DE60126940T2 - Heliothis glutamate receptor - Google Patents

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DE60126940T2
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Michael D. Chapell Hill TOMALSKI
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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanäle stellen eine Familie Ligand-gesteuerter Chlorid-Kanäle bzw. -Ionenschleusen dar, die einzigartig für Wirbeltiere sind. Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanäle sind geklont worden aus Caenorhabditis elegans (Cully et al. (1994) Nature 20371; US 5,527,703 ), Drosophila melanogaster (Cully et al. (1996) J. Biol. Chem. 271: 20187, und US 5,693,492 ), Haemonchus contortus (Delany et al. (1998) Mol. Biochem. Parasit. 97: 177), Lucilia cuprina (GenBank-Hinterlegungs-Nr. AAC 31949) und aus Schistocerca americana (Cohen et al. (1999) 29th Annual Neuroscience Meeting, S. 199). Die aus C. elegans, D. melanogaster und S. americana isolierten Klone sind funktionell in Xenopus oocytes exprimiert worden und haben ergeben, dass sie durch Glutamat und Avermectin aktiviert werden (Arena et al. (1991) Molecular Pharm. 40: 368; Arena et al. (1992) Molecular Brain Research 15: 339; US 5,693,492 ; US 5,527,703 ; Cohen et al., oben).
  • Weil Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanäle spezifisch für Wirbeltiere sind, stellen die Kanäle ein Ziel für Insektizide dar. Insbesondere sind die Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanäle das Ziel der Avermectin-Klasse von Insektiziden. Avermectine sind natürlich vorkommende und synthetische makrocyclische Lactone, die in breitem Umfang bei der Behandlung von Parasiten und Insekten zur Anwendung gelangen.
  • Insekten der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge) stellen signifikante Schädlinge und insbesondere stellen die Larven zerstörerische Entlauber dar. Ferner sind Schmetterlingsschädlinge in typischer Weise härter als Diptera (Zweiflügler) steuernd zu bekämpfen. Demzufolge besteht Bedarf, sichere und spezifische Insektizide gegen Schmetterlingsschädlinge zu identifizieren und zu entwickeln. Die vorliegende Erfindung ist auf diese Bedarfslage gerichtet, wobei isolierte Nucleinsäuren, die einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodieren, rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanäle und ein Verfahren zur Identifizierung von Mitteln, die die Kanal-Aktivität modulieren, bereitgestellt und angegeben werden.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zur Identifizierung von Mitteln angegeben, die die Aktivität des Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals modulieren.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • In 1 sind elektrophysiologische Daten aufgetragen, die den Effekt von Glutamat auf einen in Oocytes exprimierten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal darstellen und belegen.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Für die vorliegende Erfindung können isolierte Nucleinsäuren verwendet werden, die Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanäle eincodieren. Eine isolierte Nucleinsäure, die einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, ist hierin als eine Nucleinsäure definiert, die aus einem Insekt der Ordnung Schmetterlinge isolierbar und befähigt ist, einen funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal einzucodieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Nucleinsäure aus Heliothis isolierbar. In einer noch bevorzugteren Ausgestaltung ist die Nucleinsäure aus Heliothis virescens isolierbar. Ein funktioneller Glutamat-gesteuerter Chlorid-Kanal ist hierin als ein Protein definiert, das die Fähigkeit aufweist, Glutamat zu binden und dadurch den Chlorid-Fluss in einer den Kanal exprimierenden Zelle zu mediieren.
  • Die isolierte Nucleinsäure kann DNA oder RNA sein, einschließlich cDNA und mRNA. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die isolierte Nucleinsäure eine Sequenz auf, die die Aminosäure-Sequenz von SEQ ID NO: 14 eincodiert. Der einschlägige Durchschnittsfachmann mit Kenntnissen des genetischen Codes vermag DNA- und RNA-Sequenzen zu bestimmen, die die in SEQ ID NO: 14 festgelegte Aminosäure-Sequenz eincodiert. Ferner kann die Sequenz ausgewählt werden, um die Expression in einem besonderen Wirtsorganismus durch Anwendung bekannter bevorzugter Codons für den Wirtsorganismus der Wahl zu optimieren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die isolierte Nucleinsäure die in SEQ ID NO: 13 festgelegte Sequenz. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die isolierte Nucleinsäure die Sequenz der Nucleotide 144 bis 1484 von SEQ ID NO: 13. Fragmente einer Nucleinsäure mit der Sequenz SEQ ID NO: 13, die die Fähigkeit beibehalten, einen funktionellen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal einzucodieren, sind ebenfalls für die vorliegende Erfindung verwendbar.
  • Für die vorliegende Erfindung können auch Nucleinsäuren verwendet werden, die aus Schmetterlingen isolierbar sind und die Befähigung zur Hybridisierung unter hohen Stringenzbedingungen zum Komplement einer Nucleinsäure mit der Sequenz der Nucleotide 144 bis 1484 von SEQ ID NO: 13 aufweisen. Nucleinsäure-Hybridisierungsbedingungen sind den einschlägigen Durchschnittsfachleuten bekannt und z.B. in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning – A laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, offenbart. Hohe Stringenzbedingungen sind hierin als 0,1 × Standard-Salzzitrat (SSC), 0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) bei 60°C definiert.
