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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polymerschicht für einen
Sensor, wobei in der Polymerschicht Nanopartikel eingebettet sind,
welche der Polymerschicht erkennende Eigenschaften sowie Transducereigenschaften
verleihen, einen Sensor, der eine solche Schicht umfasst und die
Verwendung des Sensors für
den Nachweis oder/und die Quantifizierung eines Zielanalyten.
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Verschiedene
Sensoren sind bisher für
die qualitative und quantitative Bestimmung von Substanzen von Interesse
beschrieben worden. Insbesondere auf den Gebieten der Umwelttechnik
und Nahrungsmitteltechnologie, Medizin und Biotechnologie ist die
Entwicklung von genauen analytischen Mitteln und Verfahren von großem Interesse.
Zum Beispiel werden Sensoren auf Grundlage von Enzymen mit elektrochemischer oder
optischer Transduktion vielfach verwendet, um Analyten im Blut und
in anderen Körperflüssigkeiten
zu bestimmen.
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Im
Allgemeinen bestehen klassische Sensoren aus einer mehrschichtigen
Struktur. Zum Beispiel beschreibt U.S. Patent Nr. 6,107,083 einen
optischen Sensor auf Grundlage von Enzymen mit einer mehrschichtigen
Struktur, welcher in der Schichtabfolge umfasst: (a) eine sauerstoffempfindliche
Schicht, die einen lumineszierenden Farbstoff in einer lichtdurchlässigen,
sauerstoffdurchlässigen
Matrix enthält,
(b) eine enzymatische Schicht, die ein oxidatives Enzym in einer
hydratisierbaren und sauerstoffdurchlässigen Matrix enthält, und
(c) eine schnell hydratisierende, gasdurchlässige Deckschicht, die über der
Enzymschicht angeordnet ist.
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Die
Hauptnachteile solcher Sensoren mit einer mehrschichtigen Struktur
stellen der komplizierte Aufbau der Sensoren dar, der Probleme mit
der Überzugsverträglichkeit
der mehrfachen Schichten mit sich bringt, die begrenzte Dichte der
funktionalen Elemente, die auf einer ebenen Oberfläche verfügbar ist,
und die Schwierigkeit bei der genauen Steuerung der Dicke jeder
Schicht, um reproduzierbare Diffusionsverfahren beizubehalten. Diese
Verfahren werden von unbefriedigenden Sensorantworten und verminderten
Signalausbeuten begleitet.
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In
U.S. Patent Nr. 6,238,930 ist ein unterschiedlicher Ansatz für eine Schichtstruktur
für die
Bestimmung einer Substanz durchgeführt worden durch Bildung eines
mizellaren Erkennungssystems aus zwei nicht mischbaren Phasen, einer
oberflächenaktiven
Substanz und einem erkennenden Bestandteil sowie durch Einbringen
dieses Systems in eine Schicht. Die Substanz von Interesse wird
anschließend
durch Wechselwirkung mit dem erkennenden Bestandteil und einem Transduktionsschritt,
welche beide in der Schicht erfolgen, nachgewiesen. Die Konstruktion
der Schichtstruktur gemäß
U.S. 6,238,930 ist kompliziert
und die Flexibilität
und der Anwendungsbereich solcher Systeme ist aufgrund des Erfordernisses
der Bildung geeigneter Mizellen begrenzt. Verglichen mit den klassischen
Sensoren mit einer mehrschichtigen Struktur konnte keine wesentliche Vereinfachung
erreicht werden.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sensor
mit einer vereinfachten und reproduzierbaren Sensorausgestaltung
bereitzustellen, welche die genaue Bestimmung eines Analyten von
Interesse zulässt.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird durch einen Sensor gelöst, der
eine Polymerschicht mit erkennenden und Transducer-Eigenschaften
umfasst, wobei diese Eigenschaften durch einen erkennenden Bestandteil
und einen Transducer bereitgestellt werden, die in einem oder mehreren,
in die Polymerschicht eingebetteten Nanopartikeln enthalten sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Anzahl an Schichten in dem Sensor vermindert,
was zu einer vereinfachten Sensorherstellung führt, wobei der erkennende Bestandteil
und der Transducer in einer einzelnen Schicht bereitgestellt werden.
