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Diese
Erfindung betrifft auf Sojabohnen basierende, wärmehärtbare Biomaterialien. Sie
werden durch ein Verfahren hergestellt, das das Wärmehärten von
entfettetem Sojabohnen-Tofu
umfasst. Die Biomaterialien sind in verschiedenen biomedizinischen
Anwendungen, einschließlich
Knochenfüllstoffen,
Wundverbänden
und zeitweiligen Sperren zur Verhinderung von nachchirurgischem
Gewebsanhaften verwendbar.
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HINTERGRUND
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Die
Herstellung von neuen bioabbaubaren Materialien, sowohl von synthetischen
als auch natürlichen Quellen,
ist ein wichtiges Ziel bei biomedizinischen Anwendungen, bei denen
das Implantat eine zeitweilige Funktion im Körper ausüben muss Gewebeeinwachsen und
Arzneistoffabgabe sind gewöhnlich
mit der Verwendung von vollständig
abbaubaren Biomaterialien verbunden, sofern nicht eine längere Stützwirkung
erforderlich ist1. Jedoch wurde das ideale
bioabbaubare Material aufgrund von zwei Hauptnachteilen noch nicht
gefunden: (a) die schwierige Modulation der Abbauzeit; (b) die möglichen
toxischen Wirkungen der Abbauprodukte.
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Der
Abbau der Materialien basiert im Allgemeinen auf drei Hauptereignissen:
(1) der spontanen Hydrolyse der chemischen Bindungen, die die Polymerstruktur
stützen;
(2) der mechanischen Wirkung, die durch das Einwachsen in umgebende
Gewebe ausgeübt
wird; (3) der entzündlichen
Reaktion, die durch das Fremdmaterial ausgelöst wird.
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Die
Modulation des Abbaus ist häufig
sehr schwierig zu erhalten, da sie durch die individuelle Variabilität der Pati enten
beeinflusst werden kann. Zum Beispiel ist der Gewebeeinwuchs bei
jungen Patienten schneller als die Geweberegeneration von älteren Patienten
und Patienten mit besonderen Krankheiten können veränderte entzündliche Reaktionen erzeugen.
Die Toxizitätsprobleme,
die häufig
mit den Abbauprodukten von synthetischen Materialien verbunden sind,
werden teilweise durch die Anwendung von natürlichen Polymeren umgangen2. Diese Materialien bringen jedoch andere
Arten von Nachteilen, wie die Reinigungskosten, und Risiken von übertragbaren
Krankheiten oder Allergien, die mit ihrer Anwendung verbunden sind,
hervor.
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Das
ideale bioabbaubare Polymer sollte ein Polymer sein, das sich durch
spontane Hydrolyse zu natürlichen
und kompatiblen Molekülen
abbaut. Zusätzlich
sollte das, der Oberfläche
ausgesetzte Material die Anhaftung von Gewebezellen unterstützen, um
Gewebeeinwuchs zu erleichtern. Eine verminderte Immunreaktion sollte
mit sowohl Materialimplantation als auch ihrem Abbauprozess gekuppelt
sein.
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Poly(milchsäure), Poly(glycolsäure) und
Poly(lactid-coglycolid) sind eine spezielle Klasse von aliphatischem
Polyester, der aus Milch- und Glycolsäure synthetisiert werden kann3. Der Vorteil der Anwendung dieser Klasse
von Biomaterialien besteht darin, dass, obwohl synthetisch, sie
in Moleküle
abbauen, die normalerweise durch den Körpermetabolismus erzeugt werden
und deshalb nicht schädlich
sind. Weiterhin werden diese Materialien leicht zu Filmen und Fäden sowie
in Mikro- und Nanopartikel verarbeitet. Der physikalisch-chemische
Abbau von den Poly(lactid-co-glycolid)-Copolymeren kann auch durch
den Prozentsatz von den zwei Monomeren und dem Molekulargewicht
des Endpolymers moduliert werden.
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Diese
Klasse von Polymeren kann als die besten bioabbaubaren Materialien
bezüglich
Biokompatibilität
betrachtet werden, obwohl sie teuer sind und eine entzündliche
Reaktion hervorrufen, die mehr oder weniger, in Abhängigkeit
von ihrem Molekulargewicht, gefördert
werden kann. Weiterhin unterstüt zen
diese Materialien nicht das Zellwachstum, sofern sie nicht in geeigneter
Weise funktionalisiert sind, und einige Studien schlagen einen bestimmten
Grad an Cytotoxizität
vor, wenn Poly(milchsäure)
zu Zellkulturen bei relativ hohen Konzentrationen gegeben wird3.
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Trotzdem
werden auf Poly(milchsäure)
und Poly(glycolsäure)
basierende Produkte als die besten bioabbaubaren Biomaterialien
auf dem Markt für
verschiedene biomedizinische Anwendungen angesehen. Zum Beispiel
werden bioabbaubare Nahtmaterialien und bioabbaubare Sperren in
der Dentalpraxis aus diesen Polymeren erhalten.
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Sojabohnenproteine
wurden kürzlich
unter den natürlichen
und bioabbaubaren Polymeren eingeschlossen, die zu Filmen für Technikanwendungen
verarbeitet werden können.
