
b genannt werden:
– Schnitt
(0, 0, 0)b | –5° ≤ φ ≤ +5°
–10° ≤ θ ≤ +10°
–5° ≤ ψ ≤ +5° |
– Schnitt
(60, 0, 0)b | +55° ≤ φ ≤ +65°
–10° ≤ θ ≤ +10°
–5° ≤ ψ ≤ +5° |
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Vorteilhafterweise
sind die Dicken der beiden Substrate gegenüber der akustischen Nutzwellenlänge (λ) groß. Unter
diesen Bedingungen bleiben die akustischen Wellen innerhalb der
beiden Substrate eingeschlossen, was jede mögliche Störung von außen verhindert. Die Dicke der
Grenzflächenzone
wird dagegen gegenüber
dieser gleichen akustischen Nutzwellenlänge gering gewählt, damit
die durch die der Zone eigenen mechanischen Eigenschaften eingeführten Störungen vernachlässigbar
sind.
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Vorteilhafterweise
liegt die Grenzflächenzone
in Form einer geschichteten Struktur vor, die mindestens die elektro-akustischen
Transduktionsvorrichtungen sowie eine oder mehrere Schichten aus
dielektrischem Material aufweist. Die Hauptvorteile dieser Schichten
sind es, dass sie entweder die Ausbreitung der Wellen oder das Haften
des zweiten Substrats auf der Grenzflächenzone erleichtern.
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Vorteilhafterweise
enthält
die Grenzflächenzone
nur die elektro-akustischen Transduktionsvorrichtungen, die dann
auf eine der beiden Flächen
der in Kontakt stehenden Substrate eingraviert sind, wobei die Grenzflächenzone
dann auf eine Grenzflächenebene
reduziert ist. Unter diesen Bedingungen ist die Einheit aus den
beiden Substraten und der Grenzflächenzone, wenn sie zusammengebaut
sind, einem einzigen Substrat gleichwertig, in dessen Innerem sich
die Transduktionsvorrichtungen befinden.
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Vorteilhafterweise
kann die Vorrichtung für
alle Anwendungen verwendet werden, die für die Vorrichtungen mit akustischen
Oberflächenwellen
zugänglich
sind, insbesondere als passives Bauteil von der Art Resonator oder
Filter oder Verzögerungsleitung
oder Vorrichtung mit Phasencode.
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Schließlich ist
es möglich,
sie entweder in einer Messkette oder in eine Gruppe von Vorrichtungen
zu verwenden, die gemäß dem Prinzip
der codierten Vorrichtungen als fernabfragbare Vorrichtung arbeiten.
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Die
Erfindung wird besser verstanden werden und weitere Vorteile gehen
aus der nachfolgenden, nicht einschränkend zu verstehenden Beschreibung
anhand der beiliegenden Figuren hervor. Es zeigen:
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1 schematisch
die allgemeine Konfiguration einer Vorrichtung mit Grenzflächenwellen;
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2 die
geometrische Darstellung des Schnittwinkels, der von den Winkeln φ und θ definiert
wird, und die Darstellung der Ausbreitungsrichtung im Koordinatensystem
des Schnittwinkels; die 3a und 3b die
Veränderungen
von K2 in Abhängigkeit vom Schnittwinkel
und der Ausbreitungsrichtung für
Lithiumtantalat in den beiden folgenden Konfigurationen: θ gleich
Null und φ gleich
Null;
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die 4a und 4b die
Kartographie der Veränderungen
des Kopplungskoeffizienten K2 und der Dämpfungsverluste
in Abhängigkeit
von den Veränderungen
von θ und φ für den Schnitt
(0, 0, 0)a mit ψ gleich Null;
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die 5a und 5b die
Kartographie der Veränderungen
des Kopplungskoeffizienten K2 und der Dämpfungsverluste
in Abhängigkeit
von den Veränderungen
von θ und φ für den Schnitt
(60, 0, 0)a mit ψ gleich Null;
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die 6a, 6b und 6c die
Veränderungen
des Kopplungskoeffizienten K2 und der Dämpfungsverluste
in der Nähe
des Schnitts (0, 0, 0)a in Abhängigkeit
von den Veränderungen
eines der drei Winkel θ, φ und ψ, wobei
die beiden anderen Winkel konstant gewählt werden;
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die 7a, 7b und 7c die
Veränderungen
des Kopplungskoeffizienten K2 und der Dämpfungsverluste
in der Nähe
des Schnitts (60, 0, 0)a in Abhängigkeit
von den Veränderungen
eines der drei Winkel θ, φ und ψ, wobei
die beiden anderen Winkel konstant gewählt werden.
