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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Extrakts von Myrsine africana
zum oxidativen Färben
von Keratinfasern, neue Zusammensetzungen, die diesen Pflanzenextrakt
enthalten, und ein Verfahren zum oxidativen Färben von Keratinfasern unter
Verwendung dieser Zusammensetzungen.
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Es
ist bekannt, Keratinfasern und insbesondere menschliches Haar mit
Farbmittelzusammensetzungen zu färben,
die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen, insbesondere
o- oder p-Phenylendiamine, o- oder p-Aminophenole oder heterocyclische
Verbindungen enthalten, die auch als Oxidationsbasen bezeichnet
werden. Die Oxidationsbasen sind farblose oder schwach farbige Verbindungen,
die in Kombination mit oxidierenden Produkten über eine oxidative Kondensation
farbige und färbende
Verbindungen ergeben können.
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Es
ist auch bekannt, dass die mit den Oxidationsbasen erhaltenen Farbnuancen
variiert werden können,
indem sie mit Kupplern oder Farbnuancierungsmitteln kombiniert werden,
wobei diese insbesondere unter den aromatischen m-Diaminen, m-Aminophenolen,
m-Dihydroxybenzolen
und verschiedenen heterocyclischen Verbindungen, wie Indolderivaten,
ausgewählt
sind.
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Durch
die Mannigfaltigkeit der als Oxidationsbasen und Kuppler verwendeten
Moleküle
kann eine große
Farbpalette erzeugt werden.
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Die
sogenannte "permanente
Färbung", die mit den Oxidationsfarbstoffen
erzeugt werden kann, muss im Übrigen
verschiedenen Anforderungen genügen.
So darf sie im Hinblick auf die Toxikologie keine Nachteile mit
sich bringen, es müssen
Farbschattierungen in der ge wünschten
Intensität
erzeugt werden können
und sie müssen
eine gute Haltbarkeit gegenüber
von außen
einwirkenden Agentien (Licht, ungünstige Witterungsbedingungen,
Wäschen,
dauerhafte Verformungen, Schweiß,
Reibung) aufweisen.
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Mit
diesen Farbstoffen müssen
außerdem
weiße
Haare abdeckt werden können
und sie müssen schließlich möglichst
wenig selektiv sein, d. h., es müssen über die
Länge einer
Keratinfaser, die im Allgemeinen nämlich von ihrer Wurzel bis
zu ihrer Spitze unterschiedlich sensibilisiert (d. h. strapaziert)
sein kann, möglichst
geringe Farbabweichungen auftreten.
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Es
ist ein steigendes Bedürfnis
nach Zusammensetzungen vorhanden, die die Keratinfasern weniger angreifen
und die insbesondere aus einer natürlichen Substanz gewonnen werden
können.
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Beispielsweise
wurde in der Druckschrift
EP 776
652 die Verwendung eines Pflanzenextrakts zum oxidativen
Färben
von Keratinfasern beschrieben. Bei den in dieser Patentanmeldung
verwendeten Pflanzenextrakten handelt es sich um Proteinhydrolysate.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, neue Zusammensetzungen
zum oxidativen Färben
von Keratinfasern anzugeben, die aus einem Pflanzenextrakt erhalten
werden, die die Natur der Keratinfasern berücksichtigen und die kräftige, wenig
selektive und beständige
Farbmittel sind, die zu neuen kräftigen
Farben in unterschiedlichen Farbnuancen führen können.
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Diese
Ausgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst, deren Gegenstand die Verwendung
eines Extrakts von Myrsine africana als Farbstoffvorprodukt eines
Oxidationsfarbstoffes zum oxidativen Färben von Keratinfasern ist.
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Ein
Farbstoffvorprodukt eines Oxidationsfarbstoffes ist eine farblose
Verbindung, die unter bestimmten Bedingungen in ein farbiges Produkt
umgewandelt wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Zusammensetzung zum oxidativen
Färben
von Keratinfasern, die in einem zum Färben von Keratinfasern geeigneten
Medium einen Extrakt von Myrsine africana und eine Verbindung der
Formel (I) oder ein Salz einer Verbindung der Formel (I) mit einer
kosmetisch akzeptablen Säure
oder Base enthält:
worin bedeuten:
- – R1 eine Gruppe NR4R5, worin R4 und R5 unabhängig
voneinander Wasserstoff; oder eine Alkylgruppe bedeuten, die gegebenenfalls
mit einer oder mehreren der folgenden Gruppen substituiert ist:
Hydroxy, Alkoxy, Carboxy, Amino, Mono- oder Dialkylamino, deren
Alkylgruppe gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxygruppen,
Alkoxygruppen, Carboxygruppen, Aminogruppen, Monoalkylaminogruppen
oder Dialkylaminogruppen substituiert ist; oder R4 und
R5 bilden gemeinsam mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen gesättigten, 5- bis 8-gliedrigen
Heterocyclus, wobei der Heterocyclus mit einem oder mehreren Halogenatomen,
einer oder mehreren Gruppen Hydroxy, Alkoxy, Carboxy, Amino, Carboxamido,
Sulfonamido, Mono- oder Dialkylamino oder einer oder mehreren Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann, die gegebenenfalls
mit einer oder mehreren Gruppen substituiert sind, die unter den Gruppen Hydroxy,
Amino, Carboxy, Mono- oder Dialkylamino und vorzugsweise Mono- oder
Dialkylamino mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind;
wobei der Heterocyclus weitere Heteroatome enthalten kann, die unter
O, S, SO2 oder NR'' ausgewählt sind,
wobei R'' ein Wasserstoffatom
oder eine C1-4-Alkylgruppe bedeutet.
