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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen ein Protein.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bis
zu den späten
1980er Jahren und bis in die 90er Jahre hinein begann man in Europa
und Amerika mit zunehmender Häufigkeit
Berichte über
allergische Reaktionen zu erhalten, die unter Benutzern von aus Latex
hergestellten chirurgischen und Untersuchungshandschuhen und unter
Spina-bifida-Patienten auftraten. Die bedeutsame Zunahme in der
Anzahl von Berichten über
Latex-Allergie in der letzten Dekade ist auch dem vermehrten Gebrauch
von Latexhandschuhen in der Gesundheitsvorsorge im Zusammenhang
mit den steigenden Fällen
von Aids zugeschrieben worden. Sensibilisierung gegen Latex unter
im Gesundheitswesen Beschäftigten
ist klar arbeitsbedingt, wobei die Hauptursache Latexhandschuhe,
oder genau gesagt das allergene Protein in Latexhandschuhen, sind.
Nichtsdestotrotz sind zahlreiche Kreuzempfindlichkeiten zwischen
Latexprotein-Allergenen und verschiedenen Nahrungsmittel- und Pollen-Allergenen bekannt.
Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, daß viele Latex-allergische Patienten
am Anfang nicht nur durch Proteine aus Latexprodukten, sondern auch
durch Proteine aus anderen Quellen sensibilisiert worden sein können.
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Es
gibt Hunderte von Proteinen, die in natürlichem Kautschuk-Latex gefunden
werden. Von diesen ist nur eine kleine Handvoll allergen (fähig, Allergie
zu induzieren). Es hat viel Interesse an der Identifizierung der Proteine
in Hevea-Latex, verantwortlich für
Latex-Allergie, gegeben, und beträchtliche Anstrengung wird für das Isolieren
und Reinigen der allergenen Proteine aus Hevea-Latex oder Latexprodukten
aufgewendet. Außer
vom akademischen Standpunkt würde
Aufklärung
der Hauptallergene in Latex ermöglichen,
daß Antikörper gegen
diese Proteine entwickelt werden. Die Verfügbarkeit der Antikörper würde die
Entwicklung von Latex-Immunoassays, sowohl für Laboratoriums- als auch für kommerzielle
Verwendung, erleichtern. Es gibt zwei Haupttypen von Latex-Immunoassays.
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Immunoassays
für die
Diagnose von Latex-Allergie
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Diese
Diagnostik wird verwendet, um zu bestimmen, ob jemand gegen Latex
allergisch oder sensibilisiert ist. Die Assays können entweder vom in-vitro-Format
(gewöhnlich
ein serologischer Test) oder vom in-vivo-Format (Hautstich-Tests)
sein. Diese Assays werden in der Forschung und in der Gesundheitsvorsorge
verwendet.
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Immunoassays
für die
Quantifizierung von Latex-Allergenen in fabrikmäßig hergestellten Produkten
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Diese
quantitativen Assays bestimmen die Menge von allergenen Proteinen,
die in Latexprodukten vorhanden sind. Sie werden zum Testen von
Latexprodukten wie beispielsweise Latexhandschuhen verwendet, um
den Gehalt an extrahierbaren Latex-Allergenen zu bestimmen. Solche
Immunoassays würden
bei der Latexproduktherstellung, insbesondere unter den Aspekten
von Standardisierung und Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung,
sehr wertvoll sein. Die voraussichtlichen Käufer für solche Immunoassays würden Hersteller
von Latexprodukten und Überwachungsanstalt,
betraut mit der Verantwortung, die Erfüllung der Produktspezifizierung
zu sichern, sein.
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Die
Identifizierung der hauptsächlichen
Latex-Allergene dient einer weiteren nützlichen Funktion in der Gesundheitsvorsorge.
Gereinigte Latex-Allergene können
in der Immunotherapie verwendet werden, um Latex-allergische Patienten
zu desensibilisieren. Wenn das erfolgreich unternommen worden ist,
entwickelt der Patient nicht länger
eine allergische Reaktion gegen Latex. Dies ist besonders wichtig,
wo der Patient in einer Umgebung (z.B. in der Gesundheitsvorsorge)
arbeitet, wo Latexprodukte allgegenwärtig sind.
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Heute
werden von der International Union of Immunological Societies (IUIS)
zehn Latex-Allergene, Hev
b 1 bis Hev b 10, anerkannt. (Es gibt andere Latexproteine, die
von der IUIS in Betracht gezogen werden). Obwohl Anstrengungen unternommen
werden, um nach signifikanten Latexprotein-Allergenen zu suchen, glauben viele
Forscher, daß die
meisten von den hauptsächlichen
Latexprotein-Allergenen
ausgemacht worden sind.
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1995
kündigte
Dr. Donald Beezhold in seinem Vortrag, vorgestellt auf der Int Conf
an Latex Protein Allergy: The Latest Position, ein neues Latex-Allergen
an, das partielle Proteinhomologie zu Patatin, dem Hauptvorratsprotein
der Kartoffeln, hat. Diesem 43-kDa-Protein wird später der
WHO/IUIS-Name Hev
b 7 zugewiesen. Als eine rekombinante Version von Hev b 7 verfügbar wurde,
wird gefunden, daß sie
reaktiv mit IgE von Latex-allergischen Patienten ist. Jedoch ist
der Anteil von Patienten, die gegen rekombinante Hev b 7 sensibilisiert
sind, viel niedriger als erwartet. Western-Blots, die eine aktive
Proteinbande um das 43-kDa-Protein herum zeigten, begegnet man viel
häufiger,
als durch IgE-Bindung an Hev b 7 erklärt werden könnte. Deshalb konnte das rekombinante
Hev b 7 nicht für
das sehr häufige
Auftreten von Latexüberempfindlichkeit
gegen ein Protein von etwa 43 kDa verantwortlich sein. Es ist deshalb
möglich,
daß ein
anderes unbekanntes Latex-Allergen von rund 43 kDa existiert. Die
Suche nach diesem neuen und unbekannten Protein gipfelte in der
vorliegenden Erfindung. Dieses Protein ist von Natur allergen, insofern
als Kontakt mit allergenem Latexprotein (ALP) eine allergische Reaktion
bei Personen induzieren kann, die gegen dieses Protein sensibilisiert
sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Protein, das aus Latex stammt,
der eine allergische Reaktion bei Personen induzieren kann, die
gegen das Protein sensibilisiert sind.
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So
stellt die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein allergenes
Latexprotein (ALP) bereit, dadurch gekennzeichnet, daß das Protein
mindestens 80% Sequenzidentität
mit SEQ ID NO. 12 hat.
