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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Filetierungssystem für Geflügel, zum Beispiel für Hähnchen,
das ein Fördersystem
mit Halterungen für
das Geflügel
umfasst, wobei im oder entlang des Transportweges des Fördersystems
Verarbeitungsstationen zur Verarbeitung von Teilen des Geflügels in
aufeinander folgenden Arbeitsgängen
bereitstehen.
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Bei
dem bekannten Filetierungssystem wird das zuvor ausgenommene Geflügel, von
dem die Beine und Flügel
abgetrennt worden sind, auf horizontal angeordneten Halterungen
angebracht und anschließend
mit dem Hals nach unten durch das Fördersystem an einer Anzahl
von Verarbeitungsstationen vorbeigeführt, um Fleischteile von der
Karkasse abzutrennen. Um sicherzustellen, dass das auf den Halterungen
angebrachte Geflügel
während
der durchzuführenden
Verarbeitung nicht herunterfallen kann, ist die bekannte Vorrichtung
mit einer separaten Führungsschiene
zum Abstützen
des Geflügels ausgestattet.
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In
EP-A-447 773 wird
ein Filetierungssystem für
Geflügel,
zum Beispiel für
Hähnchen,
beschrieben, das ein Fördersystem
mit Halterungen für
das Geflügel
umfasst, wobei im oder entlang des Transportweges des Fördersystems
Verarbeitungsstationen zur Verarbeitung von Teilen des Geflügels bereitstehen,
die eine Enthäutungsstation,
eine Schlüsselbeinentfernungsstation,
eine Filetier ungsstation und eine Brustbeinentfernungsstation (Brustbeinschaber) umfassen.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte Filetierungssystem
für verschiedene Arbeitsschritte
einzurichten, die besser auf die erforderliche Verfahrensweise zur
Gewinnung eines hochwertigen Brustfilets oder hochwertiger Brustfilethälften abgestimmt
sind.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Qualität des mit
dem Filetierungssystem erzeugten Produkts zu verbessern. Noch eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein Filetierungssystem bereitzustellen,
das einfacher aufgebaut ist und die natürlicherweise vorhandenen Kräfte, insbesondere
die Schwerkraft, geschickt nutzt.
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Diese
sowie weitere Aufgaben der Erfindung werden in einem Filetierungssystem
gelöst,
das durch einen oder mehrere der angehängten Ansprüche gekennzeichnet ist.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ist das Filetierungssystem, das eine
Anzahl von Verarbeitungsstationen im oder entlang des Transportweges
des Fördersystems
umfasst, wobei das Fördersystem
Halterungen für
das Geflügel
beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen drehbar
so mit dem Fördersystem
verbunden sind, dass das auf den Halterungen angebrachte Geflügel von einer
ersten Position, in welcher der Hals des Geflügels nach unten zeigt, in eine
zweite Position, in welcher das Geflügel im Wesentlichen horizontal
ist, und in eine dritte Position gebracht werden kann, in welcher
der Hals des Geflügels
nach oben zeigt.
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Obwohl
die folgenden Erläuterungen
im Wesentlichen die Verarbeitung der Brustkappen betreffen, eignet
sich das System auch zur Verarbeitung von Vorderhälften. Bei
Bedarf können
eine geringfügig
geänderte
Halterung mit einem geeigneten Klemmmechanismus und ein anderes
Befestigungsverfahren verwendet werden. Die Brustkappen werden dann
mit den Flügelgelenken
nach unten und mit dem Brustbein nach oben befestigt. Die Vorderhälften werden
mit den Flügelgelenken
nach oben und mit dem Brustbein nach unten befestigt.
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Die
erste Position der Halterungen hat sich für Brustkappen als geeignet
herausgestellt, da das Geflügel
rationell und sicher auf den Halterungen angebracht werden kann,
während
sich die zweite und die dritte Position im Allgemeinen zum besonders
rationellen Ausführen
bestimmter Verarbeitungsschritte des Geflügels (mit anderen Worten, zum
Abtrennen der Vorderhälften)
eignen.
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Wenn
die Halterungen zum Beispiel an einer Enthäutungsstation vorbeilaufen,
befinden sie sich vorzugsweise in der zweiten Position, damit das Brustbein
des auf den Halterungen angebrachten Geflügels in die Transportrichtung
des Fördersystems
zeigt und die Enthäutungsvorrichtung
die Haut vom Brustbein in Richtung der Flügelgelenke vom Geflügel abtrennt.
Somit werden alle möglicherweise auf
dem Geflügel
befindlichen Hautpickel gleichzeitig entfernt.
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Beim
Enthäuten
der Vorderhälften
kann wahlweise an der Seite oder an der Rückenseite eine Hautprüfeinrichtung
angebracht werden, um das Abtrennen der Haut zu unterstützen.
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Damit
das Filetierungssystem gemäß der Erfindung
ordnungsgemäß funktioniert,
ist es wünschenswert,
dass die Halterungen für
das Geflügel senkrecht
angeordnet und seitlich am Fördersystem befestigt
sind. Dank dieser Anordnung richtet sich das während der entsprechenden Arbeitsschritte
mit der Karkasse verbundene oder infolge der Schwerkraft von der
Karkasse herabhängende
Fleisch so aus, dass die Arbeitsschritte auf geeignete Weise und
rationell ausgeführt
werden können.
Dies wird im Folgenden näher
erläutert.
Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme
besteht darin, dass das Filetierungssystem ohne zusätzliche
Halterungsmittel für
das darauf angebrachte Geflügel
auskommen kann.
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Vorzugsweise
gehören
die Verarbeitungsstationen zu einer Gruppe, die mindestens eine
Enthäutungsstation,
eine Schlüsselbeinentfernungsstation, eine
Filetierungsstation, eine Brustbeinentfernungsstation und eine Schneidestation
zum Halbieren von Brustfilets umfasst. Diese Systemkomponenten ermöglichen
eine automatisierte Produktion von Brustfilets oder Brustfilethälften ohne
Qualitätseinbußen an den
zu gewinnenden Brustfilets oder Brustfilethälften und unter weitestgehender
Abfallverringerung, wobei insbesondere gezeigt wurde, dass bei einem
solchen Filetierungssystem das Auftreten von Knochensplittern vermieden
und eine hohe Fleischausbeute erzielt werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist das Filetierungssystem dadurch
gekennzeichnet, dass die Halterungen entlang des Transportweges
des Fördersystems
mit vorher einstellbaren Abschnittsgeschwindigkeiten an Abschnitten
vorbeilaufen, sodass die Geschwindigkeit der an den Verarbeitungsstationen
vorbeilaufenden Halterungen für
jede Verarbeitungsstation optimiert werden kann. Dadurch kann der
Betrieb der verschiedenen Verarbeitungs stationen im Transportweg
des Fördersystems
genau auf den Abstand der Halterungen abgestimmt werden, den die
Halterungen beim Vorbeilaufen an den entsprechenden Verarbeitungsstationen einnehmen,
ohne eine Einschränkung
der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Filetierungssystems insgesamt
hinnehmen zu müssen.
Das bedeutet, dass der Abstand zwischen den Halterungen in der zweiten
Position größer sein
muss als der Abstand, wenn sich die Halterungen in der dritten Position
befinden.
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Eine
sehr wichtige Neuerung des Filetierungssystems gemäß der Erfindung
besteht darin, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation
dafür ausgelegt
ist, das Schlüsselbein
vollständig
und ohne es zu zerbrechen aus dem Schultergelenk herauszudrehen.
Dadurch wird vermieden, dass Knochensplitter entstehen und im Filet
zurückbleiben,
während gleichzeitig
alles am Schlüsselbein
zurückbleibende Fleisch
quantitativ gewonnen werden kann, was sich auch in einem höheren Gewinn
niederschlagen kann.
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Es
wird darauf verwiesen, dass in der
niederländischen
Patentanmeldung Nr. 8 402 165 eine Vorrichtung zum Entfernen
eines Schlüsselbeins
aus dem Geflügel
beschrieben wird, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie ein Schneidelement
zum Entfernen des oberen Teils des Schlüsselbeins aufweist. Die vorliegende
Erfindung bietet eine weitere Verbesserung, indem sie die Gefahr
von Knochensplittern im Filet verringert.
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Zur
optimalen Nutzung der Schwerkraft und somit zur Einsparung von Systemkomponenten
befinden sich die Halterungen beim Vorbeilaufen an der Schlüsselbeinentfernungsstation
vorzugsweise in der dritten Position, und das Schlüsselbein
wird von der betreffenden Halterung weg bewegt.
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Ferner
hat es sich als Vorteil herausgestellt, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation
und die Filetierungsstation gleichzeitig und aufeinander abgestimmt
arbeiten. Dadurch können
das Außenfilet
und das Innenfilet des Geflügels
miteinander verbunden bleiben, wodurch ein Filet mit höherer Qualität erzielt wird.
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Dies
kann insbesondere in einem Filetierungssystem erreicht werden, bei
dem die Schlüsselbeinentfernungsstation
einen Einstecher und eine Trennklinge umfasst, wobei der Einstecher
von oben zwischen den Schultergelenken und dem Schlüsselbein
in das Geflügel
eingeführt
wird und wobei die Trennklinge so an der Brustseite des Geflügels angeordnet
ist, dass sie das Geflügel
unterhalb des Schlüsselbeins
und unterhalb einer untersten Stellung des Einstechers zerschneiden
kann.
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Ferner
ist es erwünscht,
dass die Filetierungsstation zwei Filetierungselemente umfasst,
die bei Gebrauch zu beiden Seiten der Karkasse des an einer Halterung
befestigten Geflügels
angeordnet sind und an der Karkasse senkrecht entlang geführt werden
können.
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Zum
Erreichen der beschriebenen Zielstellung ist es gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung zumindest erwünscht, dass der Einstecher
und die Filetierungselemente beim Gebrauch annähernd gleichzeitig oder nacheinander
eine Abwärtsbewegung
ausführen,
die zum Ablösen
eines Teils des Filets von der Karkasse führt, während der Einstecher zwischen
den Schultergelenken und dem Schlüsselbein in das Geflügel eindringt.
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Es
ist von Vorteil, dass sich die Filetierungselemente vor Beginn der
Abwärtsbewegung
in ihrer höchsten
Position um eine vorgegebene Strecke aufeinander zu bewegen. Das
führt dazu,
dass die Filetierungselemente (in senkrechter Richtung gesehen) genau
unterhalb der Flügelgelenke
und (in waagerechter Richtung gesehen) zwischen den Flügelgelenken
und dem Brustfilet in das Geflügel
eindringen, wodurch das Brustfleisch noch leicht an den Flügelgelenken
anliegt, nachdem das Schlüsselbein
in der unten beschriebenen Weise entfernt wurde und nachdem die
ersten Filetierungselemente ihre Aufgabe erledigt haben.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn sich die Filetierungselemente zur Verringerung
des Drucks auf das Schlüsselbein
ein wenig nach oben bewegen, bevor der Einstecher eine tiefste Position
erreicht.
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Die
gemeinsame Bewegung des Einstechers und der Filetierungselemente
führt in
der Ebene des Schlüsselbeins
dazu, dass die Enden des Schlüsselbeins
ohne Verringerung der Ausbeute an Brustfilet gegeneinander gedrückt werden,
wobei gleichzeitig die Gefahr verringert wird, dass ein Teil des
Schlüsselbeins
im Brustfilet zurückbleibt.
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Das
Entfernen des Schlüsselbeins
aus dem Geflügel
beginnt, weil sich der Einstecher nach dem Erreichen seiner tiefsten
Position um eine vorgegebene Strecke von der Halterung des Geflügels entfernt.