  • In einer weiteren Ausgestaltung sind isolierte Nucleinsäuren mit mindestens ca. 80%, vorzugsweise mit mindestens ca. 90% und noch bevorzugter mit mindestens ca. 95% Sequenzidentität zur Nucleinsäure mit der Sequenz der Nucleotide 144 bis 1484 von SEQ ID NO: 13 für die vorliegende Erfindung verwendbar. Sequenzidentität wird mit dem Programm Clustal W, beschrieben von Higgins et al. (1994) Nucleic Acids Res. 22: 4673, bestimmt und kann mit der EMBL Nucleotide Sequence Database (http://www.ebi.ac.uk/embl.html) berechnet werden. Die Fähigkeit der isolierten Nucleinsäure zur erfindungsgemäßen Verwendung zum Eincodieren eines funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals kann mit den unten beschriebenen Funktionsassayverfahren bestimmt und ermittelt werden.
  • Ein Protein mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 14 weist Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal-Aktivität auf. Die Analyse der Aminosäure-Sequenz und die Anordnung mit der Sequenz des Drosophila-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals zeigt an, dass die Sequenz von SEQ ID NO: 14 vier Membran-Spannregionen bei den Aminosäuren 246 bis 268, 274 bis 293, 309 bis 328 und 415 bis 435 enthält. Die Amino-terminalen 20 bis 30-Aminosäuren codieren ein Signalpeptid. Aminosäureänderungen in der Signalpeptiddomäne sind tolerierbar, solange die Fähigkeit des Proteins zum Inserieren in eine ausgewählte Zellmembran beibehalten bleibt. Die Durchschnittsfachleute vermögen geeignete Modifikationen der Sequenz des Signalpeptids und ebenso die Nucleinsäure-Sequenz zu bestimmen, die die modifizierte Signalpeptiddomäne eincodiert.
  • Die Nucleinsäuren, die für die vorliegende Erfindung verwendet werden können, sind mit einer Nucleinsäure mit der Sequenz von SEQ ID NO: 13 oder einem Fragment davon erhältlich, um als Sonde einer Schmetterlings-cDNA-Bibliothek zu fungieren. Solche Bibliotheken sind durch gut bekannte Verfahren erstellbar, beschrieben z.B. in Sambrook et al., oben, oder können im Handel erhalten werden. Die Identität der Nucleinsäure kann durch Nucleotid-Sequenzierung oder durch Expression und Funktionsanalyse bestätigt werden, wie nachfolgend beschrieben.
  • Für die vorliegende Erfindung können Vektoren verwendet werden, die die oben beschriebenen isolierten Nucleinsäuren umfassen. Im Vektor ist die Nucleinsäure, die einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, operativ mit geeigneten Transkriptions- und/oder Translations-Regulatorelementen verbunden, um die Expression des Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals in einer geeigneten Wirtszelle zu bewerkstelligen. Die Regulatorelemente können aus Säugetier-, Mikroben-, Virus- oder Insektengenen abgeleitet sein und z.B. Promotoren, Verstärker, Transkriptions- und Translations-Initiierungssequenzen, Terminierungssequenzen, Replikationsursprünge und Sequenzen einschließen, die Führungs- und Transportsequenzen eincodieren. Geeignete Regulatorelemente werden zur optimalen Expression in einer gewünschten Wirtszelle selektiert. Geeignete Expressionsvektoren können mit dem Durchschnittsfachmann bekannten Verfahren erstellt werden, und Vektoren, in die gemäß der Erfindung die Nucleinsäure inseriert werden können, sind ebenfalls im Handel verfügbar. Rekombinante virale Vektoren, einschließlich Retrovirus-, Baculovirus-, Parvovirus- und Densovirus-Vektoren, sind besonders bevorzugt.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Vektor einen starken konstitutiven oder induziblen Promotor, der operativ mit einer einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodierenden Nucleinsäure verbunden wird. Geeignete Promotoren sind dem Durchschnittsfachmann gut bekannt und ohne Weiteres verfügbar, wobei sie z.B. den Polyhedrin-Promotor (Kitts et al., 1993, Bio Techniques 14: 810), den Wärmeschock-Promotor (Stellar et al., 1985, EMBO J. 4: 167) und den Metallothionein-Promotor (Kaufman et al., 1989, Cell 59: 359) einschließen. Expressionsvektoren können mit gut bekannten molekularbiologischen Verfahren erstellt werden, wie z.B. beschrieben in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y., oder in einer Vielzahl von Laborhandbüchern über rekombinante DNA-Technologie, die in breitem Umfang verfügbar sind. Expressionsvektoren, in die die oben beschriebenen Nucleinsäuren unter der Steuerung eines geeigneten Promotors geklont werden können, sind ebenfalls im Handel verfügbar.