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Vorzugsweise
ist das Protein oder seine molekulare Variante dadurch gekennzeichnet,
daß das
Protein die folgenden Eigenschaften hat:
- a)
ein Molekulargewicht von etwa 42000 Dalton hat;
- b) einen isoelektrischen Punkt von etwa 4,7 hat;
- c) mit IgE von Patienten, sensibilisiert gegen das Protein,
bindet; und
- d) die Aminosäuresequenz
wie in 2 (SEQ ID NO. 12) oder kleinere Variationen dieser
Aminosäuresequenz
enthält,
die nicht dazu führen,
daß die
allergenen Eigenschaften des Proteins wesentlich verändert werden.
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Der
zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zum
Erhalt eines Proteins oder seiner molekularen Variante bereit, wo
das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a)
Zentrifugieren des Latex zum Erhalt der Bodenfraktion;
- b) Gefrier-Auftauen der Bodenfraktion zum Erhalt des Latex-B-Serums;
und
- c) Isolieren und Reinigen des Proteins aus dem B-Serum, erhalten
in (b).
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz, codierend das
Protein oder einen Teil des Proteins, wo die DNA-Sequenz wie in 1 ist,
oder kleinere Variationen dieser Sequenz bereit.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung eines Proteins
oder seiner molekularen Varianten in rekombinanter Form bereit,
indem die DNA, codierend das Protein oder eine Variante des Proteins,
in einen geeigneten Vektor insertiert wird und der Vektor induziert
wird, rekombinantes Protein oder in rekombinanter Form, der Variante
des Proteins zu exprimieren, wodurch in diesem Fall die Aminosäuresequenz
der vorstehenden translatierten DNA-Sequenz wie in 2 (SEQ
ID NO. 12) ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
die DNA-Sequenz von dem cDNA-Klon voller Länge, der das ALP codiert. 1 ist
auch in SEQ ID NO. 11 gezeigt.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
von dem ALP, abgeleitet von der Translation des cDNA-Klons, der das ALP
codiert. 2 ist auch in SEQ ID NO. 12
gezeigt.
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3 zeigt
das Spektrum der Matrix-gestützten
Laser-Desorptions-Ionisations-Massenspektrometrie (MALDI-MS)
des allergenen Latexproteins, ALP.
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4 zeigt
einen Western-Blot von ALP nach Trennung des Proteins durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese.
Das Protein ist mit Coomassie Blue gefärbt, um das Vorhandensein und
die elektrophoretische Wanderung von ALP zu zeigen (Bahn 2). Bindung
von humanem IgE von Patienten, sensibilisiert gegen ALP, auf dem
Western-Blot (Bahn 3), polyklonale Antikörper, entwickelt gegen ALP
(Bahn 4), und ein monoklonaler Antikörper, entwickelt gegen ALP
(Bahn 5).
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5 zeigt
einen Western-Blot von ALP nach Trennung des Proteins durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese.
Das Protein ist mit Coomassie Blue gefärbt, um das Vorhandensein und
die elektrophoretische Wanderung von ALP zu zeigen (Bahn 2). Eine
Reaktion, die spezifisch für
das Vorhandensein von Kohlenhydraten ist, wird ausgeführt, um
die Glycosylierung von ALP zu zeigen (Bahn 3).
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6 zeigt
einen Western-Blot des rekombinanten MBP-ALP-Fusionsproteins nach
Trennung durch SDS-PAGE. Das Protein ist mit Coomassie Blue gefärbt, um
die elektrophoretische Wanderung des rekombinanten ALP-Fusionsproteins
zu zeigen (Bahn 3). Bindung von rekombinantem ALP an monoklonale
(Bahn 4) und polyklonale Antikörper
(Bahn 5), entwickelt gegen natives ALP, wird ebenfalls gezeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Protein, das aus dem B-Serum
von zentrifugiertem Latex isoliert wird, der durch Anzapfen des
Kautschukbaums Hevea brasiliensis erhalten wird. Die folgende Beschreibung stellt
ausführlich
dar, wie das Protein isoliert, gereinigt und charakterisiert werden
kann und wie es beim Klonieren der das Protein codierenden cDNA
verwendet werden könnte,
wie rekombinante Versionen des Proteins erhalten werden können, wie
Antikörper
aus dem Protein entwickelt werden könnten und wie das Protein in
Immunoassay und Immunotherapie verwendet werden kann.
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Die
Erfindung erstreckt sich auf ein beliebiges Peptid oder Polypeptid,
welche Begriffe hier austauschbar verwendet werden, außer wo es
anderweitig erforderlich ist, welches wesentliche Identität mit dem
Vorläufer-
oder reifen ALP hat. Polypeptide mit wesentlicher Identität schließen Varianten,
wie beispielsweise allelische Varianten, ein.
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Eine „Variante", wie der Begriff
hier verwendet wird, kann sich auf ein Polynucleotid oder Polypeptid beziehen,
das sich von einem Referenzpolynucleotid bzw. -polypeptid unterscheidet,
aber wesentliche Eigenschaften behält. Eine typische Variante
eines Polynucleotids unterscheidet sich in der Nucleotidsequenz
von einem anderen, dem Referenzpolynucleotid. Änderungen in der Nucleotidsequenz
der Variante können
die Aminosäuresequenz
eines Polypeptids, codiert durch das Referenzpolynucleotid, ändern oder
nicht. Nucleotidänderungen
können
zu Aminosäuresubstitutionen,
-additionen, -deletionen, -fusionen und -trunkationen in dem Polypeptid,
codiert durch die Referenzsequenz, führen, wie nachstehend diskutiert
wird. Eine typische Variante eines Polypeptids unterscheidet sich
in der Aminosäuresequenz
von einem anderen, dem Referenzpolypeptid. Im allgemeinen sind die
Unterschiede begrenzt, so daß die
Sequenzen des Referenzpolypeptids und die der Variante sich überall sehr ähnlich und
in vielen Regionen identisch sind. Eine Variante und das Referenzpolypeptid
können
sich in der Aminosäuresequenz
um eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen in irgendeiner
Kombination unterscheiden. Ein substituierter oder insertierter
Aminosäurerest
kann einer, codiert durch den genetischen Code oder nicht, sein.
Eine Variante eines Polynucleotids oder Polypeptids kann eine natürlich vorkommende,
wie beispielsweise eine allelische, Variante sein, oder sie kann
eine Variante sein, von der nicht bekannt ist, daß sie natürlich vorkommt.
Nicht natürlich
vorkommende Varianten von Polynucleotiden und Polypeptiden können durch
Mutagenesetechniken oder durch direkte Synthese hergestellt werden.
