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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung bezieht sich auf neue (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-tartrat-Salze,
wie L-Tartrat-monohydrate und -anhydrate. Die Salze sind als Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahmehemmer
brauchbar.
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In
anderen Aspekten bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung von
diesen Salzen in einem Verfahren zur Therapie und auf pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche die Salze der Erfindung umfassen.
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STAND DER
TECHNIK
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Die
Verbindung (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
ist in WO 97/30997 (NeuroSearch A/S) offenbart. Darin wurde das
Citratsalz hergestellt (Beispiel 15).
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Zur
kommerziellen Verwendung ist es jedoch wichtig, ein physiologisch
annehmbares Salz mit einer optimalen Kombination von Stabilität, Löslichkeit,
Nichthygroskopizität,
Bioverfügbarkeit
und guten Handhabungseigenschaften sowie einem genau bestimmten
Schmelzpunkt und einer reproduzierbaren Kristallform zu haben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
ihrem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Salz bereit, das ausgewählt ist
aus den wasserfreien und hydratisierten Formen von (1 R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-tartrat.
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In
ihrem zweiten Aspekt stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines Salzes
der Erfindung, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger,
Exzipiens oder Verdünnungsmittel.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines
Salzes der Erfindung für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung,
Verhütung
oder Linderung einer Krankheit oder einer Störung oder eines Zustands bzw.
Leidens eines Säugers,
einschließlich
eines Menschen, bereit, wobei diese Krankheit, diese Störung oder
dieser Zustand bzw. dieses Leiden auf die Hemmung der Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahme
im Zentralnervensystem anspricht.
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In
noch einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Behandlung, Verhütung
oder Linderung einer Krankheit oder einer Störung oder eines Zustands bzw.
Leidens eines lebenden tierischen Körpers, einschließlich eines
Menschen, wobei diese Störung,
diese Krankheit oder dieser Zustand bzw. dieses Leiden auf die Hemmung
der Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahme im Zentralnervensystem
anspricht, wobei dieses Verfahren den Schritt des Verabreichens
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Salzes der Erfindung an
einen solchen lebenden tierischen Körper umfasst, der dieses benötigt.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung gehen für
den Fachmann aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den
Beispielen hervor.
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AUSFÜHRLICHE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-tartrat
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In
ihrem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Salz bereit,
das ausgewählt
ist aus den wasserfreien und hydratisierten Formen von (1 R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-tartrat.
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In
einer Ausführungsform
ist das Salz ausgewählt
aus den wasserfreien und hydratisierten Formen von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat.
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In
einer zweiten Ausführungsform
ist das Salz (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-monohydrat.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Salz eine wasserfreie Form von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Salz die polymorphe Form (Form II) von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat, die durch die
folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm
gekennzeichnet ist:
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Salz die polymorphe Form (Form III) von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat, die durch die
folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm
gekennzeichnet ist:
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Salz die polymorphe Form (Form IV) von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat, die durch die
folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm
gekennzeichnet ist:
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Eine
beliebige Kombination von zwei oder mehr der Ausführungsformen,
wie sie oben beschrieben sind, wird als innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Erfindung liegend angesehen.
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Hydratisierte
Formen
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Das
Salz der Erfindung kann in wasserfreien Formen oder hydratisierten
Formen bereitgestellt werden. Zu hydratisierten Formen gehören das
Monohydrat, das Dihydrat, das Halbhydrat, das Trihydrat, das Tetrahydrat
und dergleichen.
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Markierte
Verbindungen
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Die
Salze der Erfindung können
in ihrer markierten oder nicht markierten Form verwendet werden.
In dem Kontext dieser Erfindung bedeutet "Markierung" das Binden eines Markers an das infrage
kommende Salz, welcher einen leichten quantitativen Nachweis des
Salzes ermöglicht.
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Die
markierten Salze der Erfindung können
als diagnostische Werkzeuge, Radioindikatoren oder Überwachungsmittel
in verschiedenen diagnostischen Verfahren und zur in vivo-Rezeptorbildgebung
brauchbar sein.