  • Für die vorliegende Erfindung sind Wirtszellen, die die oben beschriebenen Vektoren enthalten, verwendbar. Die Wirtszelle kann prokaryotisch oder eukaryotisch sein, einschließlich Bakterien, Hefe, Insekten oder Säugetiere. Insekten- und Säugetierzellen sind bevorzugt. Besonders bevorzugte Wirtszellen schließen Insekten-Zelllinien ein, einschließlich z.B. Spodoptera frugiperda-Zellen. Die Wirtszellen können mit den oben beschriebenen Expressionsvektoren mit dem Durchschnittsfachmann gut bekannten Verfahren transformiert, transfiziert oder infiziert werden. Eine Transfizierung kann mit bekannten Verfahren, wie mit einer Liposom-mediierten Transfizierung, Calciumphosphat-mediierten Transfizierung, Mikroinjektion und mit einer Elektroporation, durchgeführt werden. Permanent transformierte Insekten-Zelllinien sind besonders bevorzugt. Beispielsweise können Insekten-Zelllinien wie eine Drosophilla-Zelllinie SH1 mit den oben beschriebenen Expressionsvektoren mit im Handel verfügbarem Lipofectin (GIBCO-BRL) transformiert werden, um permanent transformierte Zelllinien zu ergeben, die einen funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Vektor so entworfen, dass die Expression des Proteins induzierbar ist.
  • Expressionssysteme unter Verwendung von Baculovirus-Vektoren und Insekten-Wirtszellen sind bevorzugt. Die Verwendung von Baculoviren als rekombinante Expressionsvektoren zur Infizierung von Schmetterlings-Insektenzellen ist im Stand der Technik bekannt und beispielsweise in Luckow et al. (1988) Bio/Technology 6: 47–55, und Miller (1988) Ann. Rev. Microbiol. 42: 177–199, beschrieben. Die Baculovirus-Vektoren enthalten im Allgemeinen einen starken Baculovirus-Promotor, der operativ mit einer oben beschriebenen Nucleinsäure so verbunden wird, dass der Promotor die Expression des Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals dirigiert. Baculovirus-Polyhedrin-Promotoren wie der Autographa californica-Nuclearpolyhydrosis-Virus-Polyhedring-Promotor sind bevorzugt.
  • Die oben beschriebenen Baculovirus-Expressionsvektoren werden durch Inserieren der den Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodierenden Nucleinsäure stromabwärts vom Polyhedrin-Promotor in einen Baculovirus-Transfervektor, z.B. in BacPac8, verfügbar von Clontech, oder in Bac-zu-Bac, verfügbar von Life Technologies, hergestellt. Baculovirus-Transfervektoren enthalten ferner flankierende Baculovirus-Sequenzen, die eine homologe Rekombination zwischen dem Transfervektor und Baculovirus-DNA bei einer Co-Transfizierung ermöglichen. Der Transfervektor, der die oben beschriebene Nucleinsäure enthält, und virale DNA werden zur Co-Transfizierung der Insektenzellen verwendet. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Insektenzellen Spodoptera. Spodoptera frugiperda-Zellen, einschließlich Sf9, werden ganz besonders in Betracht gezogen. Während der Co-Transfizierung resultiert die homologe Rekombination im Transfer einer Expressionskassette, die den Polyhedrin-Promotor und die oben beschriebene Nucleinsäure enthält, zum Polyhedrin-Ort der viralen DNA. Das entstandene rekombinante Virus wird verwendet, um virale Vorräte mit Standardverfahren zu erzeugen. Insekten-Wirtszellen werden mit dem rekombinanten Virus infiziert, um Insektenzellen zu produzieren, die den Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren.
  • Für die vorliegende Erfindung ist ein rekombinanter Glutamat-gesteuerter Chlorid-Kanal verwendbar. Der rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal kann in einer Membran-Zubereitung isoliert werden oder in der Zellmembran der Wirtszelle vorliegen, worin er rekombinant produziert worden ist. Gesamtzellen und Membran-Zubereitungen, die den rekombinanten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal umfassen, werden ganz besonders in Betracht gezogen. Der rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal eignet sich, z.B. potenzielle Insektizide durch spezifische Bindungs- oder Funktionsassayverfahren auszusieben.
  • Der rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal wird durch Transformieren, Transfizieren oder Infizieren einer geeigneten Wirtszelle mit einem Expressionsvektor aus einer Nucleinsäure, die einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, durch Kultivieren der Wirtszelle unter zur Expression geeigneten Bedingungen und gegebenenfalls durch Rückgewinnen des rekombinanten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals hergestellt. Eine geeignete Wirtszelle ist jede Zelle, worin die den Transporter eincodierende Nucleinsäure exprimiert werden kann, um einen funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal zu ergeben. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal in Insektenzellen, vorzugsweise in Spodoptera frugiperda 9 (Sf9), durch Infizieren der Insektenzellen mit einem rekombinanten Virus, worin die oben beschriebenen Nucleinsäure unter der Steuerung eines zur Verwendung in Sf9-Zellen geeigneten Promotors, wie eines Polyhedrin- oder TE1-Promotors, steht, und durch Kultivieren der Zellen unter Bedingungen hergestellt, die sich zur Expression des rekombinanten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals eignen. In einer weiteren Ausgestaltung wird der rekombinante Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal in permanent transformierten Zelllinien hergestellt, wie oben beschrieben.
