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Das
Sachgebiet der Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung von
Kunststoffabfall zum Erhalt eines in einem breiten Kreise nutzbaren
Matrixmaterials größtenteils
aus thermoplastischen, zu einem anderen Zweck nicht verwendbaren,
verschmutzten Kunststoffabfällen,
weiterhin die weitere Aufbereitung dieses Matrixmaterials unter
der Zugabe von Füllstoffen
zum Erhalt von Kompositmaterial zur technologischen Verwendung,
in erster Linie zum Erhalt von Baumaterialien.
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Die
weiteren Sachgebiete der Erfindung sind das aus der Aufbereitung
des Kunststoffabfalls erhaltene Matrixmaterial und das unter der
Zugabe der Füllstoffe
hergestellte Kompositmaterial zur technologischen Verwendung, in
erster Linie Baumaterialien. Die der Erfindung entsprechenden Verfahren wenden
keine Zerkleinerung oder kein Strangpressen an.
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Die
Beseitigung von Kunststoffabfall und deren Wiederverwendung ist
ein ungelöstes
Problem unserer Gegenwart. Die Herstellung und Verwendung von Kunststoff
verbreitert sich ständig,
und damit steigt somit die Menge des entstehenden Kunststoffabfalls
an.
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Den
Kunststoffabfall können
wir in drei Kategorien einreihen:
- 1. Technologische
Abfälle,
Produktionsabfälle, Aufbereitungsabfälle.
Im
Allgemeinen gelangen sie nicht in die Umwelt. Direkt zerkleinert,
gemahlen können
sie in den technologischen Prozess zurückgeführt werden.
- 2. Industrieabfälle,
weiterhin Aufbereitungsabfälle,
Konfektionierungsabfälle.
Die
halbfertigen Kunststoffprodukte entstehen größtenteils im Laufe der am Verbraucherort
vorgenommenen Aufbereitung und Konfektionierung. Sie sind sortenrecht,
rein, ihre Verwendung ist im Allgemeinen gelöst: oder die Hersteller der Halbfertigprodukte
nehmen sie zurück
oder die auf die Nutzung der Abfälle
spezialisierten Firmen kaufen sie auf.
- 3. Abfälle
der ihre Funktion ausfüllenden
Kunststoffprodukte, Verpackungsmaterialien, Hohlkörper, abgenutzte
Produkte. Die letztere Kategorie des Kunststoffabfalls bedeutet
das größte Problem.
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Die
Wiederaufbereitung des auf den Deponien gelagerten Kunststoffabfalls
ist weltweit eine schlüsselwichtige
Aufgabe. Bei der Verwendung von Kunststoff sind einen Vorteil bedeutende
Eigenschaften – z.
B. sie zersetzen sich nicht auf äußere Umwelteinflüsse, sie
faulen nicht, ihre Dichte ist gering, aber ihr spezifisches Volumen
hoch, sowie sie auf die Mülldeponie
gelangen, werden sie zum Nachteil. Trotz dass etwa 10% des gesamten
Haushaltsmülls Kunststoff
sind, bzw. 1,5% des auf die Deponien gelangenden, auch Bauabfälle enthaltenen
Mülls Kunststoff
sind, sieht das als viel mehr aus, denn im Verhältnis zu seiner Masse ist das
gesamte Volumen größer.
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Wegen
der spezifischen physikalischen und chemischen Eigenschaften der
Kunststoffe bedürfen ihre
wiederholte Verwendung und besonders ihre Wiederverarbeitung einer
neuen Zugänglichkeit.
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Die
selektive Altstoffsammlung sammelt die von der Einwohnerschaft verwendeten
verschiedenen Polymermatrixkunststoffe, mit einem Sammelausdruck
als Kunststoff, unabhängig
davon, woraus diese Kunststoffe bezüglich ihres Materials bestehen.
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Ein
weiteres Problem der Wiederverarbeitung ist, dass innerhalb einer
einzigen Kunststoffsorte mehrere hunderte, im Falle von einzelnen
massenweise hergestellten Kunststoffen mehrere tausende Varianten
auftreten. Sogar eine nach Sorten assortierte Wiederverarbeitung
der Kunststoffe kann Probleme verursachen, wenn sie nicht von demselben Gebiet
kommen z. B. ist der zum Spritzguss taugliche PE nicht derselbe,
wie der zur Rohrherstellung oder zum Flaschenblasen entwickelte
PE. Die Vermengung der Kunststoffe im Laufe einer selektiven Sammlung
aber senkt ihre Verwendbarkeit weiter. Das erschwert besonders die
Wiederverarbeitung des sich aus Kunststoffen verschiedener chemischer Struktur
zusammensetzenden Abfalls.