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Das
markierte Salz der Erfindung enthält vorzugsweise wenigstens
ein Radionuklid als Markierung. Positronenemittierende Radionuklide
sind allesamt Kandidaten für
die Verwendung. Im Kontext dieser Erfindung wird das Radionuklid
vorzugsweise ausgewählt
aus 2H (Deuterium), 3H
(Tritium), 13C und 14C.
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Herstellungsverfahren
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Die
Salze der Erfindung können
durch herkömmliche
Verfahren zur chemischen Synthese, z.B. die in den Arbeitsbeispielen
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Die Ausgangsmaterialien
für die
in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Verfahren sind bekannt
oder können
durch herkömmliche
Verfahren aus im Handel erhältlichen
Chemikalien leicht hergestellt werden.
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Außerdem kann
ein Salz der Erfindung unter Verwendung herkömmlicher Verfahren in ein anderes Salz
der Erfindung umgewandelt werden.
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Die
Endprodukte der in dieser Anmeldung beschriebenen Reaktionen können durch
herkömmliche Methoden,
z.B. durch Extraktion, Kristallisation, Destillation, Chromatographie
usw. isoliert werden.
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Biologische
Aktivität
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Salze
der Erfindung können
auf ihre Fähigkeit
zum Hemmen der Wiederaufnahme der Monoamine Dopamin, Noradrenalin
und Serotonin in Synaptosomen getestet werden, z. B. wie es in WO
97/30997 beschrieben ist. Auf der Grundlage der ausgewogenen Aktivität, die in
diesen Tests beobachtet wird, werden die Salze der Erfindung als
brauchbar für
die Behandlung, Verhütung
oder Linderung einer Krankheit oder einer Störung oder eines Zustands bzw.
Leidens eines Säugers,
einschließlich
eines Menschen, angesehen, wobei diese Krankheit, diese Störung oder
dieser Zustand bzw. dieses Leiden auf die Hemmung der Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahme
im Zentralnervensystem anspricht.
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In
einer speziellen Ausführungsform
werden die Salze der Erfindung als brauchbar für die Behandlung, Verhütung oder
Linderung der folgenden Krankheiten angesehen: affektive Psychose,
Depression, atypische Depression, Depression als Folge von Schmerzen,
schwere depressive Störung,
dysthyme Störung,
bipolare Störung,
bipolare Störung
I, bipolare Störung
II, zyklothyme Störung,
affektive Psychose bedingt durch einen allgemeinen medizinischen
Zustand bzw. ein allgemeines medizinisches Leiden, substanzinduzierte
affektive Psychose, Pseudodemenz, Ganser-Syndrom, Zwangsstörung, Panikstörung, Panikstörung ohne
Agoraphobie, Panikstörung
mit Agoraphobie, Agoraphobie ohne Vorgeschichte einer Panikstörung, Panikattacke,
Gedächtnisdefizite,
Gedächtnisverlust,
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Fettleibigkeit, Angst, generalisierte
Angststörung,
Essstörung,
Parkinson-Krankheit, Parkinsonismus, Demenz, Altersdemenz, senile Demenz,
Alzheimer-Krankheit, erworbenes Immundefizienzsyndrom-Demenz-Komplex,
Gedächtnisdysfunktion
beim Älterwerden,
spezifische Phobie, soziale Phobie, posttraumatische Stressstörung, akute
Stressstörung,
Drogenabhängigkeit,
Drogenmissbrauch, Kokainmissbrauch, Nikotinmissbrauch, Tabakmissbrauch,
Alkoholabhängigkeit,
Alkoholismus, Schmerzen, chronische Schmerzen, Entzündungsschmerzen,
neuropathische Schmerzen, Migräneschmerzen,
Spannungskopfschmerz, chronischer Spannungskopfschmerz, mit einer
Depression verbundene Schmerzen, Fibromyalgie, Arthritis, Osteoarthritis,
rheumatoide Arthritis, Rückenschmerzen,
Krebsschmerzen, Reizkolonschmerzen, Reizkolon, postoperative Schmerzen,
Schmerzen nach einem Schlaganfall, drogen- bzw. arzneimittelinduzierte
Neuropathie, diabetische Neuropathie, Symphatikusschmerzen (sympathetically-maintained
pain), Trigeminusneuralgie, Zahnschmerzen, myofaziale Schmerzen, Phantomschmerzen,
Bulimie, prämenstruelles
Syndrom, Syndrom der späten
Lutealphase, posttraumatisches Syndrom, chronisches Ermüdungssyndrom,
Harninkontinenz, Stressinkontinenz, Dranginkontinenz, nächtliche
Inkontinenz, sexuelle Dysfunktion, vorzeitige Ejakulation, Erektionsschwierigkeiten,
Erektionsdysfunktion, Essstörungen,
Anorexia nervosa, Schlafstörungen,
Autismus, Mutismus, Trichotillomanie, Narkolepsie, Depression nach
Schlaganfall, schlaganfallinduzierter Hirnschaden, schlaganfallinduzierter
neuronaler Schaden oder die Gilles de la Tourettes-Krankheit.