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In
die Varianten schließen
wir geänderte
Polypeptide und Polynucleotide ein. „Geänderte" Nucleinsäuresequenzen, codierend ALP,
schließen
diejenigen Sequenzen mit Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von
verschiedenen Nucleotiden ein, die zu einem Polynucleotid, das das
gleiche wie ALP ist, oder einem Polypeptid mit mindestens einer
funktionellen charakteristischen Eigenschaft von ALP führen. Eingeschlossen
in diese Definition sind Polymorphismen, die unter Verwendung einer
speziellen Oligonucleotidsonde von ALP leicht nachweisbar sein können oder
nicht, und unrichtige oder unerwartete Hybridisierung zu allelischen
Varianten, mit einem Locus, der anders als der normale chromosomale
Locus für
die ALP codierende Polynucleotidsequenz ist. Das codierte Protein
kann ebenfalls „geändert" sein und kann Deletionen,
Insertionen oder Substitutionen von Aminosäureresten enthalten, welche
eine stumme Änderung
erzeugen und zu einem funktionell äquivalenten ALP führen. Vorsätzliche
Aminosäuresubstitutionen
können
auf der Basis von Ähnlichkeit in
Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder in der amphipathischen Natur der
Reste ausgeführt
werden, solange wie die biologische oder immunologische Aktivität von ALP
erhalten wird. Zum Beispiel können
negativ geladene Aminosäuren
Asparaginsäure
und Glutaminsäure
einschließen,
können
positiv geladene Aminosäuren
Lysin und Arginin einschließen
und können
Aminosäuren
mit ungeladenen polaren Kopfgruppen mit ähnlichen Hydrophiliewerten
Leucin, Isoleucin und Valin; Glycin und Alanin; Asparagin und Glutamin;
Serin und Threonin; sowie Phenylalanin und Tyrosin einschließen.
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Fragmente
von ALP können
verschiedenartige Formen annehmen und sind in der Beschreibung ebenfalls
offenbart. Ein Fragment ist ein Polypeptid mit einer Aminosäurefrequenz,
die vollständig
die gleiche ist wie ein Teil, aber nicht alles, von der Aminosäuresequenz
von ALP oder einer Variante davon. Fragmente können „freistehend" sein oder innerhalb
eines größeren Polypeptids
enthalten sein, von welchem sie einen Teil oder eine Region, am
meisten bevorzugt als einzelne zusammenhängende Region, bilden. Zu repräsentativen
Beispielen von Polypeptidfragmenten gehören zum Beispiel Fragmente
von etwa der Aminosäurenummer
1–20, 21–40, 41–60, 61–80, 81–100 und
101 bis zum Ende des ALP-Polypeptids. In diesem Zusammenhang schließt „etwa" die speziell angeführten Bereiche
größer oder
kleiner um mehrere, 5, 4, 3, 2 oder 1 Aminosäure an einem äußersten
Ende oder an beiden äußersten
Enden ein.
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Zu
bevorzugten Fragmenten gehören
zum Beispiel Trunkationspolypeptide mit der Aminosäuresequenz
des ALP-Polypeptids, ausgenommen die Deletion einer kontinuierlichen
Reihe von Resten, die den Aminoterminus einschließt, oder
einer kontinuierlichen Reihe von Resten, die den Carboxylterminus
einschließt,
oder die Deletion von zwei kontinuierlichen Reihen von Resten, wobei
eine den Aminoterminus einschließt und eine den Carboxylterminus
einschließt.
Ebenfalls bevorzugt werden Fragmente, die durch strukturelle oder
funktionelle Attribute gekennzeichnet sind, wie beispielsweise Fragmente,
die alpha-Helix und eine alpha-Helix erzeugende Regionen, β-Blatt und β-Blatt-erzeugende
Regionen, Drehung und Drehung-erzeugende Regionen, Knäuel und
Knäuel-erzeugende
Regionen, hydrophile Regionen, hydrophobe Regionen, alpha-amphipathische
Regionen, beta-amphipathische Regionen, flexible Regionen, Oberfläche-erzeugende Regionen,
Substrat-bindende Regionen und Regionen mit hohem antigenen Index
umfassen. Andere bevorzugte Fragmente sind biologisch aktive Fragmente.
Biologisch aktive Fragmente sind diejenigen, die Rezeptoraktivität vermitteln,
einschließlich
derjenigen mit einer ähnlichen
Aktivität
oder einer verbesserten Aktivität oder
mit einer verminderten unerwünschten
Aktivität.
Gleichfalls eingeschlossen sind diejenigen, die antigen oder immunogen
in einem Lebewesen, insbesondere in einem Menschen, sind, wenn zum
Beispiel gewünscht wird,
ALP-Bindung zu blockieren.
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Vorzugsweise
behalten alle diese Polypeptidfragmente die biologische Aktivität von ALP,
einschließlich
der antigenen Aktivität.
Varianten der definierten Sequenz und der Fragmente bilden ebenfalls
einen Teil der vorliegenden Beschreibung. Bevorzugte Varianten sind
diejenigen, die von den Referenzen durch konservative Aminosäuresubstitutionen
variieren – d.h.
diejenigen, die einen Rest mit einem anderen mit ähnlichen charakteristischen
Eigenschaften substituieren. Typische derartige Substitutionen gibt
es zwischen Ala, Vat, Leu und Ile; zwischen Ser und Thr; zwischen
den sauren Resten Asp und Glu; zwischen Asn und Gln; und zwischen
den basischen Resten Lys und Arg; oder den aromatischen Resten Phe
und Tyr. Besonders bevorzugt werden Varianten, bei denen mehrere,
5–10,
1–5 oder
1–2 Aminosäuren in
irgendeiner Kombination substituiert, deletiert oder addiert sind.
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Im
wesentlichen identische Polypeptide bilden eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und schließen diejenigen mit Variation
in mindestens einem Teil des Moleküls mit der Option, einen anderen
Teil unverändert
zu behalten, ein. Wenn so zum Beispiel das im wesentlichen identische
Polypeptid die Aktivität
von ALP nachahmen soll, dann kann es vorzuziehen sein, spezielle
Subregionen unverändert
zu behalten, während Änderungen
in einer oder mehreren von den anderen Subregionen, wenn gewünscht, angenommen
werden. Die Änderungen
können
Deletion solcher Subregionen einschließen, wodurch sich aktive Fragmente
ergeben.
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Die
Polypeptide mit wesentlicher Identität haben vorzugsweise mindestens
80% Identität
mit einem entsprechenden Polypeptid, welches Vorläufer- oder
reifes ALP ist. Stärker
bevorzugt gibt es mindestens 90% Identität, wie beispielsweise mindestens
95% oder mindestens 98% Identität.