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Die
Verwendbarkeit des gemischten Kunststoffabfalls ist heutzutage ein
kritisches Gebiet. Entsprechend der gegenwärtigen Standpunkte erlaubt der
nach der Wiederverarbeitung unbedingt eintretende technische Wertverlust
eine immer bescheidenere Verwendung.
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Die
verschmutzten und gemischten Abfälle können – laut des
bisherigen Standes der Technik – im
Allgemeinen auch nicht rationell neu bearbeitet werden, zu ihrer
Verwendung sind neue Methoden notwendig. Umso kontaminiertere und
verschmutztere Kunststoffabälle
zur Wiederverarbeitung tauglich gemacht werden müssen, desto teuerer ist der
Aufbereitungsprozess. Das stimmt erhöht für den aus den Verbraucherverpackungen
stammenden gemischten, starken Kunststoffgehalt des Haushaltsmülls, auch
dann, wenn er aus der selektiven Abfallsammlung stammt.
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Der
Frage sich von einer anderen Seite nähernd, kann gesagt werden,
dass das auch so ernste Problem der Behandlung und/oder des Verschwindens
des kommunalen Mülls
die Kunststoffabfälle weiter
komplizieren, weil sie von ihrer Form (größtenteils Folien, Schäume, Tüten, Flaschen)
und ihrem Stoffgewicht her, sich breiter ausbreiten, auf einem biologischem
Weg sich nicht oder kaum zersetzen, und das Volumen des Mülls erhöhen. Für diese Kunststoffabfälle ist
deren Beseitigung und in erster Linie deren Agglomeration auch schon
in sich selbst ein eminenter Wert, aber es ist besonders vorteilhaft, wenn
aus diesen solche Produkte entstehen, die nützlich sind und gleichzeitig
ein anderes, übrigens nur
aus der Natur zu gewinnendes Material, in erster Linie Holz auslösen.
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Unsere
gegenwärtige
Studie bezweckt mit den Verfahren entsprechend der Erfindung, dass
wir
- a) aus den wertlosen Kunststoffabfällen ein
auch in sich selbst wertvolles, zur weiteren Aufarbeitung taugliches
Matrixmaterial herstellen;
- b) mit einem weiteren Schritt technologisch wertvolles, in erster
Linie ein Baumaterial und Holz ersetzendes Kompositmaterial herstellen;
und dadurch
- c) aus dem Müll
ein Material geringen Stoffgewichts und hohen Volumens verschwinden
lassen.
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Unter
den Endprodukten des Verfahrens können wir also das reine (zusatzstofffreie)
Material differenzieren, das im Interesse der Differenzierung wir
als Matrixmaterial bezeichnen, und das einen Füllstoff enthaltene Material,
dass aus einem reinen Material, oder aus dem Matrixmaterial mit
der Zugabe von Füllstoffen
gefertigt wird; das nennen wir Kompositmaterial.
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Die
thermoplastischen und aus Füllstoffen bestehenden
Kompositmaterialien werden schon seit Jahrzehnten hergestellt und
angewandt, in den hergebrachten Aufbereitungseinrichtungen aber
ist die Sauberkeit des zu verarbeitenden Kunststoffes eine Anforderung.
So also sind neue, thermosplastische Kunststoffe oder aus einer
gründlichen
selektiven Sammlung, einer gründlichen
Auslese und Reinigung gewonnene Kunststoffe diskutabel. In unserer
Gegenwart gelingt es Ungarn nur etwa 15% des Kunststoffabfalls durch
eine selektive Sammlung und einem industriellen Recycling mit dem
Ziel einer Wiederverarbeitung zu sammeln. Von den 15% wird auch nur
der sauberste, wertvollste Teil wieder verwendet, der übrige gelangt
in Ballen, die Umweltbelastung erhöhend, auf eine Mülldeponie.
Mangels einer entsprechenden Aufbereitungstechnik haben die übrigen 85%
trotz der begründeten
Gesellschaftsanforderung, in erster Linie wegen Geldmangel, auch
nicht viel Chancen zur Aufbereitung und der darin zu findenden Kunststoffnutzung.