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Um
gute Kopplungskoeffizienten K
2 von typischerweise
mehr als 3% und verringerte Dämpfungen
für alle
Ausbreitungsrichtungen der Wellen in der Ebene der Grenzfläche zu erhalten,
gehören
die Schnittwinkel (φ, θ) zu den
folgenden Winkelbereichen, die mit Schnitt (0, 0, 0)
a und
Schnitt (60, 0, 0)
a bezeichnet werden (
4a,
4b,
5a und
5c):
– Schnitt
(0, 0, 0)a | –5° ≤ φ ≤ +5°
–20° ≤ θ ≤ +30° |
– Schnitt
(60, 0, 0)a | +55° ≤ φ ≤ +65°
–30° ≤ θ ≤ +20° |
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Um
optimierte Kopplungskoeffizienten K
2, die
typischerweise über
6% liegen, und verringerte Dämpfungen,
typischerweise unter 2·10
–3,
zu erhalten, gehören
die Schnittwinkel (φ, θ) und die
Ausbreitungsrichtung ψ zu
den folgenden Bereichen, die mit Schnitt (0, 0, 0)
b und
Schnitt (60, 0, 0)
b bezeichnet werden (
4a,
4b,
5a und
5c):
– Schnitt
(0, 0, 0)b | –5° ≤ φ ≤ +5°
–10° ≤ θ ≤ +10°
–5° ≤ ψ ≤ +5° |
– Schnitt
(60, 0, 0)b | +55° ≤ φ ≤ +65°
–10° ≤ θ ≤ +10°
–5° ≤ ψ ≤ +5° |
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Die
nachfolgende Tabelle gibt für
jeden Bereich den Schnittwinkel in Koordinaten (φ, θ, ψ) an, die es ermöglichen,
den maximalen Wert des Kopplungskoeffizienten K2 zu
erhalten. Sie gibt für
diesen Winkel die Werte der vier Hauptparameter an.
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Die
Veränderungen
von K2 um diese maximalen Werte herum werden
von den 6a bis 7c beschrieben.
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Die
Herstellung eines Bauteils mit Grenzflächenwellen aus Lithiumtantalat
verläuft über die
folgenden Schritte:
- • Herstellung der Grenzflächenzone
auf einem der beiden Substrate. Diese Herstellung beinhaltet notwendigerweise
den Unterschritt der Herstellung von Elektrodenkämmen,
- • Zusammenbau
und Ausschneiden der beiden Substrate
- • Herstellung
der elektronischen Zusammenschaltungen.
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Die
Herstellung der Elektrodenkämme
erfolgt entweder mittels eines so genannten Verfahrens mit vergrabenen
Elektroden oder mittels eines so genannten Verfahrens mit aufgebrachten
Elektroden.
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Im
ersten Fall sind die Hauptschritte des Verfahrens die folgenden:
- • Herstellung
eines ebenen Schnitts des ersten Substrats aus Lithiumtantalat gemäß dem gewählten Schnittwinkel,
- • Gravieren
der Stellen für
die Elektroden,
- • Auftragen
des Materials, das zur Herstellung der Elektroden bestimmt ist und
das reines Aluminium oder eine Aluminiumlegierung sein kann, die
es ermöglicht,
die Wärmemigration
zu begrenzen, wie Titankupfer.
- • schließlich Planarisieren,
um das Material nur an den gravierten Stellen zu lassen.
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Im
zweiten Fall sind die Hauptschritte des Verfahrens die folgenden:
- • Auftragen
des zur Herstellung der Elektroden bestimmten Materials auf das
ebene Substrat.
- • Anschließend Ausschneiden
dieses Materials, um nur die Elektroden übrig zu lassen.
- • Auftragen
einer Zwischenschicht C zwischen die Elektroden.
- • Flächenschleifen
der Schicht C, um eine ebene Schicht der Dicke der Elektroden zu
erhalten.
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In
einer Ausführungsvariante
kann man damit beginnen, die Schicht C aufzutragen, in dieser Schicht Öffnungen
an den Stellen der Elektroden herstellen, das Material der Elektroden
auf diese Schicht auftragen, und es schließlich bündig machen, um das vorhergehende
Ergebnis zu erhalten. Wenn die Dicke der Schicht gegenüber der
akustischen Wellenlänge
gering genug ist, werden die elektro-akustischen Eigenschaften der Einheit
nur wenig verändert.
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Zusätzliche
Schichten aus dielektrischem Material können danach aus technologischen
oder akustischen Gründen
hinzugefügt
werden, um die Grenzflächenzone
zu vervollständigen.
Diese Schichten können insbesondere
das Kleben zwischen den zwei Substraten vereinfachen. Die Enddicke
von I muss aber gegenüber
der akustischen Nutzwellenlänge
gering bleiben, wenn man die durch die Schnittwinkel der Substrate
erhaltenen Eigenschaften beibehalten will.
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Das
zweite Substrat, das ebenfalls aus Lithiumtantalat mit dem gleichen
Schnittwinkel wie das erste Substrat ausgeschnitten wurde, wird
anschließend
am Ende des Herstellungsverfahrens der Elektroden auf das Substrat
aufgebracht. Dieser Zusammenbau kann entweder durch molekulares
Kleben oder durch Anodenschweißen
erfolgen. Geometrisch hat das zweite Substrat die gleiche kristalline
Ausrichtung wie das erste.
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Dann
werden die elektrischen Zusammenschaltungen hergestellt. Es gibt
mehrere mögliche
Anordnungen. Als nicht einschränkende
Beispiele werden angegeben:
- • Herstellung
der Zusammenschaltung in der Ebene der Grenzflächenzone.
- • Herstellung
der Zusammenschaltung durch eines der beiden Substrate hindurch.