- – R2 eine Gruppe NR6R7, worin R6 und R7 unabhängig
voneinander Wasserstoff; oder eine Alkylgruppe bedeuten, die gegebenenfalls
mit einer oder mehreren der folgenden Gruppen substituiert ist:
Hydroxy, Alkoxy, Carboxy, Amino, Mono- oder Dialkylamino, deren
Alkylgruppe gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxygruppen,
Alkoxygruppen, Carboxygruppen, Aminogruppen, Monoalkylaminogruppen
oder Dialkylaminogruppen substituiert ist; oder R6 und
R7 bilden gemeinsam mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen gesättigten, 5- bis 8-gliedrigen
Heterocyclus, wobei der Heterocyclus mit einem oder mehreren Halogenatomen,
einer oder mehreren Gruppen Hydroxy, Alkoxy, Carboxy, Amino, Carboxamido,
Sulfonamido, Mono- oder Dialkylamino oder einer oder mehreren Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann, die gegebenenfalls
mit einer oder mehreren Gruppen substituiert sind, die unter den Gruppen
Hydroxy, Amino, Carboxy, Mono- oder Dialkylamino und vorzugsweise
Mono- oder Dialkylamino mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind;
wobei der Heterocyclus weitere Heteroatome enthalten kann, die unter
O, S, SO2 oder NR'' ausgewählt sind,
wobei R'' ein Wasserstoffatom
oder eine C1-4-Alkylgruppe bedeutet,
- – X-Y
RC-CR', N-CR, wobei
R und R' unter Wasserstoff,
Alkyl, Hydroxy oder Amino ausgewählt
sind.
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Es
hat sich nämlich
herausgestellt, dass mit einer Zusammensetzung, die einen Extrakt
von Myrsine africana und eine Verbindung der Formel (I) enthält, Keratinfasern
und insbesondere Haare in neuen Farbnuancen oxidativ gefärbt werden
können.
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Unter
dem Ausdruck Alkyl wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine
gesättigte,
geradkettige oder verzweigte Gruppe verstanden, die, falls nichts
anderes angegeben ist, 1 bis 10 Kohlenstoffatome und vorzugsweise
1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist und die gegebenenfalls substituiert
ist. Der Ausdruck Alkoxy bedeutet Alkyl-O, wobei Alkyl die oben
angegebenen Bedeutungen aufweist. Unter Amino wird die Gruppe -NH2 verstanden. Unter einer Mono- oder Dialkylaminogruppe
wird eine Aminogruppe verstanden, bei der ein oder zwei Wasserstoffatome
durch eine oben definierte Alkylgruppe ersetzt sind.
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Von
den Heterocyclen können
beispielsweise die Ringe Pyrrolidin, Piperidin, Homopiperidin, Piperazin,
Homopiperazin und Diazepan angegeben werden. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung enthalten die Heterocyclen keine Peroxidbindung und keine
Diazogruppen oder Nitrosogruppen.
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Von
den Verbindungen der Formel (I) können beispielsweise 2,3-Diamino-6-(pyrolidin-1-yl)-pyridin, 2,3-Diamino-6-(4-hydroxypyrolidin-1-yl)-pyridin,
2-(Pyrolidin-1-yl)-3-amino-6-(pyrolydin-1-yl)-pyridin, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin angegeben
werden.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
entspricht die Verbindung (I) der folgenden Formel:
worin R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen aufweisen.
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Nach
einer speziellen Ausführungsform
bedeutet R1 NR4R5, worin R4 und R5 Wasserstoff, Alkyl oder Hydroxyalkyl bedeuten
oder R4 und R5 gemeinsam
einen 5- bis 7-gliedrigen Ring bilden und R2 bedeutet NR6R7, worin R6 und R7 Wasserstoff,
Alkyl oder Hydroxyalkyl bedeuten oder R6 und
R7 gemeinsam einen 5- bis 7-gliedrigen Ring
bilden.
