DE602004006451T2 - System zum Filetieren von Geflügel - Google Patents

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Johan Hendrik Anton Klukhuhn
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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Filetierungssystem für Geflügel, zum Beispiel für Hähnchen, das ein Fördersystem mit Halterungen für das Geflügel umfasst, wobei im oder entlang des Transportweges des Fördersystems Verarbeitungsstationen zur Verarbeitung von Teilen des Geflügels in aufeinander folgenden Arbeitsgängen bereitstehen.
  • Ein solches Filetierungssystem ist aus US-A-4 682 386 bekannt.
  • Bei dem bekannten Filetierungssystem wird das zuvor ausgenommene Geflügel, von dem die Beine und Flügel abgetrennt worden sind, auf horizontal angeordneten Halterungen angebracht und anschließend mit dem Hals nach unten durch das Fördersystem an einer Anzahl von Verarbeitungsstationen vorbeigeführt, um Fleischteile von der Karkasse abzutrennen. Um sicherzustellen, dass das auf den Halterungen angebrachte Geflügel während der durchzuführenden Verarbeitung nicht herunterfallen kann, ist die bekannte Vorrichtung mit einer separaten Führungsschiene zum Abstützen des Geflügels ausgestattet.
  • In EP-A-447 773 wird ein Filetierungssystem für Geflügel, zum Beispiel für Hähnchen, beschrieben, das ein Fördersystem mit Halterungen für das Geflügel umfasst, wobei im oder entlang des Transportweges des Fördersystems Verarbeitungsstationen zur Verarbeitung von Teilen des Geflügels bereitstehen, die eine Enthäutungsstation, eine Schlüsselbeinentfernungsstation, eine Filetier ungsstation und eine Brustbeinentfernungsstation (Brustbeinschaber) umfassen.
  • Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte Filetierungssystem für verschiedene Arbeitsschritte einzurichten, die besser auf die erforderliche Verfahrensweise zur Gewinnung eines hochwertigen Brustfilets oder hochwertiger Brustfilethälften abgestimmt sind.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Qualität des mit dem Filetierungssystem erzeugten Produkts zu verbessern. Noch eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Filetierungssystem bereitzustellen, das einfacher aufgebaut ist und die natürlicherweise vorhandenen Kräfte, insbesondere die Schwerkraft, geschickt nutzt.
  • Diese sowie weitere Aufgaben der Erfindung werden in einem Filetierungssystem gelöst, das durch einen oder mehrere der angehängten Ansprüche gekennzeichnet ist.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist das Filetierungssystem, das eine Anzahl von Verarbeitungsstationen im oder entlang des Transportweges des Fördersystems umfasst, wobei das Fördersystem Halterungen für das Geflügel beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen drehbar so mit dem Fördersystem verbunden sind, dass das auf den Halterungen angebrachte Geflügel von einer ersten Position, in welcher der Hals des Geflügels nach unten zeigt, in eine zweite Position, in welcher das Geflügel im Wesentlichen horizontal ist, und in eine dritte Position gebracht werden kann, in welcher der Hals des Geflügels nach oben zeigt.
  • Obwohl die folgenden Erläuterungen im Wesentlichen die Verarbeitung der Brustkappen betreffen, eignet sich das System auch zur Verarbeitung von Vorderhälften. Bei Bedarf können eine geringfügig geänderte Halterung mit einem geeigneten Klemmmechanismus und ein anderes Befestigungsverfahren verwendet werden. Die Brustkappen werden dann mit den Flügelgelenken nach unten und mit dem Brustbein nach oben befestigt. Die Vorderhälften werden mit den Flügelgelenken nach oben und mit dem Brustbein nach unten befestigt.
  • Die erste Position der Halterungen hat sich für Brustkappen als geeignet herausgestellt, da das Geflügel rationell und sicher auf den Halterungen angebracht werden kann, während sich die zweite und die dritte Position im Allgemeinen zum besonders rationellen Ausführen bestimmter Verarbeitungsschritte des Geflügels (mit anderen Worten, zum Abtrennen der Vorderhälften) eignen.
