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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Aggrecanase.
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Stand der Technik
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Gelenkerkrankungen
sind Erkrankungen, die einen Schaden und eine Degeneration am Gelenkknorpel
als Hauptkrankheitszustände
zeigen. Obwohl eine Erkrankung mit einer besonders häufigen Anzahl
an Patienten unter den Gelenkerkrankungen die Osteoarthritis (OA)
(Elders M. J., J. Rheumatol., 27, Suppl., 60, 6-8, 2000) ist, werden
analgetische anti-entzündliche
Arzneimittel und Hyaluronsäurepräparationen
in dem gegenwärtigen
therapeutischen Verfahren lediglich als symptomatische Therapie
zum Zweck der Erleichterung von Schmerzen verwendet, die die Degeneration
des Knorpels und die Zerstörung
des subchondralen Knorpels begleiten, so dass nicht gesagt werden
kann, dass sie ausreichende therapeutische Wirkungen ausüben (Dieppe
P., Scand. J. Rheumatol., 29, 279-281, 2000).
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Gelenkknorpel
ist ein Gewebe, das im wesentlichen aus Typ II-Collagen und Aggrecan
besteht, wobei es sich um ein knorpelspezifisches Proteoglycan handelt
und Abbau und Degeneration von beiden werden bei Gelenkerkrankungen
beobachtet. Aufgrund dieser Tatsache wird es seit langem betrachtet,
dass eine Kontrolle des Abbaus und der Degeneration dieser extrazellulären Matrixkomponenten
zu einer Behandlung von Gelenkerkrankungen führen würde, so dass positiv Versuche
unternommen wurden, um mit dem Abbau verbundene Proteasen (Collagenase
und Aggrecanase) zu identifizieren und ihre Inhibitoren einem Screening
zu unterwerfen und sie als Medikamente zu entwickeln.
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Als
Proteasen mit Collagenase-Aktivitäten wurden die Matrixmetalloproteasen
(MMP1, MMP8, MMP13, MMP14 und ähnliche)
identifiziert und ihre selektiven Inhibitoren wurden entdeckt. Trotz
der Versuche, eine große
Anzahl von MMP-Inhibitoren mit eine Collagenase-Inhibitionsaktivität als Therapeutika
für Gelenkerkrankungen
einschließlich
OA und rheumatoider Arthritis (RA) zu entwickeln, wurden MMP-Inhibitoren, die
für diese
Erkrankungen als Indikation zu verwenden wären, noch nicht auf den Markt
gebracht (Greenwald R. A., Ann. New York Acad. Sci., 878, 413-419,
1999). Unter diesen Umständen
wurde die Aufmerksamkeit auf eine Aggrecanase gerichtet, die selektiv
Aggrecan degradiert, wobei es sich um einen anderen hauet-konstituierenden
Bestandteil von Gelenkknorpel handelt.
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Eine
mit Gelenkerkrankungen in Beziehung stehende Rolle des Enzyms Aggrecanase,
das Aggrecan an der Stelle zwischen Glu373 und Ala374 spaltet, ergab
sich durch die Berichte von Sandy et al. und Lohmander et al., die
berichteten, dass alle der hauptsächlich verdauten Aggrecanfragmente,
die in der Synovialflüssigkeit
von menschlichen Arthritis-Patienten angetroffen werden, durch eine
Spaltung an der Aggrecanase-Verdaustelle erzeugt wurden (Sandy J.D.
et al., J. Clin. Invest., 89, 1512-1516, 1992; Lohmander L.S. et al.,
Arthritis Rheum., 36, 1214-1222, 1993). Andererseits war bekannt,
dass bei einem in vitro-Explantat-Kultursystem von Gelenkknorpel
ein Abbau von Aggrecan zunächst
durch eine IL-1-Induktion auftritt und dass dann ein Abbau von Typ
II-Collagen beschleunigt wird (Dingle L.T. et al., Ann. Rheum. Dis.,
34, 303-311, 1975; Cawston T.E. et al., Biochem. Biophys. Res. Comm.,
215, 377-385, 1995; Kozaci L.D. et al., Arthritis Rheum., 40, 164-174,
1997). Es wurde berichtet, dass der Aggrecan-Abbau die Präzedenz über den
Typ II-Collagenabbau in einem Maus-Arthritismodell annimmt (van
Meurs J.B. et al., Arthritis Rheum., 42, 1128-1139, 1999). Diese
Berichte legen eine Möglichkeit
nahe, dass der Typ II-Collagenabbau durch Inhibition des davor stattfindenden
Aggrecan-Abbaus kontrolliert werden kann.
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Obwohl
biochemische Merkmale zeigen, dass es sich um eine Metalloprotease
handelt, die auf der Außenseite
der Zellen lokalisiert ist, dass Zuckerketten zu einer Substraterkennung
beitragen und dass eine Aktivität
durch IL-1, TNF oder Retinsäure
induziert wird, verblieb die Aggrecanase nichtsdestotrotz als Auslöser von
Gelenkerkrankungen lange Zeit nicht identifiziert. Kürzlich wurde über ADAMTS4
(Aggrecanase-11; Tortorella M. D. et al., Science, 284, 1664-1666,
1999) und ADAMTS11 (Aggrecanase-2; Abbaszade I. et al., J. Biol.
Chem., 274, 23443-23450, 1999) als Proteasen mit Aggrecanase-Aktivität berichtet.
Die Genexpressionen dieser Proteasen sind in menschlichem OA-Knorpel
jedoch nicht erhöht
und werden nicht durch IL-1, TNF oder Retinsäure induziert (es ist bekannt,
dass diese Verbindungen die Aggrecanase-Aktivität in einem Explantat-Kultursystem
von menschlichem artikulärem
Knorpel des Knies induzieren) und so wurde die Gegenwart einer anderen
Protease in Bezug auf Gelenkerkrankungen vorgeschlagen (Flannery
C. R. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 260, 318-322, 1999).
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Zusätzlich wurden
kürzlich
chromosomale Loki identifiziert, in denen genetische Faktoren, die
zu OA in Bezug stehen, lokalisiert sind (ein OA-Empfänglichkeitslokus),
in Übereinstimmung
mit genetischen Forschungen an Patienten, die an OA leiden oder
Familien mit einer starken Familienhistorie von OA. Beispielsweise
wurde von 11q (Chapman K. et al., Am. J. Hum. Genet., 65, 167-174,
1999), 4q12-4q21.2, 6q21.1-6q22.1, 16p13.1-16q12.1, und 16q21-16q23
(Loughlin J. et al., Am. J. Hum. Genet., 65, 1795-1798, 1999) berichtet,
dass sie OA-Empfänglichkeitsloki
sind.
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WO 03/027282 A offenbart
Proteine, die zur S-Familie gehören,
nämlich
ADAMTS-15, -16, -17, -18 und -19.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
neuen Aggrecanase, die für
Gelenkerkrankungen auslösend
ist, die als Screeningmittel für
ein Mittel zur Behandlung von Gelenkerkrankungen nützlich ist,
ein neues Polynukleotid, codierend die Aggrecanase und ein geeignetes
Screeningsystem zum Erhalt einer Substanz, die als Mittel zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen nützlich
ist.
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Mit
dem Ziel der Lösung
der oben erwähnten
Probleme haben die vorliegenden Erfinder intensive Studien durchgeführt und
im Ergebnis ein Gen erhalten, dass eine Aggrecanase codiert [d.h.
MDTS8 (Metalloprotease und Desintegrin mit Thrombospondin Typ-1
repeats 8)], die für
Gelenkerkrankungen auslösend
ist und das Aggrecanaseprotein exprimiert. Die Erfinder zeigten,
dass das Protein eine Aggrecanase-Aktivität ausübt, dass die Expression des
Proteins durch Differenzierung in Knorpelzellen induziert wird und
dass die chromosomale Stellung von MDTS8 sich in dem Lokus befindet,
der als ein OA (eine der Gelenkerkrankungen) -Empfänglichkeitslokus
identifiziert wurde und haben so bestätigt, dass das Polypeptid der
gegenwärtigen
Erfindung eine Aggrecanase ist, die Gelenkerkrankungen auslösen kann
und als Screeningmittel für
ein Mittel zur Behandlung von Gelenkerkrankungen nützlich ist.
Weiterhin haben die Erfinder ein Verfahren zum Nachweis etabliert,
ob eine zu testende Verbindung eine Aggrecanase-Aktivität inhibiert,
die für
Gelenkerkrankungen auslösend
ist, wobei dieses Protein verwendet wird oder nicht und ein Verfahren,
um ein Mittel zur Behandlung von Gelenkerkrankungen unter Verwendung
des Nachweisverfahrens einem Screening zu unterwerfen.
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Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung:
- [1] Ein
Polypeptid, das eine Aggrecanase-Aktivität aufweist und (1) die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder (2) eine Aminosäuresequenz, in der 1 bis 10
Aminosäuren
deletiert, substituiert und/oder in der Aminosäuresequenz in SEQ ID NO: 2
inseriert sind, umfaßt.
- [2] Polypeptid gemäß Punkt
(1), umfassend die Aminosäuresequenz
nach SEQ ID NO: 2 und Aggrecanase-Aktivität aufweisend.
- [3] Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz mit einer 90%igen
oder höheren
Homologie mit der Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2, das Aggrecanase-Aktivität aufweist.
- [4] Polypeptid, bestehend aus der Aminosäuresequenz in SEQ ID NO: 2.
- [5] Polynukleotid, codierend als Polypeptid gemäß irgendeinem
der Punkte [1] bis [4].
- [6] Expressionsvektor, umfassend das Polynukleotid gemäß Punkt
[5].
- [7] Zelle, transfiziert mit dem Expressionsvektor gemäß Punkt
[6].
- [8] Verfahren zum Nachweisen, ob eine Verbindung, die getestet
werden soll, die Aggrecanase-Aktivität eines Polypeptid gemäß irgendeinem
der Punkte [1] bis [4] inhibiert, umfassend die Schritte:
Inkontaktbringen
des Polypeptids(1), eines Substratpolypeptids(2), das in der Lage
ist, durch Aggrecanase verdaut zu werden, und (3) der zu testenden
Verbindung und Analysieren des Verdaus des Substratpolypeptids.
- [9] Verfahren zum Durchmustern nach einer Substanz, die die
Aggrecanase-Aktivität
eines Polypeptids gemäß irgendeinem
der Punkte [1] bis [4] inhibiert, umfassend die Schritte:
Nachweisen
durch das Verfahren gemäß Punkt
[8] und Auswählen
einer Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität inhibiert.
- [10] Verfahren zum Durchmustern nach einer Substanz, wobei die
Substanz zur Behandlung von Gelenkerkrankungen dient, durch das
Verfahren gemäß Punkt
[9].
- [11] Antikörper
oder Fragment davon, der an das Polypeptid gemäß irgendeinem der Punkte [1]
bis [4] bindet.
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Die
Bezeichnung "Aggrecan", wie hier verwendet,
bedeutet ein Proteoglycan, das in einer extrazellulären Matrix
eines artikulären
Knorpels lokalisiert ist und besteht aus einem Kernprotein, umfassend
zwei sphärische
Domänen
(G1 und G2) am N-Terminus, einer Glycosaminoglycan-Bindungsregion
und einer sphärischen
Domäne
(G3) am C-Terminus und Chondroitinsulfat und Glycosaminoglycankeratansulfat,
die das Kernprotein modifizieren.
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Die
Bezeichnung "Aggrecanase-Aktivität", wie hier verwendet,
bedeutet eine Aktivität
zum selektiven Verdau von menschlichem Aggrecan, das in artikulärem Knorpel
zwischen dem 373ten Glutaminsäurerest
und dem 374ten Alaninrest (hiernach bezeichnet als "zwischen G1u373-Ala374") vorliegt.
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Die
Bezeichnung "Aggrecanase", wie hier verwendet,
bedeutet eine Metalloprotease, die die Aggrecanase-Aktivität ausübt. Die
Aggrecanase hat allgemein eine Zinkbindungs-Konsensussequenz [d.h. His-Glu-Xaa-Xaa-His
(Xaa bedeutet eine willkürliche
Aminosäure);
die Sequenz von SEQ ID NO: 24].
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird im Detail hiernach erklärt.