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Die
Gruppen R4 und R5 oder
R6 und R7 bilden
insbesondere 2,5-Dimethylpyrrolidin,
Prolin, 3-Hydroxyprolin, 4-Hydroxyprolin, 2,4-Dicarboxypyrrolidin, 3-Hydroxy-2-hydroxymethylpyrrolidin,
2-Carboxamidopyrrolidin,
3-Hydroxy-2-carboxamidopyrrolidin, 2-(Diethylcarboxamido)pyrrolidin, 2-Hydroxymethylpyrrolidin,
3,4-Dihydroxy-2-hydroxymethylpyrrolidin,
3-Hydroxypyrrolidin, 3,4-Dihydroxypyrrolidin,
3-Aminopyrrolidin, 3-Methylaminopyrrolidin, 4-Amino-3-hydroxypyrrolidin, 3-Hydroxy-4-(2-hydroxyethyl)aminopyrrolidin,
2,6-Dimethylpiperidin, 2-Carboxypiperidin, 2-Carboxamidopiperidin,
2-Hydroxymethylpiperidin, 3-Hydroxy-2-hydroxymethylpiperidin,
3-Hydroxypiperidin, 4-Hydroxypiperidin, 3-Hydroxymethylpiperidin,
Homopiperidin, 2-Carboxyhomopiperidin, 2-Carboxamidohomopiperidin,
Diazepam, N-Methyldiazepam und N-(2-Hydroxyethyl)-diazepam.
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Die
Gruppen R4 und R5 bedeuten
vorzugsweise Wasserstoff oder bilden gemeinsam einen Pyrrolidinring.
Die Gruppen R6 und R7 bilden
vorzugsweise einen Pyrrolidin-1-yl-Ring, der substituiert sein kann.
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Gemäß dieser
ersten Ausführungsform
werden die Verbindungen (I) bevorzugt, die einer der folgenden Formeln
entsprechen:
worin
R
8 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
Hydroxy, Alkoxy, Carboxy, Amino, Carboxamido, Sulfonamido, Mono-
oder Dialkylamino oder eine C
1-6-Alkylgruppe
bedeutet, die gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen Hydroxy,
Amino, Carboxy, Mono- oder Dialkylamino und vorzugsweise Mono- oder
Dialkylamino mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen substituiert ist.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen (I) sind unter 2,3-Diamino-6-(pyrrolidin-1-yl)-pyridin,
2,3-Diamino-6-(4-hydroxypyrrolidin-1-yl)-pyridin und 2-(Pyrrolidin-1-yl)-3-amino-6-(pyrrolydin-1-yl)-pyridin
ausgewählt.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
entspricht die Verbindung (I) der folgenden Formel:
worin die Gruppen R
1, R
2 und R die oben
angegebenen Bedeutungen aufweisen.
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Nach
einer speziellen Ausführungsform
ist R eine Aminogruppe oder eine Hydroxygruppe. Vorzugsweise bedeuten
R, R1 und R2 NH2.
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Myrsine
africana ist eine Pflanze aus der Familie Myrsinaceae, die von den
Einheimischen als Cape myrtle oder African Boxwood bezeichnet wird
und die in Afrika, jedoch auch in Westchina und im Himalaya vorkommt.
Es handelt sich um einen Strauch mit ganzjährigen Blättern, der langsam wächst und
einhäusige Blüten aufweist
und dessen Frucht ein einfaches Samenkorn aufweist.
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Der
Extrakt von Myrsine africana kann nach herkömmlichen Pflanzenextraktionsverfahren
erhalten werden. Zur Herstellung dieses Extrakts kann jedes dem
Fachmann bekannte Extraktionsverfahren durchgeführt werden. Es sind insbesondere
die alkoholischen Extrakte und besonders die ethanolischen Extrakte
oder wässerigalkoholischen
Extrakte zu nennen.
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Diese
Techniken sind beispielsweise in "Methods in Plant Biochemistry", Bd. 1, 1989, Dey
und Harborne, Academic Press Edition, beschrieben worden. Die Extrakte
können
aus der ganzen Pflanze erhalten werden, wobei die Pflanze sich in
unterschiedlichen physiologischen Reifungsstadien befinden kann.
Es ist auch möglich,
Zellstämme
zu verwenden, die aus der Pflanze gewonnen wurden. Die Zellstämme können nach
Verfahren erhalten werden, die in Plant Tissue Culture: Theorie
and Practice", 1953,
Bhojwani und Razdan, Edition Elviser oder La culture des tissus
végétaux,
1959, Gautheret, Edition Masson, beschrieben sind.
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Es
kann auch ein Extrakt von Myrsine africana verwendet werden, der
gemäß dem Verfahren
hergestellt wird, das in FR-2731162 (französische Patentanmeldung Nr.
95-02379 der Anmelderin) beschrieben wird. Hier wird in einem ersten
Schritt das Pflanzenmaterial in einer wässerigen Lösung in der Kälte zerkleinert, in
einem zweiten Schritt werden die in Suspension befindlichen Partikel
aus der wässerigen
Lösung
des ersten Schritts entfernt und in einem dritten Schritt wird die
aus dem zweiten Schritt stammende wässerige Lösung sterilisiert. Diese wässerige
Lösung
ist der Extrakt.
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Der
erste Schritt kann auch vorteilhaft durch ein einfaches Einfrieren
der Pflanzengewebe (beispielsweise bei –20°C) ersetzt werden, worauf eine
wässerige
Extraktion gemäß den oben
beschriebenen zweiten und dritten Stufen durchgeführt werden.
Das Produkt der wässerigen
Extraktion kann zur Herstellung eines trockenen Extraktes auch lyophilisiert
werden (in Abhängigkeit
von der Art der ursprünglich
eingesetzten Quelle befinden sich im Mittel 5 bis 70 g Trockensubstanz
in einem Liter des wässerigen
Extrakts).
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Nach
einer speziellen Ausführungsform
ist der Pflanzenextrakt ein wässeriger
Extrakt, der aus dem oberirdischen Teil der Pflanze Myrsine africana
(Stängel
und Blätter)
gewonnen wurde.
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Der
Extrakt von Myrsine africana enthält insbesondere das 3-(β-D-Glucopyranosyloxy)-4,5-dihydroxytoluol,
die Verbindung der unten angegebenen Formel (II). Die Erfindung
bezieht sich auch auf die Verbindung (II), die aus einem Extrakt
von Myrsine africana erhältlich
ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Zusammensetzung zum oxidativen
Färben
von Keratinfasern, die in einem zum Färben von Keratinfasern geeigneten
Medium ein Farbstoffvorprodukt eines Oxidationsfarbstoffes der oben
definierten Formel (I) und das 3-(β-D-Glucopyranosyloxy)-4,5-dihydroxytoluol
enthält,
welches aus einem wässerigen
Extrakt von Myrsine africana erhältlich
ist.
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Durch
Oxidation der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bildet sich in dem Medium ein farbiges Produkt, das bei der oxidativen
Kondensation der Verbindung (I) mit der Verbindung (II) entsteht.
Aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die das 3-(β-D-Glucopyranosyloxy)-4,5-dihydroxytoluol
und eine Verbindung der folgenden Formel (Ia1) enthält:
bilden sich beispielsweise
die nachstehenden farbigen Produkte (IIIa), (IIIb) und (IIIc):
worin
R
8 die oben angegebenen Bedeutungen hat.
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Diese
drei farbigen Produkte entstehen bei einer oxidativen Kupplung des
Diaminopyridins mit dem glucosylierten Derivat von Trihydroxytoluol,
wobei nach der Kupplung eine nukleophile Substitution der Aminogruppe
in C-2 der Diaminopyridinverbindung durch eine OH-Gruppe des Trihydroxytoluolderivats
folgt, wobei durch die Cyclisierung Ammoniak entsteht. Weitere farbige
Produkte können
nach dem gleichen Mechanismus aus den Verbindungen der Formel (I)
erhalten werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf farbige Produkte, die aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erhältlich
sind. Die farbigen Produkte können
insbesondere in Form von Pigmenten vorliegen und sie können als
Direktfarbstoffe zum direkten Färben
der Haare verwendet werden oder in kosmetische Produkte eingearbeitet
werden, beispielsweise Produkte zum Schminken.
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Es
hat sich außerdem
herausgestellt, dass die oxidative Autokondensation von Verbindungen
der Formel (I) und insbesondere (Ia1) und (Ia2) in Gegenwart eines
Extrakts von Myrsine africana gefördert wird. Die Farbe tritt
nämlich
in Gegenwart von Myrsine africana schneller auf.
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Der
Extrakt von Myrsine africana liegt in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in einem Mengenanteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, und vorzugsweise von 0,5 bis 5% vor.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die Zusammensetzung ferner
eine oder mehrere herkömmlich
zum oxidativen Färben
verwendete Oxidationsbasen enthalten, beispielsweise p-Phenylendiamine, Bisphenylalkylendiamine,
p-Aminophenole, o-Aminophenole und heterocyclische Basen und deren
Additionssalze.
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Von
den p-Phenylendiaminen können
insbesondere beispielsweise p-Phenylendiamin,
p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin,
2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino- N,N-diethyl-3-methylanilin, N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-chloranilin,
2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin,
2-Isopropyl-p-phenylendiamin,
N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin,
N,N-(Ethyl-β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin,
N-(β-Methoxyethyloxy)-p-phenylendiamin,
4-Aminophenylpyrrolidin, 2-Thienyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethylamino-5-aminotoluol und
deren Additionssalze mit einer Säure
angegeben werden.
