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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz für ein Fahrzeug gemäß des einleitenden
Teils von Anspruch 1.
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ERFINDUNGSHINTERGRUND
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Der
Beifahrersitz eines Fahrzeuges dient häufig dazu, einen Kindersitz
mit einem Kind darin aufzunehmen. Jedoch haben heutige Fahrzeuge, etwa
PKW, eine Anzahl an Sicherheitsvorrichtungen, um dadurch verschiedene
Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen.
Zum Beispiel ist der Beifahrersitz eines PKW häufig mit einem Airbag ausgerüstet. Da
ein Kindersitz nicht auf solch einem Sitz angebracht werden kann,
oder zumindest der Airbag deaktiviert werden muss, damit er sich
nicht aufblasen und dem Kind Verletzungen zufügen kann, falls das Fahrzeug in
einen Unfall verwickelt wird, wird der Kindersitz sehr oft stattdessen
auf dem Rücksitz
des Fahrzeuges angebracht.
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Des
weiteren hat die Forschung gezeigt, dass Kinder so lange wie möglich, und
vorzugsweise bis zum Alter von 5 Jahren, in rückwärts gerichteten Kindersitzen
sitzen sollten, um ihr Verletzungsrisiko, wie tödliche Rückgratverletzungen, zu verringern.
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Auf
Grund von praktischen Gründen
in Bezug auf den begrenzten Raum hinter dem Sitz, das heißt dem Fahrer-
oder dem Beifahrersitz, reisen die meisten Kinder jedoch ab dem
Alter von 3 Jahren vorwärts
gerichtet, in einem auf dem Rücksitz
befindlichen Kindersitz. Ein vorwärtsgerichteter Kindersitz bietet
mehr Raum für
die Beine des Kindes.
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Aus
Gründen
der Sicherheit wäre
es wünschenswert,
wenn Kinder bis mindestens zum 5. Lebensjahr auch die zusätzliche
Sicherheit des rückwärtsgerichteten
Sitzens genießen
könnten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ziel
der Erfindung ist es, einen Kindersitz zu schaffen, wie er in der
Einführung
angesprochen wird, ein Sitz, der Kindern ermöglicht, bis zu vier oder fünf oder
sogar sechs Jahren rückwärtsgerichtet
in einem Fahrzeug zu sitzen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, einen Kindersitz zu schaffen, der das Risiko des Submarining-Effekts
verringert, wenn der Kindersitz entweder zum vorwärtsgerichteten
oder zum rückwärtsgerichteten
Sitzen angebracht ist.
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Das
Dokument
DE-A-3911264 zeigt
einen Kindersitz, wie er in dem einleitenden Teil von Anspruch 1
offenbart wird.
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Diese
Ziele werden mit einem Kindersitz gemäß Anspruch 1 erreicht.
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Durch
die Bereitstellung eines Kindersitzes, in welchem eine Hauptausdehnungsrichtung
einer Hauptstützfläche des
Schenkelsitzbereichs und eine Hauptausdehnungsrichtung einer Hauptstützfläche der
Rückenlehne
einen Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und Rückenlehne im Bereich von 40
bis 80° bilden,
und die Hauptausdehnungsrichtung der Hauptstützfläche des Schenkelsitzbereichs
und eine horizontale, geometrische Linie einen Schenkelsitzbereichswinkel
bilden, der im Bereich von 30 bis 70° liegt, kann ein in Längsrichtung
(Fahrtrichtung) sehr kompakter Kindersitz erzielt werden.
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Gleichzeitig
werden die Schenkel eines im Sitz sitzenden Kindes dank der Position
des Schenkelsitzbereiches nach oben auf die Brust zu angehoben.
Dies verhindert wiederum eine Verschiebungs- und Drehbewegung des
Beckens während
eines Zusammenstoßes
durch Zurückhalten
des Beckens in der zwischen dem Schenkelsitzbereich und der Rückenlehne
gebildeten Senke, wodurch das Risiko des Submarining-Effekts verringert
wird. Des weiteren wird die Zurückhaltebelastung
des Sitzgurtes, die sich auf den Bauch richtet, durch die Tatsache
verringert, dass ein Teil der Belastung stattdessen über die Schenkel
und indirekt durch das Becken aufgefangen wird.