  • Der funktionelle Schmetterlings-Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal kann vom Durchschnittsfachmann mit Funktionsassayverfahren identifiziert werden. Eine erschöpfende Übersicht von Techniken und Protokollen ist gegeben in Rudy et al., Hrsg. (1992) Methods in Enzymology 207, Academic Press Inc., San Diego, CA. Beispielsweise sind 2-Elektroden-Spannung-Klammer-Auftragungen von Wirtszellen oder Oozyten, die den Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren, verwendbar, um einen Chlorid-Fluss bezüglich seiner Reaktion auf die Anwendung von Glutamat oder Ivermectinphosphat zu bewerten. Dosis-abhängige Glutamat-verursachte Stromstärken zeigen das Vorliegen eines funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals an. Auch zeigt die Aktivierung einer Membranstromstärke durch ca. 100 μmol Glutamat oder 1 μmol Ivermectinphosphat den funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal an.
  • Für die vorliegende Erfindung sind ein Amphibien-Oocyt, umfassend eine Nucleinsäure, die den funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, und ein Amphibien-Oocyt verwendbar, der den funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimiert. Die Oocyten eignen sich als System zum Aussieben potenzieller Insektizide, die gegen Insekten der Ordnung Schmetterling verwendet werden können. Solche Oocyten sind mit den oben beschriebenen Nucleinsäuren und im Stand der Technik bekannten Verfahren herstellbar. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Oocyt Xenopus laevis-Oocyt. Beispielsweise können Expressionsvektoren, die cDNA enthalten, die den Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodieren, unter der Steuerung eines starken Promotors in die Kerne von Oocyten gespritzt werden, worauf die Oocyten 1 bis mehrere Tage lang inkubiert werden, und es erfolgt dann die Bewertung hinsichtlich des Vorliegens bzw. Vorhandenseins von funktionellem Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal. Alternativ dazu, kann mRNA in vitro aus cDNA, die den Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, synthetisiert und in Oocyten gespritzt werden, worauf die Bewertung bezüglich des Vorliegens oder Vorhandenseins der funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanäle erfolgt, wie hierin oben beschrieben.
  • Durch die vorliegende Erfindung werden auch Verfahren zur Identifizierung von Mitteln angegeben und zur Verfügung gestellt, die die Aktivität eines Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals modulieren. Das Mittel kann ein Agonist, d.h., es täuscht die Wirkung von Glutamat durch Aktivierung des Chlorid-Flusses vor, oder ein Antagonist sein, d.h., es senkt den Glutamat-aktivierten Glutamat-Fluss ab. Das Mittel kann eine Nucleinsäure, ein Peptid, Protein, ein Nicht-Protein-Organomolekül oder jedes weitere Molekül sein, das befähigt ist, die Aktivität des Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals zu modulieren.
  • Das Verfahren zur Identifizierung eines Agonist umfasst die Anwendung des vermuteten Agonist auf einen Xenopus-Oocyt, eine Zelle oder eine Membran, die den Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren, in der Gegenwart von Chlorid-Ionen und die Messung des Chlorid-Flusses, worin der Fluss von Chlorid den Agonist anzeigt. Das Verfahren zur Identifizierung eines Antagonist umfasst die Anwendung von Glutamat auf Xenopus-Oocyt oder eine Zelle oder Membran, die den Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren, in der Gegenwart von Chlorid-Ionen und die Messung des Chlorid-Flusses, die Anwendung des vermuteten Antagonist und dann z.B. nach ca. 1 min die Anwendung von Glutamat auf die Zelle oder Membran und die Messung des Chlorid-Flusses und den Vergleich des in der Gegenwart von Glutamat allein erhaltenen Chlorid-Flusses mit dem unter ähnlichen Bedingungen in der Gegenwart von sowohl dem vermuteten Antagonist als auch von Glutamat erhaltenen Fluss, worin ein Absinken des in der Gegenwart des vermuteten Antagonist beobachteten Chlorid-Flusses relativ zum in der Gegenwart von Glutamat allein beobachteten Fluss den Antagonist anzeigt. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Chlorid-Fluss mit Spannung-Klammer-Elektrophysiologie gemessen. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Zelle eine rekombinante Baculovirus-infizierte Sf9-Zelle oder eine permanent transformierte Zelllinie. In noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung betragen die Konzentrationen der Agonisten, Antagonisten und von GABA ca. 0,1 nM bis 1,0 mM.