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Von
den oben angegebenen p-Phenylendiaminen werden p-Phenylendiamin,
p-Toluylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin und
deren Additionssalze mit einer Säure
besonders bevorzugt.
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Von
den Bisphenylalkylendiaminen können
beispielsweise das N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropanol,
das N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-ethylendiamin,
das N,N'-Bis(4'-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
das N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
das N,N'-Bis(4-methylaminophenyl)-tetramethylendiamin, das
N,N'-Bis(ethyl)-N,N'-bis(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin,
das 1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,6-dioxaoctan und deren Additionssalze
mit einer Säure
angegeben werden.
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Von
den p-Aminophenolen können
beispielsweise p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol,
4-Amino-3-fluorophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methylphenol,
4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol,
4-Amino-2-(β-hydroxyethylaminomethyl)phenol,
4-Amino-2-fluorophenol
und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
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Von
den o-Aminophenolen kommen beispielsweise 2-Aminophenol, 2-Amino-5-methylphenol,
2-Amino-6-methylphenol, 5-Acetamido-2-aminophenol und deren Additionssalze
mit einer Säure
in Betracht.
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Von
den heterocyclischen Basen sind beispielsweise die Pyridinderivate,
Pyrimidinderivate und Pyrazolderivate zu nennen.
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Von
den Pyridinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in den Patenten GB
1 026 978 und GB 1 153 196 genannt sind, beispielsweise 2,5-Diaminopyridin,
2-(4-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin und 3,4-Diaminopyridin,
und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben werden.
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Von
den Pyrimidinderivaten können
die Verbindungen, die beispielsweise in den Patenten
DE 23 59 399 ; JP 88-169 571;
JP 05 163 124 ;
EP 0 770 375 oder der Patentanmeldung
WO 96/15765 beschrieben sind, beispielsweise 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin
und 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin,
und die Pyrazolopyrimidinderivate angegeben werden, beispielsweise
die in der Patentanmeldung FR-A-2
750 048 genannten Verbindungen, wobei von diesen insbesondere Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
2,5-Dimethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
Pyrazo-[1,5a]-pyrimidin-3,5-diamin, 2,7- Dimethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin,
3-Aminopyrazolo[1,5-a]-pyrimidin-7-ol; 3-Aminopyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin,
3-Aminopyrazol-[1,5-a]-pyrimidin-5-ol; 2-(3-Aminopyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-yl-amino)-ethanol,
2-(7-Aminopyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3-yl-amino)-ethanol, 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)-amino]-ethanol,
2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]-pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)-amino]-ethanol,
5,6-Dimethylpyrazolo-[1,5a]-pyrimidin-3,7-diamin,
2,6-Dimethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin, 2,5-N7,N7-Tetramethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
3-Amino-5-methyl-7-imidazolylpropylamino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin und deren
Additionssalze mit einer Säure
und deren tautomeren Formen, falls tautomere Formen im Gleichgewicht vorliegen,
angegeben werden können.
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Von
den Pyrazolderivaten kommen die Verbindungen in Betracht, die in
den Patenten
DE 38 43 892 ,
DE 41 33 957 und den Patentanmeldungen
WO 94/08969, WO 94/08970, FR-A-2 733 749 und
DE 195 43 988 beschrieben sind, beispielsweise
4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol,
4,5-Diamino-1-(4'-chlorobenzyl)pyrazol,
4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol,
1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol,
4-Amino-5-(2'-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol,
3,4,5-Triaminopyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triaminopyrazol,
3,5-Diamino-1-methyl-4-methyl aminopyrazol, 3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)amino-1-methylpyrazol
und deren Additionssalze mit einer Säure.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann einen oder mehrere Kuppler enthalten, die herkömmlich zum
Färben
von Keratinfasern verwendet werden können. Von diesen Kupplern können insbesondere m-Phenylendiamine,
m-Aminophenole, m-Dihydroxybenzole, Naphthalinkuppler und heterocyclische
Kuppler sowie deren Additionssalze angegeben werden.
