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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft therapeutische Verfahren zur Behandlung
einer von Ischämie
herrührenden
Gewebeschädigung
bei Säugern.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Enzym Aldosereduktase ist an der Regulation der Reduktion von Aldosen,
wie Glucose und Galactose, in ihre entsprechenden Polyole, wie Sorbit
und Galactit, beteiligt. Sulfonylpyridazinonverbindungen der Formel
I dieser Verbindung sind als Aldosereduktaseinhibitoren bei der
Behandlung und Prävention
von Diabetes-Komplikationen von Menschen und anderen Säugern, die
mit erhöhten
Polyolspiegeln in bestimmten Geweben (beispielsweise Nerven-, Nieren-,
Linsen- und Retinagewebe) von betroffenen Menschen und anderen Säugern verbunden
sind, verwendbar.
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Die
französische
Patentveröffentlichung
Nr: 2647676 offenbart, dass bestimmte Pyridazinonderivate mit substituierten
Benzylseitenketten und Benzothiazolseitenketten Inhibitoren von
Aldosereduktase sind.
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Das
US-Patent Nr. 4 251 528 offenbart, dass verschiedene aromatische
carbocyclische Oxophthalazinylessigsäureverbindungen Aldosereduktase
hemmende Eigenschaften besitzen.
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Das
US-Patent Nr. 4 939 140 des gleichen Inhabers offenbart heterocyclische
Oxophthalazinylessigsäureverbindungen
als Aldosereduktaseinhibitoren.
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Das
US-Patent Nr. 4 996 204 des gleichen Inhabers offenbart als Aldosereduktaseinhibitoren
verwendbare Pyridopyridazinonessigsäureverbindungen.
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Das
US-Patent Nr. 5 834 466 offenbart ein Verfahren zur Begrenzung oder
Verringerung des Ausmaßes
einer ischämischen
Schädigung
aufgrund von von ischämischer
Schädigung
herrührenden
metabolischen und ionischen Anomalitäten des Herzgewebes durch Behandlung
mit einer Verbindung, wie einem Aldosereduktaseinhibitor, der das
NADH/NAD+-Verhältnis verringert und die Glykolyse
unter Bildung von ATP stimuliert.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 1236720 offenbart als Aldosereduktaseinhibitoren
verwendbare Sulfonylpyridazinonverbindungen.
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Das
US-Patent Nr. 5 670 504 offenbart 2,6-Diarylpyridazinone mit immunsuppressiver
Aktivität.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 1043317 offenbart Pyridazinderivate mit hemmender
Aktivität gegenüber der
Produktion von Interleukin-1β.
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Das
US-Patent Nr. 5 506 228 offenbart 2,6-Diarylpyridazinone mit immunsuppressiver
Aktivität.
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Die
JP-A-01 258671 offenbart ein 5-(1H-Imidazol-1-yl)-3(2H)-pyridazinonderivat,
das als Antithrombosearzneimittel und Antipilzmittel verwendbar
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt therapeutische Verfahren bereit, die
das Verabreichen einer wirksamen Menge einer
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Verbindung
der Formel I
oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes der Verbindung, worin:
R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff
oder Methyl bedeuten;
X und Y zusammen CH
2CH-(OH)-Ar
oder CH
2-C(O)-Ar bedeuten, oder
X eine
kovalente Bindung, NR
3 oder CHR
4,
worin R
3 (C
1-C
3)Alkyl
oder ein Phenyl, das optional mit einem oder mehreren Substituenten
substituiert ist, die aus OH, F, Cl, Br, I, CN, CF
3,
(C
1-C
6)Alkyl, O-(C
1-C
6)Alkyl, S(O)
n-(C
1-C
6)Alkyl
und SO
2-NR
5R
6 ausgewählt
sind, ist und R
4 Wasserstoff oder Methyl
ist, bedeutet; und
Y einen Phenyl- oder Naphthylring, der optional
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus Ar,
OH, F, Cl, Br, I, CN, CF
3, (C
1-C
6)Alkyl, O-(C
1-C
6)Alkyl, S(O)
n-(C
1-C
6)Alkyl und SO
2-NR
5R
6 ausgewählt sind, bedeutet;
Ar
einen Phenyl- oder Naphthylring, der optional mit einem oder mehreren
Substituenten substituiert ist, die aus F, Cl, Br, I, CN, CF
3, (C
1-C
6)Alkyl,
O-(C
1-C
6)Alkyl,
S(O)n-(C
1-C
6)Alkyl und
SO
2-NR
5R
6 ausgewählt
sind, bedeutet;
n bei jedem Vorkommen unabhängig voneinander 0, 1 oder
2 ist;
R
5 bei jedem Vorkommen unabhängig voneinander
H, (C
1-C
6)Alkyl, Phenyl oder Naphthyl bedeutet; und
R
6 bei jedem Vorkommen unabhängig voneinander
(C
1-C
6)Alkyl, Phenyl
oder Naphthyl bedeutet,
an einen Säuger, der eine Behandlung einer
von Ischämie
herrührenden
Gewebeschädigung
benötigt,
umfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Verbindung ausgewählt aus:
6-(3-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Brom-2-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Brom-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3-Brom-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(Biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4'-Fluor-biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4'-Trifluormethyl-biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3',5'-Bis-trifluormethyl-biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(Biphenyl-2-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4'-Trifluormethyl-biphenyl-2-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Hydroxy-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,5-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,6-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Brom-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
und
6-(Naphthalin-1-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
oder
einem pharmazeutisch akzeptablen Salz der Verbindung.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Verbindung ausgewählt aus:
6-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,5-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(4-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,6-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Brom-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
und
6-(Naphthalin-1-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
oder
einem pharmazeutisch akzeptablen Salz der Verbindung.
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In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Verbindung ausgewählt aus:
6-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,5-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,3-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,6-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Brom-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
und
6-(Naphthalin-1-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
oder
einem pharmazeutisch akzeptablen Salz der Verbindung.
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In
einer besonders stark bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung
ist die Verbindung ausgewählt
aus:
6-(2,3-Difluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
6-(2-Brom-4-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
und
6-(Naphthalin-1-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
oder
einem pharmazeutisch akzeptablen Salz der Verbindung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist das Gewebe Herz-, Hirn-, Leber-, Nieren-, Lungen-,
Darm-, Skelettmuskel-, Milz-, Pankreas-, Retina- oder Intestinalgewebe,
vorzugsweise Herzgewebe.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird die Verbindung der Formel I oder das pharmazeutisch
akzeptable Salz der Verbindung in einer Aldosereduktase hemmenden
Menge verabreicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist der Säuger
ein Mensch.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Verbindungen
dieser Erfindung" bedeutet
Verbindungen der Formel I. Der Ausdruck "Verbindung(en) der Formel I" soll pharmazeutisch
akzeptable Salze derartiger Verbindungen umfassen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "(C1-Ct)Alkyl", worin der tiefgestellte
Index "t" eine ganze Zahl
von größer als
1 bezeichnet, bezeichnet einen gesättigten einwertigen geraden
oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit einem bis
t Kohlenstoffatomen.
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Die
Ausdrücke "DMF", "DMSO" und "THF" bedeuten N,N-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid bzw. Tetrahydrofuran.
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Der
hier in Bezug auf Verbindungen dieser Erfindung verwendete Ausdruck "pharmazeutisch akzeptables
Salz" umfasst pharmazeutisch
akzeptable Kationensalze. Der Ausdruck "phar mazeutisch akzeptable Kationensalze" soll Salze wie die
Alkalimetallsalze (beispielsweise Natrium und Kalium), Erdalkalimetallsalze (beispielsweise
Calcium und Magnesium), Aluminiumsalze, Ammoniumsalze und Salze
mit organischen Aminen, wie Benzathin (N,N'-Dibenzylethylendiamin), Cholin, Ethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Ethylendiamin, Meglumin (N-Methylglucamin),
Benethamin (N-Benzylphenethylamin), Ethanolamin, Diethylamin, Piperazin,
Triethanolamin (2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol) und Procain,
definieren.
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Pharmazeutisch
akzeptable Salze der Verbindungen der Formel I dieser Erfindung
können
ohne weiteres durch Umsetzen der Form der freien Säure der
Verbindungen mit einer passenden Base, üblicherweise einem Äquivalent,
in einem Co-Lösemittel
hergestellt werden. Bevorzugte Co-Lösemittel umfassen Diethylether,
Diglyme und Aceton. Bevorzugte Basen umfassen Natriumhydroxid, Natriummethoxid,
Natriumethoxid, Natriumhydrid, Kaliummethoxid, Magnesiumhydroxid,
Calciumhydroxid, Benzathin, Cholin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Piperazin und Triethanolamin. Das Salz wird durch Einengen zur Trockene
oder durch Zugabe eines Nichtlösemittels
isoliert. In vielen Fällen
können
Salze durch Mischen einer Lösung
der Säure
mit einer Lösung
eines unterschiedlichen Salzes des Kations (beispielsweise Natrium-
oder Kaliumethylhexanoat, Magnesiumoleat) und Verwenden eines wie
oben beschriebenen Co-Lösemittels,
aus dem das gewünschte
Kationensalz ausfällt,
hergestellt werden oder in anderer Weise durch Einengen isoliert
werden.
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Der
Ausdruck "therapeutisches
Verfahren" soll
Verfahren, die palliativ sind, umfassen.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die Verbindungen dieser Erfindung in mehreren
tautomeren Formen existieren können.
