-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft die Säuglings-
und Kleinkinderpflege. Genauer gesagt, betrifft die Erfindung Tragevorrichtungen
für Kleinkinder.
-
2. Stand der Technik
-
Es
gibt viele Techniken zum Transportieren eines Kleinkindes auf dem
Rücken
und/oder vor dem Bauch eines erwachsenen Trägers. Bekannt sind insbesondere
Tragevorrichtungen für
Kleinkinder mit einem Harnisch bzw. Gurtwerk, der insbesondere aus zwei
Schultergurten und im Allgemeinen einem Bauchgurt sowie einem Sitz
für das
Kind besteht. In diesem Sitz befinden sich herkömmlicherweise zwei Öffnungen,
durch die das Kind die Beine führen
kann.
-
Man
unterscheidet mehrere Typen von Tragevorrichtungen für Kleinkinder,
je nachdem, ob das Kind auf dem Rücken oder vor dem Bauch des
Trägers
getragen wird und ob das Kind zum Träger hin- oder vom Träger weggewandt
ist.
-
Bei
den ältesten
Tragevorrichtungen für Kleinkinder
ist der Sitz fest mit dem Harnisch verbunden. In diesem Fall ist
natürlich
der Gebrauch der Tragevorrichtung für Kleinkinder fest vorgegeben.
In anderen Fällen
können
Harnisch und Sitz voneinander getrennt werden.
-
Bekannt
sind auch Tragevorrichtungen für Kleinkinder,
die hauptsächlich
aus einem Bauchgurt bestehen und bei denen das Kleinkind auf einer
mit diesem Gurt verbundenen Unterlage sitzt. Diese Tragevorrichtungen
für Kinder
führen
zu einer asymmetrischen Auflage auf den Hüften des Trägers, was unbequem ist, und
sind daher nur für
kurzzeitiges Tragen gedacht.
-
Die
meisten Tragevorrichtungen für
Kleinkinder sind mit Schultergurten ausgestattet, die über die Schultern
des Trägers
laufen, so dass das Gewicht des Kleinkindes im Wesentlichen auf
den Schultern des Trägers
lastet. Dies führt
zu einer Ermüdung
der Schultern des Trägers
und zu einer starken Beanspruchung seines Rückens, was verschiedene Komfort-
und Gesundheitsprobleme nach sich ziehen kann.
-
Viele
dieser Tragevorrichtungen für
Kleinkinder mit Schultergurten umfassen auch einen Bauchgurt, der
eine Stabilisierung der Last des Trägers bewirkt. Aus der Patentanmeldung
WO 04049876 A1 ist,
wie in
1 dargestellt, auch eine Bauchtragevorrichtung
für Kleinkinder
bekannt, die am Rücken des
Trägers
ein dreieckiges Teil
96 umfasst, das an die beiden Schultergurte
93 anstößt und den
Träger im
Lendenbereich unterstützen
soll. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Teil
96 keine wirksame
Stütze
ist, wenn die Tragevorrichtung für
Kleinkinder beladen ist.
-
Denn
wie 1 zeigt, neigt das Gewicht im Sitz 90 dazu,
am Gurt zu ziehen, wie durch Pfeil A angegeben. Diese Zugkraft führt dazu,
dass sich die Gurte 93 am Rücken des Trägers nach oben bewegen, wie
durch Pfeil B angegeben.
-
Dadurch,
dass sich das dreieckige Teil 96 nach oben bewegt, wie
durch Pfeil C angegeben, tendiert es dazu, um das Teil 95 zu
schwenken, wodurch es, wie durch Pfeil D angegeben, vom Rücken des Trägers abhebt.
Entgegen der Zielsetzung ist somit keine bzw. kaum Auflage auf den
Hüften
gegeben.
-
Tragevorrichtungen
für Kleinkinder
verändern
auch das Gleichgewicht des Trägers.
Da das Kleinkind recht weit oben getragen wird, wird der Schwerpunkt
des Trägers
erheblich nach oben verlagert. Dies birgt für den Träger eine Sturzgefahr, was für das Kleinkind
dramatische Folgen haben kann, oder kann ihn zumindest aus dem Gleichgewicht bringen.
-
Bei
Bauchtragevorrichtungen für
Kleinkinder ist dieses Risiko noch höher. Denn dadurch, dass sich
das Kleinkind auf Höhe
der Brust des Trägers befindet,
wird dessen Sichtfeld eingeschränkt.