Darüber
hinaus können
durch Kombination des erkennenden Bestandteils und des Transducers
in unmittelbarer Umgebung in einer einzigen Schicht schnelle Sensorantworten
erreicht werden und die Wirksamkeit des Sensors ist weniger von
der Schichtdicke abhängig,
was zu einer besseren Reproduzierbarkeit der Beschichtung führt. Insbesondere
kann durch Bereitstellung von Nanopartikeln, welche der Schicht
erkennende und Transducer-Eigenschaften verleihen, das Sensorsystem
in geeigneter Weise für
verschiedene Sensoranwendungen durch Variieren der Bestandteile
und Ausgestaltung der Nanopartikel eingestellt werden. Zum Beispiel
kann die Größe und Dichte
sowie Anordnung der Bestandteile variiert werden. Auf diese Weise
ist es zum Beispiel möglich,
die Gesamtmenge des erkennenden Bestandteils oder des Transducers
in der Polymerschicht einzustellen. Zusätzlich ermöglicht die Verwendung von funktionalisierten
Nanopartikeln in der Polymerschicht gemäß der Erfindung die Einstellung
der Empfindlichkeit und der Aussteuerungsbereich durch Veränderung
der Dichte der Nanopartikel in der Polymerschicht. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Sensors
liegt darin, dass er aufgrund leichter Regeneration der Polymerschicht
für die Durchführung vielfältiger Messungen
geeignet ist.
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Der
verbesserte erfindungsgemäße Sensor
ist zur Anwendung auf den Gebieten der Pharmazie, Medizin, Biotechnologie,
Umwelttechnik und Nahrungsmitteltechnologie und Trink- und Abwasserüberwachung geeignet.
Der erfindungsgemäße Sensor
wird daher mit der Probe zusammengebracht, welche die nachzuweisende
Substanz enthält,
was zu einer Wechselwirkung zwischen dem Analyten und dem erkennenden
Bestandteil in der Polymerschicht führt. Die Wechselwirkung zwischen
dem erkennenden Bestandteil und dem Analyten führt zu einem Produkt oder einer
Veränderung
der Bedingungen in der Polymerschicht. Im Folgenden wird diese Wechselwirkung
als Erkennungsschritt bezeichnet. In unmittelbarem Kontakt zu dem
erkennenden Bestandteil wird der Transducer bereitgestellt, welcher
aus einem Bestandteil besteht, welcher gegenüber einem Produkt oder einer
Veränderung
der Bedingungen, die sich aus dem Erkennungsschritt ergeben, empfindlich
ist. "Empfindlichkeit" gegenüber dem
Produkt oder der Veränderung
der Bedingungen bedeutet, dass die Transducer-Eigenschaften durch
den Einfluss des Produktes oder der unterschiedlichen Umgebungsbedingungen
verändert
werden, wobei die Veränderung
der Eigenschaften des Transducers nachgewiesen werden kann.
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Besonders
geeignet für
den Nachweis einer oxidierbaren Substanz sind Sensoren auf Grundlage
der Reaktion eines oxidativen Enzyms. Bei der enzymatischen Oxidation
wird Sauerstoff in der Umgebung des Enzyms verbraucht, was zu einer
Veränderung
der Sauerstoffkonzentration in der Polymerschicht führt, welche direkt
mit der Menge des Analyten in der Probe in Verbindung steht. Diese
Veränderung
der Sauerstoffkonzentration kann zum Beispiel durch Verwendung eines
sauerstoffempfindlichen lumineszierenden Farbstoffes sichtbar gemacht
werden. Mittels eines solchen Farbstoffes kann die Menge des Analyten
in der Probe durch Messung der Veränderung der Lumineszenz des
Farbstoffes nachgewiesen werden. Im Allgemeinen wird die Lumineszenz
durch Sauerstoff gequencht, d.h. aufgrund des Verbrauchs an Sauerstoff
führt die
enzymatische Umsetzung zu einer stärkeren Lumineszenz, und die
Veränderung
der Lumineszenzintensitität
kann als eine Funktion der Menge des Analyten in der Probe nachgewiesen
werden.
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Die
Kombination der erkennenden und Transducer-Eigenschaften in einer
einzelnen Polymerschicht in dem erfindungsgemäßen Sensor wird durch Einbetten
funktionalisierter Nanopartikel in die Polymerschicht durchgeführt. Es
können
zwei Arten von funktionalisierten Nanopartikeln verwendet werden:
Partikel, die einen erkennenden Bestandteil und einen Transducer
umfassen, und Nanopartikel, die jeweils nur einen der zwei Bestandteile
umfassen. Diese Nanopartikel können
wie gewünscht
kombiniert werden, müssen
jedoch so ausgewählt
werden, dass die Polymerschicht sowohl erkennende als auch Transducer-Eigenschaften
aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind in der Polymerschicht des Sensors erste Nanopartikel,
die einen erkennenden Bestandteil umfassen, und zweite Nanopartikel,
die einen Transducer umfassen, eingebettet.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind in der Polymerschicht des Sensors Nanopartikel
eingebettet, die sowohl einen erkennenden Bestandteil als auch einen
Transducer umfassen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der erkennende Bestandteil eine chemische oder biologische Substanz,
welche in der Lage ist, mit einem Analyten in einem Erkennungsschritt
selektiv zu wechselwirken. Durch diese Wechselwirkung kann der Analyt
nachgewiesen oder/und quantifiziert werden. Zum Beispiel stellt der
Erkennungsschritt eine Reaktion oder Kopplung zwischen dem erkennenden
Bestandteil und dem Analyten dar, was zu einem nachweisbaren Verbrauch
einer Substanz, der Bildung eines nachweisbaren Produktes oder zu
einer nachweisbaren Veränderung
der Umgebungsbedingungen führt.
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Bevorzugt
ist der erkennende Bestandteil ein biologisch aktiver Bestandteil
oder lebende Zellen oder Bakterien. Insbesondere ist der biologisch
aktive Bestandteil ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Enzymen, synthetischen und genmanipulierten
Enzymen und Antikörpern,
Peptiden, Kohlenhydraten, Lectinen, Lipiden und Gemischen davon.
Stärker
bevorzugt ist der biologisch aktive Bestandteil ein Enzym, welches,
abhängig
von der nachzuweisenden Substanz, ausgewählt sein kann aus Hydrolasen,
Proteasen und Oxidasen. Oxidative Enzyme sind besonders geeignet.
Zum Beispiel können
Analyten, welche durch Enzyme oxidierbar sind, wie zum Beispiel
Glucose, Cholesterin, Lactat oder Sarcosin, durch Verwendung oxidativer
Enzyme nachgewiesen werden. Das oxidative Enzym kann ausgewählt sein
aus der Gruppe bestehend aus Glucoseoxidase, Cholesterinoxidase,
Lactatoxidase, Sarcosinoxidase und Gemischen davon.
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Gemäß der Erfindung
kann der erkennende Bestandteil auch aus verschiedenen chemischen
Substanzen oder/und biologischen Substanzen bestehen, was zu einem
kaskadenartigen Erkennungssystem führt. Dies ist besonders geeignet,
wenn der Analyt von Interesse nicht direkt durch Wechselwirkung
mit dem erkennenden Bestandteil zu einem nachweisbaren bzw. quantifizierbaren
Signal führt.
In diesem Fall reagiert oder wechselwirkt ein zweiter oder weiterer
erkennender Bestandteil mit dem Produkt aus einem der vorhergehenden
Erkennungsschritte, um ein geeignetes Produkt oder eine Veränderung
in den Umgebungsbedingungen zu ergeben und ein Signal zu erzeugen.
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Der
erfindungsgemäße Transducer
besteht aus einem Bestandteil, welcher gegenüber einem Bestandteil des Erkennungsschritts
oder gegenüber
einer Veränderung
der Umgebungsbedingungen, die durch diesen Schritt verursacht wird,
empfindlich ist. Es kann ein optischer oder elektrochemischer Transducer
sein, d.h. die sich ergebende Messvariable ist ein optisches Signal
bzw. ein elektrisches Signal.