Sequenzidentität
wird geeigneterweise mit einem Computerprogramm bestimmt, obwohl
andere Verfahren verfügbar
sind. Wir bevorzugen, daß die
Identität
unter Verwendung des Gap-Programms von Genetic Computer Group (1994)
beurteilt wird (siehe Program Manual for the Wisconsin Package,
Version 8, (Programmhandbuch für
das Wisconsin-Paket, Version 8), Madison, Wisconsin, USA).
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"Identität" ist ein Maß der Identität von Nucleotidsequenzen
oder Aminosäuresequenzen.
Im allgemeinen sind die Sequenzen so ausgerichtet, daß die Übereinstimmung
mit der höchsten
Ordnung erhalten wird. „Identität" an sich hat eine
auf dem Fachgebiet anerkannte Bedeutung und kann unter Verwendung
veröffentlichter
Techniken berechnet werden. Siehe: z.B.: (COMPUTATIONAL MOLECULAR
BIOLOGY (Molekularbiologie auf dem Computer), Lesk, A. M., Hrsg.,
Oxford University Press, New York, 1988; BIOCOMPUTING: INFORMATICS
AND GENOME PROJECTS (Biocomputing, Informatik und Genomprojekte),
Smith, D. W., Hrsg.: Academic Press, New York, 1993; COMPUTER ANALYSIS
OF SEQUENCE DATA, PART 1 (Computeranalyse von Sequenzdaten, Teil
1), Griffin, A. M., und Griffin, H. G., Hrsg., Humana Press, New
Jersey, 1994; SEQUENCE ANALYSIS IN MOLECULAR BIOLOGY (Sequenzanalyse
in der Molekularbiologie), von Heinje, G., Academic Press, 1987;
und SEQUENCE ANALYSIS PRIMER (Primer für die Sequenzanalyse), Gribskov,
M., und Devereux, J., Hrsg., M Stockton Press, New York, 1991).
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Obwohl
es eine Anzahl von Verfahren gibt, um die Identität zwischen
zwei Polynucleotid- oder Polypeptidsequenzen zu messen, ist den
Fachleuten der Begriff „Identität" bekannt (Carillo,
H., und Lipton, D., SIAM J Applied Math (1988) 48: 1073). Zu Verfahren,
die gewöhnlich
angewendet werden, um Identität
oder Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen zu bestimmen, gehören, ohne aber darauf begrenzt
zu sein, diejenigen, die in dem Guide to Huge Computers (Leitfaden
zu Riesencomputern), Marlin J. Bishop, Hrsg., Academic Press, San
Diego, 1994, und Carillo, H., und Lipton, D., SIAM J Applied Math
(1988) 48: 1073, offenbart sind. Verfahren zur Bestimmung von Identität und Ähnlichkeit
sind in Computerprogrammen kodifiziert. Zu bevorzugten Verfahren
von Computerprogrammen zur Bestimmung von Identität und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen, gehört,
ohne aber darauf begrenzt zu sein, das GCS-Programmpaket (Devereux,
J., et al., Nucleic Acids Research (1984) 12(1): 387); BLASTP, BLASTN,
FASTA (Atschul, S. F., et al., J. Mol. Biol. (1990) 215: 403).
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Als
Veranschaulichung ist durch ein Polynucleotid, das eine Nucleotidsequenz
mit mindestens, zum Beispiel, 95% „Identität" mit einer Referenznucleotidsequenz
von SEQ ID NO: 11 hat, beabsichtigt, daß die Nucleotidsequenz des
Polynucleotids identisch mit der Referenzsequenz ist, außer daß die Polynucleotidsequenz
bis zu fünf
Punktmutationen pro jeweils 100 Nucleotide der Referenznucleotidsequenz
von SEQ ID NO: 11 einschließen
kann. Mit anderen Worten können,
um ein Polynucleotid mit einer Nucleotidsequenz zu erhalten, die
zu mindestens 95% identisch mit einer Referenznucleotidsequenz ist,
bis zu 5% der Nucleotide in der Referenzsequenz deletiert oder mit
einem anderen Nucleotid substituiert sein, oder eine Anzahl von
Nucleotiden bis zu 5% der gesamten Nucleotide in der Referenzsequenz
kann in die Referenzsequenz insertiert sein. Diese Mutationen der
Referenzsequenz können
an der 5- oder 3-terminalen Position der Referenznucleotidsequenz
oder irgendwo zwischen diesen terminalen Positionen, verstreut angeordnet
entweder einzeln unter den Nucleotiden in der Referenzsequenz oder
in einer oder mehreren zusammenhängenden
Gruppen innerhalb der Referenzsequenz, erfolgen.
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In ähnlicher
Weise ist durch ein Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz mit mindestens,
zum Beispiel, 95% „Identität" mit einer Referenzaminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 12 hat, beabsichtigt, daß die Aminosäuresequenz
des Polypeptids identisch mit der Referenzsequenz ist, außer daß die Polypeptidsequenz bis
zu fünf
Aminosäureänderungen
pro jeweils 100 Aminosäuren
der Referenzaminosäure
von SEQ ID NO: 12 einschließen
kann. Mit anderen Worten können,
um ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz zu erhalten, die
zu mindestens 95% identisch mit einer Referenzaminosäuresequenz
ist, bis zu 5% der Aminosäurereste in
der Referenzsequenz deletiert oder mit einer anderen Aminosäure substituiert
sein, oder eine Anzahl von Aminosäuren bis zu 5% der gesamten
Aminosäurereste
in der Referenzsequenz können
in die Referenzsequenz insertiert sein. Diese Änderungen der Referenzsequenz
können
an der Amino- oder Carboxy-terminalen Position der Referenzaminosäuresequenz
oder irgendwo zwischen diesen terminalen Positionen, verstreut angeordnet
entweder einzeln zwischen den Resten in der Referenzsequenz oder
in einer oder mehreren zusammenhängenden
Gruppen innerhalb der Referenzsequenz, erfolgen.
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Die
Polypeptide dieser Erfindung können
innerhalb einer längeren
Sequenz in der Form von zum Beispiel einem Fusionsprotein eingebettet
sein. So können
die Polypeptide in der Form des „reifen" Proteins sein oder können Teil
eines größeren Proteins
wie beispielsweise eines Fusionsproteins sein. Es ist oft vorteilhaft, eine
zusätzliche
Aminosäuresequenz
einzuschließen,
die sekretorische oder Leader-Sequenzen,
Pro-Sequenzen, Sequenzen, die bei der Reinigung helfen, wie beispielsweise
mehrfache Histidinreste, oder eine zusätzliche Sequenz für Stabilität während der
rekombinanten Produktion enthält.