Alle derartigen tautomeren Formen werden als Teil dieser Erfindung
betrachtet. Beispielsweise werden alle tautomeren Formen der Carbonyleinheit
der Verbindungen der Formel I in dieser Erfindung umfasst. Alle
Enol-Keto-Formen von Verbindungen der Formel I werden in dieser
Erfindung umfasst.
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Dem
Fachmann ist auch klar, dass die Verbindungen dieser Erfindung in
mehreren diastereomeren und enantiomeren Formen existieren können. Alle
diastereomeren und enantiomeren Formen und racemische Gemische derselben
werden in dieser Erfindung umfasst.
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Dem
Fachmann ist ferner klar, dass die Verbindungen der Formel I in
kristalliner Form als Hydrate, wobei Wassermoleküle in der Kristallstruktur
derselben eingebaut sind, und als Solvate, wobei Lösemittelmoleküle in diesen
eingearbeitet sind, existieren können.
Alle derartigen Hydrat- und Solvatformen werden als Teil dieser
Erfindung betrachtet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch isotopenmarkierte Verbindungen,
die mit den in Formel I angegebenen identisch sind, mit Ausnahme
der Tatsache, dass ein oder mehrere Atome durch ein Atom mit einer Atommasse
oder Massenzahl, die von der üblicherweise
in der Natur gefundenen Atommasse oder Massenzahl verschieden ist,
ersetzt sind. Beispiele für
Isotope, die in Verbindungen der Erfindung eingearbeitet werden
können,
umfassen Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
Phosphor, Schwefel, Fluor und Chlor, wie 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F, bzw. 36Cl. Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
Prodrugs derselben und pharmazeutisch akzeptable Salze der Verbindungen
oder der Prodrugs, die die zuvor genannten Isotope und/oder andere
Isotope anderer Atome enthalten, liegen innerhalb des Umfangs dieser
Erfindung. Bestimmte isotopenmarkierte Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, beispielsweise diejenigen, in die radioaktive Isotope,
wie 3H und 14C,
eingearbeitet sind, sind in Arzneimittel- und/oder Substratgewebeverteilungstests
verwendbar. Tritium-, d.h. 3H-, und Kohlenstoff-14-,
d.h. 14C-, Isotope sind wegen ihrer leichten
Herstellung und Nachweisbarkeit besonders bevorzugt. Ferner kann
eine Substitution mit schwereren Isotopen, wie Deuterium, d.h. 2H, bestimmte therapeutische Vorteile infolge
einer größeren Metabolisierungsstabilität, beispielsweise
einer erhöhten
In-vivo-Halbwertszeit oder geringerer Dosisanforderungen, bieten
und daher in einigen Fällen
bevorzugt sein. Isotopenmarkierte Verbindungen der Formel I der
vorliegenden Erfindung und Prodrugs derselben können im allgemeinen durch Durchführen der
in den folgenden Reaktionsschemata und/oder Beispielen offenbarten
Verfahren durch Ersetzen eines nicht-isotopenmarkierten Reagens durch
ein ohne weiteres verfügbares
isotopenmarkiertes Reagens hergestellt werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung hemmen Aldosereduktase,
ein Enzym, das die biologische Umwandlung von Glucose in Sorbit
katalysiert.
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Wie
in Reaktionsschema A angegeben, wird Glucose durch Aldosereduktase
zu Sorbit reduziert und Sorbit dann durch Sor bitdehydrogenase zu
Fructose oxidiert. Die Umwandlung von Sorbit in Fructose verbraucht
NAD+ (Nicotinamidadenindinucleotid). Die
Verbindungen der Formel I dieser Erfindung sparen NAD+ dadurch,
dass sie den Spiegel von Sorbit, das zur Umwandlung in Fructose
verfügbar
ist, verringern.
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Wenn
die Zufuhr von sauerstoffbeladenem Blut zu einem Gewebe verringert
oder unterbrochen ist (Ischämie),
können
die Zellen in dem Gewebe mit Sauerstoffmangel ihre Energie anaerob
von Glucose über
den Glykolyseweg gewinnen. Glykolyse erfordert die Verfügbarkeit
von NAD+.
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Ohne
an eine spezielle Theorie oder einen speziellen Mechanismus gebunden
sein zu wollen, wird angenommen, dass ein Einsparen bei der Verwendung
von NAD+ durch Aldosereduktaseinhibitoren
die Fähigkeit von
ischämischem
Gewebe zur Durchführung
von Glykolyse, d.h. das Produzieren von Energie in Abwesenheit von
Sauerstoff, verstärkt
oder verlängert
und wiederum das Überleben
der Zellen in dem Gewebe verstärkt und
verlängert.
Da die Hemmung von Aldosereduktase die Depletion des NAD+ des Gewebes verzögert, ist ein Aldosereduktaseinhibitor
ein wirksames Antiischämiemittel.
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Allgemein
können
die Verbindungen der Formel I dieser Erfindung durch Verfahren,
die zu auf dem Gebiet der Chemie bekannten analoge Verfahren umfassen,
insbesondere im Licht der hier enthaltenen Beschreibung hergestellt
werden. Bestimmte Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel I dieser Erfindung werden durch die folgenden Reaktionsschemata
erläutert.
Andere Verfahren sind im experimentellen Abschnitt beschrieben.
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Gemäß Reaktionsschema
1 können
Verbindungen der Formel I durch Umsetzen von Dichlorpyridazinverbindungen
der Formel 1-1 oder Chlorpyridazinonverbindungen der Formel 1-2
mit einem Alkali oder Alkalimetallsalz von Y-X-SO2H,
beispielsweise Y-X-SO2Na der Formel 1-3,
wobei R1, R2, X
und Y wie hier definiert sind, hergestellt werden. Die Reaktion
kann in Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und mit Wasser mischbaren
Lösemitteln,
wie Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF), durchgeführt werden. Die Reaktion wird üblicherweise
bei Umgebungsdruck und bei Temperaturen zwischen etwa 80°C und dem
Siedepunkt des verwendeten Lösemittels
durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I können
auch gemäß den Stufen
von Reaktionsschema 2 hergestellt werden. In der Stufe 1 von Reaktionsschema
2 wird eine Verbindung der Formel 2-1, worin R1,
R2, X und Y wie hier definiert sind und
Z Cl, O-(C1-C6)Alkyl, O-Ph,
O-CH2-Ph, worin Ph Phenyl, das optional
mit Chlor, Brom oder Methyl mono- oder disubstituiert ist, bedeutet,
ist, mit einer Thiolverbindung der Formel 2-2 umge setzt, wobei die
Sulfanylverbindung der Formel 2-3 gebildet wird.
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Bei
einem Verfahren der Stufe 1 von Reaktionsschema 2 wird eine Verbindung
der Formel 2-1 mit dem Alkalimetallsalz eines Thiols der Formel
2-2 umgesetzt. Das Alkalimetallsalz wird durch Umsetzen des Thiols der
Formel 2-2 mit einem Alkalimetall-(C1-C6)Alkoxid in (C1-C6)Alkyl-OH hergestellt. Vorzugsweise entsprechen
das (C1-C6)Alkoxid
und das (C1-C6)Alkyl-OH
Z der Verbindung der Formel 2-1. Beispielsweise ist, wenn Z OMe
bedeutet, das bevorzugte Alkoxid ein Alkalimetallmethoxid, vorzugsweise
Natriummethoxid, und das bevorzugte (C1-C6)Alkyl-OH Methanol. Kalium-tert-butoxid
kann in einer beliebigen Kombination von einem Alkanol und Z verwendet
werden. Bevorzugte Metalloxide sind Natriummethoxid und Natriumethoxid. Überschüssiger Alkohol
aus der das Alkalimetallsalz der Thiolverbindung der Formel 2-2
bildenden Reaktion wird abgedampft und das gebildete Alkalimetallsalz
wird über
Nacht in einem aromatischen Kohlenwasserstofflösemittel, vorzugsweise Toluol,
zusammen mit der Verbindung der Formel 2-1 unter Rückflusskühlung erhitzt, wobei
die Verbindung der Formel 2-3 gebildet wird.
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Bei
einem weiteren Verfahren der Stufe 1 von Reaktionsschema 2 können Verbindungen
der Formel 2-3 durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 2-1 mit
Verbindungen der Formel 2-2 in Natrium- oder Kaliumcarbonat enthaltendem
N,N-Dimethylformamid (DMF) hergestellt werden. Die Reaktion wird
vorzugsweise bei Umgebungsdruck und bei einer Temperatur zwischen
etwa 60°C
und etwa 120°C
durchgeführt.
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Bei
einem weiteren Verfahren der Stufe 1 von Reaktionsschema 2 werden
Verbindungen der Formel 2-1, worin Z O-(C1-C6)Alkyl bedeutet, mit Verbindungen der Formel
2-2 entweder in einem polaren nichtwässrigen Lösemittel (beispielsweise Aceto nitril)
oder in einem Etherlösemittel
(beispielsweise Diglyme oder Tetrahydrofuran) oder in DMF, die Alkali-
oder Erdalkalimetallhydride, vorzugsweise Natriumhydrid oder Kalium-tert-butoxid
enthalten, umgesetzt. Ein bevorzugtes Lösemittel ist DMF.
