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Vorliegende
Erfindung betrifft die Verwendung einer Zusammensetzung zur Herstellung
eines Medikaments für
die Behandlung von Pilzinfektionen, wobei die Zusammensetzung einen
neuen Antikörper
oder ein Fragment eines daran anbindenden Antigens enthält.
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Pilzinfektionen
stellen eine bedeutende Ursache der Patientensterblichkeit auf der
Intensivstation dar sowie im allgemeineren bei immunsuprimierten
und geschwächten
Patienten (Gold, J.W.M., 1984, Am. J. Med., 76: 458-463; Klein R.S.
et al., 1984, N. Engl. J. Med. 311: 354-357; Burnie, J.P., 1997,
Current Anaesthesia & Critical
Care 8: 180-183). Die Präsenz
und die Persistenz von Pilzinfektionen kann dem selektiven Druck
von Breitband-Antimykotika, häufigen
verlängerten
Patientenaufenthalten in Einrichtungen, wie z.B. Intensivstationen,
Problemen bei der Diagnose der Infektionen sowie der geringen Effizienz
der bei der Therapie verwendeten Antipilzmittel zuge schrieben werden.
Während
strikte Hygienekontrolle die Vorbeugung von Pilzinfektionen in Krankenhäusern oder
anderen Einrichtungen bewirken kann, bleiben Ausbrüche der
Infektionen ein ernsthaftes Problem und müssen angesprochen werden.
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Systemische
Pilzinfektionen, wie z.B. invasive Candidiasis und invasive Aspergillosis
können
von einer Vielzahl von Pilz-Pathogenen verursacht werden, z.B. die
virulente Candida-Spezies C. ablicans, C. tropicalis und C. krusei
sowie die weniger virulente Spezies C. parapsilosis und Torulopsis
glabrata (wobei letztere in einigen Texten als Candida glabrata
bezeichnet wird). Obwohl C. albicans früher das verbreitetste Pilz-Isolat war,
das aus Intensivstationen erhalten wurde, zeigten neuere Studien,
dass C. tropicalis, C. glabrata, C. parapsilosis und C. krusei jetzt
ungefähr
die Hälfte
solcher Isolate ausmachen (Pfaller, M.A. et al., 1998, J. Clin. Microbiol.
36: 1886-1889; Pavese, P. et al., 1999, Pathol. Biol. 46: 579-583).
Das vermehrte Auftreten von nicht-albicans-Spezies impliziert das Aufkommen von
Resistenz von Candida-Spezies gegen konventionelle antifungale Therapie
(Walsh, T.J. et al., New Eng. J. Med. 340: 764-771).
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Die
Detektion und Diagnose des für
die Infektion verantwortlichen Pilz-Pathogens ist entscheidend für die subsequente
Therapie, weil Antimykotika gegen bestimmte Stämme effektiver sein können.
GB 22 40 979 und
EP 0 406 029 (die hiermit
durch Bezugnahme in ihrer Gänze
eingeschlossen werden) offenbaren ein Pilz-Stress-Protein sowie einen darauf spezifischen
Antikörper,
die bei einem empfindlichen und hoch spezifischen Test zur Detektion
von Pilz-Pathogenen verwendet werden können.
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Üblicherweise
wurden C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis mit dem Anitmykotikum
Amphotericin B behandelt, was als der „Gold-Standard" bei systemischer,
antifungaler Therapie angesehen wurde (Burnie, J.P., 1997, supra).
Unglücklicherweise
ist Amphotericin B selbst hoch toxisch und seine Verwendung ging mit
Nebenwirkungen, u.a. Schüttelfrost,
Fieber, Myalgia oder Thrombophlebitis, einher. Andere Antimykotika beinhalten
oral verabreichte Azol-Arzneistoffe (Miconazol, Ketoconazol, Itraconazol,
Fluconazol) und 5-Fluorocytosin. Jedoch sind Pilzspezies, wie z.B.
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C.
krusei und T. glabrata, resistent gegen Fluconazol und diese Spezies
treten oft bei Patienten auf, bei denen dieses Arzneimittel prophylaktisch
verabreicht wurde. Darüberhinaus
wurden Fluconazol-resistente Stämme
von C. albicans berichtet (Opportunistic Pathogens, 1997, 1: 27-31).
Somit bleibt trotz kürzlich
gemachter Fortschritte bei therapeutischen Arzneimitteln, wie z.B.
Fluconazol, Itraconazol und systemisch liposomal-basierten Varianten
von Amphotericin B (Burnie, J.P., 1997, supra) das Bedürfnis an
effektiven Arzneimitteln zur Behandlung von Pilzinfektionen akut.
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Vorliegende
Erfindung hebt auf dieses oben beschriebene Bedürfnis ab, indem sie die Verwendung einer
Zusammensetzung zur Herstellung eines Medikaments, das eine signifikante
Verbesserung gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten Arzneimittel zur Behandlung
von humanen oder tierischen Pilzinfektionen darstellt, bereitstellt.
Ebenso kann ein neuartiger Antikörper
in der Zusammensetzung vorhanden sein. Die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung umfasst einen Antikörper,
der an ein oder mehrere Epitope eines fungalen Stressproteins anbinden
kann, in Kombi nation mit bekannten Antimykotika. Überraschenderweise
haben die Erfinder festgestellt, dass die Effizienz von Antimykotika
gegen Pilz-Infektionen signifikant erhöht wird, was entweder eine
geringere Dosierung zur Behandlung oder eine effizientere Behandlung bei
gleicher Dosis erlaubt, und somit die Reduktion von ungewollten
Nebenwirkungen erlaubt. Weiterhin erlaubt das erfindungsgemäße Medikament
eine effektive Behandlung von Pilzinfektionen, die eine inhärente Resistenz
gegenüber
dem in der Zusammensetzung enthaltenem Antimykotikum aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird die
Verwendung einer Zusammensetzung eines Antikörpers oder eines Fragmentes
eines daran anbindenden Antigens, das spezifisch für ein oder
mehrere Epitope eines Pilz-Stressproteins ist, sowie ein Wirkstoff
gegen Pilze, enthaltend zumindest einen Stoff ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Polyen-Antipilzwirkstoff und einem
Echinocandin-Antipilzwirkstoff zur Herstellung eines Medikaments
für die
Behandlung von Pilzinfektionen, wobei der Pilz, der besagte Pilzinfektion
verursacht, per se resistent gegen besagten Antipilzwirkstoff ist,
bereitgestellt.
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Ebenso
wird hierin eine kombinierte Zusammensetzung zur simultanen, separaten
oder sequentiellen Verwendung bei der Behandlung von Pilzinfektionen
offenbart, enthaltend einen Antikörper oder ein Fragment eines
daran anbindenden Antigens, das spezifisch für ein oder mehrere Epitope
eines Pilz-Stressproteins ist, sowie ein Wirkstoff gegen Pilze,
enthaltend zumindest einen Stoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Polyen-Antipilzwirkstoff und einem Echinocandin-Antipilzwirkstoff
zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von Pilzinfektionen, wobei
der Pilz, der besagte Pilzinfektion verursacht, per se resistent gegen
besagten Antipilzwirkstoff ist.
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Der
Antikörper
kann spezifisch für
ein Hitzeschockprotein eines Vertreters der Gattung Candida oder Torulopsis
sein (die Gattungen Candida und Torulopsis werden im Allgemeinen
für Synonyme
gehalten). Im speziellen kann der Antikörper spezifisch für das Hitzeschockprotein,
umfassend bsp90 von Candida albicans, wie in
GB 22 40 979 und
EP 0 406 029 beschrieben, sein. Der
Antikörper
oder das daran anbindende Antigenfragment kann spezifisch für das Epitop,
umfassend die Sequenz von SEQ ID NO:1 sein.
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Antikörper, ihre
Herstellung und Verwendung sind generell bekannt und z.B. in Harlow,
E. und Lane, D., Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York, 1999 beschrieben.
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Die
Antikörper
können
durch im Stand der Technik bekannten Standardmethoden erzeugt werden. Beispiele
von Antikörpern
beinhalten (aber sind nicht beschränkt hierauf) polyclonale, monoclonale,
chimerische, Single Chain, Fab-Fragmente, Fragmente, die durch eine
Fab-Expressions-Bibliothek erhalten werden und an Antigene bindende
Fragmente von Antikörpern.
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Die
Antikörper
können
in einer Reihe von Wirtstieren, z.B. Ziegen, Kaninchen, Ratten,
Mäusen,
Menschen und weiteren, erzeugt werden. Sie können durch Injektion mit Hitzeschockprotein
der Gattung Candida, z.B. hsp90 aus C. albicans, oder einem Fragment
oder Oligopeptid davon, das immunogene Eigenschaften aufweist, immunisiert
werden. Je nach Wirtstier-Spezies können verschiedene Hilfsstoffe
zur Erhöhung
einer Immunantwort verwendet werden. Solche Hilfsstoffe beinhalten,
Freund's Mineralgele,
wie z.B. Aluminiumhydroxid, und oberflächenaktiven Substanzen, wie
z.B. Lysolecithin, pluronische Polyole, Polyanionen, Polypeptide, Ölemulsionen,
Schlüsselloch-Hämocyanin
von Nacktschnecken und Dinitorphenol, sind aber nicht beschränkt hierauf.
Unter den Hilfsstoffen, die bei Menschen verwendet werden, sind
BCG (Bacille Calmette-Guerin) und Corynebacterium parvum besonders
nützlich.
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Monoclonale
Antikörper
zum Hitzeschockprotein aus der Gattung Candida, z.B. hsp90 aus C.
albicans oder ein Fragment oder Oliopeptid davon, können durch
jede Technik hergestellt werden, die die Produktion von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur gewährleistet. Diese beinhalten,
aber sind nicht limitiert hierauf, die Hybridom-Technik, die humane
B-Zellen-Hybridom-Technik und die EBV-Hybridom-Technik (Koehler et al., 1975,
Nature, 256: 495-497; Kosbor et al., 1983, Immunol. Today 4: 72;
Cote et al., 1983, PNAS USA, 80: 2026-2030; Cole et al., 1985, Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss Inc., New York, S. 77-96).
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Zusätzlich können Techniken,
die zur Produktion von „chimerischen
Antikörpern" entwickelt wurden, das
Splicen von Antikörpergenen
von Mäusen
zu Antikörpergenen
von Menschen verwendet werden, um ein Molekül mit angemessener Antigen-Spezifität und biologischer
Aktivität
zu erhalten (Morrison et al., 1984, PNAS USA, 81: 6851-6855; Neuberger
et al., 1984, Nature 312: 604-608; Takeda et al., 1985, Nature,
314: 452-454). Alternativ
hierzu können
Techniken, die zur Produktion von Single Chain-Antikörpern beschrieben wurden,
angewendet werden, wobei Verfahren aus dem Stand der Technik verwendet
werden, um Candida-Hitzeschock-Protein-spezifische
Single Chain-Antikörper herzustellen.
Antikörper
mit entsprechender Spezifität,
aber ausgeprägter
idiotypischer Zusammensetzung können
durch Chain Shuffling aus zufälligen
kombinatorischen Immunoglobulin-Bibliotheken erzeugt werden (Burton,
D.R., 1991, PNAS USA, 88: 11120-11123).
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Antikörper können ebenso
durch Induktion der in vivo-Produktion
in der Lymphozyten-Population oder durch Überprüfen der rekombinanten Immunoglobulin-Bibliotheken oder
Platten durch hoch spezifische Binde-Reagenzien hergestellt werden
(Orlandi et al., 1989, PNAS USA, 86: 3833-3837; Winter, G. et al.,
1991, Nature, 349: 293-299).
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An
Antigene bindende Fragmente können
ebenso erzeugt werden, z.B. die F(ab')2-Fragmente, die durch Pepsin-Verdauung des Antikörper-Moleküls erzeugt
werden können,
und die Fab-Fragmente, die durch Reduktion der Disulfid-Brücke des
F(ab')2-Fragments
erhalten werden können.
Als Alternative können Fab-Expressions-Bibliotheken konstruiert
werden, um schnelle und leichte Identifikation der monoclonalen Fab-Fragmente
mit der gewünschten
Spezifität
zu gewährleisten
(Huse et al., 1989, Science, 256: 1275-1281).
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Verschiedene
Immunoassays können
zur Auslese verwendet werden, um die Antikörper mit der gewünschten
Spezifität
zu identifizieren. Zahlreiche Protokolle zur kompetitiven Anbindung
oder immunoradiometrische Assays unter Verwendung von entweder polyklonalen
oder monoklonalen Antikörpers
mit festgesetzten Spezifitäten
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sol che Immunoassays beinhalten
typischerweise die Messung einer Komplex-Bildung zwischen dem Hitzeschockprotein
der Gattung Candida, z.B. hsp90 von C. albicans oder eines Fragmentes
oder Oligopeptids davon und seinem spezifischen Antikörper. Ein
zweiseitiger, monoklonal basierter Immunoassay, bei dem monoklonale
Antikörper
verwendet werden, der bezüglich
zwei nicht-interferierender Candida-Hitzeschock-Proteinepitope ist,
kann verwendet werden, jedoch kann auch ein kompetitiver Bindungs-Assays
benutzt werden (Maddox et al., 1983, J. Exp. Med., 158: 1211-1216).
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Der
Antikörper
kann die Sequenz von SEQ ID NO: 2 beinhalten.
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Das
Polyen-Antimykotikum kann z.B. Amphotericin B, ein Derivat von Amphotericin
B oder Nystatin umfassen. Derivate von Amphotericin B beinhalten
Formulierungen, wie z.B. AmBisom (erhältlich z.B. von NexStar Pharmaceuticals,
Cambridge, UK), Amphotericin-B-Lipidkomplex
(Abelcet), eine kolloide Dispersion von Amphotericin B (Amphocil)
und eine intralipide Emulsion von Amphotericin B (Burnie, J.P.,
1997, supra) und können
verwendet werden. Amphotericin B kann in Kombination mit einem anderen
Antipilz-Wirkstoff, 5-Fluorocytosin
verwendet werden (Burnie, J.P., 1997, supra).
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Der
Echinocandin-Antipilzwirkstoff kann z.B. Anidulafungin (LY303366;
Eli Lilly & Co.,
Indianapolis, USA) sein. Echinocandine sind cyclische Lipopeptide,
die die Synthese von β-1,3-Glucan
in Pilzen inhibieren (Redding, J.A. et al., 1998, Antimicrob. Agents
Chemo. Ther. 42 (3): 1187-1194).
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Die
Pilzinfektionen, die durch die Zusammensetzung oder kombinierte
Präparation
behandelt werden können,
können
Mucormycosis, Blastomycosis, Coccidioidomycosis oder Paracoccidioidomycosis
sein, oder die Pilzinfektion kann durch einen Organismus, ausgewählt aus
der Gruppe Candida, Cryptococcus, Histoplasma, Asperigillus oder
Torulopsis verursacht werden. Der Term „Coccodioidomycosis" wird in diesem Zusammenhang
auch als „Coccidiomycosis" bezeichnet und auf ähnliche
Art und Weise ist der Term „Paracoccidioidomycosis" synonym mit „Paracoccidiomycosis". Die Pilzinfektion
ist per se resistent gegen den Antipilzwirkstoff, d.h. Pilzinfektionen,
die an sich durch spezifische Wirkstoffe unbehandelbar sind, weil
dieser spezifische Antipilzwirkstoff nicht effizient ist, wenn er
herkömmlich
alleine angewandt wird.
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Hiermit
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Pilzinfektionen des menschlichen oder tierischen Körpers offenbart,
die durch die Verwendung einer Zusammensetzung oder einer kombinierten
Präparation,
wie sie in der vorliegenden Anmeldung beschrieben ist, gekennzeichnet
ist. Verfahren zur Herstellung von Medikamenten sind wohl bekannt.
Zum Beispiel kann ein Medikament zusätzlich einen pharmazeutisch
akzeptablen Trägerstoff,
ein Verdünnungsmittel
oder einen Hilfsstoff beinhalten (Remington's Pharmaceutical Sciences and US Pharmacopoeia,
1984, Mack Publishing Company, Easton, PA, USA).
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Ebenso
wird ein Verfahren zur Behandlung von Pilzinfektionen des menschlichen
oder tierischen Körpers
offenbart, umfassend die Verabreichung einer Zusammensetzung oder
einer kombinierten Präparation gemäß der vorliegenden
Anmeldung an einen Patienten, der dieselbe benötigt. Die exakte Dosierung
(d.h. die pharmazeutisch akzeptable Dosis) der Zusammensetzung oder
der kombinierten Präparation,
die an den Patienten verabreicht werden muss, kann leicht vom Fachmann
ermittelt werden, z.B. durch die Verwendung von einfachen Dosis-Antwort-Experimenten.