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Die
Polypeptide, die Fragmente sind, behalten vorzugsweise die gewünschte Funktion
von ALP. Die Fragmente umfassen geeigneterweise mindestens 10 Aminosäuren, stärker bevorzugt
mindestens 20 Aminosäuren
und typischerweise mindestens 40 Aminosäuren.
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BEISPIEL 1. ISOLATION
UND REINIGUNG VON PROTEIN
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Frischer
Latex von Hevea-brasiliensis-Bäumen
(Klon RRIM 600) wird in gekühlte
Behälter
gesammelt. Der Latex wird mit 19000 U/min (43000 g) auf einer Hochgeschwindigkeitszentrifuge
Sorvall RC 5C für
1 h bei 4–7°C zentrifugiert,
um ihn in drei Hauptfraktionen zu trennen: die obere Fraktion, die
der Kautschukrahm ist, die schwere Bodenfraktion und das C-Serum,
das sich dazwischen befindet. Latex-B-Serum wird, basierend auf dem Verfahren
von Hsia (1958) Trans Instn Rubb Ind, hergestellt. Die Latex-Bodenfraktion von
zentrifugiertem Latex wird durch Resuspendierung in 0,4 M Mannitol
gewaschen und durch Zentrifugation gewonnen. Die gewaschene Bodenfraktion
wird dann wiederholtem Gefrieren und Auftauen unterworfen, um die
Lutoide zu zerreißen,
die ihre Hauptbestandteile sind. Die lutoidische Flüssigkeit,
das B-Serum, wird als Überstand
nach erneuter Zentrifugation gewonnen.
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B-Serum
wird über
Nacht gegen 0,3 mM Natriumborat und 0,016 M Borsäure pH 7 im Kühlraum dialysiert.
Darauf folgt Filtration durch Whatman-Filterpapier Nr. 1. Zehn ml
des filtrierten B-Serums werden auf eine Säule mit Carboxymethylzellulose
CM32 (Whatman) (20 cm × 1,5
cm), äquilibriert
mit 0,09 M Natriumborat und 0,016 M Borsäure, pH 8,6, aufgegeben. Proteine
werden mit einem Gradienten von 150 ml von 0,09 M Natriumborat und
0,016 M Borsäure,
pH 8,6, gegen 150 ml von 0,9 M Natriumborat und 0,16 M Borsäure, pH 8,6,
eluiert. Zwei-ml-Fraktionen werden mit einer Geschwindigkeit von
2,6 min/Fraktion gesammelt. Die nicht retardierten Materialien (d.h.
die Fraktionen 3 bis 11) werden in eine Säule DE 52 (Whatman) (12 cm × 1,5 cm), äquilibriert
mit 0,1 M Tris-HCl, pH 8, eingegeben. Das Protein wird mit einem
Gradienten von 0–0,5
M NaCl in dem gleichen Puffer eluiert. Fraktionen, die Proteine
von etwa 43 kDa, wie durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
bestimmt, enthalten, werden mit Serumlatex-allergischen Patienten
auf Immunoglobulin-IgE-Bindung getestet. Die ALP enthaltenden Fraktionen
werden identifiziert und gepoolt. Das ungefähre Molekulargewicht von ALP,
bestimmt durch Vergleichen der Wanderung von ALP mit der von verschiedenen
Kalibrierungsmarkern, beträgt
42 kDa (4 Bahn 2).
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BEISPIEL 2. BESTIMMUNG
VON MOLEKULARGEWICHT UND ISOELEKTRISCHEM PUNKT UND AMINOSÄURESEQUENZIERUNG
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Das
genaue Molekulargewicht des allergenen Latexproteins, ALP, bestimmt
durch Massenspektrometrie, beträgt
42975. Das Spektrum der Matrix-gestützten Laser-Desorptions-Ionisations-Massenspektrometrie (MALDI-MS)
der Proteinprobe wird in 3 gezeigt.
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Der
isoelektrische Punkt (pI) von ALP wird durch isoelektrische Fokussierung
(IEF) bestimmt. Die Wanderung des Proteins auf dem IEF-Gel wird
gemessen und mit Protein-Kalibrierungsstandards von bekanntem pI
verglichen. Es wird geschätzt,
daß der
pI von ALP 4,7 beträgt.
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Es
wird gefunden, daß das
Protein an dem N-Terminal blockiert ist. In-situ-Digestion durch
Trypsin führte
zu mehreren Fragmenten. Partielle Aminosäuresequenzen werden für drei von
diesen Fragmenten erhalten.
Sequenz 1 (SEQ ID NO. 1): YLDVQYSQFR
Sequenz
2 (SEQ ID NO. 2): YSLFSEPEK
Sequenz 3 (SEQ ID NO. 3): LPTTIIPAHGGFSSR
wobei
die Buchstaben des Alphabets akzeptierte Abkürzungen für einzelne Aminosäuren sind.
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Sequenz
1 ist von einem Peptid von 1319 Da abgeleitet. Die durch Massenspektrometrie
erhaltenen Aminosäuresequenzdaten
werden gegen die Proteinsequenz-Datenbank des National Centre for
Biotechnology Information (NCBI), USA, verglichen, wobei der BLAST-Algorithmus
verwendet wird. Die Suche enthüllte, daß die Aminosäuresequenzen
partielle Homologie mit dem „frühen knöllchenspezifischen
Protein" von Glycine
max hatten.
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Sequenz
2 ist von einem Peptid von 1100 Da abgeleitet. Die Sequenz zeigte
partielle Homologie mit dem „frühen knöllchenspezifischen
Protein" von Medicago
truncatula.
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Sequenz
3 ist von einem Peptid von 1556 Da abgeleitet. Die Sequenz zeigte
partielle Homologie mit dem „frühen knöllchenspezifischen
Protein" von Glycine
max.
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BEISPIEL 3. BESTIMMUNG
DER GLYCOSYLIERUNG VON ALP
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Um
zu demonstrieren, daß ein
Kohlenhydrat an das ALP-Protein gebunden ist (was ALP zu einem 'glycosylierten Protein' oder Glycoprotein
macht), werden gereinigte Proteine durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) auf 15-%-Gelen getrennt und elektrophoretisch auf eine
Nitrozellulose-Membran überführt, um
einen Western-Blot zu erhalten. Die Membran wird mit Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung (PBS)
gewaschen und dann im Dunkeln für
20 min unter Rühren
in 10 mM Natriumperiodat/EDTA eingetaucht. Im Anschluß daran
wird die Membran drei Mal mit PBS für 10 Minuten in jedem Zyklus
gewaschen. Die Membran wird als nächstes in eine Lösung, hergestellt
aus Biotin-Hydrazid in Natriumacetat/EDTA, überführt und für 60 Minuten wird Rühren ausgeführt. Nachdem
drei Zyklen mit Tris-gepufferter Kochsalzlösung (TBS) gewaschen worden
sind, wird die Membran blockiert und dann über weitere drei Zyklen mit
TBS gewaschen. Die Membran wird dann für 60 min in Streptavidin-alkalische
Phosphatase eingetaucht. Nach weiteren drei Zyklen des Waschens
mit TBS wird die Membran in eine Lösung von 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat/Nitroblau-Tetrazolium-(BCIP/NBT)-Substrat eingetaucht.