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Verbindungen
der Formel 2-1 von Reaktionsschema 2, worin Z O-(C
1-C
6)Alkyl, O-Ph, O-CH
2-Ph,
worin Ph mit Chlor, Brom oder Methyl optional mono- oder disubstituiertes
Phenyl ist, bedeutet, können
durch Umsetzen einer Verbindung der Formel 1-1
mit den Natriumsalzen von
HO-(C
1-C
6)Alkyl,
HO-Ph oder HO-CH
2-Ph hergestellt werden. Die Natriumsalze können durch
Umsetzen von HO-(C
1-C
6)Alkyl,
HO-Ph oder HO-CH
2-Ph, je nach Verwendbarkeit
mit Natriummetall bei einer Temperatur von etwa 0°C bis etwa
50°C hergestellt
werden. Das Oxid kann auch durch Umsetzen von HO-(C
1-C
6)Alkyl, HO-Ph oder HO-CH
2-Ph
mit Natriumhydrid, optional in Gegenwart eines reaktionsinerten
Lösemittels,
vorzugsweise Benzol, Toluol, THF oder Ether, bei einer Temperatur
von zwischen etwa 0°C
und etwa Raumtemperatur hergestellt werden.
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In
der Stufe 2 von Reaktionsschema 2 wird eine Verbindung der Formel
2-3 oxidiert, wobei die Sulfonylverbindung der Formel 2-4 gebildet
wird. Die Verbindungen der Formel 2-3 können mit 30%-igem Wasserstoffperoxid,
optional in Gegenwart von Ameisensäure, Essigsäure oder einer Persäure, wie
m-Chlorperbenzoesäure
(MCPBA), in einem Halogenkohlenstofflösemittel (beispielsweise Dichlormethan)
oxidiert werden.
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Die
Reaktion wird vorzugsweise bei Umgebungsdruck und bei einer Temperatur
zwischen etwa 20°C und
etwa 40°C
durchgeführt
und ist in etwa drei bis etwa sechs Stunden beendet. Die Reaktion
sollte sorgfältig überwacht
werden, um eine Überoxidation
der Stickstoffatome zu N-Oxiden zu vermeiden. N-Oxide, die gebildet
werden, können
in die reduzierte Pyridazinverbindung durch Umsetzen des N-Oxids
mit Triethylphosphit, Natriumsulfit oder Kaliumsulfit, vorzugsweise
bei etwa 100°C
während
etwa vier Stunden umgewandelt werden.
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Die
Verbindungen der Formel 2-4 von Stufe 3 des Reaktionsschemas 2 werden
mit einer Mineralsäure, beispielsweise
konzentrierter Salzsäure,
allein oder in einem Etherlösemittel,
wie Dioxan, hydrolysiert, wobei eine Verbindung der Formel I erhalten
wird. Die Reaktion der Stufe 3 wird vorzugsweise bei Umgebungsdruck und
der Rückflusstemperatur
des verwendeten Lösemittels
durchgeführt.
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Das
Reaktionsschema 3 stellt noch ein weiteres Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I bereit. In Reaktionsschema 3 wird
eine Chlorpyridazinonverbindung der Formel 1-2 mit einer Thiolverbindung
der Formel 2-2 umgesetzt, wobei eine Sulfanylpyridazinonverbindung
der Formel 3-1 gebildet wird. Die Reaktion wird vorzugsweise in
Gegenwart eines Alkalis oder Alkalimetallalkoxids, beispielsweise
Ka lium-tert-butoxid, in einem reaktionsinerten polaren Lösemittel,
wie DMF oder Acetonitril, bei etwa Raumtemperatur bis etwa 100°C durchgeführt. Die
gebildete Verbindung der Formel 3-1 wird mit Wasserstoffperoxid,
optional in Gegenwart von Essigsäure
oder einer Persäure,
vorzugsweise m-Chlorperbenzoesäure (MCPBA)
in einem Halogenkohlenstofflösemittel,
wie Dichlormethan, oxidiert, wobei eine Verbindung der Formel I
gebildet wird.
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Verbindungen
der Formel I, worin X CHR4, wobei R4 Wasserstoff oder Methyl ist, bedeutet,
können
gemäß Reaktionsschema
4 hergestellt werden. In Stufe 1 von Reaktionsschema 4 wird eine
Verbindung der Formel 4-1, worin Z Cl, O-(C1-C6)Alkyl,
O-Ph1, O-CH2-Ph1, wobei Ph1 mit
Chlor, Brom oder Methyl optional mono- oder disubstituiertes Phenyl
ist, bedeutet, mit Y-X-L, worin L eine Abgangsgruppe, vorzugsweise
Cl, Br, I, OSO2CH3,
OSO2CF3 oder OSO2Ph2, wobei Ph2 ein mit Br, Cl oder OCH3 optional
monosubstituiertes Phenyl ist, bedeutet, in Gegenwart einer Base,
vorzugsweise Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Natriumhydrid, umgesetzt,
wobei eine Verbindung der Formel 2-3 gebildet wird. Wenn die Base
Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat ist, ist das Reaktionslösemittel
vorzugsweise Aceton. Jedoch wird, wenn die Base Natriumhydrid ist,
DMF oder Acetonitril als Reaktionslösemittel verwendet. Die Reaktion
wird vorzugsweise bei Umgebungsdruck und bei einer Temperatur zwischen
etwa Raumtemperatur und etwa 100°C
durchgeführt.
Die Stufen 2 und 3 sind analog den Stufen 2 und 3 von Reaktionsschema
2 und werden gemäß denselben
durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, worin X und Y zusammen -CH2C(O)Ar
bilden, können
gemäß Reaktionsschema
4 durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 4-1 mit LCH2C(O)Ar unter Bildung einer Verbindung der
Formel 2-3 in der Stufe 1 hergestellt werden. Die Reaktion wird
in Gegenwart einer Base, vorzugsweise Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat,
und in einem reaktionsinerten Lösemittel,
wie Dimethylformamid, durchgeführt.
Die Reaktionstemperatur beträgt
vorzugsweise etwa Raumtemperatur bis etwa 80°C. Die Stufen 2 und 3 von Reaktionsschema
4 werden in einer den Stufen 2 und 3 von Reaktionsschema 2 analogen
Weise durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, worin X und Y zusammen -CH2CH(OH)Ar
bilden, können
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel I, worin X und Y zusammen
-CH2C(O)Ar bilden, mit Natriumborhydrid
in Alkohollösemitteln,
wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol, hergestellt werden. Die
Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 0°C bis etwa
60°C und
bei Umgebungsdruck durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, worin X NR20, wobei R20 (C1-C3)Alkyl
ist, bedeutet (Verbindungen der Formel 5-3), können gemäß Reaktionsschema 5 hergestellt
werden. In Stufe 1 von Reaktionsschema 5 wird eine Verbindung der
Formel 2-1, worin Z Cl, O-(C1-C6)Alkyl,
O-Ph, O-CH2-Ph, wobei Ph mit Chlor, Brom
oder Methyl optional mono- oder disubstituiertes Phenyl ist, bedeutet,
mit Thioharnstoff in einem Ketonlösemittel, vorzugsweise Aceton,
Ethylmethylketon oder Isobutylketon, umgesetzt, wobei eine Verbindung
der Formel 4-1 erhalten wird. Die Stufe 1 wird bei Umgebungsdruck
und bei der Rückflusstemperatur
des Lösemittels
durchgeführt. Verbindungen
der Formel 2-1 können
wie oben für
Reaktionsschema 2 beschrieben hergestellt werden.
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In
Stufe 2 von Reaktionsschema 5 wird eine Verbindung der Formel 5-1
gemäß dem in
J. Heterocyclic Chem., 1998, 35, 429–436 offenbarten Verfahren
hergestellt. Verbindungen der Formel 5-1 sind als Zwischenprodukte
bei der Herstellung von Verbindungen der Formel I besonders geeignet.
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In
Stufe 3 von Reaktionsschema 5 wird eine Verbindung der Formel 5-2
durch Umsetzen einer Verbindung der Formel 5-1 mit HN(R20)-Y
im Überschuss,
optional in einer organischen reaktionsinerten Base, zweckmäßigerweise
einem Trialkylamin, das aus Trimethylamin, Triethylamin und Dimethylisopropylaminen ausgewählt ist,
vorzugsweise Triethylamin, hergestellt. Die Reaktion kann optional
in einem reaktionsinerten Lösemittel,
wie einem Ether-, Halogenkohlenstoff- oder aromatischen Kohlenwasserstofflösemittel,
das vorzugsweise aus Diethylether, Isopropylether, Tetrahydrofuran,
Diglyme, Chloroform, Methylendichlorid, Benzol und Toluol ausgewählt ist,
durchgeführt
werden. Die Reaktion von Stufe 3 wird vorzugsweise bei einer Temperatur
von etwa Raumtemperatur bis etwa der Rückflusstemperatur des verwendeten
Lösemittels
durchgeführt.
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In
Stufe 4 von Reaktionsschema 5 kann eine Verbindung der Formel 5-3
durch Hydrolyse einer Verbindung der Formel 5-2 mit einer Mineralsäure, wie
konzentrierter Salzsäure,
entweder allein oder mit einem Etherlösemittel (beispielsweise Dioxan)
hergestellt werden. Die Reaktion kann bei etwa Raumtemperatur bis etwa
der Rückflusstemperatur
des verwendeten Lösemittels
durchgeführt
werden.
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Verbindungen
der Formel I, worin X eine kovalente Bindung bedeutet und Y einen
mit Hydroxy substituierten Phenyl- oder Naphthylring bedeutet, können durch
Umsetzen von Verbindungen der Formel I, worin Y mit C1-C6-Alkoxy substituiertes Phenyl oder Naphthyl
bedeutet, mit einem Dealkylierungsreagens, wie AlCl3, AlBr3 oder BF3, hergestellt
werden. Wenn AlCl3 oder AlBr3 das
Dealkylierungsreagens sind, wird die Reaktion vorzugsweise ohne
ein Lösemittel
durchgeführt.