Ein Patent hat die Herstellung von Thermokunststoffen aus Sojabohnenproteinen
beansprucht4, und erst kürzlich wurde deren Anwendung als
Biomaterialien vorgeschlagen5.
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Wenn
seine Ölkomponente
entzogen wurde, ist Sojabohnenmehl ein natürlicher Verbundwerkstoff, der
hauptsächlich
aus Proteinen und Kohlenhydraten aufgebaut ist. Die Herstellung
der Sojabohnenmilch aus dem vermahlenen Mehl und dessen Verarbeiten
in Käse
der verschiedenen Textur durch Calciumlösungen wurde in der Nahrungsindustrie
untersucht, um die Gesundheit unterstützende Produkte bereitzustellen6. Gemäß unserem
Wissen wurde kein Bericht über
die Herstellung von Thermokunststoffen und wärmehärtbaren Materialien aus Sojabohnenkäse (Tofu)
und dessen Verwendung auf dem biomedizinischen Gebiet veröffentlicht.
Basierend auf den Fertigkeiten und Kenntnissen der Nahrungsmittelindustrie,
können
die Verfahren für die
Herstellung und die Sterilisierung von auf Tofu basierenden Thermokunststoffen
und wärmehärtbaren
Materialien leicht auf die Herstellung der neuen Biomaterialien
angewendet werden6,7.
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DIE ERFINDUNG
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Diese
Erfindung basiert auf dem Auffinden, dass Filme von einem Material
vom Sojabohnentyp eine Hemmung der entzündlichen Reaktion einleiten
können
und sie deshalb in der physiologischen Umgebung, hauptsächlich auf
der Grundlage von ihrer Hydrolyse, abbauen. Die Thermokunststoffe
und wärmehärtbaren Materialien,
die aus dem entfetteten, extrafesten Tofu hergestellt werden, sind
auch in der Lage, eine schnelle Bildung (2 Tage) von einer Mineralphase
mit einer chemischen Zusammensetzung, ähnlich zu dem Knochenhydroxylapatit,
zu induzieren, wenn in physiologischen Puffer mit einer Salzzusammensetzung, ähnlich zu
jener der Knochenexsudate, inkubiert wird. Dieses Mineralisierungsverfahren
geht dem Filmabbau voraus, der nur nach 3 Tagen Inkubation beginnt,
und geht der Bildung einer Porosität, die gleichmäßig durch
die exponierte Oberfläche
verteilt ist, voraus. Obwohl die Erfinder diese Effekte nur in vitro
gezeigt haben, erlaubt die Übereinstimmung
der aus verschiedenen experimentellen Verfahren erhaltenen Daten,
ein ähnliches
Verhalten in vivo vorauszusagen. Die Möglichkeit, sowohl die Chemie,
als auch die Morphologie, der Materialien zu modifizieren, wird
auch in der vorliegenden Erfindung beansprucht, was eine Reihe von
Ansätzen
bietet, um dieselben für
viele biomedizinische Anwendungen geeignet zu machen. Diese Modifizierungen
zielen darauf, die Abbauzeit des Materials, durch Variieren ihrer
Porosität
und Oberflächenchemie,
zu modulieren, sowie die Biokompatibilität des Materials und die mechanischen
Eigenschaften zu verbessern. Die Hemmung der entzündlichen
Zellaktivierung durch die Thermokunststoffe, die wärmehärtbaren
Materialien und deren Abbauprodukte zeigt an, dass der Abbau des
Materials in vivo nur durch seine spontane Hydrolyse und durch den
Gewebeeinwuchs, beide durch die exponierte Oberfläche des
Implantats geleitet, beeinflusst wird. Die Thermokunststoffe, die
aus Tofu hergestellt werden, begünstigen
auch Zellanhaftung und Proliferation. Die aus Tofu hergestellten
Thermokunststoffe können
deshalb sowohl als Mo nolith als auch Beschichtungsmaterial verwendet
werden, um die Bildung von neuen Geweben und die Hemmung der Implantat-bedingten
Entzündung
anzuregen.
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Die
auf Tofu basierenden oder abgeleiteten wärmehärtbaren Produkte der vorliegenden
Erfindung sind Biomaterialien. Wie durch den Fachmann verständlich,
ist ein Biomaterial ein nicht lebensfähiges Material, das in einer
medizinischen Vorrichtung verwendet wird, die vorgesehen ist, mit
biologischen Systemen in Wechselwirkung zu treten.
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Die
erfindungsgemäßen wärmehärtbaren
Biomaterialien können
durch ein Verfahren hergestellt werden, das Wärmehärten von entfettetem Sojatofu
umfasst. In einer Ausführungsform
des Verfahrens wird Sojabohnenquark (Tofu) aus entfetteter Sojamilch
durch ein Koagulierungsverfahren (zum Beispiel ein Calcium-induziertes
Koagulationsverfahren) hergestellt. Der entfettete Tofu kann geformt
oder in die gewünschte
Form und Größe geschnitten
werden und dann bei einer erhöhten
Temperatur inkubiert oder alternativ bei einer erhöhten Temperatur
Autoklauen-behandelt werden, bis das Wärmehärten vollständig ist.