  • Wenn die Halterungen zum Beispiel an einer Enthäutungsstation vorbeilaufen, befinden sie sich vorzugsweise in der zweiten Position, damit das Brustbein des auf den Halterungen angebrachten Geflügels in die Transportrichtung des Fördersystems zeigt und die Enthäutungsvorrichtung die Haut vom Brustbein in Richtung der Flügelgelenke vom Geflügel abtrennt. Somit werden alle möglicherweise auf dem Geflügel befindlichen Hautpickel gleichzeitig entfernt.
  • Beim Enthäuten der Vorderhälften kann wahlweise an der Seite oder an der Rückenseite eine Hautprüfeinrichtung angebracht werden, um das Abtrennen der Haut zu unterstützen.
  • Damit das Filetierungssystem gemäß der Erfindung ordnungsgemäß funktioniert, ist es wünschenswert, dass die Halterungen für das Geflügel senkrecht angeordnet und seitlich am Fördersystem befestigt sind. Dank dieser Anordnung richtet sich das während der entsprechenden Arbeitsschritte mit der Karkasse verbundene oder infolge der Schwerkraft von der Karkasse herabhängende Fleisch so aus, dass die Arbeitsschritte auf geeignete Weise und rationell ausgeführt werden können. Dies wird im Folgenden näher erläutert. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, dass das Filetierungssystem ohne zusätzliche Halterungsmittel für das darauf angebrachte Geflügel auskommen kann.
  • Vorzugsweise gehören die Verarbeitungsstationen zu einer Gruppe, die mindestens eine Enthäutungsstation, eine Schlüsselbeinentfernungsstation, eine Filetierungsstation, eine Brustbeinentfernungsstation und eine Schneidestation zum Halbieren von Brustfilets umfasst. Diese Systemkomponenten ermöglichen eine automatisierte Produktion von Brustfilets oder Brustfilethälften ohne Qualitätseinbußen an den zu gewinnenden Brustfilets oder Brustfilethälften und unter weitestgehender Abfallverringerung, wobei insbesondere gezeigt wurde, dass bei einem solchen Filetierungssystem das Auftreten von Knochensplittern vermieden und eine hohe Fleischausbeute erzielt werden kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Filetierungssystem dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen entlang des Transportweges des Fördersystems mit vorher einstellbaren Abschnittsgeschwindigkeiten an Abschnitten vorbeilaufen, sodass die Geschwindigkeit der an den Verarbeitungsstationen vorbeilaufenden Halterungen für jede Verarbeitungsstation optimiert werden kann. Dadurch kann der Betrieb der verschiedenen Verarbeitungs stationen im Transportweg des Fördersystems genau auf den Abstand der Halterungen abgestimmt werden, den die Halterungen beim Vorbeilaufen an den entsprechenden Verarbeitungsstationen einnehmen, ohne eine Einschränkung der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Filetierungssystems insgesamt hinnehmen zu müssen. Das bedeutet, dass der Abstand zwischen den Halterungen in der zweiten Position größer sein muss als der Abstand, wenn sich die Halterungen in der dritten Position befinden.
  • Eine sehr wichtige Neuerung des Filetierungssystems gemäß der Erfindung besteht darin, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation dafür ausgelegt ist, das Schlüsselbein vollständig und ohne es zu zerbrechen aus dem Schultergelenk herauszudrehen. Dadurch wird vermieden, dass Knochensplitter entstehen und im Filet zurückbleiben, während gleichzeitig alles am Schlüsselbein zurückbleibende Fleisch quantitativ gewonnen werden kann, was sich auch in einem höheren Gewinn niederschlagen kann.
  • Es wird darauf verwiesen, dass in der niederländischen Patentanmeldung Nr. 8 402 165 eine Vorrichtung zum Entfernen eines Schlüsselbeins aus dem Geflügel beschrieben wird, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie ein Schneidelement zum Entfernen des oberen Teils des Schlüsselbeins aufweist. Die vorliegende Erfindung bietet eine weitere Verbesserung, indem sie die Gefahr von Knochensplittern im Filet verringert.
  • Zur optimalen Nutzung der Schwerkraft und somit zur Einsparung von Systemkomponenten befinden sich die Halterungen beim Vorbeilaufen an der Schlüsselbeinentfernungsstation vorzugsweise in der dritten Position, und das Schlüsselbein wird von der betreffenden Halterung weg bewegt.