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So
erhöht
die Position der Beine des Kindes, die sich aus der Gestaltung des
Kindersitzes gemäß der Erfindung
ergibt, die Sicherheit, und verkürzt gleichzeitig
die erforderliche gesamte Basislänge
des Kindersitzes, wodurch der Kindersitz bei geringerer Platzerfordernis
genutzt werden kann. Dadurch dass der Kindersitz per se in Längsrichtung
kürzer
hergestellt werden kann, wenn der Schenkelsitzbereich und die Rückenlehne
einen Winkel in einem Bereich gemäß der Erfindung bilden, wird
weniger Platz benötigt.
Die größte platzsparende
Wirkung jedoch wird durch die Position der Beine des Kindes erzielt,
welche das Stützen
von langen Beinen zulässt,
während die
Ausdehnung in Längsrichtung
beibehalten wird. Mit anderen Worten, die gesamte Basislänge in horizontaler
Richtung, die durch den Kindersitz und ein darin sitzendes Kind
bestimmt wird, erfordert weniger Platz. Dies wiederum macht es möglich, den
Kin dersitz in einer rückwärts gerichteten
Position auf dem Rücksitz
eines Autos anzubringen, um ein Kind unterzubringen, selbst wenn
das Kind relativ groß ist.
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Zusätzlich bedeutet
die Verringerung der Gurtkräfte,
dass die erforderlichen Rückhaltemittel
im Vergleich zu derartigen früheren
Vorrichtungen anders arbeiten können.
Da ein Teil der Last in der horizontalen Richtung während eines
Aufpralls über
die Schenkel aufgenommen wird, ist in erster Linie nur eine nach
unten auf das Becken des Kindes gerichtete Kraft erforderlich, um
das Kind in der gewünschten
Position im Sitz zu halten. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Kindersitz ein Rückhaltemittel mit einem einzelnen Gurt,
um ein Kind in Position im Kindersitz zu halten, wobei der Gurt
im Wesentlichen dreiecksförmig
ist, um einen großen
Teil des Körpers
des Kindes zu bedecken, und drei Ecken aufweist, von denen eine
erste Ecke in einer Stelle am Schenkelsitzbereich anschließbar ist,
die der Stelle zwischen den Beinen eines Kindes, das im Kindersitz
sitzt, entspricht, und die verbleibenden, zweiten und dritten Ecken
an der Rückenlehne
an Stellen verbindbar sind, die Stellen in der Nähe jeder Schulter eines den
Kindersitz belegenden Kindes entsprechen. Hiermit kann die erforderliche,
nach unten gerichtete Kraft auf das Becken erreicht werden, und
gleichzeitig kann die horizontale Last auf den oberen Bereich des
Körpers,
die zwangsläufig
während
eines Zusammenpralls entsteht, über
eine möglichst
große
Oberfläche
des Körpers
des Kindes verteilt werden. In diesem Zusammenhang wird der normale,
im Fahrzeug angebrachte Sicherheitsgurt nur dazu genutzt, den Kindersitz
in Position zu halten, oder gar nicht genutzt, wenn der Kindersitz
mit anderen Mitteln im Fahrzeug befestigt werden kann.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Merkmale des Kindersitzes gemäß der Erfindung
werden in der folgenden Beschreibung und in den dazugehörigen Ansprüchen offenbart.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Mit
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen folgt nachstehend eine detailliertere Beschreibung von
Ausführungsformen
der Erfindung, die als Beispiele angeführt werden.
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In
den Zeichnungen sind:
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1 eine
perspektivische Ansicht des Kindersitzes gemäß der Erfindung,
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1a eine
Seitenansicht des Kindersitzes aus 1, der ein
Kind aufnimmt,
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2 eine
schematische Seitenansicht von einem Kindersitz gemäß der Erfindung,
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3 eine
schematische Seitenansicht von einer Variante des Kindersitzes aus 2,
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4 eine
Vorderansicht eines Kindersitzes gemäß der Erfindung, in welcher
der Kindersitz mit einem Rückhaltemittel
versehen ist, um ein Kind in Position relativ zum Kindersitz zu
halten.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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In 1 und 1a wird
ein Kindersitz für ein
Fahrzeug gemäß der Erfindung
in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Ansicht beziehungsweise
in einer Seitenansicht dargestellt. Der Kindersitz umfasst einen
Sitzbereich 2 zum Stützen
der Unterseite der Oberschenkel eines Insassen des Sitzes und eine
Rückenlehne 3 zum
Stützen
des Rückens des
Insassen. Der in 1 dargestellte Kindersitz umfasst
weiterhin einen Sitzbereich 4, der die Unterschenkel stützt, und
einen äußeren Bereich 5,
der die genannten Bereiche teilweise umgibt. Der Außenbereich 5 kann
eine teilweise eiförmige äußere Begrenzungsoberfläche haben,
die auch die Seitenwände 5a, 5b des
Kindersitzes bilden.
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Wie
hierin zuvor in der Zusammenfassung angesprochen, hat der Kindersitz 1 den
Vorteil, dass der Sitz etwa als rückwärts gerichteter Kindersitz
auf dem Rücksitz
eines Autos angebracht werden kann. Der Kindersitz könnte jedoch
auch auf einem Beifahrersitz und/oder als nach vorn gerichteter
Kindersitz angebracht werden. Wenngleich hier nicht im Detail angesprochen,
können
verschiedene bereits bekannte oder zukünftige Mittel, zum Beispiel
ein normaler Sicherheitsgurt, zum Halten des Kindersitzes im Fahrzeug
genutzt werden, vorausgesetzt, dass solche Mittel dazu geeignet
sind, den Kindersitz vor und während
eines Zusammenpralls in der gewünschten
Position relativ zum Fahrzeug zu halten. Einige Ausführungsformen
des Kindersitzes könnten auch
daran angepasst sein, einen Sicherheitsgurt als Rückhaltemittel
zum Halten des Kindes im Kindersitz zu nutzen. Bei anderen Ausführungsformen
des Kindersitzes gemäß der Erfindung
ist der Kindersitz selbst mit solch einem Rückhaltemittel ausgestattet, wie
nachfolgend beschrieben.
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Eine
Hauptausdehnungsrichtung 21 einer Hauptstützfläche 6 des
Schenkelsitzbereichs 2, der die Schenkel stützt, und
eine Hauptausdehnungsrichtung 22 einer Hauptstützfläche 7 der
Rückenlehne 3,
die den Rücken
stützt,
bilden einen Winkel α zwischen
Schenkelsitzbereich und Rückenlehne,
der im Bereich von 40 bis 80° liegt.
Mit „Hauptstützfläche" ist eine Oberfläche gemeint,
die einen wesentlichen Teil des Schenkelsitzbereichs oder der Rückenlehne als
Stütze
für einen
Insassen des Sitzes bildet. Mit „Hauptausdehnungsrichtung" ist die grundlegende Richtung
solch einer Stützfläche im Ganzen
gemeint, nicht jede mögliche
verschiedene Richtung eines kleineren Teils der Stützfläche, die
von einer unregelmäßigen Oberfläche herrührt. Der
Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und Rückenlehne ist als der Winkel
definiert, der zwischen diesen Hauptausdehnungsrichtungen 21, 22 der
genannten Oberflächen gebildet
wird, wenn der Kindersitz von der Seite gesehen wird, das heißt in einer
horizontalen Richtung im wesentlichen rechtwinklig zur beabsichtigten Fahrtrichtung 8 eines
Fahrzeuges, in welchem der Kindersitz angebracht ist. Gleichzeitig
bilden die Hauptausdehnung der Hauptstützfläche 21 des Schenkelsitzbereichs 2 und
eine horizontale geometrische Linie 9 parallel zur beabsichtigten
Fahrtrichtung 8 einen Schenkelsitzbereichswinkel β, der im Bereich
von 30 bis 70° liegt,
wenn der Kindersitz zur Nutzung in einem Fahrzeug installiert ist.
Der Schenkelsitzbereichswinkel β erscheint,
wenn der Sitz von der derselben erwähnten seitlichen Richtung betrachtet
wird. Dies ist auch in 2 gezeigt.
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Da
der Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und Rückenlehne α im Bereich von 40 bis 80° liegt, und
nicht größer als
90° ist
wie beim Stand der Technik, und weiter der Schenkelsitzbereichswinkel β im Bereich
von 30 bis 70° liegt,
bedeutet dies, dass die Schenkel eines Insassen nach oben in Richtung
auf die Brust zu angehoben werden. Zusätzlich zu der Tatsache, dass
der innere gewinkelte Sitzumriss des Kindersitzes die Schenkel eines
Kindes anheben wird, wird das Becken des Kindes so gehalten, dass ungewollter
Verschiebungs- und Drehbewegung des Beckens entgegengewirkt wird.
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Der
Kindersitz ist vorzugsweise derart gestaltet, dass der Kindersitz
mehr oder weniger automatisch eine Position einnimmt, in welcher
der vorgesehene Schenkelsitzbereichswinkel β erreicht wird. Zum Beispiel
kann der Unterseitenbereich des Kindersitzes, der zum Beispiel von
einem Rücksitz 10 eines
Autos getragen werden soll, in Bezug zum Schenkelsitzbereich 2 so
geformt und/oder orientiert sein, dass der erforderliche Schenkelsitzbereichswinkel β erreicht
wird, wenn der Kindersitz auf dem Rücksitz 10 angebracht
wird. Der Kindersitz hat vorzugsweise einen Träger zum lösbaren Anbringen des Kindersitzes
in einem Fahrzeug, um so den gewünschten
Schenkelsitzbereichswinkel β zu
erhalten, wenn der Kindersitz zur Nutzung im Fahrzeug angebracht
ist. Die Unterseite des Kindersitzes kann in Bezug zum Schenkelsitzbereich
so geformt und/oder orientiert sein, dass der erforderliche Schenkelsitzbereichswinkel
erreicht wird, wenn der Kindersitz auf einem Standardrücksitz angebracht wird.
Des weiteren können
Befestigungsmittel zum Positionieren des Kindersitzes angewendet
werden, so dass der erfindungsgemäße Schenkelsitzbereichswinkel
hergestellt wird. Der Kindersitz und das Fahrzeug, zum Beispiel
der den Kindersitz aufnehmende Sitz, können zusammenwirkende Mittel
zur Befestigung des Kindersitzes relativ zum Fahrzeug haben, um
so sicherzustellen, dass der Kindersitz in der beabsichtigten Position
gehalten wird. Ein Befestigungsmittel von dem Typ, der eine schnelle
Fixierungs- oder Einschnappkupplung hat, wird bevorzugt, da dies
ein einfaches Entfernen des Kindersitzes ermöglicht. Natürlich kann jedes abnehmbare oder
getrennte Mittel, wie ein unter den Kindersitz zu legender keilförmiger Träger, auch
für das
Positionieren des Kindersitzes genutzt werden, wenn dieser im Inneren
des Fahrzeugs befestigt wird. Im Allgemeinen kann der Kindersitz
an der Rückenlehne und/oder
dem Sitzbereich eines Mitfahrersitzes und/oder an jedem anderen
geeigneten Element im Fahrzeug, zum Beispiel dem Dachhimmel, angebracht
werden.
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Darüber hinaus
könnte
der Kindersitz auch so gestaltet werden, dass der Winkel zwischen Schenkelsitzbereich
und Rückenlehne α und/oder der
Schenkelsitzbereichswinkel β im
Rahmen der gewünschten
Winkelbereiche einstellbar ist. Dies wiederum macht den Kindersitz
noch anpassbarer an den im Fahrzeug verfügbaren Platz. Die Sicherheitsaspekte
können
berücksichtigt
werden, während
der vorhandene Raum im Fahrzeug auf optimale Weise genutzt wird.
Es ist möglich,
den Kindersitz so zu gestalten, dass die Winkel (α und β) voneinander
abhängig
sind. Zum Beispiel könnte
der Schenkelsitzbereich so gestaltet sein, dass er in Bezug auf
die Rückenlehne
und auf die geometrische horizontale Ebene eingestellt werden kann,
während
die Rückenlehnenposition
in Bezug auf die geometrische horizontale Ebene fest steht.
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Wie
aus den 1 und 3 ersichtlich
ist, umfasst der Kindersitz in einer Ausführungsform der Erfindung einen
zusätzlichen
Sitzbereich 11, der eine Hauptstützfläche 12 mit einer Hauptausdehnungsrichtung 23 aufweist,
die sich, von der Seite gesehen, von den Hauptausdehnungsrichtungen 21, 22 der Hauptstützflächen 6, 7 des
Schenkelsitzbereiches 2 und der Rückenlehne 3 unterscheidet.
