DE19830913A1 - Kunststoffverarbeitungs- und -recyclingverfahren und Verfahren zur Herstellung von Kunststoffwerkstoffen - Google Patents

Kunststoffverarbeitungs- und -recyclingverfahren und Verfahren zur Herstellung von Kunststoffwerkstoffen

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Abstract

Die Erfindung umfaßt ein Verfahren zum Recycling und Herstellen von Kunststoffen, Kunststoffgemischen und Kunststoffwerkstoffen unter Verwendung von neuen, aufgearbeiteten oder alten Kunststoffen und Kunststoffgemischen oder von sortierten und unsortierten Kunststoffabfällen, bei dem ein Kunststoffmaterial A, das ein einheitlichen sortenreinen Kunststoff oder verschiedenartige Kunststoffe umfassendes, neuhergestelltes Kunststoffmaterial oder Kunststoffabfallmaterial umfaßt, gegebenenfalls ein Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X, eine Zusatzkomponente Z ausgewählt aus Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemischen natürlichen oder synthetischen Ursprungs, unter den Verfahrensbedingungen Fettsäure freisetzenden Fettsäurederivaten und Fettalkoholen und ein Vernetzungsmittel V miteinander gemischt werden, dieses Gemisch unter fortgesetztem mechanischen Vermischen, Kneten oder Zusammenpressen durch eine Fördervorrichtung transportiert und entlang des Transportweges einer abschnittsweise erfolgenden mehrstufigen thermischen Behandlung unterzogen wird, wobei die Temperaturen in den verschiedenen Stufen jeweils unabhängig voneinander in einem Bereich von 60 DEG C bis 400 DEG C liegen, und das thermisch behandelte Gemisch über eine Düse zur Weiterbehandlung oder Formgebung ausgestoßen wird.

Description

Die Patentanmeldung betrifft ein Verfahren zum Recycling und/oder Verarbeiten bzw. Herstellen von Kunststoffen bzw. neuen Kunststoffgemischen und -werkstoffen unter Verwendung von neuen, aufgearbeiteten oder alten Kunststoffen und Kunststoffgemischen sowie sortierten und unsortierten Kunststoffabfällen, bei denen der Grad der Sortenreinheit und Typengleichheit der Kunststoffe nicht vorgegeben ist.
Jährlich werden große Mengen Kunststoff verschiedenster Art pro­ duziert, wobei ein Großteil davon nach jeweiligem Gebrauch für den vorbestimmten Einsatzzweck als Abfall auf Deponien endgela­ gert, in Müllverbrennungsanlagen thermisch entsorgt und damit dem Materialkreislauf entzogen wird. Ähnlich sehen die Verhält­ nisse bei anderen Materialien aus. Auch dabei geht ein großer Teil an kostbaren, wiederverwertbaren Stoffen verloren.
Seit längerem ist die Gewinnung und Verwertung von sogenannten Werkstoffen aus Abfallprodukten auf dem Vormarsch. Beispiels­ weise wird vielerorts ein getrenntes Sammeln und/oder Sortieren verschiedener Abfallmaterialien propagiert und durchgeführt, da die Aufarbeitung und Rückgewinnung der darin enthaltenen Wert­ stoffe bzw. die Gewinnung daraus erhältlicher Werkstoffe preis­ werter ist als bei wahllos zusammengesetzten Müll- oder Abfall­ gemischen. Im Endeffekt kann der täglich produzierte Haus- und Gewerbemüll als "Rohstoff" angesehen werden, wobei im Einzelfall jedoch die mangelnde Sortenreinheit erhebliche Probleme mit sich bringt. Dies gilt insbesondere für das Kunststoffrecycling.
Lange ist es unmöglich gewesen, gemischte Kunststoffabfälle werkstofflich zu verwerten, sofern die Unterschiede in den Kunststoffen einen gewissen Grad überschreiten (siehe A. Jung­ bauer, Recycling von Kunststoffen, 1. Auflage, Würzburg, Vogel- Verlag, 1994, insbesondere S. 40 ff). Aus diesem Grunde ist es lange zwingend erforderlich gewesen, Kunststoffmischfraktionen sauber in die jeweiligen sorten- und typenreinen Kunststoffe zu trennen und dann diese sortierten Fraktionen den jeweiligen dafür geeigneten Recyclingverfahren zuzuführen. Es sind allen­ falls Gemische von gleichen oder recht ähnlichen Kunststoff­ materialien tolerierbar gewesen. Eine solche Müllsortierung, insbesondere eine Kunststoffmüllsortierung ist jedoch arbeits- und kostenintensiv, so daß die Recyclingverfahren bzw. die mit den jeweils dabei gewonnenen Materialien hergestellten Produkte vergleichsweise teuer sind. Bekanntermaßen ist die Sortierung von Kunststoffabfällen im Haushalt- und Gewerbemüll problema­ tisch und nur schwierig bzw. eingeschränkt durchführbar.
Die Zusammensetzung der Kunststoffabfälle im Haushalt- und Ge­ werbemüll ist äußerst variabel und kann auf mehreren Dutzenden von verschiedenen Kunststofftypen und -sorten bestehen, wobei nach dem heutigen Stand des Wissens die Zusammensetzung der Kunststoffabfälle regional ganz verschieden sein kann. Es wird angenommen, daß durchschnittlich die folgenden Kunststoffsorten darin vorkommen:
Polyethylen (LDPE, MDPE und HDPE) ca. 30%
Polypropylen PP ca. 10%
Polyvinylchlorid (PVC) ca. 15%
Polystyrole (PS, EPS, ABS, ASA) ca. 15%
Polyamid (PA 6, PA 6,6 usw.) ca. 10%
andere technische Thermoplaste ca. 10%
Duroplaste und Verbundwerkstoffe ca. 10%
Dies alles ist mit Farbresten, Papier, Kleberesten, Beschichtun­ gen und anderen Stoffen stark verunreinigt. Die Trennung solcher komplexen Gemischen ist sogar bei vertretbarem Kostenaufwand häufig unmöglich.
Für ein hochwertiges Recycling von diesen Kunststoffen ist je­ doch lange Sauberkeit und Typen- und Sortenreinheit zwingend erforderlich gewesen. Nur in niederwertigen Anwendungen waren vermischte Kunststoffabfälle bedingt einsetzbar. Jede Vermi­ schung von Kunststoffsorten machte jedoch, wie oben dargelegt, die Verarbeitung zu qualitativ hochwertigen Produkten schwierig und teuer bzw. sogar unmöglich. Eine Vermischung mit bestimmten Kunststoffsorten wie beispielsweise PVC machte eine Wiederver­ wertung sogar fast unmöglich.