  • Ferner hat es sich als Vorteil herausgestellt, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation und die Filetierungsstation gleichzeitig und aufeinander abgestimmt arbeiten. Dadurch können das Außenfilet und das Innenfilet des Geflügels miteinander verbunden bleiben, wodurch ein Filet mit höherer Qualität erzielt wird.
  • Dies kann insbesondere in einem Filetierungssystem erreicht werden, bei dem die Schlüsselbeinentfernungsstation einen Einstecher und eine Trennklinge umfasst, wobei der Einstecher von oben zwischen den Schultergelenken und dem Schlüsselbein in das Geflügel eingeführt wird und wobei die Trennklinge so an der Brustseite des Geflügels angeordnet ist, dass sie das Geflügel unterhalb des Schlüsselbeins und unterhalb einer untersten Stellung des Einstechers zerschneiden kann.
  • Ferner ist es erwünscht, dass die Filetierungsstation zwei Filetierungselemente umfasst, die bei Gebrauch zu beiden Seiten der Karkasse des an einer Halterung befestigten Geflügels angeordnet sind und an der Karkasse senkrecht entlang geführt werden können.
  • Zum Erreichen der beschriebenen Zielstellung ist es gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung zumindest erwünscht, dass der Einstecher und die Filetierungselemente beim Gebrauch annähernd gleichzeitig oder nacheinander eine Abwärtsbewegung ausführen, die zum Ablösen eines Teils des Filets von der Karkasse führt, während der Einstecher zwischen den Schultergelenken und dem Schlüsselbein in das Geflügel eindringt.
  • Es ist von Vorteil, dass sich die Filetierungselemente vor Beginn der Abwärtsbewegung in ihrer höchsten Position um eine vorgegebene Strecke aufeinander zu bewegen. Das führt dazu, dass die Filetierungselemente (in senkrechter Richtung gesehen) genau unterhalb der Flügelgelenke und (in waagerechter Richtung gesehen) zwischen den Flügelgelenken und dem Brustfilet in das Geflügel eindringen, wodurch das Brustfleisch noch leicht an den Flügelgelenken anliegt, nachdem das Schlüsselbein in der unten beschriebenen Weise entfernt wurde und nachdem die ersten Filetierungselemente ihre Aufgabe erledigt haben.
  • Ferner ist es von Vorteil, wenn sich die Filetierungselemente zur Verringerung des Drucks auf das Schlüsselbein ein wenig nach oben bewegen, bevor der Einstecher eine tiefste Position erreicht.
  • Die gemeinsame Bewegung des Einstechers und der Filetierungselemente führt in der Ebene des Schlüsselbeins dazu, dass die Enden des Schlüsselbeins ohne Verringerung der Ausbeute an Brustfilet gegeneinander gedrückt werden, wobei gleichzeitig die Gefahr verringert wird, dass ein Teil des Schlüsselbeins im Brustfilet zurückbleibt.
  • Das Entfernen des Schlüsselbeins aus dem Geflügel beginnt, weil sich der Einstecher nach dem Erreichen seiner tiefsten Position um eine vorgegebene Strecke von der Halterung des Geflügels entfernt.
  • Schließlich wird das Schlüsselbein entfernt, weil die Trennklinge eine Hin- und Herbewegung auf die Halterung des Geflügels zu und wieder weg ausführt, wobei diese Bewegung nach dem Erreichen der tiefsten Position durch den Ein stecher beginnt, und dadurch, dass sich der Einstecher während des Entfernens der Trennklinge in derselben Richtung bewegt, sodass das Schlüsselbein aus den Schultergelenken herausgedreht wird.
  • Es ist von Vorteil, wenn die Filetierungselemente annähernd in dem Moment, da sich die Halterung von der Trennklinge und vom Einstecher entfernt, ihre Abwärtsbewegung fortsetzen und das Brustfilet weiter von der Karkasse ablösen.