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Schließlich wird
das Schlüsselbein
entfernt, weil die Trennklinge eine Hin- und Herbewegung auf die
Halterung des Geflügels
zu und wieder weg ausführt,
wobei diese Bewegung nach dem Erreichen der tiefsten Position durch
den Ein stecher beginnt, und dadurch, dass sich der Einstecher während des Entfernens
der Trennklinge in derselben Richtung bewegt, sodass das Schlüsselbein
aus den Schultergelenken herausgedreht wird.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Filetierungselemente annähernd in
dem Moment, da sich die Halterung von der Trennklinge und vom Einstecher
entfernt, ihre Abwärtsbewegung
fortsetzen und das Brustfilet weiter von der Karkasse ablösen.
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Durch
die soeben beschriebene Art und Weise des Auslösens des Schlüsselbeins
aus dem Geflügel
ist es möglich,
dass das Fleisch noch am Schlüsselbein
bleibt und mit besserer Ausbeute gewonnen werden kann, als wenn
es als Teil der gesamten Karkasse gewonnen wird. Das kann darauf zurückgeführt werden,
dass das Verhältnis Fleisch/Knochen
des Schlüsselbeins
mit dem verbleibenden Fleisch wesentlich günstiger ist, als wenn das Fleisch
an der Karkasse verbleibt.
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Zum
verfahrenstechnisch sicheren Auslösen des Schlüsselbeins
in der oben beschriebenen Weise ist es wünschenswert, dass sich der
Einstecher aus seiner Sicht schalenförmig erstreckt, sodass er das
Schlüsselbein
aufnimmt.
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Aufgrund
der oben beschriebenen Funktionen der Schlüsselbeinentfernungsstation
und des Filetierungselements ist das Brustfilet jetzt nur noch mit dem
Brustbein verbunden und hängt
von der Karkasse herab. Wahlweise kann das Brustfilet an dieser Stelle
mit Hilfe einer Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets portioniert
werden, um so zwei Brustfilethälften
zu erhalten.
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Zu
diesem Zweck ist es wünschenswert, dass
sich die Halterungen in der zweiten Position befinden, wenn sie
an der Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets vorbeilaufen.
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Die
Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets ist in geeigneter
Weise so gestaltet, dass sie zwei rotierende Messer umfasst, die
so nahe beieinander angeordnet sind, dass sie an beiden Seiten des
Brustbeins Einschnitte im Fleisch des Geflügels anbringen können. In
diesem Fall braucht die Brustbeinentfernungsstation nicht eingesetzt
zu werden.
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Wenn
ganze Brustfilets hergestellt werden, ist es wünschenswert, dass anschließend die
Brustbeinentfernungsstation zum Einsatz kommt, die durch eine in
Längsrichtung
angeordnete längliche Klinge,
deren Längsrichtung
der Transportrichtung des Fördersystems
entspricht oder parallel zu dieser ist, und dadurch gekennzeichnet
ist, dass diese Klinge in einer Querschnittsansicht rund und der
Krümmung
des Brustbeins des Geflügels
angepasst ist, während
sich die Halterung beim Vorbeilaufen am Brustbeinschaber in der
dritten Position befindet.
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Obwohl
sich die Position der Krümmung
des Brustbeins im Geflügel
ständig ändert, ist
die Form dieses Brustbeins im Wesentlichen konstant, und das Brustfilet
kann unter Verwendung einer Brustbeinentfernungsstation gemäß der Erfindung
sicher und rationell vom Brustbein getrennt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsart,
die keine Einschränkung
bedeutet, und unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 eine
Draufsicht auf das Filetierungssystem gemäß der Erfindung,
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2 bis 8 eine
Anzahl aufeinander folgender Arbeitsschritte der Schlüsselbeinentfernungsstation
und der Filetierungselemente, die in dem Filetierungssystem gemäß der Erfindung
angeordnet sind, und
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9 bis 10 eine
Seitenansicht und eine Vorderansicht der Brustbeinentfernungsstation gemäß der Erfindung.
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Ähnliche
Komponenten in den Figuren sind durch identische Bezugsnummern bezeichnet.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein vollständiges
Filetierungssystems 1 für
Geflügel,
insbesondere für
Hähnchen.