Eine Verbesserung gegenüber den oben angegebenen aufwendigen Verfahren stellt das aus der DE 196 25 110 bekannte Verfahren dar, bei dem ein Trägermaterial A, das ein einheitlichen sorten­ reinen Kunststoff oder verschiedenartige Kunststoffe umfassen­ des, neuhergestelltes Kunststoffmaterial oder Kunststoffabfall­ material umfaßt, ein Material beliebiger oder unbekannter Zu­ sammensetzung X und einer Zusatzkomponente Z ausgewählt aus Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemischen, unter den Verfah­ rensbedingungen Fettsäure freisetzenden Fettsäurederivaten und Fettalkoholen miteinander gemischt werden, dieses Gemisch unter fortgesetztem mechanischem Vermischen, Kneten oder Zusammenpres­ sen durch eine Fördervorrichtung transportiert und entlang des Transportweges einer abschnittsweise erfolgenden mehrstufigen thermischen Behandlung unterzogen wird, wobei die Temperaturen in den verschiedenen Stufen jeweils unabhängig voneinander in einem Bereich von 60°C bis 400°C liegen, und das thermisch behandelte Gemisch über eine Düse zur Weiterbehandlung oder Formgebung ausgestoßen wird.
Eine Verbeserung der Eigenschaften der mit diesem bekannten Verfahren hergestellten Produkte in Bezug auf Elastizität und Belastbarkeit ist wünschenswert, insbesondere eine Verbesserung des E-Moduls und der Langzeitfestigkeit.
Der Erfindung hat daher die Aufgabe zugrundegelegen, das Ver­ fahren gemäß der DE 196 25 110 zu verbessern und eine Möglich­ keit zur Aufarbeitung und insbesondere ein Verfahren zum Recy­ cling und zur Verwertung von Kunststoffabfall enthaltenden Gemi­ schen oder zur Verwertung neuhergestellter Kunststoffe und vor­ zugsweise gleichzeitig ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Werkstoffs mit besserem E-Modul und besserer Langzeitfestigkeit unter Verwendung solcher neuhergestellten oder gebrauchten Kunststoffe zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Sortenrein­ heit bzw. Typenreinheit der Kunststoffe nicht erforderlich ist und qualitativ äußerst hochwertige Materialien und Produkte hergestellt werden können. Dieses Recyclingverfahren soll dar­ über hinaus erheblich preiswerter sein als die bisherigen bekan­ ten Verfahren zur Herstellung ebenbürtiger Produkte und gleich­ zeitig auch die gleichzeitige Verwertung von anderen Abfallmate­ rialien umfassen können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Recyc­ ling und Herstellen von Kunststoffen, Kunststoffgemischen und Kunststoffwerkstoffen gelöst, bei dem
  • a) neu hergestellte Kunststoffe oder Gemische solche Kunststoffe,
  • b) aufgearbeitete Kunststoffe und Gemische solcher Kunst­ stoffe,
  • c) alte Kunststoffe oder Gemische solcher Kunststoffe oder
  • d) sortierte oder unsortierte Kunststoffabfälle
    verwendet werden, wobei
  • e) ein Kunststoff enthaltendes Material A gemäß i) bis iv) das einen einheitlichen sortenreinen Kunststoff und/oder ver­ schiedenartige Kunststoffe umfassendes, neuhergestelltes aufgearbeitetes oder altes Kunststoffmaterial umfaßt, und
  • f) eine Zusatzkomponente Z ausgewählt aus Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemischen natürlichen oder synthetischen Ur­ sprungs, unter den Verfahrensbedingungen Fettsäure freiset­ zenden Fettsäurederivaten und Fettalkoholen miteinander gemischt werden,
  • g) dieses Gemisch unter fortgesetztem mechanischem Vermischen, Kneten oder Zusammenpressen durch eine Fördervorrichtung transportiert und entlang des Transportweges einer ab­ schnittsweise erfolgenden mehrstufigen thermischen Behand­ lung unterzogen wird, wobei die Temperaturen in den ver­ schiedenen Stufen jeweils unabhängig voneinander in einem Bereich von 60°C bis 400°C liegen, und
  • h) das thermisch behandelte Gemisch über eine Düse zur Weiter­ behandlung oder Formgebung ausgestoßen wird,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß gleichzeitig mit der Zusatz­ komponente Z oder separat davon, davor oder danach, der zu ver­ arbeitenden Masse ein Vernetzungsadditiv V zugesetzt wird.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das Vernetzungsadditiv V ist vorzugsweise ausgewählt aus
  • a) anorganischen und organischen Peroxidverbindungen, insbeson­ dere Wasserstoffperoxid und Wasserstoffperoxid freisetzenden Peroxidverbindungen, und
  • b) vernetzungsreaktiven, insbesondere ungesättigten, Monomer-, Oligomer- und Polymerverbindungen, vorzugsweise Vinylchlo­ rid-Copolymeren (VC-Copolymeren) und Acrylpolymeren.
Das Vernetzungsadditiv V wird, bezogen auf das Gewicht von A oder der Mischung aus A und X, in einer Menge von 0,001 bis 5%, insbesondere 0,005 bis 2%, bevorzugter 0,01 bis 0,1% und vor­ zugsweise 0,01 bis 0,05% zugesetzt.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es überra­ schenderweise möglich, im Vergleich zu Produkten, die gemäß dem Verfahren der DE 196 25 110 hergestellt wurden, die mechanischen Eigenschaften und insbesondere den E-Modul nochmals erheblich zu verbessern, von ehemals etwa 300 MPa auf 300 bis 600 MPa, vor­ zugsweise auf 600 bis 1000 MPa und größer, vorzugsweise 800 bis 1000 MPa und größer, z. B. etwa 1500 oder 1800 oder sogar 2000 MPa, wobei gegebenenfalls im folgenden beschriebene Verstär­ kungsmaterialien zugesetzt werden und wobei wiederum Abfall bzw. Müll verarbeitet werden kann, der mehrere verschiedene und auch erheblich verschiedene Kunststoffarten und -typen enthält. Es eröffnen sich daher ganz andere Anwendungsbereiche im Konstruk­ tionsbereich, z.B. können stabile Kisten und Behälter, Schwer­ lastpaletten, KFZ-Teile, Fensterrahmen, Rohre und Eimer erhalten werden. Der Anwendungsbereich reicht in denjenigen von Polypro­ pylen hinein, wobei aber erfindungsgemäß nur ein Bruchteil der Herstellungskosten anfällt. Ferner ist eine Steuerung der Mate­ rialeigenschaften von beispielsweise spröde bis weich möglich.