  • Die Agonisten und Antagonisten gegen den Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal können auch durch Ligand-Bindungsassayverfahren identifiziert werden. Die Agonisten und Antagonisten werden durch ihre Fähigkeit identifiziert, radiomarkierte Liganden zu verschieben, die dafür bekannt sind, als Agonisten bzw. Antagonisten zu wirken. Der rekombinante Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal, der in einem Oocyt, einer Zelle oder Membran (vorzugsweise in einer Membran) vorliegt, wird mit radiomarkiertem Ligand und unmarkiertem Kandidat-Agonist oder -Antagonist inkubiert. Nach Inkubation wird die Inkubationsmischung filtriert, und es wird die auf den Filtern zurückgehaltene Radioaktivität mit im Stand der Technik bekannten Verfahren, z.B. mit Flüssig-Szintillationszählung, gemessen. Die Fähigkeit der Kandidatverbindung zur Inhibierung der spezifischen Bindung des radiomarkierten Ligand stellt das Maß für die Agonist- oder Antagonist-Aktivität der Verbindung dar. Geeignete Liganden schließen Glutamat und Ivermectinphosphat. ein.
  • Mittel, die durch die vorgenannten Verfahren identifiziert sind, können als Insektizide verwendet werden. Mittel, die mit den vorliegenden Verfahren identifiziert sind, können bezüglich ihrer insektiziden Aktivität mit im Stand der Technik bekannten in vitro- und in vivo-Verfahren bewertet werden.
  • Für die vorliegende Erfindung ist eine Zusammensetzung verwendbar, die einen rekombinanten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal in einer Zellmembran umfasst. Die Zusammensetzung kann eine Membran-Zubereitung, einschließlich einer gefriergetrockneten Membran-Zubereitung, oder eine intakte Zelle oder ein Oocyt sein, die den funktionellen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren. Die Zusammensetzung ist beispielsweise geeignet, potenzielle Insektizide durch Funktions- oder spezifische Bindungsassayverfahren auszusieben. Die Zusammensetzung kann ferner geeignete Träger oder Verdünnungsmittel, einschließlich von z.B. physiologischen Puffern, umfassen.
  • Für die vorliegende Erfindung ist auch ein Kit zur Identifizierung von Mitteln verwendbar, die die Aktivität eines Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals modulieren. Der Kit enthält ein erstes Behältnis, das einen rekombinanten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal in einer Zellmembran enthält. Die Membran kann in der Form einer Membran-Zubereitung, einschließlich einer gefriergetrockneten Membran-Zubereitung, oder einer Insektenzelle oder eines Oocyt vorliegen, die den funktionellen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal exprimieren. Der Kit kann ferner gegebenenfalls Glutamat enthalten. Die oben beschriebenen Zusammensetzungen und Kits eignen sich zur Identifizierung von Insektiziden.
  • Die nun folgenden nicht-einschränkenden Beispiele dienen einer weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
  • Beispiel 1
  • RNA-Isolierung
  • Heliothis virescens-Embryo wurde isoliert aus Eiern, kurz vor dem Schlüpfen, erhalten von Rhone-Poulenc-in-Haus-Insektarium, und Heliothis virescens-Muskel wurden erhalten durch Aufschneiden von frühen 5. Instar- Heliothis virescens-Larven (5. Häutungserscheinungsform), um den Fettkörper, die Gedärme und das Zentralnervensystem zu beseitigen. Die Eier und die verbliebenen Larvenhäute wurden in flüssigem Stickstoff gefroren und zu einem Pulver vermahlen. Die Pulver wurden zu Lysepuffer gegeben und homogenisiert, bevor sie gemäß den Vorschriften des Herstellers zur Gesamt-RNA-Isolierung mit einem Poly(A) PureTM-Kit von Ambion den weiteren Verfahrensstufen unterzogen wurden. Poly A+-RNA wurde mit zweimaligem Durchlauf durch eine Oligo-dT-Säule selektiert. Die aus der Säule gewonnene RNA wurde in Diethylpyrocarbonat (DEPC)-behandeltem Wasser aufgelöst. Die RNA wurde mit Spektrofotometrie quantitativ bestimmt und an einem denaturierenden Agarosegel aufgetrennt, um ihre Integrität vor Anwendung in einer RT-PCR- und cDNA-Bibliothek-Konstruktion zu überprüfen.
  • PCR mit Degenerat-Primern:
  • 2 Degenerat-Oligonucleotide mw01 und mw02 wurden entworfen und aus hoch konservierten Regionen, die in Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanalfamilien vorzufinden sind, gemäß der Aminosäure-Sequenz für Drosophila melanogaster GluCl (Cully et al. (1996) J. Biol. Chem. 271: 20187), Caenorhabditis elegans GluCl-α und für C. elegans GluCl-β (Cully et al. (1994) Nature 20: 371) synthetisiert. Der Primer mw01 weist die Sequenz 5'-GGATGCC(ATGC)GA(TC)(TC)T(ATGC)TT(TC)TT-3' (SEQ ID NO: 1) auf. Der Primer mw02 weist die Sequenz 5'-T(ATGC)A(AG)CCA(AG)AA(ATGC)(GC)(AT)(ATGC)ACCC-3' (SEQ ID NO: 2) auf. Der Primer mw01 wurde stromaufwärts der Transmembran (TM)-Domäne 1 angeordnet, während stromabwärts der Primer mw02 in der TM-Domäne 1 angeordnet wurde. Der Primer mw02 wurde verwendet, um die Erststrang-cDNA aus mRNA, isoliert aus Heliothis-Embryo, mit einem Boehringer Mannheim-1. Strang-cDNA-Synthesekit zur RT-PCR zu synthetisieren. Die cDNA wurde als Templat für einen Heißstart-PCR-Mix (100 μL) verwendet, enthaltend: 0,8 mM dNTP's, 2 mM MgCl2, 1,2 pmol/μL Degenerat-Primer und 5 E Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene). Die Amplifikation wurde mit 35 Denaturierungszyklen 1 min lang, durch Verschmelzen bei 53°C 1 min lang und durch Verschmelzen bei 72°C 1 min lang durchgeführt. Die Denaturierungsstufe des ersten Zyklus dauerte 5 min und die Verlängerungsstufe des letzten Zyklus dauerte 10 min (Perkin Elmer, DNA Thermal Cycler 480) (Sambrook et al. 1989, Molecular Cloning – A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press).