Das Erscheinen des gefärbten
Reaktionsprodukts der alkalischen Phosphatase zeigte das Vorhandensein
der Kohlenhydrat-Komponente des Glycoproteins an (5).
-
BEISPIEL 4. HERSTELLUNG
VON ANTIKÖRPERN
GEGEN ALP
-
Sowohl
polyklonale Antikörper
als auch monoklonale Antikörper
werden erfolgreich gegen ALP entwickelt.
-
Polyklonale
Antikörper
gegen ALP
-
Eine
reine Zubereitung von ALP (ungefähr
0,5 ml von 0,5 mg ALP/ml) in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
wird mit einem gleichen Volumen von komplettem Freunds-Adjuvans
gemischt und dieses Antigen-Gemisch wird subkutan in den Rücken von
Kaninchen injiziert. Sieben Booster-Dosen der gleichen Antigen-Formulierung,
aber mit inkomplettem Freunds-Adjuvans werden in zwei-Wochen-Intervallen verabreicht.
Blut wird von den Kaninchen abgenommen, um das Antiserum zu erhalten,
das polyklonale Antikörper gegen
ALP enthielt.
-
Um
die Bindung polyklonaler Antikörper
an ALP zu demonstrieren, wird ein Western-Blot des Proteins auf
Nitrozellulosemembran wie in Beispiel 3 hergestellt. Die Nitrozellulosemembran
wird mit 5% fettfreier Milch in PBS blockiert und dann für 90 min
mit polyklonalen anti-ALP-Antikörpern
(verdünnt
1:800 in PBS-Milch) als dem primären
Antikörper
inkubiert. Nach drei Zyklen des Waschens mit PBS-Milch wird die Nitrozellulosemembran
für 1 h
mit dem sekundären
Antikörper,
anti-Kaninchen-IgG, konjugiert mit alkalischer Phosphatase, inkubiert.
Nach weiteren drei Zyklen des Waschens mit PBS-Milch wird die Nitrozellulosemembran
für 10
min in Tris-gepufferter Kochsalzlösung (TBS) inkubiert, bevor
sie in 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat/Nitroblau-Tetrazolium-(BCIP/NBT)-Substrat
eingetaucht wird, um das gefärbte
Reaktionsprodukt der alkalischen Phosphatase zu erzeugen. Die Bindung
von polyklonalen Antikörpern
an ALP auf einem Western-Blot des Proteins nach Trennung des Proteins
durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
ist in 5 gezeigt (Bahn 4).
-
Monoklonale
Antikörper
gegen ALP
-
Milz-Zellen
von einer Balb/c-Maus, immunisiert mit Latex-C-Serum, werden mit
Mäuse-Myelom-Zellen fusioniert,
indem Protokollen gefolgt wird, die früher von Kohler und Milstein
beschrieben wurden (12, 13). Die resultierenden Hybridomzellen werden
auf Antikörper
gescreent, die spezifisch für
C-Serum-Proteine
sind. Ausgewählte
Hybridome werden zweimal rekloniert und sekretierte monoklonale
Antikörper
werden entweder in ungereinigter Form in Hybridomzellüberständen oder
als Zubereitungen, gereinigt durch Affinitätschromatographie, verwendet.
-
Um
die Bindung monoklonaler Antikörper
an ALP zu demonstrieren, wird ein Western-Blot des Proteins auf
Nitrozellulosemembran hergestellt und verarbeitet wie für den polyklonalen
Antikörper,
außer
daß monoklonaler
Antikörper
gegen ALP als primärer
Antikörper
verwendet wird, während
Anti-Maus-IgG, konjugiert mit alkalischer Phosphatase, als der sekundäre Antikörper verwendet
wird. Die Bindung von monoklonalen Antikörpern an ALP auf einem Western-Blot
des Proteins nach Trennung des Proteins durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
ist in 4 (Bahn 5) gezeigt.
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Rekombinante monoklonale
Antikörper
gegen ALP
-
Eine
erwartete Variation des herkömmlichen
monoklonalen Antikörpers
ist der rekombinante Antikörper,
wodurch der Antikörper
unter Verwendung eines spezifischen Segments der DNA erzeugt werden
kann, das die Aminosäuresequenz
des Antikörpers
oder eines funktionellen Fragments des Antikörpers, wie beispielsweise ein
variables Fragment mit einfacher Kette, codiert. Es gibt mehrere
Herangehensweisen für
die Entwicklung rekombinanter Antikörper, von denen hier ein Beispiel
dargestellt wird. Antikörper-Genbanken werden
zuerst zum Beispiel durch PCR-Amplifikation aus B-Lymphozyten-cDNA aufgebaut. Um
diese Banken zu screenen, werden Antikörper auf der Oberfläche von
Mikroorganismen, die das Gen des Antikörpers enthalten, angezeigt
(Phagen-Display). Sie werden mit dem Antigen-Protein herausgefordert,
um spezifische Klone zu identifizieren, die einen Antikörper erzeugen,
der an dieses Protein bindet. Sobald der Organismus, der das Antikörper-Gen
trägt,
identifiziert ist, können
dann spezifische Klone amplifiziert und verwendet werden, um das
Antikörperfragment
in E. Coli oder einem anderen geeigneten Organismus herzustellen.
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BEISPIEL 5. DEMONSTRATION
VON PROTEIN-ALLERGENIZITÄT
-
Ein
Western-Blot des gereinigten Proteins wird mit Blutserum von Latex-allergischen
Patienten inkubiert, um festzustellen, ob IgE (das Immunoglobulin,
das die allergische Reaktion vermittelt) an das Protein gebunden
ist. Bindung des IgE an das Protein zeigte an, daß das Protein
allergen ist.
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Um
Protein-IgE-Bindung in Western-Blots nachzuweisen, wird einer ähnlichen
Verfahrensweise wie in Beispiel 2 gefolgt, ausgenommen, daß die Nitrozellulosemembran über Nacht
mit Serum, gepoolt von mehreren Latex-allergischen Patienten (verdünnt 1:5,25
in PBS-Milch und 0,05% Natriumazid), als dem primären Antikörper inkubiert
wird. Antihumanes IgE, konjugiert mit alkalischer Phosphatase, diente
als der sekundäre
Antikörper.