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Die
Hauptanwendungsgebiete für
diese Materialien werden das Wundheilen, Skelett und dentale Osteointegration,
postchirurgisches Gewebsanhaften und Arzneistofffreisetzung sein.
Spezieller können
die wärmehärtbaren
Biomaterialien als Komponenten von Wundverbänden, zeitweilige Sperren zur
Verhinderung von nachchirurgischem Gewebsanhaften, Füllstoffe
oder Beschichtungsmaterialien mit osteointegrativem Potential (d.
h. die in den Knochen integriert werden können) und entzündungshemmenden
Mitteln verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nun weiterhin durch die nachstehenden Beispiele und
mit Bezug auf die beigefügten
Figuren erläutert:
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1 zeigt
eine Raster-Elektronenmikroskopie von kompaktem Tofu-Thermokunststoff
in einem trockenen Zustand (a) Bruchoberfläche (Vergrößerung × 12 000); (b) exponierte Oberfläche (Vergrößerung × 3 000).
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2 zeigt
eine Raster-Elektronenmikroskopie von einem Tofu-Thermokunststoff,
gequollen in PBS und bei verschiedenen Druckwerten Autoklauen-behandelt.
(a) 1 psi (0,1 bar) Bruchoberfläche;
(b) 9 psi (0,6 bar) Bruchoberfläche;
(c) 14 psi (1 bar) Bruchoberfläche;
(d) 1 psi (0,1 bar) exponierte Oberfläche; (e) 9 psi (0,6 bar) exponierte
Oberfläche;
(f) 14 psi (1 bar) exponierte Oberfläche, Vergrößerung × 12 000.
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3 zeigt
Raster-Elektronenmikroskopie von PBS-gequollenem und gefriergetrocknetem
Tofu-Thermokunststoff, Vergrößerung × 12 000.
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4 zeigt
die Wasseraufnahme von thermoplastischen Tofufilmen nach Inkubation
in physiologischer Lösung.
Die Versuche wurden dreifach ausgeführt.
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5 zeigt
ein Profil von thermoplastischem Tofufilmabbau in physiologischem
Puffer. Die Versuche wurden dreifach ausgeführt.
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6 zeigt
eine Raster-Elektronenmikroskopie des Abbauens von Tofu-Thermokunststoffen
nach 7 Tagen in physiologischem Puffer. (a) unter Abbauen von Polymerhaut;
(b) darunter liegende Materialmasse. Vergrößerung × 200.
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7 zeigt
Cryo-Raster-Elektronenmikroskopie von thermoplastischer Tofufilmoberfläche. (a)
Kontrollfilm; (b) 2-Tage-Inkubation
in simulierender Körperflüssigkeit
bei 37°C.
Vergrößerung × 3 000.
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8 zeigt
dispersive Element-Röntgen-Analyse
von Tofu-Thermokunststofffilmen. (a) Kontrolle; (b) 2-Tage-Inkubation
in simulierter Körperflüssigkeit
bei 37°C.
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9 zeigt
adsorbierte Anteile von Proteinen, die in den Wundheilungsprozess
einbezogen sind. (a) C3-Fragment von komplementärem System; (b) Fibrinogen;
(c) Immunoglobuline; (d) Fibronectin. Die Daten werden als Mittelwert ± Standardabweichung
von n = 6 ausgedrückt.
Der Stern zeigt Material an, das signifikant verschieden von Tofu
bei p < 0,05 ist;
ein Doppelstern zeigt Material an, das signifikant verschieden von Tofu
bei p < 0,01 ist.
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10 zeigt
die Wirkung von Tofu-Thermokunststoffen und deren Extrakten auf
die Erzeugung von freien Radikalen von einkernigen Zellen. Die Kontrolle
ist die spontane Aktivierung der Zellen, die während des Versuchs erhalten
wird. Die Daten werden als Mittelwert ± Standardabweichung von n
= 6 ausgedrückt.
Die Proben waren signifikant verschieden von den Kontrollzellen
bei p < 0,01.
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11 zeigt
Anhaftung von Monozyten/Makrophagen auf Tofufilmen, die durch Raster-Elektronenmikroskopie
analysiert werden. (a) isolierte rundförmige Zellen; (b) Zellkluster;
(c) isolierte ausgebreitete Zellen. Balken = 3 μm.
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12 zeigt
Anhaftung und Proliferation von 3T3 murinen Fibroblasten auf, auf
Sojabohnen basierenden Thermokunststoffen. (a) Kontrolle 6 h; (b)
Tofu 6 h; (c) Kontrolle 24 h; (d) Tofu 6 h; (e) Kontrolle 48 h;
(f) Tofu 48 h. Die Versuche wurden dreifach ausgeführt.
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13 zeigt
3T3 murine Fibroblasten-Verteilung auf Tofu basierenden Thermokunststoffen
nach einer Inkubationszeit von 24 h.
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BEISPIEL 1: Herstellung von kompakten
Probenstücken
bei hoher Temperatur.
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VERFAHREN
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Scheiben
von entfettetem extrahartem Sojabohnen-Käse, der durch herkömmliche
Koagulationsverfahren mit CaCl2-Lösungen (10–40 mM)8 hergestellt wird, oder erhalten aus kommerziellem
Tofu, werden durch ein scharfes Blatt mit einer gleichförmigen Dicke
(1,0 cm) geschnitten.
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Die
erhaltenen Filme werden in einem Ofen bei 90°C bis zur vollständigen Wärmehärtung inkubiert.
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In
einem alternativen Verfahren wurde Wärmehärten durch Mikrowellensintern
erhalten.
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Das
Verfahren ist auch auf die Herstellung von Probenstücken mit
anderer Morphologie durch die Herstellung des Sojabohnenkäses in geeigneten
Formen anwendbar. Würfel,
Scheiben, Membranen oder extrudierte Fasern können so erhalten werden. Mikropartikel
können
auch durch Zerkrümeln
von entweder frischem Tofu oder dessen Thermokunststoffen in einem
Mischer hergestellt werden. In dem ersten Fall unterliegt das zerkrümelte Material
Wärmehärten, wie
in diesem Beispiel und in Beispiel 2 berichtet.
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Die
gemäß diesem
Verfahren hergestellten Probenstücke
wurden mit Gold Sputter-beschichtet und durch Raster-Elektronenmikroskopie
bei × 3
000 und × 12
000, 5 kV, analysiert.
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ERGEBNISSE
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Starre
Filme von 1,0 ± 0,2
mm Dicke werden erhalten. Die Morphologie der Filmbruchoberfläche scheint
sehr kompakt mit einer sichtbaren Rauhigkeit nur bei hoher Vergrößerung zu
sein (1a). Die exponierte Oberfläche zeigte
eine Rauhigkeit, worin Berge und Täler bereits bei 3000-facher
Vergrößerung sichtbar waren
(1b).
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BEISPIEL 2: Herstellung von expandierten
Tofu-Gelen bei verschiedenen Drücken.
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VERFAHREN
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Tofuscheiben
wurden in Phosphat-gepufferte Salzlösung pH 7,2 (PBS) für 24 Stunden
bei Raumtemperatur getaucht und bei verschiedenen Temperaturen (100,
115, 121°C)
Autoklavenbehandelt. Jeder Temperaturwert entsprach einem anderen
Druck (100°C
= 1 psi (0,1 bar); 115°C
= 9 psi (0,6 bar); 121°C
= 14 psi (1 bar)). Die Gel-Scheiben wurden für 5 Minuten bei der Härtungstemperatur
gehalten, und der Druck des Autoklaven wurde dann schrittweise gesenkt.
Die Filme wurden schließlich über Nacht
gefriergetrocknet.
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Das
gleiche Verfahren wurde auf die frischen Tofukäse-Probenstücke angewendet8.
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In
einem alternativen Verfahren wurden die feuchten Filme über Nacht
gefriergetrocknet.
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Alle
Probenstücke
wurden mit Gold Sputter-beschichtet und durch Raster-Elektronenmikroskopie
bei × 12
000, 5 kV, analysiert.
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ERGEBNISSE
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Durch
die übernommen
Autoklauen-Behandlungsverfahren wurden Gele von verschiedener Porosität erhalten.
Die Porendichte erhöhte
sich mit dem Erhöhen
der Autoklaven-Behandlungstemperatur und dem Druck, auf sowohl die
Bruch- und exponierten Oberflächen,
jedoch die exponierten Oberflächen
waren weniger porös
als die Brüche
(2a–f).
Kein Unterschied wurde bezüglich
Porendurchmesser (ca. 200 nm) bei verschiedenen Autoklaven-Behandlungsbedingungen
gefunden.
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Die
exponierte Oberfläche
von den PBS-gequollenen und Autoklaven-behandelten Materialien verlor die
Rauhigkeitsmorphologie, die in der trockenen Kontrolle beobachtet
wird (1b), möglicherweise als eine Folge
des Quellungsverfahrens.
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Das
einfache Gefriertrocknen der Filme erzeugte eine andere Morphologie,
wo keine Pore sichtbar war, jedoch die Rauhigkeit der exponierten
Oberfläche
wurde durch die Bildung von herausragenden Kugeln erhöht (3).
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Poröse Probenstücke von
verschiedenen Größen und
verschiedenen Morphologien können,
wie in Beispiel 1 berichtet, erhalten werden (d. h. Würfel, Membranen,
Teilchen, Stäbe,
Scheiben).
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BEISPIEL 3: Herstellung von Polypeptid-funktionalisierten
Tofu-Thermokunststoffen.
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VERFAHREN
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Von
Tofu abgeleitete Thermokunststoffe wurden durch Pfropfen von spezifischen,
bioaktiven Peptiden auf die Soja bohnenpolymere, durch die Reaktion
von Aldehyden mit Aminogruppen von den Sojabohnenproteinen (Schiff'sche Rasenbildung),
funktionalisiert. Die Filme wurden in eine 0,25%ige (Gewicht/Volumen) Glutaraldehydlösung in
Phosphatpuffer, enthaltend verschiedene Konzentrationen der bioaktiven
Peptide, für 1
Stunde bei Raumtemperatur getaucht. Alternativ wurde 0,38%iger (Gewicht/Volumen)
Formaldehyd als Kupplungsreagenz verwendet. In beiden von den Protokollen
wurde ein Schritt der Reduktion der C=N-Doppelbindungen durch 10
mM CNBr ausgeführt.
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Alternativ
kann Pfropfen über
Disulfidbrücken
oder über
Alkohol-Veresterung oder durch andere klassische biochemische Verfahren
erreicht werden.
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Alle
Peptide mit spezifischen Zellrezeptorfunktionen, Calciumbindungseigenschaften
sowie Wachstumsfaktoren sind in diese Erfindung als Funktionalisierungsmoleküle von den
von Tofu abgeleiteten Thermokunststoffen eingeschlossen.
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BEISPIEL 4: Tofu-Thermokunststoff/wärmehärtende Verbundwerkstoffmaterialien.
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VERFAHREN
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Die
Synthese von Verbundwerkstoff-Biomaterialien, die auf Tofu-Thermokunststoffen
basieren, wird auf Techniken, wie Vermischen, einander Durchdringen
des Polymernetzwerks und Pfropfen mit biokompatiblen synthetischen
und natürlichen
Polymeren, die auf die Tofu-Thermokunststoffe übertragen werden können, basieren:
- (i) Erhöhte
Plastizität
(niedrige Glasübergangstemperatur)
bei einem trockenen Zustand;
- (ii) Erhöhte
Hydrophobizität;
- (iii) Erhöhte
Hydrophilizität
(erhöhte
Quelleigenschaften in einer wässrigen
Umgebung);
- (iv) Physikalisches und chemisches Vernetzen;
- (v) Physikalische und biologische (Osteointegrations-) Eigenschaften.
(i)
und (ii) Extrafeste Tofukäsepaste
wird bei 90°C,
mit 1% (Gewicht/Volumen) geschmolzenem Polycaprolacton, bei verschiedenen
Molekulargewichten vermischt.
(iii) Von Tofu abgeleitete, poröse Thermokunststoffe,
hergestellt wie in Beispiel 2 berichtet, werden durch hydrophile
Materialien, wie Polyethylenglycol, Poly(vinylalkohol), Poly(2-hydroxyethylmethacrylat),
Alginat, Chitosan, durch das Quellen der Tofu-Thermokunststoffe
von Beispielen 1 und 2 in Wasser oder Alkohol-Additiv-Lösungen, einander durchdringen.
Nach der Durchdringung wird ein weiterer Entwässerungsschritt ausgeführt, um
physikalische Wechselwirkung zwischen den zwei Komponenten des Verbundwerkstoffmaterials
zu erlauben. Die Entwässerung
wird bei verschiedenen Temperaturen gemäß der Stabilität des Additivs
ausgeführt.
Die erhaltenen Probenstücke
können,
wie in Beispiel 3 berichtet, funktionalisiert sein.
(iv) Physikalisches
Vernetzen kann unter Einführen
von hydrophoben Domänen
in die Paste, entweder wie in Punkt (i) beschrieben oder wie in
Beispiel 3 beschrieben, erhalten werden. Alternativ können Salzbrücken unter
Einführen
von Molekülen
von entgegen gesetzten Ladungen erzeugt werden. In dem ersten Fall
können
Elends von frischem Tofukäse
mit synthetischen und natürlichen
Polymeren in der Lage sein, hydrophobe Wechselwirkungen zu bilden,
oder Wasserstoffbinden wird, wie in Punkten (i) und (iii) berichtet,
ausgeführt.
Das Pfropfen von Monoaldehyden, die hydrophobe, hydrophile oder
geladene Gruppen tragen kann, wie in Beispiel 3 berichtet, ausgeführt werden.
(v)
Das Vermischen der Tofupaste mit Hydroxylapatit und Calciumphosphaten
bei verschiedenen Verhältnissen
kann vor dem Wärmehärten ausgeführt werden,
um die osteoin tegrativen Eigenschaften der auf Tofu basierenden
Thermokunststoffe und wärmehärtenden
Produkte zu erhöhen.
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BEISPIEL 5: Tofu-Thermokunststoff/wärmehärtbare Biomaterialien
für Wundverbände und
andere Anwendungen.
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VERFAHREN
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Auf
Tofu basierende Schwämme
mit verschiedener Porosität
werden, wie in Beispielen 1, 2 und 4 berichtet, hergestellt. Rechtwinklige
(1,0 cm × 0,5
cm), kompakte Proben wurden in Phosphatpuffer bei 37°C inkubiert
und deren Gewicht wurde zu verschiedenen Zeiten nach Entfernung
des Überschusses
an Puffer von der Oberfläche
durch Kapillarität
bestimmt.
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Nach
vollständigem
Quellen wurden die Probenstücke
auf ihre mechanischen Eigenschaften durch Instron gemäß ISO-Standards
getestet.
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ERGEBNISSE
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Filme
mit einer niedrigen Porosität
und einer Dicke von 1,0 mm haben eine relativ schnelle Relaxationszeit
und erlauben, Wundextrudate über
lange Zeiträume
(ungefähr
24 h) (4) zu adsorbieren.