Die dabei hergestellten Kunststoffmassen können ferner unerwar­ teterweise zu äußerst hochwertigen Produkten verarbeitet werden, wobei die Qualität und die sich daraus ergebende Langzeitfestig­ keit und Nutzungsdauer im Vergleich zur Anwendung des aus der bekannten Verfahrens um beispielsweise nochmals erheblich ge­ steigert werden kann, z. B. um etwa 20%.
Dieses Recycling- bzw. Herstellungsverfahren ermöglicht es ins­ besondere, daß Kunststoffe und Kunststoffsorten aller Kunst­ stoffarten (Thermoplaste, Duroplaste, Elastomere und andere), die beispielsweise bei der öffentlichen Sammlung von Kunststoff­ abfällen im Dualen System anfallen, nach oder ohne Vorsortierung und gegebenenfalls Ergänzung, Reinigung und Aufschmelzung durch thermisch-mechanische Behandlung während des Verarbeitungspro­ zesses und durch die Verwendung einer beigemischten Zusatzkom­ ponente Z und eines beigemischten Vernetzungsadditivs V eine Masse bilden, die eine ausreichende Verteilung und Vermischung der einzelnen Komponenten miteinander aufweist. Besonders erwäh­ nenswert ist dabei wiederum, daß die diversen Kunststoffe wie­ derum unsortiert (nicht sortenrein), d. h. gemeinsam, verarbeitet werden können.
Eine Zersetzung bzw. ein Verbrennen der erhaltenen Kunststoff­ massen, einschließlich Zusatzkomponente und Vernetzungsadditiv, beim Erhitzen und Kneten werden bei dem erfindungsgemäßen Ver­ fahren vermieden.
Darüber hinaus können dem Material A und oder der Mischung aus A und X viele weitere Zuschlagmaterialien zugesetzt werden. Diese andere Materialien wie Verstärkungsmaterialien und Füll­ stoffe sind beispielsweise ausgewählt aus natürlichen oder syn­ thetischen Materialien, wie Materialien in Flocken-, Korn- bzw. granulierter Form (z. B. mit einer Korngröße von 1-10 mm), Fa­ serform (z. B. mit einer Faserlänge von 1-10 mm) oder Pulver­ form (z. B. mit einer Teilchengröße von 1-10 mm), insbesondere Kohlefasern, Keramikfasern, Glasfasern, Cellulosefasern, Stroh, Hanf, Flachs, Nesseln, Kork, Ruß, Gummi, Fußbodenbelägen, Glas und Glaspulver, Steinmehl, Quarzmehl, Flugasche, Cellulosemate­ rial, Stoff und Stoffresten, Papier, Holz und Holzresten, insbe­ sondere Holz- und Sägemehl, Wolle und Sand.
Die Menge dieser Zuschlagmaterialien als Verstärkungs- oder Füllmaterial kann, bezogen auf das Material A oder die Mischung aus A und X neben der Kunststoff umfassenden Komponente aus A und bezogen auf das Gewicht, bis zu 50%, spezieller bis zu 30%, insbesondere bis zu 20%, vorzugsweise bis zu 10% und bevorzug­ ter bis zu 5% betragen.
Darüber hinaus können viele weitere Altstoffe wie beispielsweise Gummi, Teppichböden und Fußbodenbeläge, Holzabfälle, Glasfaser­ abfälle, Altpapier usw. dem Verfahren als zusätzlicher Bestand­ teil zum Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X zugesetzt werden und damit entsorgt werden, ohne daß die Effek­ tivität des Verfahrens dadurch nachteilig beeinträchtigt wird. Es wird daher insgesamt ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von auf Deponien abzulagerndem und in Müllverbrennungsanlagen zu verbrennendem Müll geleistet.
So können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ungereinigte Kunststoffe bis zu einem gewissen Verschmutzungsgrad und kunst­ stoffremde Stoffe bis zu einem bestimmten Mengenanteil des Ge­ samtvolumens verarbeitet, hinzugefügt und in die entstehenden Kunststoffgemische bzw. Gemische aus Kunststoff und kunststoff­ fremden Stoffen gebunden werden, wobei dieses Gemisch zusammen mit der Zusatzkomponente natürlichen biologischen oder synthe­ tischen Ursprungs und dem Vernetzungsadditiv je nach dem jewei­ ligen Mengenanteil und der Art der vorhandenen Stoffe eine aus­ reichende Verbindung eingehen.
Bei der Auswahl des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einge­ setzten Materials ist gegebenenfalls lediglich das Erfordernis zu erfüllen, daß das der Temperaturbehandlung zu unterziehende Material A oder das Materialgemisch aus A und X zusammen bezogen auf das Volumen zusammen mindestens eine solche Menge Kunststoff enthalten, daß die kunststoffremden Komponenten darin noch unter Bildung einer ausreichend zusammenhängenden Masse eingebunden werden, wobei der Kunststoffgehalt in der Mischung aus A und X vorzugsweise mindestens 10, bevorzugter 25, insbesondere 40 und am meisten bevorzugt mindestens 50 Vol.% Kunststoff enthält, wobei dieser Anteil erfindungsgemäß wiederum aus verschiedenen Kunststoffraktionen zusammengesetzt sein können.
Die Kunststoffkomponente oder anders ausgedrückt das Kunststoff enthaltende Material A umfaßt vorzugsweise eine Komponente, die Kunststoff ausgewählt aus thermoplastischen, duroplastischen und/oder elastomeren Kunststoffen enthält, wobei auch Verbund­ werkstoffe und RIM-Kunststoffe umfaßt sind, die derartige Kunst­ stoffe enthalten.
Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung umfaßt das Kunststoffmaterial A einen oder mehrere Kunststoffe ausgewählt aus Acrylnitril/Butadien/Styrol-Polymeren (ABS), Polyethylenen (PE) einschließlich Polyethylen (PE) hoher, mittlerer und nie­ derer Dichte, Polycarbonaten (PC), Polytetrafluorethylenen (PTFE), Polyethylenterephthalaten (PET), Ethylen/Vinylacetat- Polymeren (EVA), Polymethylenen (PMMA), Polyexymethylenen (PEM), Styrol/Acrylnitril-Polymeren (SAN), Polystyrolen (PS, EPS, ASA), Polyamiden (PA), Polypropylenen (PP), Polyvinylchloriden (PVC) und Polyurethanen (PUR) und insbesondere Polyethylen (PE) und/oder Polypropylen (PP).