Die Zusammensetzung oder die kombinierte Präparation kann oral verabreicht
werden.
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Weiterhin
ist ein Kit offenbart, umfassend einen Antikörper, umfassend die Sequenz
gemäß SEQ ID NO:
2 oder ein daran anbindendes Antigen-Bindefragment, das spezifisch
auf ein oder mehrere Epitope eines Pilz-Stress-Proteins ist sowie einen Antipilzwirkstoff,
umfassend alle aus der Gruppe bestehend aus einem Polyen-Antipilzwirkstoff
und einem Echinocandin-Antipilzwirkstoff.
Das Kit kann bei der Behandlung von Pilzinfektionen verwendet werden,
wobei der Pilz, der die Pilzinfektion verursacht, gegen den Antipilzwirkstoff
per se resistent ist.
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Der
hierin offenbarte Antikörper
kann einen diagnostischen Verwendungszweck haben. Somit kann der
Antikörper
zur diagnostischen Verwendung verwendet werden, um festzustellen,
ob das Stressprotein in einem Mikroorganismus vorhanden ist, um
zu bestätigen,
ob der Wirt eine bestimmte Pilzinfektion, z.B. Mucormycosis, Blastomycosis,
Coccidioidomycosis oder Paracoccidioidomycosis oder eine Infektion,
die auf einen Organismus ausgewählt
aus der Gruppe von Candida, Cryptococcus, Histoplasma, Aspergillus
oder Torulopsis zurückzuführen ist,
aufweist oder z.B. bei der Diagnose von Pilzabszessen, insbesondere
hepatitische Candidiasis und/oder um den Fortschritt der therapeutischen
Behandlung solcher Infektionen zu verfolgen. Als diagnostische Methoden
dieser Art können
im allgemeinen Standardtechniken, z.B. immunologische Me thoden,
wie z.B. Enzym-Linked Immunosorbent-Methoden, Radioimmuno-Methoden,
Latex-Agglutinations-Methoden oder Immunoblotting-Methoden, verwendet
werden.
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Der
hierin offenbarte Antikörper
kann mit einem detektierbaren Label markiert werden oder kann mit einem
Effektor-Molekül
konjugiert werden, z.B. einem Medikament, wie z.B. einem Antipilzwirkstoff,
wie z.B. Amphotericin B oder Fluorocytosin, oder einem Toxin, wie
z.B. Ricin, oder einem Enzym, unter Verwendung konventioneller Prozeduren,
wobei sich die Offenbarung auch auf solche markierte Antikörper oder
Antikörper-Konjugate
erstreckt.
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Weiterhin
wird hiermit die Verwendung des Antikörpers oder des daran anbindenden
Antigenbindefragments bei der Herstellung eines Diagnostikums zur
Diagnose einer oder mehrerer Pilzinfektionen offenbart. Das Diagnostikum
kann in einem Kit bereitgestellt werden. Das Kit kann Instruktionen
für die
Verwendung bei der Diagnose einer oder mehrerer Pilzinfektionen
beinhalten.
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Falls
gewünscht
können
Mischungen von Antikörpern
zur Diagnose oder Behandlung verwendet werden, z.B. Mischungen von
zwei oder mehreren Antikörpern,
die verschiedene Epitope eines erfindungsgemäßen Pilzstressproteins erkennen
und/oder Mischungen von Antikörpern
von verschiedenen Klassen, z.B. Mischungen von IgG- und IgM-Antikörpern, die
die gleichen oder verschiedene der erfindungsgemäßen Epitope erkennen.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung, die
beispielhaft spezielle Ausführungsformen
der Zusammensetzung und damit verbundenen experimentellen Vorgehensweise
beschreibt, näher
erläu tert.
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Experimenteller Teil
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Die
im nachfolgenden beschriebenen Experimente beschreiben Untersuchungen
zum antifungalen Effekt eines Antikörpers gegen ein hsp90-Antigen,
das von Candida albicans erhalten wurde und in Kombination mit Antimykotika,
wie z.B. Amphotericin B oder Fluconazol verwendet wurde. Die Ergebnisse
zeigen, dass in manchen Fällen
die Kombination des Antikörpers
und des Antipilzwirkstoffes einen verstärkten antifungalen Effekt hervorruft,
verglichen mit der jeweils einzelnen Komponente. Ein überraschend
starker synergistischer Effekt konnte für Amphotericin B in Kombination
mit Anti-Candida albicans hsp90 Antikörper gegen eine Mehrzahl von
gewöhnlich
problematischen Pilzpathogenen demonstriert werden. Dieser synergistischer
Effekt hat signifikante Auswirkungen auf die klinische Behandlung
von Pilzinfektionen. Eine vorläufige
klinische Studie mit vier Patienten, die an Candida-Infektionen litten,
zeigte die Effektivität
der vorliegenden Erfindung an Menschen.
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Materialien und Methoden
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Stämme:
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Die
verwendeten Nicht-Aspergillus-Pilzstämme (Tabelle 1) wurden auf
Sabouraud's Dextrose Agar-Platten
(Oxoid, Basingstoke, UK) aufgetragen und bei 37 °C für 24 h inkubiert. Die Stämme wurden
mit dem API 20C-System
(BioMerieux, Marcy L'Etoile,
Frankreich) identifiziert. Falls erforderlich wurden mikroskopische
Untersuchungen der Morphologie des Maismehl-Agars (Oxoid) verwendet,
um die Identität
zu bestätigen.
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Isolate
von Aspergillus spp (Tabelle 1) wurden auf Sabouraud's Dextrose-Agar (Oxoid,
Basingstoke, UK) bei 35 °C
für 24
h bebrütet.
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Im
Falle der Nicht-Aspergillus-Stämme
wurden Suspensionen aus individuellen Kolonien (Durchmesser ≥ 1 mm) in
5 ml steriler 0,85 %iger Salzlösung
mit einer Dichte von 1 × 104 Zellen/ml (nachgewiesen durch Zählen mit
einem Hämocytometergitter)
hergestellt. Für
Aspergillusstämme,
siehe unten.
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Antipilzwirkstoffe:
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Amphotericin
B wurde von Sigma (Poole, Dorset) als lyophilisiertes Pulver für intravenöse Administration
(Fungizone) erworben. Fluconazol wurde als Lösung für intravenöse Administration (Diflucan)
von Pfizer bezogen. Amphotericin B wurde in Dimethylsulphoxid mit
einer Konzentration von 1,2 mg/ml gelöst und Fluconazol wurde in
0,85 %iger Salzlösung,
also mit einer Konzentration von 1,2 mg/ml gelöst. Die Stammlösungen wurden
bei -70 °C
bis zur Verwendung aufbewahrt. Abelcet (liposomales Amphotericin
B), hergestellt von Bristol-Meyers Squib (USA) und hergestellt gemäß den Richtlinien
des Herstellers, wurde in der klinischen Studie verwendet.
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Antikörper:
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Die
DNA-Sequenz eines schon früher
bekannten Antikörpers,
der spezifisch auf das hsp90-Epitop von Candida albicans ist, und
aus
GB 22 40 979 und
EP 0 406 029 bekannt ist,
wurde genetisch durch Codon-Optimierung zur Expression in Escherichia
coli (Operon Technologies Inc., Alameda, CA, USA) modifiziert und
in einen E. coli-Expressionsvektor eingefügt. Die Aminosäuresequenz
des Anti-hsp90-Antikörpers
umfasst gemäß vorliegender
Erfindung die Sequenz von SEQ ID NO: 2 (beinhaltet die schweren,
leichten und Spacer-Domänen).
Der erfindungsgemäße Antikörper erkennt
die Epitope umfassend die Sequenz von SEQ ID NO: 1.
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Der
Anti-hsp90-Antikörper
wurde in einem Escherichia coli-Wirt exprimiert und dann durch Affinitätschromatograhie
und eine Imidazol-Austauschsäule
auf 95 %ige Reinheit auf gereinigt. Dabei wurden standardmolekularbiologische
Protokolle verwendet (siehe z.B. Harlow & Lane, supra; Sambrook, J. et al.,
1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd Edition, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York; Sambrook,
J. & Russell,
D., 2001, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 3rd Edition, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor).
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Mycograb-Formulierungen
(RTM) wurden wie folgt hergestellt: Ein Röhrchen mit 10 mg reinem Anti-hsp90-Antikörper, 150
mg Harnstoff (pharmazeutische Reinheit, Ph Eur) und 174 ml L-Arginin
(Ph Eur) wurden in 5 ml Wasser wiederhergestellt.