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Die
Wasseraufnahme kann durch Verändern
der physikalisch-chemischen Eigenschaften der Schwämme, wie
in Beispielen 1, 2 und 4 berichtet, moduliert werden.
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Die
mechanischen Eigenschaften der feuchten Thermokunststofffilme werden
in Tabelle 1 zusammengefasst. Die guten elastischen Eigenschaften
von diesem Material bei feuchten Bedingungen sind verbessert. Tabelle 1. Mechanische Eigenschaften von
feuchten Tofu-Thermokunststofffilmen.
| Parameter
Mittelwert (Bereich) |
Proben-Nummer | Belastung
bei Bruch (MPa) | Dehnung
bei Bruch (mm/mm) | Modul
(MPa) |
3 | 0,921
(0,842–1,068) | 0,905
(0,796–0,992) | 3,643
(3,140–3,957) |
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BEISPIEL 6: Tofu-Thermokunststoff/wärmehärtbare Biomaterialien
als bioabbaubare Sperren zur Verhinderung von nachchirurgischem
Gewebsanhaften und anderen Anwendungen.
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VERFAHREN
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Auf
Tofu basierende bioabbaubare Filme, die als eine zeitweilige Sperre
zur Verhinderung von nachchirurgischem Gewebsanhaften und anderen
Anwendungen wirken, worin der Abbau erforderlich ist, können durch
die in Beispielen 1, 2 und 3 beschriebenen Herstellungsverfahren
erhalten werden. Die Membranen als solche oder modifiziert mit speziellen
funktionellen Gruppen, wie in Beispielen 3 und 4 berichtet, können auch in
der Dentalpraxis, ästhetischen
Chirurgie und anderen Arten von Anwendungen angewendet werden, wo
das Wachstum von weichen und Knochengeweben moduliert werden muss.
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Rechtwinklige
(1,0 cm × 0,5
cm) Probenstücke
wurden in Phosphatpuffer für
9 Tage bei 37°C
inkubiert. Die Probenstücke
wurden bei verschiedener Zeit nach Entfernung des Überschusses
an Puffer von der Oberfläche
durch Kapillarität
gewogen.
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Nach
7 Tagen Inkubation in Puffer wurden die Probenstücke in desionisiertem Wasser
gewaschen, über
Nacht gefriergetrocknet, mit Gold Sputter-beschichtet und durch
Raster-Elektronenmikroskopie
bei × 200, 5
kV, analysiert.
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ERGEBNISSE
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Die
Kompaktfilme, die gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erzeugt wurden, zeigten einen
langsamen und spontanen Abbau in einer wässrigen Umgebung (5).
Der durch die spontane Hydrolyse induzierte Abbau war sehr langsam,
was für
30% von dem Probenstückgewicht
nach 9 Tagen ausmacht.
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Der
Abbau des Films nach 7 Tagen führte
zu der Bildung von einem stark porösen, Gel-artigen Film (6a),
der sich leicht von der Masse des Materials entfernen ließ, welches
einen anderen Grad an Porosität zeigte
(6b). Beide von den erhaltenen Porositätsgraden
waren in dem Bereich, der für
Gewebeeinwuchs erforderlich war (100–500 μm).
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Der
intrinsisch langsame Bioabbau von den Tofu-Thermokunststoffen von
verschiedenen Morphologien lässt
auch dessen Anwendung als eine Sperre zur langsamen Abgabe von Antibiotika
und Arzneistoffen vermuten.
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BEISPIEL 7: Tofu-Thermokunststoff-/wärmehärtbare Produkte
als osteointegrative Biomaterialien.
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VERFAHREN
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Das
Vorliegen von relativ hohen Mengen an Calcium, das als Koagulationsmittel
bei der Herstellung von Tofukäse
verwendet wird (Beispiel 1), die modulierte Porosität der Hydro-Gele (Beispiel 2)
und deren Funktionalisierung mit bioaktiven Peptiden (Beispiel 3)
lässt die
Verwendung von diesen Materialien als ein Substrat für Osteointegration
vermuten.
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Kompakte
Tofufilme wurden in einer Pufferlösung mit einer Salzzusammensetzung,
die die Knochenexsudate simuliert, für 2 Tage, 37°C, inkubiert.
Kontrollscheiben wurden in PBS für
die gleiche Zeitlänge inkubiert.
Die Probenstücke
wurden in desionisiertem Wasser gewaschen und gefroren. Die Probe
der wässrigen
Phase wurde in einer Cryostat-Zubereitungskammer sublimiert, und
das getrocknete Material mit Palladium Sputter beschichtet und in
gefrorenem Zustand durch Cryo-Raster-Elektronenmikroskopie analysiert. Die Morphologie
wurde bei × 3
000, 5 kV, analysiert; die Elementaranalyse wurde bei 15 kV ausgeführt.
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ERGEBNISSE
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Die
Bildung einer konsistenten Mineralphase auf der Oberfläche von
einem nicht modifizierten Thermokunststoff-Tofufilm war immer nach 2 Tagen Inkubation
in simuliertem Körperflüssigkeitspuffer
sichtbar (7b). Bei den gleichen experimentellen
Bedingungen zeigte ein starkes osteointegratives Material, wie Polyactive® (CAM,
Niederlande), nicht beliebig nachweisbare Mineralisierung (Daten
nicht gezeigt).