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Im
Laufe der hergebrachten Verfahren ist der erste Schritt der Aufbereitung
des auf eine Nutzung wartenden Kunststoffabfalls nach der Auswahl
die Zerkleinerung der Kunststoffe. Außer des bedeutenden Energieverbrauchs
bei der Zerkleinerung treten auch technologische Schwierigkeiten
auf. Die Folien können
neben den Messern verrutschen, auch die kleinsten Metallstücke können einen
Bruch der Schaufeln oder sogar ein Kaputtgehen der ganzen Maschine
verursachen, die Faser (Schnur) Kunststoffe aber können sich
an den Drehteilen ihrer Achsen aufdrehen. Die Zerkleinerung ist
also jener Arbeitsprozess, der als erster Schritt bei der Aufbereitung
der verschmutzten, heterogenen Kunststoffe umgangen werden muss.
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In
dem zweiten Schritt der traditionellen Verfahren haben wir den zerkleinerten
Abfall, „Mahlgut" (das, wie wir im
vorherigen erwähnt
haben, in erster Linie nur aus einem teueren und sorgfältig selektierten,
verhältnismäßig sauberen
Grundmaterial, und auch daraus nur schwer und mit einem hohen Energieverbrauch
hergestellt werden kann) mit einem Mischverfahren während der
Erwärmung
homogenisiert, im gegebenen Fall zusammen mit dem Füllstoff, dann
wird dieses Material mit einer Spritzgießmaschine oder einem Extruder
durch ein eine Form gestaltendes Gerät in eine endgültige Form
gebracht.
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Das
so erhaltende Matrixmaterial oder mit einem Füllstoff erhaltene Kompositmaterial
zerspaltet auf die Wirkung einer physikalischen Inanspruchnahme
leicht, es reißt,
bricht in seine Bestandsmaterialien, so kann seine Verwendung nur
in sehr engen Rahmen gehalten werden. Diese Verfahren führen ohne
Zweifel die Verdichtung gewisser Kunststoffabfälle aus, aber die andere Aufgabe,
die Herstellung eines nützlichen,
natürliche
Materialien auslösendes Materials
ist nicht richtig gelöst.
Es besteht also ein Bedarf zu einem solchen neuen Verfahren, das
die im vorherigen bekannt gemachten Aufgaben viel billiger und wirkungsvoller
ausführt.
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Zur
Lösung
des Problems sind zahlreiche weitere Lösungen entstanden, die die
auf dem Fachgebiet gemeldete hohe Zahl an Patenten bescheinigt.
Aus diesen Patenten kann aber nicht auf das das Sachgebiet der gegenwärtigen Erfindung
betreffende Verfahren, die Lösung
geschlussfolgert werden. Kein einziges solches Patent ist zu finden,
dass unserer Lösung
eng nahe liegt. Trotzdem erwähnen wir
drei solche Patente, die mit einer flüchtigen Untersuchung an unser
Verfahren erinnern.
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Entsprechend
des kanadischen Patentverfahrens unter der Erfassungsnummer
CA 2365772 (Barcheno Juan
Carlos) wird der Kunststoffabfall ohne Sortieren und Waschen verarbeitet.
Der Kunststoffabfall wird in einer Messerschmiedmühle verarbeitet,
während
einer gleichzeitigen Erwärmung
mit einer Temperatur von maximal 300°C, danach wird die Masse gepresst.
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Das
Patent der Vereinigten Staaten von Amerika unter der Erfassungsnummer
US 5746958 (TREX Company)
macht mit einem solchen Verfahren bekannt, bei dem eine Mischung
aus Holzabfall – thermoplastischen
Kunststoff hergestellt wird, die danach pelletisiert wird, und die
pelletisierte Mischung kann danach als Grundmaterial auf viele Arten
genutzt werden. Sowie der Holzabfall, als auch der Kunststoffabfall
werden fein gemahlen, und auch das Pelletisieren erfolgt in einer
Mühle.
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Das
Patent der Vereinigten Staaten von Amerika unter der Erfassungsnummer
US 5851469 (TREX Company)
macht mit einem solchen Verfahren bekannt, bei dem eine Mischung
aus einer erwärmten
Kunststoffmasse und einem Holzmahlgut hergestellt wird, das wird
warm durch eine Pressöffnung
gedrückt,
dann lässt
man das bandartige Material ruhen, es wird behandelt und gekühlt. Das
Verfahren bedarf einer sorgfältigen
Auswahl des Kunststoffs, aufgrund seines Schmelzpunktes mit einer oberen
Temperaturgrenze von 150°C.
Das Ausgangsmaterial ist ein ohne eine Zerkleinerung thermoplastischer
Kunststoff.
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Die
Dokumente Nr.
DE 1003959A und
EP 0720898B veröffentlichen
weitere Methoden zur Wiederverwendung des kommunalen und industriellen Mülls.
