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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Methoden für das perioperative
genomische Screening von Subjekten, insbesondere auf das perioperative
Screening auf Marker, die auf Reaktion bei Narkose und anderen perioperativen
oder operativen Behandlungen und Maßnahmen hinweisen. Die vorliegende
Erfindung stellt ebenfalls Zusammensetzungen bereit, die in Screeningmethoden
verwendet werden können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Obwohl
die Chirurgie viele Leben rettet, führen chirurgische Komplikationen
in vielen Fällen
zum Tod und zur Morbidität.
Komplikationen in Bezug auf die Chirurgie und Anästhesie schließen Infektionen,
exzessiven Blutverlust, Thrombose, Übelkeit und Erbrechen und Narkosereaktionen
ein. Diese Komplikationen führen zu
einer erhöhten
Hospitalisierung, verlangsamter Erholung von dem chirurgischen Eingriff
und manchmal sogar zum Tod. Die Reaktionen auf die Anästhesie
sind ein Beispiel für
solche Komplikationen.
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Die
Anwendung von lokaler, regionaler und Vollnarkose ist notwendig,
um Schmerz vorzubeugen und die Patienten sicher und stabil während des
chirurgischen Eingriffes zu halten. Es gibt eine Vielzahl Möglichkeiten
an Techniken für
die Anästhesie
und spezifische Betäubungsmittel.
Die Auswahl des anästhetischen Regimes,
des Mittels und der Dosis hängt
von der Art des chirurgischen Eingriffes oder der Maßnahme,
anderen derzeitigen Medikationen und anderen zu Grunde liegenden
Krankheiten oder Prädispositionen,
die ein Patient haben kann, ab. Nichts desto trotz hat einer von
170 Patienten in Bezug auf die Betäubung Komplikationen und von
2.500 Todesfällen
bei einem chirurgischen Eingriff kann einer auf die mit der Anästhesie
in Zusammenhang stehenden Komplikationen zurückgeführt werden (Dan Med Bull.,
41: 319 [1994]). Viele Komplikationen sind nicht das Ergebnis eines
Fehlers, sondern eher eines Systems an Fehlern, wie beispielsweise eine
unzulängliche
Diagnose mittels vorhandener Technologien. Es wird geschätzt, dass
Systemfehler für
bis zu 88 % der Gesamtfehler in der klinischen Praxis verantwortlich
sind (Liang und Cullen, Anesthesiology, 91: 609 [1999]).
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Eine
anästhesiebezogene
Komplikation ist die maligne Hyperthermie (MH). MH ist ein autosomales dominantes
Merkmal, das ein schweres, unkontrollierbares Fieber auslöst, wenn
eine Anästhesie
verabreicht wird. Bei einem von 5.000 bis 15.000 Kindern und 1 von
50.000 Erwachsenen zeigt sich MH als Reaktion auf die Verabreichung
von Anästhetika.
Fehlende sofortige Behandlung kann zu Herzrhythmusstörungen,
Nierenversagen und Tod führen.
MH wird mit dem spezifischen Gegenmittel Dantrolennatrium behandelt,
jedoch ist die beste Intervention die Vorbeugung. Wenn ein Patient
als solcher vor der Anästhesie
identifiziert wird, so können
alternative anästhetische
Arzneimittel ausgewählt
werden, die kein MH-Risiko aufweisen. Risikopatienten können selten
mittels einer Familienhistorie in Bezug auf anästhetische Reaktionen oder
frühere
anästhetische
Reaktionen beim Pati enten ermittelt werden. Überzeugende, einfache diagnostische
Screeningmethoden stehen nicht zur Verfügung.
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Subjekte
mit Defekten in den Enzymen, die lokale Anästhetika und darauf bezogene
Zusammensetzungen metabolisieren, können schlecht reagieren, wenn
solche Arzneimittel, vor, während
oder nach dem chirurgischen Eingriff gegeben werden. Werden beispielsweise
Muskelentspannungsmittel, zum Beispiel Succinylcholin oder Mivacurium,
wie sie üblicherweise
zusammen mit der Anästhesie
verabreicht werden, eingesetzt, so kann dies eine länger anhaltende
Paralyse und Atemstillstand bei einem Patienten hervorrufen, nachdem
der Patient aus der Anästhesie
erwacht ist. Die Paralyse, die durch Mutationen in dem Butrylcholinesterase-Gen (BChE) verursacht
wird, wird als autosomales rezessives Merkmal vererbt. Die einzige
zur Verfügung
stehende Behandlung ist die künstliche
Beatmung und Beruhigung bis die Paralyse abklingt (30 Minuten bis
8 Stunden). Des Weiteren ist BChE für den Metabolismus von Ester
lokalen Anästhetika
verantwortlich. Somit können
Mutationen in BChE ebenfalls zu einem verlangsamten Metabolismus
und möglicher
Toxizität
führen,
wenn Ester lokale Anästhetika
verwendet werden. Biochemikalische Assays, die BChE messen, sind
kostenintensiv, zeitaufwendig und lassen Präzision vermissen. Ein überzeugender,
schneller Screening-Assay auf BChE-Mutationen steht nicht zur Verfügung.
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Des
Weiteren können
Subjekte mit Mutationen in Cytochrom-P450-Enzymen, welche eine Vielzahl
an Arzneimitteln metabolisieren, die üblicherweise bei chirurgischen
Verfahren verabreicht werden, nachteilige Reaktionen haben, begründet entweder
in der Unfähigkeit
bestimmte Arzneimittel zu aktivieren oder zu metabolisieren (z.B.
morphine Deriva te und Anti-Dysrrhthmika). Die Komplikationen können durch
die Substituierung mittels anderer Medikationen oder eine Dosisanpassung
vermieden werden.
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Die
Reaktionen auf Arzneimittel, die während der Chirurgie gegeben
werden, sind nicht die einzigen chirurgischen Komplikationen. Komplikationen
können
ebenfalls in der Erholungsphase nach der Chirurgie auftreten. Eine
ernsthafte post-chirurgische Komplikation ist Sepsis, eine systemische
Reaktion, die durch Infektion verursacht wird, und durch arterielle
Hypotonie, metabolische Acidose, verringerte systemische vaskuläre Resistenz,
Tachypnea und organische Fehlfunktionen charakterisiert ist. Sepsis
ist der Hauptgrund für
die Morbidität
und Mortalität
beim Menschen und anderen Tieren. Es wird geschätzt, dass 400.000-500.000 Fälle von
Sepsis zu 100.000-175.000 Todesfällen
in den Vereinigten Staaten allein 1991 führten. Trotz der großen Fortschritte
in den letzten Jahrzehnten bei der Behandlung von ernsthaften Infektionen
setzt sich der Anstieg des Auftretens und der Mortalität auf Grund
der Sepsis fort (Wolff, New Eng. J. Med., 324: 486-488 [1991]). Subjekte,
die das TNF2-Allel des TNFα-Gen
tragen, haben eine erhöhte
Anfälligkeit
für Sepsis
und den Tod infolge von Sepsis nach einer chirurgischen Behandlung
(Mira, JAMA 282: 561-568 [1999]). Jedoch sind die einzig zur Verfügung stehenden
Assays zur direkten Messung der Cytokinproduktion teuer, schwankend
und unbequem. Ein überzeugender
schneller Screening-Assay auf die Anwesenheit von TNF2-Allelen steht
nicht zur Verfügung.
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Eine
geeignete Auswahl an Anästhetika,
damit in Zusammenhang stehende Arzneimittel und andere Behandlungsfaktoren
können
die Komplikationen und die Morbidität und Mor talität, die mit
der Chirurgie verbunden ist, reduzieren. Es werden bequeme, schnelle
Assays zur Voraussage des Risikos chirurgischer Komplikationen benötigt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert und bezieht
sich auf Methoden für
das perioperative genomische Screening von Subjekten, insbesondere
auf das perioperative Screening auf Marker, die indikativ für die Reaktionen
auf Anästhesie
und andere perioperative oder operative Behandlungen und Prozeduren
sind. Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Zusammensetzungen
zur Verwendung in Screeningmethoden bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Methode bereit, die aufweist:
Bereitstellung einer von einem perioperativen Subjekt erhaltenen
Probe (z.B. eine Gewebeprobe oder eine genetische Information);
Bereitstellung eines Assays zur Feststellung von zwei oder mehr
genetischen Markern, wobei die Marker eine Mutation in zwei oder
mehr Genen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus BChE, CYP2D6, MTHRF, MS, CBS, F 5 Leiden,
Prothrombin, RYR1, CACNA1S und CPT2 aufweisen, und Einbringen der
Probe in den Assay zur Erzeugung eines genomischen Profils zur Verwendung
in der Auswahl bei einem Operationsablauf, wobei der genannte Ablauf
die Verabreichung einer Anästhesie
während
einer chirurgischen Behandlung ist. In einigen Ausführungsformen
ist die Narkose eine Vollnarkose. In anderen Ausführungsformen
ist die Narkose eine Teilnarkose. In einigen Ausführungsformen
ist die chirurgische Behandlung eine nicht-invasive chirurgische
Behandlung. In anderen Ausführungsformen
ist die chirurgische Behandlung eine invasive chirurgische Behandlung.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst das genomische Profil der vorliegenden Erfindung Informationen
in Bezug auf ein pharmakodynamisches Risiko. In anderen Ausführungsformen
umfasst das genomische Profil Informationen in Bezug auf ein pharmakokinetisches
Risiko. In weiteren Ausführungsformen
umfasst das genomische Profil eine vorsymptomatische Diagnose. In
noch anderen Ausführungsformen
umfasst das genomische Profil Informationen in Bezug auf verschiedene
Diagnosen von koexistierenden Krankheiten.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls nützlich in einer Methode, die
aufweist: Bereitstellung von einer Probe von einem Subjekt; Bereitstellung
eines Assays zur Feststellung von zwei oder mehreren genetischen Markern;
und Einbringen der Probe in den Assay zur Erzeugung eines genomischen
Profils zur Verwendung in. der Auswahl einer medizinischen Behandlung.
Die Probe kann von dem Subjekt aus den folgenden Zeitfenstern gewählt sein:
vor der medizinischen Behandlung, während der medizinischen Behandlung
und nach der medizinischen Behandlung. Die medizinische Behandlung
kann nicht-chirurgisch oder chirurgisch sein.
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Die
vorliegende Erfindung ist des Weiteren nützlich in einer Methode, die
aufweist: Bereitstellung einer von einem Subjekt erhaltenen Probe;
Bereitstellung eines Assays zur Feststellung von zwei oder mehr
genetischen Markern, die mit einer pharmakologischen Reaktion assoziiert
sind; Testung der Probe in dem Assay zur Generierung eines genomischen
Profils; und Unterziehung des Subjektes einer chirurgischen Behandlung, wobei
die Bedingungen für
die Be handlung auf dem genomischen Profil basieren. In einigen Verfahren
bezieht sich die pharmakologische Reaktion auf ein Anästhetikum.
In einigen Verfahren ist die Bedingung für das Verfahren die Auswahl
des Anästhetikums.
In einigen Verfahren sind die beiden oder mehreren genetischen Marker
eine Mutation in zwei oder mehreren Genen, die ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus BChE, CYP2D6, MTHFR, MS, CBS, F 5 Leiden,
Prothrombin, RYR1, CACNA1S und CPT 2.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls für ein System nützlich,
das ein Assay zur Generierung eines genomischen Profils eines perioperativen
Subjekts aufweist, wobei der Assay zwei oder mehr genetische Marker
aufweist, die für
eine medizinische Behandlung indikativ sind. In einigen Systemen
ist die Behandlung eine chirurgische Behandlung; in anderen Systemen
ist die Behandlung die Verabreichung einer Anästhesie während eines chirurgischen Eingriffs.
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In
einigen Systemen weist das genomische. Profil Informationen in Bezug
auf ein pharmakodynamisches Risiko auf. In anderen Systemen weist
das genomische Profil Informationen in Bezug auf ein pharmakokinetisches
Risiko auf. In einigen Systemen weist das genomische Profil eine
präsymptomatische
Diagnose auf. In anderen Systemen weist das genomische Profil Informationen
in Bezug auf eine erkannte koexistierende Krankheit auf.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
einen Überblick über den
Informations fluss in einigen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
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2 zeigt
den Durchlauf einer genomischen Probe und der Daten, die von der
Probe in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gewonnen wurden.
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ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert und bezieht
sich auf Methoden für
das perioperative genomische Screening von Subjekten, insbesondere
auf das perioperative Screening auf Marker, die für Reaktionen
auf eine Anästhesie
und andere perioperative oder operative Behandlungen und Prozeduren indikativ
sind. Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Zusammensetzungen
zur Verwendung in Screeningmethoden bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Diagnosemittel bereit, das
auf dem chirurgischen Gebiet nicht zur Verfügung steht. Es gibt keine derzeitig
verfügbare
Technologie, die die Information des perioperativen genomischen
Profils der vorliegenden Erfindung zur Verfügung stellt. In der Tat ist
der gegenwärtige
Stand auf dem chirurgischen Gebiet der, dass das perioperative Testieren
reduziert oder eliminiert werden soll. Somit stellt die vorliegende
Erfindung Problemlösungen
bereit, ohne dass es zur Verfügung
stehende Alternativen gibt. Bei dem Fehlen jeglicher konkurrierender
Technologie für
die Quantifizierung des genetischen Beitrags des Subjekts auf ein
perioperatives Risiko werden Allele (d.h. bekannte Allele) getestet
(z.B. unter Verwendung bekannter Methoden) entsprechend expliziter
Se lektionskategorien und Kriterien en bloc, um ein genomisches Profil
zu erstellen.
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Bisher
wird ein breites Screening-Paneel (z.B. Blut- und Urinanalysen, EKG und Thorax-X-Bestrahlung)
vor dem chirurgischen Eingriff routinemäßig durchgeführt. Jedoch
ist die gegenwärtige
Verfahrensweise, einfach den Patienten zu fragen, ob sie früher irgendwelche
Probleme bei der Anästhesie
oder bei einem chirurgischen Eingriff hatten. Manchmal, jedoch nicht
immer, wird eine kurze physische Untersuchung durchgeführt. Die
Anwendung von Labortests wurde für
relativ gesunde Patienten reduziert oder abgeschafft. Die Gründe für die Abschaffung
schließen
die Kosten der Screeningtests, die Ungenauigkeit und das Fehlen
der Spezifizität
und die Unsicherheit, wie die Behandlungsmethode in Bezug auf die
Ergebnisse geändert
werden soll, und einen zukünftigen
Schaden für
den Patienten durch eine invasive Aufarbeitung im Ergebnis eines
zufälligen
Befundes ein. In der Tat betonen gegenwärtige anästhesiologische Texte, dass
neueste Studien darauf hinweisen, dass routinemäßige Laboruntersuchungen als
Methode für
die präoperative
Patientenanalyse keinen Vorteil aufweisen. Diese Texte betonen,
dass ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis nur erhalten werden kann,
wenn die Untersuchung auf das beschränkt wird, was durch die Vorgeschichte
angedeutet ist (siehe z.B. RD Miller, (ed.), Anesthesia, 5. Auflage,
Churchill Livingstone, [2000], Seiten 824-883).
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Die
vorliegende Erfindung vereinigt ganz verschiedene Felder der Medizin
(z.B. Anästhesie
und Chirurgie) mit der Genetik. Die perioperative genomische Untersuchung
der vorliegenden Erfindung ist im direkten Gegensatz zu den Testpaneelen,
die derzeit zur Verfügung
stehen. Die perio perativen genomischen Profile der vorliegenden
Erfindung lösen
viele der oben genannten Probleme, die von den präoperativen
Labortests weggeführt
haben. Die perioperativen genomischen Profile sind kosten- und zeiteffizient.
Die einbezogenen Marker werden in Bezug auf ihre Genauigkeit, Spezifizität und den
Vorhersehbarkeitswert ausgewählt.
Die perioperativen Profile der vorliegenden Erfindung erlauben die
Individualisierung der Behandlungsoptionen für jedes Subjekt, welches einer
medizinischen oder chirurgischen Behandlung unterzogen wird.
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Die
Untersuchung aller präoperativen
Patienten mit einem Paneelassay erlaubt die Untersuchung von Markern,
die selten, aber von Nutzen sind. So ist beispielsweise ein Assay,
welches viele Allele einschließt, selbst
wenn sie selten sind, mit einem positiven Ergebnis in einer ausreichenden
Anzahl von Subjekten verbunden, was den Assay lohnenswert macht.
Die perioperativen genomischen Paneele der vorliegenden Erfindung
stellen ebenfalls den Vorteil der Feststellung von additiven oder
synergistischen Effekten von Krankheiten bereit, für die mehr
als ein Allel prophezeit wird. Die perioperativen genomischen Profile
bieten des Weiteren den Vorteil, dass zwischen homozygoten und heterozygoten
Mutationen unterschieden werden kann.
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In
einigen Ausführungsformen
sagen die Marker die Reaktion eines Subjekts auf Anästhesie
oder andere Medikationen, einschließend der, jedoch nicht auf
diese beschränkt,
die in Verbindung mit der Anästhesie gegeben
werden, voraus (z.B. Defekte im Metabolismus, die zu Komplikationen,
wie Paralyse oder Arzneimitteltoxizität führen). In einigen Ausführungsformen
sagen die Marker das Risiko eines Subjekts in Bezug auf anästhesie-bezogene
Komplikationen (z.B. maligne Hyperthermie) voraus. In einigen Ausführungsformen
sagen die Marker potentielle Komplikationen voraus, die während der
Erholung des Subjektes von dem chirurgischen Eingriff auftreten
können
(z.B. das Risiko einer Thrombose oder Sepsis).
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Die
Marker werden ebenfalls so ausgewählt, dass die Wirkungsweise
auf zeit- und kosteneffiziente Art geändert werden kann, um ungewünschte chirurgische
Komplikationen zu eliminieren oder zu reduzieren. Zum Beispiel kann
ein praktischer Arzt ein bestimmtes Anästhetikum oder Analgetikum
auswählen,
um eine lebensbedrohliche Reaktion zu vermeiden. Ein negatives Ergebnis
für einen
gegebenen Marker trägt
somit das Potential, genausoviel therapeutischen Nutzen bereitzustellen,
wie ein positives Ergebnis. Wenn zum Beispiel bei einem Subjekt
ein Marker festgestellt wird, der darauf hinweist, dass es zu keiner
Reaktion auf ein gegebenes Arzneimittel, wie es bei Notfallreanimationen
verabreicht wird, kommt, so wird. keine wertvolle Zeit für die Verabreichung
des Arzneimittels vergeudet. Wenn bei einem Subjekt festgestellt
wird, dass es keine zu Grunde liegende Krankheit gibt, so kann des
Weiteren diese Krankheit von denen ausgeschlossen werden, die für eine differentielle
Diagnose in Betracht kommen, was die Zeit verringert, die vergeht,
bis der lebenserhaltende Eingriff beginnen kann.
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In
einigen Ausführungsformen
werden die durch das perioperative genomische Profil erhaltenen
Informationen verwendet, um die Prognose oder Überlebenschancen des Objektes
zu ermitteln. In einigen Ausführungsformen
werden die Informationen verwendet um die sicherste und am meisten
effiziente chirurgische Methode auszuwählen. In einigen Ausführungsformen
werden die Informationen verwendet, um das Niveau des post-chirurgischen
Monitorings festzulegen (z.B. ob das Subjekt am selben Tag nach
Hause geschickt werden kann oder über Nacht hospitalisiert werden
soll, oder ob das Subjekt auf die Intensivstation gebracht werden soll
oder auch nicht). Ein Subjekt, für
welches ein Risiko für
post-chirurgische Komplikationen gefunden wurde, kann zum Beispiel
sorgfältig überwacht
werden (z.B. auf der Intensivstation), so dass ein lebenserhaltender Eingriff
so schnell wie möglich
begonnen werden kann.
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Die
durch die perioperativen genomischen Profile der vorliegenden Erfindung
bereitgestellten Informationen sind für das Klinikpersonal selbst
dann von Nutzen, wenn die Profile bei dem Beginn des chirurgischen Eingriffes
nicht zur Verfügung
stehen (z.B. im Falle einer Notfalloperation, wo der Zeitintervall
zwischen der Diagnose und dem chirurgischen Eingriff kurz ist).
Wenn das genomische Profil während
des chirurgischen Eingriffes fertig gestellt ist, kann die Behandlungsmethode
zu diesem Zeitpunkt, sofern notwendig, geändert werden. Auch sind Informationen
in Bezug auf die post-chirurgische Erholungsphase nützlich,
selbst nach dem chirurgischen Eingriff.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung des Weiteren ein integriertes,
elektronisches (z.B. Web-basiertes) System für die Erfassung, Auswertung
und Verteilung der genetischen Daten bereit, die für die Behandlungsmethode
relevant sind (siehe 1 für einen Überblick über den Informationsfluss in
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung). Die vorliegende Erfindung stellt somit
für die
praktischen Ärzte
lebensrettende und Kosten sparende Informationen auf schnellere
Weise in Bezug auf herkömmliche
Diagnosen bereit.
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DEFINITIONEN
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Um
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu erleichtern, werden nachfolgend eine
Reihe von Begriffen definiert.
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Der
Begriff „Gen" bezieht sich auf
eine Nukleinsäure
(z.B. DNA oder RNA) Sequenz, die eine codierende Sequenz aufweist,
die für
die Herstellung eines Polypeptids oder Precursors notwendig ist.
Das Polypeptid kann durch eine volllängencodierende Sequenz oder
durch jeglichen Teil der codierenden Sequenz codiert werden, solange
die gewünschte
Aktivität
oder funktionellen Eigenschaften (z.B. enzymatische Aktivität, Ligandenbindung
etc.) der Volllänge
oder des Fragments erhalten bleiben. Der Begriff schließt die codierende Region
eines strukturellen Gens und die eingeschlossenen Sequenzen ein,
die sich in Nähe
der codierenden Region zu beiden Seiten der 5'- und 3'-Enden, in einem Abstand von etwa 1
kb auf beiden Seiten der Enden, befinden, so dass das Gen der Volllängen-mRNA
entspricht. Die Sequenzen, die sich 5' der codierenden Region befinden und
bei der mRNA vorhanden sind, werden als 5' nicht-translatierende Sequenzen bezeichnet. Die
Sequenzen, die 3' oder
downstream der codierenden Region liegen und bei der mRNA vorliegen,
werden als 3' nicht-translatierende
Sequenzen bezeichnet. Der Begriff „Gen" schließt sowohl cDNA als auch genomische
Formen eines Gens ein. Eine genomische Form oder ein Klon eines
Gens enthält
die codierende Region, die durch nicht-codierende Sequenzen, definiert
als „Introns" oder „Zwischenregionen" oder „Zwischensequenzen", unterbrochen. Introne
sind Gensegmente, die in nukleare RNA (hnRNA) transkribiert werden;
Introne können
regulatorische Elemen te, z.B. Enhancer, enthalten. Introne werden
aus dem nuklearen oder primären Transkript
entfernt oder „herausgespliced"; deshalb fehlen
Introne in dem messenger RNA (mRNA) Transkript. Die mRNA dient während der
Translation der Spezifizierung der Sequenz oder Ordnung der Aminosäuren in dem
in Entstehung begriffenen Polypeptid.
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Wenn „Aminosäuresequenz" hier zitiert wird,
so bezieht es sich auf eine Aminosäuresequenz eines natürlich vorkommenden
Proteinmoleküls, „Aminosäuresequenz" und ähnliche
Begriffe, beispielsweise „Polypeptid" oder „Protein", sind nicht in der
Form gemeint, dass die Aminosäuresequenz
auf die vollständige,
natürliche
Aminosäuresequenz,
wie sie mit den zitierten Proteinen verbunden ist, beschränkt ist.
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Zusätzlich zu
den Intronen, die enthalten sein können, können die genomischen Formen
eines Gens ebenfalls Sequenzen einschließen, die zu beiden Seiten,
dem 5'- und 3'-Ende, der Sequenzen liegen, die in dem
RNA-Transkript vorliegen. Diese Sequenzen werden als „flankierende" Sequenzen oder Regionen
bezeichnet (diese flankierenden Sequenzen liegen 5' oder 3' in Bezug auf die
nicht-translatierenden Sequenzen, die auf dem mRNA-Transkript vorliegen).
Die 5'-flankierende Region
kann regulatorische Sequenzen, wie zum Beispiel Promotoren und Enhancer,
aufweisen, die die Transkription der Gene kontrollieren oder beeinflussen. Die
3'-flankierende
Region kann Sequenzen enthalten, die die Terminierung der Transkription,
der post-transkriptionalen Spaltung und Polyadenylisierung enthalten.
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Der
Begriff „Wildtyp" bezieht sich auf
ein Gen oder Genprodukt, welches die Merkmale des Gens oder Genprodukts
hat, wenn es aus einer natürlich
vorkommenden Quelle iso liert wurde. Ein Wildtyp-Gen ist ein solches,
welches am häufigsten
in einer Population festgestellt wird und somit willkürlich als „Normal-" oder „Wildtyp"-Form des Genes bestimmt
wird. Im Unterschied dazu beziehen sich die Begriffe „modifiziert", „mutiert" und „Variante" auf ein Gen oder
Genprodukt, das Änderungen
in der Sequenz oder funktionellen Eigenschaften (d.h. geänderte Charakteristiken)
im Vergleich zu dem Wildtyp-Gen oder Genprodukt aufweist. Es sei gesagt,
dass natürlich
vorkommende Mutanten isoliert werden können; diese werden durch den
Umstand identifiziert, dass sie geänderte Charakteristiken im
Vergleich zu dem Wildtyp-Gen
oder Genprodukt aufweisen.
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Die
Begriffe „Nukleinsäuremolekül codierend", „DNA-Sequenz codierend" und „DNA codierend", wie hier verwendet,
beziehen sich auf die Folge oder Sequenz von Desoxyribonukleotiden
entlang eines Stranges von Desoxyribonukleinsäuren. Die Folge dieser Desoxyribonukleotide
bestimmt die Folge der Aminosäuren entlang
der Polypeptid (Protein) Kette. Die DNA Sequenz codiert somit die
Aminosäuresequenz.
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Den
DNA Molekülen
wurden „5'-Enden" und „3'-Enden" zugeschrieben, da
die Mononukleotide zur Herstellung von Oligonukleotiden oder Polynukleotiden
auf solche Art miteinander reagieren gelassen werden, dass das 5'-Phosphat von einem
Mononukleotidpentosering an das 3'-Sauerstoff seines Nachbarn in eine Richtung
mittels einer Phosphodiesterverbindung befestigt ist. Deshalb wird
ein Ende eines Oligonukleotides oder Polynukleotides als „5'-Ende" bezeichnet, wenn
sein 5'-Phosphat
nicht mit dem 3'-Sauerstoff
eines Mononukleotidpentoserings verbunden ist, und als das „3'-Ende", wenn sein 3'-Sauerstoff nicht
an das 5'-Phosphat
eines nachfolgenden Mononukleotidpentoserings gebunden ist.
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Eine
Nukleinsäuresequenz,
wie hier verwendet, sogar wenn sie im Inneren eines größeren Oligonukleotids
oder Polynukleotids liegt, kann ebenfalls wie gesagt 5'- und 3'-Enden haben. Sowohl bei linearen als auch
zirkulären
DNA-Molekülen werden
diskrete Elemente als „upstream" oder 5' in Bezug auf „downstream" oder 3'-Elemente bezeichnet.
Diese Terminologie spiegelt die Tatsache wieder, dass die Transkription
in 5' nach 3' Richtung entlang
des DNA-Stranges
erfolgt. Die Promotor- und Enhancerelemente, die die Transkription
eines verbundenen Genes regeln, liegen gewöhnlich 5' oder upstream von der codierenden Region.
Jedoch können
Enhancerelemente ihren Effekt selbst dann ausüben, wenn sie 3' von dem Promotorelement
und der codierenden Region liegen. Die Signale für die Transkriptionstermination
und Polyadenylierung liegen 3' oder
downstream von der codierenden Region.
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Die
Begriffe „ein
Oligonukleotid mit einer Nukleotidsequenz, die ein Gen codiert" und „Polynukleotid mit
einer Nukleotidsequenz, die ein Gen codiert", wie hier verwendet, bezeichnen eine
Nukleinsäuresequenz, die
eine codierende Region eines Genes, oder in anderen Worten die Nukleinsäuresequenz,
die ein Genprodukt codiert, aufweist. Die codierende Region kann
entweder in einer cDNA-, genomischen DNA- oder RNA-Form vorliegen.
Wenn sie in einer DNA-Form
vorliegt, können
die Oligonukleotide oder Polynukleotide einzelsträngig (d.h.
der Sense-Strang) oder doppelsträngig
sein. Geeignete Kontrollelemente, beispielsweise Enhancer/Promotoren,
Splice-Abzweigungen, Polyadenylierungssignale, etc. können in
unmittelbare Nähe
zu der codierenden Region des Gens bei Bedarf angeordnet sein, um
einen richtigen Start der Transkription und/oder eine richtige Prozessierung
des primären
RNA-Transkriptes zu ermög lichen.
Alternativ kann die codierende Region, wie sie in den Expressionsvektoren
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, endogene Enhancer/Promotoren,
Splice-Abzweigungen,
unterbrechende Sequenzen, Polyadenylierungssignale etc. oder eine
Kombination von beiden, endogenen und exogenen Kontrollelementen,
enthalten.
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Der
Begriff „regulatorisches
Element", wie hier
verwendet, bezieht sich auf ein genetisches Element, das verschiedene
Aspekte der Expression der Nukleinsäuresequenzen kontrolliert.
Beispielsweise ist ein Promotor ein regulatorisches Element, das
den Start der Transkription einer operabel verbundenen codierenden Region
ermöglicht.
Andere regulatorische Elemente schließen Splice-Signale, Polyadenylisierungssignale, Terminierungssignale
etc. ein.
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Die
Begriffe „komplementär" oder „Komplementarität", wie hier verwendet,
beziehen sich auf Polynukleotide (d.h. eine Sequenz von Nukleotiden)
in Bezug auf die Basenpaarungsregeln. So ist zum Beispiel die Sequenz „5'-A-G-T-3'" komplementär zu der Sequenz „3'-T-C-A-5'". Die Komplementarität kann „teilweise" sein, wobei nur einige der Nukleinsäurenbasen
entsprechend den Basenpaarungsregeln passen. Oder es kann „vollständige" oder „totale" Komplementarität zwischen
den Nukleinsäuren
vorliegen. Der Grad der Komplementarität zwischen den Nukleinsäuresträngen hat
wesentliche Einflüsse
auf die Effizienz und Stärke
der Hybridisation zwischen den Nukleinsäuresträngen. Dies ist von besonderer
Bedeutung bei Amplifikationsreaktionen, genauso wie bei Untersuchungsmethoden,
die auf der Bindung zwischen Nukleinsäuren beruhen.
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Der
Begriff „Homologie" bezieht sich auf
den Grad der Komplementarität.
Es kann partielle Homologie oder vollständige Homologie (d.h. Identität) vorliegen.
Eine partiell komplementäre
Sequenz ist eine Sequenz, die zumindest teilweise eine vollständig komplementäre Sequenz
von der Hybridisierung an eine Zielnukleinsäure abhält und wofür der funktionelle Begriff „im Wesentlichen
homolog" verwendet
wird. Die Unterdrückung der
Hybridisierung der vollständig
komplementären
Sequenz an die Zielsequenz kann mittels eines Hybridisierungsassays
(Southern oder Northern Blot, Hybridisierung in Lösung) unter
schwach-stringenten Bedingungen untersucht werden. Eine im Wesentlichen
homologe Sequenz oder Probe wird um die Bindung konkurrieren und
die Bindung (d.h. die Hybridisierung) des vollständigen Homologs an das Ziel
unter schwach-stringenten Bedingungen unterdrücken. Das bedeutet nicht, dass
die schwach-stringenten
Bedingungen solche sind, dass keine spezifische Bindung erlaubt
ist; schwach-stringente Bedingungen erfordern, dass die Bindung
von zwei Sequenzen an eine andere mittels einer spezifischen (d.h.
selektiven) Wechselwirkung stattfindet. Das Fehlen einer nicht-spezifischen
Bindung kann durch die Verwendung eines zweiten Ziels, dem sogar
teilweise ein Grad an Komplementarität fehlt (z.B. weniger als etwa
30 % Identität)
getestet werden; bei dem Fehlen einer nicht-spezifischen Bindung
wird die Probe nicht mit dem zweiten nicht-komplementären Ziel
hybridisieren.
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Wenn
der Begriff „im
Wesentlichen homolog" in
Bezug auf eine doppelsträngige
Nukleinsäuresequenz,
beispielsweise eine cDNA oder einen genomischen Klon, verwendet
wird, so bezieht er sich auf eine beliebige Probe, die mit einem
der beiden oder beiden Strängen
der doppelsträngigen
Nuk leinsäuresequenz unter
schwach-stringenten Bedingungen, wie oben genannt, hybridisieren
kann.
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Ein
Gen kann eine Vielzahl an RNA-Arten bilden, die durch verschiedenes
Splicen des primären RNA-Transkripts
erhalten werden. cDNAs, die Splice-Varianten desselben Gens sind,
enthalten Regionen mit Sequenzidentität oder vollständiger Homologie
(die die Anwesenheit desselben Exons oder Teilen desselben Exons
auf beiden cDNAs aufweisen) und Regionen vollständiger Nicht-Identität (z.B.
dem Vorhandensein eines Exons „A" auf der cDNA 1,
während
stattdessen die cDNA 2 das Exon „B" enthält). Da die beiden cDNA-Regionen mit Sequenzidentität enthalten,
hybridisieren beide mit einer Probe, die von dem gesamten Gen oder
Teilen des Gens, welches Sequenzen aufweist, die sich auf beiden
cDNAs finden, abgeleitet sind; die beiden Splice-Varianten sind
deshalb in Bezug auf eine solche Probe und zueinander homolog.
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Der
Begriff „im
Wesentlichen homolog",
wenn er in Bezug auf eine einzelsträngige Nukleinsäuresequenz
verwendet wird, bezieht sich auf jegliche Probe, die mit einer einzelsträngigen Nukleinsäuresequenz
unter schwach-stringenten
Bedingungen, wie oben beschrieben, hybridisieren kann (d.h. es ist
das Gegenstück davon).
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Der
Begriff „Hybridisierung", wie hier verwendet,
wird in Bezug auf die Paarung der komplementären Nukleinsäuren verwendet.
Die Hybridisierung und die Stärke
der Hybridisierung (d.h. die Stärke
der Verbindung zwischen den Nukleinsäuren) wird beeinflusst durch
solche Faktoren, wie der Grad der Komplementarität zwischen den Nukleinsäuren, den
angewendeten stringenten Bedingungen, der Tm des
gebil deten Hybrids und dem G:C-Verhältnis innerhalb der Nukleinsäuren.
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Der
Begriff „Tm",
wie hier verwendet, wird verwendet in Bezug auf die „Schmelztemperatur". Die Schmelztemperatur
ist die Temperatur, bei der eine Population von doppelsträngigen Nukleinsäuremolekülen zur
Hälfte
in Einzelstränge
dissoziiert. Die Gleichung für
die Berechnung der Tm der Nukleinsäuren ist
im Stand der Technik gut bekannt. Wie durch die Standardreferenzen
angegeben, kann der Tm-Wert einfach überschlagen werden durch die
Gleichung: Tm = 81,5 + 0,41 (% G + C), wenn
eine Nukleinsäure
in einer wässrigen
Lösung
bei 1 M NaCl vorliegt (siehe bspw. Anderson und Young, Quantitative
Filter Hybridization, in Nucleic Acid Hybridization [1985]). Andere
Quellen schließen
kompliziertere Berechnungen ein, in die strukturelle als auch Sequenzcharakteristiken
bei der Berechnung des Tm einfließen.
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Der
Begriff „Stringenz", wie hier verwendet,
wird in Bezug auf die Bedingungen für die Temperatur, die Ionenstärke und
die Anwesenheit anderer Stoffe, wie beispielsweise organische Lösungsmittel,
unter denen die Nukleinsäurehybridisierung
stattfindet, verwendet. Der Fachmann des Standes der Technik wird
erkennen, dass „stringente" Bedingungen durch
die Variation der gerade beschriebenen Parameter, entweder individuell oder
gemeinsam, geändert
werden können.
Mit „hoch-stringenten" Bedingungen wird
die Nukleinsäurebasenpaarung
nur zwischen Nukleinsäurefragmenten
stattfinden, die eine hohe Frequenz oder Komplementarität der Basensequenzen
aufweisen (z.B. Hybridisierung unter „hoch-stringenten" Bedingungen können zwischen Homologen
mit einer Identität
von etwa 85-100 %, vorzugsweise etwa 70-100 %, stattfinden). Unter
mittleren stringenten Bedingungen wird die Nukleinsäurebasenpaarung
zwischen den Nukleinsäuren
mit einer mittleren Sequenz von komplementären Basensequenzen stattfinden
(z.B. Hybridisierung unter „mittel-stringenten" Bedingungen können zwischen
Homologen mit etwa 50-70 % Identität stattfinden). Somit sind „schwach-" oder „gering-"stringente Bedingungen
häufig
bei Nukleinsäuren
erforderlich, die von genetisch unterschiedlichen Organismen stammen,
da die Frequenz der komplementären
Sequenzen üblicherweise
geringer ist.
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Die „Amplifikation" ist ein Spezialfall
der Nukleinsäurenreplikation,
die eine Template-Spezifizität
einschließt.
Sie unterscheidet sich von der nicht-spezifischen Template-Replikation
(d.h. die Replikation ist Template-abhängig,
hängt jedoch
nicht von einem spezifischen Template ab). Die Template-Spezifizität ist hier
zu unterscheiden von der Replikationsgenauigkeit (d.h. der Synthese
der korrekten Polynukleotidsequenz) und Nukleotid (ribo- oder desoxyribo-)
Spezifizität.
Die Template-Spezifizität
wird häufig
als „Ziel-"Spezifizität beschrieben.
Zielsequenzen sind „Ziele" in dem Sinne, dass
sie von anderen Nukleinsäuren
aussortiert werden können.
Die Amplifikationstechniken wurden primär für dieses Aussortieren designt.
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Die
Template-Spezifizität
wird bei den meisten Amplifikationstechniken durch die Auswahl des
Enzyms erreicht. Amplifikationsenzyme sind solche Enzyme, die unter
den Bedingungen, unter denen sie verwendet werden, nur spezifische
Sequenzen von Nukleinsäuren
in einem heterogenen Gemisch von Nukleinsäuren prozessieren. So ist zum
Beispiel im Falle der Qβ-Replikase
das MDV-1 RNA das spezifische Template für die Replikase (Kacian et
al., Proc. Natl. A cad. Sci. USA, 69: 3038 [1972]). Andere Nukleinsäuren werden
durch dieses Amplifikationsenzym nicht repliziert. Im Falle der
T7 RNA Polymerase hat dieses Amplifikationsenzym, in gleicher Weise,
eine stringente Spezifizität
für ihre
eigenen Promotoren (Chamberlin et al., Nature, 228: 227 [1970]).
Im Falle der T4 DNA Ligase wird das Enzym nicht die beiden Oligonukleotide
oder Polynukleotide binden, wo ein Versatz zwischen den Oligonukleotid-
oder Polynukleotidsubstrat und dem Template an der Verbindungsstelle
vorliegt (Wu und Wallace, Genomics, 4: 560 [1989]). Schließlich die
Taq und Pfu Polymerasen, die Kraft ihrer Fähigkeit bei hohen Temperaturen
funktionieren, für
die gefunden wurde, dass sie hohe Spezifizität für die gebundenen, und somit
durch die Primer definierten, Sequenzen aufweisen; die hohe Temperatur führt zu thermodynamischen
Bedingungen, die die Primerhybridisierung mit den Target-Sequenzen
begünstigt und
nicht die Hybridisierung mit den Nicht-Target-Sequenzen (H.A. Erlich (ed.), PCR Technology,
Stockton Press [1989]).
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Der
Begriff „amplifizierbare
Nukleinsäure", wie hier verwendet,
bezieht sich auf Nukleinsäuren,
die durch jegliche Amplifikationsmethode amplifiziert werden können. Es
sei gesagt, dass „amplifizierbare
Nukleinsäure" üblicherweise ein „Proben-Template" umfasst.
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Der
Begriff „Proben-Template", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Nukleinsäure,
die von einer Probe abstammt, die auf Anwesenheit eines „Ziels" (weiter unten definiert)
analysiert wird. Im Unterschied dazu wird „Hintergrund-Template" in Bezug auf Nukleinsäuren verwendet,
die, anders als das Proben-Template, in der Probe vorhanden sein
können,
oder auch nicht. Das Hintergrund-Template ist in den meisten Fällen unerwünscht. Es
kann das Ergebnis einer Verschleppung oder auf die Anwesenheit von
Nukleinsäurekontaminationen
zurückzuführen sein,
die man glaubte durch die Reinigung aus der Probe entfernt zu haben.
Zum Beispiel können
Nukleinsäuren
aus Organismen, die sich von den zu untersuchenden unterscheiden,
als Hintergrund in einer Testprobe vorhanden sein.
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Der
Begriff „Primer", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Oligonukleotid, entweder natürlich vorkommend,
wie in einem gereinigten Restriktionsverdau, oder synthetisch hergestellt,
welches in der Lage ist, als Anfangspunkt der Synthese zu wirken,
wenn es unter Bedingungen eingesetzt wird, in welchen die Synthese
eines Primerextensionsproduktes, welches komplementär zu einem
Nukleinsäurestrang
ist, induziert wird (z.B. in der Anwesenheit von Nukleotiden und
einem induzierenden Stoff, beispielsweise eine DNR-Polymerase und
bei einer geeigneten Temperatur und geeigneten pH). Für die maximale
Effizienz der Amplifikation ist der Primer vorzugsweise einzelsträngig, kann
aber alternativ auch doppelsträngig
sein. Wenn der Primer doppelsträngig
ist, wird der Primer als erstes behandelt, um die Stränge voneinander
zu trennen, bevor diese zur Herstellung Extensionsprodukten verwendet
werden. Vorzugsweise ist der Primer ein Oligodesoxyribonukleotid.
Der Primer muss ausreichend lang sein, um die Synthese der Extensionsprodukte
in Anwesenheit des induzierenden Agenten zu starten. Die genaue
Länge der
Primer hängt
von vielen Faktoren, einschließlich
der Temperatur, der Primerquelle und der Verwendung der Methode
ab.
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Der
Begriff „Probe", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Oligonukleotid (d.h. eine Sequenz von Nukleo tiden),
entweder natürlich
vorkommend wie in gereinigten Restriktionsverdaus, oder synthetisch,
rekombinant oder durch PCR-Amplifikation hergestellt, der in der
Lage ist, mit einem anderen Oligonukleotid von Interesse zu hybridisieren.
Eine Probe kann einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein. Proben sind nützlich
für die Detektion,
Identifizierung und Isolierung von bestimmten Gensequenzen. Es sei
gesagt, dass jegliche Probe, die in vorliegender Erfindung verwendet
wird, mit einem „Reportermolekül" markiert wird, so
dass sie in jeglichem Detektionssystem, einschließlicher
derer unter Verwendung von Enzymen (z.B. ELISA, genauso wie enzym-basierende
histochemische Assays), Fluoreszenz, radioaktiver oder Lumineszenzsysteme,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, detektiert werden kann. Es ist nicht vorgesehen, dass die
vorliegende Erfindung auf irgendein spezielles Detektionssystem
oder eine Markierung eingeschränkt
ist.
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Der
Begriff „Ziel", wie hier verwendet,
wenn er in Bezug auf die Polymerasen-Kettenreaktionen verwendet
wird, bezieht sich auf eine Region einer Nukleinsäure, die
durch die Primer, die für
die Polymerasen-Kettenreaktionen verwendet werden, gebunden ist.
Somit kann das „Ziel" von anderen Nukleinsäuresequenzen
aussortiert werden. Ein „Segment" ist als Region einer
Nukleinsäure
innerhalb der Zielsequenz definiert.
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Der
Begriff „Polymerasen-Kettenreaktion" („PCR"), wie hier verwendet,
bezieht sich auf die Methode von K.B. Mullis U.S. Patente Nummer
4,683,195, 4,683,202 und 4,965,188, die hiermit durch die Zitierung
inkorporiert sind, die eine Methode zur Erhöhung der Konzentration eines
Segments einer Zielsequenz in einer Mischung genomischer DNA ohne
Klonierung und Reinigung beschreiben. Dieser Prozess zur Amplifizierung der
Zielsequenz besteht in der Einführung
von zwei Oligonukleotidprimern im Überschuss zu der DNA-Mischung,
die die gewünschte
Zielsequenz enthält,
gefolgt von einer genauen Abfolge von thermischen Zyklen in Anwesenheit
einer DNA-Polymerase. Die beiden Primer sind zu ihren entsprechenden
Strängen
der doppelsträngigen
Zielsequenz komplementär.
Um die Amplifikation zu bewirken, wird die Mischung denaturiert und
die Primer dann an ihre komplementären Sequenzen innerhalb des
Zielmoleküls
angelagert. Nach der Anlagerung werden die Primer mit einer Polymerase
verlängert,
so dass sie ein neues Paar an komplementären Strängen bilden. Die Schritte der
Denaturierung, Primeranlagerung und polymerasen Verlängerung
können viele
Male wiederholt werden (d.h. Denaturierung, Anlagerung und Verlängerung
bilden einen „Zyklus"; es können eine
Vielzahl an „Zyklen" stattfinden) um
eine hohe Konzentration eines amplifizierten Segments der gewünschten
Zielsequenz zu erhalten. Die Länge
des amplifizierten Segments der gewünschten Zielsequenz wird durch
die Relativposition der Primer in Bezug aufeinander bestimmt, und
deshalb ist die Länge
ein kontrollierbares Parameter. Aufgrund der wiederholenden Aspekte
des Prozesses wird die Methode als „Polymerasen-Kettenreaktion" (nachfolgend „PCR") bezeichnet. Da
die gewünschten
amplifizierten Segmente der Zielsequenz die vorherrschenden Sequenzen
(in Bezug auf die Konzentration) in der Mischung werden, werden sie
als „PCR-amplifiziert" bezeichnet.
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Mit
der PCR ist es möglich,
eine Einzelkopie einer spezifischen Zielsequenz in der genomischen
DNA auf ein solches Niveau zu amplifizieren, dass es durch verschiedene
Methodologien nachweisbar ist (z.B. Hybridisierung mit ei ner markierten
Probe, Inkorporierung von biotinylisierten Primern, gefolgt von
einer Avidin-Enzym-Konjugatdetektierung;
Inkorporierung von 32P-markierten Desoxynukleotidtriphosphaten,
beispielsweise dCTP oder dATP, in das amplifizierte Segment). Neben
der genomischen DNA kann jegliche Oligonukleotid- oder Polynukleotidsequenz
mit dem entsprechenden Set an Primermolekülen amplifiziert werden. Insbesondere
die amplifizierten Segmente, die durch den PCR-Prozess selbst kreiert
wurden, sind effiziente Templats für nachfolgende PCR-Amplifikationen.
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Die
Begriffe „PCR-Produkt", „PCR-Fragment" und „Amplifikationsprodukt", wie hier verwendet,
beziehen sich auf die resultierende Mischung der Verbindungen nach
zwei oder mehr vollständigen
Zyklen der PCR-Schritte der Denaturierung, Anlagerung und Verlängerung.
Diese Begriffe schließen
den Fall ein, bei dem eine Amplifikation eines oder mehrerer Segmente
von einer oder mehreren Zielsequenzen stattgefunden hat.
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Der
Begriff „Amplifikationsreagenz", wie hier verwendet,
bezieht sich auf solche Reagenzien (Desoxyribonukleotidtriphosphate,
Puffer, etc.), die für
die Amplifikation, abgesehen von den Primern, Nukleinsäure-Template
und dem Amplifikationsenzym, benötigt
werden. Üblicherweise
werden die Amplifikationsreagenzen zusammen mit den anderen Reaktionskomponenten
in ein Reaktionsgefäß gegeben
(Teströhrchen,
Mikroplatte, etc.).
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Der
Begriff „reverse
Transkriptase" oder „RT-PCR", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen PCR-Typ, bei dem das Startmaterial mRNA ist.
Die mRNA, mit der begonnen wird, wird enzymatisch zu der komplementären DNA
oder „cDNA" unter Verwendung
eines reversen Transkriptaseenzyms umgewandelt. Die cDNA wird dann
als „Template" für die „PCR"-Reaktion verwendet.
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Die
Begriffe „Restriktionsendonukleasen" und „Restriktionsenzyme", wie hier verwendet,
beziehen sich auf bakterielle Enzyme, von denen jedes eine doppelsträngige DNA
an oder in der Nähe
einer spezifischen Nukleotidsequenz schneiden kann.
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Der
Begriff „antisens", wie hier verwendet,
wird in Bezug auf eine RNA-Sequenzen verwendet, die komplementär zu einer
spezifischen RNA-Sequenz (z.B. mRNA) sind. Von dieser Definition
werden antisens RNA („asRNR") Moleküle umfasst,
die in die Genregulation bei Bakterien involviert sind. Antisens
RNA kann durch jegliche Methoden hergestellt werden, einschließlich der
Synthese durch Splicen der gewünschten
Gene in einer reversen Orientierung zu einem viralen Promotor, was
die Synthese eines codierenden Stranges erlaubt. Sobald in ein Embryo
eingeführt,
kombiniert dieser transkribierte Strang mit der natürlichen
mRNA, die durch den Embryo produziert wird, und bildet Duplexe.
Diese Duplexe blockieren dann entweder die weitere Transkription
der mRNA oder ihre Translation. Auf diese Weise können mutante
Phenotypen generiert werden. Der Begriff „antisens-Strang" wird in Bezug auf
einen Nukleinsäurestrang
verwendet, der komplementär
zu dem „sens"-Strang ist. Die
Bezeichnung (–)
(d.h. „negativ") wird manchmal in
Bezug auf den antisens-Strang verwendet,
und mit der Bezeichnung (+) wird manchmal der sens-(d.h. „positive")-Strang bezeichnet.
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Der
Begriff „isoliert", wenn er in Bezug
auf Nukleinsäuren,
wie in „ein
isolierter Oligonukleotid" oder „isoliertes
Polynukleotid" verwendet
wird, bezieht sich auf eine Nukleinsäuresequenz, die identifiziert
und von mindestens einer kontaminanten Nukleinsäure, mit der sie ursprünglich in
der natürlichen
Quelle assoziiert war, separiert wurde. Die isolierten Nukleinsäuren liegen
in einer Form oder einer Situation vor, die unterschiedlich ist
von der, wie sie in der Natur vorkommt. Im Unterschied dazu sind
nicht-isolierte Nukleinsäuren Nukleinsäuren, wie
DNA oder RNA, die in dem Stadium vorkommen, wie sie in der Natur
existieren. Zum Beispiel wird eine gegebene DNA-Sequenz (z.B. ein
Gen) auf dem Wirtszellenchromosom in der Nähe benachbarter Gene gefunden;
RNA-Sequenzen, wie spezifische mRNR-Sequenzen, die ein spezifisches
Protein codieren, werden in der Zelle als Mischung mit verschiedenen
anderen mRNAs gefunden, die eine Vielzahl an Proteinen codieren.
Isolierte Nukleinsäuren
schließen
jedoch ebenfalls Nukleinsäuren
in Zellen ein, die gewöhnlich
ein gegebenes Protein expressieren, wobei die Nukleinsäure an einem
chromosomalen Ort vorliegt, der sich von den von natürlichen
Zellen unterscheidet, oder ist anderweitig durch verschiedene Nukleinsäuresequenzen,
als die die in der Natur gefunden werden, flankiert. Die isolierten
Nukleinsäuren,
Oligonukleotide oder Polynukleotide können in einzelsträngiger oder
doppelsträngiger
Form vorliegen. Wenn eine isolierte Nukleinsäure, ein Oligonukleotid oder
Polynukleotid für
die Expression eines Proteins verwendet werden soll, wird das Oligonukleotid
oder Polynukleotid mindestens den sens- oder codierenden Strang
(d.h. der Oligonukleotid oder Polynukleotid kann einzelsträngig sein)
enthalten, kann jedoch ebenfalls sowohl den sens-, als auch den antisens-Strang
(d.h. der Oligonukleotid oder Polynukleotid kann doppelsträngig sein)
enthalten.
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Ein „Teil eines
Chromosoms", wie
hier verwendet, bezieht sich auf einen diskreten Abschnitt auf dem Chromosom.
Chromosomen werden in Sites oder Abschnitte durch die Cytogenetiker
auf folgende Art unterschieden: der (in Bezug auf das Centromer)
kurze Arm eines Chromosoms wird als „p"-Arm bezeichnet; der lange Arm wird
als „q"-Arm bezeichnet.
Jeder Arm ist in zwei Regionen unterteilt, die als Region 1 und
Region 2 bezeichnet werden (Region 1 ist dichter am Centromer).
Jede Region ist des Weiteren in Banden unterteilt. Die Banden können des
Weiteren in Unterbanden unterteilt sein. So befindet sich zum Beispiel
der 11p15,5-Teil des menschlichen Chromosoms 11 auf dem Chromosom
11 (11) auf dem kurzen Arm (p) in der ersten Region (1) in dem fünften Band
(5) in dem Unterband 5 (,5). Ein Teil eines Chromosoms kann „umgebaut" sein; beispielsweise
kann der gesamte Teil wegen einer Deletion fehlen oder umgebaut
sein (z.B. Inversionen, Translokationen, ausgedehnte oder zusammengezogene
wegen Änderungen
in sich wiederholenden Regionen). Im Falle einer Deletion kann der
Versuch der Hybridisierung (d.h. einer spezifischen Bindung) einer Probe,
die zu einem bestimmten Teil eines Chromosoms homolog ist, zu einem
negativen Ergebnis führen
(d.h. die Probe kann nicht an die Probe binden, die das genetische
Material enthält,
welches in Verdacht steht, den fehlenden Teil des Chromosoms zu
enthalten). Somit kann die Hybridisierung einer Probe, die zu einem
bestimmten Teil eines Chromosoms homolog ist, verwendet werden,
um Veränderungen
in einem Teil eines Chromosoms festzustellen.
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Der
Begriff „Sequenzen,
die mit einem Chromosom assoziiert sind" meint die Präparierung von Chromosomen (z.B.
Spreads von Metaphasenchromosomen), Nukleinsäuren, die von einer Probe,
die chromosomale DNA enthält,
extrahiert wurde (z.B. Präparationen
von genomischer DNA); RNA, die durch Transkription von Genen, die
auf einem Chromosom liegen, hergestellt wurde (z.B. hnRNA und mRNA)
und cDNA-Kopien der RNA, die von der DNA, die auf einem Chromosom
lokalisiert ist, transkribiert wurde. Sequenzen, die mit einem Chromosom
assoziiert sind, können
durch eine Vielzahl an Techniken detektiert werden, einschließlich der
Untersuchung mittels Southern und Northern blots und in situ Hybridisierung
auf RNA, DNA oder Metaphasenchromosomen mit Proben, die Sequenzen
aufweisen, die homolog zu den Nukleinsäuren der oben gelisteten Präparationen
sind.
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Der
Begriff „codierende
Region", wie hier
verwendet, wenn er in Bezug auf ein strukturelles Gen verwendet
wird, bezieht sich auf Nukleotidsequenzen, die Aminosäuren codieren,
die in dem heranreifenden Polypeptid als Ergebnis der Translation
eines mRNA-Moleküls
gefunden wurden. Die codierende Region wird in Eukaryoten an der
5'-Seite durch das
Nukleotidtriplet „ATG", das den Initiator
Methionin codiert und auf der 3'-Seite
durch eines der drei Triplets, welche die Stopcodons spezifizieren
(d.h. TAA, TAG, TGA), begrenzt.
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Der
Begriff „gereinigt" oder „zu reinigen", wie hier verwendet,
bezieht sich auf die Entfernung von Kontaminanten aus einer Probe.
Zum Beispiel werden Nukleinsäuren,
die in einer Probe (z.B. Blut oder Serum) enthalten sind, durch
die Entfernung von kontaminierenden Proteinen und kleinen Molekülen; die
in der Probe enthalten sind, gereinigt. Nukleinsäuren können durch jegliche geeignete
Methode gereinigt werden.
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Der
Begriff „rekombinantes
DNA-Molekül", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein DNA-Molekül,
das aus DNA-Segmenten
besteht, die mittels molekularer biologischer Techniken miteinander
verbunden sind.
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Der
Begriff „Teil", wie hier verwendet,
wenn er in Bezug auf eine Nukleotidsequenz verwendet wird (wie in „ein Teil
einer gegebenen Nukleotidsequenz"),
bezieht sich auf Fragmente dieser Sequenz. Die Fragmente können eine
Größe von vier
Nukleotiden bis zu der gesamten Nukleotidsequenz minus einem Nukleotid
aufweisen.
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Der
Begriff „rekombinantes
Protein" oder „rekombinantes
Polypeptid", wie
hier verwendet, bezieht sich auf ein Proteinmolekül, das von
einem rekombinanten DNA-Molekül
expressiert wird.
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Der
Begriff „natives
Protein" wird hier
verwendet, um darauf hinzuweisen, dass ein Protein keine Aminosäurereste
enthält,
die durch Vektorsequenzen codiert werden; d.h. das native Protein
enthält
nur solche Aminosäuren,
die das Protein, wie es in der Natur vorkommt, enthält. Ein
natives Protein kann durch rekombinante Mittel oder aus einer natürlich vorkommenden
Quelle hergestellt werden.
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Der
Begriff „Teil", wie hier verwendet,
wenn er in Bezug auf ein Protein verwendet wird (wie in „ein Teil eines
gegebenen Proteins"),
bezieht sich auf Fragmente dieses Proteins. Die Fragmente können eine
Größe von vier
Aminosäureresten
bis zu der gesamten Aminosäuresequenz
minus einer Aminosäure
aufweisen.
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Der
Begriff „Southern
Blot" bezieht sich
auf die Analyse von DNA in Agarose- oder Acrylamid-Gelen, um die
DNA entsprechend ihrer Größe zu fraktionieren,
gefolgt von einer Übertragung
der DNA aus dem Gel auf eine feste Unterlage, beispielsweise auf
eine Nitrocellulose- oder eine Nylonmembran. Die immobilisierte DNA
wird dann mit einer markierten Probe markiert, um DNR-Spezien zu
detektieren, die komplementär
zu der verwendeten Probe sind. Die DNA kann vor der Elektrophorese
mit Restriktionsenzymen geschnitten werden. Nach der Elektrophorese
kann die DNA teilweise depurinisiert und denaturiert werden, bevor
oder während
sie auf die feste Oberfläche übertragen
wird. Southern Blots sind das Standardhilfsmittel für Molekularbiologen
(Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Press, NY, Seiten 9.31-9.58 [1989]).
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Der
Begriff „Northern
Blot", wie hier
verwendet, bezieht sich auf die Analyse von RNA mittels Elektrophorese
von RNA in Agaraose-Gelen, um die RNA entsprechend ihrer Größe zu fraktionieren,
gefolgt von dem Transfer der RNA aus dem Gel auf eine feste Unterlage,
beispielsweise auf eine Nitrocellulose- oder Nylonmembran. Die immobilisierte
RNA wird dann mit einer markierten Probe behandelt, um RNA-Spezien zu detektieren,
die komplementär
zu der verwendeten Probe sind. Northern blots sind Standardhilfsmittel
für Molekularbiologen
(Sambrook et al., supra, Seiten 7.39-7.52 [1989]).
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Der
Begriff „Western
Blot" bezieht sich
auf die Analyse eines Proteins oder von Proteinen (oder Polypeptiden),
die auf einer Unterlage, z.B. auf Nitrocellulose oder einer Membran,
immobilisiert sind. Die Proteine werden in einem Acrylamid-Gel laufen
gelassen, um die Proteine zu separie ren, gefolgt von dem Transfer
der Proteine aus dem Gel auf eine feste Unterlage, beispielsweise
auf eine Nitrocellulose- oder Nylonmembran. Die immobilisierten
Proteine werden dann Antikörpern
ausgesetzt, die gegenüber
den Antigenen von Interesse reaktiv sind. Die Bindung der Antikörper kann
mittels verschiedener Methoden, einschließlich der Verwendung radiomarkierter
Antikörper,
detektiert werden.
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Der
Begriff „antigene
Determinante", wie
hier verwendet, bezieht sich auf den Teil eines Antigens, welcher
den Kontakt mit einem bestimmten Antikörper bereitstellt (d.h. ein
Epitop). Wenn ein Protein oder ein Fragment eines Proteins für die Immunisierung
eines Wirtstiers verwendet wird, können viele Regionen des Proteins
die Produktion des Antikörpers
induzieren, der spezifisch an eine gegebene Region oder dreidimensionale
Struktur an dem Protein bindet; diese Regionen oder Strukturen werden
als antigene Determinanten bezeichnet. Eine antigene Determinante
kann mit dem intakten Antigen (d.h. das „Immunogen", das verwendet wird, um die Immunantwort
hervorzurufen) um die Bindung an den Antikörper konkurrieren.
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Der
Begriff „Transgen", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein fremdes Gen, das in einen Organismus mittels
Einführung
des fremden Gens in gerade fertilisierte Eier oder frühe Embryonen
eingeführt
wurde, verbracht ist. Der Begriff „fremdes Gen" bezieht sich auf
jegliche Nukleinsäure
(z.B. eine Gensequenz), die in das Genom eines Tieres durch experimentelle
Manipulationen eingeführt
wurde, und kann Gensequenzen einschließen, die in dem Tier gefunden
wurden, solange wie das eingeführte
Gen nicht in dem selben Bereich liegt, in dem das natürlich vorkommende
Gen lokalisiert ist.
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Der
Begriff „Vektor", wie hier verwendet,
wird in Bezug auf ein Nukleinsäuremoleküle verwendet,
die ein DNA-Segment
oder DNA-Segmente von einer Zelle zu einer anderen übertragen.
Der Begriff „Vehikel" wird manchmal austauschbar
mit „Vektor" verwendet.
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Der
Begriff „Expressionsvektor", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein rekombinantes DNA-Molekül, das eine gewünschte codierende
Sequenz und geeignete Nukleinsäuresequenzen,
die für
die Expression der operabel verbundenen codierenden Sequenz in einem
bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind, aufweist. Nukleinsäuresequenzen,
die für
die Expression in Prokaryoten üblicherweise
notwendig sind, schließen
einem Promotor, einen (optionalen) Operator und ein Ribosomenbindungssite,
oft in Verbindung mit anderen Sequenzen, ein. Eukaryotische Zellen
verwenden bekanntermaßen
Promotoren, Enhancer, Terminierungs- und Polyadenylisierungssignale.
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Die
Begriffe „Überexpression" und „überexprimierend" und grammatikalische Äquivalente
beziehen sich auf die Transkription und Translation eines Gens.
Eine solche Transkription und Translation kann in vivo oder in vitro
stattfinden.
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Der
Begriff „Transfektion", wie hier verwendet,
bezieht sich auf die Einführung
von fremder DNA in eukaryotische Zellen. Die Transfektion kann mit
einer Vielzahl an Mitteln vollendet werden, wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt sind, einschließlich
der Kalziumphosphat-DNA-Coprecipitation,
DEAE-Dextran-vermittelten Transfektion, der Polybrene-vermittelten
Transfektion, der Elektroporati on, der Mikroinjektion, der Liposomenfusion,
der Lipofektion, der Protoplastenfusion, der retroviralen Infektion
und der Biolistik.
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Der
Begriff „stabile
Transfektion" oder „stabil
transfiziert" bezieht
sich auf die Einführung
und Integration fremder DNA in das Genom einer transfizierten Zelle.
Der Begriff „stabiler
Transfektant" bezieht
sich auf eine Zelle, die fremde DNA in die genomische DNA stabil
integriert hat.
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Der
Begriff „transiente
Transfektion" oder „transient
transfiziert" bezieht
sich auf die Einführung
von fremder DNA in eine Zelle, wobei die fremde DNA sich nicht in
das Genom der transfizierten Zelle integriert. Die fremde DNA hält sich
in dem Kern der transfizierten Zelle über einige Tage. Während dieser
Zeit unterliegt die fremde DNA der regulatorischen Kontrolle, die
die Expression der endogenen Gene in den Chromosomen bestimmt. Der
Begriff „transienter
Transfektant" bezieht
sich auf Zellen, die fremde DNA aufgenommen haben, diese DNA jedoch
nicht integriert haben.
-
Der
Begriff „Kalziumphosphat-Coprecipitation" bezieht sich auf
eine Technik für
die Einführung
von Nukleinsäuren
in eine Zelle. Die Aufnahme der Nukleinsäuren durch die Zelle wird verstärkt, wenn
die Nukleinsäure
als Kalziumphosphat-Nukleinsäurecoprecipitat
vorliegt. Die ursprüngliche
Technik von Graham und Var Der Eb (Graham und Van Der Eb, Virol.,
52: 456 [1973]) wurde durch verschiedene Gruppen modifiziert, um die
Bedingungen für
bestimmte Zelltypen zu optimieren. Aus dem Stand der Technik sind
diese vielzähligen Modifikationen
bekannt.
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Eine „Zusammensetzung
enthaltend eine gegebene Polynukleotidsequenz", wie hier verwendet, bezieht sich im
weitesten Sinne auf jegliche Zusammensetzung, die die gegebene Polynukleotidsequenz
enthält. Die
Zusammensetzung kann eine wässrige
Lösung
beinhalten. Zusammensetzungen, die Polynukleotidsequenzen enthalten,
die ein Polypeptid oder Fragmente davon codieren, können als
Hybridisationsproben verwendet werden. In diesem Fall werden die
Polynukleotidsequenzen typischerweise als wässrige Lösung enthaltende Salze (z.B.
NaCl), Detergens (z.B. SDS) und andere Komponenten (z.B. Denhardt's Lösung, Trockenmilch,
Salmon Spermium DNA, etc.) verwendet.
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Der
Begriff „perioperativ", wie hier verwendet,
bezieht sich auf den Zeitpunkt rund um eine chirurgische Operation.
Der Begriff schließt
die Zeit vor, während
und nach einer „chirurgischen
Operation" ein.
Die „perioperative" Zeit beginnt, wenn
der chirurgische Eingriff als erstes in Betracht gezogen wird (z.B.
wenn der Patient für
den chirurgischen Eingriff geplant wird) und endet, wenn die Erholung
von dem chirurgischen Eingriff abgeschlossen ist (z.B. wenn die
Dienstleistungen eines behandelnden Arztes nicht länger erforderlich
sind).
-
Der
Begriff „chirurgischer
Eingriff" und die
verbundenen Begriffe „chirurgisch", „chirurgische
Operation" oder „chirurgische
Intervention", wie
hier verwendet, beziehen sich auf jegliche medizinische Prozedur,
die einen Schnitt in ein Gewebe involviert.
-
Der
Begriff „prä-chirurgisch", wie hier verwendet,
bezieht sich auf die Zeit unmittelbar vor dem chirurgischen Eingriff.
Die „prä-chirurgische" Zeit wird üblicherweise
für die
Vorbereitung des Subjekts auf den chirurgischen Eingriff verwendet.
Während
der „prä-chirurgischen" Zeit können die
relevanten Tests und Screens durchgeführt werden. Es ist nicht vorgesehen,
dass die „prä-chirurgische" Zeit auf einen spezifischen
Zeitrahmen vor dem chirurgischen Einschnitt beschränkt ist.
In einigen Fällen
ist die Prä-Chirurgie
jeglicher Zeitrahmen von einigen Stunden bis einige Minuten vor
dem chirurgischen Eingriff (z.B. im Falle eines dringenden chirurgischen
Eingriffs oder einer Notsituation). In anderen Fällen kann die „prä-chirurgische" Zeit einige Tage oder
Wochen vor dem chirurgischen Eingriff sein (im Falle eines nicht-notfall
operativen Eingriffes oder eines gewählten operativen Eingriffes).
-
Der
Begriff „medizinische
Prozedur", wie hier
verwendet, bezieht sich auf jegliche klinische oder diagnostische
Prozedur, die durch einen medizinisch Praktizierenden durchgeführt werden
kann (z.B. einschließlich
einem Arzt oder medizinischen Assistenten, einer Krankenschwester
oder einem Tierarzt, ohne auf diese beschränkt zu sein).
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Der
Begriff „invasiver
chirurgischer Eingriff",
wie hier verwendet, bezieht sich auf eine „chirurgische Prozedur", die einen umfangreichen
Schnitt erfordert. Die invasive Chirurgie erfordert häufig eine „Vollnarkose". Der Begriff „nicht-invasive
Chirurgie", wie
hier verwendet, bezieht sich auf eine „chirurgische Prozedur", die einen minimalen
Schnitt erfordert. Die „nicht-invasive
Chirurgie" wird
häufig
unter „regionaler
Narkose" oder „lokaler
Narkose", begleitet
mit einer Beruhigung des Bewusstseins, durchgeführt. Die „nicht-invasive Chirurgie" wird häufig als
ambulante Prozedur durchgeführt.
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Der
Begriff „Anästhetikum", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Medikation, die einen reversiblen Verlust
der Sinneseindrücke
verursacht. „Anästhetika" verursachen manchmal
einen vorübergehenden
Verlust des Bewusstseins und Paralyse. „Anästhetika" werden häufig während der „Chirurgie" verwendet, um Schmerzen zu unterdrücken.
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Der
Begriff „lokale
Betäubung", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Betäubung,
die einen Teil des Körpers
betäubt
(ohne einen anderen Teil des Körpers
zu beeinflussen) über
einen kurzen Zeitraum. Wenn eine „lokale Betäubung" einem Subjekt verabreicht
wird, so bleibt dem Subjekt üblicherweise
das Bewusstsein erhalten. Beispiele für „lokale Anästhetika" schließen Bupivacaine und Lidocaine
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Der
Begriff „regionale
Betäubung", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Betäubung,
die einen Teil des Körpers
betäubt
(ohne einen anderen Teil des Körpers
zu ergreifen) für
bis zu einige Stunden. Wenn die „regionale Betäubung" einem Subjekt verabreicht
wird, behält
das Subjekt üblicherweise
sein Bewusstsein. Beispiele für „regionale
Betäubung" schließen beispielsweise
die auf die Wirbelsäule
oder epidoral bezogene Verabreichung ein, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Der
Begriff „Vollnarkose", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Narkose, die den gesamten Körper während des „chirurgischen
Eingriffs" betäubt. Die „Vollnarkose" wird üblicherweise
kontinuierlich (z.B. intravenös
oder tracheal) während
der Prozedur verabreicht. Wenn die „Vollnarkose" einem Subjekt verabreicht wird,
bleibt dem Subjekt üblicherweise
nicht das Bewusstsein erhalten. Des Weiteren erfordert die „Vollnarkose" oftmals eine künstliche
Beatmung (z.B. Intubation).
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Der
Begriff „genomisch", wie hier verwendet,
bezieht sich auf den genetischen Aufbau eines „Subjekts" (d.h. sein Genom oder seine Gene).
Ein „genomisches
Profil" bezieht
sich zum Beispiel auf ein Set an Informationen über die Gene eines gegebenen „Subjekts" (z.B. das Vorhandensein
oder das Fehlen eines spezifischen Sets an Mutationen oder „SNPs"). Der Begriff „perioperatives
genomisches Profilieren",
wie hier verwendet, bezieht sich auf ein „genomisches Profil", das während des „perioperativen" Zeitintervalls erhalten
wurde.
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Der
Begriff „pharmakologischer
Stoff", wie hier
verwendet, bezieht sich auf eine Zusammensetzung (z.B. ein anorganisches
Molekül
oder ein Protein), das einen physiologischen Effekt oder eine „pharmakologische
Antwort" hat. Ein
Beispiel für
einen „pharmakologischen
Stoff" ist ein Arzneimittel
oder eine Medikation. Der Begriff „pharmakodynamisches Risiko", wie hier verwendet,
bezieht sich auf das Risiko auf eine klinische Antwort einer anormalen
Abweichung auf einen „pharmakologischen
Stoff" bei einem „Subjekt". Der Begriff „pharmakokinetisches
Risiko", wie hier
verwendet, bezieht sich auf das Risiko einer anormalen Aufnahme,
Metabolisierung (z.B. keine Verwertung oder zu schnelle Verwertung),
Verteilung und Ausscheidung eine s „pharmakologischen Stoffes" bei einem „Subjekt".
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Der
Begriff „präsymptomatische
Diagnose", wie hier
verwendet, bezieht sich auf die Diagnose einer medizinischen Krankheit
vor der Manifestierung der Symptome. In ei nigen Fällen diagnostiziert
die „präsymptomatische
Diagnose" eine genetische
Krankheit oder Veranlagung.
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Der
Begriff „differentielle
Diagnose", wie in „differentielle
Diagnose von symptomatischen Krankheiten", wie hier verwendet, bezieht sich auf
die Unterscheidung von mehreren Krankheiten, die vom äußeren Erscheinungsbild
her ähnlich
sind (z.B. die dieselben Anzeichen oder Symptome haben), denen jedoch
unterschiedliche Gründe
zu Grunde liegen und die folglich auch unterschiedliche Eingriffe
erfordern.
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Der
Begriff „koexistierende
Krankheit", wie
hier verwendet, bezieht sich auf eine Krankheit, gegen die eine „medizinische" oder „chirurgische" Prozedur nicht gerichtet
ist, die jedoch in Bezug auf verschiedene Aspekte relevant sein
kann (z.B. die Verabreichung der Narkose oder des Analgetikums)
während
einer gegebenen „medizinischen" oder „chirurgischen" Prozedur.
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Der
Begriff „Auswahl
einer medizinischen Behandlungsmethode", oder im Falle eines „chirurgischen Eingriffs", „Auswahl
einer chirurgischen Behandlungsmethode", wie hier verwendet, bezieht sich auf
die Versorgung während
einer gegebenen „medizinischen" oder „chirurgischen" Prozedur und schließt die Auswahl des „pharmakologischen
Stoffes", der Art
des „Anästhetikums" oder der Art des „chirurgischen
Eingriffs" ein, ohne
auf diese beschränkt
zu sein.
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Der
Begriff „Marker", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Referenzpunkt (z.B. ein Punkt auf einem Chromosom)
zur Feststellung einer Änderung
oder einer Mutation (z.B. einer Nukleotidänderung). Der Begriff „geneti scher
Marker", wie hier
verwendet, bezieht sich auf einen Punkt (z.B. auf einem Chromosom oder
einer viralen Nukleinsäure,
oder einer mitochondrialen Nukleinsäure), bei dem eine Veränderung
(z.B. eine Mutation oder ein Polymorphismus) eine genotypische oder
phenotypische Veränderung
verursacht. Ein Beispiel für
einen „genetischen
Marker" ist ein „SNP".
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Die
Begriffe „SNP", „SNPs" oder „Einzelnukleotidpolymorphismus", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Einzelbasenpaarveränderung an einem spezifischen
Ort in dem Genom von einem Organismus (z.B. eines Menschen). „SNPs" können in
dem Teil eines Genoms vorliegen, der nicht für ein Gen codiert. Alternativ dazu
kann ein „SNP" in der codierenden
Region eines Gens vorliegen. In diesem Fall kann der „SNP" die Struktur und
Funktion des Proteins, in welchem er vorliegt, ändern. In einigen Fällen kann
ein „SNP" die Antwort eines
Individuums in Bezug auf eine medizinische Prozedur oder einen medizinischen
Eingriff beeinflussen (z.B. die Antwort auf ein Anästhetikum
oder eine Schmerzmedikation). Die Lage und Sequenzen vieler „SNPs" sind in öffentlichen
Datenbanken verfügbar
(siehe z.B. NCBl's
dbSNP (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/SNP/)), genauso wie in privaten
Datenbanken.
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Der
Begriff „Assay", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Methode zur Detektierung eines „genetischen
Markers". In einem
Assay können
ein oder mehrere „genetische
Marker" (z.B. „SNPs") detektiert werden.
Einige Assays können
ein „genomisches
Profil" generieren.
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Der
Begriff „Probe", wie hier verwendet,
wird im weitesten Sinne verwendet. In einem Sinne kann es sich auf Gewebe-
oder Nukleinsäureproben
beziehen. In einem anderen Sinne fallen darunter Proben oder Kulturen,
die von irgendeiner Quelle erhalten wurden. Biologische Proben können von
Tieren (einschließlich Menschen)
erhalten werden und schließen
Flüssigkeiten,
Feststoffe, Gewebe und Gase ein. Biologische Proben schließen Blutprodukte,
beispielsweise Plasma, Serum und dergleichen ein, ohne auf diese
beschränkt
zu sein. Eine „Probe" kann ebenfalls eine
genetische Information sein. Zum Beispiel die Sequenzdaten eines
Subjektes, die auf einem Datenträger
(z.B. einer Diskette) gespeichert sind. Diese Beispiele sind nicht
so auszulegen, dass sie die Probentypen, die für vorliegende Erfindung geeignet
sind, limitieren.
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Der
Begriff „Subjekt", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Tier (z.B. einen Menschen) der einer „medizinischen" oder „chirurgischen" Prozedur unterzogen
wird. Ein „Subjekt" kann ein Mensch
oder ein nicht-menschliches Tier sein.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Methoden und Zusammensetzungen für das perioperative
genomische Screening bereit. In einigen Ausführungsformen ist das genomische
Screening für
die Untersuchung auf Mutationen und Polymorphismen in Bezug auf
das Risiko auf Narkose-bezogene Komplikationen bei einem Subjekt
ausgelegt. In anderen Ausführungsformen
ist die perioperative genomische Untersuchung für die Untersuchung spezifischer
Mutationen oder Polymorphismen ausgelegt, die für andere Arten der Chirurgie,
der chirurgischen Behandlungen und chirurgischen Prozeduren relevant
sind, einschließlich,
jedoch nicht auf diese be schränkt,
der Herzchirurgie (z.B. Angioplastie, Bypass), der Gehirnchirurgie,
der Abdominalchirurgie (z.B. Nieren- oder Leberverpflanzungen), der Brustamputation,
der Knochenmarktransplantation, der Blasenchirurgie, der Darmchirurgie
(z.B. der Dickdarm- oder Eingeweidechirurgie), der Lungenchirurgie,
der Wirbelsäulenchirurgie,
der kosmetischen und wiederherstellenden Chirurgie, der Gallenblasenchirurgie,
der orthopädischen Chirurgie
und der pädiatrischen
Chirurgie (aller Typen). Dem Fachmann des Standes der Technik ist
verständlich,
dass die vorliegende Erfindung auch perioperative genomische Profile
für weitere
chirurgische Techniken umfasst, neben den vorgenannten aufgelisteten.
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Die
Marker für
die Einbeziehung in die perioperativen genomischen Profile werden
auf Grundlage spezifischer Kriterien ausgewählt. Es sollten die Sequenzen
der Mutation oder des Polymorphismusses, genauso wie der klinische
Erfolg des Tragens eines mutanten Alleles bekannt sein. In bevorzugten
Ausführungsformen werden
solche Marker ausgewählt,
für die
derzeit keine alternativen diagnostischen Untersuchungen zur Verfügung stehen
oder wo der zur Verfügung
stehende Test für
ein perioperatives Screening ungeeignet ist. In besonders bevorzugten
Ausführungsformen
werden Marker ausgewählt,
für welche
die klinische Behandlungsmethode in Abhängigkeit von der Antwort auf
die Anwesenheit oder Abwesenheit einer Mutation oder eines Polymorphismusses
geändert
werden kann.
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Nach
der Auswahl der Marker für
die Verwendung in einem gegebenen genomischen Profil wird ein Assay
für die
Detektierung bereitgestellt. In einigen Ausführungsformen ist der Assay
ein Direktsequenzassay. In anderen Ausfüh rungsformen ist der Assay
ein Fragmentlängenpolymorphismusassay.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Assay ein Hybridisierungsassay. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
in der Assay ein Hybridisierungsassay, bei dem die Detektierung
durch enzymatische Mittel stattfindet. In anderen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Assay ein MALDI-TOF-Massenspectrophotometrischer Assay.
Jedoch können
die genomischen Profile der vorliegenden Erfindung mit jeglicher
Detektionsmethode verwendet werden, die in der Lage ist, spezifische
Sequenzen zu detektieren, und kann für Detektionsmethoden verwendet
werden, die in der Zukunft entwickelt werden, welche ihre Grundlage
in der Nukleinsäurenhybridisierung haben,
oder auch nicht. In einigen Ausführungsformen
ist der Prozess der Markerauswahl, der Durchführung des Detektionsassays
und die Verteilung der Daten auf die Subjekte und Ärzte durch
ein integriertes elektronisches (z.B. Web-basiertes) System organisiert.
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I. Auswahl der Marker
für das
genomische Profil
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Um
die perioperativen genetischen Profile der vorliegenden Erfindung
zu generieren, werden als erstes die Marker für die Einbeziehung in das Profil
ausgewählt.
Die Sequenz der Marker sollte bekannt sein. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die Marker Mutationen in gegebenen Genen, von denen ein damit
verbundener Phenotyp bekannt ist. Große Mengen an Sequenzdaten und
bekannten Mutationen oder Polymorphismen sind bekannt und zugänglich.
In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Marker in Bezug auf ihre Verwendbarkeit zur Bereitstellung
der Informationen, die für
die perioperative Versorgung relevant sind, ausgewählt.
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A. Sequenzdaten
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die genetischen Markern Einzelnukleotidpolymorphismen
(„SNPs"). Bekannte SNPs
sind aus privaten und öffentlichen
Datenbanken (siehe oben) bekannt. In anderen Ausführungsformen
sind die Marker Mutationen (z.B. Nukleotiddeletionen oder -insertionen).
In einigen Ausführungsformen
stellen die Marker Splice-Varianten dar. In anderen Ausführungsformen stellen
die Marker Mutationen in der mitochondrialen DNA dar.
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Zusätzlich zu
den bekannten SNPs sind eine Vielzahl an Nukleotidsequenzinformationen
bekannt, die Wildtyp- und Mutanten-Allele einer großen Anzahl
von Genen beschreiben, die in öffentlichen
Datenbanken zur Verfügung
stehen, ohne auf diese begrenzt zu sein, zum Beispiel DbEST (http://www.
ncbi.nlm.nih.gov/dbES); EBI/EMBL (http://www.ebi.ac.uk/ mutations);
EBI (http://www.ebi.ac.uk/ebi_home.html); EMBL (http://www.ebi.ac.uk/queries/queries.html);
GDB (http:// www.gdb.org/gdb/gdbtop.html); GeneCards (http://bio
informatics.weizmann.ac.il/cards/index.html); GeneClinics (http://www.geneclinics.org);
Genethon (http://www.gene thon.fr/genethon_en.html); GSDB (http://www.ncgr.org);
HGP (http://www.ornl.gov/TechResources/Human_Genome/home.html);
Human Gene Mutation Databoase (http://www.uwcm.ac.uk/uwcm/ mg/search);
NCBl (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/); OMIM (htt p://www.ncbi.nlm.nih.gov/Omim/);
PubMed (http://www.ncbi. nhn.nih.gov/PubMed/); Research Tools (NCBl)
(http://www. ncbi.nhn.nih.gov/SCIENCE96/ResTools.html); RHdb (http://
www.ebi.ac.uk/RHdb); Stanford Human Genome Center (http:// www.shgc.standford.edu/);
HUGO (http://www.gene.ucl.ac.ukl hugo); TIGR (http://www.tigr.org/);
The National Human Genome Research Institute (http://www.nhgri.nih.gov/);
The Whitehead Institute Center for Genome (http://www.genome. wi.mit.edu/);
Unigene (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Unigene/ index.html); University
of Oklahoma (http://www.dnal.chem. ou.edu/index.html); und WEHI (http://www.wehih.wehi.edu.au/
srs/srsc/). Dem Fachmann des Standes der Technik ist verständlich,
dass die Nukleotidsequenzdaten ebenfalls von weiteren Quellen erhalten
werden können,
die öffentliche
und private Datenbanken, genauso wie experimentelle Quellen einschließen, ohne
auf diese beschränkt
zu sein.
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B. Kriterien für die Auswahl
der Marker
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die genetischen Marker, die für das perioperative
genomische Profil ausgewählt
sind, für
eine spezifische medizinische oder chirurgische Prozedur maßgeschneidert.
Die Auswahl der Marker basiert auf verschiedenen Kriterien, und
schließt
die analytische Validität,
die klinische Validität,
den klinischen Nutzen und den kommerziellen Wert ein, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die Marker in Bezug auf ihre analytische
Validität
(d.h. die Detektionsgenauigkeit bei Verwendung einer bestimmten
Detektionstechnik) ausgewählt.
Die Marker werden ebenfalls basierend auf ihrer klinischen Validität oder ihrem
vorhersehbaren Effekt ausgewählt
(z.B. sagt ein Marker genau die Antwort auf einen spezifischen Aspekt
oder eine spezifische Behandlung des Subjekts voraus). Die Sequenz
und alle Mutationen oder Polymorphismen, die untersucht werden sollen,
sollten zur Verfügung
stehen. Bei Markern mit vielzähligen
SNPs oder Mutationen sollte der phenotypische Effekt jeder Nukleotidänderung
vorzugsweise bekannt sein. Vorzugsweise werden des Weiteren solche
Marker ausgewählt,
für die
es nicht möglich
ist, eine Prädisposition
zu bestimmen (z.B. kann diese nicht kostengünstig oder effizient bestimmt
werden) mittels alternativer Detektionsmittel, beispielsweise einer
medizinischen Vorgeschichte, einer körperlichen Untersuchung oder
eines nicht-genomischen Assays.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Marker ausgewählt, für die eine alternative Behandlung
einen geringen oder keinen Kosteneffekt hat oder für das Subjekt
unzweckmäßig ist.
Somit werden Marker ausgewählt,
für die
weder ein falsch negatives Ergebnis (die ursprüngliche Behandlung wird durchgeführt und
der Patient ist in keiner schlimmeren Situation, gegenüber der
Situation, wenn der Assay nicht stattgefunden hätte) noch ein falsch positives
Ergebnis (die alternative Behandlung verursacht äquivalente Kosten und Risiken
im Vergleich zu der ursprünglichen
Behandlung) einen nachteiligen Effekt auf das resultierende Ergebnis
bei dem Subjekt haben.
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In
einigen Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil zwei oder mehr Marker ein. In
anderen Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil fünf oder mehr Marker ein. Ein
einigen Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil 10 oder mehr Marker ein. In
einigen Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil 20 oder mehr Marker ein. In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil 50 oder mehr Marker ein. In
einigen besonders bevorzugten Ausführungsformen schließt das perioperative
genomische Profil 100 oder mehr Marker ein. Der Nutzen des Assays
wird jedoch primär
durch das Vorher sageergebnis der individuellen Marker oder Kombination
von Markern bestimmt und nicht durch die Quantität der verwendeten Marker.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
werden Marker ausgewählt,
die eine Information bereitstellen, die für die Änderung der Behandlungsmethode
verwendet werden kann (d.h. die Marker haben klinischen Nutzen).
Wenn zum Beispiel bei einem Subjekt gefunden wird, dass es eine
Veranlagung hat, auf eine oder verschiedene Arzneimittel schlecht
zu reagieren, die während
einer chirurgischen Prozedur gegeben werden, so kann der Arzt ein
alternatives Arzneimittel auswählen.
Von besonderem Nutzen sind Marker für die Vorhersage, für welche
eine alternative Behandlung, die in Bezug auf die Kosten und die
Bequemlichkeit der Verabreichung äquivalent sind, substituiert
werden können,
so dass Leben gerettet werden können
und die Anzahl der teuren lebenserhaltenden Traumas verringert werden
können
(z.B. hat der zu verwendende gegebene Marker einen zusätzlichen
kommerziellen Wertvorteil). Des Weiteren werden Marker ausgewählt, für die ein negatives
Ergebnis (z.B. das Fehlen einer zu Grunde liegenden Krankheit) einen
klinischen Nutzen hat (z.B. Hilfe in der differentiellen Diagnose
einer Krankheit).
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In
einigen Ausführungsformen
wird die Hinzufügung
oder die Wegnahme von Markern für
das genomische Profil experimentell bestimmt. Wenn zum Beispiel
festgestellt wird, dass ein Marker nicht mit der Antwort des Subjekts
auf eine gegebene Komponente einer Behandlung korreliert, so wird
der Marker weggenommen. Der Einschluss von neuen Markern kann ebenfalls
empirisch bestimmt werden. Wenn zum Beispiel ein Marker gefunden
wird, der eine gute Vorhersageeigen schaft hat, sei es alleine oder
in Kombination mit anderen Markern, so wird dieser Marker dem genomischen
Profil zugefügt.
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C. Kategorien von Markern
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden Marker eingeschlossen, die die Messung des pharmakogenetischen
Risikos eines Subjekts (die Antwort auf eine pharmakologische Zusammensetzung)
erlauben. In einigen Ausführungsformen
werden Marker für
ein pharmakodynamisches Risiko (eine Antwort von unnormaler Stärke, die
durch einen pharmakologischen Stoff ausgelöst wurde; z.B. maligne Hyperthermie
in Antwort auf ein Anästhetikum
oder Bronchospasm, die durch eine unnormale β1 adrenergische Rezeptorantwort
auf ein β1
Agonisten ungemindert ist) in das perioperative genomische Profil
eingeschlossen. In noch weiteren bevorzugten Ausführungsformen
werden Marker in das perioperative genomische Profil eingeschlossen, die
für ein
Subjekt die pharmakokinetische Antwort vorhersagen (abnormale Adsorption,
Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung des Arzneimittels, was
zu einer Überdosis
oder einer fehlenden Wirksamkeit eines Arzneimittels führen kann;
z.B. Cytochrom P450 Mutationen, die den Metabolismus einer Vielzahl
an Arzneimitteln beeinflussen).
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden Marker mit diagnostischem Nutzen in das perioperative genomische
Profil eingeschlossen. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden Marker in das perioperative genomische Profil eingeschlossen,
die vorexistierende, jedoch nicht symptomatische Krankheiten identifizieren,
welche für
die chirurgische Prozedur relevant sind (z.B. langes QT-Syndrom oder
das Sichelzellenmerkmal, die sich nach einem chirurgischen Eingriff
manifestieren können).
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
sind Marker eingeschlossen, die die differentielle Diagnose von
symptomatischen Krankheiten, die vom äußeren Erscheinungsbild einander ähneln, jedoch
unterschiedliche Behandlungen während
des chirurgischen Eingriffs erfordern, etablieren. Beispiele hierfür sind die Klassen
der zyklischen Paralyse oder Typen von Porphyrie, ohne auf diese
beschränkt
zu sein.
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In
einigen Ausführungsformen
schließt
der perioperative Screeningassay Marker ein, die auf die spezifische
chirurgische Prozedur, die durchgeführt wird, zugeschnitten sind
(z.B. Transplantatempfänger,
Herzchirurgie oder routinemäßige ambulante
Chirurgie). In einigen Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil Marker ein, die für ein Subjekt
in einer bestimmten Gruppe (z.B. in Bezug auf das Alter, den ethnischen
Hintergrund oder das Geschlecht) einzigartig sind.
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In
einigen Ausführungsformen
sind in das genomische Profil Marker eingeschlossen, die Haplotypen oder
die natürliche
Variante eines Genes sind, das für
eine gegebene Gruppe von Subjekten einzigartig ist (z.B. eine Familie
von Blutsverwandten). Eine Haplotypen sagen die Antwort auf einen
gegebenen pharmazeutischen Stoff voraus (z.B. das Fehlen einer Antwort
auf ein gegebenes Arzneimittel).
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In
einigen Ausführungsformen
sind zusätzliche
Marker eingeschlossen, die nicht für die chirurgische Prozedur,
die durchgeführt
wird, spezifisch sind, jedoch den allge meinen Erfolg des chirurgischen
Eingriffes und der damit in Zusammenhang stehenden Prozeduren vorhersagen.
Beispiele hierfür,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, sind Marker für
die Aminoglycosidototoxizität,
APOε4,
Wundcytokine, Sepsisrisiko (TNFα), Blutgruppen,
Coagulationsfaktoren und das Thromboserisiko. In einigen Ausführungsformen
schließt
der perioperative Screeningassay andere Tests ein, die keinen Bezug
zu den genomischen Profil für
die hauptsächliche
chirurgische Anwendung haben, jedoch in dem Fall relevant sind,
wenn es zu einer Komplikation kommt, die einen Notfalleingriff erfordert
(z.B. die Blutgruppenbestimmung). In einigen Ausführungsformen
schließt das
perioperative genomische Profil einen einzigartigen genomischen
Identifikator ein (z.B. eine Serie von polymorphen nicht codierenden
SNPs), wodurch eine sichere, exakte interne Referenz für die Archivierung
und Verarbeitung der genetischen Daten, die spezifisch für das bestimmte
Objekt sind, bereitgestellt wird.
-
D. Anwendungen und Verwendungen
von spezifischen Markern
-
In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein genomisches Profil für das perioperative
Screening einer Antwort auf eine Narkose (Vollnarkose, regionale
oder lokale Narkose) bei einem Subjekt generiert. In bevorzugten
Ausführungsformen
werden die Marker so ausgewählt,
dass sie nicht nur die Vorhersage einer Antwort eines Subjektes
auf eine bestimmte Narkose erlauben, sondern ebenfalls für bekannte
oder unbekannte vorexistierende Krankheiten, die die Antwort eines
Subjekts auf eine bestimmte Narkose oder Medikation, die in Verbindung
mit der Narkose gegeben wird, beeinflussen kann. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen
schließt
das genomische Profil zu sätzlich
Marker ein, die auf die spezifische chirurgische Prozedur, die durchgeführt wird,
zugeschnitten sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen das perioperative Screening auf Narkoseantworten involviert
ist, werden die Marker in Bezug auf ihre Antworten auf spezifische
Narkosen oder Arzneimittel, die zusammen mit der Narkose verabreicht
werden (z.B. Muskelentspannungsmittel oder Schmerzmedikationen) ausgewählt. In
einigen Ausführungsformen
sind Marker für
Mutationen in dem BChE-Gen für
das perioperative genomische Profil eingeschlossen. Marker, die
BChE-Defizienzen vorhersagen, sind bekannt (siehe z.B. La Du et
al., Cell. and Molec. Neurobiol., 11: 79 [1991]). Der einzig verfügbare Assay
für BChE
ist ein biochemischer Assay, welcher zu zeitaufwendig und teuer
ist, um in einem routinemäßigen perioperativen
Screening verwendet zu werden. Des Weiteren können bei einem Subjekt, für welches
ein vorhersehbarer Marker für
die BChE-Defizienz gefunden wurde, leicht durch alternative Arzneimittel
ohne zusätzliche
Kosten oder Unbequemlichkeiten ersetzt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
sind Marker für
debrisoquine Metabolismus (z.B. Cytochrom P450)-Defekte in das perioperative
genomische Profil eingeschlossen. Es ist beschrieben, dass für Defekte
in dem CYP2D6-Gen bekannt ist, dass sie die Pharmakokinetiken verschiedener
Arzneimittel stören
(siehe z.B. Sachse et al., Am. J. Hum. Genet., 60: 284 [1997]).
Die derzeitigen biochemikalischen Assays für CYP2D6-Mutationen sind zu
teuer und zu unbequem, um in das perioperative Screening eingeschlossen
zu werden. Wenn die Prädisposition
eines Subjektes in Bezug auf einen gestörten oder beschleunigten P450
Metabolismus bekannt ist, so können
die nachteiligen Arzneimittelreaktionen leicht durch die Substituierung
mittels anderen Medikationen oder Dosisanpassungen vermieden werden.
-
Des
Weiteren beziehen sich die Marker in einigen Ausführungsformen
auf weitere Defekte, die im Zusammenhang mit dem Arzneimittelmetabolismus
stehen, und schließen
ein, ohne auf diese beschränkt
zu sein, die Anfälligkeit
für die
Stickstoffoxidtoxizität
oder Homocysteinemie, die Stickstoffoxid-assoziiert ist (z.B. Mutationen
in der Cystathion-β-Synthase,
MTHFR und Methionin-Synthase-Genen), die ebenfalls in das perioperative
genomische Profil eingeschlossen sind. In einigen Ausführungsformen
erlauben die Marker Subjekte mit zu Grunde liegenden Krankheiten
zu identifizieren, die die Aussage erlauben, dass diese wahrscheinlich schlecht
auf die Narkose reagieren und in das perioperative genomische Profil
eingeschlossen sind. In einigen Ausführungsformen sind zum Beispiel
Marker für
die maligne Hyperthermie (MH) in das genomische Profil eingeschlossen.
Aus dem Stand der Technik sind Mutationen, die MH vorhersagen können, bekannt
(siehe z.B. Vladutiu et al., Am. J. Hum. Genet., 29: A5 [1998];
Monnier et al., Am. J. Hum. Genet., 60: 1316 [1997]). Des Weiteren
ist der einzig verfügbare
diagnostische Test auf MH ein teurer in vitro Kontraktur-Test, der
eine Muskelprobe erfordert (siehe z.B. Brandt et al., Hum. Mol.
Genet., 8: 2055 [1999]). Des Weiteren stehen wirksame alternative
Behandlungsmethoden zur Vorbeugung von MH zur Verfügung. Wenn
bei einem Subjekt ein Marker gefunden wird, der auf ein erhöhtes Risiko
für MH
hinweist, werden Anästhetika,
die MH auslösen
können,
vermieden. Des Weiteren kann dem Subjekt Dantrolen verabreicht werden,
um MH vorzubeugen.
-
In
einigen Ausführungsformen
sind ebenfalls Marker für
genetische Krankheiten eingeschlossen, die nicht symptomatisch sind,
aber nichts desto trotz die Antwort auf die Narkose beeinflussen
können.
Beispielsweise sind Marker für
vererbbare arrthymogene Krankheiten eingeschlossen (siehe z.B. Priori
et al., Circulation, 99: 518 [1999]). Eine vererbbare arrthymogene
Krankheit ist das lange QT-Syndrom,
das durch eine anormale verlängerte
ventrikuläre
Repolarisation und ein hohes Risiko für maligne ventrikulare Tachyarrhythmia charakterisiert
ist. Perioden von starkem physischem Stress (z.B. ein chirurgischer
Eingriff und Narkose) können
in anfälligen
Individuen eine Attacke auslösen.
Die Identifizierung von Individuen mit einem Marker, der eine Prognose
des langen QT-Syndroms erlaubt, ermöglicht dem Arzt, das Individuum
noch genauer in Bezug auf Anzeichen für Herzabnormalitäten zu untersuchen,
problematische Arzneimittel zu vermeiden und zu behandeln, bevor
es zu refraktären
Rhythmen kommt.
-
In
einigen Ausführungsformen
schließen
die perioperativen genomischen Profile Marker für Blutcoagulationsproteine
oder Blutplättchendefizienzen
(z.B. Methylentetrahydrofolatreductase, Methioninsynthase, Cystathion-β-Synthase, Faktor
V Leiden und Prothrombin) ein, für
die bekannt ist, dass sie das Risiko von Thrombosen (Blutgerinnsel)
erhöhen
oder verringern. Viele Vorkommen von venösen Thrombosen sind mit einem
chirurgischen Eingriff oder anderen Traumen assoziiert und führen zu
teuren Therapien und Morbidität. Etwa
50 % aller Thrombosen sind erblich (Brick, Seminars in Thrombosis
and Hemostatis, 25: 251 [1999]). Es ist bekannt, dass Mutationen
und Polymorphismen in diesen Genen, die identifiziert wurden, das
Risiko von Thrombosen erhöhen
(siehe z.B. Frosst et al., Nature Genet., 10: 111 [1995]; Harmon
et al., Genet. Epidemiol., 17: 298 [1999], Tsai et al., Am. J. Hum.
Genet., 59: 1262 [1996]; Simoni et al., New Eng. J. Med., 336: 399 [1997];
DeStefano et al., New Eng. J. Med., 341: 801 [1999]). Wenn für ein Subjekt
ein Risiko für
Thrombosen identifiziert wurde, kann eine alternative Narkose oder
Medikation ausgewählt
werden. Eine prophylaktische Behandlung (z.B. gegen eine Coagulation
gerichtete Medikationen, Positionierung und Kompressierungsvorrichtungen)
und eine nähere Überwachung
können
die Häufigkeit
und Stärke
von Thrombosen verringern.
-
In
einigen Ausführungsformen
sind Marker in das perioperative genomische Profil eingeschlossen,
die spezifisch für
Coagulationsdefekte (voraussagend für ein erhöhtes Blutungsrisiko und assoziierte
Apoplexie) sind. Beispiele hierfür
sind, ohne auf diese beschränkt
zu sein, Polymorphismen im Gewebeplasminogenaktivator (TPA), PAI-1
und Fibrinogen. Wenn bei einem Patienten ein erhöhtes Risiko für die Blutung
gefunden wurde, kann eine spezifische postchirurgische Überwachung
implementiert werden, die einen zeitigen Eingriff erlaubt. Des Weiteren
können
pharmazeutische Stoffe verwendet werden, die ein geringeres Risiko
in Bezug auf ein erschwerendes Blutungspotential aufweisen.
-
In
einigen Ausführungsformen
sind Marker in das perioperative genomische Profil eingeschlossen,
die Marker für
Polymorphismen in Blutplättchenoberflächenadhäsionsmolekülen (z.B.
GP IIb/IIIa Fibrinogenadhäsionssite),
Endothelfunktionen und Entzündungen
(Cytokine) sind. Polymorphismen in diesen Faktoren können ein
erhöhtes
Risiko für
einen Herzinfarkt (MI; Herzanfall) vorhersagen. Wenn bei einem Subjekt
ein Marker gefunden wurde, der ein erhöhtes Risiko auf MI vorhersagt,
können
geeignete pharmazeuti sche Stoffe für die Vorbeugung und den Eingriff
ausgewählt
werden und der Patient kann besonders auf Anzeichen von MI überwacht
werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
sind Marker für
weitere zu Grunde liegende Krankheiten eingeschlossen, die die Auswahl
der Narkose oder andere Handhabungen beeinflussen können. Beispiele
und geänderte Handlungsweisen
schließen
ein, ohne auf diese beschränkt
zu sein, die idiopathische hypertrophische subaortische Stenose
(z.B. um positive Inotrope zu vermeiden), die dilatierte Kardiomyopathie
(z.B. zur Vermeidung negativer Inotrope), die Antitrypsindefizienz
(z.B. die genauere Überwachung
in Bezug auf pulmonale Komplikationen), die Hemachromatosis (z.B.
um Transfusionen zu vermeiden), die Leber'sche optische Atrophie (z.B. um Natriumnitroprusside
zu vermeiden), das Sichelmerkmal und die Thalassämie (z.B. um die Anemia näher zu überwachen),
die in das perioperative genomische Profil eingeschlossen sind.
In einigen Ausführungsformen
sind Marker für
koexistierende Krankheiten eingeschlossen, die eine individuelle
Antwort auf eine bestimmte Narkose beeinflussen können (z.B.
die Klasse der periodischen Paralyse [das betrifft die Entscheidung,
entweder Kalium zu verabreichen oder zu vermeiden] oder den Typ
der Porphyrie [betrifft die Entscheidung; Natriumthiopental zu verabreichen
oder zu vermeiden]).
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das perioperative genomische Profil des Weiteren Marker ein, die
spezifisch für
die Auswahl einer gegebenen chirurgischen Prozedur sind. So werden
beispielsweise Subjekte, die für
einen kardiopulmonalen Bypass vorgesehen sind, auf Apolipoprotein-E-Allele
getestet. Wenn bei einem Patienten ein E-ε4-Allel festgestellt wurde (was
auf ein erhöhtes
Risiko für
einen post-operativen Abfall in Bezug auf die kognitiven Funktionen
hinweist), kann eine Nicht-Bypass-Prozedur implementiert werden (z.B.
eine minimal invasive Herzschlagchirurgie und eine „off-pump
bypass coronary artery grafting" unter
Verwendung der Mini-Thorakotomie oder Mini-Sternotomie Herangehensweisen
und eines Druck-Plattentyp-Stabilisators).
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In
einigen weiteren Ausführungsformen
schließen
die Tests auf Marker des Weiteren weitere übliche chirurgische Variablen
ein, einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Wundheilungsfaktoren, Cytokine und Anlagen für die Antibiotikatoxizität, die ebenfalls
eingeschlossen sind. In einigen Ausführungsformen schließen die
Marker für übliche genomische
Variablen Blutserotypen (siehe z.B. Yamamoto et al., Nature, 345:
229 [1990] für
spezifische Marker) und die Veranlagung für Allergien (z.B. auf Antibiotika
oder Latex) ein, ohne auf diese beschränkt zu sein. In einigen Ausführungsformen
sind Marker in das perioperative genomische Profil eingeschlossen,
die die Verhaltensweise bei einem Notfalleingriff beeinflussen (z.B.
das Fehlen einer Antwort auf β-Adreanalin-bedingte
Bronchodilatoren oder Blutserotypen). In einigen Ausführungsformen sind
Marker für
pathogene Infektionen eingeschlossen, die die Antwort auf einen
chirurgischen Eingriff beeinflussen könnten (z.B. Hepatitis B Virus
und Hepatitis C Virus).
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In
noch weiteren Ausführungsformen
sind Marker eingeschlossen, die eine Vorhersage auf mögliche Komplikationen
während
der Erholungsphase von dem chirurgischen Eingriff erlauben, einschließlich der
Marker für
eine Anfälligkeit
auf Sepsis (z.B. TNF-Allele), ohne auf diese be schränkt zu sein.
Die TNF2-Allele von TNFα sind
mit einer erhöhten
Sepsisstärke
verbunden. Wenn bei einem Subjekt ein TNF2-Allel festgestellt wird,
kann die intensive Versorgungsüberwachung
nach dem chirurgischen Eingriff erhöht werden, was die Chance,
an Sepsis zu sterben, verringert. Des Weiteren kann der Arzt die
Anwesenheit des TNF2-Allels als Faktor bei der Auswahl einer nicht-chirurgischen
Behandlung mit einem geringen Sepsis-Risiko verwenden. In einigen
Ausführungsformen
werden in das perioperative genomische Profil Marker für Pathogene
eingeschlossen, für
die bekannt ist, dass sie für
die Verursachung septischer Infektionen verantwortlich sind (z.B.
bakterielle DNA, die in dem Blutstrom vorhanden ist). Der Fachmann
des Standes der Technik versteht, dass weitere Marker in den vorgenannten
perioperativen genomischen Profilen verwendet werden können, die
für die
perioperative Behandlung von Nutzen sind.
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II. Assays für die Generierung
genomischer Profile
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Sobald
die bestimmten SNPs und Mutationen für ein gegebenes perioperatives
genomisches Paneel festgelegt wurden, wird ein Profil generiert.
Genomische Profile werden mittels der Detektion von SNPs und Mutationen
in einer DNA-Probe
(z.B. eine Gewebeprobe oder eine genetische Informationsprobe) von
einem Subjekt generiert. Assays für die Detektion von Polymorphismen
oder Mutationen fallen in verschiedene Kategorien und schließen Direktesequenzierassays,
Fragmentpolymorphismenassays, Hybridisationsassays und die Computer-basierende
Datenanalyse ein, ohne auf diese beschränkt zu sein. Protokolle und
kommerziell erhältliche
Kits oder Dienstleistungen für
die Durchführung
vieler Variationen dieser Assays stehen zur Verfügung. In einigen Ausführungsformen
werden die Assays in Kombination oder ge mischt durchgeführt (z.B.
werden verschiedene Reagenzien oder Technologien aus verschiedenen
Assays kombiniert, um einen Assay zu bilden).
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A. Direktesequenzierungsassays
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden genomische Profile unter Verwendung
einer Direktsequenzierungstechnik generiert. In diesen Assays werden
die DNA-Proben zunächst
aus einem Subjekt unter Verwendung jeglicher geeigneter Methode
isoliert. In einigen Ausführungsformen
wird die Region von Interesse in einem geeigneten Vektor kloniert
und durch Wachstum in einer Wirtszelle (z.B. einem Bakterium) amplifiziert.
In anderen Ausführungsformen
wird die DNA in der Region von Interesse unter Verwendung der PCR
amplifiziert.
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Nach
der Amplifikation wird die DNA in der Region von Interesse (z.B.
die Region, die den SNP oder die Mutation von Interesse enthält) unter
Verwendung jeglicher geeigneter Methode sequenziert, einschließlich dem
manuellen Sequenzieren unter Verwendung radioaktiver Markernukleotide
oder der automatisierten Sequenzierung, ohne auf diese beschränkt zu sein.
Die Ergebnisse der Sequenzierung werden unter Verwendung jeglicher
geeigneter Methode sichtbar gemacht. Die Sequenz wird untersucht
und die Anwesenheit oder Abwesenheit eines gegebenen SNP oder einer
Mutation wird festgestellt.
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B. Fragmentlängenpolymorphismenassays
-
In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden genomische Profile unter Verwendung
eines Frag mentlängenpolymorphismenassays
generiert. Bei einem Fragmentlängenpolymorphismenassay
wird unter Verwendung von einem Enzym (z.B. ein Restriktionsenzym
oder ein CLEAVASE I Enzym [Third Wave Technologies, Madison, WI]
ein einzigartiges DNA Bandenmuster, basierend auf der Spaltung der
DNA in einer Reihe von Positionen, generiert. DNA-Fragmente von
einer Probe, die ein SNP oder eine Mutation enthält, werden ein anderes Bandenmuster
aufweisen, als das des Wildtyps.
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1. RFLP Assay
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein genomisches Profil unter Verwendung
eines Restriktionsfragmentlängenpolymorphismenassays
(RFLP) generiert. Die Region von Interesse wird zunächst unter
Verwendung von PCR isoliert. Das PCR-Produkt wird dann mit Restriktionsenzymen
gespalten, für
die bekannt ist, dass sie ein einzigartiges Längenfragment für einen
bestimmten Polymorphismus geben. Die durch die Restriktionsenzyme
verdauten PCR-Produkte werden durch eine Agarose-Gel-Elektrophorese getrennt
und durch eine Ethidiumbromid-Färbung sichtbar
gemacht. Die Länge
der Fragmente wird mit dem Molekulargewicht der Marker und den Fragmenten,
die von den Wildtyp- und Mutantenkontrollen generiert wurden, verglichen.
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2. CFLP Assay
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In
anderen Ausführungsformen
wird ein genomisches Profil unter Verwendung eines CLEAVASE Fragmentlängenpolymorphismenassay
generiert (CFLP; Third Wave Technologies, Madison, WI; siehe z.B.
U.S. Patente Nr. 5,843,654; 5,843,669; 5,719,208 und 5,888,780;
von denen jedes hiermit durch Zitierung inkorporiert wurde). Dieser
Assay basiert auf der Beobachtung, dass, wenn sich Einzel-DNA-Stränge selbst
falten, sie höher
geordnete Strukturen annehmen, die stark individuell in Bezug auf
die genaue Sequenz des DNA-Moleküls sind.
Diese sekundären
Strukturen schließen
partielle Duplex-Regionen der DNA ein, so dass einzelsträngige Regionen
in unmittelbare Nähe
zu doppelsträngigen
DNA-Haarnadelstrukturen
gelangen. Das CLEAVASE I Enzym ist eine strukturspezifische, thermostabile
Nuklease, die die Verbindung zwischen diesen doppelsträngigen und
einzelsträngigen
Regionen erkennt und spaltet.
-
Die
Region von Interesse wird als erstes isoliert, beispielsweise unter
Verwendung von PCR. Dann werden die DNA-Stränge durch Erwärmung getrennt.
Als nächstes
werden die Reaktionen gekühlt,
um die Bildung von sekundären
Strukturen im Inneren des Stranges zu erlauben. Die PCR-Produkte werden dann
mit dem CLEAVASE I Enzym behandelt, um eine Serie von Fragmenten
zu generieren, die einzigartig für
einen gegebenen SNP oder eine Mutation sind. Die mit dem CLEAVASE
Enzym behandelten PCR-Produkte werden voneinander getrennt und detektiert
(z.B. mittels einer Agarose-Gel-Elektrophorese)
und sichtbar gemacht (z.B. mittels Ethidiumbromid-Färbung).
Die Länge
der Fragmente wird mit dem Molekulargewicht der Marker und Fragmenten
verglichen, die vom Wildtyp und Mutantenkontrollen generiert wurden.
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C. Hybridisierungsassays
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden genomische Profile unter Verwendung
eines Hybridisierungsassays generiert. In einem Hybridisierungsassay
wird die Anwesenheit oder Abwesenheit eines gegebe nen SNP oder einer
Mutation, basierend auf der Fähigkeit
der DNA, von einer Probe mit einem komplementären DNA-Molekül zu hybridisieren (z.B. einer
Oligonukleotidprobe), ermittelt. Eine Vielzahl an Hybridisierungsassays
unter Verwendung einer Vielzahl an Technologien für die Hybridisierung
und Detektierung stehen zur Verfügung.
Weiter unten wird eine Beschreibung für eine Auswahl an Assays bereitgestellt.
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1. Die direkte
Detektierung der Hybridisierung
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In
einigen Ausführungsformen
wird die Hybridisierung einer Probe an die Sequenz von Interesse
(z.B. ein SNP oder eine Mutation) direkt durch die Visualisierung
einer gebundenen Probe (z.B. ein Northern oder Southern Assay; siehe
z.B. Ausabel et al. (eds.), Current Protocols in Molecular Biology,
John Wiley & Sons, NY
[1991]) entdeckt. In diesen Assays wird genomische DNA (Southern)
oder RNA (Northern) von einem Subjekt isoliert. Die DNA oder RNA
wird dann mit einer Serie an Restriktionsenzymen, die in dem Genom
selten und nicht in der Nähe
der im Assay verwendeten Marker schneiden, geschnitten. Die DNA
oder RNA wird dann aufgetrennt (z.B. in einem Agarose-Gel) und auf
eine Membran übertragen.
Einer markierten Probe oder Proben (z.B. durch die Inkorporierung
eines Radionukleotids), die spezifisch für den SNP oder die Mutation
ist, die detektiert werden soll, wird erlaubt, mit der Membran unter
schwachen, mittleren oder hoch-stringenten Bedingungen in Kontakt
zu treten. Die ungebundene Probe wird entfernt und das Vorhandensein
einer Bindung durch die Visualisierung der markierten Probe festgestellt.
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2. Detektierung
und Hybridisierung unter Verwendung von „DNA Chip" Assays
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden genomische Profile unter Verwendung
eines DNA Chip Hybridisationsassays generiert. In diesem Assay sind
eine Reihe von Oligonukleotidproben an einer festen Unterlage fixiert.
Die Oligonukleotidproben sind so designt, dass sie für einen
gegebenen SNP oder eine Mutation einzigartig sind. Die DNA-Probe
von Interesse wird mit dem DNA „Chip" in Kontakt gebracht und die Hybridisierung
detektiert.
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In
einigen Ausführungsformen
ist der DNA Chip Assay ein GeneChip (Affymetrix, Santa Clara, CA;
siehe z.B. U.S. Patente Nr. 6,045,996; 5,925,525 und 5,858,659;
wovon jedes hiermit durch vorliegende Zitierung inkorporiert ist)
Assay. Die GeneChip Technologie verwendet miniaturisierte, hochverdichtete
Arrays von Oligonukleotidproben, die auf dem „Chip" befestigt sind. Die Proben-Arrays werden
durch den Affymetrix Licht-gesteuerten chemikalischen Syntheseprozess
hergestellt, welcher die festphasenchemikalische Synthese mit der
fotolithographischen Herstellungstechnik, wie sie in der Halbleiterindustrie
verwendet wird, kombiniert. Unter Verwendung einer Reihe von fotolithographischen
Masken, die die Punkte auf dem Chip festlegen, die einer Bestrahlung
ausgesetzt werden, gefolgt von spezifischen chemikalischen Syntheseschritten
werden hochdichte Arrays von Oligonukleotiden erstellt, wobei jede
Probe an einer vordefinierten Position in dem Array vorliegt. Eine
Vielzahl an Proben-Arrays werden gleichzeitig an einem großen Glasswafer
synthetisiert. Die Wafer werden dann in Mikroplättchen zerlegt und die individuellen
Proben-Arrays in injektionsgegossene Plastikpatronen verpackt, die
diese vor der Umwelt schützen
und als Kammer für
die Hybridisierung dienen.
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Die
zu analysierende Nukleinsäure
wird isoliert, durch PCR amplifiziert und mit einer fluoreszierenden Reportergruppe
markiert. Die markierte DNA wird dann mit dem Array unter Verwendung
einer Fluid-Technikstation inkubiert. Das Array wird dann in den
Scanner gegeben, in dem die Hybridisationsmuster untersucht werden.
Die Daten der Hybridisierung werden in Form des Lichts, welches
von den fluoreszenten Reportergruppen, die bereits in das Ziel inkorporiert
sind, welches an den Proben-Array gebunden ist, abgegeben wird, erfasst.
Proben, die perfekt zu dem Ziel passen, produzieren üblicherweise
stärkere
Signale als die, die nicht passen. Da die Sequenz und Position jeder
Probe auf dem Array bekannt ist, kann, wegen der Komplementarität, die Identität der Zielnukleinsäure, die
auf dem Proben-Array verwendet wurde, determiniert werden.
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In
anderen Ausführungsformen
wird ein DNA Mikrochip verwendet, der elektronisch gefangene Proben
(Nanogen, San Diego, CA) enthält
(siehe z.B. U.S. Patente Nr. 6,017,696; 6,068,818 und 6,051,380;
jedes von denen hiermit durch Zitierung inkorporiert ist). Durch
die Verwendung der Mikroelektronik ermöglicht die Nanogen-Technologie
die aktive Bewegung und Konzentration der geladenen Moleküle zu und
von einem vorgesehenen Testsite auf seinem Halbleitermikrochip.
Die DNA einfangenden Proben sind einzigartig für ein gegebenes SNP oder eine
Mutation und elektronisch platziert auf, oder „adressiert" für einen
spezifischen Site auf dem Mikrochip. Da die DNA eine starke negative
Ladung hat, kann sie elektronisch zu einem Gebiet einer positiven
Ladung bewegt werden.
-
Als
erstes wird ein Testsite oder eine Reihe an Testsites auf dem Mikrochip
elektronisch mit einer positiven Ladung aktiviert. Als nächstes wird
eine Lösung,
die die DNA-Proben enthält,
auf den Mikrochip gegeben. Die negativ geladenen Proben bewegen
sich schnell zu den positiv geladenen Sites, wo sie sich anreichern
und chemisch an den Site auf dem Mikrochip binden. Der Mikrochip
wird dann gewaschen und eine andere Lösung mit bestimmten DNA-Proben
hinzugefügt,
bis der Array für
spezifisch gebundene DNA-Proben vollständig ist.
-
Eine
Testprobe wird dann in Bezug auf die Anwesenheit eines Ziel-DNA-Moleküls analysiert,
indem festgestellt wird, welche der DNA-gefangenen Proben mit der
komplementären
DNA in der Testprobe (z.B. ein mittels PCR amplifiziertes Gen von
Interesse) hybridisieren. Eine elektronische Ladung wird ebenfalls
verwendet, um die Zielmoleküle
zu einem oder mehreren Testsites auf dem Mikrochip zu bewegen und
anzureichern. Die elektronische Konzentrierung der Proben-DNA an
jedem Testsite begünstigt
die schnelle Hybridisierung der Proben-DNA mit den komplementären Einfangproben
(die Hybridisierung kann in Minuten stattfinden). Um von jedem Site
die ungebundene oder nicht spezifisch gebundene DNA zu entfernen,
wird die Polarität
oder Ladung des Sites in das negative umgekehrt, wodurch jegliche
ungebundene oder nicht spezifisch gebundene DNA von den Einfangproben
weg zurück
in die Lösung
gebracht wird. Ein Laserbasierender Fluoreszenzscanner wird dann
verwendet, um die Bindung zu detektieren.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
wird eine Array-Technologie,
basierend auf der Segregation von Flüssigkeiten auf einer flachen
Oberfläche
(Chip) durch Unterschiede in der Oberflächentension (ProtoGene, Palo
Alto, CA) verwendet (siehe z.B. U.S. Patente Nr. 6,001,311; 5,985,551
und 5,474,796; jedes von denen durch ihre Zitierung hiermit inkorporiert
ist). Die Protogene-Technologie basiert auf der Tatsache, dass Flüssigkeiten
auf einer flachen Oberfläche
durch Unterschiede in der Oberflächentension,
die durch chemische Überzüge vermittelt
wird, abgetrennt werden können.
Sobald sie somit abgetrennt sind, können die Oligonukleotidproben
direkt auf dem Chip mittels Ink-Jet Druck der Reagenzien synthetisiert
werden. Das Array mit seinen Reaktionssites, die durch die Oberflächentension
definiert sind, ist an einer X/Y-Translationsplatform unter einem
Set von vier piezoelektrischen Düsen,
jede für
eine der vier Standard-DNA-Basen, befestigt. Die Translationsplatform
bewegt sich entlang jeder der Reihen des Arrays und jedes geeignete
Reagenz wird zu jeder der Reaktionssites geliefert. Beispielsweise
wird das A Amidit nur zu den Sites geliefert, wo Amidit A während des Syntheseschrittes
angekoppelt werden soll, und so weiter. Gewöhnliche Reagenzien und Wellenschläge werden
durch die Überflutung
der gesamten Oberfläche
verabreicht und dann durch Umdrehen entfernt.
-
Unter
Verwendung der Technologie von Protogene werden DNA-Proben, die
einzigartig für
den SNP oder eine Mutation von Interesse sind, an dem Chip befestigt.
Der Chip wird dann mit den PCR-amplifizierten Genen von Interesse
in Kontakt gebracht. Nach der Hybridisierung wird die ungebundene
DNA entfernt und die Hybridisierung unter Verwendung jeglicher geeigneter
Methode (z.B. durch Fluoreszenz delöschen einer eingebauten Fluoreszenzgruppe)
detektiert.
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In
noch anderen Ausführungsformen
wird ein „Kugel-Array" für die Generierung
genomischer Profile verwendet (Illumina, San Diego, CA; siehe z.B.
PCT-Publikationen WO 99/67641 und WO 00/39587; jede von denen hiermit
durch ihre Zitierung inkorporiert ist). Illumina verwendet die BEAD
ARRAY Technologie, die fiberoptische Bündel und Kugeln, die sich selbst
in ein Array assemblieren, kombiniert. Jedes der fiberoptischen Bündel enthält tausende
bis Millionen von einzelnen Fasern, abhängig von dem Durchmesser der
Faser. Die Kugeln sind mit einem Oligonukleotid überzogen, der spezifisch für die Detektion
eines gegebenen SNP oder einer Mutation ist. Es werden Chargen von
Kugeln kombiniert, um ein Pool zu bilden, der spezifisch für das Array
ist. Um das Array durchzuführen,
wird das BEAD ARRAY mit einer vorbereiteten Probe eines Subjekts (z.B.
DNA) in Kontakt gebracht. Die Hybridisierung wird unter Verwendung
einer geeigneten Methode festgestellt.
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3. Enzymatische
Detektierung der Hybridisation
-
In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die genomischen Profile unter
Verwendung eines Assays, der die Hybridisierung mittels enzymatischer
Spaltung von bestimmten Strukturen detektiert (INVADER Assay, Third
Wave Technologies; siehe z.B. U.S. Patente Nr. 5,846,717; 6,001,567; 5,985,557
und 5,994,069; jedes von denen hiermit durch die Zitierung inkorporiert
ist), generiert. Das INVADER Assay detektiert spezifische DNA- und
RNA-Sequenzen unter Verwendung strukturspezifischer Enzyme zur Spaltung
eines Komplexes, der durch die Hybridisierung überlappender Oligonukleotidproben
gebildet wird. Eine erhöhte
Temperatur und ein Überschuss
an einer der Proben er laubt es, eine Vielzahl an Proben für jede vorhandene
Zielsequenz ohne Temperaturzyklen zu spalten. Diese gespaltenen
Proben führen
dann zu der Spaltung einer zweiten markierten Probe. Der zweite
Probenoligonukleotid kann an dem 5'-Ende mit Fluorescin markiert sein,
das durch einen internen Farbstoff unterdrückt ist. Nach der Spaltung
kann das nicht mehr unterdrückte
Fluorescin-markierte Produkt unter Verwendung eines üblichen
Fluoreszenzplattenlesers detektiert werden.
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Der
INVADER Assay detektiert spezifische Mutationen und SNPs in nicht-amplifizierter
genomischer DNA. Die isolierte DNA-Probe wird mit der ersten Probe,
die entweder für
eine SNP/Mutation oder eine Wildtypsequenz spezifisch ist, in Kontakt
gebracht und hybridisieren gelassen. Dann wird eine zweite Probe,
die zu der ersten Probe spezifisch ist und die Fluorescin-Markierung
enthält,
hybridisiert und das Enzym hinzugefügt. Die Bindung wird unter
Verwendung eines Fluoreszenzplattenlesegeräts und durch Vergleich der
Signale der Testprobe mit den bekannten positiven und negativen
Kontrollen detektiert.
-
In
einigen Ausführungsformen
wird die Hybridisierung einer gebundenen Probe unter Verwendung
eines TagMan Assays detektiert (PE Biosystems, Foster City, CA;
siehe z.B. U.S. Patente Nr. 5,962,233 und 5,538,848; jedes von denen
hiermit durch Zitierung inkorporiert ist). Der Assay wird während einer
PCR-Reaktion durchgeführt.
Der TaqMan Assay nutzt die 5'-3'-Exonukleaseaktivität der AMPLITAQ
GOLD DNA Polymerase aus. Eine Probe, die spezifisch für ein gegebenes
Allel oder eine Mutation ist, wird in die PCR-Reaktion eingeschlossen.
Die Probe besteht aus einem Oligonukleotid mit einem 5'-Reporterfarbstoff
(z.B. ein Fluoreszenzfarb stoff) und einem 3'-Unterdrückungsfarbstoff. Während der
PCR, wenn die Probe an ihr Ziel gebunden ist, spaltet die 5'-3'-nukleolytische Aktivität der AMPLITAQ
GOLD Polymerase die Probe zwischen dem Reporter- und dem Unterdrückungsfarbstoff.
Die Trennung des Reporterfarbstoffs von dem Unterdrückungsfarbstoff führt zu einer
Erhöhung
der Fluoreszenz. Das Signal akkumuliert mit jedem PCR-Zyklus und
kann mit einem Fluorimeter überwacht
werden.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
können
genomische Profile unter Verwendung des SNP-IT-Primererstreckungsassays (Orchid Biosciences,
Princeton, NJ; siehe z.B. U.S. Patente Nr. 5,952,174 und 5,919,626;
jedes von denen hiermit durch ihre Zitierung inkorporiert ist) generiert
werden. In diesem Assay werden die SNPs unter Verwendung spezieller
synthetisierter DNA-Primer und einer DNA-Polymerase zur selektiven
Erweiterung der DNA-Kette
um eine Base an dem vermuteten SNP-Ort identifiziert. Die DNA wird
in der Region von Interesse amplifiziert und denaturiert. Dann werden
die Polymerasenreaktionen unter Verwendung eines miniaturisierten
Systems, Mikrofluidics genannt, durchgeführt. Die Detektierung wird
durch die Hinzufügung
einer Markierung an das Nukleotid, von dem vermutet wird, dass es
an dem SNP oder der Mutation lokalisiert ist, vollendet. Die Inkorporierung
der Markierung in die DNA kann durch jegliche geeignete Methode (z.B.
wenn die Nukleotide eine Biotinmarkierung enthalten, kann die Detektion
mittels eines Fluoreszenz-markierten Antikörpers, der spezifisch für Biotin
ist, detektiert werden) detektiert werden.
-
D. Massenspektroskopisches
Assay
-
In
einigen Ausführungsformen
wird ein MassARRAY System (Sequenom, San Diego, CA) verwendet, um
genomische Profile zu generieren (siehe z.B. U.S. Patente Nr. 6,043,031;
5,777,324 und 5,605,798; jedes von denen hiermit durch seine Zitierung
inkorporiert ist). DNA wird von Blutproben unter Verwendung von
Standardverfahren isoliert. Als nächstes werden spezifische DNA-Regionen,
die die Mutation oder ein SNP von Interesse enthalten, die etwa
200 Basenpaare lang sind, durch PCR amplifiziert. Die amplifizierten
Fragmente werden dann durch einen Strang an einer festen Oberfläche befestigt
und der nicht-immobilisierte Strang durch eine übliche Denaturierung und Waschung
entfernt. Der verbleibende immobilisierte Einzelstrang dient dann als
Ziel für
automatisierte enzymatische Reaktionen, die genotypspezifische diagnostische
Produkte ergeben.
-
Sehr
kleine Mengen des enzymatischen Produkts, typischerweise fünf bis zehn
Nanoliter, werden dann auf ein SpectroCHIP Array für nachfolgende
automatisierte Analysen mit dem SpectroREADER Massenspektrometer übertragen.
Jeder Fleck ist mit lichtabsorbierenden Kristallen vorgeladen, die
eine Matrix mit dem verabreichten diagnostischen Produkt bilden.
Das MassARRAY System verwendet die MALDI-TOF (Matrix Assisted Laser
Desorption Ionization – Flugzeit)
Massenspektrometrie. In einem Prozess, der als Desorption bekannt
ist, wird die Matrix mit einem Impuls von einem Laserstrahl getroffen.
Die Energie von dem Laserstrahl wird auf die Matrix übertragen
und dampft diese ein, was zu einer kleinen Menge des diagnostischen
Produktes führt,
das in ein Flugröhrchen
getrieben ist. Da das diagnostische Produkt geladen wird, wenn anschließend ein
elektrischer Feldimpuls auf das Röhrchen einwirkt, sind sie in
dem unteren Bereich des Flugröhrchens
in Richtung des Detektors lanciert. Die Zeit zwischen der Anwendung
des elektrischen Feldimpulses und der Kollision des diagnostischen
Produktes mit dem Detektor wird als Flugzeit bezeichnet. Dies ist
eine sehr genaue Messung für
das Molekulargewicht der Produkte, da die Masse eines Moleküls direkt
mit der Flugzeit korreliert, wobei kleine Moleküle schneller als große Moleküle fliegen.
Der gesamte Assay ist in weniger als einem Tausendstel einer Sekunde
abgeschlossen, was es erlaubt, die Proben insgesamt in 3-5 Sekunden,
einschließlich
wiederholender Datensammlungen, zu analysieren. Die SpectroTYPER
Software berechnet dann, zeichnet auf und vergleicht und berichtet
die Genotypen bei einer Geschwindigkeit von drei Sekunden pro Probe.
-
E. Computer-basierte Datenanalyse
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden perioperative genomische Profile unter
Verwendung einer Computer-basierten Datenanalyse einer genetischen
Informationsprobe (z.B. gespeicherte Nukleinsäuresequenzinformationen) generiert.
Eine Probe wird von einem Subjekt zu einer beliebigen Zeit (z.B.
bei der Geburt) gesammelt, die Sequenzinformation generiert (z.B.
mittels DNA-Sequenzierung) und die Information dann gespeichert
(z.B. als digitale Information auf einem portablen Chip). Während der
perioperativen Zeit wird die Sequenzinformation des Subjekts in
Bezug auf die vorselektierten Marker durch ein Computerprogramm
gescannt. Ein Befund (z.B. ein perioperatives genomisches Profil)
wird generiert.
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III. Analyse und Ablage
der Daten
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird die Information, die durch die perioperative
genomische Profilierung gewonnen wurde, auf automatisierte Weise
verteilt und koordiniert. Ein Diagramm, das den Informationsfluss
in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umreißt, ist in 1 dargestellt. 1 zeigt,
dass verschiede Kriterien bei der Entscheidung, ob und wie ein perioperatives
genomisches Profil generiert werden soll, in Betracht kommen. Insbesondere
wird eine Entscheidung getroffen, ob ein Subjekt, welches für einen
chirurgischen Eingriff vorgesehen ist, ein Kandidat für die genomische
Profilierung ist (z.B. wird es einer Prozedur unterzogen, die geändert werden
kann, in Abhängigkeit
von dem Informationsgehalt eines genomischen Profils). Ebenfalls
wird die analytische Validität
bewertet. Insbesondere wird die Methode für die Generierung des genomischen
Profils auf Grundlage ihrer Fähigkeit
ausgewählt,
nützliche
Informationen für
eine bestimmte Anwendung und ihre Anwendbarkeit (z.B. die Sicherheit
für die
oder den mitwirkende(n) Assistentin/en, die Kosteneffektivität, die Effizienz)
bereitzustellen. Schließlich wird
die Validität
eines bestimmten Profilierungsassays in Bezug auf den klinischen
Nutzen (z.B. die Fähigkeit, eine
Vorhersage eines Phenotypes bezogen auf einen Genotypen, bereitzustellen)
bewertet. Wenn erst einmal ein geeignetes Kandidatensubjekt, eine
geeignete Assay-Technik und ein Assay ausgewählt sind, wird ein genomisches
Profil generiert durch die Verwendung einer genomischen Probe (z.B.
eine Gewebeprobe oder eine vorbestimmte genetische Information)
von dem Subjekt in der Assay-Technik unter Verwendung der ausgewählten bestimmten
genetischen Marker. Beispielsweise kann ein Subjekt eine Probe (z.B.
Blut, Gewebe oder genetische Informationen) perioperativ (z.B. einige
Wochen vor dem chirurgi schen Eingriff in dem Büro eines Arztes oder in der
Notaufnahme) bereitstellen und die Probe wird für die Generierung eines genomischen
Profils unter Verwendung des entsprechenden Assays generiert. In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die Daten unter Verwendung elektronischer
Kommunikationssysteme (z.B. Internet-basierte Methoden) generiert,
verarbeitet und/oder verwaltet.
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In
einigen Ausführungsformen
wird ein Computerbasiertes Analyseprogramm verwendet, um die durch
das genomische Profil generierten Rohdaten (z.B. die Anwesenheit
oder Abwesenheit eines gegebenen SNP oder einer Mutation) in Daten
von vorhersehbarem Wert für
den Arzt umzuwandeln (z.B. die Wahrscheinlichkeit einer anormalen
pharmakologischen Antwort, das Vorliegen zu Grunde liegender Krankheiten
oder unterschiedliche Diagnosen von bekannten Krankheiten). Der
Arzt (z.B. der Chirurg oder Narkosearzt) kann auf die voraussagenden
Daten unter Verwendung eines geeigneten Mittels zugreifen. Somit
weist die vorliegende Erfindung in einigen bevorzugten Ausführungsformen
den weiteren Vorteil auf, dass der Arzt, der wahrscheinlich nicht
in der Genetik oder Molekularbiologie ausgebildet ist, nicht die
Rohdaten des genomischen Profils verstehen muss. Die Daten werden
dem Arzt in ihrer am besten geeigneten Form direkt zur Verfügung gestellt. Der
Arzt ist dann sofort in der Lage, die Informationen zu verwerten,
um die perioperative Versorgung des Subjekts zu optimieren.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
jegliche Methode ein, die in der Lage ist, die Information zu erhalten,
zu verarbeiten und zu übermitteln
in Bezug auf und von medizinischem Personal und dem Objekt. 2 illustriert
die Umwandlung einer Probe (z.B. einer Gewebeprobe oder einer ge netischen
Information) in Daten, die für
den Arzt, das Subjekt oder den Wissenschaftler nützlich sind. In einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird zum Beispiel eine Probe, die von
einem Subjekt erhalten wurde, zu einem genomischen Profilservice übertragen
(z.B. ein klinisches Laboratorium an einer medizinischen Einrichtung,
eine genomische Profilierungsfirma etc.), um Rohdaten zu generieren.
Wenn die Probe ein Gewebe oder eine andere biologische Probe umfasst,
kann das Subjekt ein medizinisches Zentrum besuchen, damit die Probe
erhalten und an das genomische Profilzentrum geschickt werden kann,
oder das Subjekt stellt die Probe selbst bereit und sendet sie direkt
an ein genomisches Profilierungszentrum. Wenn die Probe früher festgestellte
genetische Informationen aufweist (z.B. Sequenzinformationen, SNP
oder Mutationsinformationen, etc.), kann durch das Subjekt die Information
direkt an den genomischen Profilierungsservice gesandt werden (z.B.
eine Informationskarte, die die genetischen Informationen enthält, kann
durch einen Computer gescannt und die Daten auf einen Computer des
genomischen Profilierungszentrums unter Verwendung eines elektronischen
Kommunikationssystems übertragen
werden). Wenn diese durch den genomischen Profilierungsservice erhalten
wurden, wird die Probe bearbeitet und ein genomisches Profil (d.h.
genomische Daten) erzeugt, die spezifisch für die medizinische oder chirurgische
Prozedur sind, denen das Subjekt ausgesetzt sein wird.
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Die
genomischen Profildaten werden dann in ein Format vorbereitet, das
eine Interpretation durch einen behandelnden Arzt ermöglicht.
Beispielsweise kann anstelle der Bereitstellung der Rohsequenzdaten
das vorbereitete Format eine Risikoanalyse für verschiedene Behandlungsoptionen darstellen,
die der Arzt verwenden oder als Empfehlungen für bestimmte Behandlungsoptionen
ansehen kann. Die Daten können
dem Arzt durch jegliche geeignete Methode dargestellt werden. In
einigen Ausführungsformen
generiert der genomische Profilierungsservice beispielsweise einen
Befund, der für
den Arzt gedruckt (z.B. zum Zeitpunkt der Versorgung) oder dem Arzt
auf einem Computermonitor dargestellt werden kann.
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Eine
beispielhafte Ausführungsform
eines solchen Systems kann unter den Bedingungen der Notfallchirurgie
verwendet werden. Zum Beispiel kann eine Probe von einem Subjekt
unmittelbar nach dem ersten Kontakt des medizinischen Personals
mit dem Subjekt; welches eine Notfallbehandlung benötigt, genommen werden
(z.B. kann diese durch ein Notfallteam an dem Unfallort genommen
werden). Die Probe kann unter Verwendung geeigneter Detektionstechniken
in einem Notfallfahrzeug verarbeitet werden, während das Subjekt in die Notaufnahme
eines medizinischen Zentrums transportiert wird. Die durch diesen
Assay generierten Daten können
in ein genomisches Profil in einem Computersystem des Notfallwagens
konvertiert werden oder für
die Aufbereitung zu entfernten Computersystemen übertragen werden. Sobald das
genomische Profil generiert ist, wird der Befund zu dem behandelnden
Arzt gesendet, so dass die vorchirurgische Präparation (z.B. die Auswahl
der geeigneten Arzneimittel) vorbereitet werden kann, bevor das
Subjekt in der Notaufnahme ankommt, oder so, dass die Prozedur während des
chirurgischen Eingriffes geändert
werden kann, wenn die Information nach dem Beginn der Behandlung
eintrifft.
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In
einigen Ausführungsformen
wird die genomische Information (z.B. eine Gewebeprobe oder genetische
Informati on) als erstes an dem Behandlungsort oder einer regionalen
Einrichtung analysiert. Die Rohdaten werden dann an eine zentrale
Verarbeitungseinrichtung für
die weitere Analyse in genomische Daten und klinische Daten oder
Patientendaten gesendet. Die zentrale Verarbeitungseinrichtung hat
den Vorteil des Datenschutzes (alle genomischen Daten werden in
einer zentralen Einrichtung mit gleichen Sicherheitsprotokollen
gespeichert), der Schnelligkeit und Einheitlichkeit der Datenanalyse.
Die zentrale Verarbeitungseinrichtung kann das Schicksal der Daten
nach dem chirurgischen Eingriff kontrollieren. Beispielsweise kann
die zentrale Einrichtung unter Verwendung eines elektronischen Kommunikationssystems
die Daten dem Arzt, dem Subjekt oder den Wissenschaftlern bereitstellen.
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Nach
der medizinischen oder chirurgischen Prozedur können die Proben und die Daten
des Subjekts, die durch das genomische Profil generiert wurden,
einen der verschiedenen Wege gehen. Das Schicksal der Probe und
der genomischen Daten wird durch das Subjekt bestimmt, dem ein Menü (z.B. elektronisch)
an Auswahlmöglichkeiten
gegeben wird. Die Probe kann zerstört, archiviert oder für wissenschaftliche
Untersuchungen gespendet werden. Die genomischen Daten können zerstört werden,
ohne dass sie von irgendjemandem, mit Ausnahme des Arztes (oder
durch den Arzt in einer beschränkten
Weise gesehen) gesehen wurden. Eine solche Zerstörung kann gewünscht sein,
um die Privatsphäre
des Subjekts zu erhalten. Im Falle eines menschlichen Subjekts kann
dieses Subjekt um Zugang zu den Daten für spätere Verwendungen bitten. Im
Falle eines nicht-menschlichen Subjekts kann dem Betreuer des Subjekts
(z.B. dem Eigentümer)
Zugang zu den Daten für
spätere
Verwendungen gegeben werden. In einigen Ausführungsformen kann das Subjekt
in der Lage sein, direk ten Zugang zu den Daten unter Verwendung
elektronischer Kommunikationssysteme zu haben. Das Subjekt kann
sich für
einen weiteren Eingriff oder eine Beratung, basierend auf den Ergebnissen,
entscheiden. In einigen Ausführungsformen
werden die Daten für
die Forschung verwendet. Zum Beispiel können die Daten für die weitere
Optimierung der Aufnahme oder des Ausschlusses von Markern in das
genomische Profil verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein einzigartiges System für die spezifische Überwachung
und Nachverfolgung empirischer Ergebnisse bereit. So kann beispielsweise
der Erfolg oder Misserfolg einer bestimmten Behandlungsoption, die
ausgewählt
wurde unter Verwendung der genomischen Profile der vorliegenden
Erfindung, in eine Datenbank kompiliert werden, um empirisch noch
genauere Systeme zur Generierung und Auswertung von Profilen zu
bestimmen. Solche Daten können
darauf hinweisen, dass bestimmte Marker, die in einem Assay verwendet
werden, besonders gute Vorhersagen über den Erfolg erlauben, oder
dass andere Marker, die vorher als vorhersagend in Betracht gezogen
wurden, beschränkten
Wert haben. Unter Verwendung dieses Überwachungs- und Verfolgungssystems
entwickeln die genomischen Profile der vorliegenden Erfindung kontinuierlich
verbesserte Ergebnisse. Die Verwendung solcher Systeme durch die
medizinischen Einrichtungen verbessert die Standardversorgung, während eine
höhere
Effizienz und Vorhersehbarkeit in dem Management des medizinischen
Geschäfts
kreiert wird. Die vorliegende Erfindung stellt somit ein koordiniertes,
zeit- und kosteneffektives System für den Erhalt, die Analyse und
Verteilung lebenserhaltender Informationen bereit.
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EXPERIMENTELLER TEIL
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Das
folgende Beispiel wird bereitgestellt, um verschiedene bevorzugte
Ausführungsformen
und Aspekte der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren und des
Weiteren zu illustrieren und ist nicht dahingehend auszulegen, dass
es den Anwendungsbereich dieser beschränkt.
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In
der experimentellen Offenbarung, welche folgt, werden die folgenden
Abkürzungen
verwendet: μM (mikromolar);
mol (Mole); mmol (Millimole); μmol
(Mikromole); nmol (Nanomole); g (Gramm); mg (Milligramm); μg (Mikrogramm);
ng (Nanogramm); l oder L (Liter), ml (Milliliter); μl (Mikroliter);
cm (Zentimeter); mm (Millimeter); μm (Mikrometer); nm (Nanometer); °C (Grad Celsius);
U (Anteil); mU (Millianteil); min. (Minuten); % (Prozent); PEG (Polyethylenglycol);
kb (Kilobasen); bp (Basenpaar); PCR (Polymerasenkettenreaktion);
Third Wave Technologies (Third Wave Technologies, Madison, WI);
Beckman (Beckman Coulter, Fullerton, CA); Gentra Systems (Gentra
Systems, Minneapolis, MN); MJ Research (MJ Research, Watertown,
MA) und NEB (New England Biolabs, Beverly, MA).
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PERIOPERATIVES GENOMISCHES
SCREENING AUF NARKOSEMARKER
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Dieses
Beispiel illustriert die Generierung eines Profils für das perioperative
genomische Screening für die
Reaktion eines Patienten auf eine Narkose und damit verbundene Medikationen.
Erwachsene, die zuvor zugestimmt hatten und für einen ambulanten chirurgischen
Eingriff vorgesehen waren, wurden in Bezug auf die in den Tabellen
1-4 dargestellten Variablen gescreent. Tabelle 1 listet die Marker
für die
Butyrylcholinesterasedefizienz (Mutationen in dem Butyrylcholinesterasegen
(BChE)) auf. Tabelle 2 listet die Marker auf, die auf einen schlechten
Debrisioquine-Metabolismus
hinweisen. Tabelle 3 listet die Marker auf, die auf ein erhöhtes Risiko
für eine
Blutgerinnselbildung hinweisen. Mutationen liegen in dem Methylentetrahyrofolatreductasegen (MTHFR),
dem Methioninsynthasegen (MS), dem Cystathionin-β-Synthasegen (CBS), dem Faktor
5 Leiden-Gen (F 5 Leiden) und dem Prothrombingen vor. Tabelle 4
listet die Marker auf, die auf ein erhöhtes Risiko für maligne
Hyperthermie hinweisen.
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Die
Patienten stellen eine 10 ml Blutprobe bereit. Die Leukozyten-DNA
wird aus dem Leukozytenfilm des zitratanticoagulierten Blutes unter
Verwendung des Gentra Systems Puregene Isolation Kits entsprechend den
Anweisungen des Herstellers extrahiert. Die DNA-Proben wurden durch
eine UV-Spektroskopie unter Verwendung eines Beckman DU06 Spektrophotometers
quantifiziert.
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Die
DNA wurde auf die oben genannten Mutationen und Polymorphismen unter
Verwendung eines PCR-Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP) Assays bei Anwendung von Standardmethoden gescreent. Die
DNA in der Region von Interesse wurde unter Verwendung von PCR amplifiziert.
Die PCR-Reaktionen wurden an einem MJ Research PTC-200 Thermocycler
durchgeführt.
Als nächstes
wurden die Fragmente mit Restriktionsenzymen (NEB) geschnitten,
für die
bekannt ist, dass sie eine einzigartige Fragmentlänge für einen
gegebenen Polymorphismus geben. Die durch die Restriktionsenzyme
verdauten PCR-Produkte wurden mittels einer Agarose-Gel-Elektrophorese
aufgetrennt und durch eine Ethidiumbromid-Färbung sichtbar gemacht. Die
Länge der
Fragmente wird mit dem Molekulargewicht der Marker (NEB) verglichen.
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Zusätzlich zu
der RFLP-Analyse wurden die DNA-Proben unter Verwendung eines „flap endonuclease assay" (INVADER, Third
Wave Technologies; siehe z.B. Kwiatkowski et al., Molecular Diagnosis,
4: 353 [1999]) analysiert. Für
mutante und Wildtyp-Allele wurden separate Reaktionen durchgeführt. Jede
Reaktion wurde dreifach durchgeführt.
Für jedes
Allel wurden 8 μl
einer primären
Reaktionsmischung (5 μl
16 PEG, 2 μl
100 mM MOPS und 1 μl
0,5 μM primäre spezifische
Oligonukleotide) in eine 96 Punkte Reaktionsmikroplatte (MJ Research)
aliquotiert. Ebenfalls wurden Kontrollreaktionen durchgeführt, einschließlich ohne
einem DNA-Ziel, einem Wildtyp, einer Mutante und heterozygoten DNA-Kontrollproben, die
von bekannten genomischen Kontrollen erhalten wurden und durch PCR
amplifiziert wurden. Die Proben wurden für 5 min bei 95°C in einen Thermocycler
(MJ Research PTC-200) inkubiert. Dann wurde die Temperatur auf 63°C abgesenkt
und 5 μl
der entsprechenden Probenreaktionsmischung zu jedem Punkt der Platte
gegeben. Die Proben wurden dann bei 63°C für 120 min. inkubiert.
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Als
nächstes
wurden die sekundären
Reaktionen unter Verwendung der üblichen
Reagenzien, für
den Wildtyp als auch den Mutanten-Assay durchgeführt. Die inkubierten Reaktionen
wurden auf 56°C
gekühlt
und 5 μl
der sekundären
Reaktionsmischung hinzugefügt
(1 μl H2O, 0,5 μl
100 mM MOPS, 0,5 μl
75 mM MgCl2, 1 μl 30 μl Arrestor, 1 μl sekundäres DNA-Ziel
und 1 μl
FRET-Probe). Die Reaktionen werden bei 56°C für 120 min. inkubiert. Die Reaktionen
wurden durch die Zugabe von 175 μl
10 mM EDTA gestoppt und 180 μl
von jeder Reaktion in eine Mikrotiterplatte übertragen, um in einem CytoFluor
Serie 4000 Fluoreszenzvielpunktplattenleser bei einer anregenden
Wellenlänge
von 485 nM und einer Emissionswellenlänge von 530 nM ausgelesen zu
werden.
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Abweichungen
zwischen dem RFLP und dem „flap" Endonukleasen-Assays
wurden durch direkte Sequenzierung unter Verwendung eines ABI Modell
377 automatisierten Sequenzierapparates unter Verwendung eines geeigneten
Fluoreszenzfarbstoffterminators aufgelöst.
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Die
Ergebnisse des genomischen Profils wurden verwendet, um die entsprechenden
Entscheidungen über
die Versorgung des Patienten, einschließlich der Auswahl der Analgetika
und Anästhetika,
der Überwachung
nach dem chirurgischen Eingriff und zusätzliche Medikationen oder Behandlungen,
zu treffen.
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