Diese Wirkung wird dadurch verstärkt,
dass der Träger, wenn
er ein Gewicht vor der Brust trägt,
dazu tendiert, sich leicht nach zu neigen, um das Gleichgewicht
zu halten. Der Träger
hat insbesondere Schwierigkeiten zu sehen, wo er geht. Die Gefahr, dass
der Träger über eine
Stufe oder eine Bordsteinkante oder ein anderes Hindernis stolpert,
die er aufgrund des Vorhandenseins des Kleinkindes übersieht,
steigt dadurch beträchtlich.
-
Diese
Gefahr führt
zu einer Belastung für
den Träger.
Denn er neigt beim Tragen dazu, sich nach hinten zu beugen und ein
Hohlkreuz zu bilden. Um zu sehen, wo er geht, ist er allerdings
gezwungen, sich nach vorne zu beugen. Es gelingt dem Träger somit nicht,
eine komfortable Trageposition zu finden.
-
Die
bestehenden Tragevorrichtungen für Kleinkinder
weisen somit erhebliche Nachteile für den Komfort und die Gesundheit
des Trägers
und für die
Sicherheit des Kleinkinds auf.
-
4. Aufgaben der Erfindung
-
Aufgabe
der Erfindung ist es insbesondere, diese Nachteile des bisherigen
Standes der Technik zu überwinden.
-
Im
Besonderen besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Tragevorrichtung
für Kleinkinder bereitzustellen,
die dem Träger
ein hohes Maß an Komfort
und Sicherheit verschafft, indem sie die Ermüdung an Schultern und Rücken vermeidet
und gesundheitsschädigende
Fehlhaltungen des Rückens vermeidet.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tragevorrichtung für Kleinkinder
auszuführen, die
die Gefahr des Sturzes oder des Verlierens des Gleichgewichts des
Trägers
begrenzt, um die Sicherheit des Kleinkinds zu wahren.
-
5. Wesentliche Merkmale der
Erfindung
-
Diese
und weitere Aufgaben, die im Folgenden deutlich werden, werden mit
Hilfe einer Bauchtragevorrichtung für Kleinkinder mit einem Harnisch erreicht,
der ein unteres Teil oder einen Bauchgurt umfasst, das bzw. der
auf den Hüften
eines Trägers aufliegt,
und zwei Tragegurte, die an einem Sitz befestigt werden, in dem
ein Kleinkind Platz nehmen soll.
-
Erfindungsgemäß laufen
die Tragegurte einer solchen Tragevorrichtung für Kleinkinder unter den Armen
des Trägers
hindurch und sind in einem ersten Verbindungspunkt, der sich an
einem vom Träger
entfernten Teil des Sitzes befindet, und in einem zweiten Verbindungspunkt,
der sich auf dem Rücken
des Trägers
oberhalb des ersten Verbindungspunktes befindet, mit einer versteiften
Rückenstruktur
zur Druckentlastung verbunden, die zumindest einen Teil der Kräfte, die
auf den Tragegurten lasten, zum unteren Teil hin ableiten.
-
Die
Erfindung beruht somit auf einem völlig neuen und erfinderischen
Ansatz für
Tragevorrichtungen für
Kleinkinder. Das Gewicht des Kleinkindes lastet nicht mehr auf den
Schultern des Trägers,
sondern verteilt sich auf Höhe
seiner Hüften.
Der Rücken des
Trägers
wird umso besser gehalten, je schwerer die Traglast ist. Schließlich wird
das Kleinkind weiter unten als bei den meisten bestehenden Modellen
von Tragevorrichtungen für
Kleinkinder getragen, was den Vorteil hat, dass das Sichtfeld des
Trägers
nach unten vergrößert wird
und der Schwerpunkt der Einheit „Träger und Kleinkind" in die Nähe des Schwerpunkts
des Trägers
verlagert wird. Die Gefahr, dass der Träger das Gleichgewicht verliert,
wird dadurch beträchtlich
vermindert. Zudem kann die Rückenstruktur
dadurch, dass sie die durch das Gewicht des Kleinkinds bedingten
Kräfte
aufnimmt, gewährleisten,
dass der Rücken
des Trägers
gehalten wird.
-
Der
Sitz weist vorteilhafterweise mindestens zwei trägerferne Befestigungspunkte
und mindestens einen trägernahen
Befestigungspunkt auf, wobei die trägerfernen Befestigungspunkte
mit den Tragegurten verbunden sind und der oder die trägernahen
Befestigungspunkte mit dem unteren Teil verbunden sind.
-
Der
so befestigte Sitz wird gut gehalten und weist keine Kippgefahr
auf.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung umfasst das untere Teil ein bauchseitiges Stützelement,
das eine Verteilung der Druckkräfte über eine
große
Breite des Bauches des Trägers gestattet.
-
Die
auf den Bauch des Trägers
wirkenden Druckkräfte
sind somit für
ihn nicht störend,
da sie gut verteilt sind.
-
Die
trägernahen
Befestigungspunkte und die trägerfernen
Befestigungspunkte befinden sich beim Tragen des Kleinkindes vorzugsweise
in einer annähernd
horizontalen Ebene.
-
Diese
Anordnung unterscheidet sich wesentlich von der Anordnung der meisten
Tragevorrichtungen für
Kleinkinder nach dem Stand der Technik, bei denen sich die verschiedenen
Befestigungen des Sitzes in einer annähernd vertikalen Ebene am Träger befinden.
-
Der
zur Aufnahme des Kleinkindes bestimmte Sitz ist vorteilhafterweise
vom Harnisch abnehmbar und kann vom Benutzer in einer zum Träger hin- oder
vom Träger
weggewandten Position befestigt werden.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann der Sitz durch eine Tragschale ersetzt werden,
in der sich das Kleinkind in einer im Wesentlichen gestreckten Position
befindet.
-
Die
erfindungsgemäße Tragevorrichtung
für Kleinkinder
kann folglich so angepasst werden, dass auch Säuglinge getragen werden können, die
zu klein sind, um in einen Sitz gesetzt werden zu können.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst das Unterteil der versteiften Rückenstruktur
einen hinteren Teil des unteren Teils.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst
die versteifte Rückenstruktur
Verstärkungen, die
vom Befestigungsbereich der Tragegurte bis zum hinteren Teil des
unteren Teils reichen.
-
Die
Verstärkungen
beinhalten vorzugsweise Blattfedern.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst der Harnisch Schultergurte, die über die
Schultern des Trägers
laufen.
-
Funktion
dieser Schultergurte ist es nicht, das Tragen des Kleinkindes zu
gewährleisten,
sondern, dessen Sicherheit bei einem unbeabsichtigten Öffnen der
Befestigungen des Harnisch zu gewährleisten.
-
Die
Schultergurte werden vorteilhafterweise vor dem Träger an den
Tragegurten befestigt.
-
Durch
diese Befestigungsart kann vermieden werden, dass die Länge der
Schultergurte in Abhängigkeit
von der Körpergröße des Trägers eingestellt
werden muss.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen Harnisch für eine Bauchtragevorrichtung
für Kinder
gemäß der obigen
Beschreibung.
-
6. Verzeichnis der Abbildungen
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
beispielhaften und nicht abschließenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und den beigefügten
Zeichnungen. In diesen zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht eines Trägers,
der ein Kleinkind in einer Tragevorrichtung für Kleinkinder nach dem Stand
der Technik trägt,
in der die ausgeübten
Kräfte
verdeutlicht werden;
-
2 eine
Seitenansicht eines Trägers,
der ein Kleinkind in einer erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für Kleinkinder
trägt;
-
3 eine
Seitenansicht eines Trägers,
der ein Kleinkind in einer erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für Kleinkinder
trägt;
-
4 eine
Ansicht des geöffneten
Harnisch der Tragevorrichtung für
Kleinkinder aus 1;
-
5, 6 und 7 drei
Ansichten eines Sitzes, mit dem eine Tragevorrichtung für Kleinkinder gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ausgestattet ist;
-
8 eine
Seitenansicht eines Trägers,
der ein Kleinkind in einer Tragevorrichtung für Kleinkinder gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung trägt;
-
9 eine
Seitenansicht eines Trägers,
der ein Kleinkind in einer Tragevorrichtung für Kleinkinder gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung trägt;
-
10 den
geöffneten
Harnisch der Tragevorrichtung für
Kleinkinder aus 6.