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Die
erwähnten
Patentbeschreibungen enthalten zwar je ein Element laut des Verfahrens
unserer Erfindung, aber sie enthalten auch solche Schritte, nach
deren Beseitigung unsere Erfindung eben strebt, und auch die Kombinationen
der Verfahren entsprechend der Erfindung sind nicht in den nächsten Anterioritäten zu finden.
Die Zieleinrichtung für den
ersten Schritt unserer ebenso unbekannten Erfindung ist die Aufschlussmaschine.
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Im
Weiteren machen wir mit dem Verfahren der gegenwärtigen Erfindung bekannt.
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Das
Grundmaterial des Verfahrens zur Müllverarbeitung ist der in dem
Industrie- und Kommunalmüll
zu findende thermoplastische Kunststoff, der aus dem woanders nicht
verwendbaren Teil der selektiven Müllsammlung und dem Industriemüll kommen
kann.
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Beispiele
für die
Grundmaterialien können, ohne
eine Einschränkungsabsicht,
die Nachfolgenden sein:
- – gemischtes folienartiges
Material, jeder Stärke, gefärbt oder
durch eine andere Art verschmutzt;
- – Garn,
Strick oder anderer fadenartiger Kunststoff oder ein daraus gefertigtes
Produkt irgendwelches Grundmaterials, Kunststoffgewebe, z. B. das
Material der Bigbag-Säcke, bzw.
aus seiner Produktion stammender Abfall;
- – kommunaler
gemischter Kunststoffabfall, Milchtüten, Flaschen, Polyäthylentüten usw.,
und sonstige, mit verschiedenen Speisen verunreinigter Kunststoffabfall;
- – die
in der Landwirtschaft verwendeten Bodenbedeckungsfolien, Umreifungsband,
bei der Pilzzucht verwendete Kunststofftüten;
- – Kunststoffflaschen,
mit Papier „Verschmutzung", Etiketten, unabhängig davon,
was ursprünglich darin
gelagert wurde;
- – zum
Transport benutzte Kunststoffkisten, Stiegen, Fässer, Kannen, unabhängig davon,
was sie enthalten haben (außer
giftigen Stoffen);
- – Gesundheitseinlagen,
Windeln, sonstiges hygienisches Verpackungsmaterial;
- – PVC
Folie, Abflussrohr, oder verschmutzter PVC Müll, Kunststoffabfall der Bauindustrie;
- – Polystyrol,
Verkleidungen, Produktionsabfälle, Isolierungen
elektrischer Erzeugnisse.
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Die
Grundmaterialien des Verfahrens können also aus einem breiten
Kreis kommen, das Wesentliche ist nur das, dass in dem aufzuarbeitenden Material
die thermoplastischen Materialien zu den folgenden technologischen
Schritten in einer genügenden
Menge vorhanden sind.
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In
dem Kunststoffanteil des Industrie- und Kommunalabfalls sind Polyäthylen und
Polypropylen im Übergewicht,
zwar sind auch Polystyrol, verschiedene Polyamide, PVC und andere
thermoplastische schmelzende Produktabfälle zu finden.
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Vor
der Anwendung des der Erfindung entsprechenden Verfahrens lohnt
es sich, wenn das Ausgangsmaterial ein mit Müll gemischter Kunststoffabfall
ist, einen Vorreinigungs-, Auswahlschritt einzufügen. Das Ziel der physikalischen
Reinigung ist, dass die in dem Verfahren verwendeten Maschinen sicher
tätig sein
können.
Das Verfahren ist überhaupt nicht
empfindlich bezüglich
der Reinheit des Verarbeitungsmaterials, oder hier ist es nicht
notwendig, ein solch sauberes Grundmaterial zu sichern, wie es das
zu den Verfahren entsprechend des Standes der Technik notwendig
ist. Die Gesichtspunkte der Vorreinigungsschritte sind die Folgenden:
die physikalischen Maße
des verunreinigten Materials sollen in die Dosieröffnung hineinpassen,
und diese verunreinigten Materialien dürfen die Aufschlussmaschine nicht
beschädigen.
Deshalb müssen
mit einer manuellen Auswahl die großen harten Stücke entfernt
werden. Das kann teils manuell, teils mit einer elektromagnetischen
Metallentfernung vorgenommen werden. Weitere Vorreinigungsanlagen
können
auch die Schüttelmaschinen
sein.