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Es
sind beispielsweise das 2-Methyl-5-aminophenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 6-Chlor-2-methyl-5-aminophenol,
3-Aminophenol, 1,3-Dihydroxybenzol,
1,3-Dihydroxy-2-methylbenzol, 4-Chlor-1,3-dihydroxybenzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)benzol,
2-Amino-4-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxybenzol,
1,3-Diaminobenzol,
1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 3-Ureidoanilin, 3-Ureido-1-dimethylaminobenzol,
Sesamol, 1-β-Hydroxyethylamino-3,4-methylendioxybenzol, α-Naphthol,
2-Methyl-1-naphthol, 6-Hydroxyindol,
4-Hydroxyindol, 4-Hydroxy-N-methylindol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 6-Hydroxybenzomorpholin,
3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
1-N-(β-Hydroxyethyl)amino-3,4-methylendioxybenzol,
2,6-Bis(β-hydroxyethylamino)toluol
und deren Additionssalze zu nennen.
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In
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
liegen die zusätzlichen
Oxidationsbasen und die Kuppler im Allgemeinen in einer Menge von
etwa 0,001 und 10 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung
und vorzugsweise 0,005 bis 6% vor.
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Die
Additionssalze mit einer Säure,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
für die
Oxidationsbasen und die Kuppler verwendet werden können, sind
ganz allgemein insbesondere unter den Hydrochloriden, Hydrobromiden,
Sulfaten, Cit raten, Succinaten, Tartraten, Lactaten, Tosylaten,
Benzolsulfonaten, Phosphaten und Acetaten ausgewählt.
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Die
Additionssalze mit einer Base, die im Rahmen der Erfindung verwendbar
sind, sind beispielsweise die Additionssalze mit Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Ammoniak, Aminen oder Alkanolaminen.
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Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann ferner einen oder mehrere Direktfarbstoffe enthalten, die insbesondere
unter den nitrierten Farbstoffen aus der Benzolgruppe, kationischen
Direktfarbstoffen, Azofarbstoffen, Methinfarbstoffen und Azomethinfarbstoffen
ausgewählt
sind.
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Das
zum Färben
geeignete Medium, das auch als Farbemittelträger bezeichnet wird, besteht
im Allgemeinen aus Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und mindestens
einem organischen Lösungsmittel zur
Solubilisierung der Verbindungen, die nicht ausreichend wasserlöslich sind.
Als Lösungsmittel
kommen beispielsweise niedere C1-4-Alkanole, wie Ethanol
und Isopropanol; Polyole und Polyolether, beispielsweise 2-Butoxyethanol,
Propylenglykol, Propylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether,
Diethylenglykolmonomethylether, sowie die aromatischen Alkohole,
wie Benzylalkohol oder Phenoxyethanol, und deren Gemische in Betracht.
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Die
Lösungsmittel
können
in Mengenanteilen von vorzugsweise etwa 1 bis 40 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Farbmittelzusammensetzung, und noch bevorzugter
von etwa 5 bis 30 Gew.-% enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann außerdem
verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die herkömmlich in Zusammensetzungen
zum Färben
der Haare verwendet werden, beispielsweise anionische, kationische,
nichtionische, amphotere oder zwitterioni sche grenzflächenaktive
Stoffe oder deren Gemische, anionische, kationische, nichtionische,
amphotere oder zwitterionische Polymere oder deren Gemische, anorganische
oder organische Verdickungsmittel und insbesondere Verdickungsmittel,
die für
anionische, kationische, nichtionische und amphotere Polymere assoziativ
sind, Antioxidantien, Penetrationsmittel, Maskierungsmittel, Parfums,
Puffer, Dispergiermittel, Konditioniermittel, beispielsweise flüchtige oder
nicht flüchtige,
modifizierte oder nicht modifizierte Silicone, Filmbildner, Ceramide,
Konservierungsmittel und Trübungsmittel.
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Die
Zusatzstoffe liegen im Allgemeinen in einer Menge von jeweils 0,01
bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, vor.
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Der
Fachmann wird natürlich
die gegebenenfalls vorliegende(n) Verbindung(en) so auswählen, dass die
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zum oxidativen Färben
verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz oder die Zusätze
nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
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Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
liegt im Allgemeinen im Bereich von 3 bis 12 und vorzugsweise etwa
5 bis 11. Er kann mit Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln,
die gewöhnlich
beim Färben
von Keratinfasern verwendet werden, oder mit Hilfe von herkömmlichen
Puffersystemen auf den gewünschten
Wert eingestellt werden.
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Von
den Ansäuerungsmitteln
können
beispielsweise die anorganischen oder organischen Säuren, wie Salzsäure, Orthophosphorsäure, Schwefelsäure, Carbonsäuren, beispielsweise
Essigsäure,
Weinsäure,
Citronensäure
und Milchsäure,
und Sulfonsäuren
genannt werden.
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Von
den Alkalisierungsmitteln sind beispielsweise Ammoniak, Alkalicarbonate,
Alkanolamine wie Mono-, Di- und Triethanolamin sowie deren Derivate,
Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid und die Verbindungen der folgenden
Formel (IV) zu nennen:
worin W eine gegebenenfalls
mit einer Hydroxygruppe oder C
1-4-Alkylgruppe substituierte
Propylengruppe ist und Ra, Rb, Rc und Rd, die gleich oder verschieden
sind, Wasserstoff, C
1-4-Alkyl oder C
1-4-Hydroxyalkyl
bedeuten.
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Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann in verschiedensten Formen vorliegen, beispielsweise als Flüssigkeit,
Creme, Gel oder in beliebigen weiteren Formen, die geeignet sind,
Keratinfasern und insbesondere menschliches Haar zu färben.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem
Haar, das dadurch gekennzeichnet ist, dass auf die Faser die oben
definierte erfindungsgemäße Zusammensetzung
aufgebracht und die Farbe mit Luftsauerstoff oder mit Hilfe eines
Oxidationsmittels gebildet wird.
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Die
Farbe kann bei einem sauren, neutralen oder alkalischen pH-Wert gebildet werden
und das Oxidationsmittel kann bei der Anwendung zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
gegeben werden oder es kann in einer oxidierenden Zusammensetzung,
die das Oxidationsmittel enthält,
verwendet werden, welche gleichzeitig oder ge trennt von der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
anschließend
aufgetragen wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise bei der Anwendung mit einer Zusammensetzung vermischt,
die in einem zum Färben
geeigneten Medium mindestens ein Oxidationsmittel enthält, wobei
das Oxidationsmittel in einer Menge vorhanden ist, die ausreichend
ist, damit die Farbe auftritt. Das erhaltene Gemisch wird dann auf
die Keratinfasern aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von etwa 3
bis 50 min und vorzugsweise etwa 5 bis 30 min werden die Keratinfasern gespült, mit
Haarwaschmittel gewaschen, nochmals gespült und dann getrocknet.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
wird das Oxidationsmittel in Form einer oxidierenden Zusammensetzung
gleichzeitig oder getrennt von der erfindungsgemäßen Zusammensetzung anschließend auf
die Fasern aufgetragen.
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Die
Oxidationsmittel, die herkömmlich
zum oxidativen Färben
von Keratinfasern eingesetzt werden, sind beispielsweise Wasserstoffperoxid,
Harnstoffperoxid, Alkalimetallbromate, Salze von Persäuren, wie
Perborate und Persulfate, Persäuren
und Oxidasen, wobei von diesen die Peroxidasen, Oxidoreduktasen,
die 2 Elektronen übertragen,
wie Uricasen, und Oxidoreduktasen, die 4 Elektronen übertragen,
wie Laccasen, angegeben werden können.
Wasserstoffperoxid wird besonders bevorzugt.
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Die
oxidierende Zusammensetzung kann auch verschiedene Zusatzstoffe
enthalten, die herkömmlich in
Zusammensetzungen zum Färben
der Haare verwendet werden, beispielsweise die oben genannten.
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Der
pH-Wert der oxidierenden Zusammensetzung, die das Oxidationsmittel
enthält,
ist so, dass nach dem Mischen mit der Farbmittelzusammensetzung
der pH-Wert der resultierenden, auf die Keratinfasern aufgetragenen
Zusammensetzung vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis 12 und noch
bevorzugter im Bereich von 5 bis 11 liegt. Er kann mit Mitteln zum
Ansäuern
oder Alkalischmachen auf den gewünschten
Wert eingestellt werden, der gewöhnlich
beim Färben
von Keratinfasern verwendet werden, beispielsweise den oben genannten.
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Die
Zusammensetzung, die schließlich
auf die Keratinfasern aufgetragen wird, kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen, beispielsweise als Flüssigkeit, Creme oder Gel, oder
in beliebigen anderen Formen, die geeignet sind, Keratinfasern und
insbesondere menschliches Haar zu färben.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit mehreren
Abteilungen oder "Kitt" zum Färben, worin
eine Abteilung die erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
und eine zweite Abteilung die oxidierende Zusammensetzung enthält. Die
Vorrichtung kann mit Einrichtungen ausgestattet sein, mit denen
das gewünschte
Gemisch auf die Haare gebracht werden kann, wie die Vorrichtungen,
die in dem Patent FR-2 586 913 der Anmelderin beschrieben sind.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, sie sind jedoch nicht
einschränkend
zu verstehen.
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BEISPIELE
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Herstellung des Extrakts
von Myrsine africana
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Der
verwendete Extrakt ist ein wässeriger
Extrakt der oberirdischen Teile von Myrsine africana im Rohzustand
und/oder fraktioniert. Unter den oberirdischen Teilen werden die
Teile der Pflanze verstanden, die außerhalb des Bodens liegen,
hier Stängel
und Blätter.
Bei der Herstellung des Extraktes blühte die Pflanze nicht.