Die Bindung von humanem IgE an ALP auf einem Western-Blot des Proteins
nach Trennung des Proteins durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
wird in 4 (Bahn 3) gezeigt.
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BEISPIEL 6. HERSTELLUNG
UND KLONIEREN DER ALP CODIERENDEN cDNA
-
Die
komplementäre
DNA (cDNA), codierend die Aminosäuresequenz
von ALP, kann in einem Wirt wie beispielsweise einem Mikroorganismus
kloniert und multipliziert werden. Der Mikroorganismus kann aus
der Gruppe, bestehend aus Bakterien, Hefe und Viren, ausgewählt werden.
Höhere
Pflanzenzellen können
ebenfalls als Vektoren verwendet werden. Das ALP-Protein in rekombinanter
Form kann dann in dem gleichen Wirt oder in einem alternativen Wirt
synthetisiert werden. Das Folgende ist eine Beschreibung des Verfahrens,
das verwendet wird, um die cDNA von ALP zu klonieren. Standardverfahren
werden bei der Herstellung und Reinigung von DNA, Mini- und Maxipreps,
DNA-Reinigung, Restriktionsendonuclease-Digestionen, Agarose-Gel-Elektrophorese,
Ligationen, Transformationen und Poly(A)+-mRNA-Isolierung
durch oligo(dT)-Zellulose-Säulenchromatographie
verwendet.
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Herstellung
von Latex-mRNA
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Latex
wird durch Anzapfen des Hevea-brasiliensis-Baums gesammelt. Bevor
der Baum angezapft wird, wird er mit einem sterilisierten Drainageabflußrohr ausgestattet.
Unmittelbar nach dem Zapfen werden der Einschnitt und das Abflußrohr mit
etwa 20 ml von 2 × RNA-Extraktionspuffer
(0,1 mol Tris-HCl,
0,3 mol LiCl, 0,01 mol EDTA, 10% SDS, pH 9,5) gewaschen. Der Latex
wird dann mit 100 ml RNA-Extraktionspuffer
bis zu einem insgesamt gesammelten Volumen von 200 ml in einen sterilen
Erlenmeyer- Kolben
heruntergewaschen. Im Labor wird der Latex gut gemischt und in Polyallomerröhrchen mit
112700 g für
30 Minuten bei 15°C
zentrifugiert. Die wässerige
Phase wird behutsam in sterile Zentrifugenröhrchen dekantiert, und die
anschließende Verarbeitung
der wässerigen
Phase, um die gesamte RNA zu isolieren, wird entsprechend dem Verfahren
von Prescott und Martin (1987) Plant Mol Biol Rep durchgeführt.
-
Synthese von
ALP-cDNA
-
cDNA-Synthese
des ersten Strangs wird durch umgekehrtes Transkribieren von 1 Mikrogramm
der Gesamt-Latex-RNA in 20 μl
Volumen unter Verwendung des GeneRacerTM-Kits
(Invitrogen, USA) nach den Anweisungen des Verkäufers hergestellt. Die Synthese
von cDNA wird durch PCR-Amplifikation bewerkstelligt.
-
Die
cDNA wird durch PCR ohne vorherige Reinigung amplifiziert. Jede
Reaktion wird in einem 50-μl-Volumen,
enthaltend 2 μl
der vorstehenden Reaktion des ersten Strangs, 12,5 μM GeneRacerTM-3'-Primer (5'-GCTGTCAACGATACGCTACGTAACG-3' (SEQ ID NO. 4),
wo A, G, C und T die Abkürzungen
für die Nucleotidbasen
Adenin, Guanin, Cytosin bzw. Thymin sind), 12,5 μM des spezifischen Primers,
0,2 mMol dATP, 0,2 mMol dTTP, 0,2 mMol dCTP, 0,2 mMol dGTP, pH 7,5,
1 Einheit Taq High Fidelity (Roche Diagnostics GmbH), 10 mM Tris-HCl,
1,5 mM MgCl2, 50 mM KCl, pH 8,3 und überschichtet
mit 50 μl
Mineralöl,
durchgeführt.
Die PCR-Reaktion fand in einem Thermocycler statt, wobei den Instruktionen
des Herstellers gefolgt wurde. Eine zweite Runde von PCR wird wie
zuvor durchgeführt,
aber es werden 5 μl
der PCR der ersten Runde als Templat verwendet. 20 μl des PCR-Amplifikationsprodukts
werden für
die Analyse auf einem 1,0-%-Agarose-Gel, gefärbt mit Ethidiumbromid, verwendet.
-
Klonieren
von ALP-cDNA
-
Das
PCR-Produkt (etwa 1,5 kb in der Größe) wird nach den Instruktionen
des Verkäufers
in den TOP®-Vektor
(Invitrogen, USA) ligiert. Das Ligat (2 μl) wird für die Transformation von One
Shot® TOP10
Chemically Competent Escherichia coli (Invitrogen, USA) gegen Ampicillin-Resistenz
verwendet. Nach dem Inkubieren über
Nacht bei 37°C
in Agar-Medium, enthaltend Ampicillin (100 μg/ml), wurden Transformanten
durch Farbauswahl mit Xgal (80 μg/ml)/IPTG
(3 mmol/l) ausgesucht. Die ausgesuchten Klone werden durch Miniprep-Assay
unter Verwendung des Wizard® SV Minipreps DNA Purification
System (Promega, USA) nach den Instruktionen des Verkäufers gescreent.
1 μg der
ausgewählten
Klone wird dann zur Nucleinsäuresequenzierung
geschickt.
-
Die
DNA-Sequenzen (1394 Basenpaare, 1 und SEQ
ID NO. 11) werden in die Aminosäuren
translatiert, die sie codiert haben (2 und SEQ
ID NO. 12). Die Aminosäuresequenz
umfaßte
die folgenden Segmente:
- 1) ctaccaactactattatacctgctcatggtggatttagt
(SEQ ID NO. 5: an Position 384 bis 422) codiert das Peptid LPTTIIPAHGGFS
(SEQ ID NO. 6)
- 2) taccttgatgtccaatattcgcaattccgg (SEQ ID NO. 7: an Position
429 bis 458) codiert das Peptid YLDVQYSQFR (SEQ ID NO. 8)
- 3) tattctttattcagtgagccagaaaaa (SEQ ID NO. 9: an Position 897
bis 923) codiert das Peptid YSLFSEPEK (SEQ ID NO. 10)
wo
a, g, c und t die Abkürzungen
für die
Nucleotidbasen Adenin, Guanin, Cytosin bzw. Thymin sind. Wie früher bemerkt
waren diese drei Proteindomänen
unabhängig
durch Massenspektrometrie identifiziert worden. Die Anmelder bemerken,
daß kleinere
Variationen der DNA-Sequenz die Grundeigenschaften des Peptids,
das die DNA codiert, nicht wesentlich ändern würden.