Das Kunststoff enthaltende Material A kann beispielsweise Tep­ pichreste und/oder Stoffreste umfassen, die ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen.
Neben der Kunststoff umfassenden Komponente kann das Material A, bei Verwendung eines Gemisches aus A und X, bezogen auf das Volumen, bis zu 10% und insbesondere bis zu 5% anderes Material als Verunreinigung enthalten. Dann ist allerdings bei der Bil­ dung der erfindungsgemäßen einer mehrstufigen thermischen Be­ handlung zu unterziehenden Mischung darauf zu achten, daß das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzungen X seiner­ seits so viel Kunststoff enthält, daß insgesamt die erforderli­ che Menge, am meisten bevorzugt mindestens 50 Vol.% Kunststoff vorliegen. Das andere Material kann beispielsweise ausgewählt sein aus Gummi- und Kautschukwerkstoffen, Fußbodenbelägen aller Art, Glas und Glasfasern, Metall, Papier, Holz und Holzresten, insbesondere Sägemehl, Wolle und Sand, wobei dies auch erfin­ dungsgemäße Verstärkungsmaterialien sein können. Gemäß bevorzug­ ten Ausführungsformen wird dabei das Material A vorsortiert und wird der Anteil an Kunststoff enthaltender Komponente in dem Material A auf diese Weise, bezogen auf das Volumen, auf 90 bis 100% eingestellt.
Bei einem Kunststoffgehalt des Materials A von 100% braucht in bezug auf das Material beliebiger oder unbekannter Zusammenset­ zung X, wenn bereits 50 Vol.% an Material A eingesetzt werden, nicht auf dessen Zusammensetzung geachtet werden, d. h. auf einen bestimmten Kunststoffgehalt desselben. Die bei der Vorsortierung abgetrennte Fraktion kann und wird vorzugsweise wiederum als Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X einge­ setzt werden, so daß sich eine 100%ige Ausnutzung des Kunst­ stoffmülls ergibt.
Das Material A und das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X werden, wenn eine solche Mischung verwendet wird, bezogen auf das Volumen, in einem beliebigen Verhältnis miteinander gemischt, z. B. 1 : 50 bis 50 : 1, bevorzugt 1 : 10 bis 10 : 1 und insbesondere 1 : 5 bis 5 : 1, wobei auf die Einhaltung der Anwesenheit eines ausreichenden Kunststoffmindestanteils, wie beispielsweise einem Kunststoffmindestanteils des Gemisches von 10, 25, 40 oder 50 Vol.% geachtet werden muß. Vorzugsweise wer­ den die Materialien A und X im Verhältnis von 50 : 50 miteinander gemischt, wobei das Material A dann vorzugsweise außer Kunst­ stoff kein anderes Material umfaßt. Sollte es jedoch anderes Material enthalten, ist der Anteil des Materials A an der Ge­ samtmischung zu erhöhen, oder es muß auf die Anwesenheit einer Kunststoffraktion in dem Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung geachtet werden.
Das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X kann ein beliebiges Material sein, wobei lediglich für den Fall, daß das Material A nicht zu 100% aus Kunststoff besteht, auf einen zur Erreichung eines ausreichend Kunststoffanteils an der Ge­ samtmischung erforderlichen Kunststoffgehalt zu achten ist. Als Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X sind Kunststoff enthaltendes Abfallmaterial, das von der Kunststoff enthaltenden Komponente des Materials A verschieden ist, Haus­ müll, Sperrmüll, Papier und Pappe, insbesondere Altpapier, be­ schichtete Pappe und beschichtetes Altpapier, Deponiemüll, Me­ tall, Holz und Holzreste, insbesondere Sägemehl, Gummimateria­ lien und Glasfaser geeignet. Diese Aufzählung ist jedoch nicht als einschränkend anzusehen.
Das Material A und das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X werden vor dem Vermischen gegebenenfalls zer­ kleinert, z. B. geschreddert, geschnitten und/oder feingemahlen, um so ein innigeres und gründlicheres Vermischen der beiden Komponenten vor der thermischen Behandlung zu erleichtern und zu gewährleisten. Die Materialien A und X können vor dem Vermischen jeweils getrennt bevorratet werden, beispielsweise in Vorrats­ behältern wie einem Vorratssilo, und können vor Ort, d. h. vor Einführung in die Vorrichtung zur thermischen Behandlung, ge­ mischt werden. Alternativ kann eine Vormischung vorbereitet und bevorratet werden, die dann der Vorrichtung zur thermischen Behandlung zugeführt wird. Die Materialien können beispielsweise durch Verwendung bekannter Sortiermaschinen vorbereitet und bereitgestellt werden.
Dem Gemisch aus Material A und Material beliebiger oder unbe­ kannter Zusammensetzung X werden vorzugsweise vor der mechani­ schen/thermischen Behandlung die Zusatzkomponente Z und das Vernetzungsadditiv V zugesetzt, die ausgewählt sind aus Fettsäu­ re(n), Fettsäure enthaltenden Gemischen, unter den Verfahrensbe­ dingungen Fettsäure freisetzenden Fettsäurederivaten und Fettal­ koholen, bzw. vorzugsweise aus anorganischen und organischen Peroxidverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und Wasser­ stoffperoxid freisetzenden Peroxidverbindungen, und vernet­ zungsreaktiven, insbesondere ungesättigten, Monomer-, Oligomer- und Polymerverbindungen, vorzugsweise Vinylchlorid-Copolymeren (VC-Copolymeren) und Acrylpolymeren.