  • Durch die soeben beschriebene Art und Weise des Auslösens des Schlüsselbeins aus dem Geflügel ist es möglich, dass das Fleisch noch am Schlüsselbein bleibt und mit besserer Ausbeute gewonnen werden kann, als wenn es als Teil der gesamten Karkasse gewonnen wird. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass das Verhältnis Fleisch/Knochen des Schlüsselbeins mit dem verbleibenden Fleisch wesentlich günstiger ist, als wenn das Fleisch an der Karkasse verbleibt.
  • Zum verfahrenstechnisch sicheren Auslösen des Schlüsselbeins in der oben beschriebenen Weise ist es wünschenswert, dass sich der Einstecher aus seiner Sicht schalenförmig erstreckt, sodass er das Schlüsselbein aufnimmt.
  • Aufgrund der oben beschriebenen Funktionen der Schlüsselbeinentfernungsstation und des Filetierungselements ist das Brustfilet jetzt nur noch mit dem Brustbein verbunden und hängt von der Karkasse herab. Wahlweise kann das Brustfilet an dieser Stelle mit Hilfe einer Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets portioniert werden, um so zwei Brustfilethälften zu erhalten.
  • Zu diesem Zweck ist es wünschenswert, dass sich die Halterungen in der zweiten Position befinden, wenn sie an der Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets vorbeilaufen.
  • Die Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets ist in geeigneter Weise so gestaltet, dass sie zwei rotierende Messer umfasst, die so nahe beieinander angeordnet sind, dass sie an beiden Seiten des Brustbeins Einschnitte im Fleisch des Geflügels anbringen können. In diesem Fall braucht die Brustbeinentfernungsstation nicht eingesetzt zu werden.
  • Wenn ganze Brustfilets hergestellt werden, ist es wünschenswert, dass anschließend die Brustbeinentfernungsstation zum Einsatz kommt, die durch eine in Längsrichtung angeordnete längliche Klinge, deren Längsrichtung der Transportrichtung des Fördersystems entspricht oder parallel zu dieser ist, und dadurch gekennzeichnet ist, dass diese Klinge in einer Querschnittsansicht rund und der Krümmung des Brustbeins des Geflügels angepasst ist, während sich die Halterung beim Vorbeilaufen am Brustbeinschaber in der dritten Position befindet.
  • Obwohl sich die Position der Krümmung des Brustbeins im Geflügel ständig ändert, ist die Form dieses Brustbeins im Wesentlichen konstant, und das Brustfilet kann unter Verwendung einer Brustbeinentfernungsstation gemäß der Erfindung sicher und rationell vom Brustbein getrennt werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsart, die keine Einschränkung bedeutet, und unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
  • Die Zeichnungen zeigen in:
  • 1 eine Draufsicht auf das Filetierungssystem gemäß der Erfindung,
  • 2 bis 8 eine Anzahl aufeinander folgender Arbeitsschritte der Schlüsselbeinentfernungsstation und der Filetierungselemente, die in dem Filetierungssystem gemäß der Erfindung angeordnet sind, und
  • 9 bis 10 eine Seitenansicht und eine Vorderansicht der Brustbeinentfernungsstation gemäß der Erfindung.
  • Ähnliche Komponenten in den Figuren sind durch identische Bezugsnummern bezeichnet.
  • 1 zeigt eine Draufsicht auf ein vollständiges Filetierungssystems 1 für Geflügel, insbesondere für Hähnchen. Dieses Filetierungssystem 1 beinhaltet ein Fördersystem 2 mit Halterungen 3, auf denen Geflügel angebracht werden kann.
  • Im oder entlang des Transportweges des Fördersystems 2 befinden sich verschiedene Verarbeitungsstationen, um nacheinander Teile des Geflügels zu entfernen. Zu diesen Verarbeitungsstationen können eine Enthäutungsstation 4, eine Schlüsselbeinentfernungsstation 5, eine Filetierungsstation 6 und eine Brustbeinentfernungsstation 7 zählen. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend und dient nur zur Erläuterung; beispielsweise kann auch eine Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets 20 in das Filetierungssystem integriert werden.