Wenn das Dealkylierungsreagens BF3 ist,
wird ein Halogenkohlenstofflösemittel,
vorzugsweise Methylenchlorid oder Ethylenchlorid, vorzugsweise verwendet.
Die Reaktion wird bei Umgebungsdruck und bei Temperaturen zwischen
etwa –60°C bis etwa
80°C durchgeführt.
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Verbindungen
der Formel I, worin X eine kovalente Bindung bedeutet und Y ein
mit einem optional substituierten Phenyl- oder Naphthylring substituiertes Phenyl
oder Naphthyl bedeutet, können
durch zunächst Umsetzen
von Verbindungen der Formel 2-4, worin X eine kovalente Bindung
bedeutet, Z O-(C1-C6)Alkyl bedeutet,
Y ein einen Brom- oder Iodsubstituenten aufweisendes Phenyl oder
Naphthyl bedeutet, mit einer passend substituierten Phenyl- oder
Naphthylboronsäure
in Gegenwart eines Palladiumkatalysators, wie Pd[P(Ph)3]4, und in Gegenwart von entweder Kaliumcarbonat
oder Natriumcarbonat hergestellt werden. Die Reaktion wird vorzugsweise
in einem aromatischen Kohlenwasserstofflösemittel, vorzugsweise Toluol,
oder in einem C1-C6-Alkohol,
vorzugsweise Ethanol, bei Umgebungsdruck und bei einer Temperatur
von etwa Raumtemperatur bis zur Rückflusstemperatur des verwendeten
Lösemittels
durchgeführt.
Das Produkt der ersten Stufe wird mit einer Mineralsäure, vorzugsweise
Salzsäure,
allein oder einem Etherlösemittel,
vorzugsweise Dioxan, hydrolysiert, wobei eine Verbindung der Formel
I, worin Y mit einem optional substituierten Phenyl- oder Naphthylring
substituiertes Phenyl oder Naphthyl ist, erhalten wird.
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Eine
Herzschutzwirkung, die durch eine Verringerung des von einem Infarkt
betroffenen Myokard angezeigt wird, kann pharmakologisch unter Verwendung
von Adenosinrezeptoragonisten in isolierten rückläufig perfundierten Kaninchenherzen
als In-vitro-Modell einer ischämischen
Vorkonditionierung des Myokards induziert werden (Liu et al., Cardiovasc.
Res., 28: 1057–1061,
1994). Der im folgenden beschriebene In-vitro-Test belegt, dass eine Testverbindung
(d.h. eine Verbindung, die hier beschrieben ist) ebenfalls pharmakologisch eine
Herzschutzwirkung induzieren kann, d.h. die Größe eines Myokardinfarkts verringern
kann, wenn sie einem isolierten Kaninchenherz verabreicht wird.
Die Wirkungen der Testverbindung werden mit einer ischämischen
Vorkonditionierung und dem A1/A3-Adenosinagonisten APNEA (2-(4-Aminophenyl)ethyladenosin),
von dem gezeigt wurde, dass er pharmakologisch eine Herzschutzwirkung
in dem isolierten Kaninchenherzen induziert (Liu et al., Cardiovasc.
Res., 28: 1057–1061,
1994), verglichen. Die genaue Methodik ist im folgenden beschrieben.
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Das
für diese
Experimente verwendete Protokoll folgt eng dem bei Liu et al., id.,
beschriebenen. Männliche
New Zealand White Rabbits (3–4
kg) werden mit Natriumpentobarbital betäubt (30 mg/kg, iv). Nach dem Erreichen
tiefer Betäubung
(was durch das Fehlen des Augenblinzelreflexes bestimmt wird) wird
das Tier intubiert und mit 100% O2 unter
Verwendung eines Positivdruckbeatmungsgeräts beatmet. Eine linke Thorakotomie
wird durchgeführt,
das Herz wird freigelegt und eine Schlinge (Seide 2-0) wird lose
um einen Zweig der linken vorderen absteigenden Koronararterie bei
etwa 2/3 des Abstands in Richtung auf die Herzspitze gelegt. Das
Herz wird aus dem Brustkorb entfernt und rasch (< 30 Sekunden) auf eine Langendorff-Vorrichtung
montiert. Das Herz wird über
die Aorta in einen Modus ohne Rückführung mit
einer modifizierten Krebs-Lösung (NaCl
118,5 mM, KCl 4,7 mM, MgSO4 1,2 mM, KH2PO4 1, 2 mM, NaHCO3 24, 8 mM, CaCl2 2,
5 mM und Glucose 10 mM) mit einem konstanten Druck von 80 mmHg und
einer Temperatur von 37°C
rückläufig perfundiert. Der
pH-Wert des Perfusats wird durch Hindurchperlen von 95% O2/5% CO2 bei 7,4–7,5 gehalten.
Die Herztempeartur wird durch Verwendung von beheizten Behältern für die physiologische
Lösung
und einer Wasserummantelung sowohl der Perfusionsleitungen als auch
des isolierten Herzens stark kontrolliert. Die Pulsrate und die
Druckwerte der linken Kammer werden durch einen Latexballon, der
in die linke Kammer eingeführt
und durch Leitungen aus nichtrostendem Stahl mit einem Druckwandler
verbunden wurde, bestimmt. Der intraventrikuläre Ballon wird so aufgeblasen,
dass ein systolischer Druck von 80–100 mmHg und ein diastolischer Druck
von ≤ 10
mmHg erhalten wird. Die Gesamtkoronardurchblutung wird ebenfalls
unter Verwendung einer in-line vorhandenen Durchblutungssonde kontinuierlich überwacht
und bezüglich
des Herzgewichts normiert.
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Das
Herz wird sich 30 min equilibrieren gelassen, wobei das Herz über diesen
Zeitraum innerhalb der oben angegebenen Parameter stabile Druckwerte
der linken Kammer zeigen muss. Wenn die Herzrate zu einem beliebigen
Zeitpunkt vor dem Ende des Zeitraums von 30 min einer regionalen
Ischämie
unter 180 bpm fällt,
wird das Herz für
den Rest des Experiments mit einem Schritt von etwa 200 bpm zum
Schlagen gebracht. Eine ischämische
Vorkonditionierung wird durch vollständiges Stoppen der Herzperfusion
(globale Ischämie) während 5
min und eine anschließende
Reperfusion während
10 min induziert. Die globale Ischämie/Reperfusion wird ein weiteres
Mal wiederholt, worauf eine regionale Ischämie von 30 min folgt. Die regionale
Ischämie wird
durch Festziehen der Schlinge um den Koronararterienzweig geliefert.
Nach der regionalen Ischämie
von 30 min wird die Schlinge gelockert und das Herz weitere 120
min reperfundiert.
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Eine
pharmakologische Herzschutzwirkung wird durch Infusion der Testverbindungen
in vorbestimmten Konzentrationen, die 30 min vor der regionalen
Ischämie
von 30 min beginnt und bis zum Ende der Reperfusionszeitspanne von
120 min fortgesetzt wird, induziert. Bei Herzen, die Testverbindungen
er halten, werden die zwei Perioden einer ischämischen Vorkonditionierung
nicht durchgeführt.
Die Referenzverbindung APNEA (500 nM) wird durch Herzen (die die
Testverbindung nicht erhalten) über
einen Zeitraum von 5 min, der 10 min vor der regionalen Ischämie von
30 min endet, perfundiert.
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Am
Ende des Reperfusionszeitraums von 120 min wird die Koronararterienschlinge
festgezogen und eine 0,5%-ige Suspension von fluoreszierenden Zinkcadmiumsulfatteilchen
(1–10 μm) durch
das Herz perfundiert; dies färbt
das gesamte Myokard mit Ausnahme des Bereichs, für den ein Risiko zur Entwicklung
eines Infarkts besteht (Risikobereich), an. Das Herz wird aus der
Langendorff-Vorrichtung entfernt, trockengetupft, gewogen, in Aluminiumfolie
gewickelt und über
Nacht bei –20°C aufbewahrt.
Am nächsten
Tag wird das Herz von der Spitze bis unmittelbar oberhalb der Koronararterienschlinge
in Transversalschnitte von 2 mm geschnitten. Die Schnitte werden
mit 1% Triphenyltetrazoliumchlorid (TTC) in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
20 min bei 37°C
angefärbt.
Da TTC mit lebendem Gewebe (das NAD-abhängige Dehydrogenasen enthält) reagiert,
differenziert diese Anfärbung
zwischen lebendem (rotgefärbtem)
Gewebe und totem Gewebe (nicht-gefärbtem Infarktgewebe). Der Infarktbereich
(keine Färbung)
und der Risikobereich (keine fluoreszierenden Teilchen) werden für jeden
Schnitt der linken Kammer unter Verwendung eines vorkalibrierten
Bildanalysators berechnet. Zur Normierung der ischämischen
Schädigung
im Hinblick auf den Unterschied hinsichtlich des Risikobereichs
zwischen Herzen werden die Daten als das Verhältnis von Infarktbereich zu
Risikobereich (% infarct area/area-at-risk, IA/AAR) ausgedrückt.
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Die
Aktivität
und daher Verwendbarkeit der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
als medizinische Mittel zur Bereitstellung eines Schutzes vor einer
ischämischen
Schädigung
für Gewebe
bei einem Säuger kann
ferner durch Bestimmen der Aldosereduktasehemmaktivität der Verbindungen
gemäß einem
Fachmann bekannten Standard-in-vitro-Tests (beispielsweise B. L.