Der Ausdruck "Fettsäure" ist so zu verstehen, daß er beliebige aliphatische Carbonsäuren umfaßt, vorzugsweise die aliphatischen C1- bis C50-Carbonsäuren, die unverzweigt, verzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein können (Alkan-, Alken- und Alkincarbonsäu­ ren). Umfaßt sind ferner beliebige Mischungen solcher Fettsäu­ ren. Beispiele für die unverzweigten gesättigten Alkancarbonsäu­ ren sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargon­ säure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignoce­ rinsäure und Melissinsäure. Beispiele für die verzweigten gesät­ tigten Alkancarbonsäuren sind Isobuttersäure, Isovaleriansäure und Tubercolostearinsäure. Beispiele für die unverzweigten ein­ fach ungesättigten Alkencarbonsäuren sind Crotonsäure, Palmito­ leinsäure, Ölsäure und Erucasäure. Beispiele für die unverzweig­ ten zweifach ungesättigten Alkencarbonsäuren sind Sorbinsäure und Linolsäure. Beispiele für die unverzweigten dreifach unge­ sättigten Alkencarbonsäuren sind Linolensäure und Elaeostearin­ säure. Ein Beispiel für die unverzweigten vierfach ungesättigten Alkencarbonsäuren ist Arachidonsäure. Ein Beispiel für die un­ verzweigten fünffach ungesättigten Alkencarbonsäuren ist Clupan­ odonsäure. Ein Beispiel für die unverzweigten sechsfach ungesät­ tigten Alkencarbonsäuren ist Docoshexaensäure. Sie können bei­ spielsweise aus Gärungsprodukten, Hefen, Tier- und Pflanzenfet­ ten oder daraus gewonnenen Produkten wie Milchfett, Butter, Kokosöl, Kalmusöl, Palmöl, Erdnußöl, Rüböl, Kakaoöl, Carnauba­ wachs, Bienenwachs, Lanolin, Sojaöl, Maisöl, Crotonöl, Trauben­ kernöl, Ebereschenöl, Rindertalg und Fischöl. Die entsprechenden Fettsäurederivate und Fettalkohole sind erfindungsgemäß eben­ falls umfaßt.
Es kann sich daher bei den Fettsäuren und Fettalkoholen um ge­ sättigte, einfach- oder mehrfach ungesättigte Verbindungen han­ deln, die aus Ölpflanzen und sonstigen pflanzlichen Produkten, tierischen Produkten gewonnen bzw. hergestellt werden können.
Die Zusatzkomponente Z ist vorzugsweise ungesättigt und je höher der Grad an Ungesättigtheit der Fettsäure ist, desto bevorzugter ist sie.
Beispielsweise sind Leinöl und/oder Maisöl als Zusatzkomponente Z geeignet und bevorzugt.
Bei Zugabe der Zusatzkomponente Z und des Vernetzungaditivs V ergibt sich überraschenderweise eine verbesserte Temperaturbe­ ständigkeit der Mischung während der thermischen Behandlung, die beträchtlich über die Temperaturbeständigkeit hinausgeht, die ohne die Zusatzkomponente oder mit der Zusatzkomponente allein erreicht wird. Die Zusatzkomponente wirkt dabei auch als Verträ­ glickeitsvermittler, Bindemittel und Weichmacher. Sie wird, bezogen auf das Gewicht der Mischung aus A und X, in einer Menge von 0,01 bis 10%, insbesondere 0,1 bis 5% und bevorzugt 0,3 bis 3% zugesetzt. Größere Mengen sind möglich aber in der Regel unnötig. Das Vernetzungsadditiv wirkt dabei einerseits als Här­ tungs- bzw. Verfestigungsmittel und wirkt damit diesbezüglich der Zusatzkomponente Z sogar etwas entgegen, wirkt aber anderer­ seits auch als Verarbeitungs- und Formstabilisierungsmittel, was die Handhabung der zu verarbeitenden Masse vereinfacht und die Langszeitmaterialeigenschaften verbessert.
Genau wie bei herkömmlichen Verfahren können erfindungsgemäß ebenfalls problemlos weitere Prozeß- und Funktionsadditive ver­ wendet werden, um so den verschiedenen Eigenschaftsanforderungen (auch der Produkte) gerecht zu werden.
Durch die thermische und mechanische Behandlung der erfindungs­ gemäßen Gemische während des Verarbeitungsprozesses wird mögli­ cherweise durch das Zusammenwirken mit der Zusatzkomponente und dem Vernetzungsadditiv bei den im Gemisch vorhandenen Kunststof­ fen eine chemische und/oder physikalische Reaktion herbeige­ führt, durch die die verschiedenen Kunststoffe ausreichend mit­ einander verbunden werden. Die Stoffe, die bei diesem Vorgang keine homogene oder teilhomogene Verbindung eingehen, werden durch mechanisches Einwirken während des Verarbeitungsprozesses in ihrer Form und Größe so verändert, daß sie im entstehenden Kunststoffwerkstoff vollständig oder zu mindest zu einem größe­ ren Teil gebunden werden.
Das Mischen des Materials A, gegebenenfalls des Materials belie­ biger oder unbekannter Zusammensetzung X, der Zusatzkomponente Z und des Vernetzungsadditivs V miteinander erfolgt beispielsweise in einem Mischer bzw. einer Mischanlage.
Die mehrstufige thermische Behandlung des so erhaltenen Gemi­ sches umfaßt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens drei Stufen, wobei die Temperatur in
  • a) der ersten Stufe 60 bis 130°C, insbesondere 80 bis 120°C und vorzugsweise 90 bis 120°C, z. B. 100°C beträgt,
  • b) der zweiten Stufe 130 bis 180°C, insbesondere 140 bis 170°C und vorzugsweise 140 bis 160°C beträgt, und
  • c) der dritten Stufe 160 bis 380°C, insbesondere 170 bis 320°C und vorzugsweise 180 bis 280°C beträgt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungs­ gemäßen Verfahrens erfolgt die mehrstufige thermische Behandlung in vier Stufen, wobei die Temperatur in
  • a) der ersten Stufe 60 bis 120°C, insbesondere 80 bis 110°C und vorzugsweise 100°C beträgt,
  • b) der zweiten Stufe 120 bis 160°C, insbesondere 130 bis 160°C und vorzugsweise 140 bis 160°C beträgt,
  • c) der dritten Stufe 160 bis 220°C, insbesondere 160 bis 210°C und vorzugsweise 160 bis 200°C beträgt, und
  • d) der vierten Stufe 180 bis 380°C, insbesondere 200 bis 300°C und vorzugsweise 220 bis 280°C beträgt.
Es können beispielsweise auch mehr Stufen vorgesehen werden. Geeignet sind daher auch 5 bis 12 Stufen.