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Assay-Medien:
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RPMI-Medium
wurde aus RPMI 1640-Medium (Sigma R7880), ergänzt durch 0,3 g Glutamin pro
Liter hergestellt mit 34,6 g Morpholinpropansulfonsäure (MOPS)
pro Liter gepuffert und auf pH 7,0 eingestellt.
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Der Medium-Mikroverdünnungstest:
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Ausgehend
von den zwei Stammlösungen
wurden über
zweifache Verdünnung
(40 bis 0,024 mg/ml für
Amphotericin B und 400 bis 0,4 mg/ml für Fluconazol) im RPMI-Medium
hergestellt. 100 μl
einer Suspension des Inoculums wurden 1:10 verdünnt (äquivalent zu 1 × 103 cfu) und auf die Mikrotiterplatten gegeben. Hierzu
wurden 50 μl
des Antimykotikums und dann 50 μl
des Antikörpers
gegeben. Der Antikörper
war entweder pur (0,4 mg/ml) oder verdünnt auf 1:10 oder 1:100. Bei
Abwesenheit des Antikörpers
wurde das Volumen von 50 μl
durch RPMI aufgefüllt.
Das Gesamtvolumen in jedem Tiegel war 200 μl. Die finalen Konzentrationen des
Antikörpers
in den Experimenten waren: 100 μg/ml
(„pur"), 10 μg/ml („1:10-Antikörper") oder 1 μg/ml („1:100-Antikörper").
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Die
Platten wurden bei 37 °C über Nacht
inkubiert und die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) durch
das untere Konzentration-Inhibitions-Wachstum definiert.
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Koloniezählungen
wurden für
die Tiegel durchgeführt,
bei denen ein visueller Rückgang
des Pilzwachstums beobachtet wurde. Die Ergebnisse wurden als Koloniebildende
Einheiten pro ml Medium (cfu/ml) dargestellt.
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Aspergillus-Studien:
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Isolate
von Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus und Aspergillus niger
wurden im RPMI 1640 Medium hergestellt. Die Suspensionen wurden
so hergestellt, dass ein finales Inoculum von 2 × 104 Konodien
pro ml erhalten wurde; diese wurden in 100 μl Aliquoten in Mikrotiterplatten
mit flachem Boden dispensiert. Eine doppelt verdünnte Serie von Amphotericin
B mit 250 mg/ml bis 0,75 mg/ml wurde hergestellt und in die jeweiligen
Tiegel dispensiert. Mycograb wurde zu jedem der Tiegel bis zu einer
finalen Konzentration von 100 μg/ml im
Puffer der Formulierung zugegeben. Ebenso wurde für jedes
Isolat eine Kontrollreihe hergestellt, die nur Formulierungs-Puffer
enthielt. Die Platten wurden dann bei 35 °C/200 rpm für 48 h inkubiert und die MIC-Werte für jedes
Isolat durch Anwesenheit oder Abwesenheit von Zellwachstum bestimmt.
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Tier-Synergie:
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30
CD1-Mäusen
(wobei jede ungefähr
25 g wog) wurden 100 μl
des C. albicans Outbreak-Stamms (äquivalent zu 1,5 × 107 cfu) injiziert und die Mäuse nach
2 h in drei Gruppen aufgeteilt und:
- (A) der
Gruppe 1-100 μl
einer 10 mM Ammoniumacetat (AAT; pH 9) gefolgt von 100 μl Amphotericin
B äquivalent
zu 0,6 μg/kg
in einer 5 eigen (w/v) Glucoselösung;
- (B) der Gruppe 2-100 μl
einer 10 mM AAT (pH 9) Lösung,
enthaltend 500 μg
Anti-hsp90-Antikörper,
gefolgt von 100 μl
Amphotericin B, äquivalent
zu 0,6 mg/kg in einer 5 %igen (w/v) Glucoselösung; und
- (C) der Gruppe 3-100 μl
einer 10 mM AAT (pH 9) Lösung,
enthaltend 50 μm
Anti-hsp90-Antikörper
gefolgt von 100 μl
Amphotericin B, äquivalent
zu 0,6 mg/kg in einer 5 %igen (w/v) Glucoselösung injiziert.
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Nach
48 h wurden die Tiere getötet
und eine Zählung
der Pilzzellen des Leber-, des Milz- und des Nierengewebes auf Sabouraud's-Platten durchgeführt.
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Klinische Studie:
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Am
Central Manchester Health Care Trust Hospital und am Wythenshawe
Hospital, beide in Manchester, UK, wird eine Open-Label-Sicherheits-
und pharmakokinetische Studie des Anti-hsp90-Antikörpers (in Form
von Mycograb; siehe oben) unter Beteiligung von vier Patienten,
die an Candida-Infektionen erkrankt waren, durchgeführt. Die
Patienten wurden auf Anzeichen von Sepsis, die auf Candida zurückzuführen sind,
untersucht, inklusive: Positive C. albicans-Kulturen von multiplen
oder tiefgelegenen Lokalisationen; erhöhte oder schwankende Temperatur
(Pyrexia); eine hohe Pulsrate (Tachycardie) und eine hohe Anzahl
weißer
Blutkörperchen
(„WBC").
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Anschließend an
die herkömmliche
Behandlung mit Abelcet (liposomales Amphotericin B) und/oder Fluconazol wurden
den Patienten verschiedene Dosen von Mycograb, inklusive einer optionalen
Testdosis (0,1 mg/kg) und einer therapeutischen Dosis oder therapeutischen
Dosen von 1 mg/kg verabreicht. Die Patienten wurden auf klinisch
und im Labor nachweisbare Anzeichen der Infektion hin beobachtet
(wobei die untersuchten Laborparameter die Blutchemie, Hämatologie
und Blutgerinnungsfaktoren beinhalteten), ebenso wurden die Serum- und Urinlevels von
Mycograb untersucht.
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Ergebnisse
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Die
in vitro-Experimente, die den Effekt der Kombination eines Anti-Candida
albicans hsp90-Antikörpers
(„Antikörper") und Antipilzwirkstoffen
untersuchten, sind in den Tabellen 2 bis 18 dargestellt. Ergebnisse aus
Tierversuchen sind in Tabelle 19 dargestellt.
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In vitro-Experimente:
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Zusammensetzungen enthaltend Antikörper und
Fluconazol:
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Tabelle
2 zeigt die minimalen inhibitorischen Konzentrationen (MICs) von
Fluconazol gegen die im Test verwendeten Pilzpathogene bei An- oder
Abwesenheit des Anti-C. albicans hps90-Antikörpers in verschiedenen Verdünnungen,
wie dies über
dem Mediums-Mikroverdünnungstest
berechnet wurde. Bei Anwesenheit des puren Antikörpers und des 1:10 verdünnten Antikörpers wurde
die MIC für
den Outbreak-Stamm von C. albicans um das Vierfache reduziert (1,56 μg/ml auf
0,39 μg/ml
Fluconazol), wobei eine 100fache Verdünnung des Antikörpers in
einer zweifachen Reduktion der Fluconazol MIC resultierte.
-
Beim
Fluconazol-resistenten Stamm von C. albicans und C. krusei wurde
in der Anwesenheit von purem Antikörper eine leichte Reduktion
der Fluconazol MIC beobachtet. Bei einer Verdünnung von 1:10 und 1:100 hatte
der Antikörper
jedoch keinen Effekt auf die Fluconazol MIC dieser Stämme im Vergleich
zur Abwesenheit des Antikörpers.
-
Für die übrigen Pilzstämme, d.h.
C. tropicalis, C. parapsilosis und T. glabrata hatte der Anti-C.
ablicans hsp90-Antikörper
keinen erkennbaren Effekt auf die Fluconazol-MICs.
-
Tabelle
2: Fluconazol-MICs
-
Für jeden
der in Tabelle 2 angegebenen Pilz-Stämme wurden weitere Experimente
zur Quantifizierung der Anzahl von Zellkolonien, die die verschiedenen
Fluconazol-Konzentrationen mit verschiedenen Verdünnungen
des Anti-C. albicans hsp90-Antikörpers überlebten, vorgenommen.
-
Bei
den untersuchten Fluconazol-Konzentrationen wurde die Überlebensrate
von C. albicans (Outbreak-Stamm) durch Addition von purem Antikörper oder
100fach verdünntem
Antikörper
nicht reduziert (Tabelle 3).
-
Tabelle
3: Kolonienanzahl in cfu/ml für
C. albicans (Outbreak-Stamm) in Abhängigkeit von Fluconazol
-
Beim
Fluconazol-resistenten Stamm von C. albicans wurde eine zweifache
Reduktion der Überlebensrate
der Kolonien bei 12,5 μg/ml
Fluconazol in Anwesenheit des puren Antikörpers beobachtet (Tabelle 4).
Eine leichte Reduktion der Überlebensrate
dieses Stammes wurde bei geringeren Konzentrationen von Fluconazol in
der Anwesenheit des puren Antikörpers
festgestellt, jedoch war kein Effekt bei einer 1:100 Verdünnung des Antikörpers wahrnehmbar.
-
Tabelle
4: Kolonienanzahl (in cfu/ml) des Fluconazolresistenten Stammes
von C. albicans in Abhängigkeit
von Fluconazol
-
- (Kontrolle 2,6 × 107 cfu/ml)
-
Der
pure oder verdünnte
Antikörper
hatte keinen signifikanten fungiziden Effekt gegen C. krusei bei den
untersuchten Fluconazol-Konzentrationen (Tabelle 5). Tabelle
5: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. krusei in Abhängigkeit
von Fluconazol
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Für C. tropicalis
konnte bei den untersuchten Fluconalz-Konzentrationen in der Abwesenheit
oder Anwesen heit des Antikörpers
kein merklicher Effekt beobachtet werden (Tabelle 6).
-
Tabelle
6: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. tropicalis in Abhängigkeit
von Fluconazol
-
- (Kontrolle 1,6 × 106 cfu/ml)
-
Tabelle
7 zeigt, dass die Anwesenheit oder Abwesenheit des Antikörpers einen
Effekt auf die Überlebensrate
von T. glabrata-Kolonien bei jeder der untersuchten Fluconazol-Konzentrationen
hatte.
-
Tabelle
7: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
T. glabrata in Abhängigkeit
von Fluconazol
-
- (Kontrolle 4,3 × 107 cfu/ml)
-
Die
Anwesenheit oder Abwesenheit des Antikörpers hatte keinen beachtenswerten
Effekt auf die Überlebensrate
von C. parapsilosis-Kolonien bei Fluconazol-Konzentrationen, wie sie in Tabelle
8 angegeben sind.
-
Tabelle
8: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. parapsilosis in Abhängigkeit
von Fluconazol
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Zusammensetzungen
mit Antikörper
und Amphotericin B: Tabelle 9 zeigt die minimalen inhibitorischen Konzentrationen
(MICs) von Amphotericin B gegen die untersuchten Pilz-Pathogene
in An- oder Abwesenheit des Anti-C. albicans hsp90-Antikörpers bei
verschiedenen Verdünnungen,
wie dies durch den Mediums-Mikroverdünnungstest berechnet wurde.
-
Im
Gegensatz zu den für
Fluconazol erhaltenen Ergebnissen (siehe Tabelle 2 bis 8 oben) zeigten
alle hier untersuchten Stämme
einen zumindest vierfachen Abfall der MIC von Amphotericin B, wenn
unverdünnter Antikörper zum
Inkubations-Medium zugegeben wurde (Tabel le 9). Zudem wurde bei
allen untersuchten Stämmen
ein zumindest zweifacher Abfall der Amphotericin B MIC beobachtet,
sogar wenn der 100fach verdünnte Antikörper zum
Inkubationsmedium zugegeben wurde (finale Antikörperkonzentration: 1 μg/ml).
-
Der
signifikanteste Effekt bei der Reduktion der MIC von Amphotericin
B einer Zusammensetzung enthaltend Antikörper und Amphotericin B wurde
beim Fluconazolresistenten Stamm von C. albicans beobachtet. Der
pure Antikörper
führte
zu einer 10fachen Reduktion der Amphotericin B MIC und sogar eine
100fach verdünnte
Antikörperlösung reduzierte
die Amphotericin B MIC um ungefähr
25 % (Tabelle 9).
-
Tabelle
9: MICs für
Amphotericin B
-
Für jeden
der in Tabelle 9 aufgeführten
Pilzstämme
wurden detaillierte Experimente zur Quantifizierung der Anzahl von
Zellkolonien, die die verschiedenen Amphotericin B-Konzentrationen
bei verschiedenen Verdünnungen
des Anti-C. albicans hsp90-Antikörpers überlebten,
durchgeführt.
-
Tabelle
10 zeigt die Überlebensrate
für den
Outbreak-Stamm von
C. albicans, der mit Amphotericin B in An- oder Abwesenheit des Antikörpers inkubiert
wurde.
-
Durch
den Antikörper
wurde bei allen untersuchten Amphotericin-Konzentrationen ein dramatischer Rückgang (zumindest
10fach) bei der Anzahl der überlebenden
Kolonien bewirkt. Zum Beispiel bei 0,78 μg/ml Amphotericin B betrug die Überlebensrate
von C. albicans (Outbreak-Stamm) bei Anwesenheit der 100fach verdünnten Antikörpers 0,2
% verglichen mit der Überlebensrate
des Stamms ohne Antikörper.
Der inhibitorische Effekt des 100fach verdünnten Antikörpers bei 0,078 mg/ml Amphotericin
B war äquivalent
zur Überlebensrate
dieses Stamms bei 0,156 μg/ml
Amphotericin B (ohne Antikörper).
Somit ist sogar ein sehr verdünnter Antikörper in
der Lage, eine Reduktion der benötigten
Amphotericin B-Menge zu bewirken, um eine spezifische Sterblichkeitsrate
bei diesem Stamm zu erzielen.
-
Tabelle
10: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
den Outbreak-Stamm von C. albicans in Abhängigkeit von Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Tabelle
11 zeigt die Überlebensrate
von C. albicans-Kolonien
(Fluconazol-resistenter Stamm) bei verschiedenen Konzentrationen
von Amphotericin B und verschiedenen Antikörperverdünnungen. Es konnte kein erkennbarer
Effekt des Antikörpers
oder Amphotericin B bei niedrigen Konzentrationen des Antipilz-Wirkstoffes
beobachtet werden. Bei Annäherung
des Amphotericin B-Levels an die MIC des Antipilzwirkstoffes (siehe Tabelle
9, oben) konnte jedoch ein bemerkenswerter Effekt des Antikörpers auf
die Überlebensrate
der Kolonie beobachtet werden. Zum Beispiel bei 0,078 μg/ml Amphotericin
B bewirkte der 100fach verdünnte
Antikörper eine Überlebensrate
dieses Stammes von 0,1 % verglichen mit der Überlebensrate der Abwesenheit
des Antikörpers.
-
Tabelle
11: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
den Flucozanol-resistenten Stamm von C. albicans in Abhängigkeit von
Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1,6 × 107 cfu/ml)
-
Die Überlebensraten
von C. krusei in der Anwesenheit von Amphotericin B und verschiedenen
Mengen des Antikörpers
sind in Tabelle 12 dargestellt. Der Antikörper kann als sehr effektiv
gegen diesen Stamm bei den untersuchten höheren Konzentrationen von Amphotericin
B angesehen werden. Sogar bei 100facher Verdünnung betrug die Anzahl von
nachgewiesenen C. krusei-Kolonien
in der Anwesenheit von 0,312 μg/ml Amphotericin
B im Vergleich mit den überlebenden
Kolonien ohne Antikörper
0,01 %.
-
Tabelle
12: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. krusei in Abhängigkeit
von Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Bei
allen untersuchten Konzentrationen von Amphotericin B (in einem
Bereich von 0,019 bis 0,156 μg/ml)
wurde gezeigt, dass der Antikörper
effizient bei der Reduktion der Überlebensrate
des Stamms C. tropicalis besitzt (Tabelle 13). Der Effekt wurde
bei höheren
Antikörper
und Amphotericin B-Konzentrationen verstärkt. Tabelle
13: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. tropicalis in Abhängigkeit
von Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1,6 × 106 cfu/ml)
-
Tabelle
14 zeigt die Überlebensrate
für T.
glabrata in Anwesenheit verschiedener Konzentrationen von Amphotericin
B und Antikörper.