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Der
Wassergehalt des Grundmaterials ist nicht von Vorteil. Es ist vor
allem nicht vorteilhaft, wenn der Feuchtigkeitsgehalt 8% der Masse
des eingespeicherten Grundmaterials übersteigt. Obwohl der Wassergehalt
im Laufe der Verarbeitung verdunstet, kann der Feuchtigkeitsabschlag
an anderen, kalten Stellen der Anlage niederschlagen, das aber verlängert die
Dauer der Verbreitung. Deshalb ist es zweckmäßig, den das Grundmaterial
bedeutenden Abfall vorzuwärmen.
Die Vorwärmung
entfernt die Feuchtigkeit, und die Wärme der Vorwärmung wird
in dem folgenden Schritt genutzt.
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Im
Interesse eines Umgehens eines großen Wärmeverlusts ist es vorteilhaft,
in die Aufschlussmaschine ein Aufschlussmaterial mit einer Temperatur von
minimal 20°C
zu geben. Diese Temperatur kann auch höher sein, sogar auch 50°C, aber die
höchste Temperatur
darf den Schmelzpunkt des Kunststoffs mit dem niedrigsten Schmelzpunkt
nicht übersteigen.
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Das
im Voraus ausgewählte
Material gelangt in die Aufschlussmaschine. Hier wird das Material
mit der Hilfe von Druck und Wärme
geschmolzen. Diese Anlage ist frei von allen Dreh-, Schnitt-, Trocknungs-, Stech-
und Zerkleinerungsvorgängen.
Der einzige sich bewegende Teil der Anlage ist die Presse. Es ist eine
Anlage mit einem fortlaufenden Betrieb. Der Pressdruck, der zum
Schmelzen des Kunststoffabfalls notwendig ist, liegt zwischen 104 und 3,0·107 Pa (0,1–300 kg/cm2), vorteilhaft ist 2,4·107 Pa
(240 kg/cm2). Der Druck presst das Material
auf die Wärmeübergangsfläche, so
kann die mit einer unterschiedlichen Oberfläche warm gehaltene Wärme maximal
ausgenutzt werden. Die von der Wärmeübergangsfläche abgegebene
Wärme genügt zum Aufschluss,
Schmelzen des gemischten Kunststoffabfalls. Der geltende Druckwert
hängt von
dem Inhalt, der Zusammensetzung des dosierten Abfalls ab.
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Da
die Zusammensetzung des Mülls
unterschiedlich ist, oder aus der Mischung der Kunststoffabfälle verschiedener
Art im unterschiedlichen Verhältnis
steht, kann der Schmelzpunkt des eingegeben verschiedenen Materials
nicht eindeutig bestimmt werden. Das Wesentlichste ist, dass der
technologische Prozess das zum Ergebnis hat, dass der HBD (high
bulk density) Wert des Kunststoffabfalls auf einen Gewichtsgehalt
von mindestens 0,5 kg/dm3 anwachse. Die
Temperatur der Wärmeübergangsfläche liegt
zwischen 240°C
und 300°C,
vorteilhaft ist zwischen 250°C
und 280°C,
am vorteilhaftesten sind 270°C.
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Zu
dem Verfahren ist es nicht unbedingt notwendig, dass das gesamte
Material die zum Schmelzen notwendige Temperatur erreicht, es besteht
nur das Ziel, dass für
das Volumen des gemischten Mülls eine
radikale Senkung vorgeht, und das so erhaltene Material in den nächsten Schritt
gleichmäßig überführbar ist.
Deren Beurteilung erfolgt mit einer Inaugenscheinnahme und der Sicherung
der praktischen Erfahrung.
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Auf
die Wirkung des Pressens und der Wärme liegt die Temperatur des
schmelzenden Materials zwischen 130°C und 290°C, vorteilhaft sind 240°C. Durch
diese Temperatur gelangt das Material auf den Innenmischer.
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Aus
der Aufschlussmaschine also wird das geschmolzene Material teilweise
oder vollkommen herausgepresst. Dieses Material ist noch nicht entsprechend
homogen, und nach dem Abkühlen
kann es genauso zerteilen, zerfallen, wie die mit dem Verfahren
entsprechend des Stands der Technik erhaltenen Matrixmaterialien.
Deshalb sichert nur der nächste
pflichtmäßige Schritt
der Aufarbeitungstechnologie die Formgebung des Matrixmaterials
entsprechend der Erfindung. Dieser Schritt ist die Innenmischung
in der entsprechenden Maschine, die mit dem vorherigen Schritt kombiniert
von Grund aus die Technologie der Wiederaufarbeitung des Kunststoffabfalls ändert.
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Der
in dem Verfahren entsprechend der Erfindung angewandte Innenmischer
mischt das Material, setzt es so der Scher- und Druckbelastung aus, dass
diese Materialien auf einer molekularen Ebene versetzt werden, einzelne
alte molekulare Verbindungen zerreißen, und andere aber sollen
auf einer molekularen Ebene fähig
sein, mit anderen Materialien in Verbindung zu treten. Aus dem vorherigen
Schritt oder dem Aufschlussprozess heraustretend gelangt das nicht
absolut aufgeschlossene Material in den Innenmischer. Diese Maschine
ist eine Anlage mit einem aussetzenden Betrieb, die mit der Zugabe
von Wärme
das Material homogenisiert, und auch die Möglichkeit der vollkommenen
Entfernung des geschmolzenen Materials aus der Maschine am Ende des
Prozesses sichert.
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Bei
dem Innenmischer ist es wichtig, dass die Temperatur nicht jenen
Wert übersteigt,
der die Qualitätsverschlechterung
des Materials zum Ergebnis haben kann. Deren Festlegung erfolgt
durch Erfahrung unter der Beobachtung der Temperatur und der Substanz
des Materials.
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Das
so erhaltene fertige Material ist auch schon in einem geschmolzenen
Zustand ein der Erfindung entsprechendes Matrixprodukt, von dem
mit der Zugabe eines Füllstoffes
schon hier der nächste technologische
Schritt, die Entstehung der Fullstoffkompositmaterialien beginnen
kann.
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Das
geschmolzene Matrixmaterial gelangt aus dem Mischer in den Zurichter,
deren Arbeitsinstrument eine Presse, ein Spritzgerät, oder
ein Spritz-Pressgerät,
ein Kalander oder eine Strangpresse sein kann. Das gepresste Matrixmaterial
kann auch selbst ein Produkt sein, mit der Zugabe von Füllstoffen
aber kann es ein Grundmaterial zur Verarbeitung von Kompositmaterialien
sein.
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Entsprechend
eines typischen Beispiels gelangt das geschmolzene Material in die
Presse, die in die endgültige
Form geformt ist, darin kühlt
das Produkt ab und erhält ihre
endgültige
Form. Im Interesse der Umgehung der Deformation und des Ansaugens muss
der Druck bis zur Beendigung des Abkühlens beibehalten werden.
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Das
so erhaltene Matrixmaterial, das im Laufe des Verfahrens die technologischen
Schritte des Aufschlusses, Mischens und Warmpressens durchgemacht
hat, ist ein chemisch stabiles, über
besondere physikalische Eigenschaften verfügendes, druckfestes, über eine
hohe Reißfestigkeit
verfügendes
Material, das manuell und maschinell bearbeitet werden kann. Seine
Dichte liegt vorteilhaft zwischen 0,6–1,3 g/cm3,
das aber wird durch die Zusammensetzung des Mülls beeinflusst. Das Material
leistet der UV-Strahlung Widerstand, eben wegen der darin zu findenden
Verschmutzung. Dieses Material ist ohne eine bedeutende Änderung
seiner Eigenschaften widerstandsfähig gegen die Extremitäten des Wetters.
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Dieses
Matrixmaterial kann auch in sich selbst als verarbeitbares Endprodukt
betrachtet werden, aber sein Hauptanwendungsbereich ist trotzdem
der, dass es als Grundmaterial zur Herstellung der in den verschiedensten
Bereichen verwendbaren Kompositmaterialien dient. Aus dem der Erfindung entsprechenden
Matrixmaterial entsteht das Kompositmaterial unter der Zugabe von
Füllstoffen.
Die Zugabe des Füllstoffes
kann im Laufe der den letzten Teil der Herstellung des Matrixmaterials
bildenden Innenmischung geschehen. In diesem Fall fällt das Pressen
und Kühlen
des von dem Füllstoff
freien Matrixmaterials weg, und das Pressen und Kühlen durchläuft schon
Kompositmaterial mit Füllstoff.
Theoretisch und auch praktisch ist es zwar durchführbar, dass
das Grundmaterial für
die Herstellung des Kompositmaterials der schon vorher hergestellte
Matrixmaterialblock ist, in diesem Fall aber muss er vor der Zugabe
des Füllstoffs
geschmolzen werden, und der Füllstoff
muss dem geschmolzenen Matrixmaterial zugegeben werden, das bedeutet
aber einen bedeutenden erneuten Wärmeanspruch, was bei dem billigen
Produkt schwer ertragbare Mehrkosten bedeutet.
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Unter
den Endprodukten des Verfahrens können wir das reine (von Füllstoff
freie) Material differenzieren, das im Interesse der Differenzierung
wir als Matrixmaterial bezeichnen, und das den Füllstoff enthaltende Material,
was aus dem reinen Material, oder aus dem Matrixmaterial unter der
Zugabe von Füllstoff
entsteht, das nennen wir Kompositmaterial.