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Es
wird derzeit in Betracht gezogen, dass eine geeignete Dosierung
des pharmazeutischen Wirkstoffs bzw. aktiven
pharmazeutischen Inhaltsstoffs (API) innerhalb des Bereichs von
ungefähr
0,1 bis ungefähr
100 mg API pro Tag, mehr bevorzugt von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 mg
API pro Tag, am meisten bevorzugt von ungefähr 0,5 bis ungefähr 5 mg
API pro Tag liegt, was jedoch von der genauen Art der Verabreichung,
der Form, in welcher er verabreicht wird, der infrage kommenden
Indikation, dem Subjekt und insbesondere dem Körpergewicht des betroffenen
Subjekts und außerdem
der Vorliebe und Erfahrung des behandelnden Arztes oder Tierarztes
abhängt.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge des Salzes der Erfindung
umfassen.
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Wenngleich
ein Salz der Erfindung zur Verwendung in einer Therapie in Form
des rohen Salzes verabreicht werden kann, ist es bevorzugt, den
Wirkstoff in einer pharmazeuti schen Zusammensetzung zusammen mit
einem oder mehreren Adjuvantien, Exzipientien, Trägern, Puffern,
Verdünnungsmitteln
und/oder anderen üblichen
pharmazeutischen Hilfsstoffen einzuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, welche
das Salz der Erfindung zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
dafür und
gegebenenfalls anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen
Inhaltsstoffen, die im Fachgebiet bekannt sind und verwendet werden,
umfassen. Der/die Träger
müssen "annehmbar" in dem Sinn sein,
dass sie mit den anderen Inhaltsstoffen der Formulierung verträglich sind
und für
ihren Empfänger
nicht schädlich
sind.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen der Erfindung können solche sein, die sich
für eine
orale, rektale, bronchiale, nasale, pulmonale, topische (einschließlich buccale
und sublinguale), transdermale, vaginale oder parenterale (einschließlich kutane,
subkutane, intramuskuläre,
intraperitonale, intravenöse,
intraarterielle, intracerebrale, intraokulare Injektion oder Infusion)
Verabreichung eignen, oder solche in einer Form, die sich für eine Verabreichung
durch Inhalation oder Insufflation, einschließlich der Verabreichung von
Pulvern und flüssigem
Aerosol, oder durch Systeme mit verzögerter Freigabe eignet. Zu
geeigneten Beispielen für
Systeme mit verzögerter
Freigabe gehören
semipermeable Matrizes aus festen hydrophoben Polymeren, die das
Salz der Erfindung enthalten, wobei diese Matrizes in Form von geformten
Gegenständen,
z.B. Filmen oder Mikrokapseln vorliegen können.
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Das
Salz der Erfindung kann somit zusammen mit einem herkömmlichen
Adjuvans, Träger
oder Verdünnungsmittel
in die Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungseinheiten
davon gebracht werden. Zu solchen Formen gehören Feststoffe und insbesondere
Tabletten, gefüllte
Kapseln, Pulver- und Pelletformen und Flüssigkeiten, insbesondere wässrige oder
nicht wässrige
Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Elixiere und mit diesen gefüllte Kapseln,
allesamt zur oralen Verwendung, Suppositorien für eine rektale Verabreichung
und sterile injizierbare Lösungen
für eine
parenterale Verwendung. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Dosierungseinheitsformen davon können herkömmliche Inhaltsstoffe in herkömmlichen
Anteilen mit oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Prinzipien umfassen und solche Dosierungseinheitsformen
können
eine beliebige geeignete wirksame Menge des Wirkstoffs enthalten,
die mit dem beabsichtigten Tagesdosierungsbereich im Einklang steht,
der eingesetzt werden soll.