Die mehrstufige thermische Behandlung erfolgt beispielsweise in einer bekannten Spritzmaschine oder einem Extruder (siehe A. Jungbauer, Recycling von Kunststoffen, 1. Auflage, Würzburg, Vogel-Verlag, 1994, insbesondere S. 40 ff), wobei das Material­ gemisch unter fortgesetztem mechanischen Vermischen, Kneten oder Zusammenpressen entlang eines Weges, z. B. eines Schneckenweges, vorantransportiert wird. Der Transportweg ist in Abschnitte eingeteilt, die sich in ihrer Temperatur unterscheiden, wobei die verschiedenen Temperaturen jeweils unabhängig voneinander von 60°C bis 380°C reichen und beispielsweise wie oben für das beispielhafte dreistufige oder vierstufige Verfahren sein kön­ nen. Im folgenden sind einige Beispiele angegeben, die eine geeignete Temperaturführung veranschaulichen. Sie kann jedoch in Abhängigkeit vom verwendeten Material innerhalb der oben angege­ benen Bereiche variiert werden.
Die Erfindung umfaßt ferner die Kunststoffwerkstoffe, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt werden und daraus herge­ stellte Kunststoffprodukte.
Außerdem umfaßt sie die Verwendung einer oder mehrerer Vernet­ zungsadditive ausgewählt aus
  • a) anorganischen und organischen Peroxidverbindungen, insbeson­ dere Wasserstoffperoxid und Wasserstoffperoxid freisetzenden Peroxidverbindungen, und
  • b) vernetzungsreaktiven, insbesondere ungesättigten, Monomer-, Oligomer- und Polymerverbindungen, vorzugsweise Vinylchlo­ rid-Copolymeren (VC-Copolymeren)
in Kombination mit Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemischen, unter den Verfahrensbedingungen Fettsäure freisetzenden Fett­ säurederivaten und Fettalkoholen, insbesondere Leinöl, Diestelöl und/oder Maisöl,
bei der Ver-/Aufarbeitung und Verwertung eines Kunststoff ent­ haltendes Gemisches, insbesondere von Kunststoffabfällen.
Es können dabei auch Gemische von oben genannten Fettsäurever­ bindungen verwendet werden können, z. B. eine Mischung aus Lein­ öl und Diestelöl oder Leinöl, Diestelöl und Maisöl. Geeignete Mischungsverhältnisse sind dabei beispielsweise 65% Leinöl und 35% Diestelöl oder 65% Leinöl, 27% Diestelöl und 8% Maisöl.
Die Oberflächenbeschaffenheit kann durch zugesetzte Zuschlagstoffe wie Füllstoffe und Verstärkungsstoffe rauher werden. Eine Co- Extrusion/Co-Injektion mit einem später außenliegenden an der Oberfläche liegenden glatteren Material kann diesbezüglich Ab­ hilfe schaffen. Dies ermöglicht dann bei Verwendung geeigneter Beschichtungsmaterialien auch die Zulassungsmöglichkeit für Lebensmittelanwendungen.
Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfin­ dung.
Die Korngröße des in die jeweilige Vorrichtung zur thermischen Behandlung eingeführten Materials beträgt vorzugsweise 0,1 bis 5 mm, insbesondere 0,5 bis 5 und bevorzugter 1 bis 5 mm im Durchmesser. Die Wahl der jeweiligen Zonentemperatur hängt bei­ spielsweise von der Korngröße und der Zusammensetzung des einge­ setzten Materialgemisches ab und kann innerhalb der vorgegebenen Bereiche an das jeweils zu verarbeitende Materialgemisch ange­ paßt werden.
Das die thermische Behandlung erfolgt vorzugsweise in einer Spritzmaschine oder einem Extruder.
Das Material, das beispielsweise aus der Düse einer Spritzma­ schine oder eines Extruders ausgestoßen wird, nachdem es darin thermisch behandelt worden ist, kann unmittelbar im Anschluß geformt und abkühlengelassen werden. Alternativ kann die Form­ gebung erst später erfolgen, wobei die Kunststoffmasse dann, falls erforderlich, zunächst wieder soweit erwärmt wird, daß sie in die gewünschte Form gebracht werden kann.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung ist beispielsweise eine Spritzgießmaschine der Firma Storck, z. B. Modell ST 1600-330, eine Spritzgußmaschine der Firma Battenfeld, Modell BC-T und eine Spritzgießmaschine der Firma Dr.-Ing. Sommer, Modell DS Variant 16-2033.
Es sind aber auch beliebige andere entsprechende Vorrichtungen geeignet, solange sie die erfindungsgemäß erforderliche mecha­ nische/thermische Behandlung ermöglichen.
Das nach der thermischen Behandlung ausgestoßene Material kann gepreßt, gespritzt, geschäumt oder extrudiert werden, wobei es jede gewünschte Form annehmen kann. Beispielsweise können form­ stabile oder flexible Produkte wie Platten, Folien, Stäbe, Pfo­ sten, Balken, Rohre, Kisten, Behälter, Schläuche, Verschalungs-, Auskleidungs- oder Isolationselemente, Ummantelungen, Sicht- und Thermoschutzelemente sowie Elemente zum Schutz vor mechanischer Beschädigung, Formteile zur Hohlraumausfüllung, Kunstruktions­ elemente, Ziegel, Stützelemente, Dachpfannen, Werkzeugteile oder Verbindungselemente, Pflastersteine, Schwerlastprodukte wie Paletten, KFZ-Teile, Pflanzkübel oder ähnliches gebildet werden. Diese Aufzählung ist nicht als einschränkend anzusehen.
Die mit dem erfindungsgemäß hergestellten Kunststoffmaterial hergestellten Produkte sind qualitativ hochwertige Produkte, wobei die Herstellungskosten gegenüber vergleichbaren Produkten aus neu/erstmals hergestellten Kunststoffen oder aus sortenrei­ nen Kunststoffen (nach einem Recycling davon) als jeweils allei­ nigem Material hergestellten Produkte erheblich preiswerter sind. Eine Preisersparnis von beispielsweise bis zu 50%, in Einzelfällen sogar mehr ist möglich.
Beispiele
Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Verfahren ist in der DE 196 25 110 beschrieben, worauf hier bezug genommen wird. Abgesehen von der erfindungsgemäßen Zugabe des hierin beschriebenen Vernetzungsadditivs und gegebenenfalls weiterer hierin beschriebenen Zuschlagstoffe wird das oben genannte be­ kannte Grundvefahren angewendet.