  • PCR erzeugte ein 451-Basenpaar (bp)-Fragment, das in dem pCR-Blunt-Vektor (Invitrogen) geklont wurde, um pE6 zu produzieren, worauf sequenziert wurde. Das amplifizierte Fragment wies die folgende Sequenz auf:
    Figure 00110001
  • Schnelle Amplifikation von cDNA-Enden (RACE-PCR):
  • RACE-Reaktionen (Frohman et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 8998), angewandt zum Erhalt der 5'- und 3'-Enden der Heliothis virescens-mRNA, wurden mit synthetisierter doppelsträngiger cDNA als das Templat durchgeführt. 2 μg PolyA-mRNA aus entweder Heliothis virescens-Embryo oder -Muskel wurden verwendet, um cDNA mit einem Marathon-cDNA-Amplifikationskit (CLONTECH) gemäß den Vorschriften des Herstellers zu synthetisieren. Spezifischer Primer mw03, abgeleitet aus 451-bp-Fragment, mit der Sequenz
    5'-CCTGCACCGGGTCGCCTTCCTTCC-3' (SEQ ID NO: 4) zusammen mit dem Adaptor-Primer (AP1, 5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGGC-3') (SEQ ID NO: 5), welche im Kit bereitgestellt waren, wurden zur Amplifikation des 5'-CDNA-Endes verwendet. Der Primer mw04, abgeleitet aus 451-bp-Fragment, mit der Sequenz 5'-TACAGCATCCGAA TCTCCTTGACGC (SEQ ID NO: 6) zusammen mit dem Primer AP1 wurden zur Amplifikation des 3'-cDNA-Endes verwendet. Die PCR-Reaktionen wurden unter den gleichen Bedingungen wie im obigen Abschnitt durchgeführt, mit der Ausnahme, dass "touchdown PCR" angewandt wurde, welche mit 5 Denaturierungszyklen bei 94°C 30 s lang, durch Verschmelzen und Verlängern bei 72°C 4 min lang, mit 5 Denaturierungszyklen bei 94°C 30 s lang, durch Verschmelzen und Verlängern bei 70°C 4 min lang und mit 25 Denaturierungszyklen bei 94°C 20 s lang und durch Verschmelzen und Verlängern bei 68°C 4 min lang durchgeführt wurden. Die Denaturierungsstufe des ersten Zyklus dauerte 1 min bei 94°C. 1/10 der PCR-Reaktion (10 μL) wurde an einem 1,2%-Agarosegel, enthaltend 1 μg/mL Ethidiumbromid, aufgetrennt. Die amplifizierten Fragmente aus sowohl 5'RACE als auch aus 3'RACE wurden in pCR2.1-Vektor (Invitrogen) geklont, um Plasmide zu produzieren, die mit p5'E4 bzw. p3'M5 bezeichnet sind. Das Fragment in p5'E4 weist die folgende Sequenz auf:
    Figure 00120001
  • Das Fragment in p3'M5 weist die folgende Sequenz auf:
    Figure 00120002
    Figure 00130001
  • Erzeugung einer Voll-Länge-cDNA durch PCR:
  • Die 5'- und 3'-Ende-genspezifischen Primer (GSP) wurden auf der Grundlage der aus den vorherigen 5'- und 3'-RACE-Produkten erhaltenen Sequenz entworfen. 5'-GSP1 weist die folgenden Sequenzen auf:
    5'-GCTGAGCATTGCGAACTACGCTTCAAC-3' (SEQ ID NO: 9) und 3'-GSP2 weist die folgenden Sequenzen auf: 5'-TAACACCGCGTGGATCCAAGCTACG-3' (SEQ ID NO: 10). Voll-Länge-cDNAs aus sowohl Heliothis-Embroy als auch -Muskel wurden mit 5'-GSP1 und 3'-GSP2 in einer Langdistanz-PCR-Reaktion erzeugt, wobei die folgenden Zyklusbedingung angewandt wurde: 1 Denaturierungszyklus bei 94°C 1 min lang und 25 Denaturierungszyklen bei 94°C 30 s lang und Verschmelzen und Verlängern bei 72°C 5 min lang mit pfu als Polymerase. Die amplifizierten Fragmente aus sowohl Heliothis-Embryo als auch -Muskel wurden in pCR2.1-TOPO-Vektor (Invitrogen) geklont, um die Plasmide HEG3E(4)-2 und HEGM(1)-3 zu erzeugen. HEG3E(4)-2 weist die folgenden Sequenzen (SEQ ID NO: 11) auf:
    Figure 00130002
    Figure 00140001
  • HEGM(1)-3 weist die folgende Sequenz (SEQ ID NO: 12) auf:
    Figure 00140002
    Figure 00150001
  • Beispiel 2
  • Isolierung eines Voll-Länge-Klons durch Sieben einer cDNA-Bibliothek:
  • Verglichen mit den Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal-Klonen aus Drosophila und C. elegans weist der Klon HEG3(E)-2 einen Stopp-Codon in der M4-Transmembrandomäne auf, wogegen der Klon HEGM(1)-3 eine ungewöhnlich lange 3'-Sequenz nach der M4-Transmembrandomäne aufweist. Es ist unklar, ob diese 2 Klone aus unterschiedlicher RNA-Spleißung oder wegen Fehlern resultierten, die durch PCR-Polymerase während der RACE-Reaktion eingeführt wurden. cDNA-Bibliotheken von Heliothis virescens-Embryo und -Muskel wurden mit 7,5 μg jeder isolierten polyA-mRNA mit einem cDNA-Synthesekit von Stratagene erstellt. Die cDNAs wurden gemäß den Vorschriften des Herstellers hergestellt und dann in den λ-ZAP-Expressionskloniervektor geklont und mit Gigapack III Gold-Packungssystem (Stratagene) gemäß den Vorschriften des Herstellers gepackt. So wurden 2 nicht-amplifizierte Bibliotheken von 5 × 105 Rekombinanten hergestellt und dann amplifiziert.
  • Klon-HEG3(E)-2-Insert wurde aus seinem Vektor durch SacI-Enzym geschnitten und mit 32P mit einem Random Primed DNA-Markierungskit von Boehringer Mannheim (Kat. #1004760) markiert. Ein Teil der amplifizierten Heliothis virescens-Embryo-Bibliothek wurde auf 10 große 150-mm-NZY-Agarplatten mit 50.000 pfu/Platte plattiert. Phagenpartikel wurden auf Nitrocellulose-Membranen übertragen. Die Membranen wurden in einer 1,5 M NaCl- und 0,5 M NaOH-Denatuierungslösung 5 min lang denaturiert, in einer 1,5 M NaCl- und 0,5 M Tris-Cl-(pH = 8,0)-Neutralisationslösung 5 min lang neutralisiert und in einem 0,2 Tris-Cl-(pH = 7,5)- und 2 × SSC-Puffer 2 min lang gespült. DNA wurde an den Membranen mit einem Stratalinker UV-Vernetzer (CL-100 Ultraviolet Crosslinker, UVP) vernetzt. Eine Vorhybridisierung wurde in 50 mL-Lösungen, enthaltend: 25 mL Formamid, 12,5 mL 20 × SSC, 0,5 mL 10% SDS und 5 mL Derhardt-Lösung, bei 42°C 3 bis 4 h lang durchgeführt. Markierte Sonden wurden zur Vorhybridisierungslösung bei 1,84 × 105 dpm/mL 32P gegeben und die Hybridisierung bei 42°C 24 h lang fortgesetzt. Die Membranen wurden 2 × 15 min lang unter niedrigen Stringenzbedingungen (2 × SSC/0,1% SDS, Raumtemperatur), 2 × 15 min lang unter hohen Stringenzbedingungen (0,2 × SSC/0,1% SDS, 42°C) und 1 Mal 15 min lang unter höheren Stringenzbedingungen (0,1 × SSC/0,1% SDS, 42°C) gewaschen. 10 positive Klone wurden identifiziert und die Beläge gereinigt, und sekundäre und tertiäre Siebungen wurden mit dem gleichen Primer mit positiven Klonen durchgeführt, um sicherzustellen, dass jeder positive Belag sehr gut abgetrennt wurde. Die Phagemiden, enthaltend die Inserte, wurden gemäß der Vorschrift des Herstellers (Stratagene) herausgeschnitten. 2 Klone, die die gleichen Voll-Länge-Sequenzen von Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanälen aufweisen, wurden mit HEGE2 bezeichnet. Die folgende DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 13) für den Klon HEGE2 wurde bestimmt:
    Figure 00160001
    Figure 00170001
    Figure 00180001
    Figure 00190001
  • Die Sequenzierung zeigte an, dass HEGE2 einen Voll-Länge-Heliothis virescens-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal-Klon eincodierte, der direktional in die EcoRI- und XhoI-Stellen von Phagemid pBluescript SK (+/–) geklont wird. Die Codiersequenz startet bei 144 bp und endet bei 1484 bp, und codiert ein Polypeptid von 444 Aminosäuren mit der vorausgesagten Sequenz (SEQ ID NO: 14):
    Figure 00190002
  • BLAST-Recherche
  • BLAST-Recherche (http://www.ncbi.nlm.gov) und Aminosäuresequenz-Vergleich wurden angewandt, um Glutamat-gesteuerte Chlorid-Kanal-artige Fragmente aus den mit Degenerat-Primern amplifizierten PCR-Produkten, den PCR-Produkten, erhalten aus RACE und aus aus Embryo-cDNA-Bibliothek ausgesiebten Klonen, zu identifizieren. BLAST wurde auch angewandt, um die Orientation und die Position der amplifizierten Produkte im Vergleich mit der gesamten cDNA-Sequenz zu bestimmen.