Dieser zusätzliche
Sitzbereich 11 ist zwischen dem Schenkelsitzbereich 2 und
der Rückenlehne 3 angeordnet
und verbindet den Schenkel sitzbereich und die Rückenlehne miteinander. Die
Hauptausdehnungsrichtung 23 des zusätzlichen Sitzbereiches 11 kann
im wesentlichen horizontal sein, das heißt parallel zur beabsichtigten
Fahrtrichtung 8. Dieser zusätzliche Sitzbereich 11 kann
vorzugsweise eine konkave, bogenförmige Stützfläche 12 aufweisen.
Um bei Berücksichtigung
der Sicherheitsaspekte einen komfortablen Sitz zu erhalten, können der
Schenkelsitzbereich 2, die Rückenlehne 3 und der
zusätzliche
Sitzbereich 11 eine im wesentlichen schalenförmige Senke 20 zur
Aufnahme eines Kindes bilden, wie in 1a dargestellt.
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Versuche
haben gezeigt, dass der Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und
Rückenlehne αvorzugsweise
in einem Bereich von 50 bis 70° liegt, und
der Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und Rückenlehne α noch vorteilhafter bei etwa
60° liegt. Der
Schenkelsitzbereichswinkel β liegt
vorzugsweise im Bereich von 40 bis 60°, und noch vorteilhafter liegt der
Schenkelsitzbereichswinkel β bei
ungefähr
50°. Des
weiteren weist der zusätzliche
Sitzbereich 11 vorteilhafterweise eine Länge L in
der beabsichtigten Fahrtrichtung 8 auf, die im Bereich
von 5 bis 20 cm liegt. Die Länge
liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 15 cm, und noch vorteilhafter
beträgt
die Länge
L des zusätzlichen
Sitzbereichs etwa 12 cm.
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Es
sollte darauf hingewiesen werden, dass die Eigenschaften des Kindersitzes
gemäß der Erfindung
während
eines Frontalaufpralls als auch eines Heckaufpralles genutzt werden
können.
Nimmt man zum Beispiel an, dass das Kind rückwärtsgerichtet fährt und
dass sich der Körper
des Kindes in Richtung Fahrzeugfront bewegt, so werden der Nacken und
der Rücken
des Kindes während
einer ersten Phase eines Aufpralls gegen die Rückenlehne des Kindersitzes
drücken.
Während
einer zweiten Phase des Aufpralls, der Rückprallphase, wird der Körper des
Kindes jedoch zurückprallen
und sich in Richtung Fahrzeugheck bewegen; dann werden Kräfte, die
andernfalls ausschließlich über irgend
ein Rückhaltemittel
weitergeleitet würden,
stattdessen zumindest teilweise über
die Unterseite der Schenkel weitergeleitet, die gegen den gewinkelten
Sitzumriss drücken.
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Bei
einem Heckaufprall, weiterhin vorausgesetzt, dass das Kind rückwärtsgerichtet
fährt,
wird die Eigenschaft des Sitzes höchstwahrscheinlich ihre größten Vorzüge während der
ersten Phase des Aufpralls bieten. Im ersten Moment werden die Rückhaltemittel,
etwa ein Sicherheitsgurt des Fahrzeuges oder jedes andere am Kindersitz
angeordnete Mittel, die Brust des Kindes belasten, doch dann wird
die Kraft sehr schnell verringert werden, da die Schenkel gegen den
gewinkelten Sitzumriss, wie zuvor beschrieben, drücken und
so die Lasten auf die Brust und die Bauchregion verringern werden.
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4 zeigt
den Kindersitz in Vorderansicht. Der Kindersitz umfasst vorzugsweise
ein Rückhaltemittel 13 zum
Halten des Kindes in Position im Kindersitz vor oder während eines
Zusammenpralls, durch welches Rückhaltemittel
eine im wesentlichen nach unten gerichtete Kraft auf das Becken
des Kindes erzeugt wird. Bei Nutzung des erfindungsgemäßen Kindersitzes
wird solch ein Rückhaltemittel
vorteilhaft zum Halten des Beckens des Kindes in einer möglichst
niedrigen Position genutzt. Mit Bezug auf 1 bedeutet
dies, dass es wünschenswert
ist, dass das Kind in der schalenförmigen Senke bleibt, um den
durch einen Aufprall generierten Kräften eine Aufteilung zwischen
dem Schenkelsitzbereich 2 einerseits und den Schenkeln
und dem Becken des Kindes andererseits zu ermöglichen.