Mylari et al., J. Med. Chem., 1991, 34, 108–122) und gemäß dem im
folgenden in "Allgemeine
experimentelle Verfahren" beschriebenen
Protokoll belegt werden. Die Aktivität eines Aldosereduktaseinhibitors
in einem Gewebe kann durch Testen der Menge eines Aldosereduktaseinhibitors,
die zur Senkung von Sorbitspiegeln von Gewebe oder Fructosespiegeln
von Gewebe (d.h. durch Hemmen der Produktion von Fructose aus Sorbit
als Ergebnis der Hemmung von Aldosereduktase) erforderlich ist,
bestimmt werden.
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Bei
den Aspekten eines therapeutischen Verfahrens gemäß dieser
Erfindung werden die Verbindungen der Formel I als Teil eines passenden
Dosierungsprotokolls, das so gestaltet wurde, dass die Vorteile
der Therapie erhalten werden, verabreicht. Die Menge der jeweils
verabreichten Dosis und die Intervalle zwischen Dosen der Verbindung
hängen
von der verwendeten Verbindung der Formel I dieser Erfindung, der
verwendeten Art pharmazeutischer Zusammensetzungen, den Eigenschaften
des behandelten Subjekts und der Schwere der Zustände ab.
Allgemein liegt bei der Durchführung
der Verfahren dieser Erfindung eine wirksame Dosierung für die Verbindungen
der Formel I dieser Erfindung im Bereich von etwa 0,1 mg/kg/Tag
bis etwa 500 mg/kg/Tag in Einzel- oder Teildosen. Jedoch erfolgt
in Abhängigkeit
vom Zustand des behandelten Subjekts zwangsläufig eine gewisse Variation
der Dosierung. Die für
die Dosierung verantwortliche Person bestimmt in jedem Fall die
für das
individuelle Subjekt passende Dosis.
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Der
In-vitro-Test und das In-vivo-Protokoll, die hier beschrieben sind,
stellen ein Mittel bereit, wodurch die Aktivitäten der Verbindungen dieser
Erfindung mit den Aktivitäten
anderer bekannter Verbindungen verglichen werden können. Die
Ergebnisse dieser Vergleiche sind zur Bestimmung der Dosierungsmengen
bei Säugern
einschließlich
Menschen zur Induktion eines Schutzes vor Ischämie verwendbar. Derartige Tests
ergeben ein Mittel zum Vergleich der Aktivitäten der Verbindungen der Formel
I dieser Erfindung und anderer bekannter Verbindungen, die Aldosereduktaseinhibitoren
sind. Die Ergebnisse dieser Vergleiche sind zum Bestimmen derartiger
Dosierungsmengen verwendbar.
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Die
Verabreichung der Verbindungen dieser Erfindung kann durch ein beliebiges
Verfahren, das eine Verbindung dieser Erfindung vorzugsweise an
das gewünschte
Gewebe (beispielsweise Nerven-, Nieren-, Linsen-, Retina- und/oder
Herzgewebe) liefert, durchgeführt
werden. Die Verbindungen können
auf einer Vielzahl von Verabreichungswegen, die eine orale, intraduodenale,
parenterale Verabreichung (beispielsweise intravenöse, rektale,
subkutane Verabreichung oder Verabreichung durch Inhalation) und
dgl. umfassen, verabreicht werden und in einer einzigen Dosis (beispielsweise
einmal pro Tag) oder mehreren Dosen oder durch eine konstante Infusion
verabreicht werden.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
allein oder in Kombination mit pharmazeutisch akzeptablen Trägern, Vehikeln
oder Verdünnungsmitteln
in entweder einer einzigen oder mehreren Dosen verabreicht werden.
Geeignete pharmazeutische Träger,
Vehikel und Verdünnungsmittel
umfassen inerte feste Verdünnungsmittel
oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Lösungen
und verschiedene organische Lösemittel.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die durch Kombination der
Verbindungen dieser Erfindung und der pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
Vehikel oder Verdünnungsmittel
gebildet wurden, werden dann problemlos in einer Vielzahl von Dosierungsformen,
wie Tabletten, Pulver, Pastillen, Sirupe, injizierbare Lösungen und
dgl., verabreicht. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können, falls
gewünscht,
weitere Bestandteile, wie Aromati sierungsmittel, Bindemittel, Streckmittel
und dgl., enthalten. Daher können
zum Zwecke einer oralen Verabreichung Tabletten, die verschiedene
Streckmittel, wie Natriumcitrat, Calciumcarbonat und/oder Calciumphosphat,
enthalten, zusammen mit verschiedenen, den Zerfall fördernden
Mitteln, wie Stärke,
Alginsäure und/oder
bestimmte komplexe Silicate, zusammen mit Bindemitteln, wie Polyvinylpyrrolidon,
Saccharose, Gelatine und/oder Akaziengummi, verwendet werden. Ferner
sind Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und
Talkum, häufig
für Tablettierungszwecke
günstig.
Feste Zusammensetzungen einer ähnlichen
Art können
auch als Füllstoffe
in weichen und harten gefüllten
Gelatinekapseln verwendet werden. Bevorzugte Materialien hierfür umfassen
Lactose oder Milchzucker und Polyethylenglykole mit hohem Molekulargewicht. Wenn
wässrige
Suspensionen oder Elixiere zur oralen Verabreichung gewünscht werden,
kann das aktive pharmazeutische Mittel in diesen mit verschiedenen
Süßungs- oder Aromatisierungsmitteln,
Farbmitteln oder Farbstoffen und, falls gewünscht, Emulgatoren oder Suspendiermitteln
zusammen mit Verdünnungsmitteln, wie
Wasser, Ethanol, Proyplenglykol, Glycerin und/oder Kombinationen
derselben kombiniert werden.
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Zur
parenteralen Verabreichung können
Lösungen
der Verbindungen dieser Erfindung in Sesam- oder Erdnussöl, wässrigem
Propylenglykol oder in sterilen wässrigen Lösungen verwendet werden. Derartige
wässrige
Lösungen
sollten, falls notwendig, in geeigneter Weise gepuffert werden und
das flüssige
Verdünnungsmittel
sollte zunächst
mit ausreichender Kochsalzlösung
oder Glucose isotonisch gemacht werden. Diese speziellen wässrigen
Lösungen
sind insbesondere zur intravenösen,
intramuskulären,
subkutanen und intraperitonealen Verabreichung geeignet. In diesem
Zusammenhang sind die verwendeten sterilen wässrigen Medien alle durch einem
Fachmann bekannte Standardtechniken ohne weiteres verfügbar.
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Allgemein
wird eine Zusammensetzung dieser Erfindung oral oder parenteral
(beispielsweise intravenös,
intramuskulär,
subkutan oder intramedullär)
verabreicht. Eine topische Verabreichung kann ebenfalls indiziert
sein, wenn beispielsweise der Patient an Gastrointestinalstörungen leidet
oder wann auch immer die Medikation am besten auf die Oberfläche eines
Gewebes oder Organs appliziert wird, was durch den behandelnden
Arzt bestimmt wird.
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Eine
bukkale Verabreichung einer Zusammensetzung dieser Erfindung kann
in der Form von Tabletten oder Pastillen, die auf herkömmliche
Weise formuliert wurden, erfolgen.
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Zur
intranasalen Verabreichung oder Verabreichung durch Inhalation werden
die Verbindungen der Erfindung bequem in der Form einer Lösung oder
Suspension von einem Pumpsprühbehälter, der
durch den Patienten gedrückt
oder gepumpt wird, oder als Aerosolspraypräsentation von einem Druckbehälter oder
einer Vernebelungsvorrichtung unter Verwendung eines geeigneten
Treibmittels, beispielsweise Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan,
Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes
Gas, geliefert. Im Falle eines druckbeaufschlagten Aerosols kann
die Dosierungseinheit durch Anbringen eines Ventils zur Abgabe einer
abgemessenen Menge bestimmt werden. Der Druckbehälter oder die Vernebelungsvorrichtung können eine
Lösung
oder Suspension einer Verbindung dieser Erfindung enthalten. Kapseln
und Kartuschen (die beispielsweise aus Gelatine bestehen) zur Verwendung
in einer Inhalationsvorrichtung oder Insufflationsvorrichtung können so
formuliert werden, dass sie ein Pulvergemisch aus einer Verbindung
oder Verbindungen der Erfindung und eine geeignete Pulvergrundlage,
wie Lactose oder Stärke,
enthalten.
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Für Zwecke
einer transdermalen (beispielsweise topischen) Verabreichung werden
verdünnte
sterile wässrige
oder partiell wässrige
Lösungen
(üblicherweise
in einer Konzentration von etwa 0,1% bis 5%), die ansonsten den
obigen parenteralen Lösungen ähnlich sind,
hergestellt.
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Verfahren
zur Herstellung verschiedener pharmazeutischer Zusammensetzungen
mit einer bestimmten Menge eines Wirkstoffs sind einem Fachmann
bekannt oder im Lichte dieser Offenbarung offensichtlich. Für Beispiele
für Verfahren
zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen siehe Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Company, Easton, Pa, 19. Auflage (1995).