  • Bei dem gezeigten Filetierungssystem erfolgen das Anbringen und das Abnehmen der Karkassen manuell durch Personal 8 bzw. 9. Dies ist jedoch unwesentlich. Die Erfindung beinhaltet auch eine Ausführungsart, bei der das Anbringen und Abnehmen der Karkassen (oder deren Teile) automatisiert ist. Bei einer vollautomatischen Version kann die Produktionskapazität des Filetierungssystems erhöht werden, wobei die Qualität der erzeugten Brustfilets durch das Fehlen einer visuellen und manuellen Kontrolle (durch Berühren) nur geringfügig beeinträchtigt wird.
  • Im Gegensatz zu der aus US-A-4 682 386 bekannten Anordnung sind die Halterungen 3 für das Geflügel senkrecht angebracht und seitlich mit dem Fördersystem 2 verbunden. Dadurch wird unter Anderem das schnelle und rationelle Anbringen des Geflügels durch das Bedienpersonal 8 erleichtert.
  • Die Halterungen 3 sind vorzugsweise drehbar so mit dem Fördersystem 2 verbunden, dass die Halterungen 3 zumindest zwischen einer ersten Position, in welcher der Hals des Geflügels nach unten zeigt (Befestigungsposition), in eine zweite Position, in welcher das Geflügel im Wesentlichen horizontal ist und auf seiner Seite liegt (diese Position eignet sich besonders zum Enthäuten), und einer dritten Position eingestellt werden können, in welcher der Hals des Geflügels nach oben zeigt (die ist die bevorzugte Position zum Auslösen des Schlüsselbeins und zur eigentlichen Gewinnung der Brustfilets).
  • Um unter diesen Bedingungen eine möglichst hohe Produktionskapazität zu erreichen, ist es erwünscht, dass die Halterungen auf dem Transportweg des Fördersystems mit vorher einstellbaren Abschnittsgeschwindigkeiten an Ab schnitten vorbeilaufen, sodass die Geschwindigkeit der an den Verarbeitungsstationen vorbeilaufenden Halterungen für jede Verarbeitungsstation optimiert werden kann. Dann kann das manuelle Anbringen des Geflügels in Ruhe erfolgen und außerdem erreicht werden, dass der auf die Verarbeitungsstationen abgestimmte Abstand der Halterungen entsprechend der waagerechten oder senkrechten Position, in welche die Halterungen 3 vorzugsweise gebracht werden müssen, verändert werden kann.
  • Wenn die Halterungen 3 an der Enthäutungsstation 4 vorbeilaufen, befinden sie sich in der zweiten Position, sodass der Rücken des auf der Halterung angebrachten Geflügels in die Transportrichtung des Fördersystems 2 zeigt und die Enthäutungsstation 4 die Haut dieses Geflügels vom Rücken in Richtung der Flügelgelenke abziehen kann. Für dieses Enthäuten können dem Fachmann bekannte Enthäutungsstationen eingesetzt werden, die zum Beispiel mit gegenläufig rotierenden Walzen mit spiralförmigen Rillen ausgestattet sind, die die Haut erfassen.
  • In Verbindung mit den 2 und 3 wird die Arbeitsweise der Schlüsselbeinentfernungsstation 5 und der Filetierungsstation 6 erläutert. Vorauszuschicken ist, dass sich die Halterungen 3 für das Geflügel beim Vorbeilaufen an der Schlüsselbeinentfernungsstation 5 in der dritten Position befinden und das Schlüsselbein von der betreffenden Halterung weg bewegt wird. Der Grund hierfür wird weiter unten erläutert. Ferner ist zu erwähnen, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation 5 und die Filetierungsstation 6 gleichzeitig und aufeinander abgestimmt agieren.
  • Die Schlüsselbeinentfernungsstation 5 umfasst einen in 3 in einer Vorderansicht und in den 4 bis 8 in einer Seitenansicht gezeigten Einstecher. Die Schlüsselbeinentfernungsstation 5 umfasst auch eine in den 6, 7 und 8 gezeigte Trennklinge 11.
  • Der Einstecher 10 wird von oben zwischen den Schultergelenken 12 und dem Schlüsselbein 13 des Geflügels (siehe 4) in das Geflügel eingeführt.