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Ein
optischer Transducer besteht aus einem Bestandteil, welcher in der
Lage ist, seine Spektraleigenschaften in Abhängigkeit von der Veränderung
der Umgebungsbedingungen, die durch den Erkennungsschritt verursacht
wird, zu verändern.
Die Eigenschaften können
durch Veränderung
des pH-Wertes, der Anwesenheit spezifischer Ionen oder Moleküle, Oxidationsmittel
oder Reduktionsmittel verändert
werden. Zum Beispiel kann eine Veränderung der Strahlungsintensität, die von
dem optischen Transducer emittiert wird, durch eine Verbindung beeinflusst
werden, welche in dem Erkennungsschritt verbraucht oder erzeugt
wird, und diese Veränderung
kann mit der Anwesenheit oder/und Menge der Substanz von Interesse
in Beziehung gesetzt werden. Eine solche Intensitätsveränderung
kann aufgrund des Quenchens der Emission, zum Beispiel durch Sauerstoff,
erfolgen. Information über
die Art oder/und die Menge des Analyten kann entweder durch Nachweis einer
Ab- oder Zunahme
an Lumineszenzintensität – abhängig davon,
ob der Erkennungsschritt Sauerstoff erzeugt oder verbraucht – erreicht
werden. Im Allgemeinen führt
das Dämpfen
der emittierten Strahlung, d.h. die Anwesenheit von Sauerstoff,
zu einer Abnahme, während
eine Zunahme bei Verbrauch von Sauerstoff nachgewiesen wird. Weiterhin
kann der optische Transducer ebenso aus einer Substanz bestehen,
welche zunächst
kein optisches Signal erzeugt, aber welche durch ein Produkt oder
mittels einer Veränderung
der Umgebungsbedingungen umgewandelt wird, die sich aus dem Erkennungsschritt
ergibt, um ein optisches Signal zu erzeugen.
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Ein
elektrochemischer Transducer reagiert zum Beispiel auf eine Veränderung
der Stromstärke,
des Potenzials oder der Leitfähigkeit,
die durch den Erkennungsschritt hervorgerufen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Transducer in dem Sensor ein
optischer Transducer. Bevorzugt besteht der optische Transducer
aus einem Farbstoff, welcher gegenüber einem Bestandteil empfindlich
ist, welcher in dem Erkennungsschritt verbraucht oder gebildet wird.
Stärker
bevorzugt ist die Verwendung eines lumineszierenden Farbstoffes.
Geeignete Farbstoffe zur Verwendung in dem Sensor der vorliegenden
Erfindung sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ruthenium(II)-, Osmium(II)-, Iridium(III)-,
Rhodium(III)- und Chrom(III)-Ionen, die mit 2,2'-Bipyridin, 1,10-Phenanthrolin, 4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin,
4,7-Dimethyl-1,10-phenanthrolin,
4,7-disulfoniertem-Diphenyl-1,10-phenanthrolin, 5-Brom-1,10-phenanthrolin,
5-Chlor-1,10-phenanthrolin, 2,2'-Bi-2-thiazolin,
2,2'-Dithiazol komplexiert
sind sowie aus VO2+, CU2+,
Zn2+, Pt2+, Pd2+, die mit Porphyrin, Chlor und Phthalocyanin
und Gemischen davon komplexiert sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der lumineszierende Farbstoff [Ru(diphenylphenantrolin)3], Octaethyl-Pt-porphyrin, Octaethyl-Pt-Porphyrinketon, Tetrabenzo-Pt-porphyrin,
Tetraphenyl-Pt-porphyrinmeso-tetraphenyl-tetrabenzo-Pt-porphyrin,
Tetracyclohexenyl-Pt-porphyrin, Octaethyl-Pt-chlor, Tetraphenyl-Pt-chlor oder
ein Gemisch davon.
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Weitere
mögliche
Transducer enthalten zum Beispiel Indikatoren, wie zum Beispiel
Redoxindikatoren, welche zu einem optischen Signal durch die Oxidation/Reduktion
des Indikators führen,
pH-Indikatoren, die auf eine Veränderung
der Protonenkonzentration ansprechen, und Ionophore oder andere
geeignete Chelatbildner, welche mit Ionen oder/und Molekülen, die
in dem Erkennungsschritt gebildet werden, optisch detektierbare
Chelate oder Komplexe bilden.
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Die
Nanopartikel, welche den erkennenden Bestandteil oder/und den Transducer
umfassen, sind bevorzugt Feststoffpartikel oder halbfeste Partikel.
Stärker
bevorzugt ist die Verwendung von Feststoffen, wie zum Beispiel feste
Polymermaterialien. Das Material der Feststoffpartikel oder der
halbfesten Partikel kann im Allgemeinen ausgewählt sein aus einem beliebigen
anorganischen oder organischen synthetischen oder natürlichen
Material. Bevorzugt werden die Nanopartikel aus Polymermaterialien
oder Halbleitermaterialien (zum Beispiel sogenannte Quantenpunkte)
hergestellt. Beispiele geeigneter anorganischer Materialien sind
SiO2, BaSO4, Glas
etc. Organische Materialien können
aus synthetischen und natürlichen
Polymeren ausgewählt sein.
Beispiele von natürlichen
Polymeren sind Alginate, Cellulose oder Cellulosederivate.
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Spezifische
Beispiele geeigneter Polymere sind Polyolefine, Vinylpolymere, Polyamide,
Polyester, Polyacetale, Polycarbonate, Polyurethane, Polysiloxane
und Copolymere und Gemische davon. Insbesondere sind die Nanopartikel
aus Polystyrol, Poly(tert-butylstyrol), Polyethylen, Polypropylen,
Polybuten, Polyisobuten und Copolymeren und Gemischen davon hergestellt.
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Mit
Oxidaseenzymen als erkennendem Bestandteil werden die Nanopartikel
bevorzugt aus Polymeren oder Copolymeren mit einer hohen Sauerstoffdurchlässigkeit
hergestellt. Spezifische Beispiele geeigneter Polymere sind Silikon,
Polybutadien, Poly-(tert.-butylstyrol).
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Die
Nanopartikel können
Bestandteile umfassen, um physikalische Eigenschaften (zum Beispiel
Dichte, Reflexionsindex) und die Eigenschaften der aktiven Bestandteile
zu verändern.
Die Größe der Nanopartikel kann
von 10 bis 500 nm mittlerer Partikeldurchmesser variieren. Bevorzugt
beträgt
der mittlere Durchmesser der Nanopartikel 30 bis 300 nm, stärker bevorzugt
100 bis 200 nm. Die Größe der Partikel
hängt zum
Beispiel von der Menge der in den Nanopartikel einzubringenden aktiven
Bestandteile oder von der gewünschten
Dichte der aktiven Bestandteile in den Nanopartikeln ab.
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Der
erkennende Bestandteil oder/und der Transducer ist innerhalb des
Nanopartikels bzw. des Nanopartikelmaterials eingeschlossen, an
die Nanopartikel bzw. das Nanopartikelmaterial konjugiert oder an
die Nanopartikel bzw. das Nanopartikelmaterial angebracht.
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Zum
Beispiel sind der erkennende Bestandteil oder/und der Transducer
innerhalb des Nanopartikels eingeschlossen, d.h. sie sind nicht
kovalent an das Nanopartikelmaterial gebunden, sondern werden nur
durch physikalischen Einschluss darin gehalten. Insbesondere sind
die aktiven Bestandteile darin homogen verteilt. Es ist ebenso möglich, den
erkennenden Bestandteil oder/und den Transducer an das Nanopartikelmaterial
an der Oberfläche
des Nanopartikels oder/und innerhalb des Nanopartikels zu konjugieren.
Konjugation findet aufgrund von Intermolekularkräften, wie zum Beispiel elektrostatischer
Wechselwirkung, Induktionskräften
und Wasserstoffbrückenbindungen
oder Ionenbindung statt. Es ist weiter möglich, die Bestandteile auf
der Oberfläche
der Nanopartikel oder/und des Nanopartikelmaterials innerhalb der
Nanopartikel anzubringen, d.h. kovalent zu binden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Transducer innerhalb des Nanopartikels eingeschlossen
und der erkennende Bestandteil ist kovalent an der Oberfläche des
Nanopartikels angebracht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Nanopartikel sowohl den Transducer als
auch den erkennenden Bestandteil, wobei der Transducer innerhalb
des Nanopartikels eingeschlossen ist und der erkennende Bestandteil
kovalent an der Oberfläche
des Nanopartikels angebracht ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Sensor
sind die Nanopartikel, wie oben beschrieben, in eine Polymerschicht
eingebettet, um der Schicht erkennende sowie Transducer-Eigenschaften
zu verleihen. Die Einbettung wird durch physikalischen Einschluss
oder/und kovalente Verknüpfung
oder/und Konjugation der Nanopartikel an die Polymerschicht ausgeführt. Bevorzugt
werden die Nanopartikel in der Polymerschicht dispergiert und durch
physikalischen Einschluss darin gehalten.
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Die
Nanopartikel können
in der Polymerschicht homogen verteilt sein oder es kann gewünscht sein, dass
die Nanopartikel verschiedene Dichten innerhalb der Polymerschicht
aufweisen. Zum Beispiel kann es bevorzugt sein, dass sich mehr Nanopartikel
in der Nähe
der Kontaktoberfläche
des Sensors als innerhalb oder auf der anderen Seite der Schicht
befinden.
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Im
Allgemeinen können
die Polymerschichten aus einem beliebigen anorganischen oder organischen natürlichen
oder synthetischen Polymer hergestellt werden, wobei es bevorzugt
ist, dass das Polymer schnell hydratisierbar ist. Weiterhin kann
es bevorzugt sein, dass die Polymerschicht sauerstoffdurchlässig ist,
insbesondere wenn Sauerstoff an dem Transducerschritt beteiligt
ist.
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Beispiele
geeigneter Polymere für
die Polymerschicht in dem erfindungsgemäßen Sensor sind bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polyolefinen, Vinylpolymeren, Polyamiden,
Polyestern, Polyacetalen, Polycarbonaten, Polyurethanen und Copolymeren
und Gemischen davon. Die Polymerschicht besteht bevorzugt aus einem
oder mehreren Polyurethanen.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Sensors
liegt darin, dass die Empfindlichkeit und der Aussteuerungsbereich
des Sensors durch Variieren der Dichte der Nanopartikel in der Schicht
und durch Variieren der Menge des erkennenden Bestandteils oder/und
Transducers in jedem Nanopartikel eingestellt werden kann. Daher
können
schnelle Sensorantworten, zum Beispiel durch eine hohe Dichte der
Nanopartikel in der Schicht, erreicht werden.
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Eine
spezifische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Sensor, umfassend (a) ein lichtdurchlässiges Substrat,
(b) eine Polymerschicht mit erkennenden und optischen Transducer-Eigenschaften, wobei
diese Eigenschaften durch einen erkennenden Bestandteil und einen
optischen Transducer bereitgestellt werden, die in der Polymerschicht,
welche auf (a) aufgebracht ist, enthalten sind, und (c) eine Membranschicht
auf der Polymerschicht.
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Das
lichtdurchlässige
Substrat in dieser Ausführungsform
der Erfindung sollte zum Anregen des optischen Transducers, welcher
bevorzugt ein lumineszierender Farbstoff ist, durchlässig für Strahlung
sein. Zusätzlich
muss für
den Nachweis die Strahlung, welche vom Transducer emittiert wird,
das lichtdurchlässige Substrat
in entgegengesetzter Richtung passieren. Bevorzugt sollte das lichtdurchlässige Substrat
eine geringe Durchlässigkeit
für Gas,
insbesondere Sauerstoff, aufweisen. Insbesondere kann bei Verwendung
eines Transducers, welcher empfindlich gegenüber Gas ist, insbesondere sauerstoffempfindlich,
eine Verzerrung der Antwort des Transducers dadurch vermieden werden.