Dieses Filetierungssystem 1 beinhaltet ein Fördersystem 2 mit
Halterungen 3, auf denen Geflügel angebracht werden kann.
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Im
oder entlang des Transportweges des Fördersystems 2 befinden
sich verschiedene Verarbeitungsstationen, um nacheinander Teile
des Geflügels
zu entfernen. Zu diesen Verarbeitungsstationen können eine Enthäutungsstation 4,
eine Schlüsselbeinentfernungsstation 5,
eine Filetierungsstation 6 und eine Brustbeinentfernungsstation 7 zählen. Diese
Aufzählung
ist nicht erschöpfend
und dient nur zur Erläuterung;
beispielsweise kann auch eine Schneidestation zum Halbieren der
Brustfilets 20 in das Filetierungssystem integriert werden.
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Bei
dem gezeigten Filetierungssystem erfolgen das Anbringen und das
Abnehmen der Karkassen manuell durch Personal 8 bzw. 9.
Dies ist jedoch unwesentlich. Die Erfindung beinhaltet auch eine Ausführungsart,
bei der das Anbringen und Abnehmen der Karkassen (oder deren Teile)
automatisiert ist. Bei einer vollautomatischen Version kann die
Produktionskapazität
des Filetierungssystems erhöht werden,
wobei die Qualität
der erzeugten Brustfilets durch das Fehlen einer visuellen und manuellen
Kontrolle (durch Berühren)
nur geringfügig
beeinträchtigt wird.
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Im
Gegensatz zu der aus
US-A-4
682 386 bekannten Anordnung sind die Halterungen
3 für das Geflügel senkrecht
angebracht und seitlich mit dem Fördersystem
2 verbunden.
Dadurch wird unter Anderem das schnelle und rationelle Anbringen
des Geflügels
durch das Bedienpersonal
8 erleichtert.
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Die
Halterungen 3 sind vorzugsweise drehbar so mit dem Fördersystem 2 verbunden,
dass die Halterungen 3 zumindest zwischen einer ersten
Position, in welcher der Hals des Geflügels nach unten zeigt (Befestigungsposition),
in eine zweite Position, in welcher das Geflügel im Wesentlichen horizontal ist
und auf seiner Seite liegt (diese Position eignet sich besonders
zum Enthäuten),
und einer dritten Position eingestellt werden können, in welcher der Hals des
Geflügels
nach oben zeigt (die ist die bevorzugte Position zum Auslösen des
Schlüsselbeins
und zur eigentlichen Gewinnung der Brustfilets).
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Um
unter diesen Bedingungen eine möglichst
hohe Produktionskapazität
zu erreichen, ist es erwünscht,
dass die Halterungen auf dem Transportweg des Fördersystems mit vorher einstellbaren
Abschnittsgeschwindigkeiten an Ab schnitten vorbeilaufen, sodass
die Geschwindigkeit der an den Verarbeitungsstationen vorbeilaufenden
Halterungen für
jede Verarbeitungsstation optimiert werden kann. Dann kann das manuelle
Anbringen des Geflügels
in Ruhe erfolgen und außerdem
erreicht werden, dass der auf die Verarbeitungsstationen abgestimmte
Abstand der Halterungen entsprechend der waagerechten oder senkrechten
Position, in welche die Halterungen 3 vorzugsweise gebracht
werden müssen,
verändert werden
kann.
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Wenn
die Halterungen 3 an der Enthäutungsstation 4 vorbeilaufen,
befinden sie sich in der zweiten Position, sodass der Rücken des
auf der Halterung angebrachten Geflügels in die Transportrichtung
des Fördersystems 2 zeigt
und die Enthäutungsstation 4 die
Haut dieses Geflügels
vom Rücken
in Richtung der Flügelgelenke
abziehen kann. Für
dieses Enthäuten
können
dem Fachmann bekannte Enthäutungsstationen
eingesetzt werden, die zum Beispiel mit gegenläufig rotierenden Walzen mit
spiralförmigen
Rillen ausgestattet sind, die die Haut erfassen.