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[1] Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
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Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung beinhaltet
- (1)
ein Polypeptid, bestehend aus der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2;
- (2) ein Polypeptid, umfassend die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2,
das außerdem
die Aggrecanase-Aktivität
ausübt;
- (3) ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz, worin 1 bis 10
Aminosäuren
deletiert, substituiert und/oder inseriert sind, an ein oder mehr
Positionen in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und das die Aggrecanase-Aktivität ausübt (hiernach bezeichnet als
ein variationsfunktionales Äquivalent);
und
- (4) ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz mit 90% oder mehr
Homologie mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und das die Aggrecanase-Aktivität ausübt (hiernach bezeichnet als
homologes Polypeptid).
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Unter
den Polypeptiden (1) bis (4) als Polypeptid der vorliegenden Erfindung
wird ein Polypeptid bevorzugt, umfassend eine Aminosäuresequenz,
deren Expression durch Differenzierung zu Knorpelzellen induziert
wird.
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(1) Das Polypeptid, bestehend aus der
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2
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Als
Polypeptid der vorliegenden Erfindung wird das Polypeptid, bestehend
aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 besonders bevorzugt. Das Polypeptid, bestehend
aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 übt
die Aggrecanase-Aktivität
aus und ist eine neue menschliche Aggrecanase, bestehend aus 1221
Aminosäureresten.
Wie in Beispiel 5 dargestellt, wird die Expression des Polypeptids
durch Differenzierung in Knorpelzellen induziert. Wie weiter in
Beispiel 6 dargestellt, ist das Gen davon auf einem Chromosom lokalisiert,
das zu Osteoarthritis (OA) in Beziehung steht und es wird so betrachtet,
dass das Polypeptid, bestehend aus der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
eine Aggrecanase ist, die für
Gelenkerkrankungen auslösend
wirkt.
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(2) Das Polypeptid, umfassend die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, das außerdem
die Aggrecanase-Aktivität
ausübt
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Das "Polypeptid, umfassend
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, das außerdem
die Aggrecanase-Aktivität
ausübt" als Polypeptid der
vorliegenden Erfindung beinhaltet beispielsweise das Polypeptid,
bestehend aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und ein Polypeptid, worin eine geeignete Markersequenz
oder ähnliches
dem N-Terminus und/oder dem C-Terminus des Polypeptids mit der Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO: 2 zugefügt
wurde (d.h. ein Fusionspolypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
worin eine geeignete Markersequenz oder ähnliches dem N-Terminus und/oder
dem C-Terminus der Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO: 2 zugefügt
wurde).
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Als
Markersequenz kann eine Sequenz zur einfachen Durchführung der
Bestätigung
der Polypeptidexpression, Bestätigung
der intrazellulären
Lokalisierung davon, Reinigung davon oder ähnliches verwendet werden.
Als Sequenz können
beispielsweise ein FLAG-tag, ein Hexahistidin-tag (d.h. ein His-tag),
ein Hämagglutinin-tag
oder ein myc-Epitop erwähnt
werden.
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Das
Verfahren zur Bestätigung,
ob oder nicht ein Polypeptid, das getestet werden soll, die "Aggrecanase-Aktivität", wie hier verwendet,
ausübt
(hiernach manchmal bezeichnet als "Verfahren zur Bestätigung der Aggrecanase-Aktivität") ist nicht besonders
begrenzt. Es kann z.B. dadurch bestätigt werden, dass das zu testende
Polypeptid (wie beispielsweise Zellen, ein Gewebekulturüberstand
oder ein Gewebeextrakt, enthaltend das Test-Polypeptid oder eine
gereinigte oder teilweise gereinigte Präparation des Test-Polypeptids)
mit einem Substrat von Aggrecanase (wie beispielsweise menschlichem
Aggrecan) in einem geeigneten Puffer [wie beispielsweise 50 mmol/L
Tris-HCl (pH 7,4)] kontaktiert wird und dann analysiert wird, ob
das Substrat an der Spaltungsstelle (beispielsweise zwischen G1u373-Ala374 in menschlichem
Aggrecan) verdaut wird oder nicht, vorzugsweise durch ein Verfahren,
wie im Beispiel 4 beschrieben.
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Das
Substrat der Aggrecanase ist nicht besonders begrenzt, solange es
sich um ein Polypeptid handelt, das mit Aggrecanase verdaut werden
kann (hiernach bezeichnet als Substratpolypeptid), aber es kann beispielsweise
Aggrecan erwähnt
werden, das vom Menschen oder anderen Tieren abstammt, ein Fragment von
Aggrecan (ein Fragment, das durch Aggrecanase verdaut werden kann)
oder ein Fusionspolypeptid von Aggrecan oder dem Fragment davon
mit einer geeigneten Markersequenz (wie beispielsweise einem FLAG-tag,
einem His-tag, eine Hämagglutinin-tag
oder einem myc-Epitop, vorzugsweise einem FLAG-tag oder einem His-tag)
(ein Fusionspolypeptid, das mit Aggrecanase verdaut werden kann).
Genauer gesagt können beispielsweise
gereinigte Aggrecane von menschlichen oder anderen tierischen Knorpelgeweben,
rekombinante Aggrecane (wie beispielsweise ein rekombinantes Aggrecan,
das durch Zugabe eines FLAG-tags zum N-Terminus und eines His-tags
zum C-Terminus von Aggrecan bzw. einem Fragment davon erhalten wird), kommerziell
erhältliche Aggrecane
(SEIKAGAKU CORPORATION) oder Teil-Polypeptide dieser Aggrecane verwendet
werden.
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Als
Analyseverfahren, ob oder nicht das Substratpolypeptid durch die
Aggrecanase-Aktivität
verdaut wird, können
beispielsweise ein Verfahren erwähnt
werden, wobei ein Polypeptidfragment analysiert wird, das durch
Verdau des Substratpolypeptids mit dem Test-Polypeptid erzeugt wurde
(wie z.B. ein Verfahren zum Nachweis der Gegenwart des Polypeptidfragments
oder ein Verfahren zur Messung einer Menge des erzeugten Polypeptidfragments)
oder ein Verfahren zur Analyse des Substratpolypeptids, vermindert
durch den Verdau (beispielsweise ein Verfahren zum Nachweis der
Gegenwart des Substratpolypeptids oder ein Verfahren zur Messung
einer Menge des verminderten Substratpolypeptids).
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Beispielsweise
ist im Fall der Verwendung von menschlichem Aggrecan als Substratpolypeptid
ein Verfahren zur Analyse eines Polypeptidfragments, erzeugt durch
Verdau von Aggrecan zwischen Glu373-Ala374 nicht besonders begrenzt, jedoch kann
beispielsweise ein Verfahren zur Bestimmung einer N-Terminussequenz
oder einer C-Terminussequenz des verdauten Fragments durch ein konventionelles
Verfahren oder in noch besserer Weise immunologische Verfahren,
wie beispielsweise ELISA (enzymgebundener Immuno-Solvent-Assay) oder ein Western-Blot-Verfahren
unter Verwendung eines Anti-neo-Epitop-Antikörpers (Hughes
C. E. et al., Biochem. J., 305, 799-804, 1995), der spezifisch eine
Asn369-Ile370_Thr371-Gly372-Glu373-Sequenz (die Sequenz von SEQ ID NO: 25)
am C-Terminus oder eine Ala374-Arg375-Gly376-Ser377-Val378-Sequenz (die Sequenz von SEQ ID NO: 26)
am N-Terminus, erzeugt durch Verdau von Aggrecan zwischen Glu373-Ala374 erkennt,
verwendet werden. Die immunologischen Verfahren wie ELISA oder Western-Blot
können
gemäß beispielsweise
Migita, S., Konda, S., Honjo, T, Hamaoka, T., "Men-eki Jikken Sousa Hou (Methods in
Immulogical Experiments) I,II'', Nanko-do, 1995
durchgeführt
werden.
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Im
Fall einer Verwendung von menschlichem Aggrecan als Substratpolypeptid
ist weiterhin das Verfahren zur Analyse von menschlichem Aggrecan,
vermindert durch Verdau von Aggrecan zwischen Glu373-Ala374, nicht besonders begrenzt, jedoch kann
beispielsweise ein Western-Blot unter Verwendung eines anti-menschlichen
Aggrecan-Antikörpers
verwendet werden.
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Weiterhin
kann im Fall der Verwendung des rekombinanten Aggrecans, erhalten
durch Zugabe eines FLAG-tags zum N-Terminus und eines His-tags zum
C-Terminus von Aggrecan bzw. einem Fragment davon, ein ELISA oder
ein Western-Blot unter Verwendung eines anti-FLAG-tag-Antikörpers und/oder
eines anti-His-tag-Antikörpers
als Verfahren zur Analyse der Verminderung von rekombinantem Aggrecan
durch Verdau von Aggrecan zwischen Glu373-Ala374 verwendet werden.
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(3) Das variationsfunktionelle Äquivalent
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Das
variationsfunktionelle Äquivalent
der vorliegenden Erfindung ist nicht besonders begrenzt, solang es
sich um ein Polypeptid handelt, umfassend eine Aminosäuresequenz,
worin vorzugsweise 1 bis 10, noch bevorzugter 1 bis 7, besonders
bevorzugt 1 bis 5 Aminosäuren
deletiert, substituiert und/oder inseriert sind, an ein oder mehr
Positionen in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und das die Aggrecanase-Aktivität ausübt (bevorzugt weiterhin umfassend
eine Aminosäuresequenz,
deren Expression durch Differenzierung in Knorpelzellen induziert
wird). Weiterhin ist der Ursprung des variationsfunktionellen Äquivalents
nicht auf einen Menschen begrenzt.
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Das
variationsfunktionelle Äquivalent
der vorliegenden Erfindung beinhaltet beispielsweise menschliche
Variationen des Polypeptids mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
und variationsfunktionelle Äquivalente,
abstammend von anderen Organismen als einem Menschen (wie beispielsweise
Maus, Ratte, Hamster oder Hund) und weiter Polypeptide, erhalten
durch künstliche
Modifikation dieser nativen Polypeptide (d.h. menschliche Variationen
oder variationsfunktionelle Äquivalente,
die von anderen Organismen als einem Menschen abstammen) oder des
Polypeptids mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, durch genetische Manipulationsverfahren. Die Bezeichnung "Variation", wie hier verwendet,
bedeutet einen individuellen Unterschied zwischen denselben Polypeptiden
in derselben Art oder einen Unterschied zwischen homologen Polypeptiden
etlicher Arten.
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Menschliche
Variationen des Polypeptids, bestehend aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder variationsfunktionelle Äquivalente, abstammend von
anderen Organismen als einem Menschen, können von dem Fachmann auf dem
Gebiet gemäß den Informationen
einer Rasensequenz (beispielsweise der Rasensequenz von SEQ ID NO:
1) eines Polynukleotids, codierend das Polypeptid, besteht aus der
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, erhalten werden. In diesem Zusammenhang können die
genetischen Manipulationsverfahren allgemein gemäß den bekannten Verfahren durchgeführt werden
(beispielsweise, Sambrook, J. et al., "Molecular Cloning-A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor
Laboratory, NY, 1989).
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Beispielsweise
werden eine geeignete Sonde oder geeignete Primer gemäß den Informationen
einer Rasensequenz eines Polynukleotids, codierend das Polypeptid,
bestehend aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, ent worfen. Ein Polymerase-Kettenreaktions-(PCR)-Verfahren
(Saiki, R. K. et al., Science, 239, 487-491, 1988) oder ein Hybridisierungsverfahren
wird unter Verwendung einer Probe (beispielsweise Gesamt-RNA oder
einer mRNA-Fraktion,
einer cDNA-Bibliothek oder einer Phagen-Bibliothek) durchgeführt, hergestellt
aus einem Organismus (beispielsweise einem Säuger, wie einem Menschen, einer
Maus, einer Ratte, einem Hamster oder einem Hund) von Interesse
und der Primer oder der Sonde zum Erhalt eines Polynukleotids, codierend
das Polypeptid. Ein gewünschtes
Polypeptid kann durch Expression des resultierenden Polynukleotids
in einem geeigneten Expressionssystem und Bestätigung, dass das exprimierte
Polypeptid die Aggrecanase-Aktivität ausübt, beispielsweise durch das
in Beispiel 4 beschriebene Verfahren, erhalten werden.
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Weiterhin
kann das Polypeptid, das künstlich
durch genetische Manipulationsverfahren modifiziert wurde, beispielsweise
durch das folgende Verfahren erhalten werden. Ein Gen, das das Polypeptid
codiert, wird durch ein konventionelles Verfahren, wie beispielsweise
eine ortsgerichtete Mutagenese (Mark, D. F. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 81, 5662-5666, 1984) erhalten. Ein gewünschtes
Polypeptid kann erhalten werden, indem das resultierende Polynukleotid
in einem geeigneten Expressionssystem exprimiert wird und bestätigt wird,
dass das exprimierte Polypeptid die Aggrecanase-Aktivität ausübt, beispielsweise durch das
in Beispiel 4 beschriebene Verfahren.
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Das
variationsfunktionelle Äquivalent
der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein Fusionspolypeptid, das
die Aggrecanase-Aktivität
ausübt
und eine Aminosäuresequenz
aufweist, worin ein oder eine Vielzahl von Aminosäuren an
ein oder mehr Stellungen in der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
deletiert, substituiert und/oder inseriert sind und eine geeignete
Markersequenz oder ähnliches
dem N-Terminus und/oder dem C-Terminus davon zugefügt ist.
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Weiterhin
wird als variationsfunktionelles Äquivalent der vorliegenden
Erfindung ein Polypeptid bevorzugt, bestehend aus einer Aminosäuresequenz,
worin vorzugsweise 1 bis 10, noch bevorzugter 1 bis 7, besonders
bevorzugt 1 bis 5 Aminosäuren
an einer oder mehreren Positionen in der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
deletiert, substituiert und/oder inseriert sind und das die Aggrecanase-Aktivität ausübt und ein Polypeptid,
das weiterhin eine Aminosäuresequenz
umfasst, deren Expression durch Differenzierung in Knorpelzellen
induziert wird, wird besonders bevorzugt.
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(4) Das homologe Polypeptid
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Das
homologe Polypeptid der vorliegenden Erfindung ist nicht besonders
begrenzt, solange es sich um ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
von 90% oder mehr Homologie zu der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
handelt, das die Aggrecanase-Aktivität ausübt. Das homologe Polypeptid
der vorliegenden Erfindung kann eine Aminosäuresequenz mit vorzugsweise
einer 95%igen oder höheren
Homologie, noch bevorzugter einer 98%igen oder höheren Homologie, besonders
bevorzugt einer 99%igen oder höheren
Homologie in Bezug auf die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
aufweisen. Als homologes Polypeptid der vorliegenden Erfindung wird
ein Polypeptid, bestehend aus einer Aminosäuresequenz mit einer 90%igen
oder höheren
Homologie (vorzugsweise einer 95%igen oder höheren Homologie, noch bevorzugter
einer 98%igen oder höheren
Homologie, besonders bevorzugt einer 99%igen oder höheren Homologie),
das die Aggrecanase-Aktivität
ausübt,
bevorzugt.
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Weiterhin
wird als homologes Polypeptid der vorliegenden Erfindung ein Polypeptid
besonders bevorzugt, das die Aggrecanase-Aktivität ausübt und eine Aminosäuresequenz
umfasst, deren Expression durch Differenzierung in Knorpelzellen
induziert wird.
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Die
Bezeichnung "Homologie", wie hier verwendet,
bedeutet einen Wert, der durch eine BLAST [Basic local alignment
search tool; Altschul, S. F. et al., J. Mol. Biol., 215, 403-410,
(1990)]-Suche erhalten wird. Die Homologie in der Aminosäuresequenz
kann durch einen BLAST-Suchalgorithmus berechnet werden. Genauer gesagt
kann sie unter Verwendung eines b12seq-Programms (Tatiana A. Tatusova
und Thomas L. Madden, FEMS Microbiol. Lett., 174, 247-250, 1999) in einem
BLAST-Package (sgi32bit Edition, Version 2.0.12; erhalten von NCBI)
gemäß einem
Defaultparameter berechnet werden. Als paarweise Ausrichtungsparameter
wird ein Programm "blastp" verwendet. Weiterhin
werden "0" als Gap Insertions-Kostenwert, "0" als A Gap-Elongations-Kostenwert, "SEG" als Filter für eine Such-Sequenz
und "BLOSUM62" als Matrix verwendet.
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[2] Das Polynukleotid der gegenwärtigen Erfindung
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Das
Polynukleotid der gegenwärtigen
Erfindung ist nicht besonders begrenzt, solange es das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert. Als Polynukleotid der gegenwärtigen Erfindung
können
beispielsweise ein Polynukleotid erwähnt werden, umfassend die Basensequenz
von SEQ ID NO: 1. Ein solches Polynukleotid, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 1 wird besonders bevorzugt. In diesem Zusammenhang
beinhaltet die Bezeichnung "Polynukleotid" sowohl DNA als auch
RNA.
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Ein
Verfahren zur Erzeugung des Polynukleotids der gegenwärtigen Erfindung
ist nicht besonders begrenzt, aber es können beispielsweise (1) ein
Verfahren unter Verwendung von PCR, (2) ein Verfahren unter Verwendung
konventioneller genetischer Manipulationstechniken (d.h. ein Verfahren
zur Selektion einer Transformante, umfassend eine gewünschte cDNA
von Stämmen,
transformiert mit einer cDNA-Bibliothek) oder (3) ein chemisches
Syntheseverfahren erwähnt
werden. Diese Verfahren werden in dieser Reihenfolge hiernach erklärt.
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Bei
dem Verfahren unter Verwendung von PCR gemäß Punkt (1) kann das Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung beispielsweise durch das folgende Verfahren
erzeugt werden.
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mRNA
wird aus menschlichen Zellen oder Gewebe extrahiert, die das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung erzeugen können. Ein Primerpaar, zwischen
dem die Gesamtlängen-mRNA,
korrespondierend zu dem Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder
eine Teilregion der mRNA lokalisiert ist, wird auf der Basis der
Rasensequenz eines Polynukleotids, codierend das Polynukleotid der
vorliegenden Erfindung, synthetisiert. Gesamtlängen-cDNA, codierend das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung oder ein Teil der cDNA kann durch Durchführung einer
Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) unter Verwendung
von extrahierter mRNA als Matrize erhalten werden.
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Genauer
gesagt wird Gesamt-RNA, enthaltend mRNA, codierend das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung, durch ein bekanntes Verfahren aus Zellen
oder Geweben extrahiert, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
erzeugen können.
Als Extraktionsverfahren können
beispielsweise ein Guanidinthiocyanat-Heißphenolverfahren, ein Guanidin-Thiocyanat-Guanidin-Hydrochlorid-Verfahren
oder ein Guanidin-Thiocyanat-Cäsiumchlorid-Verfahren
erwähnt
werden. Das Guanidin-Thiocyanat-Cäsiumchlorid-Verfahren wird vorzugsweise
verwendet. Die Zellen oder das Gewebe, die das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung erzeugen können,
können
beispielsweise durch ein Northern-Blot-Verfahren unter Verwendung eines
Polynukleotids oder eines Teils davon, codierend das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung oder durch ein Western-Blot-Verfahren
unter Verwendung eines Antikörpers,
der für
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung spezifisch ist, identifiziert
werden.
-
Als
nächstes
wird die extrahierte mRNA gereinigt. Die Reinigung der mRNA kann
gemäß konventionellen
Verfahren geschehen. Beispielsweise kann die mRNA durch Adsorption
und Flution unter Verwendung einer Oligo(dT)-Cellulosesäule gereinigt werden. Die mRNA
kann weiterhin durch beispiels weise eine Saccharose-Dichtegradienten-Zentrifugation,
falls nötig,
fraktioniert werden. Alternativ kann kommerziell erhältliche extrahierte
und gereinigte mRNA ohne Durchführung
der Extraktion der mRNA verwendet werden.
-
Als
Nächstes
wird eine Erststrang-cDNA durch Durchführung einer Reversen Transkriptasereaktion der
gereinigten mRNA in Gegenwart eines Zufallsprimers, eines Oligo-dT-Primers
und/oder eines üblichen
Primers synthetisiert. Diese Synthese kann gemäß einem konventionellen Verfahren
durchgeführt
werden. Die resultierende Erststrang-cDNA wird einer POP unter Verwendung
von zwei Primern unterworfen, zwischen denen ein Gesamtlänge oder
eine Teilregion des Polynukleotids von Interesse lokalisiert ist,
wodurch die cDNA von Interesse amplifiziert wird. Die resultierende
DNA wird beispielsweise durch eine Agarosegelelektrophorese fraktioniert.
Das DNA-Fragment
von Interesse kann erhalten werden, indem ein Verdau der DNA mit
Restriktionsenzymen und eine darauffolgende Ligation, falls nötig, durchgeführt wird.
-
Bei
dem Verfahren unter Verwendung konventioneller genetischer Manipulationstechniken
gemäß Punkt
(2) kann das Polynukleotid der vorliegenden Erfindung beispielsweise
durch das folgende Verfahren erzeugt werden.
-
Zunächst wird
eine einzelsträngige
cDNA durch Verwendung der Reversen Transkriptase von mRNA, hergestellt
durch das oben erwähnte
PCR-Verfahren als Matrize, synthetisiert und dann wird eine doppelsträngige cDNA
aus der einzelsträngigen
cDNA synthetisiert. Als ein solches Verfahren können beispielsweise ein S1-Nukleaseverfahren
(Efstratiadis, A. et al., Cell, 7, 279-288, 1976), ein Land-Verfahren
(Land, H. et al., Nucleic Acids Res., 9, 2251-2266, 1981), ein O.
Joon Yoo-Verfahren (Yoo, O. J. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 79,
1049-1053, 1983) und ein Okayama-Berg-Verfahren (Okayama, H. und
Berg, P., Mol. Cell. Biol., 2, 161-170, 1982) erwähnt werden.
-
Als
nächstes
wird ein rekombinantes Plasmid, umfassend die doppelsträngige cDNA,
hergestellt und in einen Escherichia coli-Stamm, wie beispielsweise
DH 5α, HB101
oder JM109 eingeführt,
wodurch der Stamm transformiert wird. Eine Transformante wird unter
Verwendung einer Arzneimittelresistenz gegen beispielsweise Tetracyclin,
Ampicillin oder Kanamycin als Marker selektiert. Wenn die Wirtszelle
E. coli ist, kann die Transformation der Wirtszelle beispielsweise
durch das Verfahren von Hanahan (Hanahan, D. J., Mol. Biol., 166,
557-580, 1983) durchgeführt
werden; nämlich
ein Verfahren, worin rekombinante DNA zu kompetenten Zellen zugefügt wird,
hergestellt in Gegenwart von CaCl2, MgCl2 oder RbCl. Weiterhin kann als Vektor, bei
dem es sich nicht um ein Plasmid handelt, ein Phagenvektor, wie
beispielsweise ein lambda-System, verwendet werden.
-
Als
Verfahren zur Selektion einer Transformante, enthaltend die cDNA
von Interesse aus den resultierenden Transformanten, können verschiedene
Verfahren, wie beispielsweise (i) ein Verfahren zum Screening einer
Transformante unter Verwendung einer synthetischen Oligonukleotidsonde,
(ii) ein Verfahren zum Screening einer Transformante unter Verwendung
einer Sonde, hergestellt durch PCR, (iii) ein Verfahren zum Screening
einer Transformante unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung oder (iv) ein Verfahren zum Screening
einer Transformante unter Verwendung eines selektiven Hybridisierungs-Translationssystems
verwendet werden.
-
Beim
Verfahren gemäß Punkt
(i) zum Screening einer Transformante unter Verwendung einer synthetischen
Oligonukleotidsonde kann die Transformante, enthaltend die cDNA
von Interesse, beispielsweise durch das folgende Verfahren selektiert
werden.
-
Ein
Oligonukleotid, das zu der Gesamtheit oder einem Teil des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung korrespondiert, wird synthetisiert (in
diesem Fall kann es sich um entweder eine Nukleotidsequenz handeln, die
die Kodonverwendung mit in die Betrachtung einbezieht oder um eine
Vielzahl von Nukleotidsequenzen als Kombination möglicher
Nukleotidsequenzen und im letzteren Fall kann ihre Zahl durch den
Einschluss von Inosin reduziert werden) und dieses Oligonukleotid
wird als Sonde verwendet (markiert mit 32P
oder 33P) und es wird mit einem Nitrocellulosefilter
oder einem Polyamidfilter, worauf DNAs der Transformanten denaturiert und
fixiert sind hybridisiert, um die resultierenden positiven Stämme einem
Screening zu unterwerfen und sie zu selektieren.
-
Bei
dem Verfahren gemäß Punkt
(ii) zum Screening einer Transformante unter Verwendung einer Sonde,
die durch PCR erzeugt wurde, können
die Transformanten, die die cDNA von Interesse enthalten, beispielsweise
durch das folgende Verfahren selektiert werden.
-
Oligonukleotide
eines Sinn-Primers und eines Antisinn-Primers, korrespondierend
zum einem Teil des Polypeptids der vorliegenden Erfindung, werden
synthetisiert und ein DNA-Fragment, codierend die Gesamtheit oder
einen Teil des Polypeptids von Interesse, wird durch Durchführen einer
PCR unter Verwendung von diesen Primern in Kombination amplifiziert.
Als bei diesem Verfahren verwendete Matrizen-DNA kann eine cDNA,
die durch eine reverse Transkriptionsreaktion aus mRNA von Zellen,
die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung erzeugen können, synthetisiert
wird oder genomische DNA verwendet werden. Das resultierende DNA-Fragment
wird mit 32P oder 33P
markiert und eine Transformante, die die cDNA von Interesse enthält, wird selektiert,
indem eine Koloniehybridisierung oder eine Plaquehybridisierung
unter Verwendung von diesem Fragment als Sonde durchgeführt wird.
-
Beim
Verfahren gemäß Punkt
(iii) zum Screening einer Transformante unter Verwendung eines Antikörpers kann
die Transformante, enthaltend die cDNA von Interesse, beispielsweise
durch das folgende Verfahren selektiert werden.
-
Zunächst wird
eine cDNA in einen Expressionsvektor integriert und Polypeptide
werden in einem Kulturüberstand,
in die Zellen oder auf die Zelloberfläche der Transformanten erzeugt.
Eine Transformante, die die cDNA von Interesse enthält, wird
durch Nachweis eines Stamms selektiert, der das gewünschte Polypeptid erzeugt,
wobei ein Antikörper
gegen das Polypeptid der vorliegenden Erfindung verwendet wird sowie
ein zweiter Antikörper
gegen den ersten Antikörper.
-
Bei
dem Verfahren gemäß Punkt
(iv) zum Screening einer Transformante unter Verwendung eines selektiven
Hybridisierungs-Translationssystems kann die Transformante, die
die cDNA von Interesse enthält,
beispielsweise durch das folgende Verfahren selektiert werden.
-
Zunächst wird
eine cDNA, die von jeder Transformante erhalten wird, auf beispielsweise
ein Nitrocellulosefilter geblottet und mit mRNA hybridisiert, die
aus Zellen hergestellt wurde, die das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung erzeugen können
und dann wird die an die cDNA gebundene mRNA dissoziiert und gewonnen.
Die gewonnene mRNA wird in ein Polypeptid in einem geeigneten Polypeptidtranslationssystem
translatiert, beispielsweise durch Injektion in Xenopus-Oozyten
oder ein zellfreies System, wie beispielsweise ein Kaninchen-Retikulozytenlysat
oder Weizenkeimlinge. Eine Transformante, die die cDNA von Interesse
enthält, wird
selektiert, indem sie durch die Verwendung eines Antikörpers gegen
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung nachgewiesen wird.
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Ein
Verfahren zum Sammeln des Polynukleotids der vorliegenden Erfindung
aus der resultierenden Transformante von Interesse kann gemäß bekannten
Verfahren durchgeführt
werden (beispielsweise, Sambrook, J. et al., "Molecular Cloning-A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor
Laboratory, NY, 1989). Beispielsweise kann es durchgeführt werden,
indem eine Fraktion, die zu der Plasmid-DNA korrespondiert, aus
den Zellen abgetrennt wird und Ausschneiden der cDNA-Region aus
der Plasmid-DNA.
-
Bei
dem chemischen Syntheseverfahren gemäß Punkt (3) kann das Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung beispielsweise erzeugt werden, indem
DNA-Fragmente, die durch ein chemisches Syntheseverfahren erzeugt
wurden, gebunden werden. Jede DNA kann unter Verwendung eines DNA-Synthetisierers
[beispielsweise, Oligo 1000M DNA-Synthetisierer (Beckman) oder eines
394-DNA/RNA-Synthetisierers (Applied Biosystems)] synthetisiert
werden.
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Weiterhin
kann das Polynukleotid der vorliegenden Erfindung durch eine Nukleinsäure-chemische Synthese
gemäß einem
konventionellen Verfahren, wie beispielsweise einem Phosphittriesterverfahren (Hunkapiller,
M. et al., Nature, 10, 105-111, 1984), basierend auf den Informationen
hinsichtlich des Polypeptids der vorliegenden Erfindung erzeugt
werden. In diesem Zusammenhang sind Kodons für jede Aminosäure bekannt
und können
optional durch konventionelle Verfahren gewählt und bestimmt werden, beispielsweise indem
man die Kodonverwendung von jedem zu verwendenden Wirt mit in die
Betrachtung einbezieht (Crantham, R. et al., Nucleic Acids Res.,
9, r43-r74, 1981). Weiterhin kann eine Teilmodifikation von Kodons
dieser Rasensequenzen gemäß einem
konventionellen Verfahren durchgeführt werden, wie beispielsweise
einer ortsgerichteten Mutagenese, die einen Primer verwendet, umfassend
ein synthetisches Oligonukleotid, das eine gewünschte Modifikation codiert
(Mark, D. F. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81, 5662-5666, 1984).
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Die
Bestimmung der DNA-Sequenzen, die durch die oben erwähnten Verfahren
erhalten wurden, kann beispielsweise durch das chemisches Modifikationsverfahren
von Maxam-Gilbert durchgeführt
werden (Maxam, A. M. und Gilbert, W., "Methods in Enzymology", 65, 499-559, 1980)
oder durch ein Dideoxynukleotid-Kettenterminationsverfahren (Messing,
J. und Vieira, J., Gene, 19, 269-276, 1982).
-
[3] Der Expressionsvektor und die Zelle
der vorliegenden Erfindung
-
Ein
isoliertes Polynukleotid der vorliegenden Erfindung wird in eine
geeignete Vektor-DNA reintegriert und eine eukaryontische oder prokaryontische
Wirtszelle kann durch den resultierenden Expressionsvektor transfiziert
werden. Weiterhin ist es möglich,
das Polynukleotid in einer gewünschten
Wirtszelle zu exprimieren, indem ein geeigneter Promotor und eine
Sequenz, die zu der Genexpression in dem Vektor in Beziehung steht, eingeführt wird.
-
Der
erfindungsgemäße Expressionsvektor
ist nicht besonders begrenzt, solange er das Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung umfasst. Abs Expressionsvektor kann beispielsweise ein
Vektor erwähnt
werden, erhalten durch Einführung
des Polynukleotids der vorliegenden Erfindung in einen bekannten
Expressionsvektor, der in geeigneter Weise gemäß der zu verwendenden Wirtszelle
gewählt
wurde.
-
Die
erfindungsgemäße Zelle
ist nicht besonders begrenzt, solange sie mit dem Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung transfiziert ist und das Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung umfasst. Die Zelle der vorliegenden Erfindung
kann beispielsweise eine Zelle sein, worin das Polynukleotid in
ein Chromosom einer Wirtszelle integriert ist oder eine Zelle, die
das Polynukleotid als Expressionsvektor enthält, umfassend das Polynukleotid.
Weiterhin kann die Zelle der vorliegenden Erfindung eine Zelle sein,
die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung exprimiert oder eine
Zelle, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung nicht exprimiert. Die
Zelle der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise durch Transfektion
einer gewünschten
Wirtszelle mit dem Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung
erhalten werden.
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In
den eukaryontischen Wirtszellen sind beispielsweise Zellen von Wirbeltieren,
Insekten und Hefe beinhaltet. Als Wirbeltierzellen können beispielsweise
Simian-COS-Zellen (Gluzman, Y., Cell, 23, 175-182, 1981), ein Dihydrofolat-Reduktase-defekter
Stamm einer chinesischen Hamster-Ovarzelle
(CHO) (Urlaub, G. und Chasin, L. A., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
77, 4216-4220, 1980), eine von menschlichen embryonalen Nieren abstammende
HEK293-Zelle oder eine 293-EBNA-Zelle (Invitrogen), erhalten durch
Einführung
eines EBNA-1-Gens des Epstein-Barr-Virus in eine HEK293-Zelle, erwähnt werden.
-
Als
Expressionsvektor für
eine Wirbeltierzelle kann ein Vektor, der einen Promotor enthält, der
stromaufwärts
vom zu exprimierenden Gen positioniert ist, außerdem eine RNA-Spleißstelle,
eine Polyadenylierungsstelle, eine Transkriptions-Terminationssequenz
und ähnliches
allgemein verwendet werden. Der Vektor kann weiterhin einen Replikationsursprung,
falls nötig,
enthalten. Als Expressionsvektor können beispielsweise pSV2dhfr,
enthaltend einen SV40 frühen
Promotor (Subramani, S. et al., Mol. Cell. Biol., 1, 854-864, 1981), pEF-BOS,
enthaltend einen menschlichen Elongationsfaktorpromotor (Mizushima,
S. und Nagata, S., Nucleic Acids Res., 18,5322, 1990) oder pCEP4,
enthaltend einen Zytomegalievirus-Promotor (Invitrogen) erwähnt werden.
-
Wenn
die 293-EBNA-Zelle als Wirtszelle verwendet wird, kann beispielsweise
pCEP4 (Invitrogen), enthaltend einen Replikationsursprung von Epstein-Barr-Virus,
das dazu in der Lage ist, eine autonome Replikation in der 293-EBNA-Zelle
durchzuführen,
als Expressionsvektor verwendet werden.
-
Wenn
eine COS-Zelle als Wirtszelle verwendet wird, kann ein Vektor, der
einen SV40-Replikationsursprung aufweist, eine autonome Replikation
in der COS-Zelle durchführen
kann und einen Transkriptionspromotor, ein Transkriptions-Terminationssignal
und eine RNA-Spleiß-Stelle
aufweist, als Expressionsvektor verwendet werden. Als Vektor können beispielsweise
pME18S (Maruyama, K. und Takebe, Y., Med. Immunol., 20, 27-32, 1990),
pEF-BOS (Mizushima, S. und Nagata, S., Nucleic Acids Res., 18, 5322,
1990), oder pCDM8 (Seed, B., Nature, 329, 840-842, 1987) erwähnt werden.
-
Der
Expressionsvektor kann in COS-Zellen beispielsweise durch ein DEAE-Dextranverfahren
(Luthman, H. und Magnusson, G., Nucleic Acids Res., 11, 1295-1308,
1983), ein Calciumphosphat-DNA-Co-Präzipitationsverfahren (Graham,
F. L. und van der Ed, A. J., Virology, 52, 456-457, 1973), ein Verfahren
unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Transfektionsreagenzes
(beispielsweise, FuGENETM6 Transfection Reagent;
Boehringer Mannheim) oder ein Elektroporationsverfahren (Neumann,
E. et al., EMBO J., 1, 841-845, 1982) eingebaut werden.
-
Wenn
die CHO-Zelle als Wirtszelle verwendet wird, kann eine transfizierte
Zelle, die dazu in der Lage ist, das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung stabil zu erzeugen, erhalten werden, indem eine Co-Transfektion
eines Expressionsvektors, umfassend das Polynukleotid, das das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert, zusammen mit einem Vektor, der
ein neogen exprimieren kann, das als G418-Resistenzmarker dient, wie
beispielsweise pRSVneo (Sambrook, J. et al., "Molecular Cloning-A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor
Laboratory, NY, 1989) oder pSV2-neo (Southern, P. J. und Berg, P.,
J. Mol. Appl. Genet., 1, 327-341,1982) durchgeführt wird und Selektion einer
G418 resistenten Kolonie.
-
Die
erfindungsgemäße Zelle
kann gemäß einem
konventionellen Verfahren kultiviert werden [beispielsweise "Shin Seikagaku Jikken
Koza 18, Saibou Baiyou Gijyutsu (Japanese Biochemical Society)", Tokyo Kagaku Dojin,
1990] und das Polypeptid der vorliegenden Erfindung wird außerhalb
der Zellen erzeugt. Als bei der Kultivierung zu verwendendes Medium
kann ein Medium, das üblicherweise
für eine
gewünschte
Wirtszelle verwendet wird, in geeigneter Weise selektiert werden.
Im Fall der COS-Zelle kann beispielsweise ein Medium, wie beispielsweise
ein RPMI-1640-Medium oder ein Dulbecco's modifiziertes Eagle's-Minimal-Essential-Medium
(DMEM) verwendet werden, indem es mit einer Serumkomponente wie
fötalem
Rinderserum (FBS), falls nötig, supplementiert
wird. Im Fall der 293-EBNA-Zelle kann ein Medium wie Dulbecco's modifiziertes Eagle's-Minimal-Essential-Medium
(DMEM) mit einer Serumkomponente wie fötalem Rinderserum (FBS) und
G418 verwendet werden.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung, das außerhalb der Zelle der vorliegenden
Erfindung durch Kultivierung der Zellen erzeugt wird, kann daraus
durch verschiedene bekannte Abtrenntechniken abgetrennt und gereinigt
werden [Okada, M. und Miyazaki K., "Kaitei, Tanpakushitsu Jikken Noto, Jyo.Ge
(Revision, Notebook for Protein Experiments)", Yodo-sha 1999], wobei man sich der
physikalischen, chemischen und ähnlicher
Eigenschaften des Polypeptids bedient. Genauer gesagt kann das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung durch Behandlung einer Kulturflüssigkeit,
enthaltend das erfindungsgemäße Polypeptid
mit einer üblicherweise
verwendeten Behandlung gereinigt werden, beispielsweise einer Behandlung
mit einem Proteinpräzipitanz,
Ultrafiltration, verschiedenen Flüssigchromatographietechniken
wie einer Molekularsiebchromatographie (Gelfiltration), Absorptionschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie oder Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) oder Dialyse oder einer Kombination daraus.
-
Wenn
das erfindungsgemäße Polypeptid
als Fusionsprotein mit einer Markersequenz in Frame exprimiert wird,
kann eine Identifizierung der Expression des Polypeptids der vorliegenden
Erfindung, seine Reinigung oder ähnliches
einfach durchgeführt
werden. Als Markersequenz können
beispielsweise ein FLAG tag, ein Hexahistidin-tag, ein Hämagglutinin-tag,
oder ein myc-Epitop erwähnt
werden. Weiterhin kann durch Insertion einer spezifischen Aminosäuresequenz,
erkannt von einer Protease, wie einer Enterokinase, Faktor Xa oder
Thrombin zwischen der Markersequenz und dem Polypeptid der vorliegenden
Erfindung, die Markersequenz durch die Protease entfernt werden.
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[4] Nachweisverfahren und Screeningverfahren
der vorliegenden Erfindung
-
Es
ist möglich,
nachzuweisen, ob oder nicht eine zu testende Verbindung die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, wobei das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Weiterhin ist es unter Verwendung dieses
Nachweisverfahrens der vorliegenden Erfindung möglich, eine Substanz einem
Screening zu unterwerfen, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert. Das erfindungsgemäße Polypeptid
ist ein Protein, dessen Expression durch Differenzierung zu Knorpelzellen,
wie beschrieben in Beispiel 5, in duziert wird und das Gen davon
ist auf einem Chromosom lokalisiert, das zu Osteoarthritis (OA)
in Bezug steht, wie beschrieben in Beispiel 6 und so wird es betrachtet,
dass das Polypeptid der vorliegenden Erfindung eine Aggrecanase
ist, die für
Gelenkerkrankungen auslösend
ist. Daher ist eine Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, als Substanz zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen nützlich.
Weiterhin kann das Polypeptid der vorliegenden Erfindung per se
als Mittel für
ein Screening auf eine Substanz verwendet werden, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert oder einer Substanz zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen (insbesondere eines Mittels zur Behandlung
von Osteoarthritis).
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Zu
testende Verbindungen, die auf das Nachweisverfahren und das Screeningverfahren
der vorliegenden Erfindung angewandt werden können, sind nicht besonders
begrenzt, jedoch können
beispielsweise verschiedene bekannte Verbindungen (einschließlich Peptide),
die in chemischen Bibliotheken registriert sind, Verbindungen, erhalten
durch Kombinationschemieverfahren (Terrett, N. K. et al., Tetrahedron,
51, 8135-8137, 1995) oder durch konventionelle Syntheseverfahren
oder Zufallspeptide, hergestellt durch Verwendung eines Phagen-Displayverfahrens
(Felici, F. et al., J. Mol. Biol., 222, 301-310, 1991) oder ähnliche,
erwähnt
werden. Diese bekannten Verbindungen beinhalten Verbindungen (einschließlich Peptide),
von denen es bekannt ist, dass sie eine Aktivität zur Inhibition der Metalloprotease
ausüben,
von denen jedoch nicht bekannt ist, ob sie die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
inhibieren. Zusätzlich
können
Kulturüberstände von
Mikroorganismen, natürliche
von Pflanzen oder marinen Organismen abstammende Komponenten oder
Tiergewebsextrakte als Testverbindungen für das Screening verwendet werden.
Weiterhin können
Verbindungen (einschließlich
Peptide), die durch chemische oder biologische Modifikation von
Verbindungen (einschließlich
Peptiden) erhalten wurden, selektiert durch das Screeningverfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Das
Nachweisverfahren der vorliegenden Erfindung kann durch ein ähnliches
Verfahren wie das oben erwähnte
Verfahren zur Bestätigung
der Aggrecanase-Aktivität
durchgeführt
werden, außer
dass das Polypeptid der vorliegenden Erfindung, das Substratpolypeptid
und die Testverbindung miteinander kontaktiert werden anstelle eines
Kontaktierens des Testpolypeptids mit dem Substratpolypeptid. Bei
dem Nachweisverfahren der vorliegenden Erfindung ist es nämlich möglich nachzuweisen,
ob oder nicht die Testverbindung die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, indem das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung, das Substratpolypeptid und das Testpolypeptid miteinander
kontaktiert werden und indem analysiert wird, ob oder nicht das
Substratpolypeptid durch die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
in Gegenwart der Testverbindung (oder durch Analyse des Grads des
Verdaus) verdaut wird. Wenn das Substratpolypeptid durch die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung nicht verdaut wird oder der Verdaugrad
sich vermindert ist es möglich
zu bestätigen,
dass die Testverbindung die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids der vorliegenden
Erfindung inhibiert.
-
Als
Substratpolypeptid, das bei dem Nachweisverfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, kann das Substratpolypeptid, das
bereits früher
für das
Verfahren zur Bestätigung
der Aggrecanase-Aktivität
beschrieben wurde, verwendet werden.
-
Bei
dem Nachweisverfahren der vorliegenden Erfindung können als
Verfahren zur Analyse, ob oder nicht das Substratpolypeptid durch
die Aggrecanase-Aktivität
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung verdaut wird, die vorher
beschriebenen Verfahren im Hinblick auf ein Verfahren zur Bestätigung der
Aggrecanase-Aktivität
verwendet werden. Als solche Verfahren können beispielsweise ein Verfahren
zur Analyse eines Polypeptidfragments, erzeugt durch Verdau des
Substratpolypeptids durch die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
(wie ein Verfahren zum Nachweis der Gegenwart des Polypeptidfragments oder
ein Verfahren zur Messung einer Menge des erzeugten Polypeptidfragments)
oder ein Verfahren zur Analyse des Substratpolypeptids, vermindert
durch den Verdau (wie ein Verfahren zum Nachweis der Gegenwart des
Substratpolypeptids oder ein Verfahren zur Messung einer Menge des
verminderten Substratpolypeptids) erwähnt werden.
-
Bei
den Screeningverfahren der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine
Substanz zu selektieren, die die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
inhibiert oder eine Substanz zur Behandlung von Gelenkerkrankungen
auf der Basis von Ergebnissen, die dadurch erhalten werden, indem
nachgewiesen wird, ob oder nicht die Testverbindung die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, wobei das Nachweisverfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Genauer gesagt wird beispielsweise,
wenn das Polypeptid der vorliegenden Erfindung, das Substratpolypeptid
und das Testpolypeptid miteinander kontaktiert werden, eine Substanz,
die die Aggrecanase-Aktivität
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung inhibiert oder eine Substanz
zur Behandlung von Gelenkerkrankungen auf der Basis der Gegenwart
oder des Grads des Verdaus des Substrat polypeptids in Gegenwart
der Testverbindung selektiert. Wenn das Substratpolypeptid durch
die Aggrecanase-Aktivität
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung nicht verdaut wird oder
sich der Grad des Verdaus vermindert, ist es möglich zu bestätigen, dass
die Testverbindung eine Substanz ist, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert oder eine Substanz zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen.
-
[5] Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen der vorliegenden
Erfindung
-
Die
Beschreibung beschreibt eine pharmazeutische Zusammensetzung zur
Behandlung von Gelenkerkrankungen, umfassend eine Substanz, die
die Aggrecanase-Aktivität
des Polypeptids der gegenwärtigen Erfindung,
selektiert durch das Screeningverfahren der vorliegenden Erfindung,
inhibiert als Wirkstoff.
-
Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen, umfassend
die Schritte des Nachweises – in
einem Qualitätskontrolltest
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen – ob oder nicht
die pharmazeutische Zusammensetzung die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, durch das Nachweisverfahren
der vorliegenden Erfindung und Herstellung eines Medikaments.
-
Weiterhin
beschreibt die Beschreibung ein Verfahren zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen,
bestehend aus einem Schritt der Herstellung eines Medikaments unter
Verwendung einer Substanz, die durch das Screeningverfahren der
vorliegenden Erfindung erhalten wurde, umfassend den Nachweisschritt.
-
Die
Präparation,
enthaltend eine Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung als Wirkstoff enthält, kann unter Verwendung von
Trägern,
Füllstoffen
und/oder anderen Additiven hergestellt werden, die üblicherweise
für die
Herstellung von Medikamenten verwendet werden, und zwar gemäß dem Wirkstoff.
-
Beispiele
für die
Verabreichung beinhalten eine orale Verabreichung durch Tabletten,
Pillen, Kapseln, Körner,
feine Körner,
Pulver, orale Lösungen
und ähnliches
und eine parenterale Verabreichung durch Injektionen (z.B. intravenös, intramuskulär oder ähnliches),
Suppositorien, transdermale Präparationen,
transmukosale Absorptionspräparationen
und ähnliche.
Insbesondere wird im Fall von Peptiden, die im Magen verdaut werden,
eine parenterale Verabreichung, wie eine intravenöse Injektion
oder ähnliches
oder Präparationstechniken,
worin das Polypeptid nicht verdaut wird, wie z.B. die in der
WO 95/28963 offenbarte Präparationstechnik bevorzugt.
-
In
der festen Zusammensetzung zur Verwendung bei der oralen Verabreichung
können
die einen oder mehr Wirkstoffe mindestens mit einem inerten Verdünnungsmittel
wie Laktose, Mannit, Glucose, mikrokristalliner Cellulose, Hydroxypropylcellulose,
Stärke,
Polyvinylpyrrolidon oder Aluminium-Magnesium-Silicat vermischt werden.
Auf dem üblichen
Weg kann die Zusammensetzung andere Additive als das inerte Verdünnungsmittel
enthalten, wie beispielsweise ein Gleitmittel, ein Desintegrationsmittel,
einen Stabilisator oder ein löslich
machendes oder die Lösung
unterstützendes
Mittel. Falls nötig,
können
die Tabletten oder Pillen mit einer Zuckerbeschichtung oder einem
Film einer gastrischen oder enterischen Substanz beschichtet sein.
-
Die
flüssige
Zusammensetzung für
die orale Verabreichung kann beispielsweise Emulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirups und Elixiere beinhalten und kann ein allgemein
verwendetes inertes Verdünnungsmittel
wie gereinigtes Wasser oder Ethylalkohol enthalten. Die Zusammensetzung
kann weitere Additive außer dem
inerten Verdünnungsmittel
wie Benetzungsmittel, Suspendiermittel, Süßmittel, Geschmacksstoffe oder Antiseptika
enthalten.
-
Die
Injektionen für
die parenterale Verabreichung können
aseptische wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen beinhalten. Beispiele für das Verdünnungsmittel
zur Verwendung in den wässrigen
Lösungen
und Suspensionen beinhalten destilliertes Wasser für die Injektionsverwendung
und physiologische Salzlösungen.
Beispiele für
das Verdünnungsmittel
zur Verwendung in den nicht-wässrigen
Lösungen
und Suspensionen beinhalten Propylenglycol, Polyethylenglycol, Pflanzenöl (z.B.
Olivenöl),
Alkohole (z.B. Ethanol), Polysorbat 80 und ähnliche. Eine solche Zusammensetzung
kann weiterhin ein Benetzungsmittel, einen Emulgator, ein Dispersionsmittel,
einen Stabilisator, ein löslich
machendes oder die Lösung
unterstützendes
Mittel, ein Antiseptikum oder ähnliches
enthalten. Diese Zusammensetzungen können beispielsweise durch Filtration
durch einen Bakterien rückhaltenden
Filter, Vermischen mit einem Germizid oder Bestrahlung sterilisiert
werden. Alternativ können
sie verwendet werden, indem sie zunächst in sterile feste Zusammensetzungen
formuliert werden und sie dann in einem sterilen Wasser oder einem
anderen sterilen Lösungsmittel
für die
Injektionsverwendung vor ihrer Verwendung gelöst werden.
-
Über die
Dosis ist optional entschieden, indem die Stärke von jedem Wirkstoff, gewählt durch
das vorher erwähnte
Screeningverfahren oder Symp tome, Alter, Geschlecht oder ähnliches
von jedem Patienten, an den verabreicht wird, mit in die Betrachtung
einbezogen werden.
-
Beispielsweise
beträgt
die übliche
Dosis für
einen Erwachsenen (60 kg Gewicht) im Fall der oralen Verabreichung
ungefähr
0,01 bis 1.000 mg, vorzugsweise 0,01 bis 100 mg pro Tag. Im Fall
der parenteralen Verabreichung liegt die übliche Dosis bei ungefähr 0,01
bis 1.000 mg, vorzugsweise 0,01 bis 100 mg pro Tag in Form einer
Injektion vor.
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[6] Der Antikörper und das Fragment davon
der vorliegenden Erfindung
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Ein
Antikörper,
wie beispielsweise ein polyklonaler oder monoklonaler Antikörper, der
mit dem Polypeptid der vorliegenden Erfindung reagiert, kann durch
direkte Verabreichung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
oder eines Fragments davon an verschiedene Tiere erhalten werden.
Alternativ kann er durch ein DNA-Vakzin-Verfahren (Raz, E. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 9519-9523, 1994; oder Donnelly,
J. J. et al., J. Infect. Dis., 173, 314-320, 1996) erhalten werden,
wobei ein Plasmid verwendet wird, in das ein Polynukleotid, codierend
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung, inseriert ist.
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Der
polyklonale Antikörper
kann aus einem Serum oder Eiern eines Tiers, wie beispielsweise
einem Kaninchen, einer Ratte, einer Ziege oder einem Huhn erzeugt
werden, wobei das Tier durch das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
oder ein Fragment davon, emulgiert in einem geeigneten Adjuvans
(beispielsweise Freund's
komplettem Adjuvans) durch intraperitoneale, subkutane oder intravenöse Verabreichung
immunisiert und sensibilisiert ist. Der polyklonale Antikörper kann
aus dem resultierenden Serum oder Eiern gemäß konventionellen Verfahren
für die
Polypeptidisolierung und Reinigung getrennt und gereinigt werden.
Beispiele für
die Trennungs- und Reinigungsverfahren beinhalten beispielsweise
eine Zentrifugaltrennung, Dialyse, Aussalzen mit Ammoniumsulfat
oder chromatographische Verfahren unter Verwendung von beispielsweise DEAE-Cellulose,
Hydroxyapatit, Protein A-Agarose und ähnliche.
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Der
monoklonale Antikörper
kann einfach durch den Fachmann auf dem Gebiet erzeugt werden, gemäß beispielsweise
dem Zellfusionsverfahren von Köhler
und Milstein (Köhler,
G. und Milstein, C., Nature, 256, 495-497, 1975).
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Eine
Maus wird intraperitoneal, subkutan oder intravenös etliche
Male in einem Intervall von einigen Wochen durch wiederholte Inokulation
von Emulsionen immunisiert, worin das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung oder ein Fragment davon in einem geeigneten Adjuvans wie
Freund's komplettem
Ad juvans, emulgiert ist. Milzzellen werden nach der endgültigen Immunisierung
entfernt und dann mit Myelomzellen fusioniert, um Hybridome herzustellen.
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Als
Myelomzelle zum Erhalt eines Hybridoms kann eine Myelomzelle mit
einem Marker, wie z.B. einer Defizienz in der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
oder Thymidinkinase (beispielsweise die Maus-Myelom-Zelllinie, P3x63Ag8.U1)
verwendet werden. Als Fusionsmittel kann Polyethylenglycol verwendet
werden. Als Medium zur Herstellung von Hybridomen kann beispielsweise
ein üblicherweise
verwendetes Medium wie Eagle's-Minimal-Essenzialmedium,
ein Dulbecco-modifiziertes-Minimal-Essenzialmedium oder ein RPMI-1640-Medium
verwendet werden, in dem auf geeignete Weise 10 bis 30% eines fötalen Rinderserums
zugefügt
werden. Die fusionierten Stämme
können
durch ein HAT-Selektionsverfahren selektiert werden. Ein Kulturüberstand
der Hybridome wird durch ein wohl bekanntes Verfahren, wie beispielsweise
ein ELISA-Verfahren oder ein immunhistologisches Verfahren einem
Screening unterworfen, um Hybridomklone zu selektieren, die den
Antikörper
von Interesse sezernieren. Die Monoklonalität des gewählten Hybridoms wird durch
Wiederholung von Subklonierungen durch ein limitierendes Verdünnungsverfahren
garantiert. Antikörper
in einer Menge, die gereinigt werden kann, werden durch Kultivierung
des resultierenden Hybridoms für
2 bis 4 Tage in einem Medium oder auch in der Peritonealhöhle einer
Pristanvorbehandelten Maus vom BALG/c-Stamm für 10 bis 20 Tage erzeugt.
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Die
resultierenden monoklonalen Antikörper im Kulturüberstand
oder Aszites können
durch konventionelle Polypeptid-Isolations- und Reinigungsverfahren
abgetrennt und gereinigt werden. Beispiele für Abtrennungs- und Reinigungsverfahren
beinhalten beispielsweise eine Zentrifugalabtrennung, Dialyse, Aussalzen mit
Ammoniumsulfat oder chromatographische Verfahren unter Verwendung
von beispielsweise DEAE-Cellulose, Hydroxyapatit, Protein A-Agarose
und ähnliche.
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Weiterhin
können
die monoklonalen Antikörper
oder die Antikörperfragmente,
enthaltend einen Teil davon, durch Insertion der Gesamtheit oder
eines Teils eines Gens, codierend den monoklonalen Antikörper in
einen Expressionsvektor und Einführung
des resultierenden Expressionsvektors in geeignete Wirtszellen (wie
beispielsweise E. coli, Hefe oder tierische Zellen) erzeugt werden.
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Antikörperfragmente,
die einen aktiven Teil des Antikörpers
umfassen, wie beispielsweise F(ab')2, Fab, Fab' oder Fv, können durch
ein konventionelles Verfahren erhalten werden, beispielsweise durch
Verdau der abgetrennten und gereinigten Antikörper (einschließlich polyklonaler
und mo noklonaler Antikörper)
mit einer Protease wie Pepsin oder Papain und Abtrennung und Reinigung
der resultierenden Fragmente durch Standard-Polypeptidisolierung und Reinigungsverfahren.
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Weiterhin
kann ein Antikörper,
der mit dem Polypeptid der vorliegenden Erfindung reagiert, in Form eines
einzelkettigen Fv oder Fab gemäß einem
Verfahren von Clackson et al. oder einem Verfahren von Zebedee et
al. (Clackson, T. et al., Nature, 352, 624-628, 1991; oder Zebedee,
S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89, 3175-3179, 1992) erhalten
werden. Weiterhin kann ein humanisierter Antikörper erhalten werden, indem
eine transgene Maus immunisiert wird, worin Maus-Antikörpergene
durch menschliche Antikörpergene substituiert
sind (Lonberg, N. et al., Nature, 368, 856-859, 1994).
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nun weiter durch die folgenden Beispiele
illustriert, jedoch ist sie nicht durch diese begrenzt. Die Verfahren
wurden gemäß den bekannten
Verfahren durchgeführt
(Sambrook, J., et al., "Molecular
Cloning – A
Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, NY, 1989), wenn dies nicht anders
angegeben ist.
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Beispiel 1: Herstellung eines Expressionsvektors
mit einem zum C-Terminus zugefügt
FLAG
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Ein
Expressionsvektor pCEP4d, worin die Epstein-Barr-Virus EBNA1-Expressionseinheit
entfernt war, wird durch Verdau des Plasmids pCEP4 (hergestellt
von Invitrogen) mit den Restriktionsenzymen ClaI und NsiI konstruiert,
dann mit glatten Enden versehen und selbst ligiert. Der resultierende
Expressionsvektor pCEP4d wurde mit den Restriktionsenzymen NheI
und BamHI verdaut und das resultierende DNA-Fragment mit ungefähr 7,7 kbp
wurde aus Agarosegel extrahiert, wozu doppelsträngiges Oligonukleotid, hergestellt
durch Annealing des Oligonukleotids, bestehend aus der Rasensequenz
von SEQ ID NO: 7 und des Oligonukleotids, bestehend aus der Rasensequenz
von SEQ ID NO: 8 inseriert wurde, um den Expressionsvektor pCEP4d-FLAG zu
konstruieren. Die Rasensequenz des resultierenden Expressionsvektors
wurde analysiert um zu bestätigen,
dass die gewünschte
Sequenz beinhaltet war.
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Eine
PCR wurde durchgeführt,
wobei der Expressionsvektor pCEP4d-FLAG als Matrize und das Oligonukleotid,
bestehend aus der Rasensequenz von SEQ ID NO: 9 und dasjenige, bestehend
aus der Rasensequenz von SEQ ID NO: 10 als Primer und PyroBest DNA-Polymerase
(PyroBestTM; hergestellt von Takarashuzo)
verwendet wurden. Bei der PCR wurde eine thermische Denaturierungsreaktion
zunächst
für 2 Minuten bei
94°C durchgeführt. Dann
wurde eine Zyklusreaktion, bestehend aus Behandlungen bei 94°C für 30 Sekunden,
bei 55°C für 30 Sekunden
und bei 72°C
für 30
Sekunden 15mal wiederholt. Danach wurde eine Verlängerungsreaktion
für 7 Minuten
bei 72°C
durchgeführt.
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Ein
resultierendes DNA-Fragment mit ungefähr 0,4 kbp wurde mit einem
Restriktionsenzym SpeI verdaut und in den Expressionsvektor pCEP4d-FLAG
(etwa 7,7 kbp) inseriert, der mit XbaI verdaut worden war, um einen
Expressionsvektor pCEP4dE2-FLAG zu erhalten. In dem resultierenden
Expressionsvektor pCEP4dE2-FLAG waren die XbaI-Erkennungssequenz,
die NheI-Erkennungssequenz, die NotI-Erkennungssequenz und die BamHI-Erkennungssequenz
und das FLAG tag vom Promotor zur stromabwärts gelegenen Seite hin angeordnet.
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Beispiel 2: Klonierung des Gesamtlängen-ORF-Gens
des neuen Aggrecanasegens MDTS8
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Eine
PCR wurde durchgeführt,
wobei eine Kombination des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 3 (mit einer XbaI-Erkennungssequenz
und einer Kozak-Sequenz, zugefügt
zum 5'-Terminus)
und des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz von SEQ
ID NO: 4 (mit einer NotI-Erkennungssequenz, zugefügt zum 5'-Terminus) als Primer
verwendet wurde, eine menschliche Plazenta-cDNA-Bibliothek (Marathon-Ready
TM cDNA; hergestellt von Clontech) als Matrize und DNA-Polymerase
(TakaRa LA TagTM; hergestellt von Takara-shuzo)
als DNA-Polymerase. Für
die PCR wurde zunächst
eine thermische Denaturierungsreaktion für 2 Minuten bei 94°C durchgeführt. Dann
wurde ein Zyklus, bestehend aus Behandlungen bei 98°C für 10 Sekunden
und 68°C
für 3 Minuten
45mal wiederholt. Danach wurde eine Verlängerungsreaktion für 7 Minuten
bei 68°C
durchgeführt.
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Ein
resultierendes PCR-Produkt, ein DNA-Fragment mit ungefähr 2,3 kbp
(mit der XbaI-Erkennungssequenz und der Kozak-Sequenz, zugefügt zum 5'-Terminus und der
NotI Erkennungssequenz, zugefügt
zum 3'-Terminus)
wurde in ein Plasmid PCR2.1 (hergestellt von Invitrogen) zum Erhalt
eines Klons pMDTS8Cys subkloniert.
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Das
resultierende Plasmid pMDTS8Cys wurde mit den Restriktionsenzymen
XbaI und NotI verdaut und ein resultierendes DNA-Fragment mit ungefähr 2,3 kbp
wurde in die XbaI- und NotI-Stelle des Plasmids pCEP4dE2-FLAG, konstruiert
in Beispiel 1 inseriert, um ein Plasmid pCEPdE2-MDTS8Cys-FLAG zu
erhalten.
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Das
resultierende Plasmid pCEPdE2-MDTS8Cys-FLAG wurde mit den Restriktionsenzymen
KpnI und NotI verdaut, um ein DNA-Fragment mit ungefähr 8,3 kbp
(hiernach bezeichnet als DNA-Fragment A) zu erhalten. Weiterhin
wurde das resultierende Plasmid pCEPdE2-MDTS8Cys-FLAG mit den Restriktions enzymen KpnI
und SpeI verdaut, um ein DNA-Fragment mit ungefähr 1,5 kbp zu erhalten (hiernach
bezeichnet als DNA-Fragment B).
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Die
wie oben beschriebenen Verfahren wurden wiederholt, außer dass
eine Kombination des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 5 und des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 6 (mit einer NotI-Erkennungssequenz, zugefügt zum 5'-Terminus) als Primer verwendet
wurden, anstelle der Kombination des Oligonukleotids, bestehend
aus der Basensequenz von SEQ ID NO: 3 und des Oligonukleotids, bestehend
aus der Basensequenz von SEQ ID NO: 4. Ein resultierendes PCR-Produkt, ein DNA-Fragment
mit ungefähr
1,5 kbp (mit der NotI-Erkennungssequenz, zugefügt zum 3'-Terminus), wurde in das Plasmid PCR2.1
(hergestellt von Invitrogen) zum Erhalt eines Klons pMDTS8-3H subkloniert.
Der resultierende Klon pMDTS8-3H wurde mit den Restriktionsenzymen
SpeI und NotI verdaut, um ein DNA-Fragment mit ungefähr 1,5 kbp
zu erhalten (hiernach bezeichnet als DNA-Fragment C).
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Das
obige DNA-Fragment A, das obige DNA-Fragment B und das obige DNA-Fragment C wurden
ligiert, um ein Plasmid pCEPdE2-MDTS8Full-FLAG herzustellen. Das
resultierende Plasmid pCEPdE2-MDTS8Full-FLAG enthält ein Gen,
bestehend aus der 1ten bis 3663ten Base der Basensequenz von SEQ
ID NO: 1, d.h. der Basensequenz des neuen Aggrecanasegens MDTS8.
Ein Polypeptid mit der 1ten bis 1221ten Aminosäuresequenz der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und eine Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO: 23, zugefügt
zum C-Terminus kann aus einer tierischen Zelle als Wirt exprimiert
werden.
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Beispiel 3: Expression von MDTS8 Gesamtlängenprotein
(MDTSBFull)
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Ein
kommerziell erhältliches
Transfektionsreagenz (FuGENETM6-Transfektionsreagenz,
hergestellt von Boehringer Mannheim) wurde gemäß dem beigefügten Protokoll
verwendet, um das Plasmid pCEPdE2-MDTS8Full-FLAG, hergestellt in
Beispiel 2 oder das Plasmid pCEP4dE2-FLAG als Kontrolle in eine HEK293-EBNA-Zelle,
hergestellt von Invitrogen, einzuführen.
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Die
Existenz des gewünschten
Proteins in einem Überstand
einer Kultur, die 1 bis 2 Tage nach Einführung des Plasmids erhalten
wurde, wurde durch einen Western-Blot unter Verwendung eines Antikörpers (Maus-anti-FLAG-monoklonaler
Antikörper
M2; hergestellt von Sigma) gegen das FLAG tag, zugefügt zum C-Terminus,
bestätigt.
Genauer gesagt wurde der Kulturüberstand
auf einem SDS/10% bis 20% Acrylamidgel elektrophoretisch aufgetrennt;
dieses war hergestellt von Daiichi Pure Chemicals und auf eine Polyvinylidendifluorid-(PVDF)-Membran
durch eine Blot-Vorrichtung übertragen.
Zu der resultierenden PVDF-Membran wurde ein Blockierungsmittel
(Block-ace, hergestellt von Dainippon Pharmaceutical) zugefügt, um eine
Blockierung durchzuführen.
Dann wurden die Produkte auf der Membran sukzessiv mit dem Maus-anti-FLAG
monoklonalen Antikörper
M2 und einem Kaninchen-anti-Maus-IgG polyklonalen Antikörper umgesetzt,
markiert mit Meerrettichperoxidase (hergestellt von Zymed oder TAGO).
Alternativ wurden die Produkte auf der Membran nach dem Blockieren
sukzessiv mit einem biotinylierten Antikörper M2 (hergestellt von Sigma)
und Streptoavidin, markiert mit Meerrettichperoxidase (hergestellt
von Amersham Pharmacia Biotech) umgesetzt. Nach der Reaktion wurde
eine Expression des gewünschten
Proteins durch ein kommerziell erhältliches Western-Blot-Nachweissystem
(ECL Western Blotting Detecting System; hergestellt von Amersham
Pharmacia Biotech) bestätigt.
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Ein
anscheinendes Molekulargewicht des nachgewiesenen Proteins auf der
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) lag bei ungefähr 120 bis
140 kDa.
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Beispiel 4: Bestätigung der Aggrecanase-Aktivität von MDTS8
Gesamtlängen-Protein
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(1) Herstellung von rekombinantem Aggrecan
G1G2
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Eine
PCR wurde durchgeführt,
wobei eine Kombination des Oligonukleotids, bestehend aus der Rasensequenz
von SEQ ID NO: 11, hergestellt auf der Basis der Gensequenz eines
bekannten menschlichen Aggrecans (Doege K., et al., Biochem. Soc.
Trans., 18, 200-202, 1990) und des Oligonukleotids, bestehend aus
der Basensequenz von SEQ ID NO: 12 als Primer, eine menschliche
Plazenta-cDNA-Bibliothek (Marathon-ReadyTM cDNA;
hergestellt von Clontech) als Matrize und eine PyroBestTM DNA-Polymerase
(hergestellt von Takarashuzo) als DNA-Polymerase verwendet wurden.
Bei der PCR wurde eine thermische Denaturierungsreaktion zunächst für 1 Minute
bei 94°C
durchgeführt.
Dann wurde ein Zyklus, bestehend aus Behandlungen für 10 Sekunden
bei 98°C
und 2 Minuten bei 68°C
40mal wiederholt. Danach wurde eine Verlängerungsreaktion für 7 Minuten
bei 68°C
durchgeführt.
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Ein
resultierendes PCR-Produkt, ein DNA-Fragment, wurde mit einem Restriktionsenzym,
BamHI, verdaut und das resultierende DNA-Fragment wurde in die BamHI-Stelle
des Plasmids pCEP-SigFla inseriert, um ein Expressionsplasmid pCEP-rAgg
zur Expression eines Proteins herzustellen (hiernach bezeichnet
als rekombinantes G1G2), enthaltend eine globuläre Domäne 1 – globuläre Domäne 2 des menschlichen Aggrecans und
ein FLAG tag, zugefügt
zum N-Terminus des globulären
Domäne
1 – der
globulären
Domäne
2 und ein His tag, zugefügt
zum C-Terminus der globulären
Domäne
1 – globulären Domäne 2. Das
Plasmid pCEP-SigFla war ein Expressionsvektor, hergestellt durch
Inser tion eines doppelsträngigen
Oligonukleotids, hergestellt durch Annealing des Oligonukleotids,
bestehend aus der Rasensequenz von SEQ ID NO: 13 und des Oligonukleotids,
bestehend aus der Rasensequenz von SEQ ID NO: 14, in die HindIII-
und XhoI-Stelle des Plasmids pCEP4d, wie hergestellt in Beispiel
1. Das Plasmid pCEP-SigFla enthielt eine sekretorische Signalsequenz (Guan
X-M., et al., J. Biol. Chem., 267, 21995-21998, 1992), die von Hämaglutinin
eines Influenzavirus abstammte, eine FLAG tag-Sequenz und eine BamHI-Erkennungssequenz
in dieser Reihenfolge vom Promotor zur stromabwärts gelegenen Seite hin.
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Ein
resultierendes Expressionsplasmid pCEP-rAgg wurde in die HEK293-EBNA-Zelle eingeführt und die
Transformante 3 bis 7 Tage kultiviert, um das gewünschte Protein
zu exprimieren, d.h. das rekombinante Aggrecan G1G2. Das gewünschte Protein
wurde aus dem Kulturüberstand
durch eine Affinitätschromatographie
gereinigt, wobei man sich des FLAG tags bediente, das an den N-Terminus
angehaftet war. Genauer gesagt wurde der Kulturüberstand auf M2-Agarose (hergestellt
von Sigma), gepackt in eine Säule
aufgebracht, mit 20 mmol/l Tris-HCl (pH 7,4)/150 mmol/l Natriumchlorid
(hiernach als TBS bezeichnet) gewaschen, durch 0,1 mol/l Glycinhydrochlorid
(pH 3,0) eluiert zur Fraktionierung und direkt mit 1 mmol/l Tris-HCl
(pH 8,0) neutralisiert.
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(2) Nachweis der Aggrecanase-Aktivität
-
Wie
in Beispiel 3 beschrieben, wurde das Plasmid pCEPdE2-MDTS8Full-FLAG, hergestellt
in Beispiel 2, und das Plasmid pCEPdE2-FLAG, hergestellt in Beispiel
1, als Kontrolle in eine HEK293-EBNA-Zelle (hergestellt von Invitrogen)
eingeführt.
Dann wurde 16 Stunden nach der Plasmideinführung ein Medium durch ein serumfreies
Medium ersetzt. Die Kultivierung wurde 34 Stunden fortgesetzt und
daraufhin wurde ein Kulturüberstand
gewonnen.
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Der
resultierende Kulturüberstand
wurde mit dem rekombinanten G1G2, hergestellt in Beispiel 4(1) vermischt
und bei 37°C über Nacht
umgesetzt. Danach wurde, wie in Beispiel 3 beschrieben, eine SDS-PAGE, ein
Transfer auf eine PVDF-Membran und eine Blockierung durchgeführt. Dann
wurden die Produkte auf der PVDF-Membran sukzessiv mit dem Maus-monoklonalen-Antikörper BC-3
(Hughes C.E., et al., Biochemical J., 305, 799-804, 1995), der ein
Aggrecanase-neo-Epitop erkennen kann und einem Ziegen-anti-Maus
IgG-polyklonalen Antikörper,
markiert mit Peroxidase (hergestellt von TAGO) umgesetzt. Daraufhin
wurde ein Western-Blot-Nachweissystem (ECL Western-Blotting Detecting
System; hergestellt von Amersham Pharmacia) für den Nachweis verwendet.
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Es
ergab sich, dass wenn der Kulturüberstand
der HEK293-EBNA-Zelle, transfiziert mit dem Plasmid pCEPdE2-FLAG
(Kontrolle) mit dem rekombinanten G1G2 umgesetzt wurde, kein Abbauprodukt,
das mit dem Anti-Aggrecanase-neo-Epitop-Antikörper reaktiv
war, nachgewiesen wurde, während
solche Abbauprodukte nachgewiesen wurden, wenn der Kulturüberstand
der HEK293-EBNA-Zelle, transfiziert mit dem Plasmid pCEPdE2-MDTS8Full-FLAG
mit dem rekombinanten G1G2 umgesetzt wurde.
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Das
vorliegende Beispiel zeigt, dass MDTS8 eine Aggrecanase-Aktivität hat.
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Beispiel 5: Induktion der MDTS8 mRNA-Expression,
begleitet von einer Differenzierung in Knorpelzellen
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(1) Differenzierungsinduktion von Mesenchym-Stammzellen
zu Knorpelzellen
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Es
ist bekannt, dass eine menschliche Mesenchym-Stammzelle in eine
Knorpelzelle differenziert wird, wenn sie unter einem Spheroidpellet
mit Stimulierung von TGF-β3
oder ähnlichem
kultiviert wird (Pittenger M. F., et al., Science, 284, 143-147,
1999).