  • 7 zeigt, dass die Trennklinge 11 an der Brustseite des Geflügels 14 angeordnet ist und das Geflügel 14 unterhalb des Schlüsselbeins 13 und unterhalb einer tiefsten Position des Einstechers 10 zerschneiden kann.
  • Die 2 bis 8 zeigen ferner deutlich, dass als Teil der Filetierungsstation 6 zwei Filetierungselemente 15 und 16 bereitstehen, die bei Gebrauch zu beiden Seiten des auf der Halterung angebrachten Geflügels 14 angeordnet sind (siehe die 2 und 3) und am Geflügel 14 senkrecht entlang geführt werden können.
  • Die Schlüsselbeinentfernungseinheit 5 und die Filetierungseinheit 6 wirken wie folgt zusammen.
  • 2 zeigt, dass die Filetierungselemente 15 und 16 zuerst eine Abwärtsbewegung ausführen, um das Fleisch an der Oberseite von der Karkasse des Geflügels 14 zu lösen. Zu diesem Zweck bewegen sich die Filetierungselemente 15 und 16 in ihrer ersten Position zuerst so aufeinander zu, dass sie genau unterhalb der Flügelgelenke (in senkrechter Richtung gesehen) zwischen den Flügelgelenken und dem Brustfilet (in waagerechter Richtung gesehen) in das Geflügel eintreten und dann von da an eine Bewegung nach unten ausführen. Dadurch bleibt das Brustfleisch noch etwas an den Flügelgelenken hängen, nachdem das Schlüsselbein ausgelöst wurde und die ersten Filetierungselemente ihre Aufgabe erfüllt haben.
  • 3 zeigt, dass der Einstecher 10 sofort danach in die Oberseite des Geflügels eingeführt wird und unterhalb des Schlüsselbeins 13 und oberhalb des Schultergelenks 12 zu liegen kommt; 4 zeigt die Position des Einstechers 10 nach Abschluss dieses Vorgangs.
  • 5 zeigt, dass der Einstecher 10 nach dem Erreichen der tiefsten Position über eine vorgegebene Strecke in Richtung des Pfeils A von der Halterung 3 für das Geflügel weg bewegt wird, wodurch ein gewisser Druck auf das Schlüsselbein 13 ausgeübt wird. Die Filetierelemente 15 und 16 behalten ihre Position bei.
  • Übrigens ist es von Vorteil, wenn die Filetierungselemente 15 und 16 ein wenig nach oben bewegt werden, bevor der Einstecher 10 in der oben beschriebenen Weise verschoben wird, um für die Verlagerung des Schlüsselbeins 13 in Verbindung mit dem erwähnten Druck Platz zu schaffen.
  • Angesichts der oben beschriebenen Verschiebung, die einen Druck auf das Schlüsselbein 13 ausübt, wird darauf hingewiesen, dass der Einstecher 10 von vorn betrachtet von seinem tiefsten Punkt aus nach beiden Seiten hin schalenförmig gestaltet ist, um darin das Schlüsselbein sicher aufzunehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verschiebung des Einstechers 10 zu einer entsprechenden Verschiebung des Schlüsselbeins 13 führt.
  • Nach der Verschiebung des Einstechers 10 von seiner tiefsten Position in Richtung des Pfeils A in 5 bewegt sich die Trennklinge 11 gemäß der Darstellung in den 6, 7 und 8 hin und her, das heißt in Richtung der Pfeile B und C. Die Verschiebung in Richtung des Pfeils B stellt eine Verschiebung in Richtung der Halterung 3 und des darauf angebrachten Geflügels 14 dar.
  • Wichtig ist, dass sich der Einstecher 10 beim Bewegen in der entgegengesetzten Richtung des Pfeils C zusammen mit der Trennklinge 11 bewegt, sodass das Schlüsselbein 13 aus dem Schultergelenk 12 herausgedreht und vom Geflügel 14 abgelöst wird.
  • 8 zeigt schematisch, dass die Filetierungselemente 15 und 16 gleichzeitig mit oder unmittelbar nach der gemeinsamen Bewegung der Trennklinge 11 und des Einstechers ihre Abwärtsbewegung fortsetzen, damit sich das Brustfilet 14 weiter von der Karkasse lösen kann.