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ALLGEMEINE
EXPERIMENTELLE VERFAHREN
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Schmelzpunkte
wurden auf einem Thomas-Hoover-Kapillarschmelzpunktgerät bestimmt
und sind unkorrigiert. 1H-NMR-Spektren wurden auf
einem Bruker AM-250 (Bruker Co., Billerica, Massachusetts), einem Bruker
AM-300, einem Varian XL-300 (Varian Co., Palo Alto, California)
oder einem Varian Unity 400 bei etwa 23°C mit 250, 300 oder 400 MHz
für Protonen
erhalten. Die chemischen Verschiebungen sind in parts per million
(δ), bezogen
auf verbliebenes Chloroform (7,26 ppm), Dimethylsulfoxid (2,49 ppm)
oder Methanol (3,30 ppm) als innerer Standard angegeben. Die Peakformen
und die Bezeichnungen für
die Peakformen sind wie folgt angegeben: s, Singulett; d, Dublett;
t, Triplett; q, Quartett; m, Multiplett; c, komplex; br, breit;
app, scheinbar. Niedrig aufgelöste
Massenspektren wurden unter Thermospray(TS)-Bedingungen auf einem
Fisons (jetzt Micromass) Trio 1000 Mass Spectrometer (Micromass
Inc., Beverly, Massachusetts), unter Chemical-Ionization(CI)-Bedingungen
auf einem Hewlett Packard 5989A Particle Beam Mass Spectrometer
(Hewlett Packard Co., Palo Alto, California) oder unter Atmospheric Pressure
Chemical Ionization (APCI) auf einem Fisons Platform II Spectrometer
erhalten.
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Beispiel 1
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6-(3-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Ein
Gemisch aus 3,6-Dichlorpyridazin (4,44 g), 3-Trifluormethylphenylsulfinsäure-natriumsalz
(6,93 g), Isopropanol (30 ml) und Wasser (1 ml) wurde hergestellt
und 18 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann gekühlt, mit Wasser (100 ml) verdünnt, und
der ausgefallene Feststoff wurde gewonnen. Der Feststoff wurde mit
n-Propanol verrieben, und der Feststoff wurde gewonnen, wobei die
Titelverbindung (25%, 2,3 g) erhalten wurde.
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Beispiel 2
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6-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Stufe A: 3-(2-Fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
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Zu
einer klaren Lösung
von 4-Fluorthiophenol (2,56 g) in DMF (10 ml) wurde 3-Chlor-b-methoxy-pyridazin
(3,18 g) gegeben und 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Wasser (30 ml) gequencht und mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert.
Die Ethylacetatschicht wurde gewonnen, mit Wasser (2 × 20 ml)
gewaschen, und der organische Teil wurde gewonnen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wobei rohes 3-(2-Fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
(85%, 4,0 g, Fp 58–62°C; Massenspektrum
M+, 236) erhalten wurde.
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Stufe B: 3-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-b-methoxy-pyridazin
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Ein
Gemisch aus 3-(2-Fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin (500 mg), m-Chlorperbenzoesäure (MCPBA)
(1,04 g) und Methylendichlorid (10 ml) wurde hergestellt und 2 h
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Me thylendichlorid verdünnt, und
die Methylendichloridschicht wurde mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung (10
ml) und dann mit Wasser (2 × 20
ml) gewaschen. Die Methylendichloridschicht wurde gewonnen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde zur Trockene
eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Silicagelchromatographie (3:1 Ethylacetat/Hexan als
Elutionsmittel) gereinigt, wobei 3-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
als weißer
Feststoff erhalten wurde (51%, 290 mg; NMR 4,19 (s, 3H), 7,13 (d,
1H), 7,21 (d, 1H), 8,13 (m, 4H).
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Stufe C: 6-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Ein
Gemisch aus 3-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin (200 mg) und konzentrierter
Salzsäure
(2 ml) wurde hergestellt und 1 h unter Rückflusskühlung erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde gekühlt und
mit Wasser (20 ml) verdünnt.
Eine ausreichende Menge von 40%-igem wässrigem Natriumhydroxid wurde dann
zur Einstellung des pH-Werts des Gemischs auf 3 zugegeben, und das
Gemisch wurde mit Ethylacetat (2 × 20 ml) extrahiert. Die Ethylacetatextraktportionen
wurden gewonnen und vereinigt, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat
wurde eingedampft, wobei die Titelverbindung als weißer Feststoff
erhalten wurde (45%, 80 mg), Fp 173–176°C; NMR 7,06 (d, 1H), 7,23 (m,
1H), 7,3 (m, 1H), 7,89 (d, 1H), 8,02 (m, 2H) und 11,66 (s, 1H).
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Beispiel 3
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6-(4-Brom-2-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Stufe A: 3-(4-Brom-2-fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
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Ein
Gemisch aus 2-Fluor-4-bromthiophenol (300 mg), 2,6-Dichlor-pyridazin
(149 mg), Kaliumcarbonat (400 mg) und Aceton (6 ml) wurde hergestellt
und 2 h unter Rückflussküh lung erhitzt.
Das Aceton aus dem Gemisch wurde abgedampft, und der gebildete Rückstand
wurde in einer Lösung
aus Methanol (3 ml) und Natriummetall (166 mg) gelöst. Die
gebildete Lösung
wurde 1 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Abdampfen von Methanol ergab 3-(4-Brom-2-fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin,
das nicht isoliert wurde, sondern unmittelbar in Stufe 2 verwendet
wurde.
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Stufe B: 3-(4-Brom-2-fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
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Das
Produkt von Stufe A (400 mg) wurde in Chloroform (10 ml) gelöst, und
m-Chlorperbenzoesäure (MCPBA)
(770 mg) wurde zu der gebildeten Lösung gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösemittel
wurde abgedampft, und der gebildete Rückstand wurde durch Silicagelchromatographie
gereinigt (90% Hexan/10% Ethylacetat als Elutionsmittel), wobei
die Titelverbindung erhalten wurde (264 mg, 60%); Massenspektrum
M+ 346.
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Stufe C: 6-(4-Brom-2-fluor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Ein
Gemisch aus 3-(4-Brom-2-fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin (260 mg),
Dioxan (5 ml) und konzentrierter Salzsäure (1 ml) wurde hergestellt
und 2 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann zur Trockene eingedampft. Der gebildete
Rückstand
wurde mit Wasser verrieben und der ausgefallene Feststoff wurde
gewonnen und luftgetrocknet, wobei die Titelverbindung erhalten
wurde (90%, 225 mg); Fp > 220°C; NMR 7,05
(d, 1H), 7,7 (d, 1H), 7,9 (m, 3H), 13,8 (s, 1H).
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Beispiel 4
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6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Stufe A: 3-(3-Chlor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
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Natriummetall
(218 mg) wurde in Methanol (10 ml) gelöst. 3-Chlorthiophenol wurde zugegeben, und es
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Das überschüssige Methanol
wurde abgedampft, und zu dem trockenen Rückstand wurden Toluol (20 ml)
und 3-Chlor-6-methoxypyridazin (1,1 g) gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde 4 h unter Rückflusskühlung erhitzt,
auf Raumtemperatur gekühlt
und dann in Wasser (30 ml) gegossen. Der pH-Wert der Lösung wurde
zunächst
mit 20%-igem Kaliumhydroxid auf 10 eingestellt und mit Ethylacetat
(2 × 20
ml) extrahiert. Die wässrige
Schicht von der Extraktion wurde gewonnen. Der wässrige Teil wurde mit konzentrierter
Salzsäure
auf einen pH-Wert von 3 angesäuert
und dann mit Ethylacetat (3 × 10
ml) extrahiert. Der Ethylacetatextrakt wurde eingedampft und der
Rückstand
wurde durch Silicagelchromatographie gereinigt, wobei 3-(3-Chlor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
erhalten wurde (M+, 253).
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Stufe B: 3-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
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Ein
Gemisch aus 3-(3-Chlor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin (529 mg), m-Chlorperbenzoesäure (MCPBA)
(760 mg) und Chloroform (20 ml) wurde hergestellt und 2 h bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit 5%-igem Natriumthiosulfat (20 ml)
und anschließend
Wasser (30 ml) verdünnt.
Die Chloroformschicht wurde gewonnen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert, und der getrocknete Chloroformteil wurde
zur Trockene eingedampft. Der gebildete feste Rückstand wurde durch Silicagelchromatographie
gereinigt (3:1 Hexan/Ethylacetat als Elutionsmittel), wobei 3-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
erhalten wurde (29%, 173 mg); Massenspektrum M+ 285.
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Stufe C: 6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Ein
Gemisch aus 3-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin (148 mg), Dioxan (2 ml) und
konzentrierter Salzsäure
(0,5 ml) wurde hergestellt und 30 min unter Rückfluss kühlung erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde
dann zur Trockene eingedampft, und der Rückstand wurde mit Ethylacetat
(2 × 10
ml) extrahiert. Das Ethylacetatgemisch wurde gewonnen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde zur Trockene
eingedampft, wobei 6-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
als weißer
Feststoff erhalten wurde (38%, 61 mg); Fp 222–223°C; NMR 7,11 (d, 1H), 7,74 (t,
1H), 7,86–8,
04 (m, 4H), 13, 86 (s, 1H).
-
Die
Beispiele 4A bis 4N wurden aus den passenden Ausgangsmaterialien
in einer zu dem Verfahren von Beispiel 4 analogen Weise hergestellt.