-
BEISPIEL 7. ÜBEREXPRESSION
VON REKOMBINANTEN ALP
-
Es
gibt mehrere kommerzielle Kits, die für die Überexpression des allergenen
Latexproteins verwendet werden können.
In diesem Beispiel wird das pMAL-c2-Protein-Fusions- und -Reinigungssystem
(New England Biolabs, USA) verwendet, um rekombinantes Protein aus
seiner klonierten cDNA zu überexprimieren.
Die Verfahrensweisen, verwendet für die Induktion der Überproduktion
von Fusionsprotein, Reinigung durch Affinitätschromatographie, Spaltung
von Fusionsprotein durch Faktor-Xa-Protease und Reinigung des Zielproteins durch
Hydroxyapatit-Chromatographie, sind entsprechend den Instruktionen
des Verkäufers.
In diesem Beispiel wird Isopropylthiogalactosid (IPTG) als Inducer
für das
Expressionssystem verwendet.
-
Die
ALP-cDNA wird in den Vektor pMAL-c2 in dem gleichen translationalen
Leserahmen wie das malE-Gen des Vektors subkloniert. Die Bakterienzellen
werden über
Nacht bei 37°C
auf einer LB-Indikatorplatte, enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin, 10 μmol
Isopropylthiogalactosid (IPTG) und 10 μg/ml Xgal, gezüchtet. Weiße Kolonien
werden ausgesucht und durch Miniprep-Assay auf das Vorhandensein
des MBP-Fusionsplasmids gescreent. Ein positiver Klon wird dann
für die Überproduktion
des REF-Proteins genommen. IPTG-induzierte E.-coli-Zellen werden
durch einen Gefrier (–20°C)/Auftau-Zyklus
(Umgebungstemperatur) und Ultraschallbehandlung (Vibra Cell, Sonics & Materials Inc.,
USA) im Eiswasserbad mit 15-Sekunden-Pulsen für 3 Minuten aufgeschlossen.
Die Freisetzung von Fusionsprotein, eluiert aus der Amylose-Säule, wird
durch Prüfen
auf Protein überwacht.
In Anbetracht dessen, daß die
Aminosäuresequenz
des Peptids durch die cDNA-Sequenz in dem Expressionsvektor bestimmt
wird, bemerken die Anmelder, daß kleinere Änderungen
in der cDNA-Sequenz die charakteristischen Grundeigenschaften des
rekombinanten Proteins nicht wesentlich ändern würden. 6 zeigt
das exprimierte rekombinante Protein und seine Bindung an Antikörper, die
gegen seinen nativen (natürlichen)
Gegenpart, gereinigt aus natürlichem
Kautschuklatex, entwickelt worden waren.
-
BEISPIEL 8. VERWENDUNG
VON ALP IN IMMUNOASSAYS
-
Natives
oder rekombinantes ALP oder seine molekulare Variante (ein Protein ähnlich ALP,
aber sich leicht unterscheidend, zum Beispiel in einigen Aminosäuren) kann
für sich
allein oder in Kombination mit einem Antikörper, entwickelt gegen ALP
oder seine molekulare Variante, in Immunoassays verwendet werden.
Molekulare Varianten von ALP können
natürlicherweise
in Latex vorkommen oder können
als Ergebnis von Laboratoriumsmanipulation existieren. Derartige
Varianten von ALP mögen
sich nur leicht voneinander unterscheiden (z.B. durch einige Aminosäuren) und
sie haben im wesentlichen ähnliche
Grundfunktionen oder charakteristische Eigenschaften einschließlich Allergenizität. Derartige
Immunoassays können
in vielen verschiedenen Formaten aufgebaut werden, aber sie stützen sich
im Grunde auf die immunologische Reaktion zwischen einem Antikörper und
seinem Antigen. Der Antikörper
kann in diesem Fall ein Antikörper
gegen ALP oder seine molekulare Variante oder humanes IgE sein.
Sein Antigen kann natives oder rekombinantes ALP oder seine molekulare
Variante oder ein Peptid sein, das die Epitop-Stelle von ALP oder
seiner molekularen Variante verkörpert.
-
Der
Immunoassay kann für
die Diagnose oder für
die Diagnose von Allergie gegen ALP oder Allergie gegen Latex im
allgemeinen verwendet werden. In einem andersartigen Format kann
der Immunoassay für den
Nachweis von ALP in Latex oder Latexprodukten verwendet werden.
-
BEISPIEL 9. VERWENDUNG
VON ALP IN DER IMMUNOTHERAPIE
-
Immunotherapie
ist eine vorbeugende Behandlung für allergische Reaktionen, die
ausgeführt
wird, indem allmählich
zunehmende Dosen des Allergens, gegen welches die Person allergisch
ist, gegeben werden. Die inkrementellen Zunahmen des Allergens bewirken,
daß das
Immunsystem weniger empfindlich gegenüber der Substanz wird, wenn
der Substanz in der Zukunft begegnet wird. Es gibt verschiedene
Behandlungsprotokolle für
Immunotherapie. Als Beispiel kann Immunotherapie mit ALP durch Injizieren
einer gereinigten Probe von ALP in die Haut des Arms ausgeführt werden.
Eine Injektion kann einmal in der Woche für etwa 30 Wochen gegeben werden,
wonach Injektionen alle zwei Wochen verabreicht werden können. Schließlich können Injektionen
alle vier Wochen gegeben werden. Die Dauer der Therapie kann drei
oder vier Jahre, manchmal langer sein. An Stelle von nativem ALP
kann Immunotherapie auch mit einem geeigneten rekombinanten ALP
oder der molekularen Variante von ALP (ein Protein ähnlich ALP,
aber sich leicht unterscheidend, zum Beispiel in einigen Aminosäuren) oder
einem Peptid, darstellend einen Teil von ALP oder seiner molekularen
Variante, ausgeführt
werden.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung kann der Fachmann leicht die wesentlichen
charakteristischen Eigenschaften der vorliegenden Erfindung feststellen
und kann, ohne von deren Geist und Umfang abzuweichen, verschiedene Änderungen
und Modifizierungen der Erfindung machen, um sie an verschiedenartige
Benutzung und Bedingungen anzupassen.
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