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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh oder einen Teil desselben,
der eine Verzierung aufweist und besonders für Gleitbrettschuhe, wie Schi-,
Snowboard- oder
Schlittschuhe, geeignet ist, welche in einer Umgebung verwendet
werden, in der sie starkem Verschleiss unterliegen. Sie betrifft
ausserdem das Verfahren zur Herstellung eines solchen Schuhs.
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Schuhe
für den
Gleitsport erfordern einen guten Kompromiss zwischen den Anforderungen
an Bequemlichkeit und Steifheit. Steifheit ist nötig, damit der Benutzer das
Gleitgerät
genau führen
und die Reaktion des Geräts
auf seine Belastungen verspüren
kann. Dazu bestehen die Schuhe im allgemeinen aus einem steifen
Kunststoffmaterial. Die Verzierung derartiger Schuhe ist oft mässig und
durch Warmmarkierung auf der Aussenfläche des Kunststoffs hergestellt.
Die so erhaltenen Verzierungen werden häufig bei Benutzung der Schuhe
durch Abrieb beschädigt
und unterliegen im Falle des Schi- oder Snowboardfahrens ausserdem
unwillkürlichen
Stössen
durch die Kanten, welche unästhetische
Kratzer auf diesen Verzierungen verursachen. Solche Verzierungen
sind daher wenig haltbar. Ausserdem ist ein solches Verfahren der
Verzierung ungünstig,
weil zum Verfahren zur Herstellung der Sportschuhe ein langer und
kostspieliger Verfahrensschritt hinzukommt.
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Allgemeiner
gesagt sind die bekannten Verfahren zur Verzierung von Sportschuhen
unbefriedigend, was sich aus einer ganze Anzahl von Gründen ergibt,
darunter:
- – Der
Schuh ist für
eine Umgebung, in der er starkem Abrieb unterliegt, und für eine sportliche
Verwendung bestimmt, bei der seine Struktur starken Kräften ausgesetzt
ist; diese äusseren
Beanspruchungen machen die Anordnung dauerhafter Verzierungen auf
dem Schuh schwierig;
- – ausserdem
hat der Schuh eine komplexe, nicht ebene Oberfläche, was seine Verzierung erschwert;
- – der
Schuh hat ferner eine komplexe und kostspielige Struktur wegen der
mechanischen Beanspruchungen und des Komforts, und es ist nicht wirtschaftlich,
seine Kosten selbst unbedeutend zusätzlich aus ästhetischen Gründen zu
erhöhen; es
kann auch keine Verringerung der Steifigkeit und/oder des Komforts
des Schuhs im Hinblick auf dekorative Lösungen in Erwägung gezogen werden;
- – der
Schuh soll auch ein minimales Gewicht haben, um seinen Wirkungsgrad
und seine Kosten zu optimieren; dekorative Lösungen, die das Gewicht des
Schuhs erhöhen,
sind daher ungeeignet.
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Um
diesen Anforderungen zu entsprechen, wurden andere Lösungen in
Erwägung
gezogen.
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Die
erste, im Dokument
EP 1 574 144 beschriebene
Lösung
besteht darin, einen Träger
mit der Verzierung zwischen zwei Schichten einer durch Zweifachspritzung
erhaltenen Wand des Schuhs anzuordnen, wobei die zweite äussere Schicht
transparent ist, um die Verzierung sichtbar zu machen. Diese Lösung hat
den Nachteil, dass ein zusätzlicher
Schritt zum Anordnen des Trägers
mit der Verzie rung zwischen den beiden Spritzungen des Schuhs erforderlich
ist, was das übliche
Herstellungsverfahren kompliziert.
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Die
zweite, im Dokument
EP 1 584
251 beschriebene Lösung
besteht darin, eine Verzierung auf einer Innenfläche eines transparenten Teils
der Schuhwand anzubringen. Diese Lösung hat denselben Nachteil
wie die vorhergehende: man benötigt
einen zusätzlichen
Schritt für
die Verzierung.
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Eine
dritte, im Dokument
EP 1 444
908 beschriebene Lösung
besteht in einem Schuh, der eine Struktur aus zwei Schichten aufweist,
wobei die erste Schicht eine Rippe und eventuell Vertiefungen hat und
die zweite Schicht transparent sein kann.
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Ein
allgemeiner Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen Sportschuh mit einer Verzierung vorzuschlagen.
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Genauer
gesagt besteht ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung
darin, einen Sportschuh mit einer Verzierung vorzuschlagen, die
gegen Beanspruchungen während
der Benutzung des Sportschuhs widerstandsfähig ist.