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In
Verbindung mit den 2 und 3 wird die
Arbeitsweise der Schlüsselbeinentfernungsstation 5 und
der Filetierungsstation 6 erläutert. Vorauszuschicken ist,
dass sich die Halterungen 3 für das Geflügel beim Vorbeilaufen an der
Schlüsselbeinentfernungsstation 5 in
der dritten Position befinden und das Schlüsselbein von der betreffenden
Halterung weg bewegt wird. Der Grund hierfür wird weiter unten erläutert. Ferner
ist zu erwähnen,
dass die Schlüsselbeinentfernungsstation 5 und
die Filetierungsstation 6 gleichzeitig und aufeinander
abgestimmt agieren.
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Die
Schlüsselbeinentfernungsstation 5 umfasst
einen in 3 in einer Vorderansicht und
in den 4 bis 8 in einer Seitenansicht gezeigten
Einstecher. Die Schlüsselbeinentfernungsstation 5 umfasst
auch eine in den 6, 7 und 8 gezeigte
Trennklinge 11.
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Der
Einstecher 10 wird von oben zwischen den Schultergelenken 12 und
dem Schlüsselbein 13 des
Geflügels
(siehe 4) in das Geflügel
eingeführt.
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7 zeigt,
dass die Trennklinge 11 an der Brustseite des Geflügels 14 angeordnet
ist und das Geflügel 14 unterhalb
des Schlüsselbeins 13 und
unterhalb einer tiefsten Position des Einstechers 10 zerschneiden
kann.
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Die 2 bis 8 zeigen
ferner deutlich, dass als Teil der Filetierungsstation 6 zwei
Filetierungselemente 15 und 16 bereitstehen, die
bei Gebrauch zu beiden Seiten des auf der Halterung angebrachten
Geflügels 14 angeordnet
sind (siehe die 2 und 3) und am
Geflügel 14 senkrecht
entlang geführt
werden können.
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Die
Schlüsselbeinentfernungseinheit 5 und die
Filetierungseinheit 6 wirken wie folgt zusammen.
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2 zeigt,
dass die Filetierungselemente 15 und 16 zuerst
eine Abwärtsbewegung
ausführen, um
das Fleisch an der Oberseite von der Karkasse des Geflügels 14 zu
lösen.
Zu diesem Zweck bewegen sich die Filetierungselemente 15 und 16 in
ihrer ersten Position zuerst so aufeinander zu, dass sie genau unterhalb
der Flügelgelenke
(in senkrechter Richtung gesehen) zwischen den Flügelgelenken und
dem Brustfilet (in waagerechter Richtung gesehen) in das Geflügel eintreten
und dann von da an eine Bewegung nach unten ausführen. Dadurch bleibt das Brustfleisch
noch etwas an den Flügelgelenken
hängen,
nachdem das Schlüsselbein
ausgelöst
wurde und die ersten Filetierungselemente ihre Aufgabe erfüllt haben.
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3 zeigt,
dass der Einstecher 10 sofort danach in die Oberseite des
Geflügels
eingeführt wird
und unterhalb des Schlüsselbeins 13 und
oberhalb des Schultergelenks 12 zu liegen kommt; 4 zeigt
die Position des Einstechers 10 nach Abschluss dieses Vorgangs.
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5 zeigt,
dass der Einstecher 10 nach dem Erreichen der tiefsten
Position über
eine vorgegebene Strecke in Richtung des Pfeils A von der Halterung 3 für das Geflügel weg
bewegt wird, wodurch ein gewisser Druck auf das Schlüsselbein 13 ausgeübt wird.
Die Filetierelemente 15 und 16 behalten ihre Position
bei.
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Übrigens
ist es von Vorteil, wenn die Filetierungselemente 15 und 16 ein
wenig nach oben bewegt werden, bevor der Einstecher 10 in
der oben beschriebenen Weise verschoben wird, um für die Verlagerung
des Schlüsselbeins 13 in
Verbindung mit dem erwähnten
Druck Platz zu schaffen.