  • Beispiel 3
  • Expression von Nucleinsäure, die Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal eincodiert, in Xenopus-Oocyten:
  • Messenger-RNA wurde aus dem cDNA-Templat von HEGE2 durch in vitro-Transkription mit dem Ambion mMESSAGE mMACHINE IN VITRO TRANSCRIPTION KIT (Ambion Inc.) produziert. Die mRNA wurde in Oocyten mit dem folgenden Verfahren gespritzt.
  • Frösche wurden in einer 2 g/L Lösung von 3-Aminobenzoesäureethylester 30 min lang betäubt, worauf Oocyten chirurgisch aus der Magenhöhle entfernt wurden. Follikel wurden mit Kollagenase-Behandlung unter sterilen Bedingungen mit Standardverfahren abgebaut. Die Oocyten wurden mit 50 nL 1 μg/μL-mRNA mit Glas-Elektroden gespritzt.
  • Nach einer Inkubation von 24 h wurden 2-Elektroden-Spannung-Klammer-Auftragungen vorgenommen. Die Auftragungen wurden mit einem Dagan, TEV200-Spannung-Klammer, mit zwischengeschaltetem MacLab4-Datenerwerbssystem durchgeführt, das mit der MacLab Chart-Datenerwerbs/Analysen-Software abläuft. Die Oocyten wurden unter ein Dissektionsskop unter konstanter Verwirbelung mit Frosch-Saline (96 mM NaCl, 2 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1,8 mM CaCl2 und 10 mM HEPES, pH = 7,5) mit einer Razel-Spritze-Verwirbelungspumpe, Modell A99-FY, bei 93,9 cc/h positioniert. Glas-Elektroden (A-M Systems Inc., 1,5 mm × 0,86 mm) wurden mit 3 M KCl befüllt und der widerstand (als Funktion des Durchmessers und der Kanalöffnung) zwischen 0,7 und 1,5 Megaohm gemessen. Beide Elektroden wurden in den Oocyt an gegenüberliegenden Seiten eingeführt. Das sich ergebende Potenzial wurde aufgetragen und die Spannungsklammer aufgedreht. Die Oocyten wurden bei einem Ruhepotenzial bei –80 mV gehalten. Vergleichsreaktionen von Glutamat wurden durch Anhalten der Verwirbelung von Saline und Verwirbeln mit einer bekannten Konzentration von Glutamat in Frosch-Saline erhalten. Der Durchschnittswert mehrerer Glutamat-Anwendungen wurde als maximale Chlorid-Stromstärke für diese besondere Glutamat-Dosis herangezogen. Der Effekt von 100 μmolarem Glutamat auf den in Xenopus-Oocyten exprimierten Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal ist in 1 dargestellt. Die Glutamat-Anwendung ist mit dem "an" markierten Pfeil angezeigt. Die Daten in 1 zeigen an, dass 100 μM Glutamat eine Membran-Stromstärke in Xenopus-Oocyten, gespritzt mit 50 ng HEGE2-mRNA, aktivieren. Dieses Beispiel belegt, dass die Expression von mRNA, entsprechend der cDNA in HEGE2, einen funktionellen Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal in Oocyten ergibt. 1 μmolares Ivermectinphosphat aktivierte ebenfalls langsam und irreversibel die Stromstärke in Oocyten.
  • SEQUENZLISTE
    Figure 00210001
  • Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Figure 00240001
  • Figure 00250001
  • Figure 00260001
  • Figure 00270001

Claims (4)

  1. Verfahren zur Identifizierung eines Mittels, von dem vermutet wird, dass es die Aktivität eines Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanals moduliert, wobei man dieses Mittel an dem Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal in der Gegenwart von Chlorid-Ionen anwendet und den Chlorid-Fluss durch den Kanal misst, wobei der Chlorid-Fluss dann anzeigt, ob und wie dieses Mittel die Aktivität moduliert.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Chlorid-Kanal in einer Wirtszelle, einer Membran-Zubereitung oder in einem Oozyt vorliegt.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Chlorid-Kanal die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 14 umfasst.
  4. Verfahren zur Identifizierung eines Mittels, das an einen Schmetterlings-Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal gebunden wird, wobei man einen rekombinanten Glutamat-gesteuerten Chlorid-Kanal mit einem radiomarkierten Ligand, der spezifisch an den Kanal gebunden wird, und mit dem vermuteten Mittel inkubiert und man das Vermögen des Mittels zur Inhibierung der spezifischen Bindung des markierten Ligand an. den Kanal misst.
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