Es konnte gezeigt werden, dass der Antikörper hoch effizient bei der
Inhibierung des Wachstums von T. glabrata bei allen untersuchten
Amphotericin B-Konzentrationen ist. Zum Beispiel wurde bei 100facher
Verdünnung
des Antikörpers
das Wachstum dieses Stammes zu 99,2 % bei 0,009 μg/ml Amphotericin B zu 99,99
% bei 0,019 μg/ml
Amphotericin B und zu 99,91 % bei 0,039 μg/ml Amphotericin B inhibiert.
-
Tabelle
14: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
T. glabrata in Abhängigkeit
von Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Die Überlebensrate
des Pilzstammes C. parapsilosis bei verschiedenen Leveln des Antikörpers und Amphotericin
B ist in Tabelle 15 dargestellt. Es wurde beobachtet, dass der pure
Antikörper
eine Reduktion der Überlebensrate
dieses Stammes bei allen untersuchten Leveln von Amphotericin B
bewirkt. Bei niedrigeren Konzentrationen des Antikörpers war
der Effekt weniger stark ausgeprägt
als bei den anderen untersuchten Stämmen.
-
Tabelle
15: Anzahl Kolonien in cfu/ml für
C. parapsilosis in Abhängigkeit
von Amphotericin B
-
- (Kontrolle 1 × 107 cfu/ml)
-
Zusammensetzung mit Antikörper aber
ohne Antipilzwirkstoff:
-
In
einem weiteren Experiment wurde der Effekt verschiedener Konzentrationen
des Anti-C. albicans hsp90-Antikörpers
allein (ohne Pilzwirkstoff) auf die verschiedenen Pilzstämme (wie
in den Tabellen 2 bis 15 verwendet, siehe oben) untersucht. Die
in Tabelle 16 dargestellten Resultate machen deutlich, dass bei
den meisten der verwendeten Stämme
der Antikörper
selbst keinen Effekt auf ihre Überlebensrate
besitzt. Eine kleine Minderung der Überlebensrate, die auf den
Antikörper
alleine zurückzuführen ist,
konnte bei den Stämmen
T. glabrata, C. tropicalis und C. parapsilo sis jedoch beobachtet
werden.
-
Tabelle
16: Effekt des Antikörpers
alleine gegen Pilzwachstum (dargestellt in cfu/ml)
-
Experimente mit Aspergillus spp:
-
Die
MIC von Aspergillus fumigatus in Abhängigkeit von Amphotericin B
betrug 2,5 μg/ml.
Mit Zugabe von Mycograb veränderte
sich die MIC auf 0,125 μg/ml
(zweifache Abnahme). Die MIC von Aspergillus flavus gegenüber Amphotericin
B betrug 2,5 μg/ml.
Mit der Zugabe von 100 μg/ml
Mycograb veränderte
sich die MIC auf 0,125 μg/ml
(zweifache Abnahme). Die MIC von Aspergillus niger gegenüber Amphotericin
B betrug 2,5 μg/ml.
Durch Zugabe von 100 μg/ml
Mycograb nahm die MIC auf 0,125 μg/ml
ab (zweifache Abnahme).
-
Zusammenfassung der in vitro-Ergebnisse:
-
Die
in Tabelle 2 bis 16 dargestellten Resultate legen nahe, dass während der
Anti-C. albicans hsp90-Antikörper alleine
in der Lage war, das Wachstum bestimmter Pilzstämme zu unterbinden, eine überraschend
hohe Rate an antifungaler Aktivität gegen alle unter suchten Stämme beobachtet
werden konnte, wenn der Antikörper
in Kombination mit Amphotericin B verwendet wurde. Dieser überraschende
Effekt zwischen dem Antikörper
und Amphotericin B wird nicht bei anderen untersuchten Pilzwirkstoffen
beobachtet: Fluconazol in Kombination mit dem Antikörper ergab
kein signifikantes und potentiell nützliches Ergebnis.
-
Unter
Verwendung einer vierfachen Differenz der Verbesserung der MIC als
Ausschlussbedingung legen die Daten in Tabelle 2 nahe, dass Fluconazol,
kombiniert mit puren Antikörper
(finale Konzentration 100 μg/ml)
oder eine 10fache Verdünnung
des Antikörpers
(finale Konzentration 10 μg/ml)
nur gegen den Outbreak-Stamm von C. albicans effektiv ist. Unter
Verwendung des gleichen Kriteriums kann jedoch aus Tabelle 9 geschlossen
werden, dass Amphotericin B, kombiniert mit purem Antikörper oder
einer 10fachen Verdünnung
des Antikörpers
effektiv gegen alle getesteten Pilzstämme war. Daher kann darauf
geschlossen werden, dass eine starke Synergie zwischen Amphotericin
B und dem Anti-C.
albicans hsp90-Antikörper
besteht, wie durch die Verbesserung der MIC gemessen wurde.
-
Bei
den Experimenten, bei denen die Pilzkolonien nach verschiedenen
antifungalen und Antikörperbehandlungen
quantifiziert wurden (siehe Tabellen 3 bis 8 und 10 bis 15, oben),
kann eine andere Ausschlussbedingung, die über einen „Two-Log-Drop" (Abfall um das 100fache)
der überlebenden
Kolonien definiert ist, verwendet werden, um potentiell nützliche
Kombinationen von Behandlungen abzuschätzen.
-
Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse für
Fluconazol in Kombination mit dem Anti-C. albicans hsp90-Antikörper ist
in Tabelle 17 dargestellt. Hier wird die nied rigste Konzentration
von Fluconazol, die in dem gewünschten
Effekt resultiert (oder die höchste
Konzentration, die in dem Experiment verwendet wurde) gezeigt, zusammen
mit der Indikation des Ausschlusskriteriums eines zumindest 100fachen
Abfalls in der Pilzüberlebensrate,
die erreicht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass nur der Fluconazol-resistente
Stamm von C. albicans bei Kombination mit Fluconazol und purem Antikörper einen
signifikanten Effekt aufwiesen.
-
Tabelle
17: Zusammenfassung der in vitro-Ergebnisse für Fluconazol
-
- (+ zeigt an, dass das Ausschlusskriterium erfüllt ist; – zeigt
an, dass das Ausschlusskriterium nicht erfüllt ist; das Ausschlusskriterium
ist eine zumindest 100fache Reduktion der Kolonienanzahl)
-
Die
Zusammenfassung der Resultate für
Amphotericin B in Kombination mit dem Anti-C. albicans hsp90-Antikörper ist
in Tabelle 18 dargestellt. Hieraus ist ersichtlich, dass das Ausschlusskriterium
(100fache Reduktion des Wachstums der Pilzkolonien) mit purem Antikörper für alle untersuchten
Pilzstämme
sowie mit einer 10fachen Verdünnung
des Antikörpers
für C.
albicans (Outbreak-Stamm und Fluconazol-resistenter Stamm), C. krusei
und T. glabrata sowie mit einer 100fachen Verdünnung des Antikörpers für C. albicans
(Outbreak-Stamm) und T. glabrata erfüllt ist.
-
Es
ist erwähnenswert,
dass die Synergie zwischen Amphotericin B und dem Antikörper nicht
nur bei den Fluconazol-sensitiven Stämmen von C. albicans, sondern
auch bei Fluconazol-resistenten Stämmen von C. albicans und Pilzen,
wie z.B. Candida krusei und T. glabrata, die intrinsisch resistent über Fluconazolen sind,
beobachtet werden konnte.
-
Tabelle
18: Zusammenfassung der in vitro-Ergebnisse für Amphotericin B
-
- (+ zeigt an, dass das Ausschlusskriterium erfüllt ist; – zeigt
an, dass das Ausschlusskriterium nicht erfüllt ist; das Ausschlusskriterium
ist eine zumindest 100fache Reduktion der Kolonienanzahl)
-
Die
Resultate mit Aspergillus spp zeigen, dass eine Synergie zwischen
Amphotericin B und Mycograb in vitro gegen den gemeinen Aspergillus
spp besteht.