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Das
Salz der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl von oralen
und parenteralen Dosierungsformen verabreicht werden.
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Zum
Herstellen von pharmazeutischen Zusammensetzungen aus einem Salz
der vorliegenden Erfindung können
pharmazeutisch annehmbare Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Zu Zubereitungen in fester Form gehören Pulver, Tabletten, Pillen,
Kapseln, Oblatenkapseln, Suppositorien und dispergierbare Körnchen. Ein
fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen sein, welche auch als Verdünnungsmittel,
Aromastoffe, Lösungsvermittler,
Schmiermittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettenzerfallhilfsmittel oder als Einkapselungsmaterial dienen
können.
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In
Pulvern ist der Träger
ein fein verteilter Feststoff, welcher in einem Gemisch mit der
fein verteilten aktiven Komponente vorliegt.
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In
Tabletten ist die aktive Komponente mit dem Träger, der das notwendige Bindungsvermögen aufweist,
in geeigneten Anteilen vermischt und zu der gewünschten Form und Größe verdichtet.
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Die
Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise fünf oder zehn bis ungefähr siebzig
Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger sind Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Laktose, Pektin, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Tragant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, ein niedrig
schmelzendes Wachs, Kakaobutter und dergleichen. Der Begriff "Zubereitung" soll die Formulierung
der aktiven Verbindung mit Einkapselungsmaterial als Träger einschließen, welche
eine Kapsel ergibt, in welcher die aktive Komponente, mit oder ohne
Träger,
von einem Träger
umgeben ist, welcher somit in Verbindung mit ihr steht. Entsprechend
sind Oblatenkapseln und Pastillen umfasst. Tabletten, Pulver, Kapseln,
Pillen, Oblatenkapseln und Pastillen können als feste Formen verwendet
werden, die sich für
eine orale Verabreichung eignen.
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Zum
Herstellen von Suppositorien wird ein niedrig schmelzendes Wachs,
wie etwa ein Gemisch aus Fettsäure,
Glycerid oder Kakaobutter, zunächst
geschmolzen und die aktive Komponente wird z. B. durch Rühren homogen
darin dispergiert. Das geschmolzene homogene Gemisch wird dann in
Formen mit zweckmäßiger Größe gegossen,
abkühlen
und dadurch erstarren gelassen.
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Zusammensetzungen,
die sich für
eine vaginale Verabreichung eignen, können als Pessare, Tampons,
Cremes, Gele, Pasten, Schäume
oder Sprays dargeboten werden, die zusätzlich zu dem Wirkstoff solche
Träger
enthalten, die im Fachgebiet als geeignet bekannt sind.
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Zu
flüssigen
Zubereitungen gehören
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, z. B. Wasser oder Wasser-Propylenglycol-Lösungen.
Zum Beispiel können
flüssige
Zubereitungen für
eine parenterale Injektion als Lösungen
in einer wässrigen
Polyethylenglycollösung
formuliert werden.
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Das
erfindungsgemäße Salz
kann somit für
eine parenterale Verabreichung (z. B. durch Injektion, zum Beispiel
Bolusinjektion oder kontinuierliche Infusion) formuliert werden
und kann in Dosiseinheitsform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen,
kleinvolumigen Infusionsbehältern
oder in Mehrfachdosisbehältern
mit einem zugegebenen Konservierungsmittel dargeboten werden. Die
Zusammensetzungen können
in Form von Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln vorliegen und können
Formulierungshilfsmittel wie Suspendiermittel, Stabilisiermittel
und/oder Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff
in Form eines Pulvers vorliegen, das durch aseptische Isolierung
eines sterilen Feststoffs oder durch Lyophilisierung aus einer Lösung erhalten
wird, zur Konstitution mit einem geeigneten Vehikel, z. B. sterilem
pyrogenfreiem Wasser, vor der Verwendung.
