DE601897C

DE601897C - Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken von Papierbahnen u. dgl. zur Herstellung von Briefumschlaegen u. dgl.

Info

Publication number: DE601897C
Application number: DEB158205D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-11-10
Filing date: 1932-11-10
Publication date: 1934-08-27

Description

Das Bedrucken der die Innenseite von Briefumschlägen bildenden Seite von Papierbahnen und Papierbogen mit einem Blatt- oder Ornamentdruckmuster u. dgl. in den Konturen der herzustellenden Briefumschläge u. dgl. erfolgt bisher meist durch das bekannte Offsettrocken- oder -naßdruckverfahren, der Billigkeit halber aber auch im Anilindruckverfahfen. Beim Offsettrockendruck, der stets bevorzugt wird, wird der Druckzylinder mit einer der Form der Briefumschläge u. dgl. entsprechenden und das Druckmuster enthaltenden Hochdruck-

' platte versehen, die eingefärbt wird und das Muster auf ein auf einem zweiten Zylinder

i-5 gespanntes Gummituch und durch dieses auf die Papierbahn u. dgl. überträgt. Da die Hochdruckplatte die etwas verkleinerte Form der herzustellenden Briefumschläge haben muß, weil ein mehr oder weniger breiter Rand unbedruckt bleibt, so ist für jede Briefumschlagform und Umschlaggröße eine besondere Hochdruckplatte erforderlich. Ferner muß je nach der Lage, der Gestalt und Größe des etwa vorhandenen Umschlagfensters die Zahl der Hochdruckplatten entsprechend vergrößert werden. Hierdurch wird das Offsettrockendruckverfahren sehr verteuert. Trotzdem wird ihm gegenüber dem Anilindruckverfahren der Vorzug gegeben, weil hierbei die Drucke infolge der unmittel-

baren Übertragung von einer mit dem Druckmuster versehenen Gummidruckplatte auf die Papierbahn u. dgl. zu unsauber ausfallen.

Nach der Erfindung werden nun die Kosten des Offsettrockendruckverf ahrens dadurch außerordentlich verringert, daß von einer metallischen Hochdruckplatte, die aber an Größe alle vorkommenden Umschlagformate übertrifft, das Druckmuster statt auf ein Gummituch auf eine Gummiplätte übertragen wird, deren Form und Größe dem zu druckenden Format angepaßt ist. Es braucht also bei Änderungen des Formats jeweils nur eine neue Gummiplatte auf dem Übertragungszylinder angebracht zu werden, was nur ganz geringfügige Kosten verursacht. Diese liegen noch weit unter den Kosten für die beim Anilindruckverfahren zur Anwendung kommenden Gummidruckplatten, so daß also das neue Druckverfahren nicht nur alle Vorzüge des Offsettrockendruckverfahrens aufweist, sondern obendrein noch billiger als das Anilindruckverfahren ist.

Auf der Zeichnung ist eine zur Durchführung des neuen Verfahrens dienende Druckvorrichtung für Briefumschläge beispielsweise dargestellt. Es zeigen

Fig. ι einen senkrechten Schnitt in schematischer Darstellung,

Fig. 2 und 3 einen Schnitt und die. Draufsicht der auf dem Übertragungszylinder anzubringenden Gummiplatte und Fig. 4 einen fertigen Briefumschlag.

Am Formzylinder 1 wird die mit dem Druckmuster versehene" metallische Hochdruckplatte 2 befestigt, die durch das Farbwerk 3 eingefärbt

wird. Die Hochdruckplatte 2 ist so groß gehalten, daß sie in der Höhe und Breite alle vorkommenden Briefumschlagformate in sich einschließt. Am Übertragungszylinder 4 wird durch Spannwalzen 5, 6 eine Unterlage 7 aus Gummi, Tuch oder anderem geeignetem Stoff befestigt, auf der eine Gummiplatte 8 leicht auswechselbar angebracht wird. Diese erhält die Gestalt des herzustellenden Briefumschlags 9 abzüglich des an diesem vom Druck frei bleibenden Randes 10. An der Stelle, wo das Umschlagfenster 11 hinkommen soll, wird ebenfalls ein entsprechender Ausschnitt 12 an der Gummiplatte 8 vorgesehen. Die zu bedruckende Papierbahn 13 u. dgl. läuft über den Druckzylinder 14. Beim Betrieb der Druckmaschine wird wie beim Offsettrockendruckverfahren das Druckmuster von der Hochdruckplatte 2 auf die Gummiplatte 8 und von dieser auf die Bahn 13 u. dgl. übertragen. Wie die Fig. 2 erkennen läßt, füllen die Umrisse der Gummiplatte 8 hur einen Teil der Druckfläche der Druckplatte 2 aus. Es können also auch weitaus größere Briefumschlagformate verarbeitet werden, ebenso aber auch noch kleinere Formate. Die Form der Briefumschläge kann beliebig gewählt werden, ebenso Gestalt, Größe und Lage des Umschlagfensters. Sollen andere Briefumschlagformate verarbeitet werden, dann wird 3Q die Gummiplatte 8 durch eine andere entsprechend geformte Gummiplatte ersetzt. Beispielsweise kann an der Hochdruckplatte 2 auch eine Schutzmarke 15 o. dgl. vorgesehen werden, die bei der ausgezogen gezeichneten Lage der Gummiplatte 8 innerhalb der Plattenfläche fällt. Soll die Marke nicht in Erscheinung treten, dann braucht nur der Zylinder 1 gegenüber dem Zylinder 4 etwas verstellt zu werden, wobei die Gummiplatte 8 dann etwa eine Lage zur Hochdruckplatte 2 gemäß den strichpunktierten Linien 16 in Fig. 3 einnimmt.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Bedrucken von Papierbahnen u. dgl. zur Herstellung von Briefumschlägen u. dgl., bei dem das Druckmuster von einer Hochdruckplatte eines Formzylinders auf einen Übertragungszylinder und von diesem auf die um den Druckzylinder laufende Papierbahn u. dgl. übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine durchgehend mit dem Druckmuster versehene, zweckmäßigerweise alle vorkommenden Briefumschlagformate an Größe übertreffende Hochdruckplatte des Formzylinders (1) das Druckmuster auf eine mehr oder weniger kleinere, der jeweiligen Gestalt und Größe des Umschlages u. dgl. angepaßte, auf dem Übertragungszylinder befestigte Gummiplatte überträgt.
2. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Größe des herzustellenden Briefumschlages (9) abzüglich des Randes (10) angepaßte Gummiplatte (8) leicht auswechselbar an der Unterlage (7) am Übertragungszylinder (4) befestigt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen