DE60126342T2 - Orthopädisches Stützsystem - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen um in den Körper implantiert zu werden zum Zwecke der Verbindung von Knochenstrukturen und spezieller synthetische Ligamente zur Verbindung angrenzender Knochenstrukturen wie beispielsweise Wirbelkörpern, um eine Fusion über eine relative Kompression des Knochens oder der Implantatstruktur zu unterstützen.
- Hintergrund der Erfindung
- Gewisse orthopädische Verfahren erfordern, daß angrenzende oder naheliegende Knochenstrukturen unter Kompression bzw. Druck aneinander angeordnet werden, um eine Stütze zu liefern, eine Fusion zu unterstützen oder die Heilung allgemein zu unterstützen. Während derartige Verfahren oftmals auf der natürlichen Spannung umgebenden, weichen Gewebes, Muskeln und Ligamenten beruhen, ist es manchmal wünschenswert, ein Kabel oder einen Draht oder andere Strukturen einzuführen, um zwischen derartigen Knochenstrukturen eine Kompression auszuüben und aufrechtzuerhalten. In Fällen, wie beispielsweise einer intervertebralen Fusion, wo beispielsweise ein Scheibenraum bzw. -abstand relativ groß in vertikaler Richtung ist, wird die natürliche Spannung aufgrund der ligamentösen Laxheit behindert und als Folge, wird ein Kontakt zwischen Knochen und einer Fusionsvorrichtung, der notwendig ist zur Unterstützung einer guten Fusion, gemindert.
- Bei verschiedenen medizinischen Verfahren werden Drähte oder Kabel verwendet, um Körperstrukturen wie beispielsweise Knochenstrukturen oder Implantatstrukturen zu verbinden oder zu stützen. Metallische oder synthetische Drähte und Kabel werden an ihren Enden unter Verwendung chirurgischer Knoten oder Verbindungsvorrichtungen wie beispielsweise Kräusel- bzw. Falzelementen, verbunden. Verschiedene bekannte Kabelspann- bzw. -zugvorrichtungen können verwendet werden, um einen gewünschten Zug in Schleifen zu erzielen, die durch gebundene oder gekräuselte Drähte und Kabel ausgebildet sind und um sichere und effiziente Verfahren zu vereinfachen.
- Insbesondere schlägt die
EP 0 322 334 eine derartige, intervertebrale Prothese vor, die aus einem halbelastischen Band besteht, das eine Schnur in Form einer geschlossenen Schleife umfaßt, auf der im Gebrauch ein flexibles Füllstück desselben Materials befestigt ist. - Bei gewissen Verfahren, wie beispielsweise einer intervertebralen Reparatur oder Fusion und in Fällen, bei denen ein Implantat verwendet werden kann, ist es schwierig, effizient ein effektives Draht- oder Kabelsystem zu installieren, das sicher und präzise eine gewünschte Positionierung und Stütze des Knochens oder der Implantatstrukturen aufrechterhält. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Reparatur oder Fusion von der vorderen Seite vorgenommen wird.
- Ein anderes Problem bei Fusionsverfahren ist das Eindringen von faserigen Einwüchsen in den gewünschten Fusionsraum, welche die Fusionsbahn blockieren.
- Es ist daher wünschenswert, ein System vorzusehen zum Ausüben von Druckkräften bzw. Kompressionskräften auf Knochenstrukturen, um die Fusion zu unterstützen, einen Fusionsraum gegenüber einem unbeabsichtigten Eindringen von nicht der Fusion dienenden Strukturen zu schützen und sich zusätzlichen Nachteilen, die diesbezüglich inhärent zu sind, zu widmen.
- Ziele der vorliegenden Erfindung
- Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine orthopädische Spann- bzw. Zugvorrichtung vorzusehen, um angrenzende Knochenstrukturen relativ zueinander zu stützen und eine Fusion zu erreichen.
- Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein orthopädisches Kabelsystem vorzusehen, daß ausgestaltet ist für eine effiziente und sichere Anbringung und eine sichere und präzise Beibehaltung des Knochens und der Implantatkörper in präzisen Positionen und mit wahlweise gewünschter Kraft. Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Mittel vorzusehen, um einen Fusionsraum gegenüber einem unbeabsichtigten Blockieren zu schützen, während noch ein Eindringen von Fusionsmaterial ermöglicht wird. Diese und andere Ziele der Erfindung, die inhärent und vorteilhaft sind, sind hier offenbart.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel richten sich das Kabelsystem und das Verfahren zur Installation bzw. Anbringung nach der Erfindung auf ein synthetisches vorderes intervertebrales Ligament ("S.A.I.L."). Das S.A.I.L. System wird dazu verwendet, um angrenzende Wirbelkörper zu verbinden, zwischen die ein oder mehrere intervertebrale Fusionsimplantate über einen Ansatz von vorne eingesetzt wurden. Das System umfaßt ein Kabel, vorzugsweise eine ultrahoch-molekulare Polyethylenfaser, die zwischen zwei intervertebralen Körpern angebunden oder auf andere Weise befestigt ist, die eine oder mehrere Fusionsvorrichtungen dazwischen implantiert haben. Das Kabel ist auf eine derartige Weise angebunden, daß es den Spalt zwischen den intervertebralen Körpern überspannt, in dem die eine oder mehreren Fusionsvorrichtungen angesiedelt sind. Die Technik des Anbindens des Kabels und die optionale Verwendung zusätzlicher Spann- bzw. Zugvorrichtungen, wird dazu verwendet, um eine gewünschte Spannung bzw. einen gewünschten Zug zu erzielen. Aufgrund der Natur der Geometrie der Wirbelkörper an der vorderen Seite, erwägen das System nach der vorliegenden Erfindung und das Verfahren zu dessen Verwendung die Ausbildung eines oder mehrerer Löcher an jedem der Wirbelkörper, um als Schleifenlöcher zu dienen, durch die das Kabel durchgelangen kann, um jeden Wirbelkörper zu befestigen.
- Ein Füllstück oder Rohr aus Geflecht oder aus einer anderen Art Gewebe, wie dies unten beschrieben wird, kann über dem Spalt positioniert und gespannt werden, um eine gleichmäßig verteilte Spannung bzw. einen gleichmäßig verteilten Zug hinzuzufügen und die eine oder die mehreren Fusionsvorrichtungen daran zu hindern, abzuwandern, insbesondere in eine Richtung, senkrecht zu der Wirbelsäule. Das Füllstück oder Rohr verhindert auch das unbeabsichtigte Eindringen von nicht der Fusion dienenden Körpern oder Strukturen in einen Fusionsraum, während es ein Fusionswachstum darin ermöglicht. Das Füllstück oder Rohr liefert auch Mittel zum Halten von Knochentransplantatmaterial oder knochenmorphogenem Protein zum Vereinfachen und Richten des Fusionsaufwachsens. Ein selektives Positionieren von Knochentransplantatmaterial kann dazu verwendet werden, um die Entwicklung einer Sentinelmarkenfusion zu unterstützen.
- Ein Verfahren, das nicht Teil der vorliegenden Erfindung bildet, betrifft die Verwendung eines einzelnen Kabelstrangs und/oder eines Füllstücks oder Rohrs, die mehrere Knochenstrukturen, wie beispielsweise Wirbel, überspannen, um ein Auferlegen einer gesteuerten Spannung bzw. eines gesteuerten Zugs zu erlauben, während sie eine vorbestimmte Relativbewegung erlauben. Ein derartiges System kann beispielsweise bei der Behandlung einer seitlichen Rückradverkrümmung umgesetzt werden. Das Füllstück oder Rohr kann in diesem Falle ein oder mehrere in Serie Verwendete sein.
- Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 ist eine schematische Ansicht einer Schnurkomponente nach der vorliegenden Erfindung, die an zwei Knochenstrukturen befestigt ist. -
2A –2B sind schematische Ansichten der Schnurkomponente der1 und zeigen die Schleife in geöffneten und geschlossenen Positionen. -
3A ist eine schematische Ansicht einer Schnur, wie sie nach der vorliegenden Erfindung zusammengefaltet ist. -
3B ist eine schematische Ansicht einer Schnur wie der in3A , wie sie durch angrenzende Knochenstrukturen befestigt, gezeigt ist. -
4A –4D sind schematische Ansichten einer Schnur nach der vorliegenden Erfindung, wie sie in Bezug auf angrenzende Knochenstrukturen positioniert und befestigt ist. -
5A ist eine schematische, isometrische Ansicht eines flexiblen Füllstücks nach der vorliegenden Erfindung. -
5B ist eine schematische Ansicht eines flexiblen Füllstücks und einer Schnur nach der vorliegenden Erfindung, wie sie in Spannung zwischen angrenzenden Knochenstrukturen befestigt sind. -
5C ist eine schematische Seitenansicht des Füllstücks und der Schnur, wie sie in5C gezeigt sind. -
6A ist eine schematische Ansicht eines rohrförmigen, flexiblen Füllstücks nach der vorliegenden Erfindung. -
6B ist eine schematische Ansicht des rohrförmigen Füllstücks der6A und einer Schnur, wie sie an angrenzenden Knochenstrukturen nach der vorliegenden Erfindung befestigt sind. -
6C ist eine schematische Seitenansicht des Füllstücks und der Schnur, wie sie in6B gezeigt sind. -
7A –7C sind schematische Darstellungen mehrerer mit Hilfe einer Schnur aneinander befestigter Wirbel in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung. -
7D ist eine schematische Darstellung mehrerer mit einer Schnur aneinander befestigter Wirbel und mehrerer flexibler Füllstücke in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung. -
8 ist eine schematische Darstellung angrenzender Wirbel, die aneinander befestigt sind über ein flexibles Füllstück, wie es beispielsweise einen Teil der vorliegenden Erfindung bildet. -
9A ist eine schematische Ansicht einer Schnurkomponente nach der vorliegenden Erfindung, wie sie an zwei Knochenstrukturen befestigt ist und sich selbst überkreuzt. -
9B ist eine schematische Darstellung eines Paares Wirbel, die mit einer Schnur in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung aneinander befestigt sind, wobei die Schnur sich zwischen angrenzenden Wirbeln überkreuzt. -
10A ist eine schematische Darstellung angrenzender Wirbel, die mit Hilfe eines flexiblen Füllstücks nach der vorliegenden Erfindung befestigt sind, wobei die das Füllstück stützende Schnur sich zwischen den Wirbeln überkreuzt. -
10B ist eine schematische Darstellung mehrerer Wirbel, die über eine Schnur in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung aneinander befestigt sind, wobei die Schnur sich zwischen den angrenzenden Wirbeln überkreuzt. - Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
- Bezugnehmend auf
1 , ist eine schematische Wiedergabe (10 ) zweier Wirbelkörper (12 ,14 ) in einem Lendenwirbelbereich, von der Vorderseite gesehen, gezeigt. Zwischen den Wirbelkörpern (12 ,14 ) ist eine intervertebrale Fusionsvorrichtung (16 ) positioniert. Die Fusionsvorrichtung (16 ) kann eine oder mehrere jeglicher verschiedenster, bekannter Fusionsvorrichtungen wie beispielsweise Knochendübel oder zylindrische Käfige wie beispielsweise den Ray TFCTM Cage, der von der Surgical Dynamics Inc. in Norwalk, Connecticut, verkauft wird, umfassen. Die Fusionsvorrichtung kann beispielsweise aus einem Paar zylindrischer Käfige bestehen, die Seite an Seite zwischen den Wirbelkörpern (12 ,14 ) positioniert sind. - Erfindungsgemäß sind ein paar Löcher (
18 ,20 ,22 ,24 ) jeweils an jedem Wirbelkörper (12 ,14 ) vorgesehen, um eine Führung und eine Spannung eines Kabels (26 ) zu vereinfachen. Das Kabel (26 ) ist vorzugsweise aus einer ultrahochmolekularen Polyethylenfaser hergestellt, wie beispielsweise dem SecureStrandTM Cable System, das erhältlich ist von der Surgical Dynamics Inc. aus Norwalk, Connecticut. Die Löcher (18 –24 ) sind wahlweise in der Nähe des Randes jedes jeweiligen Wirbelkörpers (12 ,14 ) angeordnet, der sich am nächsten zu dem Spalt (28 ) befindet, in dem sich die Fusionsvorrichtung (16 ) befindet, um ein effektives Spannen bzw. ein effektives Spannen bzw. Ziehen zu vereinfachen. Die Löcher (18 –24 ) an jedem Wirbelkörper (12 ,14 ) sind weit genug um den Abstand (w) voneinander beabstandet, wie dies in1 dargestellt ist, um eine gleichmäßig verteilte Spannung über dem Spalt (18 ) vorzusehen und jeden Wirbelkörper (12 ,14 ) gegenüber einer unbeabsichtigten Drehung oder seitlichen Bewegung zu stabilisieren. - Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung umfaßt das Kabel (
26 ) ein einzelnes, durchgehendes Kabel, das, wie in2A gezeigt, gefaltet ist und durch jedes Loch (18 –24 ) durchgefädelt ist, so daß die freien Enden (30 ,32 ) aus einem ersten Loch (18 ) austreten und der zusammengefaltete Abschnitt (34 ) aus einem zweiten Loch (22 ) austritt, so daß die austretenden Abschnitte (30 ,32 ,34 ) zusammengebunden oder miteinander verbunden werden können, wie dies in2B gezeigt ist. Während das Ausführungsbeispiel der2A –2D die freien Enden (30 ,32 ) und den zusammengefalteten Abschnitt (34 ) zwischen Löchern (18 ,22 ) an angrenzenden Wirbelkörpern positioniert zeigt, wird erwägt, daß die freien Enden (30 ,32 ) und der zusammengefaltete Abschnitt (34 ) an jeder Stelle zwischen jedem der Löcher (18 –24 ) angeordnet sein können. - Das bevorzugte Verfahren zum Zusammenbinden oder Verbinden der Kabelenden in Bezug auf das in den
2A –2B beschriebene Ausführungsbeispiel, wird nun unter Bezugnahme auf die3A –3D beschrieben. - Bezugnehmend nun auf
3A –3B und nach dem Zubereiten eines Orts zum Einführen einer intervertebralen Vorrichtung unter Ausnutzung eines Ansatzes von vorne gemäß Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, wird ein scheibenförmiger Raum (200 ) freigesetzt zwischen angrenzenden Wirbelkörpern (202 ,204 ) und ein Spalt wird dazwischen aufrechterhalten für die Einführung einer Fusionsvorrichtung (206 ). Mehrere Löcher (208 –214 ) werden auf jedem der angrenzenden Wirbelkörper (202 ,204 ), und zwar auf der vorderen Fläche von jedem (wie in den3A –3B gezeigt) ausgebildet. Die Ausbildung der Löcher erfolgt unter Verwendung von Instrumenten und Verfahren, wie dem Durchschnittsfachmann bekannt. - Nach dem Anordnen einer gewünschten Fusionsvorrichtung (