Für die Versuche wurde ein Standard-Kunststoffmaterial (hier: "Mix" genannt) aus 80% LDPE (Polyethylen niederer Dichte), 10% PP (Polypropylen), 5% HDPE (Polyethylen hoher Dichte) und 5% einer Mischung aus 2% PVC (Polyvinylchlorid), 2% PS (Polystyrol) und 1% sonstiger Kunststoffe (z. B. PET (Polyethylenterephthalat) verwendet. Eine solche Mischung ergibt sich beispielsweise aus den im Rahmen der öffentlichen Kunststoffabfallsammlung des Dualen Systems (DSD) bei Kombination der daraus gewonnen Wind­ sichterfraktion (90% LDPE, 5% PP und 5% Sonstiges) und einer Schwimmtestfraktion (40% LDPE, 30% PP, 20% HDPE und 10% Sonsti­ ges), die zusammen etwa 80% des gesammelten DSD-Kunststoffab­ falls ausmachen.
Die hier interessierenden physikalischen Parameter für die oben als Abfallbestandteile aufgeführten Reinkunststoffe waren:
Das verwendete Standmaterial wies die folgenden Eigenschaften auf:
ETh = 400 MPa EMix = 300 MPa
σTh = 20 MPa σMix = 16 MPa
Th = 60% ∈Mix = 70-80%
ηMaximum = 75%
ηPraxis = 30-50%
Beispiel 1
Bei Zugabe einer erfindungsgemäßen Kombination aus 2 Gew.-% Zu­ satzkomponente Z (Komination aus 65% Leinöl und 35% Diestelöl) und 0,025% Vernetzungsmittel V (Wasserstoffperoxid) (jeweils be­ zogen auf die Gesamtmasse an zu verarbeitendem Material) zu dem Standardmaterial ergab sich folgendes:
EZ+V = 400 MPa
σZ+V = 20 MPa
Z+V = 100%
Beispiel 2
Bei Zugabe von 30 Gew.-% Holzmehl zu der Mischung aus Beispiel 1 ergab sich folgendes:
EZ+V = 800 MPa
σZ+V = 25 MPa
Z+V = 20%
Beispiel 3
Bei Zugabe von 30 Gew.-% Glasfasern zu der Mischung aus Beispiel 1 ergab sich folgendes:
EZ+V = 1800 MPa
σZ+V = 25 MPa
Z+V = 4%

Claims (27)

1. Verfahren zum Recycling und Herstellen von Kunststoffen, Kunststoffgemischen und Kunststoffwerkstoffen, bei dem
  • a) neu hergestellte Kunststoffe oder Gemische solche Kunststoffe,
  • b) aufgearbeitete Kunststoffe und Gemische solcher Kunst­ stoffe,
  • c) alte Kunststoffe oder Gemische solcher Kunststoffe oder
  • d) sortierte oder unsortierte Kunststoffabfälle
verwendet werden, wobei
  • a) ein Kunststoff enthaltendes Material A gemäß i) bis iv) das einen einheitlichen sortenreinen Kunststoff und/oder verschiedenartige Kunststoffe umfassendes, neu­ hergestelltes aufgearbeitetes oder altes Kunststoff­ material umfaßt, und
  • b) eine Zusatzkomponente Z ausgewählt aus Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemischen natürlichen oder syn­ thetischen Ursprungs, unter den Verfahrensbedingungen Fettsäure freisetzenden Fettsäurederivaten und Fettal­ koholen
    miteinander gemischt werden,
  • c) dieses Gemisch unter fortgesetztem mechanischem Ver­ mischen, Kneten oder Zusammenpressen durch eine Förder­ vorrichtung transportiert und entlang des Transportwe­ ges einer abschnittsweise erfolgenden mehrstufigen thermischen Behandlung unterzogen wird, wobei die Tem­ peraturen in den verschiedenen Stufen jeweils unabhän­ gig voneinander in einem Bereich von 60°C bis 400°C liegen, und
  • d) das thermisch behandelte Gemisch über eine Düse zur Weiterbehandlung oder Formgebung ausgestoßen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der zu verarbeitenden Masse außerdem ein Vernetzungsadditiv V zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu­ sätzlich zu dem Kunststoff enthaltenden Material A gemäß a) mit bekannter Zusammensetzung ein Material X beliebiger be­ kannter oder unbekannter Zusammensetzung zugesetzt wird, das von dem Kunststoff enthaltenden Material A in seiner Zusam­ mensetzung verschiedenen ist, wobei A und X zusammen bezogen auf das Volumen zusammen mindestens eine solche Menge Kunst­ stoff enthalten, daß die kunststoffremden Komponenten darin noch unter Bildung einer zusammenhängenden Masse eingebunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungsadditiv V ausgewählt ist aus
  • a) anorganischen und organischen Peroxidverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und Wasserstoffperoxid freisetzenden Peroxidverbindungen, und
  • b) vernetzungsreaktiven, insbesondere ungesättigten, Mono­ mer-, Oligomer- und Polymerverbindungen, vorzugsweise Vinylchlorid-Copolymeren (VC-Copolymeren) oder Acrylpo­ lymeren.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungsadditiv V, bezogen auf das Gewicht von A oder der Mischung aus A und X, in einer Menge von 0,001 bis 5%, insbesondere 0,005 bis 2%, bevorzugter 0,01 bis 0,1 und vorzugsweise 0,01 bis 0,05% zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zusatzkomponente Z, bezogen auf das Ge­ wicht von A oder der Mischung aus A und X, in einer Menge von 0,01 bis 10%, insbesondere 0,1 bis 5% und bevorzugt 0,3 bis 3% zugesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf das Gewicht von A oder der Mischung aus A und X, die Zusatzkomponente Z in einer Menge von 1,5 bis 2,5%, insbesondere etwa 2% zugesetzt wird, und das Vernetzungsadditiv V in einer Menge von 0,01 bis 0,05, insbesondere etwa 0,025% zugesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffkomponente A eine Kompo­ nente umfaßt, die Kunststoff ausgewählt aus thermoplasti­ schen Kunststoffen, duroplastischen und elastomeren Kunststoffen enthält, wobei auch solche Kunststoffe enthal­ tenden Verbundwerkstoffe und RIM-Kunststoffe umfaßt sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ausgewählt ist aus Acryl­ nitril/Butadien/Styrol-Polymeren (ABS), Polyethylenen (PE) einschließlich Polyethylen hoher, mittlerer und niederer Dichte, Polycarbonaten (PC), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyethylenterephthalaten (PET), Ethylen/Vinylacetat-Poly­ meren (EVA), Polymethylenen (PMMA), Polyoxymethylenen (PEM), Styrol/Acrylnitril-Polymeren (SAN), Polystyrolen (PS, EPS, ASA), Polyamiden (PA), Polypropylenen (PP), Polyvinylchlori­ den (PVC) und Polyurethanen (PUR) und insbesondere Polyethy­ len (PE) und/oder Polypropylen (PP) umfaßt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff enthaltende Material A sortierte oder unsortierte im Rahmen des "Dualen Systems" anfallende