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Zur
Herstellung von Kompositmaterial kann ebenfalls jeder Füllstoff
verwendet werden, der physikalisch und chemisch mit dem Matrixmaterial
verträglich
ist. Das einzige Kriterium des entstehenden Kompositmaterial ist,
dass es nicht schädlich
auf die Umwelt wirkt.
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Ohne
eine Anforderung der Vollständigkeit erwähnen wir
als Beispiel für
die Füllstoffe
die Folgenden, ohne dass wir unsere Erfindung nur auf diese einschränken würden:
- – organische
Stoffe, in erster Linie Materialien aus der Landwirtschaft und der
bearbeitenden Industrie, wie Papierabfall und Abfallleder (außer mit Chrom
behandeltes);
- – anorganischer
Industrieabfall, wie Autogummi-Granulat, daraus stammende Kordfasern,
mit Gummi gemischter Stahlreifen-Abfall, Schrott aus Glas (auch
farbiges); und besonders thermohärtende
Kunststoffe, und zu anderem nicht verwendbare Reste von gedruckten
Schaltungen und elektronischen Anlagen,
- – Materiale
mineraler Herkunft, wie Boden, Ziegelbruch, Kies, Schotter, Granit,
Kalkstein, Marmor, Andesit, aber vor allem Ziegelbruch.
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Auch
bei der Aufzählung
der Zusatzstoffe kann jene doppelte Betrachtungsweise erkannt werden,
dass nicht nur die technologische Eignung des erhaltenen Kompositmaterials
wichtig ist, sondern auch das, dass hierbei aus dem Industrie- und
Kommunalmüll
weitere schädliche
Stoffe verschwinden und wertvolle Produkte entstehen.
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Das
Matrix, oder auch das Produkt ohne Füllstoff, kann auch in sich
selbst eine breite Verwendung gewinnen. Ohne eine Absicht der Vollständigkeit
zählen
wir einige unter den Anwendungsbereichen auf. Es kann Holz ersetzendes
Grundmaterial sein; in der Bauindustrie das Grundmaterial für Spaletts,
behelfsmäßige Einzäunungen,
Verbau, Bretter; Materialien zur Gartengestaltung, wir das Grundmaterial
für Bänke, Zäune, Pfähle, Material
zum Wasser- und Straßenbau.
Grundmaterial für
wasserdichte Verblendungen, Verblendungen für Wärme- und elektrische Isolierungen;
Dammschutz gegen Nager, Platten, Stangen zum Schutz gegen Hochwasser.
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass dieses Material tauglich
ist, um an zahlreichen Orten anstatt Holz zu verwendet werden, damit
die Wälder
geschützt werden,
und Müll
zu einem wertvollen Zwecke genutzt wird.
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Die
mit den Füllstoffen
ausgestalteten Kompositmaterialien finden im Wesentlichen in denselben Bereichen
Anwendung. Diese Füllstoffe
verändern die
Eigenschaften des eigentlichen Matrixmaterials. Die gegebene Aufgabe
bestimmt das Wesen des Füllstoffs,
und das muss entsprechend des gegebenen Ziels, auf einem Versuchswege
bestimmt werden.
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In
dem Bisherigen haben wir die Verfahren, deren Schritte dargelegt,
und haben die mit dem Verfahren erhaltenen Materialien charakterisiert.
Im Weiteren machen wir in einigen Ausnahmebeispielen mit je einer
konkreten Lösung
bekannt, aber die Ausnahmebeispiele dienen nur dem Ziel der Anschauung, und
auf keinem Fall möchten
wir den Schutzkreis der Erfindung einschränken.
- 1.
Beispiel. Auf einer Werksniederlassung entstehenden, 55% Polyäthylen,
25% Polypropylen, 10% Polypropylenschnur und 10% anorganischen Müll enthaltenden
Fabrikmüll
geben wir in die Aufschlussmaschine, und das eingespeiste Material
pressen wir unter Erwärmung
bei einem Druck von 2,4·107 Pa (240 kg/cm2),
und bei einer Temperatur von 240°C
transportieren wir das schmelzende Material in den Innenmischer.
In dem Innenmischer entsteht bei einer Erwärmung mit einer Temperatur
von 250°C
das Matrixendprodukt. Dieses Matrixendprodukt lassen wir aus der
Mischmaschine kommen, und das Material von noch 220–240°C geben wir
in eine endgültige Form
sichernden Presse, wo das Material in dem geschlossenen Arbeitsinstrument
unter Druck gehalten abkühlt,
und seine endgültige
Form erhält.
