-
Schneidvorrichtung zum Abtrennen der überflüssigen Fadenenden beim
Binden eines Katzenkopfknotens Gegenstand der Erfindung ist eine an einem Finger
zu tragende Schneidvorrichtung zum Abtrennen der überflüssigen- Fadenenden beim
Binden eines Katzenkopfknotens.
-
In der Textilindustrie, insbesondere in der Spinnerei und Zwirnerei,
verknotet die Arbeiterin die gerissenen Fäden durch einen einfachen Knoten, den
sie von Hand mit erstaunlicher Geschwindigkeit knüpft. Zu diesem Zwecke stellt sie,
nachdem sie die beiden Fadenenden parallel zueinander gelegt hat, einen verschiebbaren
Knoten her und bildet eine Schleife, die sie um den Zeigefinger der rechten Hand
herumlegt. Hierauf zerschneidet sie die Schleife, sei es mit den Nägeln oder mit
einer Schere, und zieht die überflüssigen Fadenenden aus dem Knoten heraus. Sodann
zieht sie an den frei überstehenden Knotenenden, so daß diese in den Knoten gleiten.
Hierbei läßt sie aber häufig zu lange frei stehende Fadenden übrig, und die Länge
dieser aus dem Knoten herausstehenden Fadenenden ist stets unregelmäßig.
-
Zweck vorliegender Erfindung ist es nun, die aus dem Knoten überstehenden
Fadenenden in äußerst geringem und stets genau gleichem Abstand vom Knoten abzuschneiden.
-
Es sind Schneidvorrichtungen, welche an einem Finger getragen werden
können und zum Abtrennen von Fadenenden dienen, bekannt. Diese Schneidvorrichtungen
ermöglichen aber nicht ein Abschneiden von überstehenden Knotenenden in unmittelbarer
Nähe des Knotens.
-
Andererseits sind Vorrichtungen bekannt, die die überstehenden Fadenenden
unmittelbar am Knoten. abschneiden; jedoch müssen diese Vorrichtungen an einem Tisch
oder einem anderen Träger befestigt werden.
-
Schließlich sind noch an einem Finger zu tragende Vorrichtungen zum
Herstellen von Katzenkopfknoten bekannt, mit welchen durch eine einzige Bewegung
nach einer Richtung hin zunächst die Knotenschleife gebildet wird. Sobald die durch
die Fäden gebildete Schleife vom Daumen, der rechten Hand freigegeben wird, gleitet
sie um den Knoter herum in die Schneide, worauf das Abschneiden erfolgt. Dabei sind
jedoch die Fäden keiner regelmäßigen Spannung unterworfen. Aus diesem Grunde ist
es unmöglich, eine solche Vorrichtung zum Knoten sehr glatter Fäden, wie Kunst-
oder Naturseide, zu verwenden. Diese Fäden würden in dem Augenblick, wo sie vom
Daumen freigegeben -,verden, durch die Schneide der Vorrichtung zerschnitten werden,
bevor der Knoten selbst vollständig festgezogen ist.
-
Man ist ferner auch nicht in der Lage, diese bekannte Vorrichtung
zum Knoten von
stärker gedrehten Fäden (Krepp) zu verwenden, weil
diese das Bestreben haben., sich aufzudrehen. Solche Fäden würden nun in dem Augenblick,
wo die Fadenschleife in die Schneide gleitet, eine Zwirnschleife (Kringel) bilden,
was ein ordnungsmäßiges Festziehen des Knotens unmöglich macht.
-
Die unbequeme Art, die miteinander zu verknotenden Fäden zwischen
dem Daumen und dem Zeigefinger und gleichzeitig zwischen dem Mittelfinger und dem
Ringfinger der linken Hand zu halten, bedingt eine große Anforderung an Geschicklichkeit,
so daß es geradezu als ein Kunststück angesprochen werden muß, feine und wenig widerstandsfähige
Fäden zu knoten, ohne sie zu zerreißen. Schließlich ist noch hervorzuheben, daß
die bekannten Vorrichtungen auf dem Zeigefinger der rechten Hand getragen werden
müssen. Dieser Finger wird aber gerade von der Arbeiterin beständig benötigt, um
z. B. Fäden aus der Strähne herauszuziehen oder diese in der Webkette bzw. auf einer
Spule zu suchen. Bei dieser Arbeit würde die Vorrichtung außerordentlich hinderlich
sein.
-
Den bekannten Vorrichtungen gegenüber zeichnet sich die vorliegende
Erfindung dadurch aus, daß das Messer längs eines an seinem unteren Ende mit einem
Fingerhut verbundenen Stäbchens angeordnet und von einer Schutzkappe derart überdeckt
ist, daß die von Hand gebildete Fadenschleife des Knotens nach dem Hinwegstreifen
über die Schutzkappe unterhalb des Messers auf das Stäbchen zu liegen kommt und
beim Wiederhochziehen, unter die Schutzkappe gleitend, vom Messer durchschnitten
wird.
-
Zum Benutzen der Vorrichtung führt die Arbeiterin den Fingerhut auf
den linken Ringfinger oder den kleinen Finger mit dem Stab nach innen, d. h. dem
Nagel gegenüber. Sie bildet dann in üblicher Weise den Knoten; statt ihn nun aber
auf dem rechten Finger, auf dem. sie ihn gebildet hat, zu zerschneiden, führt sie
ihn vom Zeigefinger auf den Stab der Vorrichtung über, indem sie die freien Fadenenden
nach unten zieht. Die Fadenschleife gleitet dabei über die Schutzlappe und legt
sich am unteren Ende des Stabes gegen die Schulter. Hierauf zieht die Arbeiterin
die Fadenenden nach oben, so daß die Schleife unterhalb der Kappe nach oben steigt,
bis die Klinge die Schleife zerschneidet. Die Länge der vom Knoten abstehenden Fadenenden
stellt dabei eine Funktion des Stabdurchmessers und der Lage der Messerklinge dar,
ist aber vollständig unabhängig von der Geschicklichkeit der Arbeiterin und von
ihrem guten Willen. Die-abgeschnittenen Fadenenden werden daher stets dieselbe Länge
aufweisen.
-
Die Erfindung sei an Hand beiliegender Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es. bedeutet: Fig. i eine schaubildliche Darstellung, die zeigt,
in welcher Weise ein Katzenkopfknoten gebildet wird, Fig. 2 eine Ausführungsform
der Vorrichtung in Seitenansicht, Fig. 3 einen Grundriß von Fig. 2 und Fig. q. einen
Schnitt nach Linie x-x der Fig. 3.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. -> ist die Schulter ia des Stabes
i am unteren Teil 2a des Fingerhutes 2 angelötet oder angeschweißt. Eine dreieckige
Messerklinge 3, die an einer Längsseite des Stabes i angelötet ist, wird von _ der
Verlängerung 4.a einer Schutzhaube q., überdeckt.
-
Die Arbeiterin schiebt die Schleife des Katzenkopfknotens in der oben
geschilderten Weise über den Stab i und zieht die Fadenenden so an, daß die Schleife
sich am unteren Ende des Stabes i zwischen ia und dem Punkt 3a der Klinge 3 festzieht.
Hierauf zieht sie die Fadenenden nach oben, wobei die Schleife am Stab i unter der
Kappe q. nach oben steigt, bis sie von der Messerklinge 3 zerschnitten ist.
-
Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, könnten natürlich die verschiedensten
Änderungen getroffen werden. Dies gilt insbesondere von der Form des Fingerhutes
und der Schutzhaube.
-
Die Vorrichtung könnte auch. in anderer Weise als durch einen Fingerhut
an der Hand der Arbeiterin befestigt werden. Die Messerklinge selbst ist zweckmäßig
auswechselbar.