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Wässrige Lösungen,
die sich für
eine orale Verwendung eignen, können
durch Auflösen
der aktiven Komponente in Wasser und Zugeben von geeigneten Färbemitteln,
Aromastoffen, Stabilisiermitteln und Verdickungsmitteln je nach
Wunsch hergestellt werden.
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Wässrige Suspensionen,
die sich für
eine orale Verwendung eignen, können
durch Dispergieren der fein verteilten aktiven Komponente in Wasser
mit viskosem Material wie natürlichen
oder synthetischen Gummis, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder anderen wohlbekannten Suspendiermitteln hergestellt werden.
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Ebenfalls
umfasst sind Zubereitungen in fester Form, die dazu bestimmt sind,
kurz vor der Verwendung in Zubereitungen in flüssiger Form für eine orale
Verabreichung umgewandelt zu werden. Zu solchen flüssigen Formen
gehören
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Zusätzlich
zu der aktiven Komponente können
solche Zubereitungen Färbemittel,
Aromastoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßungsmittel,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Lösungsvermittler und dergleichen
umfassen.
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Für eine topische
Verabreichung auf die Epidermis kann das Salz der Erfindung als
Salben, Cremes oder Lotionen oder als ein transdermales Pflaster
formuliert werden. Salben und Cremes können z. B. mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage mit der Zugabe von geeigneten Verdickungsmitteln und/oder
Geliermitteln formuliert werden. Lotionen können mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden und enthalten im Allgemeinen auch ein
oder mehrere Emulgiermittel, Stabilisiermittel, Dispergiermittel,
Suspendiermittel, Verdickungsmittel oder Färbemittel.
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Zu
Zusammensetzungen, die sich für
eine topische Verabreichung im Mund eignen, gehören Pastillen, die den Wirkstoff
in einer aromatisierten Grundlage, gewöhnlich Sucrose und Akaziengummi
oder Tragant, umfassen; Pastillen, die Wirkstoff in einer inerten
Grundlage wie Gelatine und Glycerin oder Sucrose und Akaziengummi
umfassen; und Mundwässer,
die den Wirkstoff in einem geeigneten flüssigen Träger umfassen.
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Lösungen oder
Suspensionen werden durch herkömmliche
Mittel, z. B. mit einem Tropfer, einer Pipette oder als Spray direkt
in der Nasenhöhle
angewandt. Die Zusammensetzungen können in Einzel- oder Mehrfachdosisform
bereitgestellt werden.
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Eine
Verabreichung an den Atemtrakt kann auch mittels einer Aerosolformulierung
erreicht werden, in welcher der Wirkstoff in einer unter Druck stehenden
Packung mit einem geeigneten Treibmittel wie einem Chlorfluorkohlenwasserstoff
(CFC), z.B. Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan oder Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid
oder einem anderen geeigneten Gas bereitgestellt wird. Das Aerosol
kann zweckmäßigerweise auch
eine oberflächenaktive
Substanz wie etwa Lecithin enthalten. Die Dosis des Arzneimittels
kann durch Bereitstellung eines Dosierventils gesteuert werden.
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Alternativ
können
die Wirkstoffe in Form eines trockenen Pulvers, z. B. einer Pulvermischung
aus dem Salz in einer geeigneten Pulvergrundlage wie Lactose, Stärke, Stärkederivaten
wie Hydroxypropylmethylcellulose und Polyvinylpyrrolidon (PVP) bereitgestellt
werden. Zweckmäßigerweise
bildet der Pulverträger
in der Nasenhöhle
ein Gel. Die Pulverzusammensetzung kann in Dosiseinheitsform z.
B. in Kapseln oder Hülsen
z. B. aus Gelatine oder in Durchdrückpackungen dargeboten werden,
aus denen das Pulver mittels eines Inhalators verabreicht werden
kann.