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Die
gesamten Stängel
und Blätter
werden entnommen, bei 45°C
getrocknet, in einer Messermühle zerkleinert
und anschließend
an einem Sieb mit einer Maschenweite von 0,5 μm gesiebt.
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Das
so erhaltene Pulver wird durch Rühren
in Gegenwart von Carbonat-haltigem Wasser bei pH 9,5 durch Bewegen
extrahiert, wobei das Carbonat-haltige Wasser wie folgt hergestellt
wird: Wasserfreies Natriumcarbonat wird in einer Menge von 1 g/l
in destilliertes Wasser gegeben, wobei der pH-Wert mit HCl 1 N auf 9,5
eingestellt wird.
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Die
Extraktion erfolgt bei Umgebungstemperatur in einer Menge von 5
g Pflanzenpulver auf 100 ml Carbonat-haltiges Wasser, wobei 1,5
h bei 900 Umdrehungen pro min gerührt wird.
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Das
Gemisch wird dann unter Vakuum an einem Filter mit 2,7 μm Porengröße filtriert.
Das erhaltene Filtrat wird anschließend eingefroren und dann gefriergetrocknet.
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Herstellung der Farbmittelzusammensetzungen
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1. Färben in Lösung
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- 1.1 Die Verbindungen (IA) oder (IB), die im
Folgenden beschrieben werden, werden in einem Puffer bei pH 9,5
in einer Konzentration von 1% gelöst. Der nach der oben angegebenen
Vorgehensweise hergestellte Extrakt von Myrsine africana wird in
Wasser in einer Konzentration von 1% gelöst. (IA) mit R8 =
H
(IB) mit R8 = OH
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Zu
einem Gemisch der beiden Lösungen
(Gewichtsverhältnis
1/1) wird eine wässerige
Wasserstoffperoxidlösung
von 3% gegeben.
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Nach
10 min bei Umgebungstemperatur tritt eine rot-rötlichviolette Färbung auf.
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Wenn
das Experiment wird in Abwesenheit von Myrsine africana wiederholt
wird, erhält
man eine grüne
Färbung.
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Der
gleiche Vorgang wird auch durchgeführt, nachdem die Verbindungen
(IA) oder (IB) in einer Pufferlösung
bei pH 7 gelöst
wurden, wobei die erhaltene Färbung
dann blaugrün
ist. Das gleiche Experiment wird in Abwesenheit von Myrsine africana
durchgeführt
und man erhält
eine grüne
Färbung.
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Es
wurden außerdem
Beispiele mit den Lösungen
der Verbindungen (IA) oder (IB) bei pH 7 und pH 9,5 und einer Lösung des
Extrakts von Myrsine africana, der gemäß der oben angegebenen Vorgehensweise hergestellt
wurde, durchgeführt,
wobei jedoch kein Wasserstoffperoxid zugegeben wurde. Durch Oxidation
mit Luftsauerstoff treten die gleichen Farben auf.
- 1.2 Es wurde ein Beispiel nach der oben beschriebenen Vorgehensweise
mit einer Zusammensetzung durchgeführt, die einen Extrakt von
Myrsine africana und die folgende Verbindung enthält:
Bei pH 9,5 tritt eine
orange Färbung
auf, bei pH 7 eine rosafarbene Färbung.
Ohne Myrsine africana ist die Farbe gelb.
- 1.3 Es wurde nach der oben beschriebenen Vorgehensweise ein
Beispiel durchgeführt,
wobei eine Zusammensetzung mit einem Extrakt von Myrsine africana
und der folgenden Verbindung verwendet wurde
Bei pH 9,5 ist die Färbung rot-rötlichviolett
und bei pH 7 blaugrün.
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2. Färben von Keratinfasern
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Die
oben beschriebenen Experimente wurden wiederholt, wobei die Lösung, die
durch Mischen der Lösung
der Farbstoffvorprodukte mit dem Extrakt von Myrsine africana gebildet
wird, mit Ziegenhaaren in Kontakt gebracht wird: Die Ziegenhaare
werden mit 1 ml wässerigem
Extrakt von Myrsine africana von 1% in Kontakt gebracht, worauf
1 ml der Lösung
der Verbindungen (IA) oder (IB) von 1% in Puffer, pH 9,5, zugegeben wird.
Nach 20 min werden die Ziegenhaare aus dem Gemisch entnommen, mit
Wasser gespült
und bei Umgebungstemperatur getrocknet. Sie sind rot-rötlichviolett
gefärbt.
Das gleiche Experiment wird in Gegenwart von Wasserstoffperoxid
durchgeführt.
Man erhält
die gleiche rot-rötlichviolette
Färbung.
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Die
gleiche Reaktion wurde bei pH 7 durchgeführt, wodurch das Ziegenhaar
blaugrün
gefärbt
wurde.