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Ein
zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Sportschuh mit einer Verzierung vorzuschlagen, deren Herstellung
einfach ist und nur vernachlässigbare
Mehrkosten verursacht.
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Ein
dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
eine Verzierung aufweisenden Sportschuh mit guter Steifigkeit und
hohem Komfort vorzuschlagen.
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Gemäss dem Konzept
der Erfindung hat der Sportschuh wenigstens eine Wand, die nach
dem üblichen
Verfahren der Mehrfach-Spritzung hergestellt ist, um den Anforderungen
an Steifigkeit und Komfort des Schuhs zu genügen; eine erste Schicht aus
einem ersten Kunststoffmaterial hat jedoch eine Verzierung in Form
einer Vertiefung, die von einem zweiten transparenten oder durchscheinenden
Kunststoffmaterial bedeckt ist, so dass die Verzierung von aussen
sichtbar und gegen äussere
aggressive Einflüsse
geschützt
ist.
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Die
Erfindung wird durch die Ansprüche
definiert.
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Diese
Gegenstände
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im einzelnen in der
folgenden Beschreibung eines besonderen, die Erfindung nicht beschränkenden
Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Figuren erläutert.
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1 ist
eine Ansicht einer ersten Schicht eines Teils des Schuhs nach der
Erfindung;
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2 ist
eine Ansicht eines Teils des fertig gestellten Schuhs nach 1;
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3 ist eine Schnitt längs III-III nach 2.
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Das
nachstehend unter Bezugnahme auf 1 und 2 beschriebene
Ausführungsbeispiel betrifft
den zur Aufnahme der Ferse bestimmten hinteren Teil der Schale eines
Langlaufschi. Das Konzept der Erfindung kann jedoch auch auf jeden
beliebigen steifen Teil eines Sportschuhs angewandt werden, wie
z. B. auf die Manschette oder die Schaler eines Schischuhs.
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1 veranschaulicht
den Schuhteil 1, wie er nach einem ersten Spritzvorgang
mit einem ersten Kunststoffmaterial 2 nach der üblichen
Technik erhalten wurde. Dieser Teil hat eine insgesamt glatte Oberfläche mit
Ausnahme einer Verzierung 3, welche durch vertiefte Teile
des Kunststoffmaterials 2 gebildet wurde. Diese vertieften
Teile wurden direkt durch die Gestalt der Spritzform erhalten, welche
also entsprechende Reliefteile zum Bilden dieser Vertiefungen aufweist.
Diese Lösung
erlaubt daher für
die Verzierung 3 unterschiedliche Formen und Dicken vorzusehen,
gegebenenfalls sogar beträchtliche
Dicken, die Tiefen von mehr als 30% der Gesamtdicke des Kunststoffmaterials 2 ausmachen.
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Um
Mehrkosten zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine möglichst
einfache Spritzform zu wählen. Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung erfolgt also in de Weise, dass
die gewöhnlich
glatten Oberflächen
jeder gespritzten Schicht einer Wand des Schuhs leicht modifiziert
werden, indem man eine erste insgesamt glatte Schicht vorsieht,
das heisst eine Schicht, deren Oberfläche im Bereich der Verzierung
zum grössten
Teil eine glatte konkave oder konvexe Oberfläche bildet, jedoch Teile einer
schwächeren
Oberfläche
einschliesst, welche sich alle als Vertiefungen unter dieser insgesamt
glatten Oberseite des Schuhs befinden. Vorzugsweise durchqueren die
vertieften Teile der Verzierung nicht vollständig die erste Schicht, die
durch die zweite Schicht hindurch immer sichtbar ist, um den gewünschten ästhetischen
Effekt zu erzielen.
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2 zeigt
den Schuhteil 1 nach einem zweiten Schritt der Spritzung,
bei der auf einen Teil des ersten Kunststoffmaterials 2 ein
zweites transparentes oder durchscheinendes Kunststoffmaterial 4 gespritzt
wird, welches auf diese Weise die vertieften Teile, welche in der
Dicke der ersten Schicht die Verzierung 3 bilden, bedeckt
und in diese vertieften Teile eindringt.
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Die
Erfindung betrifft ausserdem das Verfahren zur Herstellung einer
Verzierung eines Teils des Schuhs, welches also die beiden folgenden
wesentlichen Schritte umfasst:
- – Erste
Spritzung eines Teils des Schuhs mit einem ersten Kunststoffmaterial 2,
wobei eine in bezug auf die vom gesamten Material 2 gebildete glatte
Oberfläche
vertiefte Verzierung 3 entsteht;
- – zweite
Spritzung eines zweiten transparenten oder durchscheinenden Kunststoffmaterials 4,
um die Verzierung 3 wenigstens teilweise zu bedecken.