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In
Zusammensetzungen, die für
die Verabreichung an den Atemtrakt vorgesehen sind, einschließlich intranasaler
Zusammensetzungen, weist die aktive Verbindung im Allgemeinen eine
kleine Teilchengröße z. B. in
der Größenordnung
von 5 μm
oder weniger auf. Eine solche Teilchengröße kann durch im Fachgebiet
bekannte Mittel, z. B. durch Mikronisierung erhalten werden.
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Falls
es gewünscht
wird, können
Zusammensetzungen eingesetzt werden, die dafür eingerichtet sind, eine verzögerte Freigabe
des Wirkstoffs zu ergeben.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen liegen vorzugsweise in Dosierungseinheitsformen
vor. In einer solchen Form ist die Zubereitung in Dosiseinheiten
unterteilt, die geeignete Mengen der aktiven Komponente enthalten.
Die Dosierungseinheitsform kann eine abgepackte Zubereitung sein,
wobei die Packung getrennte Mengen der Zubereitung enthält, wie
etwa abgepackte Tabletten, Kapseln und Pulver in Phiolen oder Ampullen.
Außerdem
kann die Dosierungseinheitsform eine Kapsel, Tablette, Oblatentablette
oder Pastille selbst sein oder sie kann die passende Anzahl von
beliebigen von diesen in abgepackter Form sein.
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Tabletten
oder Kapseln für
eine orale Verabreichung und Flüssigkeiten
für eine
intravenöse
Verabreichung und kontinuierliche Infusion sind bevorzugte Zusammensetzungen.
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Weitere
Einzelheiten über
Methoden zur Formulierung und Verabreichung kann man in der letzten
Auflage von Remingtons's
Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing Co., Easton, PA) finden.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf diejenige Menge an
Wirkstoff, welche die Symptome oder den Zustand bzw. das Leiden
verbessert. Eine therapeutische Wirksamkeit und Toxizität, z. B.
ED50 und LD50 kann
durch pharmakologische Standardprozeduren in Zellkulturen oder Versuchstieren
bestimmt werden. Das Dosisverhältnis
zwischen den therapeutischen und den toxischen Wirkungen ist der
therapeutische Index und kann durch das Verhältnis LD50/ED50 ausgedrückt werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die große
therapeutische Indizes aufweisen, sind bevorzugt.
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Die
verabreichte Dosis muss natürlich
sorgfältig
auf das Alter, Gewicht und den Zustand des behandelten Individuums
sowie den Verabreichungsweg, die Dosierungsform und den Dosierungsplan
und das gewünschte
Ergebnis eingestellt werden, und die genaue Dosierung sollte natürlich vom
praktischen Arzt bestimmt werden.
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Die
tatsächliche
Dosierung hängt
von der Art und Schwere der behandelten Krankheit ab und liegt im Ermessen
des Arztes und kann durch die Anpassung der Dosierung an die speziellen
Umstände
dieser Erfindung variiert werden, um die gewünschte therapeu tische Wirkung
hervorzubringen. Es wird jedoch derzeit in Betracht gezogen, dass
pharmazeutische Zusammensetzungen, die ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 mg
Wirkstoff pro Einzeldosis, vorzugsweise ungefähr 0,5 bis ungefähr 5 mg
enthalten, für
therapeutische Behandlungen geeignet sind.
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Der
Wirkstoff kann in einer oder mehreren Dosen pro Tag verabreicht
werden. Ein zufrieden stellendes Ergebnis kann in bestimmten Fällen mit
einer Dosierung von nur 0,1 μg/kg
i.v. und 1 μg/kg
p.o. erhalten werden. Als die Obergrenze des Dosierungsbereiches
werden derzeit ungefähr
10 mg/kg i.v. und 100 mg/kg p.o. angesehen. Bevorzugte Bereiche
sind ungefähr
0,1 μg/kg
bis ungefähr
10 mg/kg/Tag i.v. und ungefähr
1 μg/kg bis
ungefähr
100 mg/kg/Tag p.o.
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Therapieverfahren
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren für die Behandlung,
Verhütung
oder Linderung einer Krankheit oder einer Störung oder eines Zustands bzw.