-
-
Beispiel 5
-
6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Stufe A: 6-(2,4-Dichlor-phenylsulfanyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Kalium-tert-butoxid
(1,1 g) wurde zu einer Lösung
von 2,4-Dichlorthiophenol
(1,8 g) in N,N-Dimethylformamid (DMF) (5 ml) gegeben. Das Gemisch
wurde 10 min bei Raumtemperatur gerührt und dann mit 6-Chlor-2H-pyridazin-3-on
(1,31 g) versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 5 h bei 100°C gerührt. Das
Gemisch wurde dann auf Raumtemperatur gekühlt, in Wasser (20 ml) gegossen
und mit 20%-igem Kaliumhydroxid (5 ml) versetzt. Die gebildete dunkle
Lösung
wurde mit Ethylacetat (2 × 10
ml) extrahiert. Die wässrige Schicht
wurde gewonnen und der pH-Wert wurde mit konzentrierter Salzsäure auf
3 eingestellt. Die Lösung wurde
dann mit Ethylacetat (3 × 10
ml) extrahiert. Die Ethylacetatschicht wurde gewonnen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft, wobei ein rohes Produkt erhalten
wurde, das durch Silicagelchromatographie gereinigt wurde (1:1 Ethylacetat/Hexan
als Elutionsmittel), wobei 6-(2,4-Dichlor-phenylsulfanyl)-2H-pyridazin-3-on
erhalten wurde (418 mg, 15%); NMR 6,88 (d, 1H), 7,10 (d, 1H), 7,24
(dd, 1H), 7,48 (d, 1H), 7,52 (d, 1H).
-
Stufe B: 6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Ein
Gemisch aus 6-(2,4-Dichlor-phenylsulfanyl)-2H-pyridazin-3-on (418 mg), Peressigsäure (3,2
ml) und Essigsäure
(3,2 ml) wurde hergestellt und 2,5 h bei 80°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
dann auf Raumtemperatur gekühlt
und in Wasser (50 ml) gegossen. Der gebildete weiße Feststoff
wurde gewonnen und getrocknet, wobei das Titelprodukt, 6-(2,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on,
erhalten wurde (37%, 173 mg); Fp 202–203°C; NMR 7,15 (d, 1H), 7,81 (dd,
1H), 8,03 (m, 2H), 8,25 (d, 1H), 13,88 (s, 1H).
-
Die
Beispiele 5A bis 5I wurden aus den passenden Ausgangsmaterialien
in einer zu dem Verfahren von Beispiel 5 analogen Weise hergestellt.
-
-
Beispiel 6
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6-(2-Hydroxy-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Ein
Gemisch aus 6-(2-Methoxy-benzolsulfonyl)-2H-pyridazin-3-on (100 mg) und Aluminiumtribromid (2
g) wurde hergestellt und 2 h auf 100°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde gekühlt
und mit Wasser (10 ml) versetzt. Das Gemisch wurde dann mit Chloroform
extrahiert. Der organische Extrakt wurde mit Wasser (2 × 10 ml)
gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der gebildete
Rückstand wurde
mit Isopropylether verrieben, und der gebildete Feststoff wurde
durch Filtration gewonnen, wobei die Titelver bindung erhalten wurde
(61%, 58 mg). 1H-NMR (CDCl3,
300 MHz), δ 7,0
(m, 3H), 7,6 (m, 2H), 7,8 (d, 1H).
-
Beispiel 7
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3-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin-N-oxid
-
Ein
Gemisch aus 3-(2-Chlor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin, m-Chlorperbenzoesäure (MCPBA) (4,0
g) und Chloroform (30 ml) wurde hergestellt und 30 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Die Analyse des Massenspektrums eines Aliquots der Reaktionsprobe
zeigte die vollständige
Umwandlung in das gewünschte Sulfon-N-oxid
(M+, 301). Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt, nacheinander
mit Natriumsulfit (10%-ige Lösung,
20 ml), Natriumcarbonat (10%-ige Lösung, 20 ml) und Wasser (2 × 20 ml)
gewaschen. Die Chloroformschicht wurde gewonnen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde eingedampft,
wobei ein roher Feststoff erhalten wurde. Der rohe Feststoff wurde
durch Silicagelchromatographie gereinigt (1:1 Ethylacetat/Hexan
als Elutionsmittel), wobei die Titelverbindung erhalten wurde (38%,
425 mg); Fp 148–153°C; NMR δ 4,01 (s,
3H), 6,80 (d, 1H), 7,42 (m, 1H), 7,57 (m, 2H), 8,38 (d, 1H), 8,46
(m, 1H).
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Beispiel 8
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3-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin-N-oxid
-
sDie
Titelverbindung wurde nach einem zu dem von Beispiel 7 analogen
Verfahren unter Verwendung von 3-(2-Chlor-4-fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin
als Ausgangsverbindung hergestellt. (60%); Fp 159–161°C; NMR δ 4,01 (s,
3H), 6,80 (d, 1H), 7,15 (dd, 1H), 7,25 (dd, 1H), 8,37 (d, 1H), 8,49
(m, 1H).
-
Beispiel 9
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3-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
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Ein
Gemisch aus 3-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin-N-oxid, dem N-Oxid von Beispiel
7, (317 mg) und Triethylphosphit (3 ml) wurde 4 h auf 100°C erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt, in
Wasser (20 ml) gegossen und mit Ethylacetat (2 × 10 ml) extrahiert. Der organische
Extrakt wurde zur Trockene eingedampft, und das rohe Produkt wurde
durch Silicagelchromatographie gereinigt (1:1 Ethylacetat/Hexan
als Elutionsmittel). (48%, 143 mg); NMR δ 4,19 (s, 3H), 7,19 (d, 1H),
7,43 (dd, 2H), 7,58 (m, 2H), 8,27 (d, 1H), 8,44 (dd, 2H).
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Beispiel 10
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3-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
-
Die
Titelverbindung wurde gemäß dem Verfahren
von Beispiel 9 ausgehend von 3-(2-Chlor-4-fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxy-pyridazin-N-oxid
hergestellt. (48%); Fp 84–87°C.
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Beispiel 11
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6-Methoxy-pyridazin-3-sulfonylfluorid
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Stufe A: 6-Methoxy-pyridazin-3-thiol
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Ein
Gemisch aus 3-Chlor-6-methoxy-pyridazin (100 g), Thioharnstoff (105
g) und Ethylmethylketon (1,8 l) wurde hergestellt und 3 h unter
Rückflusskühlung erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann gekühlt, und der Überstand
wurde in Wasser gegossen und mit 1 M Natriumhydroxid (4 × 100 ml)
extrahiert. Die Natriumhydroxidlösung
wurde mit Ethylacetat (2 × 50
ml) gewaschen, und der wässrige
Extrakt wurde mit einer zur Senkung des pH-Werts auf 5 ausreichenden
Menge konzentrierter Salzsäure
angesäuert.
Der gebildete gelbe Feststoff wurde gewonnen und luftgetrocknet,
wobei die Titelverbindung erhalten wurde (24%, 23 g); Fp 198–200°C.
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Stufe B: 6-Methoxy-pyridazin-3-sulfonylfluorid
-
Ein
Gemisch aus 6-Methoxy-pyridazin-3-thiol (7,1 g), Methanol (100 ml),
Wasser (100 ml) und Kaliumhydrogenfluorid (39 g) wurde hergestellt
und 30 min bei –10°C gerührt. Chlorgas
wurde mit einer Rate, durch die sichergestellt wurde, dass die Temperatur –10°C nicht überstieg,
in das Gemisch perlen gelassen. Das weißlichgelbe Reaktionsgemisch
wurde dann in eiskaltes Wasser (50 ml) gegossen, und der gebildete
weiße Feststoff
wurde abfiltriert und luftgetrocknet, wobei die Titelverbindung
erhalten wurde (74%, 7,1 g); Fp 87–88°C.
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Beispiel 12
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6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid
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Stufe A: 6-Methoxy-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid
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Ein
Gemisch wurde aus dem 6-Methoxy-pyridazin-3-sulfonylfluorid von
Beispiel 11 (1,62 mmol, 312 mg) und N-Methylanilin (24,3 mmol, 0,26 ml) hergestellt
und 12 h auf 100°C
erhitzt. Das Gemisch wurde dann gekühlt. Der gebildete feste Rückstand
wurde durch Silicagelchromatographie gereinigt, wobei die Titelverbindung
isoliert wurde (53%, 240 mg); M+, 279.
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Stufe B: 6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid
-
Ein
Gemisch aus 6-Methoxy-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid (239 mg), Dioxan (4 ml)
und konzentrierter Salzsäure
(1 ml) wurde hergestellt und 1 h unter Rückflusskühlung erhitzt. Das Gemisch
wurde dann zur Trockene eingedampft. Der gebildete Feststoff wurde
mit Wasser verrieben, und der Feststoff wurde gewonnen, wobei die
Titelverbindung erhalten wurde (75%, 171 mg); Fp 157–158°C.
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Beispiel 13
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6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-isopropyl-phenyl-amid
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Die
Titelverbindung wurde gemäß einem
zu dem von Beispiel 12 für
6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid analogen Verfahren
hergestellt, wobei N-Methylanilin in Stufe 3 durch N-Isopropylanilin
ersetzt wurde. (20%); Fp 190–191°C.
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Beispiel 14
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6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-(3,4-dichlor-phenyl)-methyl-amid
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Die
Titelverbindung wurde gemäß einem
zu dem von Beispiel 12 für
6-Oxo-1,6-dihydro-pyridazin-3-sulfonsäure-methyl-phenyl-amid analogen Verfahren
hergestellt, wobei N-Methylanilin durch N-Methyl-3,4-dichloranilin
ersetzt wurde. (28%; Fp 207–208°C.