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Angesichts
der oben beschriebenen Verschiebung, die einen Druck auf das Schlüsselbein 13 ausübt, wird
darauf hingewiesen, dass der Einstecher 10 von vorn betrachtet
von seinem tiefsten Punkt aus nach beiden Seiten hin schalenförmig gestaltet
ist, um darin das Schlüsselbein
sicher aufzunehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verschiebung
des Einstechers 10 zu einer entsprechenden Verschiebung
des Schlüsselbeins 13 führt.
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Nach
der Verschiebung des Einstechers 10 von seiner tiefsten
Position in Richtung des Pfeils A in 5 bewegt
sich die Trennklinge 11 gemäß der Darstellung in den 6, 7 und 8 hin
und her, das heißt
in Richtung der Pfeile B und C. Die Verschiebung in Richtung des
Pfeils B stellt eine Verschiebung in Richtung der Halterung 3 und
des darauf angebrachten Geflügels 14 dar.
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Wichtig
ist, dass sich der Einstecher 10 beim Bewegen in der entgegengesetzten
Richtung des Pfeils C zusammen mit der Trennklinge 11 bewegt, sodass
das Schlüsselbein 13 aus
dem Schultergelenk 12 herausgedreht und vom Geflügel 14 abgelöst wird.
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8 zeigt
schematisch, dass die Filetierungselemente 15 und 16 gleichzeitig
mit oder unmittelbar nach der gemeinsamen Bewegung der Trennklinge 11 und
des Einstechers ihre Abwärtsbewegung
fortsetzen, damit sich das Brustfilet 14 weiter von der
Karkasse lösen
kann.
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Gemäß 1 bewegt
sich das immer noch auf der Halterung 3 angebrachte Geflügel weiter
in Richtung der Brustbeinentfernungsstation 7. Die 9 und 10 zeigen
in einer Seitenansicht bzw. Vorderansicht, wie die Brustbeinentfernungsstation 7 funktioniert.
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Nach
dem vorhergehenden Arbeitsgang ist das Geflügel 14 gemäß 9 jetzt
nur noch an der Oberseite der Karkasse mit dem Brustbein verbunden.
Durch den Einfluss der Schwerkraft liegt das Brustbein ausgezeichnet
für den
Brustbeinschaber 7 frei. 10 zeigt
deutlich, dass der Brustbeinschaber 7 in geeig neter Weise
als längliche
Klinge gestaltet sein kann, die in Längsrichtung oder parallel zur Transportrichtung
des Geflügels
ausgerichtet ist.
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Von
der Seite betrachtet ist die Klinge 7 abgerundet (siehe 9),
damit sie der Krümmung
des Brustbeins des Geflügels 14 folgen
kann. Während dieses
Arbeitsgangs befinden sich auch die Halterungen 3 in der
dritten Position, wobei der Hals des Geflügels nach oben gerichtet ist.
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Wenn
zwei Brustfilethälften
gewünscht
werden, kann auf den Arbeitsgang unter Verwendung der oben erörterten
Brustbeinentfernungsstation verzichtet werden. Stattdessen kann
ein Arbeitsgang unter Verwendung einer Schneidestation zum Halbieren der
Brustfilets ausgeführt
werden, um zwei Brustfilethälften
zu erzeugen. Wenn die Halterungen 3 an der Schneidestation
zum Halbieren der Brustfilets vorbeilaufen, müssen sich diese in der zweiten
Position befinden.
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Im
Allgemeinen bedarf es keiner näheren
Erläuterung,
dass die Schneidestation zum Halbieren von Brustfilets zwei rotierende
Klingen aufweisen sollte, die sich während des Betriebs nahe genug
beieinander angeordnet sind, sodass sie an beiden Seiten des Brustbeins
Einschnitte im Fleisch des Geflügels
anbringen können.
Auf diese Weise können
die beiden Brustfilethälften
durch Einschnitte in der Längsrichtung
des Geflügels
gewonnen werden.