Kunststoffabfälle, Teppichreste und/oder Stoff­ reste umfaßt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material A oder die Mischung aus A und X neben der Kunststoff umfassenden Komponente aus A be­ zogen auf das Gewicht bis zu 50%, spezieller bis zu 30%, insbesondere bis zu 20%, vorzugsweise bis zu 10% und be­ vorzugter bis zu 5% an anderem Material als Verstärkungs- oder Füllmaterial enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das das andere Material ausgewählt ist aus natürlichen oder synthetischen Materialien, wie Materialien in Flocken-, Korn- bzw. granulierter Form, Faserform oder Pulverform, insbesondere Kohlefasern, Keramikfasern, Glasfasern, Cellu­ losefasern, Stroh, Hanf, Flachs, Nesseln, Kork, Ruß, Gummi, Fußbodenbelägen, Glas und Glaspulver, Steinmehl, Quarzmehl, Flugasche, Cellulosematerial, Stoff und Stoffresten, Papier, Holz und Holzresten, insbesondere Holz- und Sägemehl, Wolle und Sand.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material A vorsortiert wird und der Anteil an Kunststoff enthaltender Komponente in dem Material A auf diese Weise bezogen auf das Volumen auf 90 bis 100% eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die aussortierte Fraktion als Material beliebiger oder unbekann­ ter Zusammensetzung X eingesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material beliebiger oder unbekann­ ter Zusammensetzung X ausgewählt ist aus Kunststoff enthal­ tendem Abfallmaterial, Hausmüll, Sperrmüll, Papier und Pap­ pe, insbesondere Altpapier, kunststoffbeschichteter Pappe und kunststoffbeschichtetem Altpapier, Deponiemüll, Metall, Holz und Holzresten, insbesondere Sägemehl, Gummimaterialien und Glasfasern.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material A und gegebenenfalls das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X vor dem Vermischen zerkleinert werden und insbesondere geschred­ dert, geschnitten und/oder feingemahlen werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material A und gegebenenfalls das Material beliebiger oder unbekannter Zusammensetzung X gege­ benenfalls nach einer Vorsortierung, nach der Zerkleinerung und vor dem Vermischen bevorratet werden, insbesondere in Vorratssilos.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material A und das Material belie­ biger oder unbekannter Zusammensetzung X bezogen auf das Volumen im Verhältnis von 50 : 50 miteinander gemischt werden, wobei das Material A dann vorzugsweise außer der Kunststoff enthaltenden Komponente kein anderes Material umfaßt.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrstufige thermische Behandlung drei Stufen umfaßt, wobei die Temperatur in
  • a) der ersten Stufe 60 bis 130°C, insbesondere 80 bis 120°C und vorzugsweise 90 bis 120°C beträgt,
  • b) der zweiten Stufe 130 bis 180°C, insbesondere 140 bis 170°C und vorzugsweise 140 bis 160°C beträgt, und
  • c) der dritten Stufe 160 bis 380°C, insbesondere 170 bis 320°C und vorzugsweise 180 bis 280°C beträgt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrstufige thermische Behandlung vier Stufen umfaßt, wobei die Temperatur in
  • a) der ersten Stufe 60 bis 120°C, insbesondere 80 bis 110°C und vorzugsweise 100°C beträgt,
  • b) der zweiten Stufe 120 bis 160°C, insbesondere 130 bis 160°C und vorzugsweise 140 bis 160°C beträgt,
  • c) der dritten Stufe 160 bis 220°C, insbesondere 160 bis 210°C und vorzugsweise 160 bis 200°C beträgt, und
  • d) der vierten Stufe 180 bis 380°C, insbesondere 200 bis 300°C und vorzugsweise 220 bis 280°C beträgt.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischen des Kunststoffabfall ent­ haltenden Materials A, gegebenenfalls des Materials beliebi­ ger oder unbekannter Zusammensetzung X, der Zusatzkomponente Z und des Vernetzungsadditivs V miteinander in einem Mischer oder einer Mischanlage erfolgt und/oder der Transport und die Temperaturbehandlung in einer Spritzmaschine oder einem Extruder erfolgt.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzkomponente Z Leinöl, Diestelöl und/oder Maisöl umfaßt.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungsadditiv Wasserstoffper­ oxid umfaßt.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischen und die thermische Behand­ lung in einer Spritzmaschine oder einem Extruder erfolgen.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Düse ausgestoßene thermisch behandelte Gemisch geformt und abkühlen gelassen wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem aus der Düse ausgestoßene thermisch behandelte Gemisch formstabile oder flexible Platten, Folien, Stäbe, Pfosten, Balken, Rohre, Schläuche, Kisten, Behälter, Schwerlastpalet­ ten, KFZ-Teile, Fensterrahmen, Pflanzenkübel, Verschalungs-, Auskleidungs- oder Isolationselemente, Ummantelungen, Sicht- und Thermoschutzelemente sowie Elemente zum Schutz vor me­ chanischer Beschädigung, Formteile zur Hohlraumausfüllung, Konstruktionselemente, Ziegel, Stützelemente, Dachpfannen, Pflastersteine, Rasensteine, Werkzeugteile oder Verbindungs­ elemente gebildet werden.
26. Kunststoffwerkstoff, der nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 25 hergestellt worden ist, und daraus herge­ stellte Kunststoffprodukte.
27. Verwendung einer oder mehrerer Vernetzungsadditive ausge­ wählt aus
  • a) anorganischen und organischen Peroxidverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und Wasserstoffperoxid freisetzenden Peroxidverbindungen, und
  • b) vernetzungsreaktiven, insbesondere ungesättigten, Mono­ mer-, Oligomer- und Polymerverbindungen, vorzugsweise Vinylchlorid-Copolymeren (VC-Copolymeren) und Acrylpo­ lymeren,
in Kombination mit Fettsäuren, Fettsäure enthaltenden Gemi­ schen, unter den Verfahrensbedingungen Fettsäure freisetzen­ den Fettsäurederivaten und Fettalkoholen, insbesondere Lein­ öl, Diestelöl und/oder Maisöl,
bei der Ver-/Aufarbeitung und Verwertung eines Kunststoff enthaltendes Gemisches.
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