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Beispiel 15
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6-(4-Fluor-phenylsulfanyl)-2H-pyridazin-3-on
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Ein
Gemisch aus 3-(4-Fluor-phenylsulfanyl)-6-methoxy-pyridazin (250 mg), das durch ein zu
Stufe A von Beispiel 2 analoges Verfahren hergestellt wurde, und
konzentrierter Salzsäure
wurde hergestellt und 30 min unter Rückflusskühlung erhitzt. Das Gemisch
wurde dann zur Trockene eingedampft. Der gebildete Rückstand
wurde durch Silicagelchromatographie gereinigt (Ethylacetat als
Elutionsmittel), wobei die Titelverbindung erhalten wurde (65%,
152 mg); Fp 99–101°C.
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Beispiel 16
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6-(Biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
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Stufe A: 3-(Biphenyl-4-sulfonyl)-6-methoxy-pyridazin
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Ein
Gemisch aus 4-Fluor-benzolboronsäure
(157 mg), 3-(4-Fluor-benzolsulfonyl)-6-methoxypyridazin (247
mg), Kaliumcarbonat (207 mg), Pd[P(Ph)3]4 (87 mg), Toluol (4 ml), Ethanol (2 ml)
und Wasser (1,5 ml) wurde hergestellt und 4 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Das Gemisch wurde gekühlt
und mit Wasser (10 ml) versetzt. Das Gemisch wurde dann filtriert,
und das gebildete Filtrat wurde mit Ethylacetat (20 ml) extrahiert. Der
Ethylacetatextrakt wurde mit Wasser gewaschen, und der Ethylacetatteil
wurde gewonnen und mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
filtriert. Das Filtrat wurde gewonnen und zur Trockene eingedampft, wobei
das Titelprodukt von Stufe A erhalten wurde. NMR δ 4,17 (s,
H), 7,13 (m, 3H), 7,54 (m, 2H), 7,70 (m, 2H), 8,17 (m, 3H).
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Stufe B: 6-(Biphenyl-4-sulfonyl)-2H-pyridazin-3-on
-
Das
Produkt von Stufe A wurde mit konzentrierter Salzsäure gemäß Stufe
C von Beispiel 2 behandelt, wobei die Titelverbindung erhalten wurde.
Fp 219–220°C.
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Beispiel 17
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6-Benzyloxy-pyridazin-3-sulfonylfluorid
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Stufe A: 3-Benzyloxy-6-chlor-pyridazin
-
Natriummetall
(3,1 g) wurde zu Benzylalkohol (75 ml) gegeben und 30 min sanft
auf 50°C
erwärmt,
bis sich das gesamte Natriummetall löste. Eine Lösung von 3,6-Dichlorpyridazin
(135 mmol) in Benzylalkohol (75 ml) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde 24 h bei 100°C
gehalten. Überschüssiger Benzylalkohol wurde
abgedampft, und der Rückstand
wurde mit Ethylacetat (3 × 100
ml) extrahiert, und der Ethylacetatextrakt wurde mit Wasser gewaschen.
Die gebildete Ethylacetatschicht wurde gewonnen, getrocknet, filtriert,
und das Filtrat wurde eingedampft, wobei die Titelverbindung erhalten
wurde (90%, 26,7 g); Fp 77–78°C.
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Stufe 2: 6-Benzyloxy-pyridazin-3-thiol
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Ein
Gemisch aus 3-Benzyloxy-6-chlor-pyridazin (4 g), Thioharnstoff (2,8
g) und Ethylmethylketon (75 ml) wurde hergestellt und über Nacht
unter Rückflusskühlung erhitzt. Überschüssiges Ethylmethylketon
wurde abgedampft, und der gebildete Rückstand wurde mit 2 M Natriumhydroxid
(25 ml) extrahiert. Die Natriumhydroxidlösung wurde dann mit Ethylacetat
(2 × 30
ml) gewaschen. Die wässrige
Schicht wurde gewonnen und eine zum Erreichen eines pH-Werts von
5 ausreichende Menge konzentrierter Salzsäure wurde zugesetzt. Die gebildete
Lösung
wurde mit Ethylacetat (2 × 30
ml) extrahiert. Der Ethylacetatextrakt wurde gewonnen, getrocknet,
filtriert, und das Filtrat wurde eingedampft, wobei die Titelverbindung
erhalten wurde (15%, 605 mg); Fp 155–157°C.
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Stufe 3: 6-Benzyloxy-pyridazin-3-sulfonylfluorid
-
Ein
Gemisch aus 6-Benzyloxy-pyridazin-3-thiol (510 mg), Methanol (10
ml), Wasser (10 ml) und Kaliumhydrogenfluorid (1,83 g) wurde hergestellt
und 30 min bei –10°C gerührt. Chlorgas
wurde mit einer Rate, durch die sichergestellt wurde, dass die Temperatur –10°C nicht überstieg,
in das Gemisch perlen gelassen. Das gebildete weißlichgelbe
Reaktionsgemisch wurde in eiskaltes Wasser (50 ml) gegossen, und
der gebildete weiße
Feststoff wurde abfiltriert und luftgetrocknet, wobei die Titelverbindung
erhalten wurde. (Ausbeute 89%, 560 mg); Fp 85–86°C.
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Beispiel 18
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6-[2-(4-Chlor-phenyl)-2-oxo-ethansulfonyl]-2H-pyridazin-3-on
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Stufe A: 1-(4-Chlorphenyl)-2-(6-methoxy-pyridazin-3-ylsulfanyl)-ethanon
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Ein
Gemisch aus 2-Mercapto-6-methoxy-pyridazin (1,42 g), 4-Chlor-α-brom-acetophenon
(10 mmol, 2,33 g), Kaliumcarbonat (2,76 g) und Dimethylformamid
(15 ml) wurde bei Raumtemperatur 1 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
filtriert, der Rückstand
wurde mit Ethylacetat (2 × 20
ml) gewaschen, und das vereinigte Filtrat wurde mit Wasser (2 × 20 ml)
gewaschen. Die Ethylacetatschicht wurde gewonnen, getrocknet, filtriert,
und das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft, wobei die Titelverbindung
von Stufe A erhalten wurde (96%, 2,85 g); Massenspektrum, M+ 295.
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Stufe B: 1-(4-Chlorphenyl)-2-(6-methoxy-pyridazin-3-sulfonyl)-ethanon
-
Ein
Gemisch aus der Verbindung von Stufe A (8,5 mmol, 2,3 g), MCPBA
(25 mmol, 5,8 g) und Methylenchlorid (160 ml) wurde 40 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Zu dem Reaktionsgemisch wurde eine gesättigte Natriumbicarbonatlösung (400
ml) gegeben, und die Methylenchloridschicht wurde gewonnen, getrocknet,
filtriert, und das Filtrat wurde eingedampft, wobei die Titelverbindung
der Stufe B als weißer
Feststoff erhalten wurde (79%, 2,2 g); Fp 153–156°C.
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Stufe C: 6-[2-(4-Chlor-phenyl)-2-oxo-ethansulfonyl]-2H-pyridazin-3-on
-
Die
Verbindung von Stufe B wurde durch eine saure Hydrolyse entsprechend
Stufe C von Beispiel 2 in die Titelverbindung umgewandelt (79%);
Fp > 240°C.
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Beispiel 19
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6-[2-(4-Chlor-phenyl)-2-hydroxy-ethansulfonyl]-2H-pyridazin-3-on
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Eine
Suspension wurde aus 6-[2-(4-Chlorphenyl)-2-oxo-ethansulfonyl]-2H-pyridazin-3-on (1,0
mmol, 312 mg), das gemäß Beispiel
18 hergestellt wurde, in Methanol (10 ml) hergestellt. Natriumborhydrid
(1,5 mmol, 55 mg) wurde bei Raumtemperatur zu der Suspension gegeben,
und es wurde 1 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde eingedampft, und der Rückstand
wurde mit 10%-iger Salzsäure
(5 ml) verrieben. Der gebildete weiße Niederschlag wurde abfiltriert
und luftgetrocknet, wobei die Titelverbindung erhalten wurde (69%, 218
mg); Fp 178–179°C.
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Beispiel 20
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Protokoll
zur Bestimmung der Hemmung von Aldosereduktase
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Lösungen der
Titelverbindung (TC) wurden durch Auflösen der TC in 20 μl von 20%-igem
Dimethylsulfoxid (DMSO) und Verdünnen
mit 100 mM Kaliumphosphatpuffer, pH-Wert 7,0, auf verschiedene TC-Konzentrationen,
typischerweise im Bereich von 5 mM bis 1 μm, hergestellt. Eine Lösung mit "null TC", die mit nur 20 μl DMSO (keine
TC) startete, wurde hergestellt. Der Test auf Aldosereduktaseaktivität wurde
in einer 96-Vertiefungen-Platte durchgeführt. Vor dem Initiieren der
Reaktion (mit Substrat) erfolgte eine 10-minütige Vorinkubation von 200 μl 100 mM
Kaliumphosphatpuffer, pH-Wert 7,0, der 125 μM NADPH und 12,5 nM humane rekombinante
Aldosereduktase (Wako Chemicals, Inc., Nr. 547-00581) enthielt,
mit 25 μl
TC-Lösung
bei 24°C.
Die Reaktion wurde durch die Zugabe von 25 μl 20 mM D-Glyceraldehyd (Sigma,
St. Louis) initiiert. Die Rate der Abnahme des OD340-Werts
wurde 15 min bei 24°C
in einem 340 ATTC Plate Reader (SLT Lab Instruments, Österreich) überwacht.
Die Hemmung durch eine TC wurde als die prozentuale Abnahme der
Rate der NADPH-Oxidation im Vergleich zu einer keine TC enthaltenden
Probe ermittelt.