  • Gemäß 1 bewegt sich das immer noch auf der Halterung 3 angebrachte Geflügel weiter in Richtung der Brustbeinentfernungsstation 7. Die 9 und 10 zeigen in einer Seitenansicht bzw. Vorderansicht, wie die Brustbeinentfernungsstation 7 funktioniert.
  • Nach dem vorhergehenden Arbeitsgang ist das Geflügel 14 gemäß 9 jetzt nur noch an der Oberseite der Karkasse mit dem Brustbein verbunden. Durch den Einfluss der Schwerkraft liegt das Brustbein ausgezeichnet für den Brustbeinschaber 7 frei. 10 zeigt deutlich, dass der Brustbeinschaber 7 in geeig neter Weise als längliche Klinge gestaltet sein kann, die in Längsrichtung oder parallel zur Transportrichtung des Geflügels ausgerichtet ist.
  • Von der Seite betrachtet ist die Klinge 7 abgerundet (siehe 9), damit sie der Krümmung des Brustbeins des Geflügels 14 folgen kann. Während dieses Arbeitsgangs befinden sich auch die Halterungen 3 in der dritten Position, wobei der Hals des Geflügels nach oben gerichtet ist.
  • Wenn zwei Brustfilethälften gewünscht werden, kann auf den Arbeitsgang unter Verwendung der oben erörterten Brustbeinentfernungsstation verzichtet werden. Stattdessen kann ein Arbeitsgang unter Verwendung einer Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets ausgeführt werden, um zwei Brustfilethälften zu erzeugen. Wenn die Halterungen 3 an der Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets vorbeilaufen, müssen sich diese in der zweiten Position befinden.
  • Im Allgemeinen bedarf es keiner näheren Erläuterung, dass die Schneidestation zum Halbieren von Brustfilets zwei rotierende Klingen aufweisen sollte, die sich während des Betriebs nahe genug beieinander angeordnet sind, sodass sie an beiden Seiten des Brustbeins Einschnitte im Fleisch des Geflügels anbringen können. Auf diese Weise können die beiden Brustfilethälften durch Einschnitte in der Längsrichtung des Geflügels gewonnen werden.

Claims (21)

  1. Filetierungssystem (1) für Geflügel, zum Beispiel für Hähnchen, das ein Fördersystem (2) mit Halterungen (3) für das Geflügel umfasst, wobei im oder entlang des Transportweges des Fördersystems (2) Verarbeitungsstationen (4, 5, 6, 7) zur aufeinander folgenden Verarbeitung von Teilen des Geflügels bereitstehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (3) drehbar so mit dem Fördersystem (2) verbunden sind, dass das auf den Halterungen (3) befestigte Geflügel von einer ersten Position, bei der der Hals des Geflügels nach unten gerichtet ist, zu einer zweiten Position, bei der das Geflügel im Wesentlichen waagerecht liegt, und zu einer dritten Position, bei der der Hals des Geflügels nach oben gerichtet ist, gewendet werden kann.
  2. Filetierungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (3) für das Geflügel senkrecht angeordnet und an der Seite mit dem Fördersystem verbunden sind.
  3. Filetierungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsstationen einer Gruppe angehören, die mindestens eine Enthäutungsstation, eine Schlüsselbeinentfernungsstation, eine Filetierungsstation, eine Brustbeinentfernungsstation und eine Schneidestation zum Halbieren von Brustfilets umfasst.
  4. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Halterungen (3) beim Passieren einer Enthäutungsstation (4) in der zweiten Position befinden, sodass das Brustbein des auf den Halterungen (3) befestigten Geflügels in Transportrichtung des Fördersystems ausgerichtet ist und die Enthäutungsstation (4) die Haut vom Geflügel entfernt.
  5. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (3) entlang des Transportweges des Fördersystems (2) Abschnitte mit für diese Abschnitte einstellbaren Geschwindigkeiten passieren, derart, dass die Geschwindigkeit, mit der die Halterungen (3) die Verarbeitungsstationen (4, 5, 6, 7) passieren, für jede Verarbeitungsstation optimiert werden kann.
  6. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schlüsselbeinentfernungsstation (5) eingesetzt wird, die zum vollständigen und bruchfreien Herausdrehen des Schlüsselbeins aus dem Schultergelenk dient.
  7. Filetierungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Halterungen (3) beim Passieren einer Schlüsselbeinentfernungsstation (5) in der dritten Position befinden und sich das Schlüsselbein von der entsprechenden Halterung (3) entfernt.
  8. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation (5) und die Filetierungsstation (6) gleichzeitig und aufeinander abgestimmt tätig werden.
  9. Filetierungssystem nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlüsselbeinentfernungsstation (5) einen Einstecher (10) und eine Trennklinge (11) umfasst, wobei der Einstecher (10) von oben zwischen den Schultergelenken (12) und dem Schlüsselbein (13) in das Geflügel eingeführt wird und die Trennklinge (11) an der Brustseite des Geflügels so angeordnet ist, dass sie das Geflügel (14) unterhalb des Schlüsselbeins (13) und unterhalb einer untersten Stellung des Einstechers (10) zerschneiden kann.
  10. Filetierungssystem nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Filetierungsstation (6) zwei Filetierungselemente (15, 16) umfasst, die bei Gebrauch zu beiden Seiten der Karkasse des an einer Halterung (3) befestigten Geflügels (14) angeordnet sind und an der Karkasse (14) senkrecht entlang geführt werden können.
  11. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstecher (10) und die Filetierungselemente (15, 16) beim Gebrauch annähernd gleichzeitig oder nacheinander eine Abwärtsbewegung ausführen, die zum Ablösen eines Teils des Filets von der Karkasse (14) führt, während der Einstecher (10) zwischen den Schultergelenken (12) und dem Schlüsselbein (13) in das Geflügel (14) eindringt.
  12. Filetierungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Filetierungselemente (15, 16) vor Beginn der Abwärtsbewegung in ihrer höchsten Position um eine vorgegebene Strecke aufeinander zu bewegen.
  13. Filetierungssystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Filetierungselemente (15, 16) vor dem Erreichen einer tiefsten Position durch den Einstecher (10) geringfügig nach oben bewegen, um den Druck auf das Schlüsselbein (13) zu verringern.
  14. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einstecher (10) nach dem Erreichen seiner tiefsten Position um eine vorgegebene Strecke von der Halterung (3) des Geflügels entfernt.
  15. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennklinge (11) eine changierende Bewegung auf die Halterung (3) des Geflügels (14) zu und wieder weg ausführt, wobei diese Bewegung nach dem Erreichen der tiefsten Position durch den Einstecher (10) beginnt, und dadurch, dass sich der Einstecher (10) während des Entfernens der Trennklinge (11) in derselben Richtung bewegt, sodass das Schlüsselbein (13) aus den Schultergelenken (12) herausgedreht wird.
  16. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass annähernd in dem Moment, da sich die Halterung (3) von der Trennklinge (11) und vom Einstecher (10) entfernt, die Filetierungselemente (15, 16) ihre Abwärtsbewegung fortsetzen und das Brustfilet (14) weiter von der Karkasse ablösen.
  17. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einstecher (10) aus seiner Sicht schalenförmig erstreckt, sodass er das Schlüsselbein aufnimmt.
  18. Filetierungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Halterungen (3) beim Passieren einer Schlüsselbeinentfernungsstation (5) in der dritten Position befinden.
  19. Filetierungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brustbeinentfernungsstation (7) in Form einer länglichen Klinge gestaltet ist, die in einer Längsrichtung ausgerichtet ist, welche der Transportrichtung des Fördersystems (2) entspricht oder zu dieser parallel ist, und dadurch, dass diese Klinge in einer Querschnittsansicht rund und der Krümmung des Brustbeins (13) des Geflügels (14) angepasst ist.
  20. Filetierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Halterungen (3) in der zweiten Position befinden, während sie eine Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets passieren.
  21. Filetierungssystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidestation zum Halbieren der Brustfilets zwei rotierende Messer umfasst, die bei Gebrauch nahe genug beieinander angeordnet sind, sodass sie an beiden Seiten des Brustbeins (13) Einschnitte im Fleisch des Geflügels (14) anbringen können.
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