206 ) in dem Spalt oder dem scheibenförmigen Raum (200 ), wird ein Kabel (208B ), wie in3A gezeigt, zusammengefaltet, so daß ein erstes Ende (214B ) mit zwei freien Kabelenden (216 ,218 ) und ein zweites Ende (220 ) in Form eines gefalteten Kabelabschnitts, ausgebildet sind. - Vorzugsweise mit dem zusammengefalteten, zweiten Ende (
220 ) beginnend, wird das Kabel (208B ) aufeinanderfolgend durch die Löcher (208 –214 ) auf eine Weise durchgefädelt, die zu der in3B gezeigten Ausgestaltung führt, so daß das Kabel (208B ) sich über den Spalt (200 ) erstreckt, in dem sich die Fusionsvorrichtung (206 ) befindet. Das Kabel (208B ) wird angezogen durch Ziehen des ersten Endes (214B ) in Richtung des zweiten Endes (220 ), bis die Wirbelkörper (202 ,204 ) wunschgemäß relativ zueinander positioniert sind und eine gewünschte Spannung bzw. ein gewünschter Zug in dem Kabel (208B ) erreicht ist. Das erste und zweite Ende (214B ,220 ) werden dann zusammengebunden oder aneinander gewirkt. - Ein bevorzugtes Verfahren zum Zusammenbinden des ersten und zweiten Endes (
214B ,220 ) ist hier bezugnehmend auf4A -4D beschrieben. Beginnend mit den wie in3B angegeben positionierten ersten und zweiten Enden (214b ,220 ), ist das zweite Ende (220 ) mit einem zusammengefalteten Kabelabschnitt in einer Ausgestaltung positioniert, die als Anhängerschaukel (226 ) bekannt ist, wie sie in4A gezeigt ist. Als nächstes wird das erste Ende (214B ) mit zwei freien Kabelenden durch die von der Anhängerschaukel (226 ) ausgebildeten Schleifen gezogen, wie dies in4B gezeigt ist. Nachdem das erste Ende (214B ) durch die Anhängerschaukel (226 ) mit einem gewünschten Zug gezogen wurde, wird ein halber Anhänger (228 ) ausgebildet, wie dies in4C gezeigt ist. Als nächstes wird ein Vierecksknoten (230 ) ausgebildet, wie dies in4D gezeigt ist und in Richtung des halben Anhängers (228 ) vorwärts bewegt, bis er angezogen ist. Die lockeren Enden (216 ,218 ), die nach Ausbildung des Vierecksknoten (230 ) verbleiben, können voneinander weggezogen werden zwecks weiterem Zug auf den Vierecksknoten (230 ), um die gesamte, von dem Kabel (208B ) gebildete Schleife anzuziehen. Aufeinanderfolgend können einer oder mehrere zusätzliche Vierecksknoten mit den losen Enden (216 ,218 ) ausgebildet werden, um das gespannte Kabel (208B ) gegenüber einer Lockerung zu sichern. - Während das bevorzugte Verfahren und die bevorzugte Ausgestaltung des Zusammenbindens des Kabels (
208B ) oben beschrieben wurden, ist es selbstverständlich, daß verschiedenste bekannte Knoten oder Würgelemente verwendet werden können, um eine ähnlich geschlossene und gespannte Schleife für ein Kabel zu erzielen. - Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist hier unter Bezugnahme auf
5A –5B beschrieben. Ein wie in5A gezeigtes Füllstück (236 ), das aus Gewebe oder einem flexiblen Material hergestellt ist, kann über der vorderen Seite des Spalts (200 ), zwischen angrenzenden Wirbeln (201 ,203 ) auf eine Weise positioniert werden, in welcher es mit dem Kabel (208B ) zusammenwirkt, um die gesamte Spannung und Festigkeit der Kabelanordnung zu verstärken, zum Zwecke des Stabilisierens des Ortes der Wirbelfusion. Das Füllstück (236 ) kann mit zwei Biegewulsten (238 ,240 ) auf gegenüberliegenden Seiten versehen sein, die Kanäle ausbilden, so daß das Kabel (208B ) dort hindurchgefädelt werden kann, wie dies in5B gezeigt ist. Die Größe des Füllstücks (236 ) ist derart gewählt, daß das Kabel (208B ) einem zusätzlichen Zug unterworfen wird aufgrund eines absichtlichen Spannens und Dehnens des Füllstücks (236 ). Dadurch ist das Kabel (208B ) in gekrümmte Formen an den Seiten in5B vorgespannt. Es ist beabsichtigt, daß das Kabel (208B ) durch Perforationen (nicht gezeigt) gefädelt werden kann, die in dem Füllstück ausgebildet sind, und zwar durch andere Mittel wie beispielsweise einen Haken- oder Ösenzug. Das Füllstück (236 ) kann aus einem biokompatiblen oder auflösbarem Material, einschließlich chirurgischem Geflecht, hergestellt sein, wie dies in5A –5B dargestellt ist. Es ist wünschenswert, daß das Material flexibel bzw. elastisch ist, so daß es zwischen den Abschnitten des Kabels (208B ) gespannt werden kann, wie dies in5B gezeigt ist. Die innere Oberfläche (240 ) des Füllstücks (236 ), das den Spalt (200 ) überspannt, kann dazu verwendet werden, um Knochentransplantatmaterial (241 ) zu halten, wie dies in5C gezeigt ist oder eine andere gewünschte Substanz oder eine Barriere auszubilden. In Abhängigkeit von der gewünschten Verwendung, kann die innere Oberfläche (240 ) aus einem speziellen Material hergestellt oder behandelt sein, um wünschenswerte Eigenschaften zum Zwecke spezieller Leistung zu besitzen, wie beispielsweise die langsame Freigabe einer Substanz. Die gegenüberliegende Oberfläche (242 ) kann auch behandelt sein und kann zu der inneren Oberfläche (240 ) unterschiedlich sein. - Bezugnehmend nun auf die
6A –6C , ist dort ein Füllstück (300 ) offenbart, das als Rohr ausgestaltet ist, so daß es über ein Kabel (302 ) gefädelt werden kann, wie dies in Bezug auf die obigen Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, zwischen angrenzenden Wirbeln (304 ,306 ) gespannt ist. Die Bemessung des Füllstücks (300 ) wird derart gewählt, daß in dem Füllstück (300 ) und dem Kabel (302 ) eine Spannung auferlegt ist, was bewirkt, daß sich die Kabelspannungen zu gekrümmten Formen an den Seiten des Füllstücks (300 ) deformieren, wie dies in6B gezeigt ist. Das Füllstück (300 ) und das Kabel (302 ) spannen sich über einen Spalt zwischen den angrenzenden Wirbeln (304 ,306 ) und über ein intervertebrales Implantat (308 ) wie beispielsweise eine Fusionsvorrichtung. Das Material für das Füllstück (300 ) kann ausgewählt oder behandelt werden, um verschiedenste, wünschenswerte Charakteristiken und Eigenschaften zu haben, wie beispielsweise die Fähigkeit, eine Substanz in kontrollierter Weise langsam freizugeben oder eine Barriere zu bilden. Eine freizugebende Substanz (310 ) kann im Inneren des rohrförmigen Füllstücks (300 ) angeordnet werden, wie dies in6C gezeigt ist. Die vordere (312 ) und hintere (314 ) Oberfläche können mit zueinander unterschiedlichen Charakteristiken und Eigenschaften ausgestaltet sein, um die gewünschte Leistung bzw. das gewünschte Verhalten zu erzielen. - In Fällen, bei denen es wünschenswert ist, eine kontrollierte Spannung für mehrere angrenzende Wirbel vorzusehen, während ein vorbestimmter Betrag der Bewegung zugelassen wird, können mehrere Wirbel über einen einzelnen Kabelstrang auf eine Weise verbunden werden, die ähnlich der oben beschriebenen ist und wie dies in
7A dargestellt ist. Bezugnehmend auf7A , werden erste, zweite, dritte und vierte Wirbel (400 –406 ) über ein einzelnes Kabel (408 ) verbunden, das wahlweise an einem geeigneten Ort (410 ) zusammengebunden oder gewürgt wird, ähnlich dem, wie es unter Bezugnahme auf die4A –4D beschrieben wurde. Der erste (400 ) und letzte (406 ) Wirbel sind jeweils mit zwei Löchern zur Aufnahme des Kabels (408 ) versehen, wie dies beispielhaft unter Bezugnahme auf den ersten Wirbel (400 ) in7B gezeigt ist, der Löcher (412 ,414 ) hat, die ausgelegt sind zur Aufnahme des Kabels (408 ). Die Zwischenwirbel (402 ,404 ) haben jeweils vier Löcher zur Ausnahme und Durchführung des Kabels (408 ) entlang. Die Gruppen aus vier Löchern (416 ,418 ) jedes Zwischenwirbels (402 ,404 ) sind in7B dargestellt. Alternativ können separate Schleifen mehrerer Kabel anstelle des beschriebenen Einzelkabels verwendet werden. - Wie in
7D dargestellt, kann eine Reihe von Füllstücken (420 ,422 ,424 ) des oben beschriebenen Typs mit dem Kabel (408 ) zwischen den angrenzenden Wirbeln (400 –406 ) implementiert sein, um dazwischen eine kontrollierte Spannung bzw. einen kontrollierten Zug vorzusehen. Wie oben in Bezug auf5C und6C beschrieben, können die Füllstücke mit Materialeigenschaften oder Beschichtungen versehen sein, um spezielle Funktionen zu ermöglichen, wie beispielsweise die langsame Freigabe einer darin beinhalteten Substanz, oder um eine Barriere vorzusehen. - Bezugnehmend auf
8 , verwendet ein Verfahren, das nicht einen Teil der vorliegenden Erfindung bildet, Füllstücke (500 ) des oben beschriebenen Typs, um angrenzende Wirbel (502 ,504 ) zu überspannen, ohne ein Kabel jedweder Art zu verwenden. Dies wird erreicht durch Verankern des Füllstücks (500 ) mit Hilfe bekannter Knochenverankerungsmittel auf eine Weise, so daß eine gewünschte Spannung erzielt wird. Wie in8 dargestellt, kann das Füllstück (500 ) an seinen vier Ecken verankert sein. - Bei Verfahren, die nicht Teil der vorliegenden Erfindung bilden, können Schnüre und Füllstücke verwendet werden, ohne daß eine Fusionsvorrichtung verwendet wird. Beispielsweise können sie verwendet werden mit künstlichen Scheiben oder Nukleusimplantaten oder überhaupt ohne Implantate. Die Form des Füllstücks kann verändert werden, um eine gewünschte Spannung zu erzielen oder ein leichteres Einführen zu erreichen. Der Ort des Knotens oder oben beschriebenen Würgeabschnitts kann verändert werden, um zwischen Wirbelkörpern aufzutreten oder bei einem Wirbelkörper, mit der Absicht, ihn außerhalb jeglichen Gewebes oder Blutgefäßen anzuordnen, die dadurch beschädigt werden können, wodurch eine bequeme Installation ermöglicht wird.
- Falls erwünscht, kann die Schnur beim Überspannen des scheibenförmigen Raums über sich selbst gekreuzt werden. Wie beispielsweise in den
9A –9B gezeigt, überkreuzt sich ein durch Löcher (501 ) gelangendes Kabel (500 ) diagonal, wenn es einen scheibenförmigen Raum (502 ) zwischen angrenzenden Wirbeln (504 ,506 ) oder eine Reihe von Wirbeln (504 ,506 ,508 ) überspannt. Eine oder mehrere Fusions- oder andere Implantatsvorrichtungen (510 ,512 ) können in dem scheibenförmigen Raum (502 ) angeordnet werden. Wie in den10A –10B gezeigt, kann das Kabel (600 ) sich ähnlich überkreuzen, wenn es im Zusammenhang mit einem Füllstück (620 ) oder mehreren Füllstücken (622 ,624 ) des hierin offenbarten Typs verwendet wird, um einen oder mehrere scheibenförmige Räume (602 ,603 ) zwischen angrenzenden Wirbeln (604 ,606 ,608 ) zu überspannen. - Während bevorzugte Ausführungsbeispiele hier gezeigt und beschrieben wurden, ist es selbstverständlich, daß verschiedenste Modifikationen vorgenommen werden können, ohne von dem Bereich der beanspruchten Erfindung abzuweichen. Beispielsweise können die Verfahren und Ausgestaltungen beim Binden des Kabels zu einer Schleife verschiedenste Verfahren für Knot- oder Würgeverfahren anwenden, wie auch verschiedenste Zugverfahren. Des weiteren kann die Anzahl an in den Knochenstrukturen ausgebildeten Löchern zur Verwendung der vorliegenden Erfindung abgeändert werden, während ein ausreichender und gleich verteilter Zug und eine Stütze aufrechterhalten bleiben. Zusätzliche Änderungen und Modifikationen können vorgenommen werden. Während das bevorzugte Ausführungsbeispiel in Bezug auf die intervertebrale Position beschrieben wurde, ist sie letztlich nicht notwendiger weise darauf beschränkt und es ist beabsichtigt, daß die vorliegende Erfindung in anderen Fällen Verwendung finden kann, bei denen eine Fusion bzw. Verbindung zwischen angrenzenden oder naheliegenden Knochenstrukturen erforderlich ist.
Claims (9)
- System zum Verbinden angrenzender Knochenstrukturen (
14 ,12 ), wobei das System umfaßt: eine Fusionsimplantatvorrichtung (16 ,206 ,308 ), die geeignet ist, um zwischen den angrenzenden Knochenstrukturen positioniert zu werden; eine Schnur (26 ,208b ,302 ), die geeignet ist für die Ausbildung einer geschlossenen Schleife und derart an den angrenzenden Knochenstrukturen befestigt ist, daß die Schnur gespannt ist; und ein flexibles Füllstück (236 ,300 ,500 ), das geeignet ist, um an der Schnur an mehreren Stellen an der Schnur derart befestigt zu werden, daß das Füllstück zwischen den Knochenstrukturen in einer Weise gespannt wird, in welcher eine Druckkraft auf die Implantatvorrichtung über die angrenzenden Knochenstrukturen ausgeübt wird. - System nach Anspruch 1, bei welchem die Schnur geeignet ist, um an den Knochenstrukturen befestigt zu werden, indem die Schnur durch in den Knochenstrukturen ausgebildete Löcher (
18 ,208 –214 ) geführt wird. - System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem die angrenzenden Knochenstrukturen angrenzende Wirbel sind.
- System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem das flexible Füllstück (
236 ) mit zwei Biegewulsten (238 ,240 ) versehen ist, die Kanäle ausbilden, so daß das Kabel (208B ) dort hindurchgefädelt werden kann. - System nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, bei welchem das flexible Füllstück (
300 ) als Rohr ausgestaltet ist. - System nach Anspruch 5, bei welchem das Rohr derart ausgelegt ist, daß eine freizugebende Substanz (
310 ) im Inneren anordenbar ist. - System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem das flexible Füllstück (
236 ) eine innere Oberfläche (240 ) und eine dieser inneren Oberfläche (240 ) gegenüberliegende Oberfläche (242 ) hat und wobei die innere (240 ) und die gegenüberliegende (242 ) Oberfläche entweder aus unterschiedlichem Material hergestellt oder unterschiedlich behandelt sind. - System nach Anspruch 7, bei welchem die innere Oberfläche (
240 ) derart ausgelegt ist, daß sie langsam eine darin beinhaltete Substanz freigibt. - System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem das Füllstück aus einem auflösbaren Material hergestellt ist.
Applications Claiming Priority (3)
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