Geeignete Materialien für
das lichtdurchlässige
Substrat sind organische oder anorganische Materialien, insbesondere
Polymermaterialien, zum Beispiel Glas, insbesondere MYLARTM-Glas, Polyethylenterephthalat (PET) und
Polyvinylidenchlorid (PVO).
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Auf
diese Schicht ist eine Polymerschicht, wie oben beschrieben, aufgebracht
und eine Membranschicht (c) bedeckt die Polymerschicht.
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Die
Membranschicht stellt bevorzugt optische Isolierung bereit und ist
auf der Polymerschicht zum Einstellen von Diffusionsverfahren beschichtet.
Sie kann so konstruiert sein, dass nur bestimmte Substanzen, zum Beispiel
der nachzuweisende Analyt, passieren können, und sie ist bevorzugt
schnell hydratisierbar.
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Mögliche Materialien
für die
Membranschicht sind wasserunlösliche
Polymere und bevorzugt Polyurethan, Polyacrylamid, Polystyrol, Polyvinylester
und Copolymere von zum Beispiel Butadien und Styrol. Bevorzugt wird
Ruß in
die Membranschicht zur optischen Isolierung eingebracht.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein Sensor für
den Nachweis von Glucose in einer Probe. In dieser Ausführungsform
ist der erkennende Bestandteil das oxidative Enzym Glucoseoxidase und
der optische Transducer ist ein lumineszierender Farbstoff. Die
in der Probe vorhandene Glucose wird durch die Glucoseoxidase und
Sauerstoff oxidiert, wobei sie Sauerstoff in der Polymerschicht
verbraucht. Der Transducer, welcher aus einem lumineszierenden Farbstoff
besteht, welcher sauerstoffempfindlich ist, reagiert auf die Sauerstoffabnahme
durch Zunahme der Lumineszenzintensität, welche spektroskopisch nachgewiesen
werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sensors besteht darin,
dass er schnell regeneriert werden kann. Zum Beispiel kann die Sauerstoffkonzentration
innerhalb der Polymerschicht des Sensors, welche während der
enzymatischen Reaktion mit dem Zielanalyten verbraucht wurde, schnell
regeneriert werden, wenn der Sensor als ein oxidativer Sensor auf
Grundlage eines Enyzms verwendet wird.
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Eine
weitere spezifische Ausführungsform
der Erfindung ist ein Sensor, welcher für den Nachweis von Analyten
geeignet ist, welche nicht in einem einzelnen Schritt enzymatisch
oxidiert werden können,
wie zum Beispiel Creatinin. In diesem Fall besteht der erkennende
Bestandteil aus verschiedenen Enzymen, und Creatinin wird durch
ein erstes Enzym in ein oxidierbares Zwischenprodukt (Sarcosin) überführt, welches
anschließend
durch ein oxidatives Enzym (Sarcosinoxidase) oxidiert werden kann.
Der Sauerstoffverbrauch bei der enzymatischen Oxidation kann durch
einen sauerstoffempfindlichen Farbstoff, welcher mit dem oben beschriebenen
Glucosesensor vergleichbar ist, nachgewiesen werden.
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Der
erfindungsgemäße Sensor
ist zur qualitativen oder quantitativen Untersuchung einer Probe,
wie zum Beispiel einer Körperflüssigkeitsprobe,
besonders geeignet.
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Folglich
ist eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Sensors
für den
Nachweis oder/und die Quantifizierung eines Zielanalyten. Zum Beispiel
kann der erfindungsgemäße Sensor
für den
Nachweis einer spezifischen Substanz in Umwelt-, Nahrungsmittel-,
Abwasser-, Trinkwasser- und medizinischen Proben oder zur Untersuchung
auf dem Gebiet der Biotechnologie verwendet werden. Der erfindungsgemäße Sensor
ist besonders geeignet für
medizinische Anwendungen, wie zum Beispiel den Nachweis oder/und
die Quantifizierung von Targetanalyten in Körperflüssigkeitsproben, wie zum Beispiel
Blut oder Serum, Urin und Speichel in reiner oder verdünnter Form.
Insbesondere ist der Zielanalyt von Interesse ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Glucose, Lactat, Sarcosin, Creatinin und
Gemischen davon, wobei der Sensor besonders nützlich für den Nachweis oder/und die
Quantifizierung von Glucose ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Polymerschicht mit erkennenden und
Transducer-Eigenschaften, wobei diese Eigenschaften durch einen
erkennenden Bestandteil und einen Transducer bereitgestellt werden,
die in einem oder mehreren, in die Polymerschicht eingebetteten
Nanopartikeln enthalten sind.
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Spezifische
Beispiele von geeigneten Polymermaterialien, Transducern und erkennenden
Bestandteilen sind oben angegeben.
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Die
Polymerschicht ist insbesondere zum Einbringen in einen Sensor,
wie oben beschrieben, geeignet.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Sensors,
umfassend eine Polymerschicht mit erkennenden und Transducer-Eigenschaften,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst (a) Bereitstellen eines
lichtdurchlässigen
Substrats, (b) Aufbringen einer Polymerschicht mit erkennenden und
Transducer-Eigenschaften auf das Substrat, wobei diese Eigenschaften
durch einen erkennenden Bestandteil und einen Transducer bereitgestellt
werden, welche in einem oder mehreren, in der Polymerschicht eingebetteten
Nanopartikeln enthalten sind, und (c) Beschichten der Oberseite
der Polymerschicht mit einer Membranschicht.
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Bevorzugt
wird die Polymerschicht nach Schritt (b) mit einer Membranschicht
beschichtet, in welche Ruß eingebracht
ist (Schritt (c)). Diese Schicht stellt optische Isolierung und
das Einstellen von Diffusionsprozessen bereit.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung eines Nanopartikels, der einen erkennenden
Bestandteil oder/und einen Transducer in einem Sensor oder einer
Polymerschicht gemäß der Erfindung
umfasst.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Figuren und Beispiele
veranschaulicht.
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1 ist
eine schematische Zeichnung, die zwei bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. (A) stellt die erfindungsgemäße Polymerschicht
dar, welche Nanopartikel umfasst, die mit einem lumineszierenden
Farbstoff dotiert und mit einem oxidativen Enzym konjugiert sind.
(B) stellt eine Ausführungsform
der Erfindung dar, wobei zwei Populationen von Nanopartikeln in
die Polymerschicht eingebettet sind, Nanopartikel mit einem lumineszierenden
Farbstoff dotiert sind und Nanopartikel mit einem oxidativen Enzym
konjugiert sind.
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2 zeigt
einen herkömmlichen
Sensor mit einer mehrschichtigen Struktur, wobei der erkennende Bestandteil
(Enzym) und der Transducer (sauerstoffempfindlich) in getrennten
Schichten enthalten sind.
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Beispiel 1
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Ein
Glucosesensor wird gemäß 1B konstruiert
und enthält
30 mg Poly(tert-butylstyrol)-Nanopartikel,
die mit einem Rutheniumkomplex [Ru(diphenylphenanthrolin)3] dotiert sind und 50 mg Polystyrol-Nanopartikel,
die mit Glucoseoxidase konjugiert sind, welche in einer Polyurethanmatrix
dispergiert ist.
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Auf
der Oberseite der mehrfunktionellen Schicht wird anschließend eine
Membran, in die Ruß eingebracht
ist, für
die optische Isolierung und für
das Einstellen von Diffusionsprozessen beschichtet.
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Die
Tabelle unten veranschaulicht die Fluoreszenzsignalantwort [kinetische
Messungen: Veränderung der
Fluoreszenzintensität
pro Sekunde (ΔI
pro Sekunde)] bei verschiedenen Glucosekonzentrationen in Kontrolllösungen,
welche bei 150 Torr Sauerstoffpartialdruck mit einem Tonometer eingestellt
wurden.
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Nach
Injektion jeder Kontrolllösung
wurde die Kassette 5 mal mit dem Opti-Puffer, welcher bei 90 Torr Sauerstoff
mit einem Tonometer eingestellt wurde, manuell gewaschen, bevor
sie extern mit einem Gas, welches 90 Torr Sauerstoff enthielt, zur
Rekalibrierung gespült
wurde (Dauer der Rekalibrierungen betrug weniger als 60 s).