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Normale
menschliche Mesenchym-Stammzellen (hergestellt von Bio Whittaker)
wurden in einem menschlichen Mesenchym-Stammzellen-Proliferations-Mediumkit (hergestellt
von Bio Whittaker) zum Erhalt von 5 × 105 Zellen
kultiviert. Dann wurden 2,5 × 105 Zellen mit einem inkompletten Chondrogenese-Induktionsmedium
[DMEM-high Glucose (hergestellt von LIFE TECHNOLOGIES), 1 mmol/l
Natriumpyruvat (hergestellt von LIFE TECHNOLOGIES), 0,35 mmol/l
Prolin (hergestellt von LIFE TECHNOLOGIES), 0,1 μmol/l Dexamethason (hergestellt
von Sigma), 0,17 mmol/l Ascorbinsäure-2-phosphat (hergestellt
von Sigma) und ITS+1 Culture Supplement (hergestellt von Sigma)]
gewaschen und in 500 μl
eines kompletten Chondrogenese-Induktionsmediums [ein inkomplettes
Knorpel-Differenzierungs-Induktionsmedium, enthaltend 0,01 μg/ml TGF-β3 (hergestellt
von Sigma)], suspendiert. Dann wurde die Suspension in ein Polypropylenröhrchen übertragen und
bei 150 × g
für 5 Minuten
zentrifugiert, um ein Zellpellet zu erhalten. Das resultierende
Zellpellet wurde so wie es war in einen Zelle-Kultivierungsapparat
platziert und kultiviert. Die Kultivierung wurde 2 Wochen fortgesetzt,
während
das Medium auf ein vollständiges
Knorpel-Differenzierungs-Induktionsmedium alle 3 oder 4 Tage geändert wurde,
so dass die Zellen sich zu Knorpelzellen differenzierten.
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(2) Bestätigung der Differenzierung
zu Knorpelzellen
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Eine
Gesamt-RNA wurde von jedem von undifferenzierten menschlichen Mesenchym-Stammstellen und
Zellen hergestellt, die zu einer Differenzierung induziert wurden
und zwar durch ein kommerziell erhältliches Gesamt-RNA-Reinigungsreagenz
(ISOGEN; hergestellt von Nippon Gene). Die resultierende Gesamt-RNA
wurde mit DNase (hergestellt von Nippon Gene) 15 Minuten bei 37°C umgesetzt.
Die resultierende DNase-behandelte Gesamt-RNA (0,5 μg) wurde
in cDNA durch ein Superscript first-strand system (für RT-PCR;
hergestellt von LIFE TECHNOLOGIES) umgewandelt.
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Die
Differenzierung von den menschlichen Mesenchymalstammzellen zu Knorpelzellen
durch Differenzierungs-Induktionsbehandlung, wie in Beispiel 5(1)
offenbart, wurde durch einen deutlichen Anstieg einer Expression
von mRNAs von Collagen Typ II und Collagen Typ IX, spezifisch in
Knorpelzellen exprimiert, bestätigt,
wenn die Differenzierungs-Induktion fortschritt. Noch genauer gesagt
wurde eine quantitative PCR unter Verwendung eines Sequenzdetektors
(Prism7700 Sequence Detector; hergestellt von Applied Biosystems) verwendet,
um eine existierende Menge zu messen und einen Vergleich anzustellen.
Für Collagen
Typ II wurde eine Kombination des Oligonukleotids, bestehend aus
der Basensequenz von SEQ ID NO: 15 und des Oligonukleotids, bestehend
aus der Basensequenz von SEQ ID NO: 16 als Primerset verwendet und
für Collagen Typ
IX eine Kombination des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 17 und des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 18. Ein kommerziell erhältliches PCR-Reagenz (SYBR
Green PCR core reagent; hergestellt von Applied Biosystems) wurde
verwendet, um die PCR durchzuführen.
Bei der PCR wurde eine anfängliche
Denaturierungsreaktion für
10 Minuten bei 95°C
durchgeführt.
Dann wurde eine Zyklusreaktion, bestehend aus Behandlungen bei 94°C für 15 Sekunden,
bei 60°C
für 30
Sekunden und bei 72°C
für 60
Sekunden 45mal wiederholt.
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Weiterhin
wurde eine PCR durchgeführt,
wobei menschliche genomische DNA als Matrize und das Primerset wie
oben unter denselben Bedingungen verwendet wurden, um eine Standardkurve
zur Berechnung einer exprimierten mRNA-Menge zu erhalten. Eine PCR
wurde durchgeführt,
wobei die cDNA wie oben und menschliche genomische DNA als Matrizen
verwendet wurden und das Oligonukleotid, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 21 und das Oligonukleotid, bestehend aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 22 als Primersatz unter denselben Bedingungen um
eine Menge an exprimierter menschlicher Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(g3pdh) als inneren Standard zu berechnen. Die existierenden Mengen
an mRNAs von Collagen Typ II und Typ IX wurden auf der Basis der
bestimmten Werte für
G3PDH verändert.
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(3) Expression des MDTS8-Gens in Knorpelzellen
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Das
Oligonukleotid, bestehend aus der Rasensequenz von SEQ ID NO: 19
und das Oligonukleotid, bestehend aus der Rasensequenz von SEQ ID
NO: 20 wurden auf der Basis der Basensequenz von SEQ ID NO: 1 als
Primersatz zur Messung einer mRNA-Menge des neuen Aggrecanasegens
MDTS8 entworfen. Eine PCR wurde unter Verwendung des obigen Primersatzes,
cDNA (korrespondierend zu 5 ng von Gesamt-RNA), hergestellt in Beispiel
5(2) als Matrize und einer DNA-Polymerase (TaKaRa LA TagTM; hergestellt von Takara-shuzo) durchgeführt. Bei
der PCR wurde eine thermische Denaturierungsreaktion zunächst für 2 Minuten bei
94°C durchgeführt. Dann
wurde ein Zyklus, bestehend aus Behandlungen für 10 Sekunden bei 98°C, 60°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 1 Minute
40mal wiederholt.
-
Eine
PCR wurde durchgeführt,
um die Expression des G3PDH-Gens zu überwachen, wobei eine Kombination
des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz von SEQ ID NO:
21 und des Oligonukleotids, bestehend aus der Basensequenz von SEQ
ID NO: 22 als Primersatz, cDNA (korrespondierend zu 5 ng Gesamt-RNA),
hergestellt in Beispiel 5(2) als Matrize und eine DNA-Polymerase (TaKaRa
LA TagTM, hergestellt von Takara-shuzo)
verwendet wurden. Bei der PCR wurde eine thermische Denaturierungsreaktion
zunächst für 2 Minuten
bei 94°C
durchgeführt.
Dann wurde ein Zyklus, bestehend aus Behandlungen für 10 Sekunden bei
98°C, 30
Sekunden bei 60°C
und 1 Minute bei 72°C
30mal wiederholt.
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Es
ergab sich, dass eine substanzielle Veränderung der Expression des
G3PDH-Gens, begleitet von einer Differenzierung in Knorpelzellen,
nicht beobachtet wurde, während
mRNA des neuen Aggrecanasegens MDTS8 der vorliegenden Erfindung
in den menschlichen Mesenchymal-Stammzellen vor der Differenzierung nicht
nachgewiesen wurde, jedoch als Bande von ungefähr 0,33 kbp in den Knorpelzellen
nachgewiesen wurde. Dies zeigt, dass mRNA des neuen Aggrecanasegens
MDTS8 der vorliegenden Erfindung in Knorpelzellen exprimiert wird.
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Beispiel 6: Chromosomenkartierung des
neuen Aggrecanasegens MDTS8
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Eine
BLAST-Suche wurde in der GenBank für die Gensequenz des Gesamtlängen-ORF
des neuen Aggrecanasegens, bestehend aus der Basensequenz von SEQ
ID NO: 1 der vorliegenden Erfindung als Suchsequenz durchgeführt. Es
wurde festgestellt, dass die BAC-Klone AC026498, AC025284, AC010548
und AC009139 Teilsequenzen von MDTS8 enthalten und ein Teil von
mindestens 24 Exons in jedem der Klone vorliegt.
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Dann
wurde bestätigt,
dass die vier obigen Klone auf dem Chromosom 16q lokalisiert waren,
und zwar durch die öffentliche
Datenbank (Human Genome Reconstruction Project; http://hgrep.ims.u-tokyo.ac.jp/cgibin/HTG_tool/view.cgi?layer=top),
etabliert von The Institute of Medical Science, The University of
Tokyo and RIKEN und im Netz veröffentlicht.
Weiterhin wurde auch bestätigt,
dass die vier obigen Klone die Genmarker WI-22533, stSG3069, SGC32952 und stSG62732
enthalten, die auf dem Chromosom 16q lokalisiert sind.
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Darauffolgend
wurde eine detailliertere Chromosomenkartierung durchgeführt, wobei
die Marker WI-22533, stSG3069, SGC32952 und stSG62732, lokalisiert
auf dem Chromosom 16q, verwendet wurden. Genauer gesagt wurde nach
den obigen vier Genmarkern in anderen öffentlichen Datenbanken gesucht
(The Genome Database; http://www.gdb.org/). Es wurde festgestellt,
dass jeder der vier Marker auf 16q22.3-23.1 der physikalischen Karte
der Chromosomen lokalisiert war und so ist MDTS8 auf 16q22.3-23.1
lokalisiert. Daher wird deutlich, dass die chromosomale Position
von MDTS8 zu einer Region gehört,
die als OA-Empfänglichkeitslokus,
d.h. einer Gelenkerkrankung, spezifiziert ist.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
ist eine neue Aggrecanase, die Gelenkerkrankungen auslöst (insbesondere
OA) und so ist eine Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert, als Substanz zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen nützlich.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Polypeptid
kann ein geeignetes Screeningsystem für ein Mittel zur Behandlung
von Gelenkerkrankungen bereitgestellt werden. Durch das Nachweisverfahren
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des Polypeptids der
vorliegenden Erfindung kann nämlich
eine Substanz zur Behandlung von Gelenkerkrankungen durch Selektion
einer Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
inhibiert, einem Screening unterworfen werden.
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Weiterhin
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen durch
Herstellung eines Medikaments unter Verwendung einer Substanz, gewählt durch
das Screeningverfahren, als Wirkstoff und einem Träger, einem
Füllstoff
und/oder anderen Additiven erzeugt werden.
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Das
Nachweisverfahren des vorliegenden Verfahrens kann nicht nur zum
Screening einer Substanz zur Behandlung von Gelenkerkrankungen verwendet werden,
sondern auch für
einen Qualitätskontrolltest
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen.
Eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung von Gelenkerkrankungen
kann nämlich
erzeugt werden, indem nachgewiesen wird, ob oder nicht eine zu testende
Verbindung die Aggrecanase-Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
inhibiert, und zwar durch das Nachweisverfahren der vorliegenden
Erfindung und dann durch Herstellung eines Medikaments unter Verwendung
der resultierenden Substanz, die die Aggrecanase-Aktivität inhibiert.
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Weiterhin
können
das Polynukleotid, der Expressionsvektor, die Zelle und der Antikörper der
vorliegenden Erfindung für
die Erzeugung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung nützlich sein.
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Freier Text im Sequenzprotokoll
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Die
Merkmale "künstliche
Sequenz" werden
in dem Zahlenidentifikator <223> im Sequenzprotokoll
beschrieben. Genauer gesagt ist jede der Basensequenzen von SEQ
ID NO: 3-6 und 9-12 eine künstlich
synthetisierte Primersequenz. Alle Basensequenzen von SEQ ID NO:
7, 8, 13 und 14 sind künstlich
synthetisierte Linkersequenzen. Die Basensequenz von SEQ ID NO:
23 ist eine künstlich
synthetisierte Sequenz, die eine Restriktionsenzym NotI-Erkennungsstellensequenz
und eine FLAG tag-Sequenz enthält.
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Wie
oben wird die vorliegende Erfindung im Hinblick auf bestimmte Ausführungsformen
erklärt,
jedoch sind Modifikationen und Verbesserungen, die dem Fachmann
auf dem Gebiet naheliegen, im Umfang der vorliegenden Erfindung
beinhaltet.
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