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Durch
dieses Verfahren dringt also das zweite verspritzte Material in
die die Verzierung 3 bildenden Vertiefungen der ersten
Materials ein. Wenn ausserdem zwei kompatible Kunststoffmaterialien 2 und 4 verwendet
werden, erhält
man als Ergebnis eine Verschweissung der beiden Materialien über ihre
gesamte Kontaktfläche,
so dass eine Wand aus zwei vollständig fest aneinander haftenden
Schichten gebildet wird.
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Gemäss einer
interessanten Varianten des Ausführungsbeispiels
weist das verspritzte zweite transparente oder durchscheinende Kunststoffmaterial 4 eine
Färbung
auf und erscheint daher je nach seiner Dicke in einer unterschiedliche
Farbe, welche mit grösser
werdender Dicke dunkler wird. Das erlaubt es, die Verzierung 3 gut
zur Geltung zu bringen, weil die Dicke des zweiten Materials 4 in
den vertieften Teilen der ersten Schicht der Schuhwand grösser ist,
wie das in 3 veranschaulicht ist.
Die die Verzierung bildenden vertieften Bereiche erscheinen somit
in einer dunkleren Farbe als die benachbarte Wand des Schuhs.
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Diese
Lösung
erlaubt es also, einen Teil eines Sportschuhs mit den Vorteilen
eines doppelten Spritzvorgangs zu erhalten, wodurch eine Schuhwand
aus zwei verschweissten Schichten durch die Kombination zweier kompatibler
Kunststoffmaterialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften
und darüberhinaus
auch noch mit einer Verzierung dieser Wand hergestellt werden kann.
Es sei bemerkt, dass eine Verzierung in Form eines Reliefs auf der
ersten Schicht anstatt von Vertiefungen in dieser ersten Schicht
sehr ungünstig
wäre, weil
dann die zweite Materialschicht wenigstens eine Dicke haben müsste, welche
grösser
als die Höhe
des die Verzierung bildende Relief ist, um diese zu bedecken. Dagegen
erlaubt die vorgeschlagene Lösung,
dass das zweite Material, das die Verzierung bedeckt und in die
vertieften Teile eindringt, eine beliebige, selbst nur sehr gering
Dicke haben kann. Ausserdem ist der mit der vertieften Verzierung
in der ersten Schicht erhaltene ästhetische
Effekt, verglichen mit allen anderen bekannten Lösungen, einzigartig und sehr
ansprechend. Als Variante ist diese Lösung auch für Typen der Schuhwand geeignet,
die z. B. durch mehr als zwei Spritzungen erhalten werden.
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Dieses
Verzierungsverfahren nach der Erfindung kann mit bekannten klassischen
Verfahren der Verzierung kombiniert werden, welche auf Verzierungen
der äusseren
Schuhwände
oder z. B. auf der Anordnung eines Trägers der Verzierung zwischen
den beiden gespritzten Schichten beruhen. Es ist so möglich, die ästhetischen
Effekte zu erhöhen,
indem z. B. Reliefs durch zwei überlagerte,
in verschiedenen Ebenen liegende Verzierungen erhalten werden.
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Als
Variante kann die Verzierung mehr als eine blosse Dekoration sein
und nützliche
Informationen, wie die Marke des Schuhs und seine Grösse, enthalten.
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Schliesslich
erreicht die Lösung
die vorstehend erwähnten
Ziele und hat folgende Vorzüge:
- – Da
die Verzierung im Inneren der ersten Schicht des Schuhs angeordnet
ist, ist sie durch die sie bedeckende zweite Schicht gegen äussere aggressive
Einwirkungen geschützt;
- – die
Verzierung erfordert keinen zusätzlichen Schritt
zu ihrer Herstellung, sie wird durch ein gewöhnliches Verfahren der Mehrfachspritzung
erhalten und benötigt
lediglich eine leicht Modifizierung der Spritzform. Diese Technik
erlaubt auf einfache Weise die Wahl jeder beliebigen Form sowie
jede beliebige Dicke der Verzierung;
- – diese
Verzierung hat eine nur vernachlässigbare Auswirkung
auf das Gesamtgewicht und die mechanischen Eigenschaften des Schuhs,
da die Wand insgesamt überall
dieselbe Dicke des Kunststoffmaterials beibehält;
- – die
Erfindung erlaubt es, die möglichen ästhetischen
Effekte zu erhöhen,
z. B. durch die Möglichkeit,
das Verzierungsverfahren nach der Erfindung mit anderen bekannten
Verfahren zu kombinieren.