-
7. Beschreibung einer Ausführungsform
der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft somit eine Bauchtragevorrichtung für Kleinkinder,
deren Harnisch einen Bauchgurt, eine steife Rückenverstärkung und zwei Tragegurte zum
Tragen des Sitzes, die unter den Armen des Trägers hindurchlaufen, um das
Gewicht des Kleinkinds zur Rückenverstärkung zu übertragen,
die sie auf den Bauchgurt überträgt, umfasst.
-
7.1. Allgemeine Verteilung der Kräfte
-
Unter
Bezugnahme auf 2, 3 und 4 wird
nun eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Tragevorrichtung
für Kleinkinder
beschrieben.
-
Wie
in 3 erkennbar ist, sitzt das Kleinkind 1 in
einem Sitz 3, der mit Hilfe eines Harnisch 4 vor
dem Bauch des Trägers 2 getragen
wird. Dieser Harnisch 4 ist auch in 2 geöffnet und
ausgebreitet dargestellt. Wie in diesen Fguren erkennbar ist, ist der
Sitz, in dem sich das Kind befindet, über seine obere Befestigung 31 mit
den Tragegurten 41 des Harnischs verbunden.
-
Diese
Tragegurte 41 sind mit dem Sitz 3 über die
Befestigung 411 am Ende des Gurtes 41 verbunden,
die sich mit der Befestigung 31 des Sitzes (frz.: de l'attache) verbindet.
Das andere Ende 412 des Tragegurtes 41 ist fest
mit dem Oberteil der versteiften Rückenstruktur 42 verbunden.
-
Die
Tragegurte 41 laufen unter den Armen des Trägers 2 hindurch
(die Position der Arme des Trägers
wird durch den schraffierten Bereich 21 dargestellt) schräg nach vorne.
Unter normalen Tragebedingungen liegt das Ende 412 des
Tragegurtes oberhalb der Befestigung 411.
-
Aufgrund
dieser Neigung nach vorne hin trägt
der Tragegurt 41 einen Großteil des Gewichts des Kindes
und überträgt dieses
Gewicht auf das Oberteil der versteiften Rückenstruktur 42. Wie
in 2 erkennbar ist, verteilt sich das Gewicht des Kleinkindes
auf die Befestigungen 31 und 32 des Sitzes und
wirkt auf diese Befestigungen in Richtung der Pfeile L und M. Der
Gurt 41 nimmt somit die durch den Pfeil L dargestellten
Kräfte
auf, indem er wie durch den Pfeil N dargestellt auf die Rückenstruktur 42 einwirkt.
-
Die
Rückenstruktur 42 wird
durch vertikale Verstärkungen
versteift. Sie liegt am Rücken
des Trägers
an und passt sich teilweise an die Form des Rückens an. Unter der Wirkung
des Zugs der Gurte 41, der durch das Gewicht des Kleinkindes
bedingt ist, neigt diese Struktur dazu, gegen den Rücken des Trägers 2 gedrückt zu werden
und sich entlang des Rückens
abwärts
zu bewegen. Diese Abwärtsbewegung
wird durch den Bauchgurt oder den unteren Teil des Harnisch unterbunden,
der auf den Hüften
des Trägers
(2) aufliegt und somit die durch das Gewicht des Kleinkinds
(1) bedingte Kraft auf die Hüften überträgt. Das Rückenteil 42 verteilt
somit diese Kräfte auf
den Rücken
und die Hüften
des Trägers,
wie durch den Pfeil O dargestellt ist.
-
Der
Bauchgurt des Harnischs bzw. die Lendenverstärkung wird aus dem Unterteil
der steifen Rückenstruktur 42,
seitlichen Bauchgurtelementen 43 und dem bauchseitigen
Element des Bauchgurts 44 gebildet. Dieser Bauchgurt gewährleistet
den Halt des Harnischs der Tragvorrichtung für Kleinkinder am Träger.
-
Das
bauchseitige Element des Bauchgurts 44 ist mit dem Rest
des Harnischs über
Befestigungen 441 verbunden und abnehmbar. 4 zeigt
so den Bauchgurt 44, dessen eine Befestigung 441 mit dem
Rest des Harnisch verbunden und dessen andere Befestigung abgenommen
ist. Durch Öffnen
dieser Befestigungen kann der Harnisch 4 angelegt und abgenommen
werden.
-
Dieses
bauchseitige Element des Bauchgurts 44 trägt zwei
Befestigungselemente 442, die mit den Befestigungselementen 32 des
Sitzes verbunden werden sollen. Dadurch trägt dieses bauchseitige Element
des Bauchgurts einen Teil des Gewichts des Kindes, in 2 durch
den Pfeil M dargestellt, und verhindert ein Kippen des Sitzes. Dieses Element
liegt am Bauch des Trägers
an. Seine breite Form, die einen großen Teil der Breite des Bauches des
Trägers
abdeckt, ermöglicht
eine gute Verteilung der Kräfte.
-
So
ruht erfindungsgemäß keine
Kraft auf den Schultern. Bei einigen Ausführungsformen, die weiter unten
beschrieben werden, können
dagegen Schultergurte vorgesehen werden, die jedoch im Wesentlichen
eine Komfortfunktion haben und keine Elemente zum Tragen des Sitzes
umfassen.
-
7.2. Versteifte Rückenstruktur
-
Die
Rückenstruktur 42 hat
somit im Wesentlichen die Funktion, die durch das Gewicht des Kindes
bedingten Kräfte
von oben nach unten zu übertragen.
Dazu wird sie durch Verstärkungen
versteift, die sich in Richtung der zu überfragenden Kraft erstrecken.
Wie in 4 erkennbar ist, begrenzen die Nähte der
Rückenstruktur 42 vier
Streifen 421, 422, 423 und 424.
Jeder dieser Streifen (oder zumindest einige von ihnen) wird durch
eine Blattfeder verstärkt, die
im Innern der Struktur aus Stoff verborgen ist. Die Anordnung dieser
Streifen, die unten stärker
auseinandergespreizt sind, ermöglicht
es, die Kräfte
auf Höhe
des Beckens des Trägers
zu verteilen.
-
Da
die Rückenstruktur 42 aufgrund
des Gewichts des Kindes gegen den Rücken des Trägers gedrückt wird, dient sie auch als
Stütze
und Halt für den
Rücken.
Da einige Bereiche des Rückens
druckempfindlicher als andere sind, ist es möglich, diese Rückenstruktur 42 so
zu formen, dass sie auf den unempfindlichsten Bereichen aufliegt.
Dadurch wird der Träger
natürlich
angeregt, eine gute Rückenhaltung zu
bewahren, was Ermüdung
und die Gefahr von Kreuzschmerzen, die üblicherweise mit dem Tragen einer
Last verbunden sind, vermeidet.
-
Das
Unterteil der steifen Rückenstruktur kann
sich insbesondere an die Rundung der Hüften des Trägers anpassen. Da dieser Teil
der Struktur durch den Bauch gurt am Träger festgezogen wird, wird
der Harnisch 4 wirksam gehalten, ohne Gefahr zu verrutschen.
-
7.3. Sitz
-
Eine
an den Harnisch der erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für Kleinkinder
anpassbare Sitzlösung
wird in 5, 6 und 7 dargestellt.
Dieser Sitz ist vorteilhafterweise vom Harnisch abnehmbar.
-
In
den in den Figuren dargestellten Sitz kann das Kleinkind unterschiedslos
in beide Richtungen gesetzt werden. Es kann somit zum Träger hin-
oder vom Träger
weggewandt hineingesetzt werden. Vorstellbar ist auch ein Sitz mit
Befestigungen, die es ermöglichen,
ihn auf beiden Seiten am Harnisch zu befestigen, so dass das Kleinkind
in der gleichen Position im Sitz zum Träger hin- oder vom Träger weggewandt
getragen werden könnte.
-
Zum
Transportieren von Säuglingen
kann der Sitz durch eine Tragschale (nicht dargestellt) ersetzt
werden, in die das Kleinkind gelegt wird. In diesem Fall wird die
Tragschale auf die gleiche Weise wie der Sitz am Harnisch befestigt.
Für den
Fachmann ist es auch vorstellbar, jedes andere Sitzmodell an den
Harnisch anzupassen.
-
Das
Befestigen des Sitzes am Harnisch erfolgt über die Haken 32,
die sich mit den Befestigungen 442 des Bauchgurts des Harnischs
verbinden, und über
die Befestigungen 31, die sich mit den Befestigungen 411 der
Tragegurte des Harnischs verbinden. Wie in 5 und 6 erkennbar
ist, befinden sich die Haken 32 an dem beim Träger liegenden Teil
des Sitzes und die Befestigungen 31 an dem vom Träger entfernten
Teil des Sitzes. Dadurch wird jede Gefahr des Kippens des Sitzes
verhindert.
-
Die
Befestigungspunkte 31 und 32 des Sitzes sind somit
in einer annähernd
horizontalen Ebene verteilt, einer in der Nähe des Körpers des Trägers und
der andere vom Körper
des Trägers
entfernt. Diese Verteilung steht der vertikalen Verteilung der bekannten
Systeme wie dem aus 1 entgegen, bei denen die Befestigungen 91 und 92 übereinander liegen.
-
Die
erfindungsgemäße Tragevorrichtung
für Kleinkinder
ermöglicht
es, das Kleinkind tiefer zu tragen als viele Tragevorrichtungen
für Kleinkinder
nach dem Stand der Technik. Dieses tiefe Tragen weist mehrere Vorteile
auf. Zum einen führt
es den Schwerpunkt der Einheit „Träger und Kind" an den Schwerpunkt
des Trägers
heran. Der Träger
gerät somit durch
das Gewicht des Kleinkinds weniger aus dem Gleichgewicht, da sein
Schwerpunkt weniger geändert
wird. Zum anderen stört
das Kleinkind die Sicht des Trägers
weniger. Er hat ein größeres Sichtfeld, als
wenn das Kleinkind höher
sitzen würde,
insbesondere nach unten. Der Träger
kann somit besser sehen, wo er geht, und vermeiden, über niedrige
Hindernisse wie Bordsteinkanten zu stolpern. Die Gefahr, dass der
Träger
stürzt,
wird somit durch das Tragen des Kleinkinds in einer tieferen Position
erheblich verringert.
-
Der
in 5–9 dargestellte
Sitz umfasst einen optionalen Schutz 33, der dazu dient,
den Kopf des Kleinkinds zu schützen.
Dieser Schutz kann wahlweise hochgezogen oder hinter dem Rücken des
Kleinkinds umgelegt werden. So stellt 8 die Tragevorrichtung
für Kleinkinder
mit hochgezogenem Schutz 33 und 9 die Tragevorrichtung
mit umgelegtem Schutz 33 dar. In der hochgezogenen Position kann
der Schutz 33 gehalten werden, indem seine Befestigung 331 mit
der Befestigung 451 der Schultergurte 45 verbunden
wird.
-
7.4. Schultergurte
-
Die
in 8, 9 und 10 dargestellten Schultergurte
haben in erster Linie die Funktion, eine Befestigung zum Halten
des Schutzes 33 bereitzustellen. Sie können auch dazu dienen, die
Tragevorrichtung für
Kleinkinder zu sichern, indem sie verhindern, dass sie bei einem
unbeabsichtigten Öffnen
der Befestigungen des Bauchgurts herunterfällt. Diese Schultergurte dienen
nicht dazu, das Gewicht des Kleinkinds zu tragen, wie im Übrigen 2 zeigt.
-
8 und 9 zeigen
zwei Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen, mit
Schultergurten ausgestatteten Tragevorrichtung für Kleinkinder. In der Ausführungsform
von 8 sind diese Schultergurte über eine Befestigung 452 mit
dem Bauchgurt verbunden. In der Ausführungsform von 9 umfassen
diese Schultergurte eine Schlaufe, durch die der Tragegurt geführt werden
kann. Die Wahl dieser Befestigungsarten für die Schultergurte ist unerheblich,
da sie beim Tragen keine wesentliche Rolls spielen.
-
7.5. Weitere Aspekte
-
Der
in 7 dargestellte Sitz umfasst ein Belüftungsgitter
oder -netz 34, das es ermöglicht, das Kleinkind zu belüften. Dieses
Belüftungsgitter
wird in 6 durch die Abdeckung 35 verborgen.
Diese Abdeckung kann aufgerollt und von einer Haltevorrichtung 351 gehalten
werden, wie in 7 zu sehen ist.
-
Die
verschiedenen Befestigungen 411, 31, 441, 31, 331 und 451 sind
Befestigungen, die zwei Gurte verbinden, und dem Fachmann wohlbekannt. Diese
Gurte wiederum sind an die Elemente der Tragevorrichtung für Kleinkinder
angenäht.
Herkömmlicherweise
bestehen diese Befestigungen aus Kunststoff und umfassen eine Verstellvorrichtung,
mit der die Länge
eines der Gurte angepasst werden kann. Der Harnisch kann somit vollständig an
die Physiognomie des Trägers
angepasst werden.