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Die
Elementaranalyse erlaubte die Charakterisierung der Mineralphase
als Calciumphosphat, worin das Ca/P-Verhältnis 1,05 war (8 b).
Ungeachtet des Filmherstellungsverfahrens wurden nicht nachweisbare
Phosphor- und Calciumpeaks in der Kontrolle gefunden (8a).
Die Peaks von den Kohlenstoff- und Sauerstoffatomen, die für die organischen
Sojabohnenpolymere typisch sind, nahmen ab, wenn das Material in
simulierender Körperflüssigkeit
inkubiert wurde, was deutlich anzeigt, dass die gebildete Mineralphase
eine signifikante Dicke erreicht hatte (8a und
b).
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Die
Kontrollprobenstücke
(7a), die einem PBS-Medium ausgesetzt waren, zeigten eine
Veränderung
der Oberflächenmorphologie,
die relativ glatter geworden war, als das getrocknete Material (1b),
in ähnlicher
Weise zu den Druck-ausgedehnten Materialien (2d–f).
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BEISPIEL 8: Anti-Entzündungseigenschaften von Tofu-Thermokunststoffen.
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VERFAHREN
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Vorher
in physiologischer Lösung
benetzte und dann mit Humanplasma für 30 Minuten bei 37°C, statistische
Bedingungen, konditionierte Tofufilme wurden durch Enzym-Gebundenes
Immuno-Assay (ELISA)
für die
Adsorption von Proteinen mit einer Schlüsselrolle in dem Wundheilungsprozess
analysiert. Die Ergebnisse wurden mit jenen verglichen, die von
zwei synthetischen Materialien, Polystyrol (PST) und Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
(PHEMA), mit vollständig
verschiedenen physikochemischen Oberflächeneigenschaften erhalten
wurden.
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Der
Effekt von auf Tofu basierenden Thermokunststoffen und deren Abbauprodukte
auf die Entzündungszellen
wurde auch bewertet. Einkernige Zellen (105/ml),
getrennt von humanem peripherem Blut durch Boyum-Verfahren9, wurden zu 3 ml Phosphatpuffer, worin die
gequollenen, rechteckigen (1,0 cm × 0,5 cm) Probenstücke vorher
angeordnet wurden, gegeben. Die Wirkung der Abbauprodukte wurde
auch durch Zusetzen zu dem Puffer von 100 μl des Inkubationsmediums, worin
der Filmabbau für
3 Tage ausgeführt
wurde, bewertet. In beiden Fällen
wurde vorher Luminol 1,0 mM zu dem Inkubationsmedium gegeben. Chemilumineszenz, die
durch die Erzeugung der freien Radikale durch die Zellen induziert
wurde, wurde für
1 Stunde kontinuierlich nachgewiesen.
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In
einem alternativen Verfahren wurden einkernige Zellen (105), in Gegenwart von einer Materialscheibe
von 1,7 cm Durchmesser, die vorher mit Humanplasma für 20 Stunden
bei 37°C,
95% Luft, 5% CO2, konditioniert wurde, inkubiert.
Die Überstände wurden
abgezogen, bei 1 000 G zentrifugiert, um die Kontamination von nicht
gebundenen Zellen zu vermeiden, und durch einen ELISA-Kit auf Interleukin-1β getestet.
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In
einem ähnlichen
Versuch wurden die Zellen, die an dem Plasma-konditionierten Material
anhaften, an der Oberfläche
mit 2,5% (Gewicht/Volumen) Glutaraldehydlösung in PBS fixiert. Nach dem
Fixieren wurde das Material schrittweise durch Inkubation in Ethanol/PBS-Lösungen durch
ansteigende Alkoholkonzentration (25%, 50%, 75%, auf das Volumen)
entwässert.
Zwei Endschritte in absolutem Ethanol wurden schließlich ausgeführt. Alle
Schritte dauerten 15 Minuten bei 4°C. Die Pro benstücke wurden über Nacht
gefriergetrocknet, mit Gold Sputter-beschichtet und durch Raster-Elektronenmikroskopie
bei verschiedenen Vergrößerungen,
5 kV, analysiert.
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ERGEBNISSE
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ELISA
zeigte, dass auf Tofu basierende Thermokunststoffoberfläche gebundene
Anteile von C3-Fragment von dem Ergänzungssystem mit Anteilen signifikant
niedriger als PST waren (9a). Fibronectin
adsorbierte auch mit Anteilen, die signifikant niedriger als PST
waren (9d), während signifikanter Unterschied
gefunden wurde, wenn die Anteile von Immunoglobulinen (IgG) bewertet
wurden (9c). Ein signifikanter Unterschied
von Fibrinogen wurde bezüglich
der zwei synthetischen Materialien gefunden (9b).
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Die
Aktivierung von einkernigen Zellen, die aus dem peripheren Humanblut
isoliert wurden, wurde auch beeinflusst.