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Das
Rückhaltemittel 13 kann
einen einzelnen Gurt 15 zum Halten des Kindes in Position
in Bezug auf den Kindersitz vor oder während eines Aufpralls aufweisen,
wie in 4 gezeigt wird. Der Gurt 15 ist im wesentlichen
dreiecksförmig,
vorzugsweise aus einem flexiblen Material gefertigt, etwa einem Stück gewebtem
Stoff oder ähnlichem,
um einen großen
Teil des Körpers
des Kindes zu bedecken, und weist drei Ecken 16, 17, 18 auf.
Eine erste Ecke 16 ist an einer Stelle mit dem Schenkelsitzbereich 2 verbindbar,
die einer Position zwischen den Beinen, vorzugsweise dem Schritt,
eines Kindes, das im Kindersitz sitzt, entspricht, und die verbleibenden
Ecken, die zweite 17 und die dritte 18, sind an
Stellen mit der Rückenlehne 3 verbindbar,
die Positionen in der Nähe,
und vorzugsweise oberhalb, jeder Schulter eines den Kindersitz 1 belegenden
Kindes entsprechen. Natürlich
könnten
eine oder mehrere Ecken fest am Kindersitz angebracht sein, doch
für einfaches
Handhaben des Kindersitzes ist der Gurt 15 geeigneterweise
mit verbindbaren Anschlussmitteln oder Verschlussmitteln versehen,
die mit einem einzigen Handgriff in Bezug auf den Kindersitz angebracht oder
gelöst
werden können.
Die Verschlussmittel können
vorzugsweise genutzt werden, um die oberen Ecken 17, 18 des
Gurtes 15 mit der Rückenlehne 3 verbindbar
zu machen. Solch ein Rückhaltemittel mit
einem einzelnen, im wesentlichen dreiecksförmigen Gurt 15, wie
oben beschrieben, kann auch mit anderen Typen von Kindersitzen genutzt
werden, das heißt
mit einem herkömmlichen
Kindersitz, der sich vom erfindungsgemäßen Kindersitz unterscheidet.
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Es
ist deutlich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die oben
beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
beschränkt
ist; ein Fachmann wird vielmehr erkennen, dass viele Änderungen
und Abwandelungen im Rahmen der beigefügten Ansprüche geschaffen werden können. So
können
zum Beispiel die Abmessungen und die Materialien der im erfindungsgemäßen Kindersitz
beinhalteten Komponenten in vielfältiger Weise variiert werden.
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Der
Winkel zwischen Schenkelsitzbereich und Rückenlehne a und der Schenkelsitzbereichswinkel β gemäß der Erfindung
bedeuten, dass der Kindersitz eine Senke zum Aufnehmen eines Kindes darin
hat, wobei diese Senke mindestens durch einen ersten Sitzbereich
(Schenkelsitzbereich) zum Stützen
der Schenkelunterseite eines Kindes und zum Halten der Schenkel
und des Beckens des Kindes in Position in horizontaler Richtung
während
eines Zusammenstoßes,
und durch mindestens einen zweiten Sitzbereich (Rückenlehne)
zum Unterstützen
des Rückens
des Kindes definiert wird. Weiter wird das Gesäß des Kindes in dem tieferen
Teil der Senke durch einen dritten Sitzbereich gestützt, der
vom ersten und zweiten Bereich oder von einem zusätzlichen,
den ersten und zweiten Bereich verbindenden, Sitzbereich gebildet
wird. Der Kindersitz ist so gestaltet, dass der erste Sitzbereich
auf einem Niveau oberhalb des dritten Sitzbereichs angeordnet ist, wenn
der Kindersitz zur Nutzung im Fahrzeug angebracht ist. Der Kindersitz
ist vorzugsweise dafür
gestaltet, ein Kind so aufzunehmen, dass das Becken des Kindes tiefer
als die höchste
Stützregion
des ersten Sitzbereiches positioniert wird. Dies bedeutet, dass
der Abstand in vertikaler Richtung vom dritten Sitzbereich zur höchsten Stützregion
des ersten Sitzbereiches so gewählt
sein sollte, dass er den entsprechenden Abstand vom dritten Sitzbereich
zum Becken des Kindes, wenn es im Sitz sitzt, übertrifft.