- 2. Beispiel. Das Verfahren entsprechend des 1. Beispiels, aber
in der Aufschlussmaschine verwenden wir eine Temperatur von 160°C und die Zusammensetzung
des Grundmaterials sind 55% Polyäthylen
Verpackungsmaterial, 5% Polypropylen, 10% Papier, 5% PET Flaschen,
5% anorganischer Stoff, 5% sonstiger organischer Müll. Der Kunststoffgehalt
des verwendeten Mülls
hat also einen niedrigeren Schmelzpunkt.
- 3. Beispiel. Das Verfahren entsprechend des 1. Beispiels, aber
in der Aufschlussmaschine wenden wir einen Pressdruck von 0,5·107 Pa (50 kg/cm2)
an, die Zusammensetzung des Grundmaterials sind 25% Polyalkylen
Schrumpffolie, 15% Polyäthylen,
10% PVC Bezugsabfall, 50% Bigbag-Sack Polypropylen. Der Kunststoffgehalt
des verwendeten Mülls
hat also einen niedrigeren Schmelzpunkt.
- 4. Beispiel. Das Verfahren entsprechend jeder der 1–3. Beispiele,
aber als Füllstoff
füllen
wir einen 25% der geschmolzenen Masse entsprechenden gemischten
Landwirtschaftsmüll
zu. Die weitere Aufarbeitung entspricht dem 1. Beispiel.
- 5. Beispiel. In dem Innenmischer stellen wir eine solche Masse
her, die aus 15% Polypropylen Umreifungsmaterial, 20% Polyamid und
10% Polyalkylen Schrumpffolie und als Füllstoff aus 50% Gummiabschrot
oder Granulat besteht.
- 6. Beispiel. In dem Innenmischer stellen wir eine solche Masse
her, die als Matrixmasse aus 3% Polypropylen, 2% Polyamid, 5% PVC
und 7% Polyäthylen,
als Füllstoff
aus 83% Gummiabschrot besteht. Aus diesem Material können in
erster Linie Gummiziegel hergestellt werden.
- 7. Beispiel. In dem Innenmischer stellen wir eine solche Masse
her, die als Matrixmasse aus 15% Polyäthylen, 15% Polypropylen, 2%
PVC und 8% Polyamid besteht, und als Füllstoff aus 60% Schotter oder
Steingrus besteht.
- 8. Beispiel. Aus der in irgendeinem der 1–3. Beispiele erhaltenen Matrixmasse
stellen wir unter der Anwendung des entsprechenden Arbeitsgeräts eine
Platte von 1 m2, 20 mm Stärke her.
- 9. Beispiel. Aus der in irgendeinem der 1–3. Beispiele erhaltenen gestaltungsfähigen Matrixmasse
stellen wir mit der Hilfe eines Arbeitsgeräts entsprechender Form eine
Blumenkiste mit einer Wanddicke von 10 und einer Größe von 500 × 200 mm
her.
- 10. Beispiel. Aus der im 4. Beispiel erhaltenen, gestaltungsfähigen, zusatzstoffhaltigen
Kompositmasse stellen wir unter der Verwendung eines entsprechenden
Formungswerkzeugs 1 Platte von 1 m2, und
einer Dicke von 20 mm her.
- 11. Beispiel. Aus der im 2. Beispiel erhaltenen, gestaltungsfähigen Matrixmasse
stellen wir mit der Hilfe eines entsprechenden Formungswerkzeuges
eine Blumenkiste mit einer Wanddicke von 5 mm und einer Größe von 500 × 200 mm
her.
- 12. Beispiel. Palettenrammler für Euro-Palette stellen wir
entsprechend des Verfahrens des 1. Beispiels her, bei dem das Matrixmaterial
15% Polyäthylen,
20% Polypropylen, 5% PVC, 10% Polystyrol, und als Füllstoff
50% gemischten Landwirtschaftsmüll
enthalten.
- 13. Beispiel. Verfahren entsprechend der 1–3. Beispiele, wo wir in die
Matrixmasse als Füllstoff 50%
Ziegelbruch geben.
- 14. Beispiel. Herstellung der abgerundeten Bordsteine von Spielplätzen aus
der Kompositmasse entsprechend des 6. Beispiels.
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Ein
weiterer Vorteil der erhaltenen Endprodukte ist, dass sie mit ihrem
eigenen Material, bzw. mit Matrixmaterial geschweißt werden
können.
Das hilft bei der Herstellung, bzw. Verwendung weiterer Produkte.