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Tofufilme,
deren Oberfläche
mit Humanplasma vorkonditioniert wurde, induzierten eine sehr niedrige Produktion
von Interleukin-1β,
verglichen mit PST und PHEMA (Tabelle 2). Tabelle 2. Material-induzierte Synthese
von Interleukin-1β durch
einkernige Zellen. Versuche wurden dreifach ausgeführt.
Probe
(n = 3) | IL-1β-Konzentration
Mittelwert (pg/ml) | Wertbereich |
Tofu | 56,2 | 23,2–89,2 |
PHEMA | 256,9 | 220,7–276,1 |
PST | 331,0 | 179–545 |
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Die
Bewertung der Erzeugung von freien Radikalen durch die einkernigen
Zellen durch ein Chemilumineszenzverfahren zeigte, dass Tofu-Thermokunststoffe
sowie deren Abbauprodukte signifikant die spontane Aktivierung von
einkernigen Zellen unterdrückte
(10). Die Inkubation der Monozyten mit den Tofuextrakten,
die von den Abbauversuchen in physiologischer Lösung abgeleitet sind, zeigte
eine noch stärkere
inhibitorische Wirkung auf die Erzeugung der freien Radikale.
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Schließlich wurde
die Anhaftung der Monozyten/Makrophagen an von Tofu abgeleiteten
Thermokunststofffilmen auch auf rundförmigen Zellen mit einer glatten
Oberfläche
beschränkt,
was deren ruhenden Zustand anzeigt (11a–c). Die
Anhaftung der Zellen war schlecht mit nur winzigen Pseudopodia etablierenden
Kontakten mit der Oberfläche
des Materials (11a und 11b).
Nur spärlich
wurde eine gute Zellverteilung beobachtet (11c),
jedoch zeigten die Makrophagen noch eine glatte Oberfläche, typisch
für nichtaktive
Zellen.
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BEISPIEL 9: Tofu-Thermokunststoffe als
Stütze
für Gewebetechnik
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VERFAHREN
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Thermokunststoff-Tofuscheiben
(1 cm Durchmesser, im trockenen Zustand) wurden mit 90%igem Ethanol
für 15
Minuten desinfiziert. Die Probenstücke wurden für 1 Stunde
in Zellkultur-Wachstumsmedium, angereichert mit 10%igem (Volumen/Volumen)
fötalem
Rinderserum, ins Gleichgewicht gebracht und 3T3 Mausfibroblasten
(2,5 × 105) wurden auf jede Scheibe geimpft. Die Zellanhaftung/Proliferation
wurde bei 6 h, 24 h und 48 h Inkubationszeit bei 37°C, 95% Luft,
5% CO2, gestoppt. Für jede Inkubationszeit wurden
Kontrollen in Gewebekulturplatten (TOP) ebenfalls ausgeführt. Anhaftende
Zellen wurden fixiert und, wie in dem vorangehenden Beispiel berichtet,
entwässert,
und Proben wurden mit Gold Sputter-beschichtet und durch Raster-Elektronenmikroskopie
bei verschiedener Vergrößerung bei
5 keV analysiert.
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ERGEBNISSE
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12a und b zeigen den Anhaftungsgrad und die Proliferation
der Fibroblasten an dem TOP (a) und auf Sojabohnen basierendem Thermokunststoff
(b) nach 6 Stunden Inkubation. Ein schlechter Grad an Zellausbreitung
wurde an den auf Tofu basierenden Materialien nachgewiesen; die
Fibroblasten schienen noch rund geformt und nur winzige Lamellipodia
stellten Kontakte mit der Oberfläche
her. Umgekehrt war das Ausbreiten der Zellen auf dem TOP nach der
gleichen Zeitlänge
bereits vollständig.
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Jedoch
bei 24 Stunden und 48 Stunden erreichten die Fibroblasten einen
Verbreitungsgrad auf den Tofu-Thermokunststoffen (12 d
und f), der mit jenem der Kontrolle vergleichbar ist (c und e).
Die Zellen bildeten zusammenfließende Schichten mit einer neuen
extrazellularen Matrix, die die Oberfläche des Biomaterials bedeckt.
Einige Gebiete von isolierten Zellen erlaubten den hohen Grad an
Ausbreitung, der durch die Zellen von auf Tofu basierenden Biomaterialien
nach 24 Stunden erreicht wurde, hervorzuheben (13).
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LITERATURSTELLEN
-
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L., Nicolais, L., Peluso, G. 1996 Synthesis and characterization
of a new interpenetrated poly(2-hydroxyethylmethacrylate)gelatin
composite polymer. Biomaterials 17: 1459–1467.
- 2. Kim, H. J., Lee, H. C., Oh, J. S., Shin, B. A., Oh, C. S.,
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composed of chitosan and sodium alginate for wound dressing application.
J. Biomat. Sci.-Polymer Herausg. 10: 543–556.
- 3. Jalil, R., Nixon, J. R. 1990 Biodegradable poly(lactic acid)
and poly(lactide-co-glycolide) microcapsule: problems associated
with preparative techniques and release properties J. Microencapsulation
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- 4. Patent Nr. US 5 523 293 ,
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- 8. Saio, K., Watanabe, T. 1973 Food use of soybean 7S and 11S
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- 9. Boyum A. 1968 Isolation of mononuclear cells and granulocytes
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