-
(2) Tierexperimente:
-
Mit
dem Outbreak-Stamm von mit Candida albicans infizierte Mäuse wurden
mit Amphotericin B allein (Gruppe 1), Amphotericin B und 500 μg Anti-hsp90-Antikörper (Gruppe
2) und Amphotericin B und 50 μg
Anti-hsp90-Antikörper (Gruppe
3) behandelt. Pilz-Kolonie-Zählungen
für verschiedene
Gewebearten der Mäuse nach
einem Behandlungszeitraum von 48 h sind in Tabelle 19 gezeigt. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Tiere, die mit Amphotericin B und 500 μg Antikörper (Gruppe
2) behandelt wurden, eine signifikante Reduktion (zumindest eine
Größenordnung)
bei der Anzahl der Pilzkulturen im Vergleich zu Tieren, die mit
Amphotericin B allein behandelt wurden (Gruppe 1) zeigten. Tiere,
die mit Amphotericin B und 50 μg
Antikörper
(Gruppe 3) behandelt wurden, zeigten ebenso eine verminderte Anzahl
von Pilzkulturen im Vergleich zu den Tieren, die mit Amphotericin
B allein behandelt wurden (Gruppe 1). Daher bekräftigen die in vivo-Daten die
in vitro-Daten und bestätigen
die Synergie zwischen dem Anti-hsp90-Antikörper und dem Antimykotikum
Amphotericin B zur Behandlung von Pilzinfektionen.
-
Tabelle
19: Kolonienanzahl von C. albicans (Outbreak-Stamm) in Gewebearten der behandelten
Mäusegruppen
-
(3) Klinische Studie:
-
Vier
Patienten mit Beweisanzeichen einer Candida-Infektion, die nicht auf herkömmliche
antifungale Behandlung ansprach, wurden mit einer kombinierten Verabreichung
von Antimykotika und Anti-hsp90-Antikörper in der Form von Mycograb
(siehe oben) behandelt und ihr Zustand beobachtet.
-
Bei
Patient 1 wurde primär
eine akute Pankreatitis diagnostiziert, außerdem hatte der Patient ein
postoperatives, akutes, progressives Lungenversagen bei Erwachsenen
(postoperative adult respiratory distress Syndrome (ARDS)) und benötigte künstliche
Beatmung. C. albicans wurde in vitro aus einer Vielzahl von Lokalitäten, inklusive
pankreatischem Bett gezüchtet.
Der Patient hatte eine sehr hohe Anzahl weißer Blutkörperchen (WBC) (87,4), obwohl
diese sehr schwankte und nicht alleine auf die Sepsis zurückzuführen gewesen sein
dürfte.
Es wurde mit einer Abelcet-Behandlung mit 3 mg/kg begonnen.
-
Fünf Tage
nach Beginn der Abelcet-Behandlung wurde dem Patienten 1 eine erste
Testdosis von Mycograb bei 0,1 mg/kg verabreicht (Tag 1). Am dritten
Tag wurde dem Patienten eine klinische Dosis von Mycograb mit 1 mg/kg
verabreicht. Aufgrund verschiedener Faktoren, z.B. einer Verschlechterung
der Thrombozytenzahl, die seit mindestens vier Tagen niedrig war,
wurden die Abelcet- und Mycograb-Behandlungen am Tag nach Verabreichung
der klinischen Dosis von Mycograb ausgesetzt. Jedoch wuchs in Patient
1 sechs Tage später
(Tag 9) C. albicans in der Asziteflüssigkeit wieder nach, so dass
wieder Fluconazol (400 mg) verabreicht wurde. Am folgenden Tag (Tag
10) wurden dem Patienten die finalen zwei klinischen Dosen von Mycograb
mit 1 mg/kg per Dosis verabreicht.
-
Obwohl
Patient 1 über
sieben Tage mit Abelcet behandelt wurde, bevor der Patient die klinische
Dosis Mycograb am dritten Tag erhielt, wuchs C. albicans immer noch
im Tracheostoma des Patienten und der Patient litt an Tachycardie.
Die kombinierte Behandlung mit Abelcet und Mycograb am Tag 3 bedingte
einen 5-tätigen
Zeitraum, in welchem C. albicans nicht wuchs. Keine auf Mycograb
zurückzuführenden Änderungen
in der Blutchemie, Hämatologie
und Gerinnungsfaktoren wurden während
der Behandlung mit Mycograb festgestellt. Die Behandlung des erneuten
Auftretens mit Fluconazol und Mycograb (zwei Dosen am Tag 10) waren weniger
erfolgreich, wie dies aus den in vitro-Synergie-Resultaten (siehe z.B. Tabellen
2 und 17) hätte
erwartet werden können,
jedoch erholte sich der Patient schließlich von der Candidosis.
-
Die
Serumlevel von Mycograb in Patient 1 zu verschiedenen Zeitintervallen
nach der Administration von Mycograb-Dosen sind in Tabelle 20 dargestellt.
Die Testdosis am Tag 1 ergab keinen messbaren Serum-Level. Die 1,0 mg/kg
Dosis am Tag 3 und Tag 10 ergaben detektierbare Serum-Level und
diese Level wurden verglichen mit denen, bei denen Synergieeffekte
zwi schen Amphotericin B in vitro demonstriert werden konnte (siehe
Tabellen 9 und 18). Im Anschluss an die zweite Dosis am Tag 10 wurden
die Level von Mycograb verbessert, wobei in gewissem Ausmaß Gewebeakkumulation
im Anschluss an die erste Dosis indiziert wurde. Bei der 1,0 mg/ml
Dosis konnte Mycograb im Urin nachgewiesen werden (Daten nicht gezeigt).
-
Tabelle
20: Serumlevel (in μg/ml)
von Mycograb bei Patient 1
-
Bei
Patient 2 wurde eine kleine Darmabschnürung, die auf Adhäsionen zurückzuführen waren,
diagnostiziert, litt an ARDS und benötigte künstliche Beatmung.
-
C.
albicans wurde aus multiplen Lokalitäten inklusive der Aszitesflüssigkeit
gezüchtet,
wobei die Infektion mit einer schwankenden Temperatur (35,8 bis
38,2 °C),
erhöhter
WBC (11,4) und gelegentlicher Tachycardie (auf 110) einherging.
Eine Behandlung des Patienten mit Abelcet von 3 mg/kg wurde begonnen.
-
Vier
Tage nach Beginn der Behandlung mit Abelcet behielt Patient 2 immer
noch eine schwankende Temperatur, erhöhte WBC und gelegentliche Tachycardie
bei. Dem Patienten wurde eine Testdosis von Mycograb zu 0,1 mg/kg
verabreicht (Tag 1). Am folgenden Tag wurde dem Patienten eine klinische
Dosis von 1 mg/kg Mycograb verabreicht (Tag 2). Die letzte Dosis
von Abelcet wurde zur Vervollständigung
eines fünftägigen Behandlungsprogramms
ebenso an Tag 2 verabreicht. Zwei Tage später (Tag 4) erhielt der Patient
die finalen zwei klinischen Dosen von Mycograb.
-
Der
Patient tolerierte das Mycograb gut. Die klinischen Dosen von Mycograb
am Tag 2 gingen mit einer fallenden und sich stabilisierenden Temperatur
(38,2 bis 36,7 °C
am Tag 2 nach Erhalt der klinischen Dosis bei 36,7 bis 37,4 °C während Tag
3 bleibend) und einer fallenden WBC (von 11,9 auf 9,6) einher. Am
Tag 4 machte der Patient einen klinisch besseren Eindruck und C.
albicans vermehrte sich nicht mehr in der Aszitesflüssigkeit,
Blutkulturen oder Urin. Keine auf Mycograb zurückzuführenden Veränderungen in der Blutchemie,
Hämatologie
oder Gerinnungsfaktoren konnten während der Behandlung beobachtet
werden. Die anschließende Besserung
wurde durch einen Vorfall einer bakteriellen Sepsis erschwert, die
jedoch auf Antibiotika ansprach, so dass der Patient sich vollständig erholte.
-
Die
Serumlevel von Mycograb bei Patient 2 zu verschiedenen Zeitintervallen
nach der Administration von Mycograb-Dosen sind in Tabelle 21 dargestellt.
Die Testdosis am Tag 1 ergab keinen messbaren Serum-Level. Die 1,0 mg/kg
Dosis am Tag 2 ergab detektier bare Serum-Level und diese Level wurden
mit denen verglichen, bei denen Synergieeffekte zwischen Amphotericin
B in vitro demonstriert werden konnten (siehe Tabellen 9 und 18).
Bei der 1,0 mg/ml Dosis konnte Mycograb im Urin nachgewiesen werden
(Daten nicht gezeigt).
-
Tabelle
21: Serumlevel (in μg/ml)
von Mycograb bei Patient 2
-
Patient
3 war an Pankreatitis mit einer 6-wöchigen Geschichte erkrankt,
die zu einer 80 eigen Pankreatektomie führte. Der Patient hatte leicht
erhöhte
LFT-Werte (Leberfunktionstest), die wahrscheinlich auf Alkoholabusus
zurückzuführen waren
und war ein MRSA-Träger
(Methicillin-resistentes Staphylococcus aureus). C. albicans wurde
aus multiplen Lokalitäten
gezüchtet,
der Patient wurde intravenös
mit Flucona zol behandelt. 12 Tage später, nachdem der Patient nicht
auf Fluconazol ansprach, wurde der Patient mit 300 mg Abelcet alternativ
behandelt. Drei Tage später
war der Patient immer noch pyrexial (38,5 °C) und C. albicans vermehrte sich
immer noch an einer Vielzahl von Lokalitäten (in den Drainagen des Abdomens
und gastroskopischen Röhrchen),
daher wurde eine klinische Dosis 1 mg/kg Mycograb (Tag 1) zusätzlich zum
Abelcet verabreicht.
-
Am
gleichen Tag der Gabe der Mycograb-Dosis erlitt Patient 3 einen
akuten Vorfall eines Gram-negativ-Typs eines septischen Schocks (hohe
Temperatur von 39,5 °C,
hypotensiv) der vermutlich auf Pseudomonas aeruginosa zurückzuführen ist,
die sich im Anschluss in seiner pakreatischen Drainage vermehrten,
obwohl sich ebenso Enterococcus faecalis in seinen Blutkulturen
vermehrten. Nach diesem Vorfall wurden keine weiteren Mycograb-Dosierungen
verabreicht. Im nachfolgenden sprach der Patient auf antibiotische
Therapie an (Vancomycin und Ceftazidim).
-
Wegen
dieser bakteriellen Komplikationen war es schwierig, den Einfluss
der einzelnen Dosis Mycograb auf Patient 3 zu bewerten. Es wurde
jedoch festgestellt, dass C. albicans sich über einen Zeitraum von 48 h
nachdem die Dosis verabreicht wurde nicht mehr vermehrte (z.B. aus
seiner gastrosomischen Röhre
und den Wundabflüssen)
und er an Tag 2 und Tag 3 apyrexial wurde. Keine auf Mycograb zurückzuführenden
Veränderungen
der Laborparameter (Blutchemie, Hämatologie und Gerinnungsfaktoren)
wurden beobachtet. An Tag 4 hatte der Patient ein erneutes Auftreten
von C. albicans während
er immer noch mit Abelcet behandelt wurde, jedoch konnte eine volle
Genesung im Nachfolgenden erreicht werden.
-
Die
Serumlevel von Mycograb bei Patient 3 zu verschiedenen Zeitintervallen
nach der Administration von Mycograb-Dosen sind in Tabelle 22 dargestellt.
-
Die
Testdosis am Tag 1 ergab keinen messbaren Serum-Level. Die 1,0 mg/kg Dosis am Tag 2
ergab detektierbare Serum-Level und diese Level wurden mit denen
verglichen, bei denen Synergieeffekte zwischen Amphotericin B in
vitro demonstriert werden konnte (siehe Tabellen 9 und 18). Bei
der 1,0 mg/ml Dosis konnte Mycograb im Urin nachgewiesen werden
(Daten nicht gezeigt). Tabelle
22: Serumlevel (in μg/ml)
von Mycograb bei Patient 3
| Tag
1 |
Zeit
(h) | 1,0
mg/kg bd |
0 | 0 |
0,5 | 2,5 |
1,
0 | 1,
5 |
2,0 | 1,2 |
4,0 | 0,1 |
6,0 | 0 |
8,
0 | 0 |
12,
0 | 0 |
24,0 | 0 |
48,0 | 0 |
-
Bei
Patient 4 wurde ein C. albicans-Empyem diagnostiziert, obwohl der
Patient ursprünglich
mit einem Lungenabszess, der durch Streptococcus milleri (isoliert
aus Blutkulturen) verursacht wurde, auf die Intensivstation eingewiesen
wurde. C. albicans wurde aus Pro ben von bronchialen Spülungen (rechte
und linke Lunge) gezüchtet
und drei und vier Tage später
aus zwei Proben eines Empyemfluids. Am nächsten Tag wurde die Behandlung
mit Abelcet (5 mg/kg) begonnen. Fünf Tage nach Beginn der Abelcet-Behandlung
wurde in gewissem Ausmaß eine
Verschlechterung des klinischen Zustands beobachtet und am folgenden
Morgen (Tag 1) konnte dies mit einer hohen WBC (15,7) und C. albicans,
das aus einer intercostalen Drainageflüssigkeit gezüchtet wurde,
assoziiert werden.
-
Patient
4 wurde Mycograb (1 mg/kg) um 8:30 h und 20:30 h an Tag 1 verabreicht.
Abgesehen von einem zeitweisen Anstieg der Körpertemperatur in der Nacht
von Tag 1 verbesserte sich der klinische Zustand des Patienten.
C. albicans konnte nicht aus einer Probe eines Empyem-Fluids von
Tag 3 kultiviert werden und der Zustand des Patienten verbesserte
sich schrittweise.
-
Patient
4 tolerierte Mycograb gut. Keine auf Mycograb zurückzuführenden
Veränderungen
der Laborparameter (Blutchemie, Hämatologie und Gerinnungsfaktoren)
konnten beobachtet werden. Somit wuchsen sechs Tage nach Beginn
der Abelcet-Behandlung in dem Patienten immer noch C. albicans aus
einer Hüftdrainage
und seine WBC war hoch (15,7, bevor die erste Mycograb-Dosis verabreicht
wurde, jedoch konnte hiernach eine stetige Verbesserung und ein
Stopp des Wachstums von C. albicans beobachtet werden.
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Die
Serumlevel von Mycograb bei Patient 4 zu verschiedenen Zeitintervallen
nach der Administration von Mycograb-Dosen sind in Tabelle 23 dargestellt.
Die 1,0 mg/kg Dosis am Tag 1 ergab detektierbare Serum-Level und
diese Level wurden verglichen mit de nen, bei denen Synergieeffekte
zwischen Amphotericin B in vitro demonstriert werden konnte (siehe
Tabellen 9 und 18). Im Anschluss an die zweite Dosis am Tag 1 wurden
die Level von Mycograb verbessert, wobei in gewissem Ausmaß Gewebeakkumulation
im Anschluss an die erste Dosis indiziert wurde. Bei der 1,0 mg/ml
Dosis konnte Mycograb im Urin nachgewiesen werden (Daten nicht gezeigt).
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Tabelle
23: Serumlevel (in μg/ml)
von Mycograb bei Patient 4
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Schlussfolgerungen
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Die
hier präsentierten
Daten zeigen klar auf, dass ein Synergismus zwischen dem Anti-Candida hsp90-Antikörper und
dem Antimykotikum Amphotericin B existiert, der eine verstärkte antifungale
Aktivität
ge gen eine breite Varietät
von pathologisch wichtigen Pilzstämmen bedingt. Diese Resultate
erlauben die Verwendung einer neuen, hoch effizienten Zusammensetzung
zur Behandlung von menschlichen oder tierischen Pilzinfektionen
sowie einen neuen Antikörper,
der in die Zusammensetzung mit aufgenommen werden kann. Vorliegende
Erfindung erlaubt entweder niedrigere Dosierungen bei der Behandlung
oder eine effizientere Behandlung bei gleichen Dosierungen, wodurch
unerwünschte
Nebenwirkungen reduziert werden können.
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Klinische
Implikationen der vorliegenden Erfindung beinhalten: (i) die Produktion
einer synergistischen Kombination von Amphotericin B und Anti-hsp90-Antikörper bei
der Behandlung von verbreiteten Pilzinfektionen sollte die Behandlung
der Wahl werden. Dies würde
zu einer Reduktion der Sterblichkeit und der Morbidität dieser
Infektionen führen.
Die hier vorgestellten Resultate der vorläufigen klinischen Studie bestätigen die
Effizienz der vorliegenden Erfindung im Vergleich mit existierenden
Methoden der Behandlung; (ii) Amphotericin B ist ein Toxin, insbesondere
ein nephrotoxisches Arzneimittel. Der von der Erfindung bereitgestellte
Synergismus hat zur Folge, dass eine niedrigere Dosis von Amphotericin
B verwendet werden kann bei gleichzeitigem Erhalt der Effizienz
und begleitender Reduktion der Toxizität; und (iii) der toxizitätseinsparende
Effekt des Antihsp90-Antikörpers
würde die
Erkundung der klinischen Effizienz höhere Dosierungen von Amphotericin
B erlauben und darüberhinaus
zu einem verbesserten klinischen Resultat beitragen.
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