Leidens eines lebenden tierischen Körpers, einschließlich eines
Menschen, bereit, wobei diese Krankheit, diese Störung oder
dieser Zustand bzw. dieses Leiden auf die Hemmung der Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahme
im Zentralnervensystem anspricht, und wobei dieses Verfahren das
Verabreichen einer wirksamen Menge eines Salzes der Erfindung an einen
solchen lebenden tierischen Körper,
einschließlich
eines Menschen, umfasst, der dieses benötigt.
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Geeignete
Dosierungsbereiche hängen
wie gewöhnlich
von der genauen Art der Verabreichung, der Form, in welcher verabreicht
wird, der Indikation, gegen welche die Verabreichung gerichtet ist,
dem betroffenen Subjekt und dem Körpergewicht des betroffenen
Subjekts und außerdem
der Vorliebe und Erfahrung des behandelnden Arztes oder Tierarztes
ab.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird weiterhin unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
veranschaulicht, welche den Umfang der Erfindung, wie er beansprucht
ist, in keiner Weise beschränken
sollen.
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Beispiel 1
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-Citratsalz
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Das
Citratsalz von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan wurde
so synthetisiert, wie es in WO 97/30997 (Beispiel 15) beschrieben
ist.
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
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Die
freie Base wurde durch Auflösen
des Citratsalzes in Wasser und Einstellen des pH-Werts auf 10-13 mit einer wässrigen
Base, gefolgt von einer Extraktion mit Toluol erhalten. Die Toluolphase
wurde gesammelt, getrocknet und zur Trockne eingedampft. Dies ließ die freie
Base als ein Öl
zurück.
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Beispiel 2
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-monohydrat
(Form I)
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Zu
einer erhitzten Lösung
von (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(die freie Base) in wässrigem
Ethanol wurde L-Weinsäure
zugegeben. Das warme Gemisch wurde mit Aktivkohle behandelt und
filtriert. Das Filtrat wurde gekühlt
und (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
wurde als das L-Tartrat-monohydrat isoliert.
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Form
I ist gekennzeichnet durch die folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm,
das nachstehend gezeigt ist:
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Beispiel 3
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat
(Form II)
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Die
Form wurde durch thermische Entwässerung
hergestellt. (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-monohydrat
(Form I) wurde in einem TGA AlO2-Tiegel
auf 125°C,
10°C/min,
erhitzt. Das Salz wurde abkühlen
gelassen, bevor der TGA-Ofen geöffnet wurde.
Während
des Erhitzens und Abkühlens
wurde der Ofen mit 50 ml/min trockenem Stickstoff gespült.
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Form
II ist gekennzeichnet durch die folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm,
das nachstehend gezeigt ist:
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Beispiel 4
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat
(Form III)
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Die
Form wurde durch thermische Entwässerung
hergestellt. (1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-monohydrat
(Form I) wurde in einem TGA AlO2-Tiegel
auf 160°C,
10°C/min,
erhitzt. Das Salz wurde abkühlen
gelassen, bevor der TGA-Ofen geöffnet wurde.
Während
des Erhitzens und Abkühlens
wurde der Ofen mit 50 ml/min trockenem Stickstoff gespült.
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Form
III ist gekennzeichnet durch die folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm,
das nachstehend gezeigt ist:
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Beispiel 5
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(1R,2R,3S,5S)-2-Methoxymethyl-3-(3,4-dichlorphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-L-tartrat-anhydrat
(Form IV)
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Die
Form wurde durch Suspendieren einer frisch hergestellten Form II
in wasserfreiem Ethanol hergestellt. Nach 24 Stunden erfolgte die
Abtrennung des suspendierten Materials und anschließendes Trocknen unter
Vakuum.
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Form
IV kann auch aus einer Suspension von Form III durch das gleiche
Verfahren, wie es bei der Verwendung von Form II beschrieben ist,
erhalten werden.
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Offensichtlich
war die Form IV physikalisch metastabil. Aufeinanderfolgende Zubereitungen
von Form IV erwiesen sich als Gemische aus Form IV und Form III,
was Schwierigkeiten beim Herstellen von Form IV anzeigt.
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Form
IV ist gekennzeichnet durch die folgenden Hauptpeaks in ihrem Röntgenpulverbeugungsdiagramm,
das nachstehend gezeigt ist: