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1. HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Feld der Diabetes.
Genauer gesagt, betrifft sie die Identifikation von Genen, welche
verantwortlich für
die Diabetes sind, zur Anwendung in Diagnostik und Therapie.
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2. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Diabetes
ist ein Hauptgrund der Gesundheitsprobleme in den Vereinigten Staaten.
Nicht-Insulin-Abhängige
Diabetes melitus (NIDDM, auch als Typ 2-Diabetes bezeichnet) ist
eine der bedeutenden öffentlichen Gesundheits-Störungen der
Glukose-Homeostase,
welche ungefähr
5% der allgemeinen Bevölkerung
in den Vereinigten Staaten betrifft. Die Ursachen der beschleunigten
Hyperglykämie
und/oder Glukose-Intoleranz
assoziiert mit dieser Form von Diabetes sind nicht wohlverstanden.
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Klinisch
ist NIDDM eine heterogene Erkrankung, charakterisiert durch chronische
Hyperglykämie,
was zu progressiven mikro- und makrovaskulären Läsionen in den kardiovaskulären, renalen
und visuellen Systemen, wie auch zu diabetischer Neuropathie führt. Aus
diesen Gründen
kann die Krankheit assoziiert sein mit früher Morbidität und Mortalität.
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Subtypen
von NIDDM können
identifiziert werden, basierend zumindest in gewissem Maße auf dem Zeitpunkt
des Ausbrechens der Symptome. Der prinzipielle Typ von NIDDM hat
einen Zeitpunkt des Ausbrechens im mittleren Lebensalter oder später. Früh ausbrechende
NIDDM oder pubertäres
Ausbrechen von Diabetes bei jungen Menschen (MODY) teilt viele Merkmale
mit der (den) üblicheren
Form(en) von NIDDM, deren Ausbrechen im mittleren Lebensalter auftritt.
In der Pubertät
ausbrechende Diabetes der jungen Leute (MODY, maturity onset diabetes
of the young) ist eine Form der Nicht-Insulin-Abhängigen (Typ 2) Diabetes mellitus
(NIDDM), welche charakterisiert ist durch ein frühes Alter des Ausbrechens, üblicherweise
vor dem 25. Lebensjahr und einem autosomal dominanten Modus der
Vererbung (Fajans 1989). Außer
diesen Charakteristika sind die klinischen Charakteristika von Patienten
mit MODY ähnlich
zu denjenigen mit den üblicheren später ausbrechenden
Formen von NIDDM.
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Obwohl
die meisten Formen von NIDDM keine einfache Mendel'sche Vererbung zeigen,
wurde der Beitrag der Vererbung für die Entwicklung von NIDDM
seit vielen Jahren in Erwägung
gezogen (Cammkidge 1928) und der hohe Grad der Konkordanz von NIDDM
in Monozygoten Zwillingspaaren (Barnett et al. 1981) zeigt, dass
genetische Faktoren eine wichtige Rolle in ihrer Entwicklung spielen.
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MODY
ist charakterisiert durch ein frühes
Alter des Ausbrechens, welches während
der Kindheit, der Pubertät
oder des jungen erwachsenen Alters liegt, und üblicherweise vor dem 25. Lebensjahr
liegt. Sie weist einen klaren Modus der Vererbung auf, welcher autosomal
dominant ist. Weitere Charakteristika schließen hohe Durchdringung (oder
Symptomologie) und Verfügbarkeit
von multigenerationalen Stammbäumen
für genetische
Untersuchungen von NIDDM ein. MODY tritt weltweit auf und wurde
als eine phänotypisch
und genetisch heterogene Erkrankung identifiziert.
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Eine
Vielzahl von genetisch unterschiedlichen Formen von MODY wurde identifiziert.
Genetische Untersuchungen haben eine starke Verknüpfung zwischen
MODY und DNA Markern auf dem Chromosom 20 gezeigt, wobei dies die
Stelle des MODY1 Gens ist (Bell et al., 1991; Cox et al., 1992).
MODY2 ist assoziiert mit Mutationen des Glukokinase-Gens (GCK) lokalisiert
auf dem Chromosom 7 (Froguel et al., 1992 und 1993). Jüngste Verknüpfungsanalyse-Untersuchungen
haben die Existenz einer weiteren Form von MODY gezeigt, welche
als MODY3 bezeichnet wird (Vaxillaire et al., 1995). MODY3 hat sich
als verknüpft
mit dem Chromosom 12 gezeigt und ist lokalisiert in einer 5 cM-Region
zwischen den Markern D12S86 und D12S807/D12S820 des Chromosoms (Menzel
et al., 1995).
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Obwohl
es wohl etabliert ist, dass MODY2 assoziiert ist mit Mutationen
in GCK, gibt es noch immer keine Information über die Identität von anderen
MODY-Genen. Es besteht ein klares Bedürfnis, diese Gene zu identifizieren
und die Mutationen, welche in den Erkrankungs-Zuständen resultieren.
Die Identifikation dieser Gene und ihrer Produkte wird ein besseres
Verständnis
der Erkrankungs-Zustände
assoziiert mit Mutationen in diesen Genen ermöglichen und weist wichtige
Implikationen für
die Diagnose und Therapie von MODY auf.
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Da
ein Verständnis
der molekularen Basis von Diabetes im Allgemeinen und MODY im Speziellen
die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für die Behandlung
dieser Erkrankungen ermöglichen
kann, werden Untersuchungen benötigt,
diabetes-empfängliche
Gene assoziiert mit MODY zu identifizieren. Darüber hinaus sind Verfahren zum
Nachweis von Individuen mit einer Neigung, solche Erkrankungen zu
entwickeln, vonnöten.
Womöglich
sollten die molekularen Mechanismen, welche mit der genetischen
Läsion
einhergehen, bestimmt werden, um Diagnose und spezifisch-gerichtete
Therapie zu ermöglichen.
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In
N. Miura und K. Tanaka, 1993, Nucleic acids research 21, 3731–3736 wird
die Isolation und Charakterisierung der Promotor-Region des Ratten
HNF-1-Gens in HepG2-Zellen
offenbart.
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US
Patent Nummer 5.403.712 offenbart ein Verfahren zum Isolieren des
Co-Faktors DcoH, welche in der Lage ist, Dimere des Transkriptionsfaktors
HNF1α zu
stabilisieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung der Erfinder, dass
der Ort von MODY3 das HNF1α-Gen
ist, der Ort von MODY2 das HNF4α-Gen
ist, der Ort von MODY2 das HNF4α-Gen
ist und der Ort von MODY4 das HNF1β-Gen ist. Die Erfindung betrifft
des Weiteren die Entdeckung, dass die Analyse der Mutation in den
HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-Genen
diagnostisch für
Diabetes eingesetzt werden kann. Die Erfindung betrifft auch Verwendungen
zum Herstellen eines Medikamentes zur Behandlung von Diabetes mit Blick
auf die Tatsache, dass Mutationen in HNF1α, HNF1β und HNF4α Diabetes erzeugen können.
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In
einer Ausführungsform
zielt die Erfindung auf Verfahren zum Screenen auf Diabetes mellitus
ab. Diese Verfahren umfassen: Erhalten einer Probe der Nukleinsäure eines
Tieres; und Analysieren der Nukleinsäuren, um eine Mutation in einem
HNF kodierenden Nukleinsäure-Segment
(d.h. HNF1α,
HNF1β und HNF4α) nachzuweisen;
wobei eine Mutation in der HNF-kodierenden Nukleinsäure ein
Hinweis auf die Neigung zu Nicht-Insulin-abhängiger Diabetes ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist die HNF-kodierende Nukleinsäure
eine HNF1α-kodierende Nukleinsäure. Mit
Hinblick auf die Entdeckung der Erfinder, dass der Ort von MODY3
HNF1α ist,
ist eine Mutation in der HNF1α-kodierenden
Nukleinsäure
ein Hinweis auf die Neigung zu Diabetes. In einigen hier bevorzugten Ausführungsformen
ist die HNF1α-kodierende
Nukleinsäure
lokalisiert auf dem menschlichen Chromosom 12q, welches die lokale
Stelle des Orts von MODY3 ist.
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In
einigen Ausführungsformen
ist die HNF-kodierende Nukleinsäure
eine HNF4α-kodierende Nukleinsäure. Mit
Blick auf die Entdeckung der Erfinder, dass die Stelle von MODY1
HNF4α ist,
ist eine HNF4α-kodierende
Nukleinsäure
ein Hinweis auf die Neigung zu Diabetes. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen
ist die HNF4α-kodierende Nukleinsäure auf
dem menschlichen Chromosom 20 lokalisiert, welches die lokale Stelle
des Orts von MODY1 ist. Es ist wichtig, festzuhalten, dass die Begriffe
NIDDM, MODY, MODY1, MODY3 und MODY4 verwendet werden, um Diabetes-Erkrankungs-Zustände zu bezeichnen
und die Verwendung eines speziellen solchen Namens nicht immer die
gleiche Ursache des Erkrankungs-Zustands repräsentieren kann. Die Erfinder
haben entdeckt, dass Mutationen in HNF4α zu einem MODY1 Erkrankungs-Zustand
führen können; jedoch
können
nicht alle Mutationen in HNF4α,
welche zu Diabetes führen,
einen „MODY1-Erkrankungs-Zustand" herbeiführen. Im
Umkehrschluss können
nicht alle diabetischen Erkrankungs-Zustände, welche von einer Mutation
in HNF4α mit
sich gebracht werden, als ein MODY1-Erkrankungs-Zustand betrachtet werden. Folglich
bevorzugen die Anmelder in einigen Fällen den Begriff „HNF4α-Diabetes" zu verwenden, um irgendeinen
diabetischen Erkrankungs-Zustand,
der von einer Mutation oder Fehlfunktion von HNF4α mit sich gebracht
wird, zu beschreiben, selbst diejenigen, welche nicht alle oder
keine MODY1 Erkrankungs-Zustände zeigen.
Dergleichen können
die Anmelder die Begriffe „HNF1α-Diabetes" und „HNF1β-Diabetes" anstelle von „MODY3" bzw. „MODY4" verwenden.
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Die
Nukleinsäure,
welche analysiert werden muss, kann entweder RNA oder DNA sein.
Die Nukleinsäure
kann analysiert werden in einem Gesamt-Gewebe auf einem Träger, einem
Homogenat oder vorzugsweise isoliert von dem zu analysierenden Gewebe.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Schritt des Analysierens der HNF-kodierenden Nukleinsäure das Sequenzieren der HNF-kodierenden
Nukleinsäure,
um eine Sequenz zu erhalten, und die Sequenz kann dann verglichen
werden mit einer nativen Nukleinsäure-Sequenz von HNF, um eine
Mutation zu bestimmen. Solch eine native Nukleinsäure-Sequenz
von HNF4α kann
die Sequenz, wie in SEQ ID Nr. 1 dargestellt, haben. Solche eine
native Nukleinsäure-Sequenz von
HNF4α kann
eine Sequenz wie in SEQ ID Nr. 78 dargestellt aufweisen.
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Das
Verfahren ermöglicht
die Diagnose beinahe einer jeden Mutation, einschließend beispielsweise Punktmutationen,
Translokations-Mutationen, Deletions-Mutationen und Insertions-Mutationen.
Das Verfahren der Analyse kann PCR umfassen, einen RNase-Protektions-Assay,
eine RFLP-Prozedur, etc. Unter Verwendung dieses Verfahrens haben
die Erfinder der Vielzahl von HNF1α-Mutationen identifiziert, einschließend diejenigen,
die in Tabelle 8 dargestellt sind. In bevorzugten Ausführungsformen
treten Mutationen an den Kodons 17, 7, 27, 55/56, 98, 131, 122,
142, 129, 131, 159, 171, 229, 241, 272, 288, 289, 291, 292, 273,
379, 401, 443, 447, 459, 487, 515, 519, 547, 548 oder 620 einer
HNF1α-kodierenden
Nukleinsäure
auf, beispielsweise einer Nukleinsäure mit der Sequenz von SEQ
ID Nr. 1. In anderen bevorzugten Ausfühnangsformen tritt eine Mutation
in der Splice-Azepter-Region von Intron 5 und Exon 6 einer HNF1α-kodierenden
Nukleinsäure
auf. In anderen Ausführungsformen
tritt eine Mutation in der Splice-Azeptor-Region von Intron 9 einer
HNF1α-kodierenden
Nukleinsäure
auf. In anderen Ausführungsformen
tritt die Mutation unabhängig
in Intron 1, Intron 2, Intron 5, Intron 7 oder Intron 9 des HNF1α Gens auf.
Die Erfinder haben auch eine Vielzahl von HNF1α Mutationen identifiziert, einschließend diejenigen,
die in Tabelle 10 zu finden sind. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist die HNF-kodierende Nukleinsäure
eine HNF4α-kodierende
Nukleinsäure
und eine Mutation tritt in Exon 7 der HNF4α-kodierenden Nukleinsäure auf.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen
tritt eine Mutation an Kodon 268, 127, 130 oder 154 einer HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure
mit der Sequenz von SEQ ID Nr. 78 auf.
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Die
Erfindung umfasst auch Verwendungen zum Herstellen eines Medikaments
zur Behandlung von Diabetes in einem Tier ins Auge, umfassend: Diagnostizieren
eines Tieres, welches Diabetes hat und Modulieren der HNF-Funktion
in einem Tier:
Die Schritte der Diagnose eines Tieres mit Diabetes
umfassen häufig
die Analyse einer HNF1α-kodierenden Nukleinsäure-Sequenz
oder einer HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure-Sequenz
auf eine Mutation hin.
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Der
Schritt des Modulierens der HNF-Funktion kann das Bereitstellen
eines HNF1α- oder HNF4α-Polypeptids
für das
Tier umfassen. In Fällen,
wo eine normale HNF1α- oder HNF4α-Funktion
wiederbelebt werden soll, kann das HNF1α- oder HNF4α-Polypeptid ein natives HNF4α- oder HNF4α-Polypeptid
sein. Beispielsweise kann ein natives HNF1α-Polypeptid die Sequenz von
SEQ ID Nr. 2 sein. Ein natives HNF4α-Polypeptid kann die Sequenz von SEQ
ID Nr. 79 sein. Die Bereitstellung eines HNF1α- oder HNF4α-Polypeptids kann auf irgendeinen
einer Vielzahl von Wegen realisiert werden. Beispielsweise kann
die Expression von HNF1α-
oder HNF4α-Polypeptid
induziert werden durch Expression von einem HNF1α- oder HNF4α-Polypeptid, kodiert in dem
Genom des Tieres, oder durch ein HNF1α- oder HNF4α-Polypeptid kodiert durch eine
Nukleinsäure
bereitgestellt für
das Tier. Die Bereitstellung eines HNF1α- oder HNF4α-Polypeptids kann realisiert werden
durch ein Verfahren umfassend das Einbringen einer HNF1α- oder HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure in
das Tier, beispielsweise durch Injektion der HNF1α- oder HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure
in das Tier.
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Das
Modulieren der HNF-Funktion in dem Tier kann das Bereitstellen eines
Modulators der HNF1α- oder
HNF4α-Funktion
für das
Tier umfassen. Solche Modulationen liegen in der Natur von Wirksubstanzen
und können
beispielsweise HNF4, HNF6, HNF3 oder irgendwelche anderen Peptide
oder Moleküle
sein, welche HNF1α regulieren.
Diese Modulatoren können
in From einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Bereitstellung
für das
Tier formuliert werden. Der Modulator von HNF1α, HNF1β oder HNF4α-Funktion kann ein Agonist oder Antagonist
von HNF1α,
HNF1β oder
HNF4α sein.
Der Modulator kann die Transkription von einer HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure
modulieren, die Translation einer HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α- kodierenden Nukleinsäure oder die Funktion des HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Polypeptids.
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Die
Erfindung fasst auch Verfahren zum Screenen nach Modulatoren der
HNF-Funktion ins Auge, umfassend: Erhalten eines HNF-Polypeptids,
d.h. eines HNF1α-,
HNF1β- oder HNF4α-Polypeptids;
Bestimmen einer Standardaktivität
des HNF's; in Kontaktbringen
des Polypeptids mit einem putativen Modulator und Assaying auf eine
Veränderung
in der Standardaktivität
des Polypeptids; und Identifizieren von Kandidaten, welche die Veränderung
in dem Standardaktivitäts-Profil
verursachen. In einigen bevorzugten Verfahren wird das Standard-Aktivitäts-Profil
eines HNF1α-Polypeptids
durch Messen des Bindens des HNF1α-Polypeptids
an ein Nukleinsäure-Segment
umfassend die Sequenz von SEQ ID Nr. 9 bestimmt. Um das Messen der
HNF1α-Aktivität zu ermöglichen,
kann das Nukleinsäure-Segment
umfassend die Sequenz von SEQ ID Nr. 9 oder das HNF1α-Polypeptid
einen nachweisbaren Label umfassen. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
wird das Standard-Aktivitäts-Profil
von HNF4α-Polypeptid
bestimmt durch Messen des Bindens des HNF4α-Polypeptids an ein Nukleinsäure-Segment umfassend
die Sequenz von SEQ ID Nr. 85. Um das Messen der HNF1α-Aktivität zu ermöglichen,
kann das Nukleinsäure-Segment
umfassend die Sequenz von SEQ ID Nr. 85 oder das HNF4α-Polypeptid
einen nachweisbaren Label umfassen. In anderen Ausführungsformen
wird das Standard-Aktivitäts-Profil
eines HNF-Polypeptids
bestimmt durch Bestimmung der Möglichkeit
eines HNF1α-Polypeptids,
die Transkription eines Reporter-Gens zu stimulieren, wobei das
Reporter-Gen operativ positioniert ist unter der Steuerung eines
Nukleinsäure-Segments
umfassend die Sequenz von SEQ ID Nr. 1. In anderen Ausführungsformen
wird das Standard-Aktivitäts-Profil
eines HNF-Polypeptids bestimmt durch Bestimmung der Möglichkeit
eines HNF4α-Polypeptids,
die Transkription eines Reporter-Gens zu stimulieren, wobei das
Reporter-Gen operativ positioniert ist unter der Steuerung eines
Nukleinsäure-Segments umfassend
die Sequenz von SEQ ID Nr. 78. Ähnliche
Assays werden für
das HNF1β-Polypeptid
ins Auge gefasst.
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Die
Erfindung wird illustriert durch Verfahren zum Screenen auf Modulatoren
der HNF-Polypeptid-Funktion,
umfassend: Erhalten eines HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-kodierenden Nukleinsäure-Segments; Bestimmen
einer Standard-Transkriptions- und Translationsaktivität der HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure-Sequenz; in Kontaktbringen
des HNF1α-
oder HNF4α-kodierenden
Nukleinsäure-Segments mit einem
putativen Modulator; Konservieren des Nukleinsäure-Segments und des putativen
Modulators unter Bedingungen, welche normalerweise die HNF1α oder HNF4α Transkription
oder Translation ermöglichen;
und Assaying auf eine Veränderung
in der Transkriptions- und Transaktionsaktivität.
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Erläuternd wird
die Herstellung von HNF1-Modulatoren, die Herstellung MODY3/HNF1α-Modulatoren, MODY4/HNFβ-Modulatoren
und MODY1/HNF4α-Modulatoren
zur Verfügung
gestellt. Solch ein HNF-Modulator kann hergestellt werden oder herstellbar
sein durch einen Prozess umfassend das Screenen nach einem Modulator
der HNF-Funktion umfassend: Erhalten eines HNF-Polypeptids; Bestimmen
eines Standard-Aktivitäts-Profils
des HNF-Polypeptids; und Inkontaktbringen des HNF-Polypeptids mit
einem putativen Modulator; und Assaying nach einer Veränderung
in dem Standard-Aktivitäts-Profil.
Ein HNF-Modulator kann hergestellt werden nach einem Verfahren umfassend
das Screening nach Modulatoren der HNF-Funktion umfassend: Erhalten
eines HNF-kodierenden Nukleinsäure-Segmentes;
Bestimmen einer Standard-Transkriptions- und Translations-Aktivität der HNF-Nukleinsäure-Sequenz;
Inkontaktbnngen des HNF-kodierenden Nukleinsäure-Segments mit einem putativen
Modulator; Konservieren des Nukleinsäure-Segments und des putativen
Modulators unter Bedingungen, welche üblicherweise die HNF-Transkription
und Translation ermöglichen;
und Assaying nach einer Veränderung
in der Transkription- und Translation-Aktivität.
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Zur
Illustrierung der vorliegenden Erfindung werden isolierte und aufgereinigte
Polynukleotide kodierend ein HFN-Polypeptid zur Verfügung gestellt.
Solche Polypeptide können
sein: eine HNF1α-kodierende
Nukleinsäure,
eine HNFβ-kodierende
Nukleinsäure-Sequenz
oder eine HNF4α-kodierende
Nukleinsäure.
Alternativ kodiert das Polynukleotid ein HNF1α mit einer Aminosäure-Sequenz
dargestellten SEQ ID Nr. 127. Alternativ kann das Polynukleotid
eine HNF1α-kodierende
Nukleinsäure-Sequenz
sein, welche eine Sequenz von SEQ ID Nr. 126 aufweist. Alternativ
kodiert das Polynukleotid ein HNF1β mit einer Aminosäure-Sequenz
wie in SEQ ID Nr. 139 dargestellt. Alternativ kann das Polynukleotid
eine HNF1β-kodierende
Nukleinsäure-Sequenz
mit einer Se quenz von SEQ ID Nr. 128 sein. Das Polynukleotid kann
ein HNF4α kodieren
mit einer Aminosäure-Sequenz
wie in SEQ ID Nr. 140 dargestellt. Alternativ kann das Polynukleotiv
eine HNF4α-kodierende Nukleinsäure-Sequenz
mit einer Sequenz von SEQ ID Nr. 130 sein.
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Andere
Ausführungsformen
umfassen isolierte und aufgereinigte Nukleinsäure-Segmente umfassend: 10, 14, 15, 25,
30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 70, 80, 90, 100, 125, 150, 175, 200,
250, 300, 350, 400, 450 oder 500 zusammenhängende Nukleinsäuren identisch
mit der Sequenz von SEQ ID Nr. 128 oder SEQ ID Nr. 126 oder dem
Komplement von diesen Sequenzen. Diese Nukleinsäure-Segmente können verwendet
werden durch die Fachleute auf dem Gebiet als Hybridisierungs-Sonden,
PCR-Primers, zur Expression von HNF-Polypeptiden, zur Expression
anderer Polypeptide etc. In einigen Ausführungsformen kodieren die Segmente eine
Volllängen-HNF-Polypeptid-Sequenz.
Von speziellem Interesse sind die Promotoren von HNF1α und HNF1β, welche
in den SEQ ID Nr. 126 bzw. 128 offenbart werden bzw. in den 26 und 27 und
an anderer Stelle in dieser Anmeldung diskutiert werden. Diese Promotoren
können
durch die Fachleute auf dem Gebiet in vielen verschiedenen Anwendungen
eingesetzt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
folgenden Zeichnungen sind ein Teil der vorliegenden Beschreibung
und sind enthalten, um des Weiteren bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung zu demonstrieren. Die Erfindung kann besser verstanden
werden durch Verweis auf eine oder mehrere dieser Zeichnungen in
Kombination mit der detaillierten Beschreibung der spezifischen
Ausführungsformen
wie hier präsentiert.
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1 Stammbäume von
MODY3-Familien. Die Individuen untersucht im Klinik Research Center
an der Universität
von Chicago werden durch MD-1-5 und 8-13 angezeigt und diejenigen
mit NIDDM, IGT und NGT sind mit schwarzen Symbolen gezeigt, verschatteten
Symbolen bzw. offenen Symbolen. Die Sterne zeigen an, dass diese
Individuen den Risiko-Haplotypen assoziiert mit MODY3 in der Familie
ererbt haben. Die Genotypen und Haplotypen für die P-Familie wurden beschrieben
(Menzel et al., 1995) und der paarweise lod-score zwischen MODY
und dem D12S76/D12S321- Haplotyp
in dieser Familie ist 2,06 bei einer Rekombinations-Fraktion von
0,00. Der paarweise Lod-Score zwischen MODY und D12S76 im Stammbaum
F549 ist 0,65 bei einer Rekombinations-Fraktion von 0,00 (Vaxillaire
et al., 1995). Die Stammbäume
BDA1 und BDA12 wurden zuvor nicht beschrieben. MODY tritt gemeinsam
mit Markern, welche eng verknüpft
sind mit MODY3 in diesen Familien mit paarweisen Lod-Scores zwischen
MODY und D12S86 von 1,94 bzw. 0,60 bei einer Rekombinationsfraktion
von 0,00, auf.
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2 Durchschnittliche Glukose (A)-, Insulin
(B)- und Insulinsekretions-Raten (ISR)(C)-Profile in 7 Subjekten
mit diabetischer MODY3, (☐), 6 nichtdiabetischen MODY3-Subjekten
(
)
und 6 Kontroll-Subjekten (o) während
stufenweise erfolgten Glukose-Infusions-Untersuchungen. Nach einem
30 Minuten-Zeitraum für Basislinien-Stichproben,
wurde Glukose in Raten von 1, 2, 3, 4, 6 und 8 mg·kg
–1·min
–1 als
Infusion gegeben. Jede Infusions-Rate
wurde für
einen Zeitraum von 40 min verabreicht und Glukose, Insulin und C-Peptid
wurden bei 10, 20, 30 und 40 min in jedem Zeitraum gemessen.
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3 Beziehung
zwischen durchschnittlichen Plasma-Glukose-Konzentrationen und ISR
während der
stufenweise verabreichten Glukose-Infusions-Untersuchungen in 7
diabetischen MODY3-Subjekten (☐), 6 nichtdiabetische MODY3-Subjekten
(
)
und 6 Kontrollsubjekten (o). Die niedrigsten Glukosespiegel und
ISR's wurden unter
fundamentalen Bedingungen gemessen und nachfolgende Spiegel wurden
erhalten während Glukose-Infusions-Raten von 1, 2, 3,
4, 6 und 8 mg·kg
–1·min
–1.
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4 Abgestufte intravenöse Glukose-Infusionen wurden
6 Kontrollen (A), 6 nichtdiabetischen MODY3-Subjekten (B) und 7
diabetischen MODY3-Subjekten
(C) nach einer Übernacht
erfolgten schnellen (Basislinie) (
)
und nach einer 42-h intravenösen
Infusion von Glukose (Postglukose) (☐) in einer Rate von
4–6 mg·kg
–1·min
–1 verabreicht.
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5A, 5B, 5C, 5D, 5E, 5F und 5G MODY3-Stammbäume, welche das gemeinsame
Auftreten des Mutanten-HNF1α-Allels mit
Diabetes mellitus zeigen. Männer
sind durch quadratische Symbole und Frauen durch Kreise gekennzeichnet.
Individuen mit NIDDM werden durch schwarze Symbole und diejenigen
mit durch Schwangerschaft hervorgerufene Diabetes oder beeinträchtigter
Glukosetoleranz sind durch verschattete Symbole gekennzeichnet.
Eine diagonale Linie durch die Symbole zeigt, dass das Individuum
verstorben ist.
Die individuelle ID wird an der oberen rechten
Ecke eines jeden Symbols angegeben und der HNF1α-Genotyp, falls er bestimmt
wurde, wird unten angegeben: N, normales Allel; M, Mutanten-Allel.
Der Pfeil zeigt das Individuum eines jeden Stammbaums, welches nach
Mutationen gescreent worden ist. Es gilt festzuhalten, dass einige
Individuen das Mutanten-Allel ererbt haben, jedoch nicht NIDDM aufweisen, üblicherweise
aufgrund ihres jungen Alters (beispielsweise P-Stammbaum, Individuum
IV-6; und Ber-Stammbaum
Individuum V-2. Auch weisen einige Individuen NIDDM auf, obwohl
sie nicht das Mutanten-HNF1α-Allel,
welches in dieser Familie auftritt, ererbt haben (beispielsweise
Ber-Stammbaum, Individuum II-2). Solche Heterogenität wurde
bereits zuvor festgestellt (Bell et al., 1991) und ist eine Reflektion
einer hohen Prävalenz
von NIDDM.
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6 Die
Involvierung des Hepatocyte Nuclear Factors in Diabetes.
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7 Ein Alignment einer HNF4α Protein-Sequenz
von Menschen (h) mit Sequenzen von Mensch-, Maus (m)-, Xenopus (x)-
und Drosophila (d)-Spezies. Die putativen DNA-Bindungs-Stellen sind
unterstrichen und die putativen Liganden-Bindung-Stellen sind fett
dargestellt.
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8A, 8B, 8C, 8D, 8E, 8F, 8G, 8I, 8H, 8I. Die DNA-Sequenzen für Exon 1, Exon 2, Exon 3, Exon
4, Exon 5, Exon 6, Exon 7, Exon 8, Exon 9 und Exon 10 von HNF1α.
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9 Physikalische
Kartierung der MODY3-Region von Chromosom 12. YAC, BAC (b)- und
PAC (p)-Klone werden als Linien repräsentiert, wobei die Länge davon
die Anzahl enthaltenden STSs reflektiert und nicht die tatsächliche
Größe. Der
physikalische Abstand zwischen benachbarten STSs wurde nicht direkt
bestimmt und STSs, für
welche die Reihenfolge nicht zweifelsfrei bestimmt wurde, werden
in Klammem angegeben. Ein Kreis gibt an, dass der Klon positiv für das angegebene
STS war und ein Quadrat gibt ein STS an, abgleitet vom Ende dieses
spezifischen Klons. Verschiedene YACs enthalten große internale
Deletionen, welche durch Klammem angegeben werden. Die STSs sind
von GDBTM und GenBank STS-Datenbanken.
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10 Partielle Sequenz von Exon 4 des HNF1α-Gens von
Individuum EA1 (Edinburgh-Stammbau). Die Sequenzen der normalen
und mutanten Allele sind dargestellt. Es gibt eine Insertion eines
C in Kodon 291 (angegeben durch den Pfeilkopf) in dem Mutanten-Allel
resultierend in einer Leserahmen-Verschiebung und einer verfrühten Terrination.
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11 Die cDNA-Sequenz von HNF1α angebend
die Position der Exons.
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12 Modelle von humanem HNF4α zeigen verschiedene Muster
von alternativen Splicen und Strukturen der verschiedenen Formen
von HNF4α,
welche durch alternative Splicen erzeugt werden können. Die
Aminosäuren,
welche die Grenzen einiger der Regionen des Proteins definieren,
sind dargestellt. DBD und LBD korrespondieren mit der DNA und in
Liganden-Bindungs-Domänen von
HNF4α.
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13 Vergleich der Sequenzen der Promotorregionen
der menschlichen und Maus-HNF4α-Gene (SEQ
ID Nr. 135 bzw. SEQ ID Nr. 137). Identische Reste sind in Umrahmungen
dargestellt. Die Bindungs-Stellen der Transkriptions-Faktoren, welche
die Expression von HNF4α regulieren
können,
sind überstrichen.
Der Stern gibt die vorhergesagte transkriptionelle Start-Stelle,
basierend auf der Untersuchung des Maus HNF4α-Gens (Zhong et al., 1994).
Die minimale Promotor-Region benötigt
für eine
Ex pression des Maus-Gens in Hepatomazellen im Groß-Maßstab, wird
durch Verschattung angegeben. Das ATG-Kodon, welches den Start der
Translation definiert, wird dargestellt. Der Pfeilkopf zeigt den
DNA-Polymorphismus, welcher in der Promotor-Region des Probanten
der Familie J2-96 gefunden wurde. Die Gen-Bank-Zugangs-Nummern für die Maus-Promotor-Sequenz sind S74519
bzw. S77762.
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14A und 14B Partielle
Sequenz von Exon 4 des HNF4α-Gens
des Patienten J2-21. Die Sequenzen der normalen (14A, SEQ ID Nr. 141 und korrespondierende Aminosäurensequenz
SEQ ID Nr. 142) sowie Mutanten (14B;
SEQ ID Nr. 143) Allele sind dargestellt und die Pfeile geben die
C→T-Substitution
am Kodon 127 an.
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15 Stammbäume
von japanischen Familien mit Mutationen/Polymorphismen in dem HNF4α-Gen. Individuen
mit Diabetes werden durch ausgefüllte
Symbole angegeben und nichtdiabetische (oder nicht getestete) Individuen
werden durch offene Symbole angegeben. Die Pfeile geben den Probanten
an. Die klinischen Symptome eines jeden Subjektes werden dargestellt
einschließend
Alter bei der Diagnose, derzeitiges Alter und laufende Behandlung.
Der HNF4α-Genotyp
des getesteten Individuums wird angegeben: N, normal und M, Mutation/Polymorphismus.
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16 Identifikation einer Non-Sense-Mutation in
dem HNF4α-Gen
in einer deutschen Familie, dem Dresden-11-Stammbaum. Die Mitglieder
dieser Familie mit MODY und unverträglicher Glukose-Toleranz werden
mit schwarzen bzw. verschatteten Symbolen angegeben. Das Alter bei
der Diagnose von Diabetes Mellitus, das derzeitige Alter und die
Therapie (OHA, oral hypoglycemic agents) und die Natur der Komplikationen (M,
makrovaskuläre
Erkrankung; R, Retinopathie; und N, peripherale Polyneuropathie)
werden angegeben. Der Haplotyp assoziiert mit MODY in dieser Familie
wird dargestellt.
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17 Partielle Sequenz von Exon 4 des HNF4α-Gens von
Subjekt II-4 des Dresen-11-Stammbaums. Die R154X-Mutation wird angegeben
(SEQ ID Nr. 144 und SEQ ID Nr. 145). Intron 4 folgt dem Gln Kodon
CAG.
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18A, 18B, 18C und 18D Orale
Glukose-Toleranz-Untersuchung in der Dresden-11 Familie. Die Blut-Glukose
(18A)-, Insulin (18B)-,
C-Peptid (18C)- und Proinsulin (18D)-Spiegel während
dem Verlauf des Glukose-Toleranz-Tests
sind dargestellt. Die offenen Symbole sind die Mittelwerte ± SEM (Standardabweichung)
für Subjekte
mit der R154X-Mutation, einschließend diejenigen mit Diabetes
und geschädigter
Glukose-Toleranz, und die ausgefüllten
Symbole sind die Mittelwerte für die
beiden normalen Subjekte.
-
19A, 19B, 19C und 19D Effekt
von Bolus bzw. Infusion von Arginin, von Glukose und von Arginin
während
hyperglykämischer
Klammer auf die Plasma-Konzentration von Glukose (19A), Insulin (19B),
C-Peptid (19C) sowie Glukagon (19D) in 3 Gruppen von Subjekten des RW-Stammbaums.
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20A und 20B Akute
Insulin- (20A) und C-Peptid- (20B) Antwort auf Bolus-Verabreichung von Arginin in 3 Gruppen
von Subjekten des RW-Stammbaums
bei der grundlegenden und während
der hyperglykämischen
Klammer-Prozedur. Die Steigung der Linie verknüpfend diese Insulin-Antworten (Steigung der
Potentiation) war niedriger in ND[+] vs. ND[–], p < 0,001. Die Steigung für D[+] war
am niedrigsten.
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21 MODY Stammbaum, Italien-1. Subjekte mit MODY
und geschädigter
Glukose-Toleranz wurden indiziert durch ausgefüllte bzw. gekreuzt schraffierte
Symbole. Nichtdiabetische Subjekte (als Ergebnis des Tests oder
historisch bedingt) werden durch offene Symbole angegeben. Die klinischen
Symbole der Subjekte werden unter dem Symbol angegeben einschließend die
derzeitige Behandlung: Insulin oder orale hypoglykämische Agenzien
(OHA). Der Haplotyp der Marker D12S321-D12S76-UC-39 ist angegeben
und der Risiko-Haplotyp ist durch Verschattung angegeben. Der HNF1α-Genotyp
ist dargestellt: N, normal; M, Mutante (A→C-Substitution an Nukleotid –58). Obwohl
mit Insulin behandelt, wies das Subjekt III-9 nüchtern einen C-Peptid-Wert von 1,2
ng/ml auf, was zeigt, dass sie MODY hat und keine insulin-abhängige Diabetes
mellitus.
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22 Vergleich der Sequenz der Promotor-Region
der menschlichen, Ratten-, Maus-, Huhn- und Frosch-HNF1α-Gene (SEQ
ID Nr. 134; SEQ ID Nr. 138; SEQ ID Nr. 136; SEQ ID Nr. 132 und SEQ
ID Nr. 133). Die A→C-Substitution am Nukleotid
58 und die HNF4α-Bindungs-Stelle
sind dargestellt. Reste, identisch zur menschlichen Sequenz, sind
umrandet dargestellt. Nukleotide werden relativ zur Transkriptions-Start-Stelle des
menschlichen Gens nummeriert (angegeben durch einen Stern). Das
umrandete ATG-Triplet ist das initiierende Methionin. Die Pfeile
geben Lücken,
eingefügt
in die Sequenzen an, um dieses Alignment zu erzeugen.
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23 Zusammenfassung der Mutationen des menschlichen
HNF1α-Gens.
Diese Zeichnung zeigt die Exons und Promotor-Regionen als Kästen. Die
Mutation und Aminosäure-Polymorphismen
stammen von Yamagata et al., 1996; Lehto M, et al., 1997; Kaisaki
PJ, et al., 1997; Vaxillaire et al., 1997; Frayling et al., 1997; Hansen
T, et al., 1997; Urhammer et al., 1997; Glucksmann et al., 1997.
Die Aminosäure-Polymorphismen
sind I/L27, A/V98 und S/N487. Die Einzel-Buchstaben-Abkürzungen
für die
Aminosäuren
werden verwendet.
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24 Partielle Sequenz von Exon 2 des HNF-1β-Gens des
Subjekts J2-20 (SEQ ID Nr. 146 und SEQ ID Nr. 147). Die C→T-Mutation
in Kodon 177 wird angegeben.
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25 J2-20-Stammbaum. Individuen mit Diabetes mellitus
werden durch ausgefüllte
Symbole angegeben. Der Pfeil gibt den Probanden an. Das derzeitige
Alter, das Alter bei der Diagnose, die laufende Behandlung und Komplikationen
werden dargestellt. Der HNF-1β-Typ
wird angegeben: N, normal; M, Mutante. OHA, oral hypoglycemic agent;
PDR, proliferative diabetic retinopathy; CRF, chronic renal failure;
und DKA, diabetic ketoacidosis.
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26A bis 26M Partielle
Sequenz des menschlichen HNF1α-Gens.
SEQ ID Nr. 126 und SEQ ID Nr. 127. Diese Figuren geben eine zusammenhängende Sequenz
an und wurden in Abschnitte aufgeteilt aufgrund der Größe der Sequenz.
Die Nukleotid- und die vorhergesagten Aminosäure-Sequenzen sind dargestellt.
Exon- und Intron-Sequenzen sind in Großbuchstaben bzw. in Kleinbuchstaben
dargestellt. Die ungefähre Größe der Lücken in
den Introns, deren vollständige
Sequenz nicht bestimmt wurde, sind angegeben. In der Promotor-Region
sind potentielle Bindungs-Stellen für Transkriptions-Faktoren,
wenn die Expression dieses Gens regulieren können, angegeben, wobei dieses
Stellen, identifiziert durch DNase-Footprints kursiv angegeben sind,
und diejenigen, die durch Sequenz-Homologie identifiziert wurden,
mit normalem Schriftbild dargestellt sind. Die minimale Promotor-Region wird fett
dargestellt. Die Polymorphismen und Mutationen in dem HNF1α-Gen, die
bislang identifiziert wurden, sind fett dargestellt mit der Kennzeichnung
der identifizierten Mutation. Der Stern gibt die vorhergesagte Transkriptions-Start-Stelle,
basierend auf Untersuchungen von Ratten-HNF1α-Gene
an. Der Buchstabe n gibt an, dass die Sequenz nicht eindeutig an
dieser Stelle war.
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27A bis 27I Partielle
Sequenz des menschlichen HNF-1β-Gens.
SEQ ID Nr. 128, SEQ ID Nr. 129, und SEQ ID Nr. 139. Diese Figuren
stellen eine zusammenhängende
Sequenz dar und wurden in Abschnitte aufgeteilt aufgrund der Größe dieser
Sequenz. Die Nukleotid-sowie die vorhergesagte Aminosäure-Sequenzen
sind dargestellt. Exon- und Intron-Sequenzen sind in Großbuchstaben
bzw. in Kleinbuchstaben dargestellt. Die ungefähre Größe der Lücken in den Introns, deren
vollständige
Sequenz nicht bestimmt wurde, sind dargestellt. In der Promotor-Region
sind potentielle Bindungs-Stellen für Transkriptions-Faktoren,
die die Expression dieses Gens regulieren können angegeben, wobei die Stellen,
welche mit DNase-Footprints bestimmt wur den, kursiv dargestellt
sind, und diejenigen identifiziert durch Sequenz-Homologie in normalem Schriftbild dargestellt
sind.
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28A bis 28V Partielle
Sequenz des menschlichen HNF4α.
SEQ ID Nr. 130, SEQ ID Nr. 131 und SEQ ID Nr. 140. Diese stellen
eine zusammenhängende
Sequenz dar und wurden aufgrund der Größe dieser Sequenz in Abschnitten
dargestellt. Die Nukleotid- und vorhergesagten Amino-Sequenzen sind
dargestellt. Exon- und Intron-Sequenzen sind in Großbuchstaben
bzw. Kleinbuchstaben dargestellt.
-
BESCHREIBUNG
DER ILLUSTRATIVEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die frühe Detektion, Diagnose, Prognose
und Behandlung von Diabetes. Die vorliegende Erfindung beschreibt
zum ersten Mal Mutationen, verantwortlich für HNF1α-, HNF1β- und HNF4α-verwandte Diabetes. Die spezifische
Mutationen und die Identität
der korrespondierenden Wildtypgene von diabetischen Subjekten werden
offenbart. Diese Mutationen sind Indikatoren von HNF1α, HNF1β und HNF4α verwandter
Diabetes und sind diagnostisch für
das Potential der Entwicklung von Diabetes. Es ist angedacht, dass
die Techniken, die hier offenbart werden, auch verwendet werden,
um andere Gen-Mutationen verantwortlich für andere Formen der Diabetes
zu identifizieren.
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Die
Fachleute auf dem Gebiet werden realisieren, dass die Nukleinsäure-Sequenzen,
die offenbart werden, Anwendung in einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten
finden werden beim Nachweis von Diabetes, Diagnose, Prognose und
Behandlung. Beispiele solcher Anwendungen innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung schließen die Amplifikation von Markern
von MODY unter Verwendung spezifischer Primer ein; die Detektion
von Markern von HNF1α,
HNF1β, HNF4α durch Hybridisierung
mit Oligonucleotidsonden; die Inkorporation von isolierten Nukleinsäuren in
Vektoren und die Expression von vektor-inkorporierten Nukleinsäuren als
RNA und Protein; Die Entwicklung von immunologischen Reagenzien
korrespondierend zu genkodierten Produkten; und therapeutische Behandlung
für das
identifizierte MODY unter Verwendung dieser Reagenzien wie auch
von anti-sense Nukleinsäuren
oder anderen Inhibitoren spezi fisch für das identifizierte MODY.
Die vorliegende Erfindung offenbart des Weiteren Screening Assays
für Verbindungen,
um die Gen-Expression hoch zu regulieren oder die Effekte der mutierten
HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-Gene
zu bekämpfen.
-
A. DIABETES UND MODY
-
Diabetes
mellitus betrifft ungefähr
5% der Population der Vereinigten Staaten und über 100 Millionen Menschen
weltweit (King et al., 1998, Harris et al., 1992). Ein besserer
Weg, die Population zu identifizieren, welche das Risiko trägt, Diabetes
zu entwickeln, ist vonnöten,
da ein Subjekt normale Plasmaglukose-Zusammensetzungen aufweisen
mag, jedoch das Risiko tragen kann, offenkundige Diabetes zu entwickeln.
Diese Probleme könnten
gelöst
werden, falls es möglich
wäre, empfängliche
Personen vor dem Ausbruch der offensichtlichen Diabetes zu diagnostizieren.
Dies ist derzeit nicht möglich
bei Subjekten mit klinischer Diabetes aufgrund ihrer multifaktoriellen
Natur.
-
MODY
ist eine monogenetische Form von Diabetes und folglich können die
Gene, welche verantwortlich sind, leichter untersucht werden als
diejenigen der Mutationen, die zu der Entwicklung der polygenen Form(en)
dieser Erkrankung beitragen wie z.B. Typ 1 und Typ 2 Diabetes Mellitus.
Jüngste
Untersuchungen haben gezeigt, dass Subjekte mit pubertär ausbrechender
Diabetes von jungen Leuten (maturity onset diabetes of the young
MODY), eine Unterspezies der Diabetes darstellt, charakterisiert
dadurch, dass die Diabetes in der ersten oder zweiten Dekade des
Lebens auftritt und eine autosomal dominante Vererbung vorliegt,
und dass MODY von Mutationen in Genen auf dem Chromosom 20 (HNF1α/MODY1),
Chromosom 7 (Glukokinase/MODY2), Chromosom 12 (HNF1α/MODY3) und
Chromosom 17 (HNF1β/MODY4)
herrühren
kann.
-
Die
klinischen Charakteristika, welche sich in HNF4α-, HNF1α- und HNF1β-Typ-Diabetes manifestieren, ähneln denjenigen,
welche in Patienten mit Typ 2 Diabetes festgestellt werden können. Diese
Charakteristika schließen
häufig
schwere Hypoglykämie
im nüchternen
Zustand ein, das Bedürfnis,
nach oralen hypoglykämischen
Wirksubstanzen, evtl. die Notwendigkeit von Insulin, sowie vaskuläre und neuropathische
Komplikationen (Fajans et al., 1994; Menzel et al., 1995).
-
Die
Erfinder haben gezeigt, dass prädiabetische
Subjekte mit Mutationen in den HNF1α- und HNF4α-Genen subtile, jedoch wichtige
Veränderungen
im normalen Muster der Glukose-stimulierten Insulinsekretion aufweisen.
Im Vergleich zu Kontroll-Subjekten, bei denen keine familiäre Historie
von Diabetes vorliegt, wiesen sie normale Insulin-Sekretions-Raten
bei niedrigeren Glukose-Konzentrationen auf. Jedoch das Ansteigen
der Insulin-Sekretions-Rate resultierend von einem Anstieg in der
Plasma-Glukose-Konzentration über 8 mM
war geringer in prädiabetischen
HNF1α-Mutations-Subjekten als in
Kontrollen (siehe 2 bis 4).
-
Die
Exposition der normalen β-Zelle
gegen erhöhte
Plasma-Glukose-Konzentrationen für
42 Stunden resultiert in einem Anstieg in der β-Zell-Antwortfähigkeit
auf einen nachfolgenden Glukose-Stimulus. Folgend auf eine 42-stündige Glukose-Infusion,
welche die Plasma-Glukose-Konzentration auf einen durchschnittlichen
Wert von 7,1 + 1,4 mM ansteigen ließ, stieg die Insulin-Sekretions-Rate
von prädiabetischen
HNF1α-Mutations-Subjekten
um 35% zwischen 5–9
mM Glukose mit einer resultierenden Verschiebung in der Dosis-Antwort-Kurve
auf die rechte Seite. Fünf
von sechs prädiabetischen
HNF1α-Mutations-Subjekten
zeigen diesen Anstieg in der Insulin-Sekretionsrate, und nur ein Subjekt
MD13 konnte diesen Effekt nicht demonstrieren. Die Größenordnung
des grundlegenden Effekts von Glukose war ähnlich zu derjenigen, welcher
in Kontrollen auftritt.
-
Diabetische
HNF1α-Mutations-Subjekte
demonstrierten verminderte Insulin-Sekretion über den gesamten Bereich der
Glukose-Konzentrationen, der untersucht wurde. Folglich sekretierten über den
Konzentrationsbereich zwischen 5 und 9 mM Glukose die diabetischen
Subjekte 50% weniger Insulin als die Kontrollen und 51% weniger
als die prädiabetischen
HNF1α-Mutations-Subjekte.
Des Weiteren war der grundlegende Effekt von Glukose in Subjekten
mit offener Diabetes verlorengegangen.
-
Die
Evaluation der Insulin-Resistenz zeigte, dass HNF1α-Mutations-Subjekte
nicht resistenter waren als Kontrollen. Tatsächlich gab es eine Tendenz
in Richtung eines geringeren Grades der Insulin-Resistenz in den
HNF1α-Mutations-Subjekten,
was es höchst
unwahrscheinlich macht, dass die Insulin-Resistenz eine primäre Rolle
in der Pathophysiologie von Diabetes in diesen Subjekten spielt.
-
Die
Erfinder haben jüngst
Insulin-sekretorische Antworten in prädiabetischen HNF4α- und HNF1α-Mutations-Subjekten
charakterisiert. Prädiabetische
HNF4α- und
HNF1α-Mutations-Subjekte
haben beide reduzierte Insulin-sekretorische Antworten auf Glukose,
welche nur evident sind, wenn der Plasma-Glukose-Spiegel über einen
Schwellenwert von 7 bzw. 8 mM steigt. Während in HNF1a-Subjekten der
grundlegende Effekt von Glukose auf die Insulin-Sekretion erhalten
bleibt, zeigte eine Glukose-Infusion in niedriger Dosis keinerlei signifikante
Effekte auf die Insulin-Sekretion in prädiabetischen HNF4α-Mutations-Subjekten
(Byrne et al., 1995b). In Subjekten mit Mutationen im Glukokinase-Gen
wird die Dosis-Antwort-Kurve nach rechts verschoben und ISR wird
merklich abgesenkt auf Glukose-Konzentration unterhalb 7 mM, jedoch
die Insulin-Sekretion schreitet
voran, um mit ansteigenden Plasma-Glukose-Konzentrationen sogar
oberhalb von Spiegel von 8 mM anzusteigen. Der grundlegende Effekt
von Glukose aus der Insulin-Sekretion wird auch beibehalten (Byrne
et al., 1994). Die Erfinder haben jüngst ähnliche Untersuchungen in Subjekten
mit klassischer Typ 2 Diabetes und beeinträchtigter Glukose-Toleranz durchgeführt. In
Subjekten mit IGT wurde der grundlegende Effekt von Glukose auf
die Insulin-Sekretion aufrechterhalten, obwohl die Dosis-Antwort-Kurve betreffend
Glukose und Insulin-Sekretion nach rechts verschoben war. In Subjekten
mit offener Typ 2-Diabetes war der Anstieg der Insulin-Sekretion
als Antwort auf einen Anstieg im Glukose-Spiegel merklich reduziert.
Der grundlegende Effekt von Glukose auf die Insulin-Sekretion ging
verloren.
-
Es
scheint folglich, dass die β-Zell-Dysfunktion
eine entscheidende, pathophysiologische Rolle in der Entwicklung
der drei Formen von MODY spielt, welche bislang charakterisiert
worden sind. Eine klare prädiabetische
Phase wurde in Subjekten mit Glukokinase-Mutationen nicht identifiziert.
Jedoch sind profunde Defekte in der Fähigkeit der β-Zelle auf einen Glukose-Stimulus
zu antworten, vorhanden, selbst im Falle von milden Anstiegen in
der Glukose-Konzentration, welche die Mehrheit dieser Subjekte charakterisieren.
Im Gegensatz dazu ist eine prädiabetische
Phase ein Merkmal von HNF4α- und HNF1α-Formen der
Diabetes. Diese prädiabetischen
Subjekte zeigen reduzierte Insulin-sekretorische Antworten auf erhöhte Konzentrationen
von Glukose, induziert durch die schrittweise Glukose-Infusion vor
dem Ausbruch der Diabetes. Prädiabetische HNF4α und HNF1α-Subjekte
können
unterschieden werden basierend auf die Effekte einer niedrig dosierten Glukose-Infusion
auf die Insulin-Sekretion. Der grundlegende Effekt von Glukose auf
die Insulin-Sekretion wird aufrechterhalten in HNF1α-Subjekten
der prädiabetischen
Phase, geht jedoch verloren nach dem Ausbruch der offenen Hypoglykämie, wohingegen
dieser grundlegende Effekt in HNF4α-Diabetes nicht vorliegt, selbst
in der prädiabetischen
Phase dieser Erkrankung. Die schweren Reduktionen der insulin-sekretorischen
Antworten auf Glukose, welche in offen an Diabetes erkrankten HNF1α-Subjekten
zu sehen sind, rühren
wahrscheinlicherweise zum Teil von den Effekten von hochdosierter
Glukose her, berücksichtigt
man die gut dokumentierten gegenteiligen Effekte der Hyperglykämie auf
die Insulin-Sekretion. Ein volles Verständnis der Ursachen dieser Veränderungen
in den Dosis-Antwort-Beziehungen zwischen Glukose und Insulin-Sekretion
erfordert ein besseres Verständnis
der Rollen von HNF4α und
HNF1α bei
der Regulation der normalen pancreatischen β-Zell-Funktion.
-
Weitere
Untersuchungen durch die Erfinder haben gezeigt, dass Anstiege in
den zwei Stunden nach Eingriff in den Blutglukosespiegel Veränderungen
in insulin-sekretorischen
Antworten auf Glukose prognostizieren. Jedoch in diesem Fall zeigten
Subjekte mit verminderter Glukose-Toleranz verminderte Insulin-sekretorische
Antworten über
einen Bereich von Glukose-Konzentrationen und nicht nur in Antwort
auf Anstiege in Glukose oberhalb von 8 mM, wie dies für prädiabetische
HNF1α-Mutations-Subjekte der Fall
war. Folglich glauben die Erfinder nicht, dass Veränderungen
in der Insulin-Sekretion, auftretend in prädiabetischen HNF1α-Subjekten
von den moderaten Anstiegen in der Glukose herrühren. Vielmehr legen die Ergebnisse
der Erfinder nahe, dass die prozentualen grundlegenden und insgesamten
Insulin-Sekretions-Raten zusammen mit der Glukose-Toleranz schlechter
werden und das Fehlen der Fähigkeit,
die Insulin-Sekretion zu vergrößern bei
hohem Glukose-Spiegel ein Merkmal der Mutation in dem HNF1α-Gen ist.
-
Von
den Untersuchungen, die oben beschrieben werden wie auch in den
Beispielen, welche folgen, ist klar, dass die Identifikation und
Charakterisierung des Gens (der Gene) assoziiert mit MODY-Diabetes
von Bedeutung ist. Mutationen in solchen Genen führen zu Diabetes und es wäre diagnostisch
und therapeutisch von Vorteil, die Mutationen in Subjekten, welche
eine Prädisposition
für solche
Mutationen aufweisen, zu identifizieren.
-
Untersuchungen,
welche darauf abzielen, die genetische Lokalisierung des MODY3-Gens zu finden, zeigten,
dass das putative Gen verknüpft
mit MODY3 Typ Diabetes auf einen 5 cM Intervall zwischen den Markern
D12S86 und D12S807/D12S820 (Menzel et al., 1995) lokalisiert war.
Jedoch wurde die Identität
des Gens bislang nicht erläutert.
Die vorliegende Erfindung zeigt zum ersten Mal, dass das Gen verknüpft mit
MODY3 einen Faktor exprimiert, der zuvor in Leberzellen identifiziert
wurde, und als Hepatocycte Nuclear Factor 1α, hier bezeichnet als HNF1α, bekannt
ist.
-
Ähnliche
Untersuchungen, welche versuchten, den Ort des MODY1-Gens zu finden,
zeigten, dass das putative Gen, verknüpft mit MODY1 Typ Diabetes,
lokalisiert auf einem 13 cM-Intervall zwischen den Markern D20S169
und D20S176 (Stoffel et al., 1996) lokalisiert war. Dergleichen
wurde wie für
MODY3 die Identität
des Gens in MODY1 nicht erläutert.
Die vorliegende Erfindung zeigt zum ersten Mal, dass das Gen verknüpft mit MODY1
einen Faktor exprimiert, der zuvor aus Leberzellen identifiziert
worden ist und als Hepatocycte Nuclear Factor 4α, hier bezeichnet als HNF4α, bekannt
ist.
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Nachfolgend
führten
die Erfinder Untersuchungen durch, um die genetischen Defekte verantwortlich für andere
Formen von MODY zu erläutern.
Die vorliegende Erfindung zeigt zum ersten Mal, dass MODY wahrscheinlich
eine Konsequenz von Mutationen im Hepatocycte Nuclear Factor 1β, hier bezeichnet
als HNF1β ist.
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Die
Assoziation von Mutationen in HNF1α, HNF1β und HNF4α mit Diabetes zeigt die Bedeutung
des HNF-Netzwerks bei der Steuerung der pancreatischen β-Zell-Funktion
und der Glukose-Homeostase. Folglich weisen die hier präsentierten
Untersuchungen kategorisierte Beispiele auf den Mutationen in den
HNF1α-, HNF1β- und HNF4α-Genen auf, wie sie
durch PCR-Techniken identifiziert wurden. Diese historischen Ergebnisse
bilden eine Basis für
viele therapeutischen diagnostischen Techniken als Maßnahmen,
Diabetes zu lindem, insbesondere HNF1α-Diabetes, HNF1β-Diabetes
und HNF4α-Diabetes.
-
B. HEPATOCYTE NUCLEAR
FACTORS SIND DIE GENE VERKNÜPFT
MIT MODY-TYP-DIABETES
-
Hepatocyte Nuclear Factor
1α
-
Hepatic
Nuclear Factor 1α (auch
bekannt als APF, LFB1 oder HP1) wurde als eine Sequenz spezifisch für ihr DNA-Binden
an Protein von Rattenleber beschrieben. Man glaubt, dass er mit
Promotor-Elementen wechselwirkt, die in vielen Genen vorliegen,
einschließend
Albumin, α und β-Fibrinogen, α-1-Antitrypsin, α-Fetoprotein,
Pyruvatkinase, Transthyretin und Aldose B neben weiteren. HNF1α wurde aus
Rattenleberextrakten durch DNA-Affinität-Chromatographie unter Verwendung
des Fibrinogen-Promotorelements
(Courtoise, 1987) gewonnen und wurde als ein einzelnes 88 kDA Protein
charakterisiert. Es ist nur bekannt, dass HNF1α ein Transkriptionsfaktor ist.
-
Mendel
und Crabtree (1993) haben vorgeschlagen, dass HNF1α mit „leberzellspezifischen" Genen interagierte,
in welchen es eine vorherrschende Rolle in einer Regulation sowohl
der in vitro als auch in vivo Transkription spielt. Jedoch wurde
später
gezeigt, dass HNF1α mRNA
auch in mehreren Nichtleberzell-Geweben gefunden werden kann, einschließend Niere,
Magen, Gedärme,
Thymus, Milz und Pankreas (Baumhueter et al., 1990; Kuo et al.,
1990). Dies legt nahe, dass die HNF1α-Expression in der Differenziation
von Nicht-Leber-Organen wie auch in der hepatogenen Genese partizipieren
kann.
-
Transkriptionsfaktoren
sind Proteine, welche die Transkription steuern durch Binden von
cis-agierenden regulatorischen DNA-Sequenzen in einem Gen. Als solche
spielen diese Faktoren in der Entwicklung und Differentiation durch
Diktieren des Musters der Expression von Genen innerhalb spezifischer
Zellen und Gewebe eine bedeutsame Rolle.
-
Die
Homeodomänen-Proteine
sind eine Klasse von Transkriptionsfaktoren. Diese Proteine besitzen alle
die unübliche
Eigenschaft, dass sie sehr ähnliche
DNA-Bindungs-Domänen aufweisen,
die selbst, obwohl sie unterschiedliche Effekte mediatisieren. HNF1α ist ein
Beispiel eines Homeodomänen-Proteins.
HNF1α dimerisiert
in Lösung
nachweislich mit sich selbst. Es scheint, dass die maximale transkriptionelle
Aktivierung durch HNF1α einen
neuen Dimerisations-Cofaktor benötigt.
Dieser Cofaktor, bekannt als der Dimerisierungs-Cofaktor von HNF1α (DcoH) bindet
selbst nicht an DNA, bindet aber an HNF1α.
-
HNF1α bindet an
DNA als ein Dimer; dies wurde durch Untersuchungen betreffend die
Aufreinigung und das Klonieren von HNF1α bestätigt. Andere Untersuchungen
zeigen, dass es ein DNA-bindendes Protein gab, welches an die HNF1α-Bindungsstelle
in Zel-len bindet,
welches nicht HNF1α RNA
aufweist. Das zweite Protein HNF1β ist
ein Homolog von HNF1α,
ist jedoch das Produkt eines separaten Gens.
-
Regulations-Untersuchungen
des HNF1α Promotors
zeigten, dass Bindungsstellen für
Transkriptions-Faktoren HNF3, AP1 und HNF4α essentiell für die Expression
von HNF1α sind
(Hansen und Crabtree, 1993). Es wurde demonstriert, dass HNF4α, auf dem
Chromosom 20 einem menschlichen Genom lokalisiert ist. Die vorliegenden
Erfinder schlagen vor, dass MODY1, von der man weiß, dass
sie mit dem Chromosom 20 verknüpft
ist, als ein Regulator der MODY3-Gen-Expression fungieren kann,
da solche Mutationen in HNF4α möglicherweise
verantwortlich sind für
die MODY1-Form der Diabetes.
-
HNF1α-Proteine
besitzen drei funktionale Regionen, nämlich die Dimerisierungs-,
Aktivierungs- und DNA-Bindungs-Domänen. Die Dimerisierungs-Domäne ist an
den ersten 32 Aminosäuren
des HNF1α-Proteins
lokalisiert. Die DNA-Bindungs-Domäne ist eine POU-ähnliche
Homeodomäne,
welche an eine 13 bp palindrom-artige DNA-Sequenz in den Promotoren der HNF1α bindenden
Proteine bindet (Courtois et al., 1988; Frain et al., 1989). Die
Konsensus-Sequenz für
diese HNF1α-Bindungs-Stelle
auf den Genen ist:
GTTAATNATTACC (SEQ ID Nr. 9)
-
Diabetes
mellitus verändert
die Transkription verschiedener Gene in vielen verschiedenen Geweben. Die
Mechanismen, welche diesen Veränderungen
in der Transkription zugrunde liegen, sind weitgehend unbekannt.
Ein Beispiel der veränderten
Transkription findet sich in der reduzierten Transkription des Albumingens
in Diabetes (Wanke et al., 1991). In jüngster Zeit wurde demonstriert,
dass HNF1α-Spiegel
in Diabetes reduziert sind, was zur Theorie führt, dass die verminderte Gen-Transkription
in Diabetes aufgrund des verminderten Spiegels des HNF1α vorliegt,
welcher ein Faktor ist, der kritisch für die Regulation der Leber-Albumin-Gen-Expression
ist. Man glaubt, dass dies auch in anderen Genen der Fall ist, welche
eine HNF1α-Verbindungs-Stelle
besitzen und durch Diabetes betroffen werden. Folglich scheinen
Veränderungen
der Menge an HNF1α bei
Diabetes die Expression von Genen zu beeinträchtigen, deren Expression durch
diesen Faktor in erster Linie reguliert werden.
-
Die
Expression des Insulin-Gens in erwachsenen Säugetieren ist in den β-Zellen in
den Pancreas-Inseln lokalisiert. Untersuchungen dieser Gene haben
eine kleine Region in dem Promotor, dem FF-Minienhancer, der in
der Lage ist, gewebspezifische Glukose responsive transkriptionale
Aktivität
einem Heterologen-Promotor zu verleihen, definiert (German et al.,
1990). Diese Minienhancer-Region besteht aus zwei primären regulatorischen
Elementen, der Far-Box und dem FLAT-Element, welche miteinander
interagieren, um die Transkription hochzuregulieren.
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Weitere
Analyse des FLAT-Elements zeigte, dass es ein Cluster von mehreren
cis-loci ist, welche diskrete positive und negative Effekte mediatisieren.
Der positive Locus ist charakterisiert als FLAT-F und seine Aktivität wird nur
beeinträchtigt,
wenn eine Mutation im negativen Locus FLAT-E vorliegt. Diese FLAT-F-Region ist
in der Lage, spezifisch an eine Vielzahl von DNA-bindenden Proteinen
zu binden. Die Sequenz von FLAT-F zeigt signifikante Ähnlichkeit
mit der Konsensus-Sequenz von HNF1α. Dies führte zu Untersuchungen, um
zu bestimmen, ob HNF1α selbst
eine Rolle in der transkriptionalen Regulation des Ratten-Insulin-Gens
spielen könnte.
Nachfolgend wurde gezeigt, dass eine HNF1α-Expression in der Pankreas-β-Zell-abgeleiteten
Insulinom-Zell-Linie HIT vorliegt. Es wurde gezeigt, dass HNF1α mit Ratten-Insulin-Gen
Enhancern bindet und diese transaktiviert, sofern sie eine HNF1α-Stelle enthalten.
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HEPATOCYTE NUCLEAR FACTOR
4α
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Der
Hepatocyte Nuclear Factor 4α (HNF4α) ist ein
weiterer Transkriptionsfaktor, der zuallererst mit der Leber assoziiert
ist, und eine limitierte Gewebs-Verteilung aufweist (Xanthopoulos
et al., 1991; Zhong et al., 1994). HNF4α kann die Transkription in verschiedenen
Nicht-Leber-Zell-Linien aktivieren, was darauf hindeutet, dass keine
leberspezifische Modifikation für
seine Funktion benötigt
wird (Sladek et AL., 1990).
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Es
wurde beobachtet, dass ein offensichtlicher Widerspruch zwischen
der molekularen Masse von HNF4α,
vorhergesagt gemäß der primären Sequenz
(50,6 kDa) (Sladek et al., 1990) und derjenigen bestimmt durch Gen-Elektrophorese
(54 kDa) vorliegt, was nahelegt, dass dieser Unterschied aufgrund
von post-translatorischen Modifikation(en) herrührt. Unter den vielen Typen
von post-translatorischen Modifikationen, welche die Gen-Expression
regulieren könnten,
wurde die meiste Aufmerksamkeit auf die Phosphorylierung fokussiert,
welche die Transkriptions-Faktor-Aktivität in vielerlei Hinsicht beeinflussen
kann (Hunter und Karin, 1992).
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Drei
hauptsächliche
Ebenen der Regulation wurden beschrieben: die Phosphorylierung kann
die DNA-Bindungsaktivität
beeinflussen (Boyle et al., 1991; Segil et al., 1991; Shuai et al.,
1994), das transkriptionelle Aktivierungspotential (Yamamoto et
al., 1988; Trautwein et al., 1993) bzw. die Translokation des Transkriptions-Faktors
vom Cytoplasma in den Zellkern (Metz und Ziff., 1991; Kerr et al.,
1991; Schindler et al., 1992; Shuai et al., 1992). Diese Möglichkeiten
schließen
sich in keinster Weise gegenseitig aus und prinzipiell kann die
Phosphorylierung verantwortlich sein für die gleichzeitige Regulieruang
verschiedener unterschiedlicher Ebenen. Mit der Ausnahme von bestimmten
Signal-Transkrptions-Proteinen (Darnell et al., 1994), waren alle Beispiele
dieses Typs der Regulation die Phosphorylierung an Serin- oder Threonin-Resten
involviert.
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Es
wurde demonstriert, dass die Aktivität von HNF4α post-translatorisch durch Tyrosin-Phosphorylierung
reguliert wird, wodurch ein Beispiel eines Nicht-Signal-Transduktions-Faktors,
moduliert durch diese Modifikation, zur Verfügung gestellt wird. Das HNF4α-Polypeptid
(SEQ ID Nr. 79) enthält
12 Tyrosin-Reste verstreut über
die DNA-Bindungs-Dimerisierungs- und die putativen Ligand-Bindungs-Domänen (Sladek
et al., 1990), welche potentielle Phosphorylierungs-Stellen sein
könnten.
Es scheint, dass die Tyrosin-Phosphorylierung von HNF4α für seine
DNA-Bindungs-Aktivität benötigt wird.
Es wurde gezeigt, dass die transkriptionelle aktive Form von HNF4α in spezifischen
subnukleären
Domänen
lokalisiert ist. Diese intranukleäre Verteilung hängt direkt
oder indirekt von Tyrosin-Phosphorylierung ab, was die Existenz
eines zusätzlichen
Kontroll-Mechanismus auf der Ebene des subnukleären Targetings, welche eine
Rolle in der Transkriptions-Regulation spielt, nahe legt.
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Der
Hepatocyte-Nuclear-Faktor 4α (HNF4α) ist ein
positiv-agierender Transkriptions-Faktor, der sehr früh in der embryonalen Entwicklung
exprimiert wird und essentiell für
die Entwicklung und Funktion der Leber ist (reviews in Sladek, 1993
und Sladek, 1994. Maus HNF4α mRNA
scheint im primären
Endoderm von implantierenden Blastocyten am Embryo-Tag 4–5 aufzutreten,
um der Leber und im Darm am Tag 8–9 (Duncan et al., 1994), während Mäuse, die
defizient hinsichtlich HNF4α sind,
nicht über
den 9. Tag nach der Zeugung hinaus überleben (Chen et al., 1994).
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HNF4α wurde auch
vorgeschlagen, verantwortlich zu sein, die Differenzierung der Zellen
letztendlich in Leberzellen zu bewirken (Nagy et al., 1994). In
erwachsenen Nagetieren ist HNF4α primär in der
Leber, Niere, im Darm lokalisiert und in Insekten findet sich HNF4α in äquivalenten
Geweben (Sladek et al., 1990; Zhong et al., 1993). Von HNF4α weiß man, dass
es eine große
Vielzahl von essentiellen Genen aktiviert, einschließend diejenigen,
involviert in den Cholesterol-Fettsäure- und Glukose-Metabolismus;
die Blutzirkulation; die Detoxifikations-Mechanismen; Hepatitis
B Virus-Infektionen und Leber-Differentiation (reviews finden sich
in Sladek, 1993 und Sladek, 1994).
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HNF4α ist ein
Mitglied der Superfamilie von Liganden-abhängigen Transkriptions-Faktoren, welche
die Steroid-Hormon-Rezeptoren, den Thyroid-Hormon-Rezeptor (TR),
den Vitamin A Rezeptor und den Vitamin D Rezeptor (VDR), wie auch
eine große
Anzahl von Rezeptoren einschließen,
für welche
Liganden bislang noch nicht identifiziert worden sind, die sogenannten
Orphan-Rezeptoren (reviews finden sich in Landers und Spelsberg,
1992; O'Malley und
Conneely, 1992; Parker, 1993; und Tsai und O'Malley, 1994). Alle Rezeptoren sind charakterisiert
durch zwei konservierte Domänen:
die Zinkfingerregion, welche DNA-Bindungen mediatisiert und eine
große
hydrophobe Domäne,
welche die Protein-Dimerisierung, Transaktivierung und das Liganden-Binden
mediatisiert.
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Ob
HNF4α auf
einen Liganden antwortet, ist nicht bekannt; es wurde jedoch gezeigt,
dass es die Transkription in der Abwesenheit eines exogen hinzugefügten Liganden
aktivieren kann (Hall et al., 1994; Kuo et al., 1992; Metzger et
al., 1993; Mietus et al., 1992; Reijnen et al., 1992; Sladek et
al., 1990). HNF4α ist
auch hochkonserviert innerhalb von Drosophila HNF4, welche 91% Aminosäure-Sequenz-Identität mit Ratten HNF4α in der DNA-Bindungsdomäne aufweist
und 68% Identität
in der großen
hydrophoben Domäne
(Zhong et al., 1993).
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Die
Mitglieder der Rezeptor Superfamilie wurden in einer Vielzahl von
Wegen klassifiziert, einer davon berücksichtigt ihre Fähigkeit,
mit sich selbst zu dimerisieren und mit anderen Mitgliedern der
Superfamilie. Beispielsweise binden die Steroidhormonen-Rezeptoren Glucocorticoid-,
Mineralocorticoid- und die Progesteron-Rezeptoren (GR, MR bzw. PR)
allesamt an DNA und Aktivieren die Transkription als Homodimer.
Sie liegen im Cytoplasma komplexiert mit den Heatshock-Proteinen
(HSP) vor, bis das Vorliegen des geeigneten Liganden den Komplex
zerstört,
was ermöglicht,
dass die Rezeptoren in den Kern translokalisieren (reviews in Freedman
und Luisi, 1993; O'Malley
und Tsai, 1993, und Tsai und O'Malley,
1994). Auf der anderen Seite binden der Retinolsäure-Rezeptor (RAR) und Retinol-X-Rezeptor
(RXR) wie auch VDR, der Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptor (PPAR)
und TR, welche nicht an HSP binden und primär im Kern vorliegen, allesamt DNA
und aktivierende Transkription nicht nur als homodimere sondern
auch als Heterodimere (reviews siehe Giguère, 1994; Parker, 1993; und
Stunnenberg, 1993). Verschiedene der nukleären Rezeptoren binden sehr ineffizient
an DNA, falls überhaupt,
solange sie als Homodimere vorliegen (RXRα, RAR, VDR, TR und PPAR), binden
jedoch gut an DNA in der Form von Heterodimeren (Reviews siehe Giguère, 1994
und Stunnenberg, 1993). Zumindest zwei der Rezeptoren (RAR und TR)
bilden Heterodimere in Lösung
mit RXRα (Hermann
et al., 199; Kurokawa et al., 1993; Zhang et al., 1992).
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Der
häufigste
Dimerisierungs-Partner für
all diese Rezeptoren ist RXRα.
Die dritte Klasse der Rezeptoren, identifiziert bis zum heutigen
Tage, liegt sowohl im Zellkern als auch im Cytoplasma vor und binden
in erster Linie an DNA als Monomere (NGFI-B, FTZ-F1, steroidogenischer
Faktor 1 [SF-1], und RORα1)
(Giguère et
al., 1995; Kurachi et al., 1994; Ohno et al., 1994).
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HNF4α ist sehr ähnlich zu
den Retinol-Rezeptoren, insbesondere zu RXRα, sowohl in der Aminosäure-Sequenz
als auch in der DNA-Bindung-Spezifität. Maus RXRα ist zu 60% identisch mit Ratten-HNF4α in der DNA-Bindungs-Domäne und zu
44% identisch in der großen
hydrophoben Domäne.
Im Vergleich ist RARα, welches
leicht mit RXRα heterodimerisiert,
61% identisch mit RXRα in
der DNA-Bindungs-Domäne
und nur zu 27% identisch in der großen hydrophoben Domäne (Mangelsdorf
et al., 1992). HNF4α und
RXRα wurden
auch als aufweisend Antwort-Elemente von zumindest sechs verschiedenen
Genen wie auch eine Konsensus-Stelle eines direkten Repeats von
AGGTCA, unterbrochen durch ein Nukleotid (bezeichnet als DR + 1)
identifiziert (Carter et al., 1994; Carter et al., 1993; Garcia
et al., 1993; Ge et al., 1994; Hall et al., 1994; Hall et al., 1994; Hall
et al., 1992; Kekule et al., 1993; Ladias, 1994; Lucas et al., 1991;
Nakshatri und Chambon, 1994; Widom et al., 1992). Die strukturellen
und funktionellen Ähnlichkeiten
von HNF4α und
RXRα legen
nahe, dass HNF4α möglicherweise
mit RXRα und/oder
weiteren Rezeptoren heterodimerisiert.
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Elektrophoretische
Mobilität-Shift-Analysen
(electrophoretic mobility shift analyses, EMSA) von HNF4α und RXRα-Proteinen,
exprimiert in vivo wie auch in vitro, zeigten, dass HNF4α tatsächlich nicht
mit RXRα in
irgendeinem der Vielzahl von Antwort-Elementen heterodimerisiert und, während HNF4α Homodimere
in Lösung
in der Abwesenheit der DNA ausbildet, es keine Heterodimere mit
RXRα ausbildet.
Es wurde des Weiteren gezeigt, das HNF4α nicht mit einer Vielzahl anderer
Rezeptoren auf DNA heterodimerisiert, was nahe liegt, dass das fehlende
Auftreten der Heterodimerisierung eine allgemeine Eigenschaft von
HNF4α darstellt.
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Diese
Untersuchungen führten
zur Hypothese, dass HNF4α eine
neue Subfamilie von nukleären
Rezeptoren definiert, welche derzeit exklusiv im Kern vorliegen,
in Lösung
existieren, DNA als Homodimere binden und keine heterodimere RXRα oder andere
Rezeptoren ausbilden.
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HNF4α ist ein
Mitglied der Steroid-Hormon-Rezeptor-Familie. Die Mitglieder dieser
Familie wurden klassifiziert gemäß der Aminosäure-Sequenz
im Fingergelenk des Zinkfingers (auch bezeichnet als die P-Box), eine
Region, welche bedeutsam ist für
das Erkennen der Sequenz der Mitte des Palindroms in den Hormon-Antwort-Elementen
(Forman und Samuels, 1990). Beispielsweise enthalten Mitglieder
der Thyroid-Hormon-Rezeptor-Subfamilie
die Aminosäure-Sequenz
EGCKG (SEQ ID Nr. 83) und binden an das Thyroid-Antwort-Element
(TRE). Mitglieder der Östrogen-Rezeptor-Subfamilie
enthalten die Aminosäuren
EGCKG (SEQ ID Nr. 84) und binden an Östrogen-Antwort- Elemente (ERE). Die
Sequenz von HNF4α ist
DGCKS (SEQ ID Nr. 85) und ist sehr ähnlich zu derjenigen des Thyroid-Antwort-Elementes.
Trotz dieser Ähnlichkeit
erscheint es, dass HNF4α nicht
an TRE bindet und auch nicht an ERE bindet, und dass der wirkliche
Ligand für
HNF4α bislang
noch nicht bestimmt wurde. Die Screening-Verfahren der vorliegenden Erfindung
werden den Fachmann auf dem Gebiet dazu bringen, solch einen Liganden
oder Liganden zutage zu fördern.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die Exon-Intron-Organisation und
die partielle Sequenz des menschlichen HNF4α-Gens. Darüber hinaus haben die Erfinder
die Exons, auf flankierenden Introns und die minimale Promotor-Region
auf Mutationen in einer Gruppe von 57 nicht miteinander mit japanischen
Subjekten gescreent, die an früh
ausbrechender Diabetes/MODY mit unbekannter Ursache litten. Die
Ergebnisse dieser Screens legen nahe, dass Mutationen in dem HNF1α-Gen möglicherweise
die früh
ausbrechende Diabetes/MODY in Japanern verursachen können, jedoch
weniger üblich
sind als Mutationen in dem HNF4α-/MODY3-Gen.
Die Information, die hier präsentiert
betreffend die Sequenz des HNF4α-Gens
und seine Promotor-Region wird die Suche nach Mutation in anderen
Populationen sowie Untersuchungen zur Rolle dieses Gens bei der
Bestimmung der normalen Pancreas-β-Zell-Funktion
ermöglichen.
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Des
Weiteren basiert das derzeitige Verständnis der MODY1-Form von Diabetes
auf Untersuchungen nur einer einzelnen Familie, dem R-W-Stammbaum.
Hier berichten die Erfinder von der Identifikation einer zweiten
Familie mit MODY1 und der ersten, in welcher eine detaillierte Charakterisierung
der Leber-Funktion vorgenommen wurde. Die vorliegenden Erfinder
demonstrieren, dass MODY1 in erster Linie eine Erkrankung der β-Zell-Funktion
ist; jedoch haben die Erfinder sichergestellt, dass Mutation in
HNF4α möglicherweise
zu sekretorischen Defekten von α-Zellen
wie auch β-Zellen
führen
oder zu einer Reduktion in der Langerhans-Inselchen- (pancreatic
islets) Masse.
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Hepatic Nuclear Factor
1β and DCoH
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Menschliches
HNF1β ist
ein Homeodomänen-enthaltender
Transkriptionsfaktor von 557 Aminosäuren (Typ A), wobei alternatives
Splicen zwei weitere Formen von 531 (Typ B) bzw. 399 Aminosäuren (Typ
C) erzeugt (Mendel et al., 1991a; De Simone et al., 1991; Rey Campos
et al., 1991; Bach und Yaniv, 1993). Die Nuklein- und Aminosäure-Sequenzen
für menschliches
HNF1β sind
in SEQ ID Nr. 128 bzw. SEQ ID Nr. 129 dargestellt. HNF1β ist strukturell
verwandt mit HNF1α und
fungiert als Homodimer oder Heterodimer mit HNF1α. Diese Dimere werden durch
das bifunktionale Protein, DcoH/PCBD (Mendel et al., 1991 b; Citron
et al., 1992) stabilisiert, welches an die Dimerisierungs-Domäne von HNF1
bindet und dabei einen heterotetrameren Komplex ausbildet und die
transkriptionelle Aktivität
verstärkt.
Als ein Homotetramer ist PCBD in die Regernation von Tetrahydrobiopterin
involviert, einem essentiellen Cofaktor der Phenylalanin-Hydroxylase und anderer
Mono-Oxygenasen, welche die Konversion von 4-Hydroxytetrahydrobiopterin
zu Quinonoid-dihydrobiopterin katalysieren (Citron et al., 1993;
Johnen et al., 1995). Der Verlust der Funktions-Mutation in PCBD
ist assoziiert mit einer seltenen autosomalen rezessiven Form der
milden Hyperphenylalaninämie.
HNF1β und DCoH
mRNA werden in Langerhans-Inselchen von Mäusen exprimiert, was impliziert,
dass sie zusammen mit HNF1α fungieren
können,
so dass sie die Gen-Expression in diesem Gewebe regulieren können. Menschliches
DcoH ist ein Protein von 104 Aminosäuren (einschließend das
Anfangs-Methionin) (Thöny
et al., 1995) und fungiert wie hier unten beschrieben.
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MODY-Typ Diabetes
ist eine Manifestation von Defekten in Hepatocyte Nuclear Factors
-
Es
ist etabliert, dass alle Formen von Typ 2-Diabetes mit merklichen
Insulin-sekretorischen-Defekten assoziiert sind, welche den Verlust
der Erstphasen-Antwort auf intravenöse Glukose einschließen, verzögerte oder
abgestumpfte Antworten auf die Aufnahme von vermischten Nahrungsmitteln,
den Verlust der normalen oszillatorischen Muster der Insulin-Sekretion
und erhöhte
Sekretion von Proinsulin und proinsulinartigen Produkten. Die molekulare
Basis dieser sekretorischen Defekte im Menschen ist unbekannt, obwohl
in Ratten gezeigt wurde, dass globale Veränderungen in der Gen-Expression in den
Inselchen von diabetischen und prädiabetischen Tieren vorliegen.
Eine solche globale Veränderung
ist die Reduktion in den Spiegeln der mRNAs, welche viele Langerhans-Inselchen-spezifische
Proteine kodieren. Dieser Defekt in der Gen-Expression wäre kompatibel mit verminderten
Spiegeln eines Master-Transkriptions-Faktors, dessen Spiegel die Expression
eines gesamten Arrays von untergeordneten Genen beeinträchtigen
würde.
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Die
vorliegende Erfindung sagt voraus, dass die β-Zell-Dysfunktion und die Insulinsekretorischen-Defekte,
assoziiert mit MODY3, als ein Ergebnis einer Mutation in HNF1α zu sehen
ist; des Weiteren wird demonstriert, dass die β-Zell-Dysfunktion assoziierten
mit MODY1 ein Ergebnis von Mutation in HNF4α ist.
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Die
Merkmale der MODY-Typ-Diabetes sind sehr ähnlich zu derjenigen der spät ausbrechenden
Typ 2 Diabetes. Folglich können
erworbene Defekte bei der Expression von HNF1α, HNF4α bzw. HNF1β leicht in spät ausbrechender
Diabetes auftreten und zur β-Zell-Dysfunktion
und Insulin-sekretorischen Defekten in dieser Form der Diabetes
führen.
Die Identifikation von Wirksubstanzen, welche die Transkription
von HNF1α, HNF1β bzw. HNF4α aktivieren,
wird therapeutisch für
die Behandlung von MODY wie auch für spät ausbrechende Typ 2-Diabetes
sein. Die vorliegende Erfindung stellt im Detail Verfahren für die Identifikation
solcher Wirksubstanzen dar, welche dann verwendet werden, um die
Expression von HNF1α,
HNF1β und
HNF4α zu verstärken, was
wiederum zu einer erhöhten
Transkription/Expression oder Aktivierung von β-Zell-Genen z.B. Insulin führen wird.
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Es
ist klar aus dem Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, dass Hepytocyte-Nuclear-Factors, ihre
Expression, Regulation und Modifikation weitreichende Implikationen
für Diabetes
aufweisen. Bis dato geht man davon aus, dass drei der vier Typen
von MODY-Diabetes, die bislang identifiziert wurden, die Gen-Expression
beeinträchtigen.
Andere Formen von MODY können
nicht ausgeschlossen werden, beispielsweise sagen genetische Verknüpfungsanalyse-Untersuchungen
das Vorliegen weiterer MODY-Gene voraus, wobei die chromosomale
Lokalisierung von diesen derzeit unbekannt ist.
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Die
absolute HNF4α-Abhängigkeit
des HNF1α-Promotors
in Verbindung mit dem Nachweis der Fähigkeit von HNF4α, die endogene
HNF4α-Expression
zu retten, ist ein Hinweis, dass HNF1α ein essentieller Regulator
von HNF1α ist
(6). Folglich wird die Aktivierung oder Repression
von HNF4α in
einer indirekten Aktivierung oder Repression von HNF1α resultieren.
Die vorliegende Erfindung erläutert
Verfahren zum Identifizieren von Faktoren verantwortlich für das Modulieren
der HNF4α-Expression
und/oder Aktivität.
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HNF1β, auch bekannt
als vHNF1, ist eng verknüpft
mit HNF1α und
ist in der Lage, Neterodimere mit HNF1α zu ausbilden. Die Dimerisierung
zwischen Mitgliedern von Klassen von Transkriptions-Faktoren erscheint
das Problem des Steuerns der Expression einer sehr großen Anzahl
von Genen zu lösen.
Ein offensichtlicher Vorteil der Dimerisierung-Fähigkeit eines Transkriptions-Faktors
ist, dass er eine Möglichkeit
bereitstellt, die Vielzahl der regulatorischen Mechanismen zu diversifizieren,
welche assoziiert sein können
mit einer einzelnen regulatorischen DNA-Bindungs-Stelle. Ein weiterer
Vorteil liegt in der Möglichkeit,
subtile Veränderungen
in den relativen Spiegeln der Expression von Mitgliedern eines Dimerisierungs-Paares
in einen substantiellen quantitativen Effekt für die Transkription zu translatieren.
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6 fasst
die unterschiedlichen Faktoren involviert in die Regulation der
Expression und die Aktivität der
HNF-Transkriptions-Faktoren wie oben beschrieben zusammen. Aus den
Untersuchungen der Erfinder kann geschlossen werden, dass Abweichungen
an irgendeinem Punkt entlang des Pfades oder von irgendwelchen Faktoren,
welchen diesen Pfad beeinträchtigen,
direkt oder indirekt in der β-Zell-Dysfunktion
und Diabetes mellitus münden
werden, entweder in Form von MODY oder als spätausbrechende Diabetes.
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Die
vorliegende Erfindung hat gezeigt, dass Mutationen in HNF1α klar verantwortlich
sind für
die Diabetes vom MODY3-Typ. Wie zuvor diskutiert, bindet HNF1α an DNA in
Form eines Dimers. Dies kann entweder ein Homodimer oder ein Heterodimer
mit HNF1β (SEQ
ID Nr. 80) sein. Die beiden Formen von HNF1α werden in vergleichbaren Mengen
in der Leber exprimiert, jedoch besteht eine dreifache Expression
von HNF1β in
der Niere im Vergleich zu HNF1α.
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HNF1β weist keine
transkriptionelle Aktivität,
wie sie HNF1α zugeordnet
werden kann, auf. Eine potentielle Konsequenz dieser Beobachtung,
in Kombination mit seiner Fähigkeit,
mit HNF1α zu
dimerisieren, ist, dass HNF1β wahrscheinlicherweise
ein negativer Regulator der HNF1α transkriptionalen
Aktivität
ist. Diese Beobachtung wird nahegelegt durch das Vorliegen von vHNF1
in Systemen, welche nicht die Mehrzahl der leberzellspezifischen
Genprodukte exprimieren (Baumhueter et al., 1988). Jedoch waren
Untersuchungen von Mendel et al., (1991) nicht in der Lage, diese
Beobachtung zu bestätigen.
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Die
Untersuchungen von Mendel et al., (1991) zeigten, dass ein Dimerisierungs-Cofaktor von HNF1α (DCoH) die
Stabilität
von HNF1α-Dimeren
verbessern kann. Folglich wird nahegelegt, dass DCoH das Potential
hat, die Aktivität
von HNF1α und/oder
HNF1β zu
begrenzen. Es gibt eine Reihe von Hypothesen, wie DCoH die HNF1α-Aktivierung der Transkription
beeinträchtigen
könnte.
HNF1α ist
ein Monomer in Lösung
und kann an DNA nur in Form eines Dimers binden, wobei das Vorliegen
von DCoH die Ausbildung der Dimeren HNF1α-Form begünstigt. Alternativ ist es plausibel,
dass DCoH eine konformatorische Veränderung in HNF1α induziert,
um einen potenteren transkriptionellen Aktivator zu erzeugen, entweder
direkt oder durch Ermöglichen
der Interaktion mit anderen Proteinen, beispielsweise HNF1β. Eine noch
weitere Alternative ist, dass DCoH die Rate des HNF1α-Abbaus vermindert,
und dadurch HNF1α stabilisiert
und die Effekte von HNF1α potenziert.
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Die
vorliegende Erfindung demonstriert, dass MODY4, welche zuvor nicht
charakterisiert worden war, eine Manifestation von Defekten in HNF1β ist. Die
vorliegende Erfindung beschreibt spezifische Mutationen in HNF1β, welche
zu MODY4 in bestimmten Individuen geführt haben. Im Lichte dieser
Beobachtungen werden hier Verfahren zur Identifikation und Isolation
von Faktoren beschrieben, welche in die Aktivität von HNF1β und DCoH involviert sind, unter
dem Gesichtspunkt, Einblick in therapeutische Eingriffe in Diabetes
zu erhalten.
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C. In vitro Screening
Assays für
Kandidaten-Substanzen
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Bestimmte
Aspekte der Erfindung betreffen Verfahren zur Bewertung von günstigen
Kandidaten-Substanzen, um Verbindungen zu identifizieren, welche
in der Lage sind, HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-mediatisierte
Transkription zu stimulieren. Solche Verbindungen werden in der
Lage sein, die Gen-Expression voranzutreiben, und man kann sagen,
dass sie hochregulierende Aktivität aufweisen. Insofern als die
erhöhte Gen- Expression, beispielsweise
des Insulin-Gens im Körper
so fungiert, dass dadurch die Symptome der Diabetes gelindert werden,
werden alle erdenklichen positiven Substanzen identifiziert durch
die Assays der vorliegenden Erfindung antidiabetische Wirkstubstanzen
sein. Vor dem Verabreichen an den Menschen würden solche Verbindungen streng
getestet unter Verwendung von konventionellen Tiermodellen, welche
dem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt sind.
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Erfolgreiche
Kandidaten-Substanzen können
in Abwesenheit von Mutationen in HNF1α, HNF1β oder HNF4α funktionieren, wobei in diesem
Fall die Kandidaten-Verbindung als ein „positiver Stimulator" von HNF1α, HNF1β bzw. HNF4α eingestuft
wird. Alternativ können
solche Verbindungen die Transkription in der Gegenwart von mutiertem
HNF1α, HNF1β bzw. HNF4α stimulieren,
und dabei die Effekte der Mutationen kompensieren, z.B. so zu fungieren,
dass sie den HNF1α-
und/oder HNF1β-
und/oder HNF4α-Mutanten-mediatisierten
Formen der Diabetes entgegenwirken und folglich als „ein HNF1α-Mutanten-Agonist", „HNF1β-Mutanten-Agonist" bzw. „HNF4α-Mutanten-Agonist" bezeichnet werden.
Verbindungen können
sogar entdeckt werden, welche alle drei diese Wirkungsweisen kombinieren.
Obwohl die Agonistenklasse von Verbindungen ultimativ die am meisten
wünschenswerte
zu sein scheint, werden Verbindungen in jeder anderen Klasse ebenfalls
wahrscheinlicherweise bedeutsame therapeutische Agenzien für die Anwendung
in der Stimulation der Gen-Expression und beim Kampf gegen MODY1,
MODY3, MODY4 und der spät
ausbrechenden Typ 2 Diabetes in menschlichen Subjekten sein.
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Kandidaten für HNF1α
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Da
für HNF1α hier gezeigt
wird, dass es mit dem MODY3-Typ verknüpft ist, ist ein Verfahren,
durch welches eine Kandidaten-Substanz identifiziert werden soll,
welche in der Lage ist, die HNF1α-mediatisierte Transkription
in Diabetes zu stimulieren eines, welches auf spezifischem Protein-an-DNA-Binden
basiert ist. Dementsprechend kann man, um solch einen Assay durchzuführen, eine
HNF1α-bindende
Protein-Zusammensetzung herstellen, wie z.B. rekombinantes HNF1α, und die
Fähigkeit
einer Kandidaten-Substanz
bestimmen, die HNF1α-Protein-Bindung
an ein DNA-Segment zu verstär ken,
einschließend
eine komplementäre HNF1α-bindende
Sequenz, d.h., die Stärke
der Bindungs-Affinität
eines Protein-zu-DNA-Komplexes zu vergrößern.
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Dies
würde im
Allgemeinen erreicht werden unter Verwendung zweier paralleler Assays,
wobei einer davon HNF1α und
die spezifische DNA allein enthält
und einer davon HNF1α,
DNA und die Kandidaten-Substanz-Zusammensetzung enthält. Man
würde jeden
Assay unter Bedingungen durchführen
und über
einen Zeitraum, welcher effektiv ist, die Ausbildung von Protein-zu-DNA-Komplexen
zu ermöglichen
und man würde anschließend die
gebundenen Protein-zu-DNA-Komplexe von jeglichem ungebundenen Protein
oder jeglicher ungebundenen DNA trennen und die Menge der Protein-zu-DNA-Komplexe messen.
Ein Anstieg in der Menge der gebundenen Protein-zu-DNA-Komplexe ausgebildet
in der Gegenwart der Kandidaten-Substanz, wäre ein Hinweis dafür, dass
die Kandidaten-Substanz in der Lage ist, HNF1α-Binden voranzutreiben und folglich
in der Lage ist, die HNF1α-mediatisierte
Transkription stimulieren.
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In
solchen Bindungs-Assays kann die Menge des Protein-zu-DNA-Komplexes
gemessen werden nach der Entfernung der ungebundenen Spezies durch
Nachweis eines Labels, wie z.B. eines radioaktiven oder enzymatischen
Labels, welcher in die ursprüngliche
HNF1α-Protein-Zusammensetzung
oder das rekombinante Protein oder ein HNF1α-enthaltendes DNA-Segment eingebracht
worden ist. Alternativ könnte
man den Proteinteil des Komplexes mit Hilfe eines Antikörpers gerichtet
gegen das Protein, wie hier offenbart, nachweisen.
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Bevorzugte
Bindungs-Assays sind diejenigen, in welchen entweder das HNF1α-Protein, das rekombinante
Protein oder die aufgereinigte Zusammensetzung oder das HNF1α-enthaltende
DNA-Segment an eine feste Unterlage gebunden sind und mit der anderen
Komponente in Kontakt gebracht werden, um eine Komplex-Ausbildung
zu ermöglichen.
Ungebundene Protein- oder DNA-Komponenten werden dann von den Protein-zu-DNA-Komplexen
durch Waschen abgetrennt und die Menge des verbleibenden gebundenen
Komplexes könnte
durch Nachweis des Labels oder mit Hilfe von Antikörpern quantifiziert
werden. Solche DNA-Bindungs-Assays bilden eine Grundlage von Filter-Bindungs-
und Mikrotiter-Platten-Typ-Assays und können in halbautomatisierter
Art und Weise durchgeführt
werden, um die Analyse einer großen Vielzahl von Kandidaten-Substanzen
in einem kurzen Zeitraum zu ermöglichen.
Elektrophorese-Verfahren,
wie z.B. der Gel-Shift-Assay, der hier offenbart wird, könnten auch
eingesetzt werden, um ungebundenes Protein oder DNA von gebundenen
Protein-zu-DNA-Komplexen
zu trennen, jedoch sind solche arbeitsintensiven Verfahren nicht bevorzugt.
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Assays,
wie die oben beschriebenen, sind ursprünglich, darauf gerichtet, positive
Stimulator-Kandidaten-Substanzen zu identifizieren und adressieren
nicht selbst die Aktivität
der Substanz in der Gegenwart von HNF1α-Mutanten. Jedoch können sich
solche positiven Regulatoren auch herausstellen als solche, die
als HNF1α-Mutanten-Agonisten
fungieren, und in jedem Fall wahrscheinlich für die transkriptionelle Promotion, entweder
in vitro oder in vivo wirken würden.
Positive Regulatoren würden
wahrscheinlich weiter untersucht, um die Effekte von HNF1α-Mutanten
auf ihre Wirkweise zu bewerten, beispielsweise durch Ausbrechen
eines zellulären
Reporter-Gen-Assays wie z.B. diejenigen, die unterschrieben werden.
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Virtuell
kann jede Kandidaten-Substanz analysiert werden durch diese Verfahren,
einschließend
Verbindungen, welche mit HNF1α bindenden
Protein(en) wechselwirken, mit HNF1α oder Protein zu DNA-Komplexen,
und solche Substanzen wie z.B. Enzyme können durch physikalische Veränderung
einer der vorliegenden Strukturen wirken. Beispielsweise kann jede
Verbindung, die aus natürlichen
Quellen, wie z.B. Pflanzen, Tieren oder sogar aus Meeres-, Wald-
oder Boden-Proben, isoliert worden ist, in solchen Assays untersucht werden,
und gleiches gilt für
synthetische chemische oder rekombinante Proteine.
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Ein
weiteres potenzielles Verfahren zum Stimulieren der HNF1α-mediatisierten
Transkription ist, eine HNF1α-Protein-Zusammensetzung
herzustellen, und die Protein-Zusammensetzung
in einer Art und Weise zu modifizieren, welche effektiv ist, das
HNF1α-Protein-Binden
an ein DNA-Segment zu modifizieren, welche die HNF1α-Protein-Bindungs-Sequenz
enthält.
Die Bindungs-Assays würden
parallel durchgeführt, ähnlich zu denjenigen
wie oben beschrieben, was ermöglicht,
dass natives und modifiziertes HNF1α-bindendes Protein miteinander
verglichen würden.
Zusätzlich
zu Phosphatasen und Kinasen können
andere Substanzen einschließen
Proteasen und chemische Wirksubstanzen eingesetzt werden, um das
HNF1α-bindende
Protein zu modifizieren. Die vorliegende Erfindung öffnet mit
dem Klonieren von Mutanten-HNF1α-cDNA auch den Weg zum
genetischen Erzeugen von HNF1α-Protein,
um die Gen-Transkription
in Diabetes voranzutreiben. In dieser Hinsicht wird die Mutation
von potentiellen Phosphorylierungs-Stellen und/oder die Modifikation
oder Deletion anderer Domänen
ins Auge gefasst.
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Kandidaten für das HNF1α-Binden
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Die
Kriterien, die oben dargelegt sind, hinsichtlich des Screenens für Modulatoren
von HNF1α gelten auch
für HNF4α. HNF4α ist ein
Mitglied der Steroid-Hormon-Rezeptor-Superfamilie, jedoch ist der Ligand
für HNF4α unbekannt.
Die Identifikation des endogenen Liganden für HNF4α-Binden wäre ein wichtiger Schritt in Richtung
des Aufklärung
des Mechanismus der eukaryontischen Gen-Steuerung und würde auch
biomedizinische Erkenntnis zur Verfügung stellen mit einem bedeutsamen
Werkzeug, durch welches die spezifische Gen-Expression reguliert
werden könnte.
Solch eine Entwicklung würde
zu verschiedenen bedeutsamen Anwendungen in pharmazeutischer und
biotechnologischer Industrie führen.
Obwohl viele Anwendungen angedacht sind, wäre eine besonders bedeutsame
Anwendung diejenige in Form der zentralen Komponente in einem Screening-Assay,
um neue Klassen von pharmakologisch aktiven Substanzen zu identifizieren,
welche eingesetzt werden können,
um die Transkription von Genen zu manipulieren und insbesondere
voranzutreiben, deren Expression in Diabetes verändert ist.
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Folglich
wäre HNF1α von großer Bedeutung
für die
Identifizierung von Wirksubstanzen, um MODY und Typ 2 Diabetes zu
bekämpfen.
Ein Antidiabetes-Wirkstoff, isoliert durch Screening-Verfahren der
vorliegenden Erfindung, würde
so fungieren, dass er die zelluläre
Transkription oder Funktion von HNF4α vorantreiben würde, was
wiederum dazu dienen würde,
die Transkription der Gene zu steigern, deren Aktivität durch HNF4α reguliert
wird (beispielsweise HNF1α)
wodurch die Transkription der Gene involviert in Diabetes verstärkt würde und
die Symptome der Diabetes gelindert würden.
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Kandidaten für HNF1β-Bindung
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Die
Kriterien, die oben dargelegt sind hinsichtlich des Screenens für Modulatoren
von HNF1α und HNF4α gelten auch
für HNF1β. HNF1β umfasst
557 Aminosäuren
und ist strukturell verwandt mit HNF1α und fungiert als ein Homodimer
bzw. Heterodimer mit HNF1α.
Diese Dimere werden durch DCoH stabilisiert. Die Identifizierung
von Faktoren, welche diese Dimerisierung beeinflussen oder irgendwelchen
der Faktoren, involviert in den heterotetrameren Komplex, werden
bedeutsame Verbindungen für
die Modulation der transkriptionellen Aktivität zur Verfügung stellen. Solch eine Entwicklung
würde zu
einer Vielzahl von bedeutsamen Anwendungen in der pharmazeutischen
und biotechnologischen Industrie führen. Obwohl viele Anwendungen angedacht
sind, wäre
eine insbesonders bedeutsame Anwendung diejenige als zentrale Komponente
in Screening-Assays,
um neuen Klassen von pharmakologischer aktiven Substanzen zu identifizieren,
welche eingesetzt werden könnten,
um die Transkription von Genen zu manipulieren und insbesondere
voranzutreiben, deren Expression in Diabetes verändert wird.
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Folglich
wäre HNF1β von großer Bedeutung
für die
Identifizierung von Genen, um MODY- und Typ 2-Diabetes zu bekämpfen. Ein
Anti-Diabetes Wirkstoff, isoliert durch die Screening-Verfahren
der vorliegenden Erfindung, würde
so fungieren, dass er die zelluläre
Transkription oder Funktion von HNF1β vorantreibt, was wiederum dazu
dienen würde,
die Transkription von Genen zu verstärken, deren Aktivität durch
HNF1β reguliert
wird (beispielsweise HNF1α),
und dadurch würde
die Transkription von Genen involviert in Diabetes verstärkt werden
und die Symptome der Diabetes würden
gelindert werden.
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D. Reporter-Gene und Zell-basiertes
Screening-Assays
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Zelluläre Assays
sind auch verfügbar
zum Screening von Kandidaten-Substanzen, um diejenigen zu identifizieren,
die in der Lage sind, HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-mediatisierte Transkription
bzw. Gen-Expression zu stimulieren. In diesen Assays kann die verstärkte Expression
von irgendeinem natürlichen
oder heterologen Gen unter der Steuerung eines funktionellen HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Proteins
als ein Maß für die stimulatorische
Aktivitäteingesetzt
werden, obwohl die Anwendung von Reporter-Genen bevorzugt wird. Ein Reporter-Gen
ist ein Gen, welches seiner rekombinanten Wirtszelle einen fertig
verfügbaren
Phenotyp verleiht, welcher nur unter spezifischen Bedingungen zutage
tritt. Im vorliegenden Fall wird das Reporter-Gen, welches unter der
Steuerung eines funktionellen HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Proteins steht, im Allgemeinen unter
den Bedingungen von MODY3, MODY4 bzw. MODY1 Diabetes zurückgedrängt und
wird im Allgemeinen in MODY3-, MODY4 bzw. MODY1-Nicht-Diabetes-Zuständen exprimiert
werden.
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Reporter-Gene
sind Gene, welche ein Polypeptid kodieren, welches sonst nicht von
der Wirtszelle produziert wird, welches nachweisbar ist durch Analyse
der Zellkultur, beispielsweise durch fluorometrische, radioisotopische
oder spektrophotometrische Analyse der Zellkultur. Beispiele auf
die Enzyme schließen
Luziferasen, Transferasen, Esterasen, Phosphatasen, Proteasen (Tissue
Plasminogen-Aktivator oder Urokinase) sowie andere Enzyme ein, welche
in der Lage sind, durch ihre physikalische Präsenz oder funktionelle Aktivität nachgewiesen
zu werden. Ein häufig
eingesetztes Reporter-Gen ist Chloramphenikol-Azetyltransferase
(CAT), welches mit einem radiogelabelten Substrat eingesetzt werden
kann oder Luziferase, welches fluorometrisch gemessen wird.
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Eine
weitere Klasse von Reporter-Genen, welche einer Wirtszelle nachweisbare
Charakteristika verleihen, sind diejenigen, welche Polypeptide,
im Allgemeinen Enzyme, kodieren, welche ihre Transformanten resistent
gegen Toxine machen, beispielsweise das Neo-Gen, welches die Wirtszellen
gegen toxische Spiegel des Antibiotikums G418 schützt, sowie
Gene, welche Dihydrofolat-Reduktase kodieren, welche Resistenz gegen
Methotrexat verleiht. Gene dieser Klasse sind nicht im Allgmeinen
bevorzugt, da der Phenotyp (Resistenz) nicht eine günstige oder
schnelle quantitative Ausgabeinformation zur Verfügung stellt.
Resistenz gegen ein Antibiotikum oder ein Toxin benötigt Tage
in Zellkultur zur Bestätigung
oder komplexe Assay-Prozeduren, falls eine weitere Bestimmung neben
einer biologischen durchgeführt
werden muss.
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Weitere
Gene von Potential zur Anwendung in Screening-Assays sind diejenigen,
die in der Lage sind, Wirtszellen zu transformieren, so dass sie
einzigartige Zelloberflächen-Antigene exprimieren,
beispielsweise virale Env-Proteine, wie z.B. HIV gp 120 oder Herpes
gD, welche in Immunoassays leicht nachweisbar sind. Jedoch sind
Antigen Reporter nicht bevorzugt, da sie, anders als Enzyme, nicht
katalytisch sind und folglich ihre Signale nicht amplifizieren.
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Die
Polypeptid-Produkte des Reporter-Gens werden sekretiert, entweder
intrazellulär
oder – wie
oben erwähnt – als Membran
gebundene Polypeptide. Falls das Polypeptid nicht herkömmlich sekretiert
wird, wird es an eine heterologe Signalsequenz fusioniert, um die
Verarbeitung und Sekretion zu ermöglichen. Unter anderen Umständen wird
das Signal modifiziert, um Sequenzen zu entfernen, welche die Sekretion
behindern. Beispielsweise würde
das Herpes gD Hüll-Protein
modifiziert durch ortsspezifische Deletion seiner Transmembran-bindenden
Domäne,
was seine Sekretion ermöglicht
(
EP 139,417A ).
Diese verkürzte
Form des Herpes gD-Proteins ist nachweisbar im Kulturmedium in Form
konventioneller Immunoassays. Vorzugsweise werden die Produkte des
Reporter-Gens in intrazellulären
oder Membran-Kompartementen eingefangen. Sie können dann an einen Kultur-Behälter fixiert
werden, beispielsweise an Mikrotiter-Wells, in welchen sie kultiviert werden,
gefolgt von der Zugabe einer ein nachweisbares Signal erzeugenden
Substanz, wie z.B. eines chromogenen Substrates für Reporter-Enzyme.
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Der
Transkriptions-Promotions-Prozess, welcher in seiner Gesamtheit
zur verstärkten
Transkription führt,
wird als „Aktivierung" bezeichnet. Der
Mechanismus, mit welchem eine erfolgreiche Kandidaten-Substanz fungiert,
ist nicht von Bedeutung, da es die Aufgabe ist, die HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-mediatisierte Gen-Expression
voranzutreiben oder selbst die Gen-Expression in der Gegenwart von
Mutanten-HNF1α-, HNF1β-, oder HNF4α-Gen-Produkten,
mit welchen Mitteln auch immer, voranzutreiben.
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Um
einen geeigneten Vektor oder ein geeignetes Plasmid zu erzeugen
zur Anwendung in solchen Assays, würde man den HNF1α enthaltenden
Promotor, entweder als Hybrid oder den nativen HNF1α-Promotor an
ein DNA-Segment ligieren, welches das Reporter-Gen kodiert, und
zwar mit Hilfe konventioneller Verfahren. Ähnliche Assays werden auch
ins Auge gefasst unter Verwendung von HNF1β- und HNF1α-Promotoren. Die HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Promotor-Sequenzen
können
durch in vitro Synthese erhalten werden oder von genomischer DNA
erhalten werden und sollten strangaufwärts vom Start-Kodon des Reporter-Gens
ligiert werden. Die vorliegende Erfindung stellt die Promotor-Region
für menschliches
HNF1α zur
Verfügung,
ein Vergleich der Sequenz der Promotor-Region der menschlichen,
Ratten-, Maus-, Huhn- und Frosch-HNF1α- Gene wird in 22 dargestellt.
Es wird hier auch ein Vergleich zur Verfügung gestellter Sequenzen der
Promotor-Regionen des menschlichen bzw. des Maus-HNF4α-Gens (13). Die partielle Sequenz des menschlichen
HNF1β-Gens
einschließend
den Promotor wurde auch von den vorliegenden Erfindern identifiziert
und in der Gen-Bank
Datenbank unter den Zugangs-Nummern U90279-90287 und 096079 hinterlegt.
Irgendeiner dieser Promotoren kann insbesondere in der vorliegenden
Erfindung bevorzugt sein. Eine AT-reiche TATA-Box-Region könnte auch
eingesetzt werden und sollte zwischen der HNF-Sequenz und dem Reporter-Gen-Start-Kodon
lokalisiert sein. Die Region 3' zu
kodierenden Sequenz für
das Reporter-Gen wird idealerweise eine Transkriptions-Terminations-
und eine Polyadenylierungsstelle aufweisen. Der Promotor und das Reporter-Gen
können
in einen replizierbaren Vektor insertiert sein und in einen Klonierungs-Wirt
wie z.B. E. coli transfiziert werden, der Wirt kann kultiviert werden
und der replizierte Vektor zurückgewonnen
werden, um hinreichende Mengen der Konstruktion für spätere Transfektion
in einen geeigneten eukaryontischen Wirt zu präparieren.
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Wirtszellen
zur Anwendung in Screening-Assays der vorliegenden Erfindung werden
im allgemeinen Säugetier-Zellen
sein und sind bevorzugte Zell-Linien, welche im Zusammenhang mit
transienten Transfektions-Untersuchungen eingesetzt werden können. Zell-Linien
sollten relativ leicht in Kulturen im Groß-Maßstab zu kultivieren sein.
Auch sollten sie so wenig nativen Hintergrund wie möglich enthalten,
berücksichtigt
man die Natur des Reporter-Polypeptids. Beispiele schließen die
Hep G2, VERO-, Hela-, menschliche embryonen Nieren (human embryonic
kidney HEK)-293-, CHO-, WI38-, BHK-, COS-7-, und MDCK-Zell-Linien
ein, wobei Affen CV-1-Zellen insbesondere bevorzugt sind.
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Des
Screening Assay wird typischerweise durchgeführt durch Kultivieren von rekombinanten
Wirtszellen in der Gegenwart und in Abwesenheit von Kandidaten-Substanzen
und Bestimmen der Menge oder der Aktivität des Reporter-Gens. Um die
Kandidaten-Substanzen
zu Assay, welche in der Lage sind, ihre Effekte in der Gegenwart
von mutanten HNF1α-,
HNF1β- und/oder
HNF4α-Gen-Produkten
auszuüben,
würde man
serielle molare Verhältnisse
solcher Gen-Produkte, welche HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-mediatisierte
Expression verändern,
durchführen.
Man würde
idealerweise den Reporter-Signal-Spiegel nach einem Inkubations-Zeitraum
messen, welcher hinrei chend ist, um die Mutanten-mediatisierte Repression
der Signal-Expression in Kontrollen, allein inkubiert mit Mutanten,
zu demonstrieren. Zellen, welche verschiedene Anteile von Kandidaten-Substanzen
enthalten, würden
dann ausgewertet hinsichtlich der Signal-Aktivierung im Vergleich zu
den Unterdrückten
spiegeln.
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Kandidaten,
welche dosis-abhängige
Verstärkung
der Reporter-Gen-Transkription oder der Expression demonstrieren,
werden dann zur weiteren Auswertung als klinische, therapeutische
Wirksubstanzen ausgewählt.
Die Stimulation der Transkription kann in der Abwesenheit von Mutanten
von HNF1α,
HNF1β oder HNF4α beobachtet
werden, wobei in diesem Fall die Kandidaten-Verbindung ein positiver
Stimulator der HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Transkription
sein könnte.
Alternativ könnte
die Kandidaten-Verbindung
nur eine Stimulation in der Gegenwart von mutiertem HNF1α-, HNF1β- oder mutiertem
HNF4α-Protein
sein, was anzeigen würde,
dass sie so fungieren würde,
dass sie der Mutations-mediatisierten Unterdrückung der Gen-Expression entgegenwirken
würde.
Kandidaten-Verbindungen einer jeden Klasse könnten bedeutsam als therapeutische
Wirksubstanzen sein, welche die Gen-Expression stimulieren würden und
dadurch MODY und Typ 2 Diabetes bekämpfen könnten.
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E. Nukleinsäuren
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Wie
in den Beispielen beschrieben, offenbart die vorliegende Erfindung
das Gen an der MODY3-Stelle von Chromosom 12, die MODY4-Stelle als
eine die assoziiert ist mit HNF1β,
und das Gen an der MODY1-Stelle von Chromosom 20. Mutationen in
diesen Genen sind verantwortlich für Diabetes. Die vorliegende
Erfindung offenbart Mutationen in den HNF1α-, HNF1β- und HNF4α-Genen, identifiziert durch
PCR-Techniken. Das Gen für
die MODY3-Stelle wurde zum ersten Mal identifiziert als Hepytocyte-Nuclear-Faktor 1α, hier auch
als HNF1α bezeichnet.
Das Gen für
die MODY1-Stelle wurde als Hepatocyte-Nuclear-Faktor 4α (HNF4α) identifiziert.
Das Gen für
die MODY4 Stelle wurde als Hepatocyte-Nuclear-Faktor 1β (HNF1β) identifiziert.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung finden die Nukleinsäure-Sequenzen, die hier offenbart
werden, Einsatz als Hybridisierungs-Sonden oder Amplifikations-Primer. In bestimmten
Ausführungsformen
bestehen diese Sonden und Primer aus Oli gonukleotid-Fragmenten.
Solche Fragmente sollten hinreichend an Länge sein, um eine spezifische
Hybridisierung an RNA oder DNA-Proben extrahiert als Gewebe zur Verfügung zu
stellen. Die Sequenzen werden typischerweise 10–20 Nukleotide lang sein, können aber
auch länger
sein. Längere
Sequenzen, beispielsweise 40, 50, 100, 500 und sogar bis zur vollen
Länge sind
für bestimmte
Ausführungsformen
bevorzugt.
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Nukleinsäure-Molekule
mit zusammenhängenden
Abschnitten von ungefähr
10, 15, 17, 20, 30, 40, 50, 60, 75 oder 100 oder 500 Nukleotiden
aus einer Sequenz, ausgewählt
aus der Gruppe umfassend SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr.
5, SEQ ID Nr. 7, HNF1α und
dessen Mutanten, werden ins Auge gefasst. In anderen Ausführungsformen
werden Nukleotide von einer Sequenz, ausgewählt aus der Gruppe umfassend SEQ
ID Nr. 78, SEQ ID Nr. 34, SEQ ID Nr. 36, SEQ ID Nr. 38, SEQ ID Nr.
40, SEQ ID Nr. 42, SEQ ID Nr. 44, SEQ ID Nr. 46, SEQ ID Nr. 48,
SEQ ID Nr. 50, SEQ ID Nr. 52, SEQ ID Nr. 54, HNF1α und dessen
Mutanten, ins Auge gefasst. In noch anderen Ausführungsformen werden Nukleotide
einer Sequenz, ausgewählt
aus der Gruppe umfassend SEQ ID Nr. 128, HNF1β und dessen Mutanten, ins Auge
gefasst. Moleküle,
welche komplementär
zu den oben erwähnten
Sequenzen sind und welche an diese Sequenzen unter Bedingungen hoher Stringenz
binden, werden auch ins Auge gefasst. Diese Sonden sind bedeutsam
für eine
Vielzahl von Hybridisierungs-Ausführungsformen, wie z.B. Southern
und Northern Blotting. In einigen Fällen ist ins Auge gefasst, dass
Sonden verwendet werden könnten,
um an multiple Target-Sequenzen zu binden, ohne ihre Fähigkeit, effektiv
Diabetes (MODY1, MODY3 und MODY4) zu diagnostizieren, in Frage zu
stellen. In bestimmten Ausführungsformen
ist ins Auge gefasst, dass multiple Sonden zur Hybridisierung einer
einzelnen Probe verwendet werden können.
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Verschiedene
Sonden und Primer können
für die
offenbarten Nukleotid-Sequenzen konzipiert werden. Primer können von
irgendeiner Länge
sein, sind jedoch typischerweise 10–20 Basen an Länge. Durch
Zuordnen von numerischen Werten zu einer Sequenz, beispielsweise
ist der erste Wert Rest 1, der zweite Rest 2, etc., kann ein Algorithmus
definierend alle Primer vorgeschlagen werden:
n to n + y,
worin
n eine ganze Zahl ist von eins bis zur letzten Nummer der Sequenz
und y ist die Länge
des Primers minus eins, wobei n + y nicht über die letzte Nummer der Sequenz
hinausgeht. Folglich korrespondieren für ein 10-mer die Sonden mit
den Basen 1 bis 10, 2 bis 11, 3 bis 12 ... und so weiter. Für ein 15-mer
korrespondieren die Sonden die Basen 1 bis 15, 2 bis 16, 3 bis 17
... und so weiter. Für
ein 20-mer korrespondieren die Sonden mit den Basen 1 bis 20, 2
bis 21, 3 bis 22 ... und so weiter.
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Die
Werte von n in dem Algorithmus oben für die Nukleinsäure-Sequenzen
sind: SEQ ID Nr. 1, n = 3238 für
HNF1α, SEQ
ID Nr. 78, n = 1441 für
HNF4α, SEQ
ID Nr. 128 für
HNF1β.
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Die
Verwendung einer Hybridisierungssonde von zwischen 17 und 100 Nukleotiden
an Länge
ermöglicht
die Ausbildung eines Duplex-Moleküls, das sowohl stabil als auch
selektiv ist. Moleküle
mit komplementären
Sequenzen über
Abschnitte von mehr als 20 Basen an Länge sind im allgemeinen bevorzugt,
um die Stabilität
und Selektivität
des Hybrids zu erhöhen
und dadurch die Qualität
und den Grad eines speziell erhaltenen Hybrid-Moleküls zu verbessern.
Man wird im Allgemeinen bevorzugen, Nukleinsäure-Moleküle zu konzipieren mit Stücken von
20 bis 30 Nukleotiden oder sogar längeren Stücken, wo dies gewünscht wird.
Solche Fragmente können
leicht hergestellt werden, beispielsweise durch direktes Synthetisieren
des Fragmentes mit chemischen Mitteln oder durch Einbringen ausgewählter Sequenzen
in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Produktion.
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Dementsprechend
können
die Nukleotid-Sequenzen der Erfindung eingesetzt werden hinsichtlich
ihrer Fähigkeit,
selektiv Duplex-Moleküle
mit komplementären
Abschnitten von Genen oder RNAs auszubilden, oder um Primer zur
Amplifikation von DNA oder RNA aus Geweben zur Verfügung zu
stellen. Abhängend
von der angedachten Anwendung wird man wünschen, verschiedene Bedingungen
der Hybridisierung einzusetzen, um variierende Grade der Selektivität einer
Sonde gegenüber
einer Target-Sequenz zu erreichen.
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Für Anwendungen,
welche hohe Selektivität
benötigen,
wird man typischerweise wünschen,
relativ stringente Bedingungen einzusetzen, um die Hybride zu formen,
beispielsweise wird man relativ niedrige Salz- und/oder hohe Temperatur-Bedingungen auswählen, wie
z.B. bereitgestellt durch ungefähr
0,02 M bis ungefähr
0,10 M NaCl bei Temperaturen von ungefähr 50°C bis ungefähr 70°C. Solche Bedingungen hoher
Stringenz tolerieren wenig, falls überhaupt Mismatches zwischen
der Sonde und dem Templat oder dem Target-Strang und wären speziell
geeignet zum Isolieren von spezifischen Genen oder zum Nachweis
spezifischer mRNA-Transkripte. Es ist allgemein anerkannt, dass
Bedingungen stringente gemacht werden können durch die Zugabe von wachsenden
Mengen an Formamid.
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Für bestimmte
Anwendungen, beispielsweise für
die Substitution von Nukleotiden durch ort-spezifische Mutagenese,
wird akzeptiert, dass niedrige, stringente Bedingungen benötigt werden.
Unter diesen Bedingungen kann die Hybridisierung eintreten, selbst
wenn die Sequenzen des Sonden- bzw. Target-Strangs nicht perfekt
komplementär
miteinander sind, sondern Mismatches an der einen oder anderen Position
auftreten. Die Bedingungen können
weniger stringent gemacht werden durch Erhöhen der Salz-Konzentration und absenken
der Temperatur. Beispielsweise könnte
ein Zustand mittlerer Stringenz zur Verfügung gestellt werden durch
ungefähr
0,1 bis 0,25 M NaCl bei Temperaturen von ungefähr 37°C bis ungefähr 55°C, wohingegen niedrig stringente
Bedingungen bereitgestellt werden könnten durch ungefähr 0,15
M bis ungefähr
0,9 M Salz, bei Temperaturen, welche von ungefähr 20°C bis ungefähr 55°C reichen. Folglich können die
Hybridisierungsbedingungen leicht manipuliert werden, abhängend von
den gewünschten
Ergebnissen.
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In
anderen Ausführungsformen
kann die Hybridisierung erreicht werden unter Bedingungen von beispielsweise
50 mM Tris-HCl (pH 8,3), 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
1,0 mM Dithiothreitol, bei Temperaturen zwischen ungefähr 20°C bis ungefähr 37°C. Andere
Hybridisierungs-Bedingungen, die eingesetzt werden, könnten ungefähr 10 mM
Tris-HCl (pH 8,3),
50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, bei Temperaturen,
welche von ungefähr 40°C bis ungefähr 72°C reichen,
einschließen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird es von Vorteil sein, Nukleinsäure-Sequenzen der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit geeigneten Mitteln, wie z.B. einem Label zum
Bestimmen der Hybridisierung einzusetzen. Eine große Vielzahl
geeigneter Indikator-Mittel ist im Stand der Technik wohlbekannt,
einschließend fluoreszierende,
radioaktive, enzymatische oder andere Liganden wie z.B. Avidin/Biotin,
welche in der Lage sind, nachgewiesen zu werden. In bevorzugten
Ausführungsformen
mag man wünschen,
einem fluoreszenten Label oder ein enzymatisches Tag, wie z.B. Urease,
Alkalinphosphatase oder Peroxid einzusetzen, anstelle von radioaktiven
oder sonst wie Umwelt-unerwünschten
Reagenzien. In dem Fall von enzymatischem Tags sind Indikator-Substrate
bekannt, welche eingesetzt werden können, um ein Nachweismittel
zur Verfügung
zu stellen, welches für
das menschliche Auge sichtbar ist oder spektrophotometrisch sichtbar
ist, um die spezifische Hybridisierung mit komplementären Nukleinsäure-enthaltenden
Proben zu identifizieren.
-
Im
Allgemeinen ist angedacht, dass die Hybridisierungs-Sonden wie hier
beschrieben bedeutsam sein werden sowohl als Reagenzien für die Hybridisierungs-Lösung, wie
auch in der PCR zum Nachweis der Expression von korrespondierenden
Genen, wie auch in Ausführungsformen
einsetztend Fest-Phasen. In Ausführungsformen
involvierend eine feste Phase wird die Test-DNA (oder RNA) adsorbiert
oder anderweitig an eine ausgewählte
Matrix oder Oberfläche
fixiert. Diese fixierte, einzelstrangige Nukleinsäure wird
dann einer Hybridisierung unterzogen mit ausgewählten Sonden unter gewünschten
Bedingungen. Die ausgewählten
Bedingungen werden von den speziellen Umständen basierend auf den speziell
benötigten
Kriterien abhängen (abhängend, beispielsweise
vom G + C-Anteil, vom Typ der Target-Nukleinsäure, von der Quelle der Nukleinsäure, von
der Größe der Hybridisierungs-Sonde,
etc.). Folgend auf das Waschen der hybridisierten Oberfläche, um
nicht-spezifisch gebundene Sonden-Moleküle zu entfernen, wird die Hybridisierung
mit Hilfe der Label nachgewiesen, oder sogar quantifiziert.
-
Es
wird sich verstehen, dass diese Erfindung nicht limitiert ist auf
spezielle Sonden, die hier offenbart werden und insbesondere angedacht
ist, zumindest Nukleinsäure-Sequenzen
einzuschließen,
welche an die offenbarten Sequenzen hybridisierbar sind oder funktionelle
Analoge dieser Sequenzen sind.
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Für Anwendungen,
in welchen die Nukleinsäure-Segmente
der vorliegenden Erfindung eingebracht werden, wie Vektoren, wie
z.B. Plasmide, Kosmide oder Viren, können diese Segmente kombiniert
werden mit anderen DNA-Sequenzen, wie z.B. Promotoren, Polyadenylierungs-Signalen,
Restriktions-Enzym-Stellen, multiple Klonierungs-Stellen, andere „kodierende Segmente" und dergleichen,
so dass ihre Gesamtlänge merklich
variieren kann. Es ist angedacht, dass ein Nukleinsäure-Fragment
von beinahe einer jeden Länge
eingesetzt werden kann, wobei die gesamte Länge vorzugsweise durch die
Art der Präparierung
des gewünschten
rekombinanten DNA-Protokolls limitiert ist.
-
DNA-Segmente
kodierend ein spezifisches Gen können
in rekombinante Wirtszellen eingebracht werden und eingesetzt werden
zum Exprimieren spezifischer struktureller regulatorischer Proteine.
Alternativ kann durch die Anwendung von genetischen Konstruktions-Techniken,
ein Unterabschnitt oder ein Derivat von ausgewählten Genen eingesetzt werden.
Strangaufwärts
gelegene Regionen enthaltende regulatorische Regionen wie z.B. Promotor-Regionen
können
isoliert werden und nachfolgend zur Expression des ausgesetzten Gens
eingesetzt werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
können
die HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Nukleinsäuren, die eingesetzt
werden, tatsächlich
Antisens-Konstrukte kodieren, welche unter intrazellulären Bedingungen
an ein HNF1α-
bzw. irgendeine HNF1α-Nukleinsäure hybridisieren.
Die Bezeichnung „Antisens-Konstrukt" ist dazu gedacht,
sich auf Nukleinsäuren
zu beziehen, vorzugsweise auf Oligonukleotide, welche komplementär zu Basissequenzen
einer Target-DNA oder RNA sind. Antisens-Oligonukleotide, wenn sie
in eine Target-Zelle eingebracht werden, binden spezifisch an ihre
Target-Nukleinsäure
und wechselwirken mit der Transkription, der RNA-Verarbeitung, dem
Transport, der Translation und/oder der Stabilität.
-
Antisens-Konstrukte
können
konzipiert werden, um an den Promotor zu binden bzw. an andere Steuer-Regionen,
Exons, Introns oder sogar Exon-Intron-Grenzen eines Gens. Antisens-RNA-Konstrukte
oder DNA kodierend solche Antisens RNA's können
eingesetzt werden, um die Gen-Transkription oder Translation oder
beide innerhalb einer Wirtszelle zu inhibieren, entweder in vitro
oder in vivo, wie z.B. innerhalb eines Wirts-Tieres, einschließend eines menschlichen Subjektes.
Nukleinsäure-Sequenzen,
welche „komplementäre Nukleotide" umfassen, sind diejenigen,
welche in der Lage sind, ein Basen-Paaren einzugehen gemäß den üblichen
Watson-Crick-Regeln der Komplementarität. Das heißt, die größeren Purine werden eine Basen-Paarung
eingehen mit den kleineren Pyrimidinen, um Kombinationen von Guanin
gepaart mit Cytosin (G:C) und Adenin gepaart mit entweder Thymin
(A:T), im Falle von DNA, oder Adenin gepaart mit Uracil (A:U), im
Falle von RNA, einzugehen. Der Einschluß von weniger üblichen
Basen wie z.B. Inosin, 5-Methylcytosin, 6-Methyladenin, Hypoxanthin
oder anderen in hybridisierende Sequenzen beeinträchtigt das
Paaren nicht.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „komplementär" Nukleinsäure-Sequenzen,
welche substantiell komplementär über ihre
gesamte Länge
sind und sehr wenig Basen-Mismatche
aufweisen. Beispielsweise können
Nukleinsäure-Sequenzen
von fünfzehn
Basen an Länge
komplementär
genannt werden, wenn sie ein komplementäres Nukleotid an dreizehn oder
vierzehn Positionen aufweisen mit nur einem einzelnen Mismatch.
Natürlich
werden Sequenzen, welche „komplett
komplementär" sind, Nukleinsäure-Sequenzen sein, welche
vollständig
komplementär über ihre
vollständige
Länge sind
und keine Basen-Mismatches aufweisen.
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Andere
Sequenzen, mit niederen Graden von Homologie, werden auch ins Auge
gefasst. Beispielsweise könnte
ein Antisens-Konstrukt, welches limitiertere Regionen hoher Homologie
aufweist, jedoch auch eine nicht-homologe Region (beispielsweise
ein Ribozym) enthält,
konzipiert werden. Diese Moleküle,
obwohl sie weniger als 50% Homologie aufweisen, würden an
Target-Sequenzen unter gleichen Bedingungen binden.
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Während Volllängen- oder
partielle Sequenzen von HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-Gen-Sequenzen im Kontext
von Antisens-Konstruktionen eingesetzt werden können, sind kürzere Oligonukleotide
einfacher herzustellen und erhöhen
die in vivo Zugänglichkeit.
Jedoch steigt sowohl die Affinität
als auch die Sequenz-Spezifität
eines Antisens-Oligonukleotides
als ein komplementäres
Target mit wachsender Länge.
Es ist angedacht, dass Antisens-Oligonukleotide von 8, 9, 10, 11,
12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 60,
70, 80, 90, 100 oder mehr Basen-Paaren eingesetzt werden werden.
Man kann leicht bestimmen, ob eine gegebene Antisens-Nukleinsäure effektiv
für das
Targeting des korrespondierenden Wirtszell-Gens ist, einfach durch
Testen der Konstrukte in vitro, um zu bestimmen, ob die endogene
Gen-Funktion beeinträchtigt
wird oder ob die Expression von verwandten Genen mit komplementären Sequenzen
beeinträchtigt
wird.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird man wünschen,
Antisens-Produkte einzusetzen, welche andere Elemente einschließen, beispielsweise
diejenigen, welche C-5- Propyn-Pyrimidine
ausbrechen. Oligonukleotide, welche C-5-Propyn-Analoge von Uridin
und Cytidin einsetzen, wurden als RNA mit hoher Affinität Binden
identifiziert und als potente Antisens-Inhibitoren der Gen-Expression
nachgewiesen (Wagner et al., 1993).
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Durch
diese Anwendung soll der Begriff „Expressions-Konstrukt so
belegt sein, dass er irgendeinen Typ eines genetischen Konstruktes
einschließt,
enthaltend eine Nukleinsäure,
kodierend ein Gen-Produkt, in welchem ein Teil oder die vollständige von
der Nukleinsäure
kodierte Sequenz in der Lage ist, transkribiert zu werden. Das Transkript
kann translatiert werden in ein Protein, jedoch muss dies nicht
der Fall sein. Folglich enthält
in bestimmten Ausführungsformen
die Expression sowohl die Transkription eines Gens als auch die Translation
einer RNA in ein Gen-Produkt. In anderen Ausführungsformen schließt Expression
nur die Transkription in eine Nukleinsäure ein, beispielsweise, um
Antisens-Konstrukte zu erzeugen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Nukleinsäure
unter transkriptioneller Steuerung eines Promotors. Ein „Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, welche durch die Synthese-Maschinerie der Zelle erkannt
wird oder die eingebrachte synthetische Maschinerie, welche benötigt wird,
um die spezifische Transkription eines Gens zu initiieren. Die Bezeichnung „unter
transkriptioneller Steuerung" meint,
dass der Promotor an der korrekten Position und in korrekter Orientierung
relativ zur Nukleinsäure
steht, um die RNA-Polymerase-Initiation zu steuern sowie die Expression
des Gens.
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Der
Begriff „Promotor" wird hier verwendet
werden, um sich auf eine Gruppe von transkriptionellen Steuer-Modulen
zu beziehen, welcher um die Initiations-Stelle für RNA-Polymerase II geclustert sind. Viele
Hypothesen, betreffend, wie Promotoren organisiert sind, wird von
Analysen von mehreren viralen Promotoren abgeleitet, einschließend diejenigen
für die
HSV-Thymidin-Kinase (tk) und frühe
SV40-Transkriptions-Einheiten. Diese Untersuchungen, bereichert
durch zusätzliche
jüngste
Arbeit, haben gezeigt, dass Promotoren aus diskreten funktionellen
Modulen zusammengesetzt sind, welche jeweils aus ungefähr 7 bis
20 bp an DNA bestehen und eine oder mehrere Erkennungs-Stellen für transkriptionelle
Aktivator- oder Repressor-Proteine enthalten.
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Zumindest
ein Modul in jedem Promotor dient dazu, die Start-Stelle zur RNA-Synthese
zu positionieren. Das beste bekannte Beispiel dafür ist die
TATA-Box, jedoch in einigen Promotoren, welche die TATA-Box nicht
aufweisen, wie z.B. der Promotor für das terminale Deoxynukleotidyltransferase-Gen
in Säugetieren
und der Promotor für
die späten
SV40-Gene, hilft ein diskretes Element, welches die Start-Stelle überlagert
selbst, die Stelle der Initiation zu fixieren.
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Weitere
Promotor-Elemente regulieren die Häufigkeit der transkriptionellen
Initiation. Typischerweise sind diese 30–110 bp strangaufwärts der
Start-Stelle lokalisiert, obwohl eine Vielzahl von Promotoren jüngst als
auch enthaltend funktionelle Elemente strangabwärts von der Start-Stelle identifiziert
worden sind. Der Abstand zwischen Promotor-Elementen ist häufig flexibel, so dass die
Promotor-Funktion konserviert wird, wenn Elemente insertiert werden
oder relativ zueinander verschoben werden. In dem tk-Promotor kann der
Abstand zwischen den Promotor-Elementen auf 50 bp voneinander erhöht werden,
bevor die Aktivität
beginnt, abzunehmen. Abhängend
vom Promotor scheint es, dass individuelle Elemente entweder kooperativ
oder unabhängig
voneinander funktionieren können,
um die Transkription zu aktivieren.
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Der
spezielle Promotor, der eingesetzt wird, um die Expression einer
Nukleinsäure
zu steuern, scheint nicht kritisch zu sein, solange er in der Lage
ist, die Nukleinsäure
in der Target-Zelle zu exprimieren. Folglich ist es bevorzugt, dort,
wo eine menschliche Zelle als Target verwendet wird, die Nukleinsäure-kodierende
Region benachbart zu und unter der Kontrolle eines Promotors, welcher
in der Lage ist, in einer menschlichen Zelle exprimiert zu werden,
zu positionieren. Allgemein gesagt könnte ein solcher Promotor entweder
einen menschlichen oder viralen Promotor einschließen. Bevorzugte
Promotoren schließen
diejenigen abgeleitet von HSV, HNF1α (siehe beispielsweise 22), HNF1β oder HNF4α-Promotoren (siehe beispielsweise 13) ein. Die partielle Sequenz des menschlichen
HNF1β-Gens
einschließend
den Promotor wurde auch identifiziert durch die vorliegende Erfindung
und in der GenBank Datenbank unter den Zugangs-Nummern U90279-90287
und 096079 (SEQ ID Nr. 128) hinterlegt. Eine andere bevorzugte Ausführungsform
ist der Tetracyclin gesteuerte Promotor.
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In
verschiedenen anderen Ausführungsformen
können
der unmittelbare frühe
menschliche Cytomegalovirus (CMV) Gen-Promotor, der frühe SV40
Promotor und die Rous sarcoma Virus Long Terminal Repeats verwendet
werden, um Expression im großen
Maßstab
von Transgenen zu erhalten. Die Verwendung von anderen viralen oder
Säugetier-zellulären oder
Bakteriophagen-Promotoren, welche aus dem Stand der Technik wohlbekannt
sind, um die Expression eines Transgen zu erzielen, ist ebenfalls
angedacht, vorausgesetzt, dass die Spiegel der Expression für einen
gegebenen Zweck hinreichend sind. Tabellen 1 und 2 führen verschiedene
Elemente/Promotoren auf, welche im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, um die Expression eines Transgens zu
regulieren. Diese Liste soll nicht als erschöpfend für alle der möglichen
Elemente, involviert in die Produktion der Transgen-Expression angesehen
werden, sondern soll in erster Linie exemplarisch dafür sein.
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Verstärker wurden
ursprünglich
als genetische Elemente nachgewiesen, welche die Transkription eines
Promotors verstärkten,
welcher an einer entfernten Position auf dem gleichen DNA-Molekül lokalisiert
war. Diese Fähigkeit, über einen
großen
Abstand hinweg zu agieren, hatte kaum Vorbilder in klassischen Untersuchungen
von prokaryontischer transkriptionaler Regulation. Nachfolgende
Arbeit zeigte, dass Regionen von DNA mit dem Hang zur Aktivität sehr ähnlich wie
Promotoren organisiert waren. Das heißt, sie sind aus vielen individuellen
Elementen zusammengesetzt, wobei ein jedes davon an eines oder mehrere
transkriptionelle Proteine bindet.
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Der
grundlegende Unterschied zwischen Enhancern und Promotoren ist operational.
Eine Enhancer-Region als ein Ganzes muss in der Lage sein, die Transkription
bei einem Abstand zu stimulieren; dies muss nicht für eine Promotor-Region
gelten oder seine Komponenten-Elemente. Auf der anderen Seite muss ein
Promotor ein oder mehrere Elemente aufweisen, welche die Initiation
der RNA-Synthese an einer speziellen Stelle lenken und in einer
speziellen Orientierung, wohingegen Enhancer diese Spezifitäten nicht
aufweisen. Promotoren und Enhancer sind häufig miteinander überlagernd
und zusammenhängend,
und scheinen oft sehr ähnliche
modulare Organisation aufzuweisen.
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Des
Weiteren könnte
jegliche Promotor-Enhancer-Organisation (wie z.B. durch die Eukaryoten-Promotor-Daten-Bank
EPDB, Eukaryotic Promotor Data Base) auch verwendet werden, um die
Expression eines Transgens zu steuern. Die Verwendung eines T3,
T7 oder SP6 cytoplasmischen Expressionssystems ist eine weitere
mögliche
Aus führungsform.
Eukaryontische Zellen können
cytoplasmische Transkription eines speziellen bakteriellen Promotors
unterstützen,
falls geeignete bakterielle Polymerase bereitgestellt wird, entweder als
Teil des Zufuhr-Komplexes oder als weiteres genetisches Expressions-Konstrukt.
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Die
Verwendung des bakuloviralen Systems wird hohe Spiegel der Expression
von dem hochpotenten Polyhedron-Promotor involvieren.
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Man
wird typischerweise einen Polyadenylierungs-Signal einschließen, um
eine geeignete Polyadenylierung des Transkriptes zu bewirken. Die
Natur des Polyadenylierungs-Signals
wird dabei als nicht entscheidend für die erfolgreiche Praktizierung
der Erfindung betrachtet, und irgendeine einer solchen Sequenz kann eingesetzt
werden. Bevorzugte Ausführungsformen
schließen
das SV40 Polyadenylierungs-Signal ein und das Rinder-Wachstumshormon-Polyadenylierungs-Signal,
welches geeignet und bekannt ist als gut in verschiedenen Target-Zellen
funktionierend. Auch ins Auge gefasst als ein Element der Expressions-Cassette
ist ein Terminator. Dieses Element kann dazu dienen, die Nachrichten-Spiegel
zu verstärken,
und den Ablesedurchsatz von der Cassette in andere Sequenzen zu
minimieren.
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Ein
spezifisches Initiations-Signal kann auch zur effektiven Translation
von kodierenden Sequenzen benötigt
werden. Diese Signale schließen
das ATG-Initiations-Kodon und benachbarte Sequenzen ein. Exogene
translatorische Steuer-Signale, einschließend das ATG-Initiations-Kodon
können
für die
Zurverfügungstellung
benötigt
werden. Ein durchschnittlicher Fachmann auf dem Gebiet ist leicht
in der Lage, dies zu bestimmen und die nötigen Signale zur Verfügung zu
stellen. Es ist wohlbekannt, dass das Initiations-Kodon im „Leserahmen" mit dem Leserahmen
der gewünschten
kodierenden Sequenz liegen muss, um die Translation des vollständigen Inserts
sicherzustellen. Die exogenen translationalen Steuer-Signale und
Initiations-Kodons können
entweder natürlich
oder synthetisch sein. Die Effizienz der Expression kann verstärkt werden
durch das Einschließen
geeigneter Transkriptions-Enhancer-Elemente (Bittner et al., 1987).
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung können
Expressions-Konstrukte einen Virus umfassen oder ein konzipiertes
Konstrukt, abgeleitet von einem viralen Genom. Die Fähigkeit
bestimmter Viren, in Zellen über
Rezeptor-mediatisierte Endozytose einzudringen, und in das Wirtszell-Genom
zu integrieren bzw. virale Gene stabil und effizient zu expremieren,
haben sie zu attraktiven Kandidaten zum Transfer von Fremdgenen
in Säugetier-Zellen
gemacht (Ridgeway, 1988; Nicolas und Rubenstein, 1988; Baichwal
und Sugden, 1986; Temin 1986). Die ersten Viren, welche als Vektoren
eingesetzt wurden, waren DNA-Viren einschließend die Papovaviren (Simianvirus
40, Rinder-Papillomavirus
und Polyom) (Ridgeway, 1988; Baichwal und Sugden, 1986) sowie Adenoviren
(Ridgeway, 1988; Baichwal und Sugden, 1986) und Adeno-assoziierte
Viren. Retroviren sind auch attraktive Gen-Transfer-Vehikel (Nicolas
und Rubenstein, 1988; Temin, 1986) wie dies Vaccin-Viren (Ridgeway,
1988) und Adeno-assoziierte Viren sind (Ridgeway, 1988). Solche
Vektoren können eingesetzt
werden, um (I) Zell-Linien in vitro zum Zweck der Expression von
gewünschten
Proteinen zu transformieren oder (II) Zellen in vitro oder in vivo
zu transformieren, um therapeutische Polypeptide in einem Gen-therapeutischen
Szenario zur Verfügung
zu stellen.
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In
einigen Ausführungsformen
ist der Vektor HSV. Da HSV neurotroph ist, hat es merkliches Interesse für die Behandlung
von Erkrankungen des Nervensystems geweckt. Da Insulin-sekretierende
Pankreas-β-Zellen
viele gemeinsame Eigenschaften mit Neuronen aufweisen, kann HSV
bedeutsam für
die Zufuhr von Genen zu β-Zellen
sein und zur Gen-Therapie von Diabetes. Des Weiteren besitzt HSV
die Fähigkeit,
latente Infektionen in nicht-teilenden neuronalen Zellen zu etablieren,
ohne in das Wirts-Zell-Chromosom
zu integrieren oder sonst wie den Wirts-Zell-Metabolismus zu verändern, zusammen
mit der Existenz eines Promotors, der aktiv ist während der
Latenzzeit. Und obwohl viel Aufmerksamkeit auf neurotrope Anwendungen
von HSV fokussiert worden ist, kann dieser Vektor auch für andere
Gewebe eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Faktor, welcher HSV zu einem attraktiven Vektor macht,
ist die Größe und Organisation des
Genoms. Da HSV groß ist,
ist die Inkorporation multipler Gene oder von Expressions-Cassetten
weniger problematisch als in anderen kleineren viralen Systemen.
Darüber
hinaus macht es die Verfügbarkeit
verschiedener viraler Steuer-Sequenzen
mit variierender Leistungsfähigkeit
(zeitlich, Stärke,
etc.) es möglich,
die Expression zu einem größeren Ausmaß zu steuern,
als in anderen Systemen. Es ist auch von Vorteil, dass das Virus
relativ wenig gesplicte Nachrichten aufweist, was des Weiteren die
genetischen Manipulationen erleichtert.
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HSV
ist auch relativ einfach zu manipulieren und kann in hohen Titern
kultiviert werden. Folglich ist die Zufuhr, sowohl im Hinblick auf
die benötigten
Volumina, um hinreichende MOIs zu erzielen, als auch in einem geringeren
Maße für wiederholte
Dosierungen weniger ein Problem.
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F. Kodierte Proteine
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Sobald
die vollständige
kodierte Sequenz eines Marker-assoziierten Gens bestimmt worden
ist, kann das Gen in ein geeignetes Expressions-System insertiert
werden. Das Gen kann in irgendeiner der Vielzahl verschiedener rekombinanter
DNA-Expressionssysteme exprimiert werden, um große Mengen des Polypeptid-Produktes
zu erzeugen, welches dann aufgereinigt werden kann und verwendet
werden kann, um Tiere zu impfen, um Antiseren zu erzeugen, mit welchen
weitere Untersuchungen durchgeführt
werden können.
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Beispiele
von Expressionssystemen, welche dem geübten Anwender auf dem Gebiet
bekannt sind, schließen
Bakterien ein, wie z.B. E. coli, Hefe, wie z.B. Saccharomyces cerevisiae,
und Pichia pastoris, baculovirale und Säugetier-Expressionssysteme,
wie z.B. in COS- oder CHO-Zellen. In einer anderen Ausführungsform
werden Polypeptide in E. coli exprimiert und in baculoviralen Expressionssystemen.
Ein vollständiges Gen
kann exprimiert werden oder alternativ können Fragmente des Gens kodierend
Teile des Polypeptids produziert werden.
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In
einer Ausführungsform
wird die Gen-Sequenz kodierend das Polypeptid analysiert, um putative Transmembran-Sequenzen
nachzuweisen. Solche Sequenzen werden typischerweise sehr hydrophob
sein und leicht nachgewiesen werden durch die Anwendung von Standard-Sequenz-Analyse-Software
wie z.B. MacVektor (IBI, New Haven, CT). Das Vorliegen von transmembranen
Sequenzen ist häufig
von Nachteil, wenn ein rekombinantes Protein in vielen Expressionssystemen
synthetisiert wird, speziell im E. coli, da es zur Produktion von
unlöslichen
Aggregaten führt,
welche schwierig in die native Konformation des Proteins zu renaturieren
sind. Deletion von Transmembran-Sequenzen
verändert
typischerweise nicht signifikant die Konformation der verbleibenden
Protein-Struktur.
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Des
Weiteren sind Transmembran-Sequenzen, welche per Definition innerhalb
einer Membran eingebettet sind, nicht zugänglich. Folglich werden sich
Antikörper
gegen diese Sequenzen nicht als einsetzbar für in vivo oder in situ-Untersuchungen
herausstellen. Die Deletion von transmembran-kodierenden Sequenzen von
den Genen, verwendet zur Expression, kann erreicht werden durch
Standard-Techniken. Beispielsweise können zufällig platzierte Restriktionsenzym-Stellen
eingesetzt werden, um das gewünschte
Gen-Fragment auszuschneiden oder PCR-artige Amplifikation kann eingesetzt
werden, um nur den gewünschten
Teil des Gens zu amplifizieren. Der Fachmann wird realisieren, dass
solche Veränderungen
konzipiert werden müssen, um
nicht den translationalen Leserahmen für strangabwärts gelegene Abschnitte der
Proteinkodierenden Sequenz zu verändern.
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In
einer Ausführungsform
wird Computer-Sequenz-Analyse eingesetzt, um die Lokalisierung von
vorhergesagten hauptsächlichen
Antigen-bestimmten Epitopen des Poly peptids zu bestimmen. Software,
welche in der Lage ist, diese Analyse durchzuführen, wird leicht, zellverfügbar sein,
beispielsweise MacVector (IBI, New Haven, CT). Die Software verwendet üblicherweise
Standard-Algorithmen wie z.B. die Kyte/Doolittle oder Hopp/Woods-Verfahren
zum Lokalisieren von hydrophilen Sequenzen, welche charakteristischerweise
auf der Oberfläche
von Proteinen gefunden werden und folglich wahrscheinlicherweise
als das antigene Determinanten fungieren werden.
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Sobald
diese Analyse durchgeführt
worden ist, können
Polypeptide hergestellt werden, welche zumindest die essentiellen
Merkmale der antigenen Determinante enthalten und welche eingesetzt
werden können in
der Erzeugung von Antiseren gegen das Polypeptid. Minigene oder
Genfusionen kodierend diese Determinanten können konstruiert wem den und
insertiert werden in Expressions-Vektoren mit Hilfe von Standard-Verfahren,
beispielsweise durch Verwendung der PCR-Methodologie.
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Das
Gen oder Gen-Fragmente kodierend ein Polypeptid können insertiert
werden in einen Expressions-Vektor durch Standard-Subklonierungs-Techniken.
In einer Ausführungsform
wird ein E. coli Expressions-Vektor eingesetzt, der das rekombinante
Polypeptid als ein Fusions-Protein produziert, was die schnelle Affinitäts-Aufreinigung
des Proteins ermöglicht.
Beispiele solch eines Fusions-Protein-Expressions-Systems sind das
Glutathion S-transferase System (Pharmacia, Piscataway, NJ), das
Maltosebindende Protein-System (NEB, Beverley, MA), das FLAG-System
(IBI, New Haven, CT) und das 6xHis-System (Qiagen, Chatsworth, CA).
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Einige
dieser Systeme erzeugen rekombinante Polypeptide, welche nur eine
kleine Anzahl weiterer Aminosäuren
tragen, welche wahrscheinlicherweise nicht die antigene Fähigkeit
des rekombinanten Polypeptids beeinträchtigen. Beispielsweise fügen sowohl
das FLAG-System als auch das 6xHis-System nur kurze Sequenzen, wobei
beide davon als wenig antigen bekannt sind und diese nicht in nachteilhafterweise
das Falten des Polypeptids in seine native Konformtion beeinträchtigen,
hinzu. Andere Fusions-Systeme
erzeugen ein Polypeptid, wo es wünschenswert
ist, den Fusionspartner vom gewünschten
Polypeptid auszuschneiden. In einer Ausführungsform ist der Fusions-Partner mit dem rekombinanten
Polypeptid durch eine Peptid-Sequenz verknüpft enthaltend eine spezifische
Erkennungs-Sequenz für
eine Protease. Beispiele geeigneter Sequenzen sind diejenigen erkannt
durch die Tobacco Etch Virus-Protease (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) oder Faktor Xa (New England Biolabs, Beverley, MA).
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Rekombinante
bakterielle Zellen, beispielsweise E. coli, werden in irgendeiner
Vielzahl geeigneter Medien kultiviert, beispielsweise LB, und die
Expression des rekombinanten Polypeptids wird durch Zugriff von IPTG
zum Medium oder durch Schalten der Inkubation auf eine höhere Temperatur
induziert. Nach Kultivieren der Bakterien für einen weiteren Zeitraum von
zwischen 2 und 24 Stunden werden die Zellen gesammelt durch Zentrifugation
und gewaschen, um überschüssiges Medium
zu entfernen. Die bakteriellen Zellen werden dann lysiert, beispielsweise
durch Zerstören
in einem Zell-Homogenisator und zentrifugiert, um die dichten Einschlusskörperchen
sowie Zellmembrane von den löslichen
Zellkomponenten abzutrennen. Diese Zentrifugation kann durchgeführt werden
unter Bedingungen, wobei die dichten Einschluss-Körperchen
selektiv angereichert werden durch das Einbringen von Zuckern wie
z.B. Succrose in den Puffer und Zentrifugation bei ausgewählter Geschwindigkeit.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das ausgewählte
Expressions-System eines, welches durch den bakuloviralen Polyhedron-Promotor
gesteuert wird. Das Gen-Kodieren des Polypeptid kann manipuliert
werden durch Standard-Techniken, um das Klonieren in den bakuloviralen
Vektor zu ermöglichen.
Ein bakuloviraler Vektor ist der pBlueBac-Vektor (Invitrogen, Sorr'ento, CA). Der Vektor,
der das Gen für
das Polypeptid trägt, wird
in (Spodoptera frugiperda Sf9)-Zellen transfiziert durch Standard-Protokolle
und die Zellen werden kultiviert und verarbeitet, um das rekombinante
Antigen zu erzeugen. Siehe Summers et al., A MANUAL OF METHODS FOR
BACULOVIRUS VECTORS AND INSECT CELL CULTURE PROCEDURES, Texas Agricultural Experimental
Station.
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Als
eine Alternative zu rekombinanten Polypeptiden können synthetische Peptide korrespondierend
zu den antigenen Determinanten erzeugt werden. Solche Peptide sind
zumindest sechs Aminosäure-Reste
lang und können
bis zu ungefähr
35 Reste enthalten, was der ungefähren oberen Grenze der Länge vom
automatisierten Peptid-Synthese-Maschinen entspricht, wie z.B. diejenigen,
die vom Applied Biosystems (Foster City, CA) erhältlich sind. Die Verwendung
solcher kleinen Peptide für
die Vaccination benötigt
typischerweise die Konjugation des Peptids an ein immunogenes Träger- Protein, wie z.B.
das Hepatitis B-Oberflächen-Antigen, das
Keyhole Limpet Hemocyanin oder Rinder-Serumalbumin. Verfahren zum
Durchführen
dieser Konjugation sind auf dem Gebiet wohlbekannt.
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In
einer Ausführungsform
können
Aminosäure-Sequenz-Varianten
des Polypeptids hergestellt werden. Diese können beispielsweise kleinere
Sequenz-Varianten des Polypeptids sein, welche aufgrund der natürlichen
Variation mit der Population auftreten oder sie können Homologe
sein, die in anderen Spezies zu finden sind. Es können auch
Sequenzen sein, welche nicht natürlicherweise
auftreten, welche jedoch hinreichend ähnlich sind, so dass sie ähnlich funktionieren
und/oder eine Immunantwort auslösen,
welche mit natürlichen Formen
des Polypeptids kreuz-reagiert. Sequenz-Varianten können hergestellt
werden durch Standard-Verfahren der ortspezifischen Mutagenese wie
z.B. diejenigen, die unten im folgenden Abschnitt beschrieben werden.
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Aminosäure-Sequenz-Varianten
des Polypeptids können
Substitutions-, Insertions- oder
Deletions-Varianten sein. Deletions-Varianten fehlt (fehlen) ein
oder mehrere Reste des nativen Proteins, welche nicht essentiell
für die
Funktion oder immunogene Aktivität
sind und Beispiele dafür
sind Varianten, welchen die oben beschriebene Transmembran-Sequenz
fehlt. Ein weiterer üblicher
Typ der Deletions-Variante ist eine, der sekretorische Signal-Sequenzen
fehlen oder Signal-Sequenzen, welche ein Protein dazu bringen, an
einen speziellen Teil einer Zelle zu binden. Ein Beispiel der letztgenannten
Sequenz ist die SH2-Domäne,
welche das Protein induziert, an Phosphortyrosin-Reste zu binden.
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Substitutions-Varianten
enthalten typischerweise den Austausch einer Aminosäure anstelle
einer anderen an einer oder an mehreren Stellen innerhalb des Proteins
und können
so konzipiert werden, dass sie eine oder mehrere Eigenschaften des
Polypeptids modulieren, wie z.B. die Stabilität gegen das proteolytische Schneiden.
Substitutionen sind vorzugsweise konservativ, d.h. eine Aminosäure wird
durch eine von einer ähnlichen
Form und Ladung ersetzt. Konservative Substitutionen sind im Stand
der Technik wohlbekannt und schließen beispielsweise ein die
Veränderungen
von: Alalin zu Serin; Arginin zu Lysin; Asparagin zu Glutamin oder
Histidin; Aspartat zu Glutamat; Cysein zu Serin; Glutamin zu Asparagin;
Glutamat zu Aspartat; Glycin zu Prolin; Histidin zu Asparagin oder
Glutamin; Isoleucin zu Leucin oder Valin; Leucin zu Valin oder Isoleucin;
Ly sin zu Arginin; Methionin zu Leucin; Phenylalanin zu Tyrosin,
Leucin oder Methionin; Serin zu Threonin; Threonin zu Serin; Tryptophan
zu Tyrosin; Tyrosin zu Tryptophan oder Phenylalalin; und Valin zu
Isoleucin oder Leucin.
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Insertionsvarianten
schließen
Fusions-Proteine ein, z.B. diejenigen, welche verwendet werden,
um die schnelle Aufreinigung des Polypeptids zu ermöglichen
und können
auch Hybrid-Proteine einschließen
enthaltend Sequenzen von anderen Proteinen und Polypeptiden, welche
Homologe der Polypeptide sind. Beispielsweise könnte eine Insertions-Variante Teile der
Aminosäure-Sequenz
des Polypeptids einer anderen Spezies enthalten, zusammen mit Teilen
des homologen Polypeptids von einer anderen Spezies. Andere Insertions-Varianten
können
diejenigen einschließen,
in welchen weitere Aminosäuren
werden innerhalb der kodierenden Sequenz des Polypeptids eingebracht.
Diese sind typischerweise kleinere Insertionen als die Fusionsproteine wie
oben beschrieben und werden eingebracht beispielsweise in seine
Protease-Schnitt-Stelle.
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In
einer Ausführungsform
werden hauptsächlich
Antigen-Determinanten des Polypeptids durch einen empirischen Ansatz
bestimmt, in welchem Teile des Gens kodierend das Polypeptid in
einem rekombinanten Wirt exprimiert werden und die resultierenden
Proteine auf ihre Fähigkeit
getestet werden, eine Immunantwort auszulösen. Beispielsweise kann PCR
eingesetzt werden, um einen Bereich von cDNAs herzustellen, welche Peptide
kodieren, denen sukzessiv längere
Fragmente des C-Terminus des Proteins fehlen. Die immunoschützende Aktivität eines
jeden dieser Peptide identifiziert dann diejenigen Fragmente oder
Domänen
des Polypeptids, welche essentiell für die Aktivität sind.
Weitere Beispiele, in welchen nur eine kleine Anzahl von Aminosäuren bei
jeder Iteration entfernt wird, ermöglichen dann Lokalisierung
der antigenen Determinanten des Polypeptids.
-
Eine
weitere Ausführungsform
zur Herstellung der Polypeptide gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Anwendung von Peptid-Mimetics. Mimetics sind Peptid-enthaltende
Moleküle,
welche Elemente der sekundären
Struktur des Proteins nachahmen. Siehe beispielsweise Johnson et
al., „Peptide
Turn Mimetics" in
BIOTECHNOLOGY AND PHARMACY, Pezzuto et al., Eds., Chapman und Hall,
New York (1993). Das zugrundeliegende Prinzip hinter der Anwendung
von Peptidmimetics ist, dass das Peptidrückgrat der Proteine in erster Linie
dazu dient, die Aminosäuren-Seitenketten
in solch einer Art und Weise zu orientieren, dass molekulare Wechselwirkungen
ermöglicht
werden wie z.B. diejenigen von Antikörper und Antigen. Von einem
Peptidmimetic erwartet man dann, dass es molukulare Wechselwirkungen ähnlich wie
beim natürlichen
Molekül
erlaubt.
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Erfolgreiche
Anwendungen des Peptidmimetik-Konzepts haben sich bislang auf Mimetics
fokussiert von β-Krümmungen
innerhalb von Proteinen, von denen man weiß, dass sie hoch antigen sind.
Wahrscheinliche β-Krümmungs-Strukturen
innerhalb eines Polypeptids können
durch Computer-basierte Algorithmen, wie oben diskutiert, vorhergesagt
werden. Sobald die Aminosäuren-Komponenten
der Krümmung
bestimmt worden sind, können
Peptidmimetics konstruiert werden, um ähnliche räumliche Orientierung der essentiellen
Elemente der Aminosäure-Seitenketten
zu erreichen.
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Modifikation
und Veränderungen
können
in der Struktur eines Gens durchgeführt werden und dabei wird immer
noch ein funktionelles Molekül
erhalten, welches ein Protein oder Polypeptid mit gewünschten
Eigenschaften kodiert. Es folgt eine Diskussion, welche auf Veränderungen
der Aminosäuren
eines Proteins basiert, um ein Äquivalent
zu erzeugen, oder sogar ein verbessertes Molekül der zweiten Generation. Die
Aminosäure-Veränderungen
können
realisiert werden durch Verändern
der Kodons der DNA-Sequenz
gemäß den folgenden
Daten.
-
Beispielsweise
können
bestimmte Aminosäuren
anstelle von anderen Aminosäuren
in einer Protein-Struktur substituiert werden, ohne merklichen Verlust
der interaktiven Eindungs-Kapazität mit Strukturen wie z.B. antigen-bindenden
Regionen von Antikörpern
oder Bindungs-Stellen auf Substrat-Molekülen. Da es die interaktive
Kapazität
und die Natur eines Proteins ist, welche die biologisch-funktionelle
Aktivität
des Proteins definiert, können
bestimmte Aminosäuren-Substitutionen
in einer Protein-Sequenz durchgeführt werden und in seiner zugrundeliegenden
DNA-kodierenden Sequenz und dabei wird nichts desto weniger ein
Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten. Es ist folglich durch die vorliegenden Erfinder
angedacht, dass verschiedene Veränderungen
in den DNA-Sequenzen von Genen durchgeführt werden können ohne
einen merklichen Verlust der biologischen Einsetzbarkeit oder Aktivität.
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Bei
der Durchführung
solcher Veränderungen
kann der hydropathische Index der Aminosäuren berücksichtigt werden. Die Bedeutung
des hydropathischen Aminosäure-Index beim Verleihen
der biologischen Funktion auf ein Protein ist im Allgemeinen auf
dem Gebiet verstanden (Kyte & Doolittle,
1982).
-
-
Es
ist akzeptiert, dass der relative hydropathische Charakter der Aminosäure zur
sekundären
Struktur des resultierenden Proteins beiträgt, was wiederum die Wechselwirkung
des Proteins mit anderen Molekülen definiert,
beispielsweise mit Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA, Antikörpern, Antigenen
und dergleichen.
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Jede
Aminosäure
weist einen zugeordneten hydropathischen Index auf der Basis der
Hydrophobizität und
Ladungs-Charakteristika auf (Kyte & Doolittle, 1982); diese sind: Isoleucin
(+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8); Cystein/Cystin
(+2,5); Methionin (+1,9); Alanin (+1,8); Glycin (–0,4); Threonin (–0,7); Serin
(–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (3,5); Aspartat (3,5); Asparagin (–3,5); Lysin (–3,9) und
Arginin (–4,5).
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Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass bestimmte Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
substituiert sein können,
welche einen ähnlichen
hydropathischen Index oder Wert aufweisen und dabei immer noch zu
einem Protein führen,
welches ähnliche
biologische Aktivität
aufweist, d.h. immer noch ein biologisch äquivalentes Protein erzeugen.
Beim Durchführen
solcher Veränderung
ist die Substitution von Aminosäuren, deren
hydropathische Indices innerhalb von ± 2 liegen, bevorzugen, diejenigen,
welche innerhalb von ±1
liegen, sind besonders bevorzugt, und diejenigen, die innerhalb
von ±0,5
liegen, sind sogar noch mehr besonders bevorzugt.
-
Es
ist auch im Stand der Technik verstanden, dass die Substitution
von ähnlichen
Aminosäuren
effektiv auf der Basis der Hydrophilizität durchgeführt werden kann. US-Patent 4.554.101,
hier per Verweis eingeschlossen, führt an, dass die größte lokale
durchschnittliche Hydrophilizität
eines Proteins, wie sie durch die Hydrophilizität der angrenzenden Aminosäuren erzeugt
wird, mit einer biologischen Eigenschaft des Proteins korreliert.
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Wie
in US-Patent 4.554.101 detailliert ausgeführt wird, wurden die folgenden
Hydrophilizität-Werte den
Aminosäure-Resten
zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin (+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1); Glutamat
(+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin
(–0,4);
Prolin (–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin –0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
-
Es
versteht sich auch, dass eine Aminosäure anstelle einer anderen
mit einem ähnlichen
Hydrophilizitäts-Wert
substituiert sein kann und dabei immer noch ein biologisches Äquivalent
oder ein immunologische äquivalentes
Protein erzeugt werden kann. Bei solchen Änderungen ist die Substitution
von Aminosäuren,
deren Hydrophilizität-Wert
innerhalb von ±2
liegen, bevorzugt, diejenigen, welche innerhalb von ±1 liegen,
isstbesonders bevorzugt und diejenigen, die innerhalb von ±0,5 liegen,
sind sogar noch mehr besonders bevorzugt.
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Wie
oben ausgeführt
ist, basieren Aminosäure-Substitutionen
im Allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit der Aminosäuren Seitenketten-Substituenten,
beispielsweise ihrer Hydrophobizität, Hydrophilizität, Ladung,
Größe und dergleichen.
Exemplarische Substitutionen, welche verschiedene der oben genannten
Eigenschaften in Erwägung
ziehen, sind den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und schließen ein:
Arginin
und Lysin; Glutamat und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin und
Asparagin sowie Valin, Leucin und Isoleucin.
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G. Ortsspezifische Mutagenese
-
Ortsspezifische
Mutagenese ist eine Technik, die bedeutsam ist für die Herstellung von individuellen Peptiden
oder biologisch funktionellen äquivalenten
Protein oder Peptiden durch spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden
DNA. Die Technik stellt des Weiteren eine fertige Fähigkeit
Sequenz-Varianten herzustellen und zu testen, zur Verfügung, einbringend
eine oder mehrere der oben genannten Betrachtungen, durch Einbringen
von einer oder mehreren Nukleotid-Sequenz-Änderungen in die DNA. Ortsspezifische
Mutagenese ermöglicht
die Produktion von Mutanten durch die Anwendung spezifischer Oligonukleotid-Sequenzen,
welche die DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation kodieren, wie auch einer hinreichenden Anzahl von benachbarten
Nukleotiden, um eine Primer-Sequenz von hinreichender Größe und Sequenz-Komplexität zur Verfügung zu
stellen, um ein stabiles Duplex auf beiden Seiten der Deletions-Verknüpfung durchgeführt werden
soll. Typischerweise ist ein primer von ungefähr 17 bis 25 Nukleotiden an
Länge bevorzugt,
mit ungefähr
5 bis 10 Resten nach beiden Seiten der Verknüpfung der Sequenz, die verändert werden
soll.
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Im
Allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese im Stand
der Technik wohlbekannt. Wie eingesehen werden wird, setzt die Technik
typischerweise einen Bakteriophagen-Vektor ein, welcher sowohl in
einzelsträngiger
Form existiert. Typische Vektoren, einsetzbar in der ortsspezifischen
Mutagenese schließen
Vektoren ein, wie z.B. den M13-Phagen. Diese Phagen-Vektoren sind
zellverfügbar
und ihre Anwendung ist im Allgemeinen gut bekannt für die Fachleute
auf dem Gebiet. Doppelsträngige
Plasmide werden auch routinemäßig eingesetzt
in der ortsspezifischen Mutagenese, was den Schritt des Transferierens
des Gens von Interesse von einem Phagen in ein Plasmid eliminiert.
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Im
Allgemeinen wird die ortsspezifische Mutagenese durchgeführt, zunächst durch
Erhalten eines einzelsträngigen
Vektors oder des Abschmelzens von zwei Strängen eines doppelsträngigen Vektors,
welcher innerhalb seiner Sequenz einer DNA-Sequenz kodierend das
gewünschte
Protein einschließt.
Ein Oligonukleotid-Primer, welcher die gewünschte mutierte Sequenz trägt, wird
synthetisch hergestellt. Der Primer wird dann mit der einzelsträngigen DNA-Präparation
annealed und DNA polymerisierenden Enzymen ausgesetzt wie z.B. E.
coli Polymerase I Klenow-Fragment, um die Synthese des Mutations-tragenden
Stranges zu vervollständigen.
Folglich wird eine Heteroduplex ausgebildet, wobei ein Strang die
ursprüngliche
nicht-mutierte Sequenz kodiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dieser Heteroduplex-Vektor wird dann eingesetzt, um geeignete Zellen
zu transfermieren, wie z.B. E. coli-Zellen und Klone werden ausgewählt, welche rekombinante
Vektoren einschließen,
welche die mutierte Sequenz-Anordnung tragen.
-
Die
Herstellung von Sequenz-Varianten des ausgewählten Gens unter Verwendung
von ortsspezifischer Mutagenese wird bereitgestellt als ein Mittel
zum Erzeugen von potentiell bedeutsamen Spezies und soll nicht als
begrenzend betrachtet werden, da es andere Wege gibt, in welchen
Sequenz-Varianten von Genen erhalten werden können. Beispielsweise können rekombinante
Vektoren kodierend das gewünschte
Gen mit mutagenen Wirksubstanzen behandelt werden, wie z.B. Hydroxylamin,
um Sequenz-Varianten
zu erhalten.
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H. Expression und Aufreinigung
von kodierten Proteinen
-
1. Expression von Proteinen
von klonierten cDNAs
-
Die
cDNA-Spezies spezifiziert in SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID
Nr. 5, SEQ ID Nr. 7 und HNF1α können exprimiert
werden als kodierte Peptide oder Proteine. In anderen Ausführungsformen
können
cDNA-Spezies spezifiziert in SEQ ID Nr. 78, SEQ ID Nr. 34, SEQ ID
Nr. 36, SEQ ID Nr. 38, SEQ ID Nr. 40, SEQ ID Nr. 42, SEQ ID Nr.
44, SEQ ID Nr. 46, SEQ ID Nr. 48, SEQ ID Nr. 50, SEQ ID Nr. 52,
SEQ ID Nr. 54 und HNF1α als
kodierte Peptide oder Proteine exprimiert werden. Die DNA-Spezies
spezifiziert in SEQ ID Nr. 128 und HNF1β können als kodierte Peptide oder
Proteine exprimiert werden. Das Konzipieren von DNA-Segment(en)
zur Expression in einem prokaryontischen oder eukaryontischen System
kann durchgeführt
werden mit Techniken, die im Allgemeinen den Fachleuten auf dem
Gebiet der rekombinanten Expression bekannt sind. Man glaubt, dass
beinahe ein jedes Expressionssystem eingesetzt werden kann für die Expression
der beanspruchten Nukleinsäure-Sequenzen.
-
Sowohl
cDNA als auch genomische Sequenzen sind geeignet für die eukaryontische
Expression, da die Wirtszelle im Allgemeinen die genomischen Transkripte
verarbeiten wird, und zu funktioneller mRNA zur Translationen in
Protein führen
wird. Allgemein gesprochen mag es günstig sein, als rekombinantes
Gen eine cDNA-Version des Gens einzusetzen. Man glaubt, dass die
Anwendung einer cDNA-Version Vorteile zur Verfügung stellen wird dahingehend,
dass die Größe des Gens
im Allgemeinen viel kleiner sein wird und viel leichter eingesetzt
werden kann, um die Target-Zelle zu transfizieren, als dies für das genomische
Gen der Fall sein wird, welches typischerweise bis hin zu einer
Größenordnung
größer als
das cDNA sein wird. Jedoch schließt der Erfinder nicht die Möglichkeit
aus, eine genomische Version eines speziellen Gens, wo dies gewünscht wird,
einzusetzen.
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Wie
hier verwendet, sind die Begriffe „technisch erzeugte" und „rekombinante" Zellen dazu gedacht, sich
auf Zellen zu beziehen, in welche ein exogenes DNA-Segment oder
Gen, z.B. eine cDNA oder ein Gen, eingebracht worden sind. Folglich
sind technisch erzeugte Zellen unterscheidbar von natürlich auftretenden Zellen,
welche keine rekombinant eingebrachten exogenen DNA-Segmente oder
Gene enthalten. Technisch er zeugte Gene sind folglich Zellen mit
einem Gen oder mit Genen, eingebracht durch Menschenhand. Rekombinante
Zellen schließen
diejenigen ein, welche eine eingebrachte cDNA oder eine eingebrachte
genomische DNA aufweisen und schließen auch Gene ein, die angrenzend
an einen Promotor positioniert sind, der nicht natürlicherweise
mit dem speziell eingebrachten Gen assoziiert ist.
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Um
ein rekombinant kodiertes Protein oder Peptid zu expriminieren,
entweder eine Mutante oder Wild-Typ, würde man in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung einen Expressions-Vektor erzeugen, welcher eine der beanspruchten
isolierten Nukleinsäuren
unter der Steuerung von einem oder mehreren Promotoren umfasst.
Um die kodierende Sequenz „unter
die Kontrolle eines" Promotors
zu bringen, positioniert man das 5' Ende der translatorischen Initiations-Seite
des Leserahmens im Allgemeinen zwischen ungefähr 1 und 50 Nukleotide „strangabwärts" von (d.h. 3' von) dem gewählten Promotor.
Der „strangaufwärts" gelegene Promotor
stimuliert die Transkription der insertierten DNA und treibt die
Expression des kodierten rekombinanten Proteins voran. Dies ist
die Bedeutung der „rekombinanten
Expression" im hier
verwendeten Kontext.
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Viele
Standard-Techniken sind verfügbar,
um Expressions-Vektoren zu konstruieren, enthaltend die geeigneten
Nukleinsäuren
und transkriptionellen/translatorischen Steuer-Sequenzen, um Protein- oder Peptid-Expressionen
in einer Vielzahl von Wirts-Expressions-Systemen
zu erreichen. Zell-Typen verfügbar
zur Expression schließen
ein, sind jedoch nicht limitiert auf Bakterien, wie z.B. E. coli
und B. subtilis transformiert mit rekombinanter Phagen DNA, Plasmid
DNA oder Cosmid DNA Expressions-Vektoren.
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Bestimmte
Beispiele von prokaryontischen Wirten sind E. coli Strang RR1, E.
coli LE392, E. coli B, E. coli χ 1776
(ATCC Nr. 31537) wie auch E. coli W3110 (F-, Lambda-, Prototroph,
ATCC Nr. 273325); Bacilli wie z.B. Bacillus subtilis; und andere
Enterobacteriaceae, wie z.B. Salmonella typhimurium, Serratia marcescens und
verschiedene Pseudonomas Spezies.
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Im
Allgemeinen werden Plasmid-Vektoren enthaltend das Replicon und
Steuer-Sequenzen,
welche abgeleitet sind von Spezies, die mit der Wirtszelle kompatibel
sind, in Verknüpfung
mit diesen Wirtszellen verwendet. Der Vektor trägt üblicherweise eine Replikations-Stelle
wie auch markierende Sequenzen, die in der Lage sind, die Phenotypen-Selektionen
in transformierten Zellen zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise
wird E. coli häufig
unter Verwendung von pBR322 transformiert, einem Plasmid abgeleitet
von einer E. coli Spezies. Plasmid pBR322 enthält Gene für Ampicillin und Tetracyclin-Resistenz
und stellt folglich leichte Mittel zum Identifizieren von transformierten
Zellen zur Verfügung.
Das pBR322 Plasmid oder andere mikrobielle Plasmide oder Phagen
müssen
auch enthalten oder können
modifiziert werden, so dass sie Promotoren, welche durch den mikrobiologischen
Organismus verwendet werden können,
zur Expression seiner eigenen Proteine enthalten.
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Darüber hinaus
können
Phagen-Vektoren enthaltend ein Replicon und ein Steuer-Sequenzen, welche kompatibel
sind mit den Wirtszellen-Mikroorganismen als transformierende Vektoren
in Verknüpfung
mit diesen Wirtszellen verwendet werden. Beispielsweise kann der
Phage Lambda GEMTM-11 eingesetzt werden
zur Erzeugung eines rekombinanten Phagen-Vektors, welcher verwendet
werden kann, um Wirtszellen wie z.B. E. coli LE392, zu transformieren.
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Weitere
bedeutsame Vektoren schließen
pIN-Vektoren (Inouye et al., 1985); und pGEX-Vektoren zur Anwendung im Erzeugen von
löslichen
Glutathion S-Transferase (GST) Fusions-Proteinen für die spätere Aufreinigung
und Trennung oder Abspaltung ein. Andere geeignete Fusions-Proteine
sind diejenigen mit β-Galactosidase,
Ubiquitin oder dergleichen.
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Promotoren,
welche am häufigsten
eingesetzt werden in der rekombinanten DNA-Konstruktion schließen die β-Lactamase- (Penicillinase-),
Lactase- und Tryptophan (trp)-Promotor-Systeme ein. Während diese die
am häufigsten
verwendeten Typen sind, wurden andere mikrobielle Promotoren entdeckt
und eingesetzt und Details betreffend ihre Nukleotid-Sequenz wurden
publiziert, was dem Fachmann auf dem Gebiet in die Lage versetzt,
sie funktionell mit Plasmid-Vektoren zu legieren.
-
Zur
Expression in Saccharomyces wird im allgemeinen beispielsweise das
Plasmid Yrp7 eingesetzt (Stinchomb et al., 1979; Kingsman et al.,
1979; Tschemper et al., 1980). Dieses Plasmid enthält das trp1-Gen, welches
einen Selektions-Marker für
einen Mutanten-Strang von Hefe zur Verfügung stellt, welchem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder
PEP4-1 (Jones, 1977). Das Vorliegen der trp1-Läsion als ein Merkmal des Hefe-Zell-Wirts-Genoms
stellt dann eine effektive Umgebung zum Nachweis der Transformation
durch das Wachstum in der Abwesenheit von Tryptophan zur Verfügung.
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Geeignete
Promotor-Sequenzen in Hefe-Vektoren schließen die Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., 1968; Holland et al., 1978), wie z.B. Enolase, Glyceraldehyde-3-Phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glukose-6-Phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglukoseisomerase und Glukokinase, ein. Beim Konstruieren
von geeigneten Expressions-Plasmiden werden die Terminations-Sequenzen,
assoziiert mit diesen Genen auch in den Expressions-Vektor 3' zur Sequenz ligiert,
von der gewünscht
wird, dass sie exprimiert wird, um die Polyadenylierung von der
mRNA und die Termination zur Verfügung zu stellen.
-
Weitere
geeignete Promotoren, welche weitere Vorteile bei der Transkription,
gesteuert durch Wachstumsbedingungen aufweisen, schließen die
Promotor-Region für
die Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, Saure Phosphatase, degradative
Enzyme assoziiert mit dem Stickstoffmetabolismus und die zuvor erwähnte Glyceraldehyde-3-Phosphatdehydrogenase
und Enzyme verantwortlich für
den Einsatz von Maltose und Galactose ein.
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Zusätzlich zu
Mikroorganismen können
Kulturen von Zellen abgeleitet von multizellulären Organismen auch als Wirte
eingesetzt werden. Im Prinzip ist eine jede solcher Zell-Kulturen einsetzbar,
entweder von Wirbeltier- oder Nicht-Wirbeltier-Kulturen. Zusätzlich zu
Säugetier-Zellen
schließt
dies Insekten-Zell-Systeme infiziert mit rekombinanten viralen Expressions-Vektoren
(beispielsweise Baculovirus); sowie Pflanzenzellsysteme infiziert
mit rekombinanten viralen Expressions-Vektoren (beispielsweise der
Blumenkohl-Mosaikvirus, CaMV [cauliflower mosaic virus]; der Tabakmosaikvirus,
TMV [tobacco mosaic virus]) oder transformiert mit rekombinanten
Plasmid-Expressions-Vektoren
(beispielsweise Ti Plasmid) enthaltend eine oder mehrere kodierende
Sequenzen, ein.
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In
einem verwendbaren Insekten-System wird der Autograph californica
Nuclear Polyhidrosis Virus (AcNPV) als ein Vektor verwendet, um
ein fremdes Gen zu expremieren. Der Virus wächst in Spodoptera frugiperda-Zellen.
Die isolierten kodierenden Nukleinsäure-Sequenzen werden in nicht-essentielle
Regionen des Virus kloniert (beispielsweise das Polyhedron-Gen)
und unter der Steuerung eines AcNPV-Promotors (beispielsweise des
Polyhedron-Promotors) platziert. Erfolgreiche Insertion der kodierenden
Gene resultiert in der Inaktivierung des Polyhedron-Gens und der
Produktion von nicht-umhüllten rekombinanten
Viren (d.h. Viren, denen eine Protein-Hülle kodiert durch das Polyhedron-Gen
fehlt). Diese rekombinanten Viren werden dann verwendet, um Spodoptera
frugiperda Zellen zu infizieren, in welchen das insertierte Gen
exprimiert wird (beispielsweise US-Patent Nr. 4.215.051).
-
Beispiele
verwendbarer Säugetier-Wirtszell-Linien
sind VERO und HeLa-Zellen, chinesische Hamsterovar-Zell-Linien (CHO),
WI38, BHK, COS-7, 293, HepG2, NIH3T3, RIN und MDCK-Zell-Linien.
Darüber
hinaus kann eine Wirtszelle ausgewählt werden, welche die Expression
der insertierten Sequenzen moduliert oder modifiziert und das Gen-Produkt
in der gewünschten
spezifizierten Art und Weise verarbeitet. Solche Modifikationen
(beispielsweise Glycosylierung) und Verarbeitung (beispielsweise
Schneiden) von Protein-Produkten kann bedeutsam für die Funktion
des kodierten Proteins sein.
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Verschiedene
Wirtszellen haben charakteristische und spezifische Mechanismen
für das
post-translatorische Verarbeiten und die Modifikation von Proteinen.
Geeignete Zell-Linien
oder Wirts-Systeme können ausgewählt werden,
um die korrekte Modifikation und Verarbeitung des fremden exprimierten
Proteins sicherzustellen. Expressions-Vektoren zur Anwendung in Säugetier-Zellen
schließen üblicherweise
einen Ursprung der Replikation (wenn notwendig), einen Promotor
lokalisiert vor dem zu expremierenden Gen, zusammen mit irgendwelchen
notwendigen Ribosom-Bindungs-Stellen, RNA-Splice-Stellen, Polyadenylierungs-Stellen
und transkriptionellen Terminator-Sequenzen ein. Der Ursprung der Replikation
kann entweder durch Konstruktion des Vektors zur Verfügung gestellt
werden, so dass er einen exogenen Ursprung einschließt, wie
z.B. einen, der von SV40- oder anderen viralen (beispielsweise Polyom,
Adeno, VSV, BPV) Quellen abgeleitet ist, oder kann zur Verfügung gestellt
werden durch den chromosomalen Replikationsmechanismus der Wirtszelle.
Falls der Vektor in das Wirtszell-Chromosom integriert ist, ist
das Letztgenannte häufig
ausreichend.
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Der
Promotor kann abgeleitet sein vom Genom der Säugetier-Zellen (beispielsweise
der Metallothionin-Promotor) oder von Säugetier-Viren (beispielsweise
der späte
Adenovirus-Promotor; der Vaccin-Virus 7,5K Promotor). Des Weiteren
ist es auch möglich
und wünschenswert,
Promotoren oder Steuer-Sequenzen einzusetzen, welche normalerweise
mit der gewünschten
Gen-Sequenz assoziiert sind, vorausgesetzt, dass solche Steuer-Sequenzen
kompatibel mit dem Wirtszell-Systemen sind.
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Eine
Vielzahl von viral basierten Expressions-Systemen kann eingesetzt
werden, beispielsweise werden häufig
die Promotoren abgeleitet von Polyom, Adenovirus 2, Cytomegalovirus
und Simian Virus 40 (SV40) eingesetzt. Die frühen und späten Promotoren von SV40-Virus
sind bedeutsam, da sie beide leicht vom Virus als Fragment abgeleitet
werden können,
welches auch den viralen SV40 Ursprung der Replikation enthält. Kleinere
oder größere SV40
Fragmente können
auch eingesetzt werden, vorausgesetzt, die ungefähr 250 bp-Sequenz, welche sich
von der HinDIII-Stelle bis zur Bg/I-Stelle, lokalisiert im viralen
Ursprung der Replikation erstrecht, liegt darin enthalten vor.
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In
Fällen,
wo ein Adenovirus als ein Expressions-Vektor eingesetzt wird, können die
kodierenden Sequenzen an einen Adenovirus-Transkriptions/Translations-Steuer-Komplex ligiert sein,
beispielsweise die späte
Promotor und dreiteilige Leader-Sequenz.
Dieses chimäre
Gen kann dann in das Adenovirus-Genom durch eine in vitro- oder
in vivo-Rekombination insertiert werden. Die Insertion in eine nicht-essentielle Region
des viralen Genoms (beispielsweise die E1 oder E3 Region) wird in
einem rekombinanten Virus resultieren, welcher überlebensfähig und in der Lage ist, Proteine
in infizierten Wirtszellen zu exprimieren.
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Spezifische
Initiations-Signale können
auch benötigt
werden zur effekten Translation der beanspruchten isolierten kodierenden
Nukleinsäure
Sequenzen. Diese Signale schließen
das ATG-Initiations-Kodon und angrenzende Sequenzen ein. Exogene
translationale Steuer-Signale, einschließend das ATG-Initiations-Kodon
können
des Weiteren benötigt
werden, so dass sie bereitgestellt werden müssen. Ein gewöhnlicher
Fachmann auf dem Gebiet wird leicht in der Lage sein, diese Bedürfnisse
zu bestimmen und die notwendigen Signale zur Verfügung zu
stellen. Es ist wohlbekannt, dass das Initiations-Kodon im Rahmen
(oder in Phase) mit dem Leserahmen der gewünschten kodierten Sequenz liegen
muss, um die Transkription des gesamten Insert sicherzustellen.
Diese exogenen translatorischen Steuer-Signale und Initiations-Kodons
können
von einer Vielzahl von Ursprüngen
sein, sowohl von natürlichem
als auch synthetischem Ursprung. Die Effizienz der Expression kann
verstärkt
werden durch den Einschluss geeigneter Transkriptions-Enhancer-Elemente
oder Transkriptions-Terminatoren (Bittner et al., 1987).
-
Bei
der eukaryontischen Expression wird man typischerweise wünschen,
eine geeignete Polyadenylierungs-Stelle in die transkriptionelle
Einheit einzubringen (beispielsweise 5'-AATAAA-3'), falls noch keine
innerhalb des ursprünglich
klonierten Segments enthalten war. Typischerweise wird die Poly
A-Additions-Stelle ungefähr
30 bis 2000 Nukleotide „strangabwärts" zur Terminations-Stelle
des Proteins an einer Position vor der Transkriptions-Termination
platziert werden.
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Für eine langfristige
Produktion in großem
Maßstab
von rekombinanten Proteinen ist die stabile Expression bevorzugt.
Beispielsweise können
Zell-Linien, welche stabil Konstrukte kodierend Proteine exprimiert,
technisch erzeugt werden. An Stelle der Verwendung von Expressions-Vektoren,
welche virale Ursprünge
der Replikation enthalten, können
Wirts-Zellen transformiert mit Vektoren, gesteuert durch geeignete
Expressions-Steuer-Elemente
(beispielsweise Promotor, Enhancer, Sequenzen, Transkriptions-Terminationen, Polyadenylierungs-Stellen
etc), und einem auswählbaren
Marker transformiert werden. Folgend auf die Einbringung der fremden
DNA kann man den technisch erzeugten Zellen erlauben, für 1–2 Tage
in angereichertem Medium zu wachsen, bevor man sie in ein selektives
Medium überführt. Der
auswählbare
Marker in dem rekombinanten Plasmid verleiht Resistenz gegen die
Auswahl und ermöglicht
Zellen, stabil das Plasmid in ihre Chromosomen zu integrieren und
zu wachsen, um Foci auszubilden, welche wiederum kloniert und expandiert in
Zell-Linien werden können.
-
Eine
Vielzahl von Selektionssystemen kann eingesetzt werden, einschließen jedoch
nicht limitiert auf die Herpes Simplex-Virus-Thymidinkinase (Wigler
et al., 1977), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (Szybalska
et al., 1962) sowie Adenin-Phosphoribosyltransferase-Gene
(Lowy et al., 1980), in tk, hgprt bzw. aprt-Zellen. Auch Antimetaboliten-Resistenz
kann eingesetzt werden als die Basis der Selektion für dhfr, welche
Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Wigler et al., 1980; O'Hare et al., 1981);
gpt, welche Resistenz gegen Mycophenolsäure verleiht (Mulligan et al.,
1981); neo, welche Resistenz gegen Aminoglycosid G-418 (Colberre-Garapin
et al., 1981) verleiht; sowie hygro, welche Resistenz gegen Hygromycin
verleiht.
-
Es
ist angedacht, dass die isolierten Nukleinsäuren der Erfindung „überexprimiert" werden können, d.h.
in erhöhten
Spiegeln relativ zu ihrer natürlichen
Expression in menschlichen Zellen exprimiert werden oder sogar relativ
zur Expression von anderen Protein in der rekombinanten Wirtszelle.
Solche Überexpression kann
bewertet werden durch eine Vielzahl von Verfahren, einschließend Radio-Labeln
und/oder Protein-Aufreinigung. Jedoch sind einfache oder direkte
Verfahren bevorzugt, beispielsweise diejenigen involvierende SDS/PAGE
und Protein-Anfärben
oder Western-Blotten, gefolgt von quantitativen Analysen, wie z.B.
densitometrisches Scannen des resultierenden Gels oder Blots. Ein
spezifischer Anstieg im Spiegel des rekombinanten Proteins oder
Peptids im Vergleich zum Spiegel in natürlichen menschlichen Zellen
ist ein Hinweis auf die Überexpression,
wie auch ein relativer Überfluss
des spezifischen Proteins relativ zu anderen Proteinen produziert
durch die Wirts-Zelle und beispielsweise sichtbar auf einem Gel.
-
2. Aufreinigung
von exprimierten Proteinen
-
Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen die Aufreinigung, in
besonderen Ausführungsformen
die substantielle Aufreinigung eines kodierten Proteins oder Peptids.
Die Bezeichnung „aufgereinigtes Protein
oder Peptid", wie
hier verwendet, ist dazu gedacht, sich auf eine Zusammensetzung,
isolierbar vom anderen Komponenten zu beziehen, wobei das Protein
oder Peptid aufgereinigt wird bis zu irgendeinem Grad relativ zu
seinem natürlich
erhältlichen
Zustand (d.h. in diesem Falle relativ zu seiner Reinheit innerhalb
eines Leberzell- oder β-Zell-Extraktes.
Ein aufgereinigtes Protein oder Peptid bezieht sich daher auch auf
ein Protein oder Peptid, welches frei von der Umgebung ist, in welcher
es natürlicherweise
auftreten kann.
-
Im
Allgemeinen wird „aufgereinigt" sich auf eine Protein-
oder Peptid-Zusammensetzung beziehen, welche einer Fraktionierung
unterzogen worden ist, um verschiedene andere Komponenten zu entfernen,
wobei die Zusammensetzung substantiell ihre exprimierte biologische
Aktivität
aufrecht erhält.
Wo die Bezeichnung „substantiell
aufgereinigt" verwendet
wird, wird sich diese Bezeichnung auf eine Zusammensetzung bezie hen,
in welcher das Protein oder Peptid die hauptsächliche Komponente der Zusammensetzung
ausbildet und z.B. ungefähr
50% oder mehr der Proteine in der Zusammensetzung konstituiert.
-
Verschiedene
Verfahren zum Quantifizieren des Grades der Aufreinigungs-Proteins
oder Peptids werden den Fachleuten auf dem Gebiet der vorliegenden
Offenbarung bekannt sein. Diese schließen beispielsweise ein, das
Bestimmen der spezifischen Aktivität einer aktiven Fraktion oder
das Auswerten der Vielzahl von Polypeptiden innerhalb einer Fraktion
durch SDS/PAGE-Analyse. Ein bevorzugtes Verfahren zum Auswerten
der Reinheit einer Fraktion ist die spezifische Aktivität der Fraktion
zu berechnen, sie mit einer spezifischen Aktivität des ursprünglichen Extraktes zu vergleichen
und folglich den Grad der Reinheit zu berechnen, der hier durch
eine „– fache
Aufreinigungs-Zahl" bewertet
wird. Die tatsächlich
verwendeten Einheiten, um die Stärke der
Aktivität
zu repräsentieren,
werden selbstverständlich
von der speziellen Assay-Technik, die ausgebildet wird, um auf die
Aufreinigung zu folgen, abhängen
und davon, ob das exprimierte Protein oder Peptid eine nachweisbare
Aktivität
zeigt oder nicht.
-
Verschiedene
Techniken geeignet zur Anwendung in der Protein-Aufreinigung werden
den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt sein. Diese schließen beispielsweise
ein die Präzipitation
mit Ammoniumsulphat, Polyethylenglycol, Antikörpern und dergleichen oder
durch Hitzedenaturierung, gefolgt von Zentrifugation; Chromatographie-Schritte
wie z.B. Ionenaustausch, Gel-Filtration, Revers-Phasen, Hydroxylapatit-
und Affinitäts-Chromatographie;
Isoelektrisches Fokussieren; Gel-Elektrophorese und Kombinationen
von solchen und anderen Techniken. Wie allgemein im Stand der Technik
bekannt ist, glaubt man, dass man die Reihenfolge des Durchführens verschiedene
Aufreinigungsschritte verändern
kann, ohne dass bestimmte Schritte weggelassen werden können, und
man trotzdem immer noch in einem geeigneten Verfahren zur Herstellung
eines substantiell aufgereinigten Proteins oder Peptids enden wird.
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Es
gibt keine allgemeine Bestimmung, dass das Protein oder Peptid immer
in seinem am meisten aufgereinigten Zustand zur Verfügung gestellt
wird. Tatsächlich
ist angedacht, dass weniger substantiell aufgereinigte Produkte
in bestimmten Ausführungsformen
Einsatz finden werden. Partielle Aufreinigung kann realisiert werden
unter Verwendung weniger Aufreinigungsschritte in Kombination oder
durch Einsatz verschiedener Formen des gleichen allgemeinen Aufreinigungsschemas.
Beispielsweise kann eingesehen werden, dass eine Kationen-Austausch-Säulen-Chromatographie
durchgeführt
unter Verwendung eines HPLC-Apparates, im Allgemeinen in einer höher-fachen
Aufreinigung resultieren wird als die gleiche Technik unter Verwendung
eines Niedrigdruckchromatographie-Systems. Verfahren, welche einen
geringeren Grad der relativen Aufreinigung zeigen, können Vorteile
in der insgesamten Rückgewinnung
des Protein-Produkts
aufweisen oder im Aufrechterhalten der Aktivität eines exprimierten Proteins.
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Es
ist bekannt, dass die Migration eines Polypeptids, manchmal sogar
signifikant, mit den verschiedenen Bedingungen von SDS/PAGE variieren
kann (Capaldi et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 76: 425, 1977).
Es wird daher eingesehen werden, dass unter verschiedenen Elektrophorese-Bedingungen
die offensichtlichen molekularen Gewichte der aufgereinigten oder
partiell aufgereinigten Expressions-Produkte variieren können.
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I. Herstellung
von Antikörpern
spezifisch für
kodierte Proteine
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Antikörper-Erzeugung
-
Für einige
Ausführungsformen
wird es wünschenswert
sein, Antikörper
zu erzeugen, welche mit hoher Spezialität an das Protein-Produkt (die
Protein-Produkte) einer isolierten Nukleinsäure binden ausgewählt aus der
Gruppe umfassend: SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5, SEQ
ID Nr. 7, oder irgendeine andere Mutante von HNF1α, SEQ ID
Nr. 78, SEQ ID Nr. 34, SEQ ID Nr. 36, SEQ ID Nr. 38, SEQ ID Nr.
40, SEQ ID Nr. 42, SEQ ID Nr. 44, SEQ ID Nr. 46, SEQ ID Nr. 48,
SEQ ID Nr. 50, SEQ ID Nr. 52, SEQ ID Nr. 54 oder irgendeine andere
Mutante von HNF1α,
SEQ ID Nr. 128 (HNF1β)
oder irgendeine Mutante von HNF1β.
Mittel zum Herstellen und Charakterisieren von Antikörpern sind
im Stand der Technik wohlbekannt (siehe beispielsweise Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988; hier per
Verweis eingeschlossen.
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Verfahren
zum Erzeugen von Polyklonalen Antikörpern sind im Stand der Technik
wohlbekannt. Kurz gesagt wird ein polyklonaler Antikörper hergestellt
zum Immunisieren eines Tieres mit einer antigenen Zusammensetzung
und Sammeln der Antiseren vom immunisierten Tier. Ein großer Bereich
der tierischen Spezies kann eingesetzt werden zur Erzeugung von
Antiseren. Typischerweise ist das Tier, das zur Erzeugung von Antikörpern eingesetzt
wird ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte, ein Hamster, ein Meerschweinchen
oder eine Ziege. Aufgrund des relativ großen Blutvolumens des Kaninchens
ist ein Kaninchen die bevorzugte Wahl zur Erzeugung von polyklonalen
Antikörpern.
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Wie
im Stand der Technik wohlbekannt ist, kann eine gegebene Zusammensetzung
in ihrer Immunogenizität
variieren. Es ist daher häufig
notwendig, das Wirts-Immunsystem zu boosten, was erreicht werden kann
durch Koppeln eines Peptids oder Polypeptids an einen Carrier. Beispielhafte
und bevorzugte Carrier sind das Keyhole Limpet Hämocyanin (KLH) und das Rinderserumalbumin
(BSA, bovine serum albumin). Andere Albumine wie z.B. Ovalbumin,
Mausserumalbumin oder Kaninchenserumalbumin können auch als Carrier verwendet
werden. Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids an ein Carrier-Protein sind wohlbekannt
im Stand der Technik und schließen
Glutaraldehyde, m-Maleinmidobenzoyl-N-Hydroxysuccinimidester,
Carbodiimid und bis-biazotiertes Benzidin ein.
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Wie
auch wohlbekannt im Stand der Technik ist, kann die Immunogenizität einer
speziellen Immunogen-Zusammensetzung verstärkt werden durch die Anwendung
von nicht-spezifischen Stimulatoren der Immun-Antwort, welche als
Adjuvantien bekannt sind. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien
schließen
vollständiges
Freud'sches Adjuvans
(einen nicht-spezifischen Stimulator der Immun-Antwort enthaltend
abgetötetes
Mycobacterium tuberculosis), unvollständiges Freud'sches Adjuvans und
Aluminiumhydroxid-Adjuvans ein.
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Die
Menge der Immunogen-Zusammensetzung, verwendet in der Produktion
von polyklonalen Antikörpern,
variiert mit der Natur des Immunogens wie auch dem für die Immunisierung
verwendeten Tier. Eine Vielzahl von Wegen kann eingesetzt werden,
um das Immunogen zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradermal,
intravenös
und intraperitoneal). Die Erzeugung von polyklonalen Antikörpern kann überwacht
werden durch Sammeln von Blut vom immunisierten Tier zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Immunisierung. Eine zweite Booster-Injektion
kann auch gegeben werden. Der Prozess des Boostens und Titens wird
wiederholt, bis ein geeigneter Titer erreicht wird. Wenn ein geeigneter
Grad der Immunogenizität
erhalten ist, kann das immunisierte Tier zur Ader gelassen werden
und das Serum isoliert und gelagert werden und/oder in einigen Fällen kann
das Tier verwendet werden, um MAbs zu erzeugen. Zur Produktion von
polyklonalen Kaninchen-Antikörpern
kann das Tier zur Ader gelassen werden durch eine Ohr-Vene oder
alternativ durch kardiäre Punktur.
Das entfernte Blut lässt
man dann koagulieren und es wird zentrifugiert, um Serum-Komponenten
von den gesamten Zellen abzutrennen und von dem Blutpfropfen. Das
Serum kann wie es ist für
verschiedene Anwendungen eingesetzt werden oder die gewünschte Antikörper-Fraktion
kann durch wohlbekannte Verfahren, wie z.B. Affinitäts-Chromatographie,
unter Verwendung eines anderen Antikörpers oder eines Peptids gebunden
an eine feste Matrix aufgereinigt werden.
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Monoklonale
Antikörper
(MAbs) können
leicht hergestellt werden durch die Verwendung von wohlbekannten
Techniken, wie z.B. denjenigen, die beispielhaft ausgeführt sind
in US-Patent 4.196.265, per Verweis eingeschlossen. Typischerweise
involviert diese Technik das Immunisieren eines geeigneten Tiers
in einer ausgewählten
immunogenen Zusammensetzung, beispielsweise einem aufgereinigten
oder partiell aufgereinigten exprimierten Protein, Polypeptid oder
Peptid. Die immunisierende Zusammensetzung wird in einer Art und
Weise verabreicht, welche effektiv die Antikörper erzeugenden Zellen stimuliert.
-
Das
Verfahren zum Erzeugen von monoklonalen Antikörpern (MAbs) beginnt im Allgemeinen
mit etwa den gleichen Linien wie diejenigen zum Erzeugen von polyklonalen
Antikörpern.
Nagetiere, wie z.B. Mäuse und
Ratten, sind bevorzugte Tiere, jedoch ist auch die Verwendung von
Kaninchen-, Schaf- oder Frosch-Zellen möglich. Die Verwendung von Ratten
kann einen bestimmten Vorteil zur Verfügung stellen (Goding, 1986,
pp. 60–61),
jedoch sind Mäuse
bevorzugt, wobei BALB/c-Mäuse
am meisten bevorzugt sind, da sie routinemäßig am meisten eingesetzt werden
und im Allgemeinen einen höheren
Prozentsatz von stabilen Fusionen ergeben.
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Den
Tieren wird, wie oben erwähnt,
Antigen injiziert. Das Antigen kann an Carrier-Moleküle wie z.B. das Keyhole Limpet
Hemocyanin, falls dies notwendig ist, gekoppelt werden. Das Antigen
würde typischerweise
mit einem Adjuvans vermischt werden wie z.B. im Freud'schen vollständigen oder
unvollständigen
Adjuvans. Booster-Injektionen mit dem gleichen Antigen würden in
ungefähr
zweiwöchigen
Intervallen auftreten. Auf die Immunisierung werden somatische Zellen
mit dem Potential zum Erzeugen von Antikörpern, spezifisch B Lymphozyten
(B-Zellen), zur Anwendung in dem MAb erzeugenden Protokoll ausgewählt. Diese
Zellen können
von biopsierten Milzen, Tonsilen oder Lympfknoten erhalten werden
oder von einer peripheralen Blutprobe. Milz-Zellen und peripherale
Blut-Zellen sind bevorzugt, die Erstgenannten, da sie eine reiche
Quelle von Antikörper
produzierenden Zellen darstellen, welche in dem sich teilenden Plasmablast-Zustand
und die Letztgenannteren, da peripherales Blut leicht zugänglich ist.
Häufig
wird ein Panel von Tieren immunisiert worden sein und die Milz des
Tiers mit dem höchsten
Antikörper-Titer
wird entfernt und die Milz-Lymphozyten werden erhalten durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze. Typischerweise enthält eine Milz von einer immunisierten
Maus ungefähr
5 × 507 bis 2 × 108 Lymphozyten.
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Die
Antikörper
erzeugenden B-Lymphozyten von dem immunisierten Tier werden dann
mit Zellen einer immortalen Myelom-Zelle fusioniert, im Allgemeinen
einer gleichen Spezies wie das Tier, das immunisiert worden ist.
Myeloma-Zell-Linien geeignet zur Anwendung in Hybridoma-erzeugenden
Fusions-Prozeduren sind bevorzugt nicht-Antikörper-erzeugend, haben hohe
Fusionseffizienz und haben Enzymeffizienzen, welche sie davon abhalten,
in bestimmten auswählbaren
Medien zu wachsen, welche nur das Wachstum der gewünschten
fusionierten Zellen (Hybridomas) unterstützen.
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Irgendeine
einer Vielzahl von Myeloma-Zellen kann verwendet werden, wie dies
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist (Goding, pp. 65–66, 1986;
Campbell, pp. 75–83,
1984). Beispielsweise kann man, wenn das immunisierte Tier eine
Maus ist, P3-X63/Ag8,
X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11, MPC11-X45-GTG 1.7 und S194/5XX0
BuI verwenden; für
Ratten kann man R210.RCY3, Y3-Ag
1.2.3, IR983F verwenden und 4B210 und U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-Hmy2 und UC729-6
sind alle bedeutsam in Verbindung mit menschlichen Zellfusionen.
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Eine
bevorzugte murine Myeloma-Zelle ist die NS-1 Myeloma-Zell-Linie
(auch bezeichnet also P3-NS-1-Ag4-1), welche leicht verfügbar ist
von dem NIGMS (Human Genetic Mutant Cell Repository) durch Beantragen
der Zell-Linien Zugangs-Nummer GM3573. Eine weitere Myeloma-Zell-Linie,
welche in der 8-Azaguanin-resistenten Maus verwendet werden kann,
ist die murine Myeloma SP2/0 Non-Producer Zell-Linie.
-
Verfahren
zum Erzeugen von Hybriden von Antikörper-erzeugenden Milz- oder
Lymphknoten-Zellen mit Myeloma-Zellen umfassen üblicherweise das Mixen von
somatischen Zellen mit Myeloma-Zellen in einem Verhältnis von
2:1, obwohl das Verhältnis
von ungefähr
20:1 bis ungefähr
1:1 variieren kann und zwar in der Gegenwart einer Wirksubstanz
oder von Wirksubstanzen (chemisch oder elektrisch), welche die Fusion
von Zellen Membranen fördern.
Fusions-Verfahren unter Verwendung des Sendai-Virus wurden von Kohler
und Milstein (1975; 1976) beschrieben und diejenigen unter Verwendung
von Polyethylenglycol (PEG) wie z.B. 37% (v/v) PEG wurden von Gefter
et al. (1977) beschrieben. Die Verwendung von elektrisch induzierten
Fusionsverfahren ist auch geeignet (Goding PP. 71–74, 1986).
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Fusions-Prozeduren
erzeugen üblicherweise
lebensfähige
Hybride in geringen Zahlen (1 × 10–6 bis
1 × 10–8.
Jedoch stellt diese niedrige Frequenz kein Problem dar, da die überlebensfähigen fusionierten
Hybride aus den parentalen, unfusionierten Zellen differenziert
werden (speziell die nicht-fusionierten Myeloma-Zellen, welche normalerweise
unbegrenzt sich weiter teilen würden)
durch Kultivieren in einem selektiven Medium. Das selektive Medium
ist im Allgemeinen eines, welches ein Agens enthält, welches die de novo Synthese
von Nukleotiden in den Gewebskulturmedien blockiert. Exemplarische
und bevorzugte Agenzien sind Aminopterin, Methotrexat und Azaserin.
Aminopterin und Methotrexat blockieren die de novo Synthese sowohl
von Purinen als auch Pyrimidinen, wohingegen Azaserin nur die Purin-Synthese
blockiert. Wo Aminopterin oder Methotrexat eingesetzt wird, wird
das Medium angereichert mit Hypoxanthin und Thymidin als Quelle
der Nukleotide (HAT-Medium). Wo Azaserin eingesetzt wird, wird das
Medium mit Hypoxanthin angereichert.
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Das
bevorzugte Selektions-Medium ist HAT. Nur Zellen, die in der Lage
sind, Nukleotid Salvage-Pfade zu betreiben, sind in der Lage, im
HAT-Medium zu überleben.
Die Myeloma-Zellen haben Defekte in bestimmten Schlüssel-Enzymen
des Salvage-Pfades beispielsweise Hypoxanthin Phosphoribosyl Transferase
(HPRT) und können
folglich nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Pfad betreiben, weisen jedoch eine limitierte Lebensdauer
in Kultur auf und sterben im Allgemeinen innerhalb von zwei Wochen
ab. Folglich sind die einzigen Zellen, welche in den ausgewählten Medien überleben
können,
diejenigen Hybride ausgewählt
von Myeloma und B-Zellen.
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Dieses
Kultivieren stellt eine Population von Hybridomas zur Verfügung, von
welchen spezifische Hybridomas ausgewählt werden können. Typischerweise
wird die Selektion von Hybridomas durchgeführt durch Kultivieren der Zellen
durch Einzel-Klon-Verdünnung
in Mikrotiter-Platten, gefolgt vom Testen der individuellen klonalen Überstände (nach
ungefähr
zwei bis drei Wochen) für
die gewünschte
Reaktivität.
Der Assay sollte sensitiv, einfach und schnell sein, wie dies Radioimmunoassays,
Enzyme-Immuno-Assays,
Cytotoxizitäts-Assays,
Plaque-Assays, dot immunobindende Assays und dergleichen sind.
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Die
ausgewählten
Hybridomas würden
dann seriell verdünnt
und in individuelle Antikörper
erzeugende Zell-Linien kloniert, welche unbegrenzt propagiert werden
können,
um MAbs zur Verfügung
zu stellen. Die Zell-Linien können
ausgebeutet werden zur MAb-Erzeugung in zwei grundlegenden Art und
Weisen. Eine Probe des Hybridoms kann (häufig in die peritoneale Kavität) in ein
histokompatibles Tier des Typs initiiert werden, wenn es verwendet
wurde, um die somatische und Myeloma-Zellen zur ursprünglichen
Fusion zur Verfügung zu
stellen. Das injizierte Tier entwickelt Tumore, welche spezifische
monoklonale Antikörper
erzeugt und das fusionierte Zell-Hybrid sekretiert. Die Körperflüssigkeiten
des Tieres, wie z.B. Serum- oder Ascites-Flüssigkeit werden dann abgezapft,
um MAbs in hoher Konzentration zur Verfügung zu stellen. Die individuellen
Zell-Linien könnten
auch in vitro kultiviert werden, wo die MAbs natürlicherweise in das Kultur-Medium
sekretiert werden, von welchem sie leicht in hohen Konzentrationen
erhalten werden können.
Mabs, erzeugt auf eine von diesen beiden Arten, können weiter
aufgereinigt werden, falls dies gewünscht wird, unter Verwendung
von Filtration, Zentrifugation und verschiedenen chromatographischen
Verfahren wie z.B. HPLC oder Affinitäts-Chromatographie.
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Große Mengen
der monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch erhalten werden durch Multiplizieren von Hybridoma-Zellen in
vivo. Zell-Klone werden in Säugetiere
injiziert, welche histokompatibel mit den Vorläufer-Zellen sind, beispielsweise
syngenetische Mäuse,
um Wachstum von Antikörper-erzeugenden
Tumoren zu verursachen. Optional werden die Tiere mit einem Kohlenwasserstoff
geprimed, speziell mit Ölen
wie z.B. Pristan (Tetramethylpentadecan), vor der Injektion.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
Fragmente der monoklonalen Antikörper der
Erfindung erhalten werden von den monoklonalen Antikörpern erzeugt
wie oben beschrieben, durch Verfahren, welche Verdauen mit Enzymen
wie z.B. Pepsin oder Papain einschließen und/oder das Spalten von Disulfid-Brücken durch
chemische Reduktion. Alternativ können monoklonale Antikörper-Fragmente
umfasst durch die vorliegende Erfindung, synthetisiert werden unter
Verwendung eines automatisierten Peptid-Synthese-Automatens oder
durch Expression eines Voll-Längen-Gens
oder von Gen-Fragmenten in E. coli.
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Die
monoklonalen Konjugate der vorliegenden Erfindung werden hergestellt
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, beispielsweise
durch Umsetzen eines monoklonalen Antikörpers hergestellt wie oben
beschrieben mit, beispielsweise einem Enzym in der Gegenwart eines
koppelnden Agens, wie z.B. Glutaraldehyde oder Periodat. Konjugate
mit Fluoreszin-Markern werden hergestellt in der Gegenwart dieses koppelnden
Agens oder durch Reaktion mit einem Isothiocyanat. Konjugate mit
Metall-Chelaten
werden einfach hergestellt. Andere Gruppen, an welche Antikörper konjugiert
werden können,
schließen
Radionukleotide ein, wie z.B. 2H, 125I, 131I, 32P, 35S, 14C, 51Cr, 36Cl, 57Co, 58Co, 59Fe, 75Se, 152Eu und 99Tc. Diese sind weitere bedeutsame Label,
welche an Antikörper
konjugiert werden können.
Radioaktiv gelabelte monoklonale Antikörper der vorliegenden Erfindung
werden gemäß wohlbekannten
Verfahren im Stand der Technik erzeugt. Beispielsweise können monoklonale
Antikörper
iodiert werden durch Kontakt mit Natrium- oder Kalium-Iodid und einem
chemischen oxidieren Agens wie z.B. Natriumhypochlorid oder einem
enzymatisch oxidierenden Agens wie z.B. Lactoperoxidase. Monoklonale
Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
mit Technetium-99 durch Ligandenaustausch-Prozess
gelabelt werden, beispielsweise durch Reduzieren von Pertechnat mit
Zinnlösung,
Chelatbilden des reduzierten Technetiums auf einer Sephadex-Säule und
Anwenden der Antikörper
auf diese Säule
oder durch direkte Label-Techniken, beispielsweise durch Inkubieren
von Pertechnat, einem reduzierten Agens wie z.B. SnCl2,
einer Pufferlösung
wie z.B. Natrium, Kalium-Phthalatlösung und
dem Antikörper.
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Es
wird von den Fachleuten auf dem Gebiet eingesehen werden, dass monoklonale
oder polyklonale Antikörper,
spezifisch für
HNF1α, HNF1β oder HNF4α (für Proteine,
welche in MODY3, MODY4 und MODY1 mutiert sind) Einsatz in verschiedenen
Typen von Anwendungen finden werden. Diese können die Produktion von diagnostischen
Kits zur Anwendung im Nachweis oder Diagnose von MODY3, MODY4 und MODY1-Typ-Diabetes einschließen. Der
geübte
Fachmann wird realisieren, dass solche Anwendungen innerhalb des
Umfangs der vorliegenden Erfindung liegen.
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J. Immunonachweis-Assays
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Die
Immunonachweis-Assays der vorliegenden Erfindung haben nachweisbaren
Einsatz in der Diagnose von Zuständen
wie z.B. MODY3, MODY4 und MODY1 verwandter NIDDM. Hier wird eine
biologische oder klinische Probe, von der man erwartet, dass sie
entweder das kodierte Protein oder Peptid enthält oder ein korrespondierender
Antikörper
eingesetzt. Jedoch finden diese Ausführungsformen auch Anwendungen für nicht-klinische Proben
wie z.B. in Titern von Antigen- oder Antikörper-Proben, in der Auswahl
von Hybridomas und dergleichen.
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In
der klinischen Diagnose des Überwachens
von Patienten mit MODY3, MODY4 oder MODY1 ist der Nachweis eines
Antigens, kodiert durch eine HNF1α-Nukleinsäure, HNF4α-Nukleinsäure, HNF1β-Nukleinsäure oder
die Abnahme in den Spiegeln auf solch eines Antigens, im Vergleich
zu Spiegeln in einer korrespondierenden biologischen Probe von einem
normalen Subjekt ein Hinweis auf einen Patienten mit MODY3, MODY4
und MODY4 und MODY1. Die Grundlage für solch ein diagnostisches
Verfahren liegt teilweise im Auffinden der Tatsache, dass die Nukleinsäuren von
HNF1α-,
HNF1β- und
HNF4α-Mutanten
identifiziert in der vorliegenden Erfindung, verantwortlich für MODY3,
MODY4 bzw. MODY1 verwandter Diabetes sind. Folglich kann geschlussfolgert
werden, dass zumindest einige dieser Mutationen erhöhte Spiegel
von kodierten Proteinen erzeugen, welche auch als Marker für MODY3,
MODY4 oder MODY1 verwendet werden können.
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Die
Fachleute auf dem Gebiet sind sehr vertraut mit dem Differenzieren
zwischen der signifikanten Expression eines Biomarkers, welcher
eine positive Identifikation repräsentiert und niedriger Spiegel
oder Hintergrund-Expression eines Biomarkers. Tatsächlich werden
Hintergrund-Expressions-Spiegel häufig verwendet, um einen „cut-off" auszubilden, oberhalb
von welchem eine erhöhte
Färbung
als signifikant oder positiv einge stuft wird. Signifikante Expression
kann repräsentiert
werden durch hohe Grade von Antigenen in Geweben oder innerhalb
von Körperflüssigkeit
oder alternativ durch einen hohen Anteil von Zellen innerhalb eines
Gewebes, welche jeweils ein positives Signal ergeben.
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1. Immuno-Nachweisverfahren
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In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Immuno-Nachweisverfahren zum
Binden, Aufreinigen, Entfernen, Quantifizieren oder sonst wie allgemein
Nachweisen von biologischen Komponenten. Die kodierten Proteine
oder Peptide der vorliegenden Erfindung können eingesetzt werden, um Antikörper nachzuweisen
mit einer Reaktivität
damit oder alternativ Antikörper,
hergestellt in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung können
eingesetzt werden, um die kodierten Proteine oder Peptide nachzuweisen.
Die Schritte verschiedener bedeutsamer Immun-Nachweisverfahren wurden
in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben wie z.B. in Nakamura
et al. (1987).
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Im
Allgemeinen schließen
die Immunobindungs-Verfahren das Erhalten einer Probe ein, von der
man erwartet, dass sie ein Protein, Peptid oder Antikörper enthält, sowie
das Inkontaktbringen der Probe mit einem Antikörper oder Protein oder Peptid
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, je nach Fall, unter Bedingungen,
welche effektiv sind, die Ausbildung von Immunokomplexen zu ermöglichen.
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Die
Immunobindungs-Verfahren schließen
Verfahren zum Nachweis oder Quantifizieren der Menge einer reaktiven
Komponente in einer Probe ein, wobei diese Verfahren den Nachweis
oder die Quantifizierung von irgendwelchen Immun-Komplexen, ausgebildet
während
des Bindungsprozesses benötigen.
Hier würde man
eine Probe erhalten, von der man erwartet, dass sie ein HNF1α oder HNF1β-Mutanten
kodiertes Protein enthält,
ein Peptid oder einen korrespondierenden Antikörper, und man würde die
Probe mit einem Antikörper bzw.
einem kodierten Protein oder Peptid in Kontakt bringen, je nach
Situation, und anschließend
die Menge der Immun-Komplexe, welcher unter spezifischen Bedingungen
ausgebildet wird, nachweisen oder quantifizieren.
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Im
Hinblick auf den Antigen-Nachweis kann die biologische Probe, die
analysiert werden soll, irgendeine Probe sein, von der man erwartet,
dass sie ein HNF1α-,
HNF1β- oder HNF4α-Antigen
enthält,
wie z.B. Pankreas-β-Zellen,
einen homogenisierten Gewebs-Extrakt, eine isolierte Zelle, eine
Zellmembran-Präparierung, abgetrennte
oder aufgereinigte Formen von irgendwelchen der oben genannten Protein-enthaltenden
Zusammensetzungen oder sogar irgendwelche biologische Flüssigkeiten,
welche in Kontakt kommen mit diabetischem Gewebe, einschließend Blut.
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Inkontaktbringen
der ausgewählten
biologischen Probe mit dem Protein, Peptid oder Antikörper unter Bedingungen,
welche effektiv sind für
einen Zeitraum, hinreichend, um die Ausbildung von Immunokomplexen (pimären Immunokomplexen)
zu erlauben, ist im Allgemeinen eine Frage des einfachen Zugebens
der Zusammensetzung zu einer Probe und des Inkubierens der Mischung über einen
Zeitraum, welcher lang genug ist, damit sich die Antikörper-Immunokomplexe
mit irgendwelchen vorliegenden Antikörpern ausbilden, d.h. an irgendwelche
vorliegenden Antikörper
binden. Nach dieser Zeit werden die Proben-Antikörper-Zusammensetzungen wie
z.B. ein Gewebsschnitt, eine ELISA-Platte, Dot Blot oder Western Blot im
Allgemeinen gewaschen, um irgendwelche nicht-spezifisch gebundene Antikörper-Spezies
zu entfernen, was nur den spezifisch mit dem primären Immunkomplex
gebundenen Antikörpern
ermöglicht,
nachgewiesen zu werden.
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Im
Allgemeinen ist der Nachweis der Immunokomplex-Ausbildung im Stand
der Technik wohlbekannt und kann erreicht werden durch die Anmeldung
verschiedener Ansätze.
Diese Verfahren sind im Allgemeinen basiert auf dem Nachweis eines
Labels oder Markers wie z.B. irgendwelchen radioaktiven, fluoreszenten,
biologischen oder enzymatischen Tags oder Labels, welche üblicherweise
im Stand der Technik eingesetzt werden. US-Patente, welche die Anwendung
solcher Label betreffen, schließen
ein, 3.817.837; 3.850.752; 3.939.350; 3.996.345; 4.277.437; 4.275.149
und 4.366.241, alle hier per Verweis eingeschlossen. Natürlicherweise
wird man weitere Vorteile finden durch die Anwendung eines Sekundär-bindenden
Ligandens, wie z.B. eines sekundären
Antikörpers
oder einer Biotin/Avidin-Liganden bindenden Anordnung, wie im Stand
der Technik bekannt ist.
-
Das
kodierte Protein, Peptid oder der korrespondierende Antikörper, welcher
in dem Nachweis eingesetzt wird, kann selbst an einen nachweisbaren
Label verknüpft
sein, wobei man dann einfach diesen Label nachweisen würde, um
die Menge der primären
immunkomplexe in der Zusammensetzung zu bestimmen.
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Alternativ
kann die erste hinzugegebene Komponente, welcher innerhalb der primären Immun-Komplexe
gebunden werden wird, nachgewiesen werden durch Mittel eines zweiten
bindenden Ligandens, welcher Bindungsaffinität für das kodierte Protein, Peptid
oder den korrespondierenden Antikörper aufweist. In diesen Fällen kann
der zweite bindende Ligand an einen nachweisbaren Label verknüpft sein.
Der zweite bindende Ligand ist selbst häufig ein Antikörper, welcher
wiederum als „sekundärer" Antikörper bezeichnet
wird. Die primären
Immun-Komplexe werden in Kontakt gebracht mit dem gelabelten, sekundär bindenden
Liganden oder Antikörper
und zwar unter Bedingungen, welche effektiv über einen Zeitraum sind, welcher
hinreichend ist, um die Ausbildung von sekundären Immun-Komplexen zu ermöglichen.
Die sekundären
Immun-Komplexe werden dann im Allgemeinen gewaschen, um irgendwelche
nicht-spezifisch gebundenen gelabelten sekundären Antikörper oder Liganden zu entfernen
und die verbleibenden Label in den sekundären Immun-Komplexen werden
dann nachgewiesen.
-
Weitere
Verfahren schließen
den Nachweis von primären
Immun-Komplexen durch einen zweischrittigen Ansatz ein. Ein zweiter
bindender Ligand, wie z.B. Antikörper,
welcher Bindungsaffinität
für das
kodierte Protein, Peptid oder den korrespondierenden Antikörper aufweist,
wird verwendet, um sekundäre
Immun-Komplexe, wie oben beschrieben, auszubilden. Nach dem Waschen
werden die sekundären
Immun-Komplexe mit einem dritten bindenden Liganden oder Antikörper in
Kontakt gebracht, welcher Bindungsaffinität für den zweiten Antikörper aufweist,
wiederum unter Bedingungen, welche effektiv sind und für einen
Zeitraum, welcher hinreichend ist, um die Ausbildung von Immun-Komplexen
zu ermöglichen
(Tertiärer
Immunkomplex). Der dritte Ligand oder Antikörper wird an einen nachweisbaren
Label verknüpft,
was den Nachweis der tertiären
Immun-Komplexe, die so ausgebildet wurden, ermöglicht. Dieses System kann
Signal-Amplifikationen, falls gewünscht, zur Verfügung stellen.
-
2. Immunohistochemie
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch im Zusammenhang mit sowohl frisch gefrorenen als auch Formalin-fixierten,
Paraffin-eingebundenen Gewebsblöcken,
hergestellt für
Untersuchungen durch Immunohistochemie (ICH) eingesetzt werden.
Beispielsweise besteht jeder Gewebs-Block aus 50 mg vom verbleibenden „pulverisierten" diabetischen Gewebe.
Das Verfahren des Herstellens von Gewebs-Blöcken von diesen speziellen
Proben wurde erfolgreich eingesetzt in früheren IHC-Untersuchungen von
verschiedenen prognostischen Faktoren und ist den Fachleuten auf
dem Gebiet wohlbekannt (Brown et al., 1990; Abbondanzo et al., 1990;
Allred et al., 1990).
-
Kurz
gesagt können
gefrorene Schnitte hergestellt werden durch Rehydrieren von 50 ng
von gefrorenem „pulverisiertem" diabetischen Gewebe
bei Raumtemperatur in Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS) in kleinen Plastikkapseln;
Pelletieren der Partikel durch Zentrifugation; Resuspendieren in
einem Viskos-einbettendem Medium (OCT); Invertieren der Kapsel und
erneutes Pelletieren durch Zentrifugation; Fallen-Einfrieren in –70°C Isopentan;
Schneiden der Plastik-Kapsel und Entfernen des gefrorenen Zylinders
des Gewebes; Sicherstellen des Gewebs-Zylinders auf einer Cryostat-Mikrotom-Spannvorrichtung
und Schneiden von 25–50 seriellen
Schnitten.
-
Permanente
Schnitte können
hergestellt werden durch ein ähnliches
Verfahren involvierend die Rehydration der 50 mg Probe in einer
Plastik-Mikrofugen-Tube; Pelletieren; Resuspendieren in 10% Formalin
für 4 Stunden
Fixieren; Waschen/Pelletieren; Resuspendieren in warmem 2,5%igen
Agar; Pelletieren; Kühlen
in Eiswasser, um den Agar auszuhärten;
Entfernen des Gewebes/Agar-Blocks aus der Tube; Infiltrieren und
Einbinden des Blocks in Paraffin; und Schneiden von bis zu 50 seriellen
permanenten Schnitten.
-
3. ELISA
-
Wie
erwähnt,
ist angedacht, dass die kodierten Proteine oder Peptide der Erfindung
Einsatz finden werden als Immunogene (beispielsweise in Verknüpfung mit
der Impfstoff-Entwicklung,
in der Immunohistochemie und in ELISA-Assays). Eine einleuchtende
Einsatzmöglichkeit
der kodierten Antigene und der korrespondieren Antikörper ist
in Im munoassays zum Nachweis von HNF1α, HNF1β und HNF4α, von mutierten Proteinen, wie
diese in der Diagnose und prognostischen Überwachung von MODY benötigt wird.
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Immunoassays
in ihrer einfachsten Form und in direktem Sinne sind Bindungs-Assays.
Bestimmte bevorzugte Immuno-Assays sind die verschiedenen Typen
von Enzymverknüpften
Immunosorbenten Assays (ELISA), und Radioimmunoassays (RIA), welche
im Stand der Technik bekannt sind. Immunohistochemischer Nachweis
unter Verwendung von Gewebs-Schnitten ist auch besonders bedeutsam.
Jedoch wird leicht eingesehen werden, dass der Nachweis nicht auf
solche Techniken begrenzt ist und das western blotten, dot blotten, FACS-Analysen
und dergleichen auch eingesetzt werden können.
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In
einem exemplarischen ELISA werden Antikörper, welche an die kodierten
Proteine der Erfindung binden, auf eine ausgewählte Oberfläche welche Protein-Affinität zeigt,
immobilisiert, wie z.B. ein Well in einer Polystyrerol-Mikrotiter-Platte.
Anschließend
wird eine Test-Zusammensetzung, von der man erwartet, dass sie die
HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Mutante
enthält,
wie z.B. eine klinische Probe, zu den Wells hinzugegeben. Nach dem
Binden und Waschen, um die nicht-spezifisch gebundenen Immunkomplexe
zu entfernen, können die
gebundenen Antikörper
nachgewiesen werden. Der Nachweis wird im Allgmeinen erreicht durch
Zugabe eines zweiten Antikörpers,
spezifisch für
das Target-Protein, welcher an einem nachweisbaren Label verknüpft ist.
Dieser Typ von ELISA ist ein einfacher „Sandwich ELISA". Der Nachweis kann
auch realisiert werden durch die Zugabe eines zweiten Antikörpers, gefolgt
von der Zugabe eines dritten Antikörpers, welcher eine Bindungsaffinität für den zweiten
Antikörper
aufweist, wobei der dritte Antikörper
an einen nachweisbaren Label gebunden ist.
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In
einem weiteren exemplarischen ELISA werden die Proben, von denen
man erwartet, dass sie das Mutanten-HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Antigen enthalten, auf eine
Well-Oberfläche
immobilisiert und anschließend
mit den Antikörpern
der Erfindung in Kontakt gebracht wird. Nach Binden und Waschen,
um nicht-spezifisch gebundene Immun-Komplexe zu entfernen, wird
das gebundene Antigen nachgewiesen. Wo die ursprünglichen Antikörper an
einen nachweisbaren Label geknüpft
sind, können
die Immun-Komplexe direkt nachgewiesen werden. Wiederum können Immun-Komplexe
nachgewiesen werden unter Verwendung eines zweiten Antikörpers, welcher
an die Bindungsaffinität
an den ersten Antikörper
aufweist, wobei der zweite Antikörper
an einen nachweisbaren Label verknüpft ist.
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Ein
weiterer ELISA, in welchem die Proteine oder Peptide immobilisiert
sind, involviert die Anwendung der Antikörper-Kompetition in der Detektion.
In diesem ELISA werden gelabelte Antikörper zu den Wells hinzugegeben,
man ermöglicht
ihnen an das Mutanten-HNF1α-Protein
zu binden, bzw. das Mutanten-HNF1β-Protein
oder das Mutanten-HNF4α-Protein,
und detektiert sie mit Hilfe ihrer Label. Die Menge des Marker-Antigens in einer
unbekannten Probe wird dann bestimmt durch Vermischen der Probe
mit den gelabelten Antikörpern
vor oder während
der Inkubation mit den gecoateten Wells. Die Gegenwart des Marker-Antigens
in der Probe bewirkt, dass die Menge des Antikörpers, verfügbar zum Binden an die Wells,
reduziert wird und folglich das ultimative Signal reduziert wird.
Dieses Prinzip ist geeignet zum Nachweis von Antikörpern in
einer unbekannten Probe, wobei die ungelabelten Antikörper an
die Antigen-gecoateten Wells binden und auch die Menge von Antigen
verfügbar,
die gelabelten Antikörper
zu binden, verringern.
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Unabhängig von
dem eingesetzten Format haben ELISA's bestimmte Merkmale gemeinsam, wie
z.B. das Coaten, Inkubieren oder Binden, Waschen, um nicht-spezifisch
gebundene Spezies zu entfernern sowie das Nachweisen von gebundenen
Immun-Komplexen.
Diese Gemeinsamkeiten werden wie folgt beschrieben:
Beim Coaten
einer Platte, entweder mit Antigen oder Antikörper, wird man im Allgmeinen
die Wells der Platte mit einer Lösung
des Antigens oder Antikörpers
inkubieren, entweder über
Nacht oder für
einen spezifischen Zeitraum von Stunden. Die Wells der Platte werden
dann gewaschen, um unvollständig
adsorbiertes Material zu entfernen. Irgendwelche verbleibenden verfügbaren Oberflächen der
Wells werden dann mit einem nicht-spezifischen Protein„gecoatet", welches Antigen-neutral
ist im Hinblick auf die Test-Antiseren. Diese schließen Rinderserum
Albumin (BSA, bovine serum albumin), Casein und Lösungen von
Milch-Pulver ein. Das Coaten von nicht-spezifischen Adsorptions-Stellen
auf der immobilisierten Oberfläche
reduziert den Hintergrund, erzeugt durch nicht-spezifisches Binden
der Antiseren an die Oberfläche.
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In
ELISAs ist es wahrscheinlicherweise günstiger, ein zweites oder ein
drittes Nachweismittel anstelle einer direkten Prozedur einzusetzen.
Folglich wird nach dem Binden eines Proteins oder Antikörpers an
das Well, dem Coaten mit einem nicht-reaktiven Material, um den
Hintergrund zu reduzieren, und dem Waschen, um ungebundenes Material
zu entfernen, die immobilisierende Oberfläche in Kontakt gebracht mit
den Kontroll-MODY3-, MODY4- oder MODY1- und/oder klinischen oder
biologischen Proben, welche getestet werden sollen, unter Bedingungen,
welche effektiv sind, um die Immun-Komplexe (Antigen/Antikörper)-Ausbildung
zu ermöglichen.
Der Nachweis des Immun-Komplexes
benötigt
dann einen gelabelten sekundären
bindenden Liganden oder Antikörper
oder einen sekundär-bindenden
Liganden oder Antikörper
in Verknüpfung
mit einem gelabelten tertiaren Antikörper oder einem dritten bindenden
Liganden.
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„Unter
Bedingungen effektiv, um die Ausbildung des Immun-Komplexes (Antigen/Antikörper) zu
ermöglichen,
bedeutet, dass die Bedingungen bevorzugt das Verdünnen der
Antigene und Antikörper
mit Lösungen,
wie z.B. BSA, Rindergammaglobulin (BGG, bovine gamma globulin) und
Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS)/TweenTM, einschließen. Diese hinzugegebenen Agenzien
tendieren auch dazu, die Reduktion des nicht-spezifischen Hintergrundes
zu assistieren.
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Die „geeigneten" Bedingungen bedeuten
auch, dass die Inkubation bei der Temperatur durchgeführt wird
und über
einen Zeitraum, welcher hinreichend ist, effektives Binden zu ermöglichen.
Inkubations-Schritte werden typischerweise von ungefähr 1 bis
2 bis 4 Stunden, bei Temperaturen vorzugsweise in der Größenordnung
von 25°C
bis 27°C
oder möglicherweise über Nacht
für ungefähr 4°C usw. liegen.
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Folgend
auf alle Inkubationsschritte in einem ELISA wird die kontaktierte
Oberfläche
gewaschen, um nicht-komplexiertes Material zu entfernen. Eine bevorzugte
Wasch-Prozedur schließt das Waschen
mit einer Lösung
ein, wie z.B. PBS/TweenTM oder Borat-Puffer.
Folgend auf die Ausbildung von spezifischen Immun-Komplexen zwischen
der Testprobe und dem ursprünglich
gebundenen Material und auf das nachfolgende Waschen kann das Auftreten
selbst kleinster Mengen von Immunkomplexen bestimmt werden.
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Um
Nachweismittel zur Verfügung
zu stellen, werden der zweite oder dritte Antikörper einen assoziierten Label
aufweisen, um den Nachweis zu ermöglichen. Vorzugsweise wird
dieser Label ein Enzym sein, welches eine Farb-Entwicklung erzeugt
nach Inkubieren mit einem geeigneten chromogenen Substrat. Folglich wird
man beispielsweise wünschen,
den ersten oder zweiten Immun-Komplex mit einem Urease, Glukoseoxidase-alkalischer
Phosphatase oder Wasserstoff-Peroxidase-konjugierten Antikörper über einen
Zeitraum und unter Bedingungen in Kontakt zu bringen, welche die
Entwicklung weiterer Immun-Komplex-Ausbildung favorisieren (beispielsweise
Inkubation über
2 Stunden bei Raumtemperatur in einer PBS-enthaltenden Lösung wie z.B.
PBS-TweenTM).
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Nach
Inkubation mit dem gelabelten Körper
und nachfolgendem Waschen, um ungebundenes Material zu entfernen,
wird die Menge des Labels quantifiziert, beispielsweise durch Inkubation
mit einem chromogenen Substrat, wie z.B. Harnstoff und Bromocresol
purple oder 2,2'-Azido-di-(3-Ethyl-Benzthiazolin)-6-Sulfonsäure [ABTS]
und H2O2 im Falle
von Peroxidase als dem enzymatischen Label. Quantifikation wird
dann erreicht durch Messen des Grades der Farb-Erzeugung, beispielsweise
unter Verwendung eines sichtbaren Spectra Spektrophotometers.
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4. Anwendung
von Antikörpern
zum Radioimaging
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung werden eingesetzt, um die Expression
von kodierten Marker-Proteinen zu quantifizieren und lokalisieren.
Der Antikörper
wird beispielsweise durch irgendeines einer Vielzahl von Verfahren
gelabelt und eingesetzt, um die lokalisierte Konzentration der Zellen,
welche das kodierte Protein erzeugen, zu visualisieren. Solach ein
Assay wird auch die subzelluläre
Lokalisierung des Proteins zutage fördern, was diagnostische wie
auch therapeutische Anwendungen nach sich ziehen kann.
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In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung kann der monoklonale Antikörper oder das Fragment davon durch
irgendeine von verschiedenen Techniken, die im Stand der Technik
bekannt sind, gelabelt werden. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
können
auch paramagnetische Isotope zum Zwecke des in vivo-Nachweises einsetzen.
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Elemente,
welche speziell bedeutsam im magnetischen Resonanz-Imaging („MRI", Magnetic Resonance
Imaging) sind, schließen 157Gd, 55Mn, 162Dy, 52Cr und 56Fe ein.
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Die
Verabreichung des gelabelten Antikörpers kann lokal oder systemisch
sein und intravenös
realisiert werden, intraarteriell, über die spinale Flüssigkeit
oder dergleichen. Die Verabreichung kann auch intradermal oder intrakavitär sein,
abhängend
von der Körpergröße, welche
untersucht wird. Nach dem Verstreichen einer hinreichenden Zeitspanne,
so dass der monoklonale Antikörper
oder das Fragment davon mit einem erkrankten Gewebe binden kann,
beispielsweise nach 30 Minuten bis 48 Stunden wird die Körperstelle des
Subjektes, welches untersucht wird, durch routinemässige Imaging-Techniken, wie z.B.
MRI, SPECT, planarem Scintillation-Imaging oder neu entstehenden
Imaging-Techniken untersucht. Das exakte Protokoll wird notwendigerweise
variieren, abhängig
von den Faktoren spezifisch für
den Patienten, wie oben erwähnt,
und abhängig
von der Körperstelle,
die untersucht wird, vom Verfahren der Abreichung und vom Typ des
verwendeten Labels; die Bestimmung spezifischer Prozeduren wird
für den
Fachmann Routine sein. Die Verteilung des gebundenen radioaktiven
Isotops und sein Anstieg oder seine Abnahme innerhalb der Zeit wird
dann untersucht und aufgezeichnet. Durch vergleichende Ergebnisse
mit Daten erhalten aus Studien von klinischen normalen Individuen
kann das Vorliegen und die Menge des kranken Gewebes bestimmt werden.
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Es
wird für
die Fachleute wieder offensichtlich sein, dass ein ähnlicher
Ansatz verwendet werden kann, um die Produktion von codierten HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Mutanten-Proteinen
in menschlichen Patienten radio-bildgebend darzustellen. Die vorliegende
Erfindung stellt Verfahren für
die in vivo-Diagnose von MODY3, MODY4 oder MODY1 in einem Patienten
zur Verfügung.
Solche Verfahren schließen
im Allgemeinen ein das Verabreichen eines HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Mutanten-spezifischen Antikörpers in
der effektiven Menge, wobei an den Antikörper ein Marker konjugiert
ist, wie z.B. ein radioaktives Isotop oder ein Spin-gelabeltes Molekül, welches
durch nicht-invasive
Verfahren nachgewiesen werden kann. Das Antikörper-Marker-Konjugat lässt man über hinreichende
Zeit stehen, so dass es in Kontakt mit reaktiven Antigenen kommt, welche
innerhalb von Geweben des Patienten liegen und der Patient wird
dann einem Detektions-Gerät
ausgesetzt, um den nachweisbaren Marker zu identifizieren.
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5. Kits
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Immuno-Nachweis-Kits zur Anwendung mit dem
Immuno-Nachweis-Verfahren wie oben beschrieben. Da die kodierten
Proteine oder Peptide eingesetzt werden können, um Antikörper zu
detektieren und die korrespondierenden Antikörper eingesetzt werden können, um
kodierte Proteine oder Peptide nachzuweisen, kann eine oder können beide
solcher Komponenten in dem Kits zur Verfügung gestellt werden. Der Immuno-Nachweis-Kit
wird folglich in geeigneten Container-Mitteln ein kodiertes Protein
oder Peptid umfassen und einen ersten Antikörper, welcher an das kodierte
Protein oder das kodierte Peptid bindet sowie ein Immuno-Nachweis-Reagenz.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das kodierte Protein oder Peptid oder der erste Antikörper, welcher
an das kodierte Protein oder Peptid bindet, an eine feste Unterlage
gebunden sein, wie z.B. eine Säulen-Matrix
oder ein Well einer Mikrotiter-Platte.
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Die
Immuno-Nachweis-Reagenzien des Kits können eine der Vielfalt von
Formen einnehmen, einschließend
diejenigen nachweisbaren Label, welche assoziiert sind mit oder
verknüpft
sind an den gegebenen Antikörper
oder das gegebene Antigen sowie nachweisbare Label, welche assoziiert
sind mit oder angebunden sind an sekundärbindende Liganden. Exemplarische
sekundäre
Liganden sind diejenigen sekundären
Antikörper,
welche Bindungsaffinität
für den
ersten Antikörper
oder das erste Antigen aufweisen und sekundäre Antikörper, welche Bindungsaffinität für einen
menschlichen Antikörper
aufweisen.
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Weitere
geeignete Immuno-Nachweis-Reagenzien zur Anwendung in den vorliegenden
Kits schließen die
Zwei-Komponenten-Reagenzien ein, welche einen sekundären Antikörper umfassen,
welcher eine Bindungsaffinität
für den
ersten Antikörper
oder das erste Antigen aufweist, zusammen mit einem dritten Antikörper, welcher
eine Bindungsaffinität
aufweist für
den zweiten Antikörper,
wobei der dritte Antikörper
mit einem nachweisbaren Label verknüpft ist.
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Die
Kits können
des weiteren eine geeignet aliquotierte Zusammensetzung des kodierten
Proteins oder Polypeptid-Antigens umfassen, entweder gelabelt oder
ungelabelt, so wie sie verwendet werden kann, um eine Standard-Kurve
für einen
Nachweis-Assay zu erzeugen.
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Die
Kits können
Antikörper-Label-Konjugate
enthalten, entweder in vollständig
konjugierter Form, in der Form von Zwischenprodukten oder als separate
Gruppen, welche durch den Anwender des Kits konjugiert werden müssen. Die
Komponenten des Kits können
entweder in wässrigen
Medien oder in lyophilisierter Form verpackt sein.
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Die
Container-Mittel der Kits werden im Allgemeinen zumindest eine Phiole
enthalten, eine Testtube, einen Kolben, eine Flasche, eine Spitze
oder andere Container-Mittel, in welche der Antikörper oder
das Antigen platziert werden können
und vorzugsweise geeignet aliquotiert werden können. Wo ein zweiter oder ein dritter
bindender Ligand oder eine zusätzliche
Komponente zur Verfügung
gestellt wird, wird der Kit auch einen zweiten, dritten oder weiteren
zusätzlichen
Container enthalten, in welchen dieser Ligand oder diese Komponente
platziert werden kann. Die Kits der vorliegenden Erfindung werden
typischerweise auch ein Mittel enthalten zum Enthalten des Antikörpers, Antigens
und irgendwelche andere Reagenz-Container in geschlossener Verpackung
zum kommerziellen Vertrieb. Solche Container können Injektions- oder eingeschmolzene Plastik-Container enthalten,
in welchen die gewünschten
Phiolen aufbewahrt werden.
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K. Nachweis und Quantifizierung
von Nukleinsäure-Spezies
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Nachweis von
HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Mutanten
in einer biologischen Probe durch Amplifizieren und Nachweis von
Nukleinsäuren
korrespondierend mit HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Mutanten.
Die biologische Probe kann irgendein Gewebe sein oder eine Flüssigkeit,
in welchen diese Mutanten vorliegen können. Verschiedene Ausführungsformen
schließen β- und α-Zellen von
Langerhals-Inselchen (Pancreas Islets), Knochenmarks-Saug-Biopsien, Knochenmarks-Biopsien,
Lymphknot-Saug-Biopsien, Lymphknot-Biopsien, Milz-Gewebe, Feinnadel-Saug-Biopsien,
Haut-Biopsien oder organischen Gewebs-Biopsien ein. Weitere Ausführungsformen
schließen
Proben ein, wo die Körperflüssigkeit
perepherales Blut, Lymphflüssigkeit,
Ascites, Serumflüssigkeit,
Pleural-Effusion, Sputum, Cerebrospinalflüssigkeit, Lacrimalflüssigkeit,
Stuhl oder Urin ist.
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Nukleinsäuren, verwendet
als Templat zur Amplifikation werden aus Zellen isoliert, enthalten
in der biologischen Probe gemäß Standardverfahren
(Sambrook et al., 1989). Die Nukleinsäure kann genomische DNA sein
oder fraktionierte oder Gesamtzell-RNA. Wo RNA verwendet wird, kann
es wünschenswert
sein, die RNA in eine komplementäre
DNA umzuwandeln. In einer Ausführungsform
ist die RNA-Gesamtzell-DNA und wird direkt als Templat-zur Amplifikation
verwendet.
-
Paare
von Primern, welche selektiv an Nukleinsäuren hybridisieren, korrespondierend
mit HNF1α-, HNF1β- oder HNF1α-Mutanten,
werden in Kontakt gebracht mit der isolierten Nukleinsäure unter
Bedingungen, welche die selektive Hybridisierung ermöglichen.
Sobald hybridisiert, wird der Nukleinsäure:Primer-Komplex mit einem
oder mehreren Enzymen in Kontakt gebracht, welche eine Templat-abhängige Nukleinsäure-Synthese ermöglichen.
Mehrere Durchläufe
der Amplifikation, welche auch als „Zyklen" bezeichnet werden, werden durchgeführt, bis
eine hinreichende Menge des Amplifikationsproduktes hergestellt
wird.
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Als
Nächstes
wird das Amplifikations-Produkt nachgewiesen. In bestimmten Anwendungen
kann die Detektion durchgeführt
werden durch visuelle Mittel. Alternativ kann die Detektion die
indirekte Identifikation des Produktes über Chemilumineszenz, radioaktive
Scintigraphie des eingebrachten Radiolabels oder fluoreszierenden
Labels oder sogar mittels eines Systems unter Verwendung von elektrischen
oder thermalen Impuls-Signalen (Affymax technology; Bellus 1994)
involvieren.
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Auf
die Detektion folgend kann man die Ergebnisse, welche für einen
bestimmten Patienten erscheinen, mit einer statistisch signifikanten
Referenzgruppe normaler Patienten vergleichen bzw. mit MODY oder tatsächlich MODY-abhängigen Diabetikern
und nicht-MODY-abhängigen Diabetikern.
Auf diese Weise wird es möglich,
die Menge von HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Mutanten,
welche nachgewiesen wurden, mit verschiedenen klinischen Zuständen zu
korrelieren.
-
1. Primer
-
Die
Bezeichnung „Primer", wie hier definiert,
soll jegliche Nukleinsäure
einschließen,
welche in der Lage ist, die Synthese einer natürlichen Nukleinsäure in einem
Templatabhängigen
Prozess zu primen. Typischerweise sind Primer Oligonukleotide von
zehn bis zwanzig Basenpaaren an Länge, jedoch können längere Sequenzen
eingesetzt werden. Primer können
in doppelsträngiger
oder einzelsträngiger
Form zur Verfügung gestellt
werden, obwohl die einzelsträngige
Form bevorzugt ist.
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2. Templatabhängige Amplifikations-Verfahren
-
Eine
Vielzahl von Templat-abhängigen
Verfahren sind verfügbar,
um Marker-Sequenzen, welche in einer gegebenen Templat-Probe vorliegen,
zu amplifizieren. Eines der bestbekannten Amplifikations-Verfahren ist
die Polymeraseketten-Reaktion (hier als PCR bezeichnet), welche
im Detail beschrieben wird in U.S.-Patent Nm. 4.683.195, 4.683.202
und 4.800.159 bzw. Innis et al., 1990), wobei alle diese Referenzen
hier vollständig per
Verweis eingeschlossen sind.
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Kurzgesagt
werden in der PCR zwei Primer-Sequenzen hergestellt, welche komplementär sind mit Regionen
auf entgegengesetzt komplementären
Strängen
der Marker-Sequenz.
Ein Überschuss
an Deoxynukleosid-Triphosphaten wird zu einer Reaktionsmischung
hinzugegeben, zusammen mit einer DNA-Polymerase, beispielsweise
Tag-Polymerase.
Falls die Marker-Sequenz in einer Probe vorliegt, werden die Primer
an den Marker binden, und die Polymerase wird verursachen, dass
die Primer über
die Marker-Sequenz durch Hinzugabe von Nukleotiden verlängert wird.
Durch Anheben und Absenken der Temperatur der Reaktionsmischung
werden die verlängerten
Primer von dem Marker dissoziieren, um Reaktionsprodukte zu formen, überschüssiger Primer
wird an den Marker binden, wie auch an Reaktionsprodukten und der
Prozess beginnt von Neuem.
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Eine
reverse Transkriptase-PCR-Amplifikation-Prozedur kann durchgeführt werden,
um die Menge der amplifizierten mRNA zu quantifizieren. Verfahren
des reversen Transkribierens von RNA nach cDNA sind wohlbekannt
und werden beschrieben in Sambrook et al., 1989. Alternative Verfahren
zur reversen Transkription setzen thermo stabile RNA-abhängige DNA-Polymerasen
ein. Diese Verfahren werden beschrieben in WO 90/07641, eingereicht
am 21. Dezember 1990. Polymeraseketten-Reaktions-Verfahren sind im Stand der Technik
wohlbekannt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Amplifikation ist die Ligase-Kettenreaktion
(„LCR"), offenbart in EP-A-320 308.
In der LCR werden zwei komplementäre Sonden-Paare hergestellt
und in der Gegenwart der Target-Sequenz wird jedes Paar an entgegengesetzt
komplementäre
Stränge
des Targets binden, so dass sie angrenzen. In der Gegenwart einer
Ligase werden die beiden Sonden-Paare verknüpft, so dass sie eine einzelne
Einheit bilden. Durch Temperatur-Zyklisieren, dissoziieren die gebundenen
ligierten Einheiten – wie
in der PCR – von
den Targets und dienen dann als „Target-Sequenzen" zur Ligation der überschüssigen Sonden-Paare. US-Patent
4.883.750 beschreibt ein Verfahren ähnlich zu LCR zum Binden von
Sonden-Paaren an eine Target-Sequenz.
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Qbeta-Replicase,
beschrieben in WO87/06270. kann auch als ein weiteres Amplifikations-Verfahren im
Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In diesem Verfahren
wird eine replikative Sequenz von RNA, welche eine Region aufweist,
komplementär
zu derjenigen eines Targets. zu einer Probe in der Gegenwart einer
RNA-Polymerase hinzugegeben.
Die Polymerase wird die replikative Sequenz kopieren, welche dann
nachgewiesen werden kann.
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Ein
isothermales Amplifikationsverfahren, in welchem die Restriktons-Endonukleasen
und Ligasen verwendet werden, um die Amplifikation von Targetmolekülen zu erreichen,
welche Nukleotid-5'-[alpha-thio]-Triphosphate
in einem Strang einer Restriktionsstelle enthalten, kann auch bedeutsam
in der Amplifikation der Nukleinsäure in der vorliegenden Erfindung
sein, Walker et al., 1992.
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Strang-Ablösungs-Amplifikation
(SDA, Strand Displacement Amplification) ist ein weiteres Verfahren zum
Durchführen
der isothermalen Amplifikation von Nukleinsäuren, welches viele Runden
des Strang-Ablösens
und der Synthese, d.h. eine just in time-Translation einschließt. Ein ähnliches
Verfahren, genannt reparierende Kettenreaktion (RCR, Repair Chain
Reaction) involviert das Annealen von mehreren Sonden über eine
Region, welche amplifiziert werden soll, gefolgt von einer reparierenden
Reaktion, in welche nur zwei der vier Basen vorliegen. Die anderen
beiden Basen können
als biotinylierte Derivate zum einfachen Nachweis hinzugegeben werden.
Ein ähnlicher
Ansatz wird in SDA eingesetzt. Target-spezifische Sequenzen können auch
nachgewiesen werden unter Verwendung einer zyklischen Sonden-Reaktion
(CPR). In der CPR wird eine Sonde mit 3'- und 5'-Sequenzen von nicht-spezifischer DNA
und einer mittleren Sequenz von spezifischer RNA an DNA hybridisiert,
welche in einer Probe vorliegt. Nach Hybridisierung wird die Reaktion
mit RNase H behandelt und die Produkte der Sonde werden als unterschiedliche
Produkte identifiziert, welche nach Verdauung freigesetzt werden.
Das ursprüngliche
Templat wird an eine andere zyklisierende Sonde annealt und die Reaktion
wird wiederholt.
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Noch
weitere Amplifikations-Verfahren, beschrieben in GB-A-2 202 328
und in WO89/09284 können in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. In der oben genannten
Anmeldung werden „modifizierte" Primer in einer
PCR-ähnlichen,
Templat- und Enzym-abhängigen
Synthese eingesetzt. Die Primer können modifiziert werden durch
Label mit einer einfangenden Gruppe (beispielsweise Biotin) und/oder
einer nachweisenden Gruppe (beispielsweise einem Enzym). In der
letztgenannten Anmeldung wird ein Überschuss an gelabelten Sonden
zu einer Probe hinzugegeben. In der Anwesenheit einer Target-Sequenz
bindet die Sonde und wird katalytisch gespalten. Nach dem Spalten
wird die Target-Sequenz intakt freigesetzt, um durch überschüssige Sonde
gebunden zu werden. Spalten der gelabelten Sonde signalisiert das Vorliegen
der Target-Sequenz. Weitere Nukleinsäure-Amplifikations-Prozeduren
schließen
Transkriptions-basierte Amplifikations-Systeme (TAS), einschließend Nukleinsäure-Sequenz
basierte Amplifikationen (NASBA) sowie 3SR (Kwoh et al., 1989);
Gingeras et al., WO 88/10315, ein. In NASBA können die Nukleinsäuren hergestellt
werden zur Amplifikation durch übliche
Phenol/Chloroform-Extraktion, Nitzedenaturieren einer klinischen
Probe, Behandlung mit Lysispuffer und Minispin-Säulen zur Isolation von DNA
und RNA oder Guanidinchlorid-Extraktion von RNA. Diese Amplifikations-Techniken involvieren
das Annealen eines Primers, welcher Target-spezifische Sequenzen
aufweist. Folgend auf die Polymerisation werden die DNA/RNA-Hybride
verdaut mit der RNase H während
doppelsträngige
DNA-Moleküle
erneut denaturiert werden. In jedem Fall wird die einzelsträngige DNA
vollständig
doppelsträngig
gemacht durch Zugabe zweiter Target-spezifischer Primer, gefolgt
von Polymerisierung. Die doppelsträngigen DNA-Moleküle werden
dann multiple transkribiert durch eine RNA-Polymerase wie z.B. T7 oder SP6. In
einer isothermalen zyklischen Reaktion werden die RNA's revers transkribiert
in einzelsträngige
DNA, welche dann in doppelsträngige
DNA konvertiert wird, und anschließend nochmals transkribiert
mit einer RNA-Polymerase,
wie z.B. T7 oder SP6. Die resultierenden Produkte, entweder verkürzt oder
vollständig,
zeigen Target-spezifische Sequenzen an. Davey et al., EP-A-329 822
offenbart einen Nukleinsäure-Amplifikations-Prozess
involvierende das zyklische Synthetisieren von einzelsträngigen RNA
(„ssRNA"), ssDNA und doppelsträngige DNA
(dsDNA), welche in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können. Die
ssRNA ist ein Templat für
ein erstes Primer-Oligonukleotid, welches durch reverse Transkriptase
elongiert wird (RNA-abhängige
DNA-Polymerase). Die RNA wird dann von dem resultierenden DNA:RNA-Duplex
durch die Wirkung der Ribonuclease H (RNase H, einer RNase spezifisch
für RNA
im Duplex entweder mit DNA oder RNA) entfernt. Die resultierende
ssDNA ist ein Templat für einen
zweiten Primer, welcher auch die Sequenzen eines RNA-Polymerase-Promotors
enthält
(beispielhaft dargestellt durch T7 RNA-Polymerase), 5' zu seiner Homologie
mit dem Templat. Dieser Primer wird dann verlängert durch DNA-Polymerase
(beispielhaft dargestellt durch das große „Klenow"-Fragment von E. coli DNA-Polymerase),
was in einem doppelsträngigen
DNA („dsDNA")-Molekül resultiert,
mit einer Sequenz identisch zu derjenigen der ursprünglichen
RNA zwischen den Primern und zusätzlich
dazu aufweisend an einem Ende eine Promotor-Sequenz. Diese Promotor-Sequenz
kann verwendet werden durch die geeignete RNA-Polymerase, um viele
RNA-Kopien der DNA herzustellen. Diese Kopien können dann erneut in den Zyklus
einfließen,
was zu einer sehr raschen Amplifikation führt. Durch die eigene Wahl
der Enzyme kann diese Amplifikation isotherm durchgeführt werden
ohne Zugreifen von Enzymen auf jeden Zyklus. Aufgrund der zyklischen
Natur dieses Prozesses kann die Ausgangssequenz in der Form entweder
von DNA oder RNA gewählt
werden.
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Miller
et al. WO 89/06700 offenbaren eine Nukleinsäure-Sequenz-Amplifikations-Übersicht,
basierend auf der Hybridisierung einer Promotor/Primer-Sequenz an
eine einzelsträngige
Target-DNA („ssDNA"), gefolgt von Transkription
vieler RNA-Kopien der Sequenz. Dieses Schema ist nicht zyklisch,
d.h. neue Template werden nicht hergestellt aus den resultierenden
RNA-Transkripten. Andere Amplifikations-Verfahren schließen „RACE" und „einseitige
PCR" (Frohman, M.
A., In: PCR PROTOCOLS: A GUIDE TO METHODS AND APPLICATIONS, Academic
Press, N. Y., 1990; Ohara et al., 1989 ein.
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Verfahren
basierend auf der Ligation von zwei (oder mehr) Oligonukleotiden
in der Gegenwart von Nukleinsäure
mit der Sequenz des resultierenden „di-Oligonukleotide", wodurch die di-Oligonukleotide
amplifiziert werden, können
auch in dem Amplifikationsschritt der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Wu et al., 1989).
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3. RNase-Schutz-Assay
-
Verfahren
zum genetischen Screenen durch Identifizieren von Mutationen assoziiert
mit den meisten genetischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, müssen in
der Lage sein, große
Regionen des Genoms auszuwerten. Sobald eine relevante Mutation
in einem gegebenen Patienten identifiziert worden ist, können andere Familien-Mitglieder
und betroffene Individuen gescreent werden unter Verwendung von
Verfahren, welche auf diese Stelle abzielen. Die Fähigkeit,
verteilte Punkt-Mutationen nachzuweisen, ist kritisch für die genetische Beratung,
Diagnose und den frühen
klinischen Eingriff, wie auch für
die Forschung hinsichtlich der Etiologie von Krebs oder anderen
genetischen Erkrankungen. Das ideale Verfahren zum genetischen Nachweis
sollte schnell, billig und akkurat alle Typen von weitverbreiteten
Mutationen in Proben von genomischer DNA, cDNA und RNA nachweisen,
abhängend
von der spezifischen Situation.
-
Historisch
wurde eine Vielzahl von verschiedenen Verfahren eingesetzt, um Punkt-Mutation nachzuweisen,
einschließend
die denaturierende Gradienten-Gel-Elektrophorese (denaturing gradient
gel electrophoresis, „DGGE"), die Restriktions-Enzym-Polymorphismus-Analyse,
chemische und enzymatische Schnitt-Verfahren und andere (Cotton,
1989). Die üblicheren
Prozeduren, welche derzeit verwendet werden, schließen das
direkte Sequenzieren von Target-Regionen, amplifiziert durch PCRTM sowie die einzelsträngige Konformations-Polymorphismus-Analyse
(„SSCP") ein.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Screenen nach Punkt-Mutationen basiert auf
dem RNase-Schneiden
von Basen-, Paar-Mismatches in RNA/DNA und RNA/RNA-Heteroduplexen. Wie
hier verwendet, ist der Begriff „Mismatch" definiert als eine Region von einem
oder mehreren ungepaarten oder fehlgepaarten Nukleotiden in einem
doppelsträngigen
RNA/DNA- oder DNA/DNA-Molekül.
Diese Definition schließt
folglich Mismatches henührend
von Insertions/Deletions-Mutationen, wie auch einzelne und multiple
Basen-Punkt-Mutationen ein. US-Patent Nr. 4.946.773 beschreibt einen
RNa se A-Mismatch-Schneide-Assay, welcher das Annealen von einzelsträngiger DNA
oder von RNA-Test-Proben mit einer RNA-Sonde involviert und die
nachfolgende Behandlung der Nukleinsäure-Duplexe mit RNase A. Nach
der RNase-Schneide-Reaktion
wird die RNase inaktiviert durch proteolytische Verdauung und organische
Extraktion und die Schnitt-Produkte werden denaturiert durch Erhitzen
und analysiert durch Elektrophorese auf einem denaturierenden Polyacrylamid-Gel.
Für den Nachweis
von Mismatches werden die einzelsträngigen Produkte der RNase A-Behandlung
elektrophoretisch abgetrennt je nach Größe und mit ähnlich behandelten Kontroll-Duplexen verglichen.
Proben enthaltend kleinere Fragmente (Schnitt-Produkte), welche
nicht im Kontroll-Duplex zu sehen sind, werden als + bewertet.
-
Derzeit
verfügbare
RNase-Mismatch-Schnitt-Assays schließen diejenigen ein, durchgeführt gemäß US-Patent
Nr. 4.946.773, und benötigen
die Verwendung von radiogelabelten RNA-Sonden. Myers und Maniatis
in US-Patent nr. 4.946.773 beschreiben den Nachweis von Basen-Paar-Mismatches
unter Verwendung von RNase A. Andere Forscher haben die Anwendung
von E. coli Enzym, RNase I, in Mismatch-Assays beschrieben. Da es
breitere Spaltungs-Spezifität
als RNase A, aufweist, wäre
RNase I ein wünschenswertes
Enzym, um es beim Nachweis von Basen-Paar-Mismatches einzusetzen,
falls Komponenten gefunden werden können, welche das Ausmaß des nicht-spezifischen Spaltens
vermindern und die Häufigkeit
des Schneidens von Mismatches vergrößern. Die Verwendung von RNase
I zum Mismatch-Nachweis wird beschrieben in der Literatur von Promega
Biotech. Promega vermarktet einen Kit enthaltend RNase I, welcher
entsprechend ihrer Literatur angeblich drei von vier bekannten Mismatches
schneidet, vorausgesetzt der Enzym-Anteil ist hinreichend hoch.
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Der
RNase-Schutz-Assay, wie zuerst beschrieben von Melton et al. (1984)
wurde verwendet, um die Enden von spezifischen mRNA-Targets in Lösung zu
kartieren. Der Assay setzt darauf, dass er in der Lage ist, leicht
hochspezifische Aktivitätsradiogelabelte
RNA-Sonden komplementär
zu mRNA von Interesse durch in vitro Transkription erzeugen kann.
Ursprünglich
waren die Template zu in vitro Transkription rekombinante Plasmide
enthaltend Bakteriophagen-Promotoren. Die Sonden werden vermischt
mit Proben von gesamtzellulärer
RNA, um die Hybridisierung mit ihren komplementären Targets zu ermöglichen
und anschließend
wird die Mischung mit RNase behandelt, um die überflüssige unhybridisierte Sonde
abzubauen. Des Weiteren wird, wie ursprünglich beabsichtigt, die RNase,
die verwendet wird, spezifisch für
einzelsträngige
RNA sein, so dass hybrisierte doppelsträngige Sonden gegen Abbau geschützt sind.
Nach Inaktivierung und Entfernen der RNase wird die geschützte Sonde
(welche in ihrer Menge proportional ist zur Menge von Target mRNA,
welche vorlag) zurückgewonnen
und auf einem Polyacrylamid Gel analysiert.
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Der
RNase-Schutz-Assay wurde adaptiert zum Nachweis von Einzel-Basen-Mutationen durch
Myers und Maniatis (1985) und durch Winter und Perucho (1985). In
diesem Typ eines RNase A Mismatch-Schneide-Assays werden radiogelabelte
RNA-Sonden, transkribiert
in vitro aus Wildtyp-Sequenzen mit komplementären Target-Regionen abgeleitet von Test-Proben
hybridisiert. Das Test-Target umfasst im Allgemeinen DNA (entweder
genomische DNA oder DNA amplifiziert durch Klonieren und Plasmiden
oder durch PCRTM), obwohl RNA-Targets (endogene
mRNA) gelegentlich verwendet werden (Gibbs und Caskey, 1987; Winter
et al., 1985). Falls Einzel-Nukleotid-
(oder größere) Sequenz-Unterschiede
zwischen den hybridisierten Sonden und Targets auftreten, kann die
resultierende Zerstörung
der Watson-Crick-Wasserstoffbrücken an
dieser Position („mismatch") erkannt werden
und in einigen Fällen
durch einzelsträngige
spezifische Ribonuclease geschnitten werden. Bis heute wird RNase
A beinahe exklusiv zum Schneiden von Einzel-Basen-Mismatches eingesetzt,
obwohl RNase I in jüngster
Zeit als bedeutsam auch für
das Mismatch-Spalten gezeigt worden ist. Es gibt neue Beschreibungen
des Einsatzes von MutS-Protein und anderen DNA-reparierenden Enzymen
zum Nachweis von Einzel-Basen-Mismatches (Ellis et al., 1994; Lishanski
et al., 1994).
-
Durch
Hybridisieren eines jeden Stranges der Wild-Typ-Sonde in RNase-Spalt-Mismatch-Assays
werden separat durch die komplementären Sense- und Antisense-Stränge des
Test-Targets zwei unterschiedliche komplementäre Mismatches (beispielsweise
A-C und G-U oder G-T) und folglich zwei Möglichkeiten zum Nachweis einer
jeden Mutation durch separate Spaltereignisse zur Verfügung gestellt.
Myers et al., (1985) verwendete den RNase A-Spaltungs-Assay, um
615 bp-Regionen des menschlichen β-Globin-Gens,
enthaltend in rekombinanten Plasmid-Targets zu screenen. Durch Nachweis
mit beiden Strängen
war man in der Lage, die meisten, wenn nicht alle, der β-Globin-Mutation
in ihren Modellen nachzuweisen. Die Sammlung von Mutanten enthielt
Beispiele aller 12 möglicher
Typen von Mismatches zwischen RNA und DNA: rA/dA, rC/dC, rU/dC,
rC/dA, rC/dT, rU/dG, rG/dA, rG/dG, rU/dG, rA/dC, rG/dT und rA/dG.
-
Myers
et al., (1985) zeigten, dass bestimmte Typen von Mismatch häufiger und
vollständiger
durch RNase A als andere gespalten wurden. Beispielsweise wurden
die rC/dA-, rC/dC- und rC/dT-Mismatches in allen Fällen gespalten,
wohingegen der rG/dA-Mismatch nur in 13% der Fälle, welche getestet wurden,
gespalten wurde, und der rG/dT-Mismatch einer war, der vollständig resistent
gegen Spalten war.
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Im
Allgemeinen war das Komplement eines schwer nachzuweisenden Mismatches
viel einfacher nachzuweisen. Beispielsweise wird der refraktäre rG/dT-Mismatch,
erzeugt durch Sondieren (Probing) eines G- an ein A-Mutanten Target
mit einer Wildtyp-Sense-Strang-Sonde
komplementiert durch den leicht gespaltenen rC/dA-Mismatch, erzeugt
durch Sondieren des Mutanten-Targets mit dem Wildtyp Antisens-Strang. Durch
Sondieren beider Target-Stränge
haben Myers und Maniatis (1986) abgeschätzt, dass zumindest 50% von
allen Einzelbasen-Mutationen durch den RNase A-Spaltungs-Assay nachgewiesen
werden sollten. Diese Autoren äußerten,
dass ungefähr
ein Drittel aller möglichen
Typen von Einzelbasen-Substitutionen nachgewiesen werden sollten
durch Verwendung einer Einzelsonde für nur einen Strang der Target
DNA (Myers et al., 1985).
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In
den typischen RNase-Spaltungs-Assays werden die separierenden Gele
unter denaturierenden Bedingungen für die Analyse der Spaltungs-Produkte
laufen gelassen. Dies benötigt,
dass die RNase durch Behandeln der Reaktion mit Protease (üblicherweise
Proteinase K, häufig
in der Gegenwart von SDS) inaktiviert wird, um die RNase abzubauen.
Auf diese Reaktion folgt im Allgemeinen eine organische Extraktion
mit einer Phenol/Chloroform-Lösung,
um Proteine sowie überschüssige RNase-Aktivität zu entfernen.
Auf die organische Extraktion folgt dann eine Aufkonzentrierung
und Rückgewinnung
der Spalt-Produkte durch Alkohol-Präzipitation (Myers et al., 1985;
Winter et al., 1985; Theophilus et al., 1989).
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4. Abtrennungsverfahren
-
Folgend
auf die Amplifikation kann es wünschenswert
sein, das Amplifikations-Produkt vom Templat abzutrennen und vom Überschuss
an Primer zum Zwecke des Bestimmens, ob eine spezifische Amplifikation aufgetreten
ist. In einer Ausführungsform
werden die Amplifikations-Produkte durch Agarose abgetrennt, Agarose-Acrylamid-
oder Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese unter Verwendung von Standard-Verfahren
siehe Sambrook et al., 1989.
-
Alternativ
können
chromatographische Techniken eingesetzt werden, um die Spaltung
zu bewirken. Es gibt viele Arten der Chromatographie, welche in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können: Adsorption, Partition,
Ionenaustausch und Molekularsiebe und viele spezialisierte Techniken
zur Anwendung einschließend
Säulen-,
Papier-, Dünnschicht
und Gas-Chromatographie (Freifelder, 1982).
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5. Nachweis-Verfahren
-
Amplifikations-Produkte
müssen
visualisiert werden, um die Amplifikation der Marker-Sequenzen zu bestätigen. Ein
typisches Visualisierungs-Verfahren involviert das Anfärben eines
Gels mit Ethidium-Bromid und die Visualisierung unter UV-Licht.
Alternativ können
die Amplifikations-Produkte, falls die Amplifikations-Produkte integral
mit radio- oder
fluorometrisch-gelabelten Nukleotiden gelabelt sind, dann einem
Röntgenstrahlfilm
ausgesetzt werden oder visualisiert werden mit Hilfe geeigneter
Anregungsspektren folgend auf die Abtrennung.
-
In
einer Ausführungsform
wird die Visualisierung indirekt erzielt. Folgend auf die Abtrennung
der Amplifikations-Produkte wird eine gelabelte Nukleinsäure-Sonde
in Kontakt gebracht mit der amplifizierten Marker-Sequenz. Die Sonde
ist vorzugsweise konjugiert mit einem Chromophor, kann aber auch
radiogelabelt sein. In einer weiteren Ausführungsform wird die Sonde mit
einem Bindungspartner konjugiert, wie z.B. einem Antikörper oder
Biotin und das andere Glied des Bindungspaares trägt eine
nachweisbare Gruppe.
-
In
einer Ausführungsform
erfolgt der Nachweis durch Southern Blot und Hybridisierung mit
einer gelabelten Sonde. Die Techniken involviert in Southern Blotten
sind den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und können in
vielen Standardwerken über
moleku lare Protokolle gefunden werden. Siehe Sambrook et al., 1989.
Kurz gesagt werden Amplifikations-Produkte durch die Elektrophorese
abgetrennt. Das Gel wird dann mit einer Membran in Kontakt gebracht,
beispielsweise Nitrozellulose, was den Transfer der Nukleinsäure und das
nicht-kovalente Binden ermöglicht.
Anschließend
wird die Membran mit Chromophor-konjugierter Sonde inkubiert, welche
in der Lage ist, mit einem Target-Amplifikations-Produkt zu hybridisieren.
Die Detektion erfolgt durch Exposition der Membran gegen Röntgenstrahlfilm
oder Ionen-emittierende Detektions-Einheiten.
-
Ein
Beispiel für
des oben genannte wird in US Patent Nr. 5.279.721, hier per Verweis
eingeschlossen, beschrieben, welches einen Apparat oder ein Verfahren
zur automatisierten Elektrophorese und zum Transfer von Nukleinsäuren offenbart.
Der Apparat ermöglicht
Elektrophorese und Blotten ohne äußere Manipulation des
Gels und ist ideal geeignet zum Durchführen von Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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6. Kit Komponenten
-
Alle
die essentiellen Materialien und Reagenzien, benötigt zum Nachweis von MODY-Markern in einer biologischen
Probe können
gemeinsam in einem Kit vereinigt werden. Dieser wird im Allgemeinen
vorausgewählte
Primer für
spezifische Marker umfassen. Auch eingeschlossen sein können Enzyme,
geeignet zur Amplifikation von Nukleinsäuren, einschließend verschiedene
Polymerasen (RT, Tag, etc.), Deoxynukleotide und Puffer, um die
nötige
Reaktionsmischung zur Amplifikation bereitzustellen.
-
Solche
Kits werden im Allgemeinen in geeigneten Mitteln verschiedene Container
für jedes
individuelle Reagenz und Enzym umfassen, wie auch für jedes
Marker-Primer-Paar.
Bevorzugte Paare von Primern zum Amplifizieren von Nukleinsäuren werden
ausgewählt,
um die Sequenzen zu amplifizieren, welche spezifiziert sind in SEQ
ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 5, gemeinsam mit den cDNAs
für HNF1α (SEQ ID
Nr. 1), HNF1β (SEQ
ID Nr. 128) und HNF1α (SEQ
ID Nr. 78). In anderen Ausführungsformen
werden bevorzugte Paare von Primern zur Amplifikation ausgewählt, um
Sequenzen zu amplifizieren, welche spezifiziert sind in SEQ ID Nr.
34, SEQ ID Nr. 36, SEQ ID Nr. 38, SEQ ID Nr. 40, SEQ ID Nr. 42,
SEQ ID Nr. 44, SEQ ID Nr. 46, SEQ ID Nr. 48, SEQ ID Nr. 50, SEQ
ID Nr. 52, SEQ ID Nr. 54.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden solche Kits Hybridisierungs-Sonden, spezifisch für MODY3,
umfassen, ausgewählt
aus einer Gruppe enthaltend Nukleinsäuren, korrespondierend zu den
Sequenzen, spezifiziert in SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr.
5 und SEQ ID Nr. 7, zusammen mit den cDNAs für HNF1α (SEQ ID Nr. 1). In noch einer
anderen Ausführungsform
werden solche Kits Sonden umfassen, spezifisch für MODY1, ausgewählt aus
einer Gruppe einschließend
Nukleinsäuren
korrespondierend mit den Sequenzen, spezifiziert in SEQ ID Nr. 78,
SEQ ID Nr. 34, SEQ ID Nr. 36, SEQ ID Nr. 38, SEQ ID Nr. 40, SEQ
ID Nr. 42, SEQ ID Nr. 44, SEQ ID Nr. 46, SEQ ID Nr. 48, SEQ ID Nr.
50, SEQ ID Nr. 52, SEQ ID Nr. 54, HNF1α. In noch einer weiteren Ausführungsform
werden solche Kits Sonden umfassen, welche spezifisch sind für MODY4,
ausgewählt
aus der Gruppe einschließend
Nukleinsäuren,
korrespondierend mit den Sequenzen, welche spezifiziert werden in
SEQ ID Nr. 128, HNF1β oder
irgendwelchen der Exons dargestellt in 27A–27I oder Genbank-Zugangs-Nummern U90279-90287 und 096079,
welche hier per Verweis eingeschlossen sind.
-
Solche
Kits werden im Allgemeinen in geeigneten Mitteln verschiedene Container
für jedes
individuelle Reagenz und Enzym, wie auch für jede Marker-Hybridisierungs-Sonde umfassen.
-
L. Verwendung von RNA
Fingerprints, um MODY3-, MODY4 und MODY1-Marker zu identifizieren
-
RNA-Fingerprinting
ist ein Mittel, durch welches RNAs, welche aus vielen verschiedenen
Geweben isoliert sind, Zelltypen oder Behandlungsgruppen zur gleichen
Zeit untersucht werden können,
um RNA zu identifizieren, deren relative Mengen variieren. Zwei
Formen dieser Technologien wurden zur gleichen Zeit entwickelt und
1992 als „RNA-Fingerprinten durch
differenzielle Darstellung" veröffentlicht
(Liang und Pardee, 1992; Welsh et al., 1992). (Siehe auch Liang
und Pardee, US-Patent 5.262.311, hier per Verweis in der Gesamtheit
eingeschlossen). Einige der Experimente, die hier beschrieben werden,
wurden in ähnlicher
Art und Weise durchgeführt
von Donahue et al., J. Biol. Chem. 269: 8604–8609, 1994.
-
Alle
Formen des RNA-Fingerprints durch PCR sind theoretisch ähnlich,
unterscheiden sich aber in ihrem Primer-Design und in ihrer Anwendung.
Der am meisten entscheidende Unterschied zwischen der differenziellen
Darstellung (differential display) und anderen Verfahren des RNA-Fingerprintens
ist, dass die differenzielle Darstellung Anker-Primer einsetzt,
welche mit dem Poly A-Schwänzen
von mRNAs hybridisieren. Als eine Konsequenz sind die PCR-Produkte,
amplifiziert in der differenziellen Darstellung auf die 3' nicht-translatierten
Regionen von mRNAs gerichtet.
-
Die
grundlegende Technik der differenziellen Darstellung wurde beschrieben
im Detail in Liang und Pardee, 1992. Die Gesamt-Zell-RNA wird zur
diversen Transkription des ersten Stranges mit einem Anker-Primer
geprimt, der aus Oligo dT besteht und aus irgendwelchen zweien der
vier Deoxynukleotide. Der oligo dT-Primer wird verlängert unter
Verwendung einer reversen Transkriptase, beispielsweise Moloney
Murine Leukemia virus (MMLV) Reverse Transkriptase. Die Synthese
des zweiten Stranges wird mit einem zufällig ausgebildeten Oligonukleotid
geprimt, unter Verwendung von vermindert stringenten Bedingungen.
Sobald die doppelsträngige
cDNA synthetisiert worden ist, schreitet die Amplifikation durch
Standard PCR-Techniken voran unter Einsatz der gleichen Primer.
Der resultierende DNA-Fingerprint wird durch Gel-Elektrophorese
und Ethidiumbromid-Anfärbung
oder Audioradiographie analysiert. Ein Nebeneinander-Vergleich von
Fingerprints erhalten aus Tumor versus normalen Gewebs-Proben unter
Verwendung der gleichen Oligonukleotid-Primer identifiziert mRNAs,
welche differenziell exprimiert werden.
-
Die
RNA-Fingertechnologie hat sich als effektiv beim Identifizieren
von Genen erwiesen, welche differenziell beim Krebs exprimiert werden
(Liang et al., 1992; Wong et al., 1993; Sager et al., 1993; Mok
et al., 1994; Watson et al., 1994; Chen et al., 1995; An et al.,
1995). Die vorliegende Erfindung setzt die RNA-Fingerprint-Technik
ein, um Gene zu identifizieren, welche bei Diabetes differenziell
exprimiert werden.
-
Design und
theoretische Betrachtungen für
die relative quantitative RT-PCR
-
Die
reverse Transkription von RNA zu cDNA, gefolgt von relativ quantitativer
PLCR (RT-PCR) kann verwendet
werden, um die relativen Konzentrationen von spezifischen mRNAs
Spezies, isoliert aus MODY3-, MODY4- und MODY1-Patienten, zu bestim men.
Durch Bestimmen, dass die Konzentration einer spezifischen mRNA-Spezies
variiert, wird gezeigt, dass das Gen-kodierend die spezifische mRNA-Spezies
differenziell exprimiert wird. Diese Technik kann verwendet werden,
um zu bestätigen,
dass mRNA-Transkripte,
von denen gezeigt wird, dass sie differenziell durch RMA-Fingerprint
reguliert werden, differenziell in MODY zugeordneter Diabetes exprimiert
werden.
-
In
der PCR vergrößert sich
die Anzahl der Moleküle
der amplifizierten Target-DNA durch einen Faktor, welcher zwei erreicht
mit jedem Zyklus der Reaktion, bis irgendein Reagenz limitierend
wird. Danach wird die Rate der Amplifikation mehr und mehr vermindert,
bis kein Anstieg im amplifizierten Target zwischen den Zyklen mehr
auftritt. Wenn ein Graph gezeichnet wird, in welchem die Zyklenzahl
auf der X-Achse ist und der log der Konzentration der amplifizierten
Target-DNA auf der Y-Achse ist, wird eine Funktion von charakteristischer Form
ausgebildet durch Verbinden der verknüpfenden Punkte. Beginnend mit
dem ersten Zyklus ist die Steigung der Linie positiv und konstant.
Man nennt dies den linearen Abschnitt der Kurve. Nachdem ein Reagenz limitierend
wird, beginnt sich die Steigung der Linie zu vermindern und wird
evtl. Null. An diesem Punkt beginnt sich die Konzentration der amplifizierten
Target-DNA asymptotisch einem bestimmten Wert anzunähern. Man nennt
dies den Plateau-Abschnitt der Kurve.
-
Die
Konzentration der Target-DNA in dem linearen Abschnitt der PCR-Amplifikation
ist direkt proportional zur Ausgangs-Konzentration des Targets,
bevor die Reaktion begonnen hat. Durch das Bestimmen der Konzentration
der amplifizierten Produkte der Target-DNA in PCR-Reaktionen, welche
die gleiche Anzahl an Zyklen durchlaufen haben und welche in ihren
linearen Bereichen liegen, ist es möglich, die Relativ-Konzentrationen der
spezifischen Target-Sequenz in der ursprünglichen DNA-Mischung zu bestimmen.
Falls die DNA-Mischungen cDNAs sind, synthetisiert aus RNAs, isoliert
von verschiedenen Geweben oder Zellen, kann die relative Menge der
spezifischen mRNA, aus welcher die Target-Sequenz abgeleitet worden
ist, für
die entsprechenden Gewebe oder Zellen bestimmt werden. Diese direkte
Proportionalität
zwischen der Konzentration der PCR-Produkte und den relativen mRNA-Mengen
ist nur im linearen Bereich der PCR-Reaktion anzutreffen.
-
Die
letztendliche Konzentration der Target DNA in dem Abschnitt des
Plateaus der Kurve wird bestimmt durch die Verfügbarkeit von Reagenzien in
der Reaktionsmischung und ist abhängig von der ursprünglichen
Konzentration von Target-DNA. Folglich ist die die erste Bedingung,
welche erfüllt
sein muss, bevor die relativen Mengen einer mRNA-Spezies durch RT-PCR für eine Sammlung
von RNA-Populationen bestimmt werden können, dass die Konzentrationen
der amplifizierten PCR-Produkte bestimmt werden müssen, wenn die
PCR-Reaktion in Ihren linearen Abschnitt der jeweiligen Kurven sind.
-
Die
zweite Bedingung, welche für
ein RT-PCR-Experiment erfüllt
sein muss, um erfolgreich die relative Menge einer speziellen mRNA-Spezies
zu bestimmen, ist, dass die relativen Konzentrationen der emplifizierbaren
cDNAs normalisiert werden müssen
auf einen unabhängigen
Standard. Das Ziel eines RT-PCR-Experimentes ist es, die Menge einer
speziellen mRNA-Spezies relativ zur durchschnittlichen Menge aller mRNA-Spezies in der Probe
zu bestimmen. In den Experimenten, wie unten beschrieben, wurden
mRNAs für β-Actin, Asparagin-Synthetase
und Lipocorin II als externe und interne Standards verwendet, und
bezogen auf diese werden die relative Menge von anderen mRNAs verglichen.
-
Die
meisten Protokolle der kompetitiven PCR setzen interne PCR-Standards
ein, welche ungefähr
so häufig
wie das Target sind. Diese Strategie ist effektiv, falls die Produkte
der PCR-Amplifikationen während
ihrer linearen Phase bestimmt werden. Falls die Produkte bestimmt
werden, wenn die Reaktionen die Plateau-Phase erreichen, wird das
in geringerer Menge vorhandene Produkt relativ überrepräsentiert. Vergleiche von relativen
Mengen, durchgeführt
für viele
verschiedene RNA-Proben, wie z.B. im Falle, wenn RNA-Proben hinsichtlich
differenzieller Expressions-Unterschiede untersucht werden, werden
verzerrt in solch einer Art und Weise, dass Unterschiede in relativen
Mengen von RNAs weniger erscheinen als sie tatsächlich sind. Dies ist kein
signifikantes Problem, solange der interne Standard weit häufiger ist
als das Target. Falls der interne Standard weit häufiger als
das Target ist, kann ein direkter linearer Vergleich zwischen RNA-Proben
durchgeführt werden.
-
Die
obige Diskussion beschreibt theoretische Betrachtungen für ein RT-PCR-Assay
für klinisch
abgeleitete Materialien. Die Probleme, welche inhärent in
klinischen Proben auftreten, sind dass sie von variabler Häufigkeit
sind (was die Normalisierung problematisch macht) und dass sie von
variabler Qualität
sind (was die Co-Amplifikation einer verlässlichen internen Kontrolle
nötig macht,
vorzugsweise von einer größeren Größe als das
Target. Beide dieser Probleme werden gelöst, falls sie RT-PCR als eine
relative quantitative RT-PCR durchgeführt mit einem internen Standard,
wobei der interne Standard ein amplifizierbares cDNA-Fragment ist, das
größer ist
als das Target-cDNA-Fragment
und bei welchem die Menge der mRNA kodierend den internen Standard
ungefähr
5–100-fach
höher als
die mRNA ist, welche das Target kodiert. Dieser Assay misst die
relative Menge, nicht die absolute Menge der jeweiligen mRNA-Spezies.
-
Andere
Untersuchungen können
durchgeführt
werden unter Verwendung von herkömmlicheren
relativen quantitativen RT-PCR-Assays mit einem externen Standard-Protokoll. Diese
Assays untersuchen PCR-Produkte im linearen Abschnitt ihrer Amplifikations-Kurven.
Die Anzahl der PCR-Zyklen, welche optional für die Durchführung sind,
müssen
empirisch bestimmt werden für
jedes Target cDNA-Fragment. Darüber
hinaus müssen
die reversen Transkriptase-Produkte einer jeden RNA-Population,
isoliert aus den verschiedenen Gewebe-Proben sorgsam normalisiert
werden auf gleiche Konzentrationen von amplifizierbaren cDNAs. Diese
Betrachtung ist sehr bedeutend, da der Assay die absolute mRNA-Menge
misst. Die absolute mRNA-Menge kann als ein Maß der differenziellen Gen-Expression
nur bei normalisierten Proben verwendet werden. Während die
empirische Bestimmung des linearen Bereichs der Amplifikationskurve
und der Normalisierung von cDNA-Präparierungen aufwendige und
zeitraubende Prozesse sind, sind die resultierenden RT-PCR-Assays
möglicherweise
denjenigen abgeleitet von den relativ quantitativen RT-PCR-Assays
mit einem internen Standard überlegen.
-
Ein
Grund für
diesen Vorteil ist, dass ohne den internen Standard/Vergleich alle
der Reagenzien in ein einziges PCR-Produkt im linearen Bereich der
Amplifikationskurve konvertiert werden können, wodurch die Sensivität des Assays
verstärkt
wird. Ein weiterer Grund ist, dass mit nur einem PCR-Produkt, die
Darstellung des Produktes auf einem Elektrophorese-Gel oder einem
anderen Darstellungs-Verfahren weniger komplex wird, weniger Hintergrund
aufweist und leichter zu interpretieren ist.
-
M. Verfahren zum Aktivieren
von Gen-Expression
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Verfahren für die verstärkte Gen-Expression oder Aktivierung
in einer Zelle zur Verfügung
gestellt. Dies ist besonders bedeutsam, wo eine Abweichung im Gen-Produkt
vorliegt oder wo die Gen-Expresion
nicht hinreichend für
die normale Funktion ist. Dies wird die Linderung von Symptomen
von MODY3-Typ-Diabetes, wahrgenommen als ein Ergebnis der Mutation
in HNF1α,
der MODY4-Diabetes, wahrgenommen als ein Ergebnis der Mutation in
HNF1β bzw.
MODY1-Typ-Diabetes, wahrgenommen als ein Ergebnis der Mutation in
HNF1α möglichen.
-
Der
allgemeine Ansatz, um die Gen-Expression zu verstärken, wie
er mediatisiert wird durch HNF1α, HNF1β oder HNF4α gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Zelle zur Verfügung stellen mit einem HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Polypeptid,
und dadurch ermöglichen,
dass die transkriptorische promotionelle Aktivität von HNF1α, HNF1β oder HNF4α stattfindet. Während es
möglich
ist, dass das Protein direkt angeliefert wird, involviert eine bevorzugte
Ausführungsform
das Zurverfügungstellen
einer Nukleinsäure
kodierend ein HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Polypeptid,
d.h. ein HNF1α-
oder HNF4α-Gen für die Zelle.
Folgend auf diese Zurverfügungstellung
wird das HNF1α-,
HNF1β- oder HNF4α Polypeptid
durch die transkriptionelle und translatorische Maschinerie der
Wirtszelle synthetisiert, wie auch diejenigen, die vom Expressionsdruck
zur Verfügung
gestellt werden.
-
Cis-fungierende
regulatorische Elemente, notwendig um die Expression des HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Gens zu
unterstützen,
werden zur Verfügung
gestellt in der Form eines Expressionskonstruktes. Es ist auch möglich, dass
die Expression der viral kodierten HNF1α, HNF1β oder HNF4α stimuliert oder verstärkt werden
könnte
oder dass das exprimierte Polypeptid stabilisiert werden könnte, wodurch
der gleiche oder ein ähnlicher
Effekt erzielt wird.
-
Um
die Expression der Konstrukte kodierend HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Gen zu bewirken, muss das Expressions-Konstrukt
in die Zelle eingebracht werden. Ein Mechanismus der Zufuhr ist über eine
virale Infektion, wobei das Expressions-Konstrukt in einem viralen
Partikel verkapselt wird, welches entweder eine replizierende oder
nicht- replizierende
Nukleinsäure
liefern wird. In bestimmten Ausführungsformen
wird ein HSV-Vektor eingesetzt, obwohl im Prinzip jeder Vektor geeignet
wäre.
-
Verschiedene
nicht-virale Verfahren zum Transfer der Expressions-Konstrukte in
kultivierte Säugetier-Zellen
werden auch von der vorliegenden Erfindung ins Auge gefasst. Diese
schließen
Kalzium-Phosphat-Prezipitation (Graham und Van Der Eb, 1973; Chen
und Okayama, 1987; Rippe et al., 1990) DEAE-Dextran- (Gopal, 1985),
Elektroproporation (Tur-Kaspa et al., 1986; Potter et al., 1984),
direkte Mikroinjektion (Harland und Weintraub, 1985), DNA-beladene
Liposome (Nikolau und Sene, 1982; Fraley et al., 1979) und Lipofektamin-DNA-Komplexe,
Zell-Ultraschall (Fechheimer et al., 1987), Gen-Bombardierung unter
Verwendung von Hochgeschwindigkeits Mikroprojektil (Yang et al.,
1990) und Rezeptor-mediatisierte Transfektion (Wu und Wu, 1987;
Wu und Wu, 1988) ein. Einige dieser Techniken können erfolgreich adaptiert
werden für
die Anwendung in vivo oder ex vivo, wie unten diskutiert werden
wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das Expressions-Konstrukt einfach aus nackter rekombinanter
DNA oder aus Plasmiden bestehen. Der Transfer der Konstrukte kann
durchgeführt
werden durch irgendeines der Verfahren wie oben erwähnt, welche
physikalisch oder chemisch die Zellmembrane durchlässig machen.
Dies ist insbesondere anwendbar für den in vitro Transfer, kann
aber auch für
die Anwendung in vivo eingesetzt werden. Eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zum Transfer eines nackten DNA-Expressions-Konstruktes
in Zellen kann das Partikel-Bombardieren einschließen. Dieses
Verfahren hängt
von der Fähigkeit,
DNA-gecoatete Mikroprojektile auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigen,
ab, was es diesen ermöglicht,
die Zell-Membranen zu durchlöchern
und in die Zellen, ohne sie abzutöten, einzudringen (Klein et
al., 1987). Verschiedene Geräte
zum Beschleunigen kleiner Partikel wurden entwickelt. Ein solches
Gerät setzt
auf eine Hochspannungs-Entladung,
um einen elektrischen Strom zu erzeugen, welcher wiederum die auslösende Kraft
liefert (Yang et al., 1990). Die Mikroprojektile, welche eingesetzt
werden, bestehen aus biologisch-inerten Substanzen, wie z.B. Wolfram-
oder Gold-Beads.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressions-Konstrukt in einem Liposom verkapselt
sein. Liposome sind vesikuläre
Strukturen, charakterisiert durch eine Membran aus einer Phospholipid-Doppelschicht
und einem inneren wässe rigen
Medium. Multilamellare Liposome haben multiple Lipidschichten, getrennt
durch wässeriges
Medium. Sie bilden sich spontan aus, wenn Phospholipide in einem Überschuss
an wässerigen
Lösung
suspendiert werden. Die Lipid-Komponenten werden einer Selbst-Organisation
unterworfen, bevor die Ausbildung von geschlossenen Strukturen auftritt
und Wasser und aufgelöste Stoffe
zwischen den Lipid-Doppelschichten eingekapselt werden (Ghosh und
Bachhawat, 1991). Auch beabsichtigt sind Lipofektamin-DNA-Komplexe.
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Liposom-mediatisierte
Nukleinsäure-Zufuhr
und Expression von Fremd-DNA hat sich in vitro als sehr erfolgreich
gezeigt. Wong et al., (1980) demonstrierte die Möglichkeit der Liposom-mediatisierten
Zufuhr und Expression von Fremd-DNA in kultivierten Hühner-Embryos,
HeLa- und Hepatom-Zellen. In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung
kann das Liposom mit Hemagglutinierendem Virus (HVJ) komplexiert
werden. Man hat gezeigt, dass dies die Fusion mit der Zell-Membran
ermöglicht
und den Zell-Eintritt
der Liposom-verkapselten DNA erleichtert (Kanada et al., 1989).
In weiteren Ausführungsformen
kann das Liposom komplexiert oder in Verbindung mit chromosomalen
Nicht-Histon-Chromosomal-Proteinen (HMG-1) (Kato et al., 1991) eingesetzt
werden. In noch weiteren Ausführungsformen
kann das Liposom komplexiert werden oder in Verbindung sowohl mit
HVJ als auch HMG-1 eingesetzt werden. In anderen Ausführungsformen
kann das Zufuhr-Vehikel einen Liganden und ein Liposom umfassen.
Wo ein bakterieller Promotor eingesetzt wird im DNA-Konstrukt wird
es auch wünschenswert
sein, innerhalb des Liposoms eine geeignete bakterielle Polymerase
einzuschließen.
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Andere
Expressions-Konstrukte, welche eingesetzt werden können, um
eine Nukleinsäure
kodierend ein HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Transgen
in Zellen einzubringen, sind Rezeptor-vermittelte Zufuhr-Vehikel. Diese
nutzen in vorteilhafterweise die selektive Aufnahme von Makromolekülen durch
Rezeptor-mediatisierte Endozytose in beinahe allen Eukaryonten-Zellen
aus. Aufgrund der Zelltyp-spezifischen Verteilung verschiedener
Rezeptoren kann die Zufuhr hochspezifisch sein (Wu und Wu, 1993).
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Rezeptor-mediatisierte
Gen-Target-Vehikel bestehen im Allgemeinen aus zwei Komponenten:
einem Zell-Rezeptor-spezifischen Liganden und einem DNA-Bindungs-Agens. Mehrere Liganden
können
eingesetzt werden zum Rezeptor-mediatisierten Gen-Transfer. Die
am detailliertest charakterisierten Liganden sind Asialoorosomucoid
(ASOR) (Wu und Wu, 1987) und Transferrin (Wagner et al., 1990).
In jüngster
Zeit wurde ein synthetisches Neoglykoprotein, welches den gleichen
Rezeptor wie ASOR erkennt, als Gen-Zufuhr-Vehikel eingesetzt (Ferkol
et al., 1993; Perales et al., 1994). Mannose kann verwendet werden,
um den Mannose-Rezeptor auf Leberzellen anzusteuern. Des Weiteren
können
Antikörper
gegen CO5 (CLL), CD22 (lymphoma), CD25 (T-Zell Leukämien und
MAA (Melanom) in ähnlicher
Art und Weise als Targeting-Gruppe eingesetzt werden. In anderen
Ausführungsformen
können
die Zufuhr-Vehikel einen Liganden und ein Liposom umfassen.
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Primäre Säugetier-Zellen-Kulturen
können
auf verschiedene Art und Weise hergestellt werden. Damit die Zellen überlebensfähig bleiben,
solange sie in vitro vorliegen und in Kontakt mit dem Expressions-Konstrukt,
ist es notwendig, sicherzustellen, dass die Zellen in Kontakt mit
dem korrekten Verhältnis
von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid wie auch Nährstoffen sind, jedoch von
mikrobieller Kontamination geschützt
sind. Zell-Kultur-Techniken
sind gut dokumentiert und werden hier per Verweis offenbart (Freshner,
1992).
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Eine
Ausführungsform
des oben genannten involviert die Verwendung des Gen-Transfers, um Zellen für die Produktion
von Proteinen zu immortalisieren. Das Gen für das Protein von Interesse
kann transferiert werden wie oben beschrieben in die geeigneten
Wirtszellen, gefolgt von einer Kultur von Zellen unter den geeigneten
Bedingungen. Das Gen für
im Prinzip jedes Polypeptid kann in dieser Art und Weise eingesetzt
werden. Die Erzeugung von rekombinanten Expressions-Vektoren und
den darin enthaltenden Elementen werden oben diskutiert. Alternativ
kann das zu produzierende Protein ein endogenes Protein sein, welches
normal durch die fragliche Zelle synthetisiert wird.
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Beispiele
von bedeutsamen Säugetier-Wirtszell-Linien
sind Vero- und HeLa-Zellen und Zell-Linien von chinesischen Hamster
Ovar-, W138-, BHK-COS-7-, 293-, HepG2-, NIH3T3-, RIN- und MDCK-Zellen.
Darüber hinaus
kann ein Wirtszell-Stamm ausgewählt
werden, der die Expression der insertierten Sequenzen moduliert oder
modifiziert und als Gen-Produkt in der gewünschten Art und Weise verarbeitet.
Solche Modifikationen (beispielsweise Glycosylierung) und Verarbeitung
(beispielsweise Schneiden) der Protein-Produkte kann bedeutsam für die Funktion
des Proteins sein. Unterschiedliche Wirts-Zellen haben charakteristische
und spezifische Mechanismen für
das posttranslatorische Verarbeiten und die Modifikation von Proteinen
und geeignete Zell-Linien
oder Wirts-Zell-Systeme können
ausgewählt
werden, um die korrekte Modifikation und das Verarbeiten der fremden
Proteine, welche exprimiert werden, sicherzustellen.
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Eine
Vielzahl von Selektionssystemen kann verwendet werden, einschließend, jedoch
nicht limitiert auf HSV Thymidin Kinase, Hypoxanthin-Guanin Phosphoribosyltransferase
und Adenin Phosphoribosyltransferase Gene, in tk-, hgprt- oder aprt-Zellen.
Darüber
hinaus kann die anti-Metabolit-Resistenz als die Basis zum Auswählen von
dhfr, verwendet werden, welches Resistenz verleiht gegen Methotrexat;
gpt, welches Resistenz verleiht gegen Mycophenolsäure; neu,
welches Resistenz verleiht gegen das Aminoglykosid G418; sowie hygro,
welches Resistenz verleiht gegen Hygromycin.
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Tierische
Zellen können
propagiert werden in vitro auf zwei verschiedene Art und Weise:
als Nicht-Anker-abhängige
Zellen, welche in Suspension über
den Zellverband der Kultur wachsen oder als Anker-abhängige Zellen,
welche das Anhaften an ein festes Substrat für ihre Propagierung benötigen (beispielsweise
ein Monoschicht-Typ des Zellwachstums).
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Nicht-Anker-abhängige oder
Suspensions-Kulturen aus kontinuierlich etablierten Zell-Linien sind die am
häufigsten
verwendeten Mittel der Produktion von Zellen und Zell-Produkten in großem Maßstab. Jedoch haben
die in Suspension kultivierten Zellen Grenzen hinsichtlich ihres
tumorgenen Potentials und der geringen Protein-Produktion im Vergleich
zu anhaftenden Zellen.
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Suspensionskulturen
im großen
Maßstab
von Säugetier-Zellen
in gerührten
Behältern
stellen ein allgemein übliches
Verfahren zur Herstellung von rekombinanten Proteinen dar. Zwei
Suspensions-Kultur-Reaktor-Designs sind weit verbreitet, der gerührte Reaktor
und der Lufthub-Reaktor. Das rührende
Design wurde erfolgreich verwendet bei einer 8000 Liter-Kapazität zur Produktion
von Interferon. Die Zellen werden in rostfreien Stahl-Behältern mit
einem Höhen-zu-Durchmesser-Verhältnis von
1:1 bis 3:1 kultiviert. Die Kultur wird üblicherweise mit einem oder
mehreren Rührern
vermischt, basie rend auf Rotationsschreiben oder Schiffsrotor-Mustern.
Rührsysteme,
welche geringere Scherkräfte
als Propellerscheiben aufweisen, wurden beschrieben. Rühren kann
entweder direkt oder indirekt durch magnetisch gekoppelte Steuerung
angetrieben werden. Indirekter Antrieb reduziert das Risiko der
mikrobiellen Kontamination durch Versiegelung der Rührschafte.
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Der
Lufthub-Reaktor, auch ursprunglich beschrieben zur mikrobiellen
Fermentation und später
angewandt auf Säugetier-Kultur,
setzt auf das Prinzip eines Gasstroms, um die Kultur zu vermischen
und mit Sauerstoff zu versorgen. Der Gasstrom läuft in einen anhebenden Sektor
des Reaktors und treibt die Zirkulation an. Das Gas tritt an der
Kulturoberfläche
aus, was bewirkt, dass die dichtere Flüssigkeit, frei von Blasen,
nach unten in nach unten laufenden Abschnitts-Reaktors wandert.
Der hauptsächliche
Vorteil dieses Konzepts ist die Einfachheit sowie die Vermeidung
des Bedarfs für
mechanisches Vermischen. Typischerweise ist das Höhen-zu-Durchmesser-Verhältnis 10:1.
Der Lufthub-Reaktor
kann relativ leicht im Maßstab
vergrößert werden, zeigt
guten Massentransfer der Gase und erzeugt relativ geringe Scherkräfte.
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N. Verfahren zum Blockieren
der Wirkung von HNF1α,
HNF1β bzw.
HNF4α-Mutanten
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Blockieren der Funktion
von mutiertem HNF1α in
MODY3, HNF1β in
MODY4 und HNF4α ins
Auge gefasst. Auf diesem Wege kann es möglich werden, die Effekte der
Mutation in Diabetes einzuschränken.
Darüber
hinaus kann es sich als effektiv erweisen, diese Art der therapeutischen
Intervention in Kombination mit traditionelleren Diabetes-Therapien einzusetzen,
wie z.B. der Verabreichung von Insulin.
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Die
allgemeine Form, dass dieser Aspekt der Erfindung eintritt, besteht
im Zurverfügungstellen
eines Agens für
eine Zelle, wobei das Agens die Funktion von mutiertem HNF1α, HNF1β oder HNF4α inhibieren wird.
Vier solche Agenzien sind angedacht. Zuerst kann man eine Antisense-Nukleinsäure einsetzen,
welche entweder mit dem mutierten HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Gen oder dem mutierten HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Gen-Transkript
hybridisiert, und dadurch die Transkription bzw. Translation verhindert.
Die Überlegungen,
relevant für
das Design der Antisense-Konstrukte wur den oben dargelegt. Als zweites
kann man ein an ein mutiertes HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-bindendes Protein oder Peptid,
beispielsweise ein Peptidomimetik oder ein Antikörper, welcher immunologisch
an mutiertes HNF1α,
HNF1β bzw.
HNF4α bindet,
einsetzen, wobei dieses Anbinden entweder die Aktivität des mutierten
HNF1α, HNF1β bzw. HNF4α blockieren
oder vermindern wird. Die Verfahren zum Durchführen und Auswählen von
Peptid-Bindungspartnern und Antikörpern sind den Fachleuten auf
dem Gebiet wohlbekannt. Als drittes kann man der Zelle einen Antagonisten
von mutiertem HNF1α,
HNF1β oder
HNF4α zur
Verfügung
stellen, beispielsweise die Transaktivierungs-Target-Sequenz, allein
oder gekoppelt an ein weiteres Agens. Und viertens kann man ein
Agens zur Verfügung
stellen, welches an das mutierte HNF1α, HNF1β oder HNF4α-Target bindet, ohne dass die
gleiche Funktion auftritt, welche sich ergeben würde für das Binden von mutiertem
HNF1α, HNF1β oder HNF4α.
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Das
Zurverfügungstellen
eines HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Gens,
eines mutierten HNF1α-,
HNF1β- oder
HNF4α-Proteins
oder eines Antagonisten eines mutierten HNF1α, HNF1β oder HNF4α würde einem geeigneten pharmazeutischen
Weg entsprechen. Die Formulierung solcher Zusammensetzungen und
ihre Zufuhr zu Geweben wird unten diskutiert. Das Verfahren, durch
welches die Nukleinsäure,
das Protein oder die chemische Substanz transferiert wird, zusammen
mit dem bevorzugten Weg der Verabreichung, wieder ausgewählt basiert
auf der speziellen Stelle, die behandelt werden soll. Die Fachleute
auf dem Gebiet sind in der Lage, die geeignetsten Verfahren basierend
auf den relevanten klinischen Überlegungen
zu bestimmen.
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Viele
der Gen-Transfer-Techniken, welche allgemein in vitro eingesetzt
werden, können
zur Anwendung ex vivo oder in vivo adaptiert werden. Beispielsweise
wurden ausgewählte
Organe, einschließend
Leber, Haut und Muskelgewebe von Ratten und Mäusen in vivo bombardiert (Yang
et al., 1990; Zelenin et al., 1991). Nackte DNA wurde auch verwendet
in klinischen Anwendungen, um Gen-Therapie durchzuführen. Diese
Anlässe
können
das Aussetzen gegenüber
operativen Eingriffen des Target-Gewebes oder die direkte Target-Gewebs-Injektion
benötigen.
Nicolau et al. (1987) realisierten den erfolgreichen Liposom-mediatisierten Gen-Transfer
in Ratten nach intravenöser
Injektion.
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Dubensky
et al. (1984) injizierten erfolgreich Polyomavirus DNA in der Form
von CaPO4 Präzipitaten in Leber und Milz
von erwachsenen und neugeborenen Mäusen, was die aktive virale
Replikation und akute Infektion demonstrierte. Benvenisty und Neshif
(1986) demonstrierten auch, dass die direkte intraperitoneale Injektion
vom CaPO4 Präzipitat Plasmiden in der Expression
der transfizierten Gene resultiert. Folglich ist angedacht, dass
DNA kodierend ein Antisense-Konstrukt auch in ähnlicher Art und Weise in vivo
transferiert werden kann.
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Wo
die Ausführungsform
die Anwendung eines Antikörpers
involviert, welcher ein mutiertes HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Polypeptid erkennt, müssen Überlegungen
getroffen werden hinsichtlich des Mechanismus, durch welchen der
Antikörper
in das Zell-Cytoplasma
eingebracht wird. Dies kann realisiert werden, beispielsweise durch
Zurverfügungstellung
eines Expressions-Konstruktes, welches eine einkettige Version des Antikörpers, der
zur Verfügung
gestellt werden soll, kodiert. Der größte Teil der obigen Diskussion
betrifft Expressions-Konstrukte für Antisens-Versionen von HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Genen und
wird für
diesen Aspekt der Erfindung relevant sein. Alternativ ist es möglich, einen
bifunktionellen Antikörper
zu präsentieren, wobei
ein Antigen-bindender Arm des Antikörpers ein HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Polypeptid
erkennt und der andere Antigen-bindende Arm einen Rezeptor auf der
Oberfläche
der Zelle, auf die gezielt werden soll, erkennt. Beispiele geeigneter
Rezeptoren würden
ein HSV-Glycoprotein darstellen, wie z.B. gB, gC, gC oder gH. Darüber hinaus
kann es möglich
sein, die Fc-bindende Funktion, assoziiert mit HSV gE auszunutzen,
wodurch die Notwendigkeit, einen Arm des Antikörpers zum Zwecke des Zell-Targetings
zu opfern, überflüssig würde.
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In
vorteilhafter Art und Weise kann man diesen Ansatz mit konventionelleren
Diabetes-Therapie-Optionen
kombinieren.
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O. Pharmazeutika
und in vivo-Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen
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Wässerige
pharmazeutische Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
in einer effektiven Menge ein HNF1α-, HNF1β- oder HNF4α-Expressions-Konstrukt, ein
Antisens-HNF1α-,
HNF1β- oder HNF4α-Expressions-Konstrukt,
ein Expressions- Konstrukt,
welches ein therapeutisches Gen zusammen mit HNF1α, HNF1β oder HNF4α kodiert,
ein Protein oder eine Verbindung, welche die Funktion vom mutiertem HNF1α, HNF1β bzw. HNF4α inhibiert,
wie z.B. einen Antimutanten-HNF1α-Antikörper, einen
Antimutanten-HNF1β-Antikörper, oder
einen Antimutanten-HNF1α-Antikörper oder
ein mutiertes HNF1α-Polypeptid,
ein mutiertes HNF1β-Polypeptid oder ein
mutiertes HNF4α-Polypeptid
aufweisen. Solche Zusammensetzungen werden im Allgemeinen aufgelöst bzw.
dispergiert in einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder einem wässerigen
Medium. Eine „effektive
Menge" zum Zwecke
der Therapie ist definiert als die Menge, welche einen klinisch
messbaren Unterschied im Zustand des Subjekts verursacht. Diese
Menge wird von der Substanz, dem Zustand des Patienten, dem Typ
der Behandlung, der Stelle der Läsion
etc. abhängen.
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Die
Bezeichnungen „pharmazeutisch
bzw. pharmakologisch verträglich" beziehen sich auf
molekulare Entitäten
und Zusammensetzungen, welche keinerlei nachteilige, allergische
oder ansonsten unpassende Reaktion erzeugen, wenn sie einem Tier
oder einem Menschen in geeigneter Form verabreicht werden. Wie hier verwendet,
schließt „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" jegliche Art von
und alle Lösungsmittel,
Dispersions-Medien,
Coatings, antibakterielle und antifungale Agenzien, isotonische
und Absorptions-verzögernde Agenzien
und dergleichen ein. Die Verwendung solcher Medien und Agenzien
für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist im Stand der Technik wohlbekannt. Außer insofern
als irgendwelche konventionellen Medien oder Agenzien inkompatibel
mit den aktiven Ingredienzen sind, ist ihre Anwendung in therapeutischen
Zusammensetzungen beabsichtigt. Ergänzende aktive Ingredienzien,
wie z.B. andere antidiabetische Wirkstoffe, können auch in die Verbindungen
eingebracht werden.
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Zusätzlich zu
den Verbindungen, formuliert für
die parenterale Verabreichung, wie z.B. diejenigen für die intravenöse oder
intramuskuläre
Injektion, schließen
andere pharmazeutisch verträgliche
Formen, beispielsweise Tabletten oder andere Feststoffe zur oralen
Verabreichung; Zeit verzögert
freisetzende Kapseln; und irgendwelche anderen Formen, die hier
verwendet werden, einschließlich
Cremen, Lotionen, Mundspülungen,
Inhalate und dergleichen ein.
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Der
aktiven Verbindungen der vorliegenden Erfinden werden oft formuliert
zur parenteralen Verabreichung, beispielsweise formuliert zur Injektion über die
intravenösen,
in tramuskulären,
subkutanen oder intraperitonealen Routen. Die Herstellung einer
wässerigen
Zusammensetzung, welche inhibitorische Verbindungen für mutiertes
HNF1α, HNF1β oder HNF4α enthält und zwar
allein oder in Kombination mit Agenzien für eine konventionelle Diabetes-Therapie
als aktive Ingredienzien, werden den Fachleuten auf dem Gebiet der vorliegenden
Offenbarung bekannt sein. Typischerweise können solche Zusammensetzungen
hergestellt werden als Injektionen, entweder als flüssige Lösungen oder
Suspensionen; feste Formen, geeignet zur Anwendung um Lösungen herzustellen
oder Suspensionen nach Zugabe einer Flüssigkeit vor der Injektion
können auch
hergestellt werden; und die Präparationen
können
auch emulgiert werden.
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Lösungen der
aktiven Verbindungen als freie Basen oder pharmakologisch verträgliche Salze
können hergestellt
werden in Wasser, geeignet angemischt mit einem Tensid, wie z.B.
Hydroxypropylzellulose. Dispersionen können auch hergestellt werden
in Glyzerol, flüssigen
Polyethylenglykolen und Mischungen davon und in Öl. Unter üblichen Bedingungen zur Lagerung
und Anwendung enthalten diese Präparationen
ein Konservierungsmittel, um das Wachstum von Mikroorganismen zu
verhindern.
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Die
pharmazeutischen Formen, geeignet zur Injektions-Anwendung, schließen sterile
wässerige
Lösungen
und Dispersionen ein; Formulierungen schließen Sesamöl, Erdnuß-Öl oder wässerige Propylenglykol-Formulierungen
ein; sowie sterile Pulver für
die improvisierte Herstellung von steriler injezierbare Lösungen oder
Dispersionen. In vielen Fällen
muss die Form steril sein und muss flüssig sein in einem Maße, dass
sie leicht per Spritze verabreichbar ist. Sie muss stabil sein unter
den Bedingungen der Herstellung und Lagerung und muss konserviert
sein gegen die kontaminierende Wirkung von Mikroorganismen, wie
z.B. Bakterien und Pilzen.
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Die
aktiven Verbindungen können
formuliert werden in einer Zusammensetzung in einer neutralen oder
einer Salzform. Pharmazeutisch verträgliche Salze schließen die
sauren Additionssalze (ausgebildet mit freien Aminogruppen des Proteins)
und diejenigen, welche ausgebildet werden mit anorganischen Säuren, wie z.B.
Salzsäure
oder Phosphorsäure,
oder solchen organischen Säuren,
wie Essigsäure,
Oxasäure,
Weinsäure,
Mandelsäure
und dergleichen ein. Salze ausgebildet in freien Carboxylgruppen
können
auch abgeleitet werden von anorganischen Basen, wie z.B. Natrium-,
Kalium-, Ammonium-, Kalzium- oder Eisen-Hydroxiden, und solchen
organischen Basen, wie z.B. Isopropylamin, Trimethylamin, Histidin,
Procain und dergleichen.
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Der
Träger
kann auch ein Lösungsmittel
oder ein Dispersions-Medium sein, enthaltend, beispielsweise Wasser,
Ethanol, Polyol (beispielsweise Glyzerol, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglycol
und dergleichen), geeignete Mischungen davon sowie Pflanzenöle. Die
geeignete Fluidität
kann erhalten werden, beispielsweise durch die Anwendung eines Coatings
wie z.B. Lecithin durch Aufrechterhalten der gewünschten Partikelgröße im Falle
einer Dispersion und durch die Anwendung von Tensiden. Das Verhindern
der Wirkung von Mikroorganismen kann realisiert werden durch verschiedene
antibakterielle und antifungale Wirksubstanzen, beispielsweise Parabene,
Chlorobutanol, Phenol, Sorbinsäure,
Thimerosal und dergleichen. In vielen Fällen wird es bevorzugt sein,
isothonische Agenzien einzuschließen, beispielsweise Zucker
oder Natriumchlorid. Die verlängerte
Absorption der injektierbaren Zusammensetzungen kann realisiert
werden durch die Anwendung in Zusammensetzung von Wirksubstanzen,
welche die Absorption verzögern,
beispielsweise Aluminium-Monostearate und Gelatine.
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Sterile
injektierbare Lösungen
werden hergestellt durch Einbringen der aktiven Verbindungen in
die gewünschte
Menge des geeigneten Lösungsmittels
mit verschiedenen der anderen Ingredienzien, die oben aufgeführt sind,
je nach Bedarf gefolgt von filtrierter Sterilisation. Im Allgmeinen
werden Dispersionen hergestellt durch Einbringen der verschiedenen
sterilisierten aktiven Ingredienzien in ein steriles Vehikel, welches das
grundlegend Dispersionsmedium enthält und der gewünschten
anderen Ingredienzien aus denjenigen, die oben aufgelistet werden.
Im Falle von sterilen Pulvern zur Herstellung von sterilen injezierbaren
Lösungen
sind die bevorzugten Verfahren der Herstellung Vakuum-Trocknungs-
und Gefrier-Trocknungs-Techniken, welche ein Pulver des aktiven
Ingredienz zusammen mit zusätzlich
gewünschten
Ingredienzen aus einer zuvor steril filtrierten Lösung davon
ergeben.
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Nach
Formulierung werden die Lösungen
in einer Art und Weise, die kompatibel mit der Dosier-Formulierung
ist, in solch einer Menge, die therapeutisch effektiv ist, verabreicht.
Die Formulierungen werden leicht verabreicht in einer Vielzahl von
Dosierformen, wie z.B. dem Typus von injezierbaren Lösungen,
wie oben beschrieben, mit gleichmäßig wirkstoff-freisetzenden
Kapseln und dergleichen, welche einsetzbar sind.
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Zu
parenteralen Verabreichungen in einer wässerigen Lösung soll die Lösung beispielsweise
gepuffert sein, falls notwendig und das flüssige Verdünnungsmittel zuerst isotonisch
gemacht werden mit einer ausreichenden Menge an Salzlösung oder
Glukose. Diese speziellen wässerigen
Lösungen
sind speziell geeignet zur intravenösen, intramuskulären, subkutan
und intraperitonealen Verabreichung. In diesem Zusammenhang werden
die sterilen wässerigen
Medien, welche eingesetzt werden können, den Fachleuten auf dem
Gebiet im Licht der vorliegenden Offenbarung bekannt sein. Beispielsweise
könnte
eine Dosierung aufgelöst
sein in 1 mL an isotonischer NaCl-Lösung und entweder zu 1000 mL
an Hypodermoclysis-Flüssigkeit
hinzugegeben werden oder an der geeigneten Stelle der Infusion injiziiert
werden; (siehe beispielsweise „Remington's Pharmaceutical
Sciences" 15th Edition,
pages 1035–1038
und 1570–1580).
Etwas Variation in der Dosierung wird notwendigerweise auftreten
abhängend
von dem Zustand des Subjektes, das behandelt werden soll. Die Person,
verantwortlich für
die Verabreichung wird, in jedem Falle die geeignete Dosis für das individuelle
Subjekt bestimmen.
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P. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind eingeschlossen, um die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung zu demonstrieren. Es sollte von den Fachleuten auf
dem Gebiet erkannt werden, dass die Techniken, offenbart in diesen
Beispielen, welche folgen, Techniken repräsentieren, welche durch die
Erfinder als gut in der Praxis der Erfindung funktionierend identifiziert
werden, und welche folglich als bevorzugte MODY der Durchführung in
der Praxis betrachtet werden können.
Jedoch sollten die Fachleute auf dem Gebiet im Licht der vorliegenden Offenbarung
einsehen, dass viele Veränderungen
in den spezifischen Ausführungsformen
durchgeführt
werden können,
welche offenbart sind und noch immer ein gleichartiges oder ähnliches
Ergebnis erhalten, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen.
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Beispiel 1
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Veränderte sekretorische Insulin-Antworten
auf Glukose in Diabeteserkrankten und Nicht-Diabetes-erkrankten Subjekten
mit Mutationen in dem für
Diabetes mellitus empfänglichem
Gen MODY3 auf Chromosom 12
-
Das
vorliegende Beispiel bestimmt, ob Veränderungen in der Dosis-Antwort-Beziehung
zwischen Plasma-Glukose-Konzentration und Insulin-Sekretions-Rate
(ISR) in Subjekten identifiziert werden können, welche ein Risiko MODY3-Allel
geerbt haben, welche jedoch noch nicht offene Diabetes entwickelt
haben.
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1. Verfahren
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Subjekte von MODY3 Stammbäumen
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Dreizehn
kaukasische Subjekte, welche positiv für MODY3 Marker auf Chromosom
12q waren, wurden untersucht. Zwei Subjekte waren Mitglieder eines
französischen
Stammbaums F549 (Vaxillaire et al., 1995), drei waren vom P-Stammbaum
von Michigan (Menzel et al., 1995), zwei von einem New Yorker Stammbaum
des H-Stammbaums, dargestellt in 1, zwei
waren von einem Liverpool-Stammbaum, dem BDA1-Stammbaum, und vier
von einem Nottingham-Stammbaum, dem BDA12-Stammbau (1).
Jedes Subjekt wurde typisiert mit einer Serie von DNA-Markern in
der Region von MODY3, um zu bestimmen, ob es einen Risiko-Haplotypen
einhergehend mit MODY3 in der Familie ererbt hatte. Der Diabetes-Status
eines jeden Subjektes, außer
für MD13,
wurde bestimmt durch orale Glukose-Toleranz-Tests (OGTT) gemäß den Kriterien
der Weltgesundheits-Organisation (WHO) (WHO Study Group on Diabetes
Mellitus, 1985) und bestätigt zum
Zeitpunkt der Untersuchungen durch die Messung von glykosyliertem
Hämoglobin.
Basierend auf den Ergebnissen des OGTT und der glykosylierten Hämoglobin-Werte
innerhalb oder oberhalb des normalen Bereiches des Labors der Erfinder
(< 7,4%) wurden
die Subjekte in diabetische und nicht-diabetische Gruppen unterteilt.
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Nichtdiabetische MODY3
Subjekte (n = 6)
-
Die
klinischen Profile dieser Subjekte sind in Tabelle 4 dargestellt.
Alle zeigten normal ansteigende Glukose- und glykosylierte Hämoglobin
(< 7,4%) Spiegel
zum Zeitpunkt dieser Untersuchung, Zum Zeitpunkt der Untersuchung
zeigten 4 Subjekte IGT (MD1, MD4, MD9, MD13) und 2 Subjekte zeigten
normale Glukose-Toleranz (NGT) (MD3, MD5). Basierend auf früheren Glukose-Toleranz-Tests
MD1, IGT, MD3 demonstrierte Konsistenz NGT auf seriellen DGTTs,
MD4 wurde mit IGT diagnostiziert in 6/93 und zeigte persistentes
IGT mit einem Blutglukose-Spiegel von 147 mg/dl zwei Stunden nach
dem Essen, MD5 wurde ursprünglich
diagnostiziert mit IGT und zeigte nachfolgend 2 normale OGTTs, mit
2-h Blut-Glukose-Werten von 130 mg/dl bzw. 105 mg/dl, MD9 wies IGT
auf, mit einem 2-h nach Essens-Blut-Glukose-Spiegel von 167 mg/dl
mit keinem weiteren Blut-Glukose-Spiegel oberhalb von 200 mg/dl
und MD13 wies IGT auf mit erhöhten
Nach-Essens-Blut-Glukose-Spiegel im Nachhinein von bis zu 160 mg/dl.
Das Alter der Diagnose bezieht sich auf das Alter, bei welchem die
abnormale Glukose-Toleranz
diagnostiziert worden war. Keines der Subjekte wurde jemals mit
NIDDM diagnostiziert.
-
Diabetische MODY3 Subjekte
(n = 7)
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Klinische
Profile sind in Tabelle 4 gezeigt. Alle Subjekte wurden mit oralen
hypoglykämischen
Substanzen behandelt außer
bei MD8, der Insulin bekam, welches zwei Tage vor der Untersuchung
unterbrochen war und MD12, der mit Diät allein behandelt wurde. Alle
Subjekte hatten eine unterbrochene Behandlung mit oralen hypoglykämischen
Substanzen, zumindest drei Wochen bevor sie untersucht wurden. Wie
in Tabelle 4 gezeigt, waren die nüchternen Plasmaglukose und
insgesamten glykosylierten Hämoglobin-Spiegel
in der diabetischen Gruppe höher
und die nüchternen
Insulin-Spiegel waren niedriger. Die diabetische Gruppe war auch
signifikant älter
als die beiden anderen Gruppen.
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Nichtdiabetische
Kontrollen
-
Die
Kontroll-Subjekte bestanden aus 5 Männern und einer Frau (5 Kaukasier
und 1 Afro-Amerikaner), welche keine persönliche oder familiäre Vergangenheit
mit NIDDM aufwiesen. Sie lagen alle innerhalb von 20% des idealen
Körpergewichts,
zeigten keinerlei medizinische Erkrankungen und empfingen keinerlei
Medikamente. Daten von vier der Kontroll-Subjekte wurden zuvor publiziert
(Byrne et al., 1994; Byrne et al., 1995a). BMI war nicht signifikant
unterschiedlich zwischen den Kontroll- und den diabetischen oder
nicht-diabetischen MODY3-Gruppen.
-
Weibliche
Freiwillige zeigten reguläre
Menstruations-Zyklen und wurden nur in der frühen Phase der folliken Reifung
untersucht. Die Untersuchung wurde zugelassen vom Institutional
Review Board of the University of Chicago Medical Center und alle
Subjekte und/oder Eltern lieferten eine schriftliche Einverständniserklärung.
-
Experimentelles
Protokoll
-
Die
Studien begannen um 8.00 h mit Subjekten in ruhender Position nach
einer 12-stündigen Ausnüchterung über Nacht.
Ein intravenöser
Katheter wurde in jedem Unterarm platziert, einer zum Entnehmen von
Blutproben und einer für
die Verabreichung von Glukose. In allen Experimenten wurde der Arm
enthaltend den Probenentnahme-Katheter in einer Hitzemanschette
oder einer Heißhand-Box
gehalten, um die Arterialisation der venösen Probe zu gewährleisten.
-
Abgestufte
Glukose-Infusions-Untersuchungen
-
Diese
Untersuchungen waren so konzipiert, dass sie die Dosis-Antwort-Beziehungen
zwischen Glukose und Insulin-Sekretions-Rate (ISR) charakterisierten.
Um potentiell störende
Effekte der Unterschiede in den ursprünglichen Glukose-Konzentrationen
zu eliminieren, begann jede Untersuchung mit der Verabreichung einer
kleinen Bolus von Insulin auf intravenösem Weg (0,007 U/kg), gefolgt
von einer niedrigen Infusion von Insulin bei geringerer Dosis, um
den nüchternen
Plasma-Glukose-Spiegel auf ähnliche
Spiegel in allen Gruppen einzustellen (Target Plasma Glukose = 5
mM). Nach einem Zeitraum von 20 min, während dessen das exogen verabreichte
Insulin sich abbauen konnte, wurden die Proben in 10 min Intervallen
für 30
min genommen, um einen Basiswert für Insulin, Glukose und C-Peptid-Spiegel
zu erhalten. Eine intravenöse
Infusion von 20% Dextrose wurde dann gestartet in einer Rate von
1 mg/kg/min), gefolgt von Infusionen von 2 mg/kg/min, 3 mg/kg/min,
4 mg/kg/min, 6 mg/kg/min und 8 mg/kg/min. Jede Infusionsrate wurde
verabreicht über
einen Zeitraum von 40 min. Insulin, C-Peptid und Glukose-Konzentrationen
wurden gemessen bei 10, 20, 30 und 40 min in jeder Infusionsperiode.
-
Effekte von verlängerter
intravenöser
Glukose-Verabreichung auf die Insulin-sekretorischen Antworten nach abgestuften
Glukose-Infektionen
-
Am
Ende der abgestuften Glukose-Infusions-Untersuchung, wie oben beschrieben,
wurde die Glukose intravenös
per Infusion über
einen 42-stündigen
Zeitraum in einer Rate von 4,6 mg/kg/min zugeführt, um zu bestimmen, ob die
sekretorischen Insulin-Antworten
auf Glukose durch die Exposition gegen milde Hyperglykämie grundgelegt
werden könnten.
Die Subjekte konsumierten auch drei Kohlenhydrat angereicherte Mahlzeiten,
während
des zweiten Tages der Glukose-Infusion. Am Ende der 42-stündigen Infusions-Periode
wurde die Infusionsrate über
einen 60-minütigen
Zeitraum vermindert und dann gestoppt. Dreissig Minuten später wurde
die abgestufte Glukose Infusions-Untersuchung wiederholt. Plasma-Glukose-Spiegel
wurden erhalten alle vier Stunden während der 42-stündigen Glukose-Infusion.
-
Assays
-
Plasma-Glukose
wurde gemessen durch die Glukose-Oxidase-Technik (YSI analyzer,
Yellow Springs, OH). Der Coeffizient der Variation dieses Verfahrens
ist < 2%. Serum-Inuslin wurde ausgewertet
durch eine Doppel-Antikörper-Technik
(Morgan und Lazarow, 1963). Der Durchschnitt des Intra-Assay-Coeffizienten
der Variation betrug 6%. Plasma C-Peptid wurde gemessen wie früher beschrieben
(Faber et al., 1978). Der untere Grenzwert der Sensitivität des Assays
war 0,02 pmol/ml und der Intra-Assay-Coeffizient der Variation betrug im
Durchschnitt 6%. Alle Proben wurden zweifach gemessen. Assays wurden
durchgeführt
an der University of Chicago.
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Daten-Analyse
-
Abschätzung von
ISRs
-
ISRs
wurden abgeleitet durch Dekonvolution von Plasma C-Peptid-Konzentrationen
unter der Annahme eines Zwei-Compartment-Modells der C-Peptid-Leerungs-Kinetik
(Van Cauter et al., 1992; Eaton et al., 1980; Polonsky et al., 1986).
-
Verhältnis zwischen Glukose und
ISRs
-
Das
Verhältnis
zwischen Plasma-Glukose und ISR wurde untersucht in jedem Individuum
durch Analysieren der Daten der abgestuften Glukose-Infusions-Untersuchungen. Ausgangswert-Glukose,
Insulin, C-Peptid und ISRs wurden berechnet als Mittelwert der Werte
in den –30, –20, –10 und
0 min-Proben. Während einer
jeden Glukose-Infusions-Periode wurden durchschnittliche Glukose
und ISRs berechnet. Mittlere ISRs für jede Periode wurden dann
aufgetragen gegen die korrespondierenden Glukose-Spiegel, wodurch
eine Dosis-Antwort-Beziehung zwischen Glukose und ISR etabliert
wurde. Mittlere ISRs wurden bestimmt für 1 mM Glukose-Konzentrations-Intervalle
durch Berechnen der Fläche
unter der Kurve für
jedes Intervall unter Verwendung der Trapezoidal-Regel. Diese Fläche wurde
geteilt durch 1 mM, um die korrekten Einheiten zu erhalten (pmol/min).
-
Statistische
Analysen
-
Alle
Ergebnisse werden als Mittelwerte ± Standard-Abweichungen dargestellt.
Daten-Analysen wurden
durchgeführt
unter Verwendung des Statistical Analysis System (SAS Version 6
Edition for Personal Computers, SAS Institute, Inc., Cary, NC).
Die signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen wurde bestimmt unter
Verwendung von gepaarten oder ungepaarten t-Tests oder Analyse der
Varianz, wo dies geeignet war. Der Tukey-Student Bereichs-Test wurde
verwendet für
post-hoc-Vergleiche. Pearson's
Korrelation-Coeffizient wurde verwendet, um Korrelationen zwischen
Paaren von Parametern auszuwerten.
-
2. Ergebnisse
-
Glukose, Insulin und ISR
während
der abgestuften intravenösen
Glukose-Infusion
-
Nüchterne
Plasma-Glukose-Spiegel waren höher
in der der diabetischen MODY3-Gruppe,
verglichen mit der nicht-diabetischen Gruppe oder Kontrollen (7,5 ± 0,7 mM
vs. 4,5 ± 0,2
mM und 4,7 ± 0,2;
P > 0,0008. Die korrespondierenden
nüchternen
Plasma-Insulin-Spiegel
waren niedriger in der diabetischen MODY3-Gruppe verglichen mit
nicht-diabetischen Gruppen und Kontrollen (Tabelle 4). Glukose,
Insulin und ISR-Antworten
auf die Glukose-Infusionen sind dargestellt in 2A, 2B bzw. 2C.
-
Durchschnittliche
Glukose-Konzentrationen über
die Dauer der Untersuchung waren höher in den diabetischen MODY3-Subjekten
im Vergleich mit den nicht-diabetischen MODY3 und Kontroll-Subjekten
(8,5 ± 0,4
mM vs. 6,3 ± 0,3
mM und 64 ± 0,2;
P < 0,0002) (2A). Durchschnittliche Insulin-Spiegel waren niedriger in
den diabetischen und nicht-diabetischen MODY3-Gruppen als in den
Kontrollen (57,4 ± 8,2
pmol/L und 79,8 ± 11,0
vs. 139,3 ± 14,7
pmol/L; P < 0,0006)
(2B). Durchschnittliche ISR's waren signifikant niedriger in den diabetischen
Gruppen verglichen mit den nicht-diabetischen
MODY3-Subjekten und den Kontrollen (116 ± 18,8 pmol/min vs. 179,7 ± 19,9
pmol/min und 1995 ± 18,7;
P < 0,02) (2C).
-
-
-
-
Die
Menge des sekretierten Insulins mit dem Anstieg von Glukose von
5 bis 9 mM in Studien-Subjekten vor und nach den vorbereitenden
intravenösen
Infusionen von Glukose. Der Stern bezieht sich auf statistisch signifikante
Unterschiede zwischen den diabetischen Subjekten und denjenigen
in den anderen beiden Gruppen unter Verwendung von Tukey-Student
Bereichs-Tests für
post-hoc-Vergleiche.
-
Veränderungen
in der Insulin-Sensitivität
-
Die
Insulin-Resistenz abgeschätzt
durch die Homeostase Modell-Auswertungsmethode (HOMA) (Matthews
et al., 1985) konnte keine signifikanten Unterschiede zwischen den
Gruppen zeigen (diabetische MODY3: 1,9 ± 0,2; nicht-diabetische MODY3:
1,7 ± 0,3;
Kontrollen: 2,4 ± 0,2;
P = 0,11).
-
Die Dosis-Antwort-Beziehung
zwischen Glukose und ISR
-
Die
ISR in den drei Gruppen wurde mit dem gleichen Plasma-Glukose-Spiegel
durch Darstellen der mittleren ISR bei jeder Glukose-Infusions-Rate
gegen den korrespondierenden mittleren Glukose-Spiegel verglichen.
Die resultierenden Glukose-ISR-Dosis-Antwort-Beziehungen sind in 3 gezeigt. Über die
5–9 mM Glukose-Konzentrations-Inveralle
sekretierte die diabetische MODY3-Gruppe signifikant weniger Insulin,
als Subjekte in der nicht-diabetischen MODY3- und Kontroll-Gruppen
(101 ± 17
pmol/min vs. 214 ± 25
pmol/min bzw. 211 ± 27
pmol/min, p < 0,004).
Die mittlere Insulin-Sekretions-Rate wich nicht-signifikanten von
diesen beiden letztgenannten Gruppen ab.
-
Die
Dosis-Antwort-Kurven (3) zeigen, dass die Insulin-Sekretions-Raten ähnlich in
nicht-diabetischen MODY-Subjekten und Kontrollen bei niedrigeren
Glukose-Konzentrationen
waren. Die Menge an Insulin sekretiert mit ansteigender Glukose-Konzentration von
5–7 mM
war ähnlich
in diesen beiden Gruppen (180 ± 19
vs. 160 ± 17
pmol/min; P = 0,45). Über
das 7–8
mM Glukose-Intervall sekretierten die MODY3-Subjekte 243,5 ± 31,5 pmol/min verglichen
mit 284,7 ± 30,5
pmol/min; in Kontrollen P = 0,37. Von 8–9 mM Glukose sekretierten
sie 257,1 ± 35,0
pmol/min verglichen mit 354,0 ± 43,4
pmol/min; in Kontrollen P = 0,12 (3). Wenn die
Glukose-Konzentration von 7–8
mM auf 8–9
mM erhöht
wurde, war der Anstieg der Insulin-Sekretions-Rate in den nicht-diabetischen
MODY3-Subjekten signifikant geringer als in den Kontrollen (37,3 ± 13,5
vs. 75,7 ± 9,5
pmol/min; P < 0,05).
-
Effekt der Niedrig-Dosis-Glukose-Infusion
auf das Verhältnis
zwischen Glukose und ISR
-
Mittlere
Glukose-Spiegel erreicht während
der konstanten 43-stündigen
Glukose-Infusion
waren signifikant höher
in den Diabetikern verglichen mit den nicht-diabetischen MODY3-Gruppen und Kontrollen
(14,9 ± 0,6
mM vs. 10,0 ± 1,4
mM vs. 6,6 ± 0,3
mM; P < 0,0001).
Die Glukose-Infusion wurde unterbrochen nach 42 h und eine niedrig-dosierte
Insulin-Gabe erfolgte, welche in einem Absenken der Plasma-Glukose-Konzentration
auf ähnliche
Spiegel in den beiden Gruppen führte.
Die abgestufte intravenöse
Glukose-Infusion-Untersuchung wurde dann in jedem Subjekt wiederholt.
-
Um
den vorbereitenden Effekt von Glukose auf die Insulin-Sekretion
zu quantifizieren, wurde der durchschnittliche ISR, gemessen während einer
jeden Glukose-Infusions-Rate,
gegen die durchschnittliche Plasma-Glukose-Konzentration aufgetragen
und verglichen mit Werten erhaltend vor der Glukose-Infusion. Über den
Glukose-Konzentrationsbereich
zwischen 5 und 9 mM Glukose, sekretierten die Kontroll-Subjekte 211 ± 27 pmol/min
vor und 287 ± 32
pmol/min (P < 0,005)
Insulin nach Glukose-Infusion
(4A). Es trat eine Verschiebung in der Glukose-ISR-Dosis-Antwort-Kurve nach oben und
nach links auf, wobei ISR sich um 38 ± 7% vergrößerte. Die nicht-diabetische MODY3-Gruppe
erhöhte
ihren ISR von 214 ± 25
pmol/min auf 259 ± 21 pmol/min
(P < 0,03). (4B). Die diabetische MODY3-Gruppe zeigte eine
kleinere und nicht signifikante Abnahme von 13 ± 10% an ISR nach Glukose-Verabreichung
(101 ± 17
pmol/min auf 90 ± 21
pmol/min; P > 0,9) (4C). Individuelle Werte für ISR von 5–9 mM Glukose vor und nach
niedrig-dosierter Glukose Infusion sind in Tabelle 5 gegeben.
-
Beziehung zwischen glykosylierten
Hämoglobin-Spiegeln
und Parametern der sekretorischen Insulin-Antwort auf Glukose
-
Es
trat eine signifikant negative Korrelation zwischen glykosyliertem
Hämoglobin
und prozentualer Vorbereitung (r = 0,78; P < 0,002) und zwischen glykosyliertem
Hämoglobin
und ISR von 5–9
mM Glukose (r = 0,61; P < 0,03)
auf. Im Gegensatz dazu trat keine signifikante Abnahme in ISR mit
ansteigenden Glukose-Konzentrationen von 7–8 auf 8,9 mM bei ansteigendem
glykosyliertem Hämoglobin-Spiegeln
auf (r = 0,07; P = 0,82).
-
3. Diskussion
-
Die
grundlegenden (= Ausgangswert-) Glukose-Spiegeln waren höher und
die Insulin-Spiegel
niedriger in MODY3-Subjekten mit Diabetes im Vergleich zu nicht-diabetischen Subjekten
oder normal gesunden Kontrollen. Als Antwort auf die abgestufte
Glukose-Infusion waren die Insulin-sekretorischen Raten signifikant niedriger
in den diabetischen Subjekten über
einen weiten Bereich der Glukose-Konzentrationen. Insulin-Sekretions-Raten
in den nicht-diabetischen MODY3-Subjekten waren nicht signifikant
unterschiedlich von den Kontrollen bei Plasma-Spiegeln < 8 mM. Mit Anstieg
der Glukose über
diesen Grad war jedoch der Anstieg in der Insulin-Sekretion in diesen
Subjekten signifikant vermindert. Die Verabreichung von Glukose
durch intravenöse
Infusion für
42 h resultierte in einem signifikanten Anstieg der Menge an Insulin
sekretiert über
den 5–9 mM
Glukose-Konzentrations-Bereich in den Kontrollen bzw. die nicht-diabetischen
MODY3-Subjekten (um 38% bzw. 35%), jedoch wurde keine signifikante
Veränderung
in den diabetischen MODY3-Subjekten beobachtet. Man kann schlussfolgern,
dass in nicht-diabetischen MODY3-Subjekten die Insulin-Sekretion
eine verminderte Fähigkeit
der Antwort demonstriert, wenn Blut-Glukose über 8 mM hinausgeht. Der grundlegende
Effekt von Glukose auf die Insulin-Sekretion ist konserviert. Folglich
ist die β-Zell-Dysfunktion
vor dem Ausbrechen der offenkundigen Hyperglykämie in dieser Form von MODY
vorhanden. Der Defekt in der Insulin-Sekretion in den nicht-diabetischen
MODY3-Subjekten unterscheidet sich von denjenigen, welche früher in nicht-diabetischen
MODY1 oder mild-diabetischen MODY2-Subjekten berichtet wurden.
-
Beispiel 2
-
Mutationen in HNF1α in Bezug
auf MODY3-Typ Diabetes
-
1. Materialien und Methoden
-
Die Isolierung der partiellen
Sequenz des menschlichen HNF1α-Gens
-
Der
PAC-Klon, 254A7, enthaltend das menschliche HNF1α-Gen, wurde isolierte aus einer
Bibliothek (Genome Systems, St. Louis, MO) durch Screenen von PAC
DNA-Pools mit PCR
und den Primern HNF1P1 (5'-TACACCACTCTGGCAGCCACACT-3' SEQ ID Nr. 10) und
HNF1P2 (5'-CGGTGGGTACATTGGTGACAGAAC-3' SEQ ID Nr. 11).
Die Sequenzen der Exons und der flankierenden Introns wurden bestimmt
nach Subklonieren der Fragmente des 254A7 in pGEM-4Z (Promega Biotec,
Madison, WI) oder pBluescript SK+ (Stratagene, La Jolla, CA) und
Sequenzieren unter Verwendung von Primern basierend auf der Sequenz
der menschlichen HNF1α cDNA
(Bach et al., 1990; und Bach und Yaniv, 1993) und ausgewählt unter
Verwendung der konservierten Exon-Intron-Organisation der Maus-
und Ratten-Gene als Hilfe (Bach et al., 1992). Sequenzieren wurde
durchgeführt
unter Verwendung eines AmpliTag FS Dye Terminator Cycle Sequening
Kits (ABI, Foster City, CA) auf einem ABI PrismTM 377
DNA Sequencer (ABI). Die Sequenzen der Exon 2/Intron 2, Exon 3/Intron
3, Intron 6/Exon 7, und Intron 8/Exon 9/Intron 9-Verbindungen wurden
bestimmt durch direkte Sequenzen der PCR-Produkte erzeugt durch
Amplifikation von PAC 254A7 oder menschlicher genomischer DNA. 11 zeigt die cDNA-Sequenz von HNF1α.
-
Screening von HNF1α Gen auf
Mutationen
-
Die
zehn Exons und flankierende Introns des HNF1α-Gens eines betroffenen Subjektes
von Familien, in welchen MODY einherging mit Markern aufspannend
die MODY3-Region
von Chromosom 12-Subjekten mit der MODY3-Form von NIDDM, wurden
amplifiziert unter Verwendung von PCR und spezifischen Primern (Tabelle
6). PCR-Bedingungen
waren Denaturierung bei 94°C
für 5 min
gefolgt von 35 Zyklen der Denaturierung bei 94°C für 30 sec, Annealen bei 62°C für 30 sec
(außer
für Exon
9, wobei die Annealing-Temperatur 60°C war) und Verlängerung
bei 72°C
für 45
sec, und letztendlich Verlängerung
bei 72°C
für 10
min. Die PCR-Produkte wurde aufgereinigt unter Verwendung einer
Centricon-100 Membran (Amicon, Beverly, MA) und sequenziert von
beiden Enden unter Verwendung der Primer, die in Tabelle 6 dargestellt
sind, einem AmpliTag FS Dye Terminator Cycle Sequencing Kit und
einem ABI PrismTM 377 DNA Sequenzer. Das
Vorliegen einer spezifischen Mutation in anderen Familien-Mitgliedern
wurde ausgewertet durch Amplifizieren und direktes Sequenzieren
des geeigneten Exons. Zumindest 40 normale, nicht verwandte gesunde,
nicht-diabetische, nicht-spanische
weiße
Subjekte (80 Chromosomen) wurden zur gleichen Zeit in ähnlicher
Art und Weise gescreent. DNA-Polymorphismen identifiziert im Verlauf
des Screenens von Patienten für
Mutationen wurden charakterisiert durch PCR und direktes Sequenzieren oder
Verdauen mit einer geeigneten Restriktions-Endonuklease und Gel-Elektrophorese.
-
-
2. Ergebnisse
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Tabelle
7 identifiziert die DNA Polymorphismen, identifiziert in der kodierenden
Region des HNF1α-Gens.
Selbstverständlich
sind dies beispielhafte Polymorphismen und die Fachleute auf dem
Gebiet werden leicht in der Lage sein, die Verfahren sowie die Beschreibungen
dargestellt in der vorliegenden Erfindung zum Identifizieren anderer
Polymorphismen einzusetzen.
-
Tabelle
7 DNA-Polymorphismen
identifiziert in der kodierenden Region des menschlichen HNF1α-Gens
-
Tabelle
8 zeigt eine Zusammenfassung von Mutationen, identifiziert in menschlichem
HNF1α in
Patienten mit MODY3. Sechzehn beispielhafte Mutationen sind in dem
HNF1α-Gen
in MODY3-Patienten identifiziert, waren jedoch nicht in nicht betroffenen Individuen
vorhanden, wobei diese Mutationen Leserahmen-Verschiebungen in den
Exons 1, 4, 6 und 9, Missense-Kodons in den Exons 2 und 7, wie auch
abnormales Splicen in Introns 5 und 9 einschließen. Die Ergebnisse wie hier
beschrieben demonstrieren, dass Mutationen in diesem Transkriptionsfaktor
Diabetes mellitus auslösen
können
und wecken die Aufmerksamkeit auf die Rolle von HNF1α im Bestimmen
von normaler Pankreas-β-Zell-Funktion.
-
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3. Diskussion
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Die
Verknüpfungsanalyse
lokalisierte MODY3 in einem 10 cM Intervall von Chromosom 12 zwischen den
Markern D12S86 und D12S342 (Vaxillaire et al., 1995) und anschließend in
einem 5 cM Intervall zwischen den Markern D12S86 und D12S807/D12S820
(Menzel, S. et al., 1995). Ein kombiniertes YAC, BAC und PAC Contig
aufspannend D12S86 und D12S807 (9) wurde
erzeugt in der Verwendung von Information in öffentlichen Datenbanken (Chumakov
et al., 1995; Hudson et al., 1995) und Screenen geeigneter Bibliotheken (YAC
und BAC, Research Genetics, Huntsville, Alabama; und PAC, Genome
Systems, St. Louis, Missouri) mit STSs aus der MODY3-Region. Die
physikalische Kartierung ermöglicht
die Lokalisierung neuer Polymorphismen wie berichtet wie auch die
Erzeugung neuer Marker um desweiteren Rekombinationsereignisse in
Schlüssel-Individuum
zu lokalisieren. Solche Untersuchungen verfeinerten die Lokalisierung
von MODY3 auf ein 3 cM-Intervall zwischen D12S1666 und den polymorphen
STS UC-39. Chromosomale in situ Fluoreszenz-Hybridisierung unter
Verwendung des BAC 162B15 kartierte das Contig auf Chromosom-Band
12q24.2.
-
Diese
Kombination von genetischer und physikalischer Kartierungs-Information
wurde verwendet, um eine systematische Suche nach MODY3 durchzuführen. Unter
Verwendung einer Kombination von Ansätzen, einschließend Test-Genen,
von denen man weiß,
dass sie auf dem langen Arm des Chromosoms 12 liegen, um zu sehen,
ob sie in dem Contig kartiert sind, Exon-Trappen (Church, et al.,
1994), und cDNA-Selektion (Kaplan et al., 1992) unter Verwendung
von menschlichen Langerhans-Inselchen cDNA (klinische Studien hatten gezeigt,
das Insulin-Sekretion abnormal in MODY3-Patienten war und folglich
waren die Inselchen eine wahrscheinliche Stelle der Expression von
MODY3 mRNA und Protein), identifizierten die Autoren 14 Gene, kodierend
bekannte Proteine (γ-Untereinheit
der AMP-aktivierten Protein-Kinase, Zitron, das GTP-bindende Protein H-ray,
Paxillin, das saure Ribosomale Phospho-Protein PO, die Pancreas-Phospholipase
A2, den Splice-Faktor SRp30, die Zytochrome C-Oxidase-Untereinheit VIa,
die kurzkettige Acyl CoA-Dehydrogenase, HNF1α, mit dem Thyroid-Rezeptor wechselwirkendes
Protein (TRIP14), Ca2+/Calmodulin-abhängige Protein-Kinase, P2×4 Purinoceptor
und Restin), 5 Pseudogene (Metallopanstimulin-artig, ein Protein ähnlich wie
das Zelloberflächen-Heparin-bindende
Protein, ein Protein ähnlich dem
Ribosomal-Protein L12, ein Protein-ähnlich der Nukleosid-Diphosphatkinase
und eines ähnlich
dem ADP Ribosylierungsfaktor), 12 ESTs (yq81d09, yd50d03, IB383,
hbc3028, yu36h05, yn75d09, yz51b06, yd88g07, ym03h09, ym30e05, WI-6178/c-01h06, WI-6239/c-04b12)
und 9 unbekannte Gene (9).
-
Diese
Gene wurden systematisch sequenziert in betroffenen und nicht-betroffenen
Subjekten unter Verwendung von verschachtelter PCR und illegitimer
Transkription von Lymphoblastoiden RNA (Kaplan et al., 1992), wie
auch von PCR von individuellen Exons des Gens. Vergleich der Sequenzen
mit der Pancreas-Phospholipase A2, γ-Untereinheit von AMP-aktivierter Protein-Kinase,
H-ray, Zytochrom C Oxidase Untereinheit VIa, saurem ribosomalen
Phospho-Protein PO, Paxillin, Splice-Faktor (SRp30, kurzkettige
Acyl CoA Dehydrogenase und P2×4 purinoceptor-Gene
von Patienten und Kontrollen zeigt eine Vielzahl von Polymorphismen,
jedoch keine MODY3 assoziierten Mutationen.
-
Das
HNF1α-Gen
wurde lokalisiert im Intervall enthaltend MODY3 unter Verwendung
von PCR und HNF1α-Gen
spezifischen Primern (9). HNF1α cDNAs wurden auch isoliert
in hoher Häufigkeit
durch cDNA-Selektion aus menschlichen Langerhans-Inselchen cDNA unter Verwendung von
PAC 254A7, ein Ergebnis, welches konsistent ist mit dem Bericht
von Emens et al., (1992), welcher zeigt, dass HNF1α in Hamster-Insulinom-Zellen
exprimiert wurden und als schwacher Transaktivator des Insulin-I-Gens in Ratten fungierte.
Das menschliche HNF1α-Gen
wurde isoliert und teilweise sequenziert, um die Exon-Intron-Organisation
zur Verfügung
zu stellen und die Sequenzen der Introns aus welchen Primer für die PCR
ausgewählt
werden könnten. Das
menschliche Gen besteht aus 10 Exons mit Introns 1-8, lokalisiert
an der gleichen Stelle wie in Genen von Ratte und Maus (Bach et
al., 1992). Intron 9 unterbricht das Kodon 590 (phase 1) und liegt
in den Genen von Ratten und Maus nicht vor, tritt jedoch im Gen
von Huhn auf (Hörlein
et al., 1993), was konsistent ist mit dem Verlust dieses Introns
während
des Zeitraums, als Menschen und Nagetiere den letzten gemeinsamen
Vorfahren teilten. Die Amplifikation und das direkte Sequenzieren
von Exon 4 des Subjekts EA1 (Edingburgh Stammbaum, 5A) zeigte eine Insertion eines C im Kodon 289
(Pro), was in einer Leserahmen-Verschiebung und einer unausgereiften
Termination mündete
(abgekürzt
P289fsinsC) (10). Diese Mutation zeigte
sich in allen betroffenen Mitgliedern und in keinen der nicht betroffenen
Mitglieder in dieser Familie. Sie zeig te sich auch nicht beim Screenen
von 55 gesunden, nicht-diabetischen weißen Subjekten (110 Chromosomen).
Folglich wurde geschlossen, dass das HNF1α-Gen MODY3 ist, was die Erfinder
dazu führte,
das HNF1α-Gen
in anderen Familien, in welchen NIDDM mit Markern aus der MODY3-Region
einhergeht, zu sequenzieren.
-
Fünfzehn weitere
Mutationen wurden gefunden (Tabelle 8), welche allesamt gemeinsam
mit NIDDM einhergingen und nicht in irgendwelchen von zumindest
50 gesunden nichtdiabetischen weißen Subjekten auftraten. Jedoch
gab es Individuen in verschiedenen Stammbäumen (GK-Stammbaum, III-3;
Ber-Stammbaum, V-2; und P-Stammbaum, IV-5 und IV-6), welche das
mutierte Chromosom ererbt hatten (und den gefährdeten Chromosom 12-Haplotyp),
welche aber Nicht-Diabetiker waren oder nur Belege von gestörter Glukose-Intoleranz
oder Diabetes während
der Schwangerschaft zeigten. Diese Individuen werden wahrscheinlich
NIDDM in der Zukunft entwickeln. Darüber hinaus zeigte ein Subjekt
mit NIDDM das Mutanten-Allel nicht (Ber-Stammbaum, II-2). Bei ihm
wurde NIDDM im Alter von 65 Jahren diagnostiziert, zu einer Zeit,
in der er leicht übergewichtig
war, mit einem Body-Maß-Index
von 27 kg/m2, was eine Diagnose einer spät beginnenden
NIDDM nahe legt, und eher nicht MODY. Solche Heterogenität zwischen
MODY-Familien wurde bislang festgestellt (Bell et al., 1991; Vionnet
1992) und ist begründet
in der hohen Häufigkeit
von spät
auftretender NIDDM, welche 10% oder mehr von Individuen über 65 Jahre
betrifft (Kenny et al., 1995). Zusätzlich zu den Mutationen, aufgeführt in Tabelle
8, wurden drei Aminosäure-Polymorphismen
(I/L27, A/V98 und S/N487), vier ruhende Polymorphismen (in Kodons
für L17,
G288, L459 und T515 und sieben Polymorphismen in Introns in dem HNF1α-Gen (Tabellen
7 und 8) gefunden.
-
Sechzehn
verschiedene Mutationen in dem HNF1α-Gen wurden im Patienten mit
der MODY3-Form von Diabetes gefunden. Die Splicing- und Leserahmen-Verschiebungs-Mutationen sollten
in der Expression eines verkürzten
Proteins resultieren mit zumindest den Aminosäuren-1-290 des nativen Proteins.
Die Missense-Mutationen, R131Q und P447L stammen von Resten, welche
im Menschen, Ratten, Maus, Hamster, Huhn, Xenopus und Lachs HNF1α konserviert
sind sowie im strukturell-verwandten Transkriptions-Faktor, menschliches
HNF1β, was
nahe liegt, dass diese Reste funktionell bedeutsam sind.
-
HNF1α ist nur
einer von einer Gruppe von Transkriptions-Faktoren, welche in der
Leber exprimiert werden, welche zusammen wirken, um gewebsspezifische
Expression von diesem Gewebe zu vermitteln (Tranche et al., 1992;
Bach et al., 1990). Es wurde auch in Niere, Darm, Magen und Bauchspeicheldrüse gefunden, einschließend den
Langerhans-Inselchen, und in geringen Spiegeln in Milz und Hoden,
was nahe liegt, das eine Rolle spielt in der transkriptionellen
Regulation auch in diesen Geweben. HNF1α besteht aus drei funktionellen
Domänen:
einer NH2-terminalen Dimerisierungsdomäne (Aminosäuren 1–32), einer
DNA-bindenden Domäne
mit POU-ähnlichen
und homeodomain-ähnlichen
Moviten (Aminosäuren
150-280) sowie einer COOH-terminalen Transaktivierungsdomäne (Aminosäuren 281-631).
Die funktionale Form von HNF1α ist
ein Dimer und HNF1α kann
Homodimere oder Heterodimere mit den strukturell-verwandten Protein
HNF1β (Mendel et
al., 1991) bilden.
-
Pontoglio
et al. (1996) haben Mäuse
erzeugt, welchen HNF1α fehlt,
erzeugt. Homozygote HNF1α defiziente
Tiere zeigten keinerlei Wachstum und starben zur Zeit des Stillens.
Sie litten auch unter Phenylketonurie und renaler tubulärer Dysfunktion.
Jedoch schienen die homozygoten HNF1α defizienten Mäuse nicht
diabetisch zu sein, da sie normale Blut-Glukose-Spiegel und eine
normale Antwort auf eine intravenöse Bolus-Injektion von Glukose zeigten. Die massive
Glukosurie in diesen Tieren kann möglicherweise das Vorliegen
von Diabetes mellitus maskiert haben. Die Insulinsekretorischen
Antworten von heterozygoten HNF1α defizienten Mäusen, Tieren,
welche am ähnlichsten
mit menschlichen Subjekten mit HNF1α-Mutation und MODY sein können, wurden
nicht berichtet. Im Hinblick auf die vorliegenden Ergebnisse, dass
Mutationen in dem HNF1α-Gen ein
früh anschaltendes
NIDDM auslösen,
ist eine detailliertere Evaluation der β-Zellen sowie der Leberfunktion in
HNF1α-defizienten
Mäusen
angezeigt.
-
Der
Mechanismus, durch welchen die Mutationen in dem HNF1α-Gen, wenn
es auf einem einzelnen Allel auftritt, Diabetes erzeugen kann ist
unklar, jedoch ist es möglich,
dass eine teilweise Defizienz von HNF1α zu einer β-Zell-Dysfunktion und Diabetes
führen
kann. Alternativ können
Mutationen in HNF1α Diabetes
durch einen dominant-negativen
Mechanismus (Herskowitz, 1987) durch Wechselwirken mit der Funktion
von Wild-Typ HNF1α und
anderen Proteinen, welche konzertiert mit HNF1α wirken und die Transkription
in den β-Zellen
und/oder der Leber zu regulieren, verursachen. Alle der HNF1α-Gen-Mutationen,
welche bis heute identifiziert worden sind, würden zu der Synthese eines
mutierten Proteins führen,
welches geschädigt
ist in DNA-Binden oder in der Transaktivierung, jedoch nicht in
der Dimerisierung. Diese mutierten Proteine könnten nicht-produktive Dimere
ausbilden mit dem Produkt des normalen HNF1α-Allels oder anderen Proteinen, wie z.B.
HNF1β, und
dadurch die normale Funktion von HNF1α beeinträchtigen.
-
Die
Erfinder haben früher
gezeigt, dass Diabetes mellitus in der Zucker-Diabetes Fettratte,
einem Nagetier-Modell der Fettsucht und von NIDDM, mit einer verminderten
Expression einer Vielzahl von β-Zell-Genen
assoziiert ist, einschließend
Gene, wie z.B. Insulin, dessen Expression auf die β-Zellen beschränkt ist,
wie auch andere mit viel breiterer Gewebs-Verteilung (Tokuyama,
et al., 1995). Folglich glaubt man, dass NIDDM wahrscheinlich eine
Erkrankung der Transkription mit genetischen oder erlangten Defekten
ist, welche Schlüssel-Proteine
betreffen, welche die Transkription regulieren, was zur β-Zell-Dysfunktion
und Diabetes führt.
-
Beispiel 3
-
Mutationen in HNF4α, verwandt
mit MODY1-Typ Diabetes
-
Der
PAC-Klon, 114E13, 130B8, 207N8, enthaltend das menschliche HNF4α-Gen wurde
isoliert aus einer Bibliothek (Genome Systems, St. Louis, MO) durch
Screenen von PAC DNA Pools mit PCR und mit den Primern HNF4P1 (5'-CACCTGGTGATCACGTGGTC-3' SEQ ID Nr. 81) und
HNF4P2 (5'-GTAAGGCTCAAGTCATCTCC-3' SEQ ID Nr. 82).
Die Sequenzen der Exons und der flankierenden Introns wurden bestimmt
durch direktes Sequenzieren unter Verwendung von Primern, basierend
auf der Sequenz der menschlichen HNF1α cDNA (Chartier et al., 1994;
Drewes et al., 1996) und ausgewählt
unter Verwendung der konservierten Exon-Intron-Organisation der
Maus (Taraviras et al., 1994) als eine Richtlinie. Das Sequenzieren
wurde durchgeführt unter
Verwendung eines AmpliTag FS Dye Terminator Cycle Sequening Kit
(ABI, Foster City, CA) auf einem ABI Prism TM 377 DNA Sequencer
(ABI).
-
Screenen des HNF4α-Gens auf
Mutationen
-
Die
elf Exons und flankierende Regionen des HNF4α-Gens eines betroffenen Subjekts
in Familien, in welchen MODY mit Markern aufspannend die MODY1-Region
von Chromosom 20 in Subjekten mit der MODY1-Form von NIDDM einherging,
wurden amplifiziert unter Verwendung von PCR und spezifischen Primern
(Tabelle 9). PCR-Bedingungen
waren Denaturierung bei 94°C
für 5 min
gefolgt von 35 Zyklen der Denaturierung bei 94°C für 30 sec, Annealen bei 60°C für 30 sec
und Verlängerung
bei 72°C
für 30
sec, und letztendlich Verlängerung
bei 72°C
für 10
min. Die PCR-Produkte wurde aufgereinigt unter Verwendung einer
Centricon-100 Membran (Amicon, Beverly, MA) und sequenziert von
beiden Enden unter Verwendung der Primer, die in Tabelle 9 dargestellt
sind, einem AmpliTag FS Dye Terminator Cycle Sequencing Kit und
einem ABI PrismTM 377 DNA Sequencer. Das
Vorliegen einer spezifischen Mutation in anderen Familien-Mitgliedern
wurde ausgewertet durch Verdauen mit Bta3 Restriktions-Endonuklease, die
aus Mutation und Gel-Elektrophorese resultierte. Zumindest 100 normale
und verwandte gesunde nicht-diabetische nicht-spanische weiße Subjekte
(200 normale Chromosome) wurden zur gleichen Zeit in ähnlicher
Art und Weise gescreent. DNA-Polymorphismen identifiziert im Verkauf
des Screenens von Patienten für
Mutationen wurden charakterisiert durch PCR und direktes Sequenzieren
oder Verdauen mit einer geeigneten Restriktions-Endonuclease und Gel-Elektrophorese.
-
-
Tabelle
10 identifiziert die DNA Polymorphismen und Mutationen, identifiziert
in der kodierenden Region des HNF4α-Gens. Selbstverständlich sind
dies beispielhafte Polymorphismen und die Fachleute auf dem Gebiet
werden leicht in der Lage sein, die Verfahren sowie die Beschreibungen
dargestellt in der vorliegenden Erfindung zum Identifizieren anderer
Polymorphismen einzusetzen. 7 zeigt
ein Alignment der HNF4α-Protein-Sequenz von
Menschen mit Sequenzen von Maus, X. Laves und Drosophila. Die möglichen
DNA-Bindungs-Stellen sind unterstrichen und die möglichen
Liganden-Bindungsstellen
sind fett dargestellt. Die DNA-Sequenzen für Exon 1, Exon 1b, Exon 2,
Exon 3, Exon 4, Exon 5, Exon 6, Exon 7, Exon 8, Exon 9 und Exon
10 von HNF4α sind
in 8A, 8B, 8C, 8D, 8E, 8F, 8G, 8I, 8H, 8I und SEQ ID Nr. 34, SEQ ID Nr. 36, SEQ ID Nr.
38, SEQ ID Nr. 40, SEQ ID Nr. 42, SEQ ID Nr. 44, SEQ ID Nr. 46,
SEQ ID Nr. 48, SEQ ID Nr. 50, SEQ ID Nr. 52 und SEQ ID Nr. 54 dargestellt.
Es ist angedacht, dass Mutationen von HNF4α in irgendwelchen dieser Exons
oder den verwandten Intron-Regionen dazwischen in MODY1 Typ Diabetes
resultieren.
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Tabelle
10 Polymorphismen
und Mutationen in dem menschlichen HNF4α-Gen
-
Der
R-W-Stammbaum, welcher mehr als 360 Mitglieder enthält, aufspannend
6 Generationen und 74 Mitglieder mit Diabetes, einschließend diejenigen
mit MODY, wurde mit Weitblick seit 1958 untersucht (Fajans, 1989).
Die Mitglieder dieser Familie sind Nachkommen eines Mannes, welcher
in East Prussia in 1809 geboren wurde und nach Detroit, Michigan
1861 mit seinen vier Söhnen
emigrierte, von denen drei Diabetiker waren sowie mit fünf Töchtern,
von welchen eine Diabetikerin war (Fajans, 1989; Fajans et al.,
1994). Verknüpfungsuntersuchungen
haben gezeigt, dass das Gen verantwortlich für MODY in dieser Familie, MODY1,
eng verknüpft
ist mit Markern im Chromosom-Band 20q12-q13,1 mit einem Multipoint
Lod Score > 14 in
Zweigen der Familie, in welchen MODY abgesondert wird (Bell, et
al., 1991; Bowden, et al., 1992; Irwin, et al., 1994). Die Analyse
der Schlüssel-Rekombinanten
in dem R-W-Stammbaum lokalisierte MODY1 auf einem 13-cM Intervall
(~7 Mb) zwischen D20S169 und D20S176, ein Intervall, welches auch
das Gen einschließend
HNF4 (Stoffel, M. et al., 1996) einschließt. Der Nachweis in früheren Beispielen,
dass Mutationen in dem HNF1α-Gen
die Ursache der MODY3-Form von NIDDM sind, haben die Erfinder veranlasst,
das HNF4α-Gen
auf Mutationen in dem R-W-Stammbaum zu screenen.
-
Das
menschliche HNF4α-Gen
besteht aus 11 Exons, wobei die Introns an der gleichen Position
wie Maus-Gen lokalisiert sind (Tavaviras, et al., 1994). Alternatives
Splicen erzeugt eine Familie von HNF4α mRNAs, HNF4 1, 2 und 4, wobei
die beiden letzten Inserts von 30 bzw. 90 Nukleotiden enthalten
(Tavaviras et al., 1994; Laine et al., 1994; Drewes, 1996). Von
diesen scheint HNF4 2 mRNA das am häufigst vorkommende Transkript
in vielen Geweben zu sein. Im Gegensatz zu einem früheren Bericht
(Drewes et al., 1996), zeigen die Untersuchungen der Erfinder, dass
HNF4α mRNA
eine verkürzte
und vermutlich nicht-funktionelle Form von HNF4α kodiert. Die Sequenz von Exon
1B, dem Exon kodierend die Insertion in HNF4α mRNA liefert ein zusätzliches
T zwischen den Nukleotide 219 und 220 in beiden Allelen von fünf unverwandten
Individuen (10 Chromosomen), welche in der cDNA-Sequenz nicht vorliegen
(Drewes et al., 1996), was eine Leserahmen-Verschiebung und die
Erzeugung eines Proteins von 98 Aminosäuren verursacht, dessen Funktion,
falls es eine gibt, unbekannt ist. Die elf Exons des HNF4α-Gens von
zwei betroffenen, V-20 und 22 und einem unbetroffenen Subjekt aus
dem R-W-Stammbaum, VI-9, wurden amplifiziert und die PCR-Produkte
wurden direkt sequenziert. Die Sequenzen waren identisch untereinander
und mit der cDNA (Drewes et al., 1996; Laine et al., 1994) außer einer
C→T Substitution
in Exon 4, Kodon 130, und Exon 7, Kodon 268. Die C→T Substitution in
Kodon 130 resultiert in einer Substitution Thr (ACT)→Ille (ATT)
und ist ein Polymorphismus (T/I 130) mit einer Häufigkeit des Ile Allels in
einer Gruppe von 55 verwandten, nicht-diabetischen nicht-spanischen weißen Subjekten
von 5%. Die C→T
Substitution in Kodon 268 resultiert in einer Nicht-Sense-Mutation
CAG (Gln)→TAG (AM)
(Q268X). Die Nicht-Sense-Mutation
wurde bestätigt
durch Klonieren und Sequenzieren von PLCR-Produkten ab geleitet von
beiden Allelen. Die Q268X Mutation erzeugte eine Stelle für das Enzym
Bfa I mit Verdauen des normalen Allels, was Fragmente von 281 und
34 bp erzeugte, und des Mutanten Allels, 152, 129 und 34 bp, und
was das Testen auf diese Mutation in anderen Mitgliedern des R-W-Stammbaums
ermöglichte. In
dem R-W-Stammbaum waren Ile 130 und die gelbe Mutation am Kodon
268 im gleichen Allel vorhanden.
-
Die
Q268X Mutation trat gemeinsam mit dem gefährdeten Haplotypen und NIDDM
in dem R-W-Stammbaum auf und wurde nicht beobachtet beim Screenen
von 108 gesunden nicht-diabetischen, nicht-spanischen weißen Subjekten
(216 normale Chromosome). Sieben Subjekte in dem R-W-Stammbaum, welcher
das mutierte Allel vererbt hatten (V-18, 37 und 48; und VI-6, 11,
15 und 20) weisen normale Glukose-Toleranz auf. Das Alter von fünf dieser
Subjekte (V-48 und VI-6, 11, 15 und 20) sind geringer als 25 Jahre und
folglich liegen sie immer noch in einem Altersbereich, in dem Diabetes
sich üblicherweise
in gefährdeten Individuen
in dieser Familie entwickelt. Bei den anderen ist Subjekt V-18 44
Jahre alt und zeigte normale Glukose bei allen oralen Glukose-Toleranz-Tests und
Subjekt V-37, die 36 Jahre alt ist zeigte im Glukose-Toleranz-Test eine Charakteristik
von geschädigter
Glukose-Toleranz und eine von Diabetes im Alter von 16–17 Jahren,
wobei jedoch für
die letzten 19 Jahre jeder Glukose-Toleranz-Test normal war, obwohl sie eine geringe Insulin-Antwort
auf die oral verabreichte Glukose zeigte. Sie ist sehr mager und
aktiv und hat eine erhöhte
Sensitivität
auf Insulin während
der häufig
genommenen intravenösen
Glukose-Toleranz-Test gezeigt. Während
einer verlängerten
niedrig dosierten Glukose-Infusion zeigte sie merkliche Hyperglykämie (Herman,
et al., 1994; Byrne, et al., 1995). Zwei Subjekte (V-1 und 4), welche
die Mutation aufweisen, wurden als Nicht-Diabetiker betrachtet,
basierend auf ihrer medizinischen Vergangenheit und ihr betroffener
Status muss durch orale Glukose-Toleranz-Tests
bewertet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nicht-Sense-Mutation in dem HNF4-Gen
in dem R-W-Stammbaum hoch jedoch nicht vollständig durchdringend ist, obwohl
das Alter des Ausbrechens der Diabetes variabel ist.
-
Zusätzlich zu
den Subjekten, welche die Q268X Mutation ererbt haben, aber derzeit
nicht unter Diabetes leiden, gibt es Subjekte in dem R-W-Stammbaum,
welche NIDDM aufweisen, jedoch nicht die Q268X Mutation oder den
gefährdeten
Haplotypen ererbt haben. Subjekt IV-9 wurde mit NIDDM diagnostiziert
im Alter von 38 Jahren und war hyperinsulinämisch, eine Diagnose, welche
konsistent ist mit spät
ausbrechender NIDDM, eher als von MODY. Die Erfinder testeten auch
ihre sechs Kinder, wobei eines davon NIDDM aufwies und ein anderes
eine geschädigte
Glukose-Toleranz und alle zwei normale Allele aufwiesen. Ähnlich wurden zehn
Kinder des Subjekts III-7 getestet, von denen fünf NIDDM aufwiesen und keines
die Q268X Mutation ererbt hatte, was nahe legt, dass die NIDDM in
diesem Zweig der R-W-Familie von einer anderen Ätiologie stammt. Schließlich wurden
die fünf
Nicht-Diabetiker-Kinder von III-11 auch getestet und alle waren
normal. Das Vorliegen von sowohl MODY als auch spät-ausbrechendem
NIDDM in der R-W-Familie wurde bereits früher registriert (Bell, et al.,
1991; Bowden, et al., 1992). Der MODY-Phenotyp resultiert von einer
Mutation im HNF4-Gen. Die Ursache(n) der spät ausbrechenden NIDDM ist (sind)
unbekannt.
-
HNF4
ist ein Mitglied der Steroid/Thyroid-Hormon-Rezeptor-Superfamilie
und wird in den höchsten Spiegeln
in Leber, Niere und Darm exprimiert (Xanthopoulos et al., 1991;
Sladek et al., 1990). Es wird auch in den Langerhans-Inselchen und
Insulinom-Zellen exprimiert (Miquerol, et al., 1994). In der Leber
ist HNF4α ein Schlüssel-Regulator
der hepatischen Gen-Expression und ist ein Haupt-Aktivator von HNF1α, welches
wiederum die Expression einer Vielzahl von Leber-spezifischen Genen,
einschließend
diejenigen involviert in Glukose-, Cholesterol- und Fettsäure-Metabolismen
(Sladek et al., 1990; Kuo et al., 1992) aktiviert. Seine Expression in
Niere, Darm und Langerhans-Inselchen impliziert, dass es eine zentrale
Rolle in der Gewebs-spezifischen Regulation der Gen-Expression auch
in diesen Geweben spielt, obwohl seine spezifische Funktion in nicht-hepatischen
Geweben nicht adressiert worden ist. Homozygoter Verlust von funktionellem
HNF4α-Protein
verursacht Embryo-Sterblichkeit charakterisiert durch die Defekte
in der Gastrulation, was die Schlüsselrolle, eingenommen von
diesem Transkriptions-Faktor in der Entwicklung und Differentiation
unterstreicht (Chen et al., 1994). Der Phenotyp der heterozygoten
Tiere wurde nicht beschrieben und weitere Untersuchungen sind notwendig,
um zu bestimmen, ob sie ein Maus-Modell von MODY repräsentieren.
-
HNF4α definiert
eine Unterklasse von nukleären
Rezeptoren, welche in erster Linie im Kern befindlich sind und an
ihre Erkennungs-Stelle binden und die Transkription von Homodimeren
regulieren (Sladek et al., 1994; Kuro et al., 1992). Die Schlüsselrolle,
gespielt von HNF4α in
der Regulation von hepatischer Gen-Expression ist wohl etabliert
(Sladek et al., 1994; Kuo et al., 1992). Jedoch ist seine Rolle
wie auch diejenige von HNF1α,
dem MODY3-Produkt und einem strangabwärts gelegenen Target der HNF4α Wirkweise,
beim Regulieren der Gen-Expression in den Insulin-sekretierten Pankreas β-Zellen gemeinhin
unbekannt, obwohl Emens et al., (1992) gezeigt haben, dass HNF1α ein schwacher
Transaktivator des Insulin-Gens ist. Folglich ist der Mechanismus,
durch welchen die Mutationen in HNF4α in einer autosomal dominanten
Form von NIDDM resultieren, charakterisiert durch Pancreas-β-Zell-Dysfunktion,
unklar. Die Nicht-Sense-Mutation in HNF4α, gefunden in den R-W-Familien,
wird als in der Synthese eines Proteins von 267 Aminosäuren mit
einer intakten DNA-Bindungsdomäne
resultierend prognostiziert. Jedoch fehlen die Regionen involviert
in die Dimerisierung und die transkriptionelle Aktivierung in anderen
Mitgliedern der Steroid/Thyroid-Hormon-Superfamilie
(Zhang, et al., 1994; Bourguet, et al., 1995; Renaud, et al., 1995;
Wagner, R. L. et al., 1995) und als eine Konsequenz glaubt man,
dass es nicht in der Lage ist zu dimerisieren, an seine Erkennungsstelle
zu binden und die Transkription zu aktivieren. Folglich rührt die
dominante Vererbung von einer Reduktion in der Menge von HNF1α per se und
weniger von einem dominant negativen Mechanismus her. Die verminderten
Spiegel von funktionellem HNF4α scheinen
einen kritischen Effekt auf die β-Zell-Funktion
aufzuweisen, vielleicht als eine Konsequenz der verminderten HNF4α Gen-Expression,
wobei Mutationen in diesem Gen auch zu einer Art von MODY führen, wie
in den Beispielen oben beschrieben. Prädiabetische Subjekte mit Mutationen,
entweder in den HNF4α-
oder HNF1α-Genen,
zeigen ähnliche
Normalitäten
in der Glukose-stimulierten Insulin-Sekretion, mit normalen Insulin-Sekretions-Raten
bei niedrigeren Glukose-Konzentrationen, jedoch geringer als normale Raten,
wenn die Glukose-Konzentration
ansteigt (Byrne et al., 1995), ein Ergebnis, welches konsistent
ist mit der Auswirkung von HNF4α und
HNF1α auf
einen gemeinsamen mechanistischen Pfad in den Pankreas-β-Zellen.
Die Abwesenheit von offenkundiger hepatischer, renaler oder gastrointestinaler
Dysfunktion in betroffenen Mitgliedern des R-W-Stammbaums legt nahe,
dass die Spiegel von HNF4α in
diesen Geweben, obwohl sie möglicherweise
geringer sind als normal, hinreichend sind, die normale Funktion
zu gewährleisten, oder
dass alternative mechanistische Pfade hinreichend sind für die Expression
von Schlüssel-Genen.
Jedoch wurden detaillierte Untersuchungen der hepatischen Glukose-Produktion bzw. des
Mechanismus in Subjekten des R-W-Stammbaum nicht durchgeführt und
es ist möglich,
dass geringfügige
Veränderungen
in diesen Prozessen vorliegen können.
-
Die
Demonstration, dass MODY von Mutationen in den HNF1α- und HNF4α-Genen herrühren kann, legt
nahe, dass diese Form von NIDDM in erster Linie einer Erkrankung
von abnormaler Gen-Expression ist. In dieser Hinsicht sollten Gene,
kodierend andere Proteine in der HNF1α/HNF4α regulatorischen Kaskade, wie z.B.
andere Mitglieder der HNF1- (Mendel et al., 1994) bzw. HNF4-Familien
(Drewes et al., 1996), wie auch HNF3 (Lai et al., 1993), HNF6 (Lemaigre,
et al., 1996) und vielleicht dem Dimerisations-Co-Faktor von HNF1 (Mendel
et al., 1991) als Kandidaten für
andere Formen von MODY und/oder spät ausbrechender NIDDM betrachtet
werden. Die Rolle von HNF4α in
der Entwicklung der üblicheren
spät-ausbrechenden
NIDDM ist unbekannt. Es gibt keinen Hinweis auf eine Verknüpfung von
Markern flankierend das HNF4α-Gen
mit spätausbrechender
NIDDM in mexikanischen Amerikanern oder Japanern, was impliziert,
dass Mutationen in dem HNF4α-Gen
unwahrscheinlich dafür
sind, dass ein signifikanter genetischer Faktor zur Entwicklung
der spät ausbrechenden
NIDDM beiträgt.
Jedoch können
erlangte Defekte in der HNF4α-Expression,
zumindest teilweise, zur β-Zell-Dysfunktion beitragen,
welche das spät-ausbrechende
NIDDM charakterisiert (Polonsky et al., 1996), speziell, da sie
eine zentrale Rolle beim Regulieren der Gen-Expression in den Pankreas-β-Zellen spielt,
wie durch seine Assoziation mit MODY nahegelegt wird. Des Weiteren
eröffnet
die Ähnlichkeit
zwischen HNF4α und
Ligandenabhängigen
Transkriptions-Faktoren die Möglichkeit,
dass HNF4α und
die Gene, die es reguliert, auf einen nicht-identifizierten Liganden
antworten. Die Identifikation solch eines Ligandens durch ein Verfahren
der vorliegenden Erfindung wird zu neuen Ansätzen zur Behandlung von Diabetes
führen.
-
BEISPIEL 4
-
Organisation und Teilsequenz
des HNF4α-/MODY1-Gens
und Identifikation von Missense-Mutation, R127W, in einer Japanischen
Familie mit MODY
-
HNF4α ist ein
Mitglied der Kern-Rezeptor-Superfamilie, eine Klasse von Ligandenaktivierten
Transkriptions-Faktoren. Eine Nicht-Sense-Mutation in dem Gen, kodierend
diesen Transkriptions-Faktor wurde in jüngster Zeit in einer weißen Familie
gefun den mit einer Form der in der Pubertät beginnenden Diabetes in jungem
Alter, MODY1. Im vorliegenden Beispiel berichten die Erfinder von
der Exon-Intron-Organisation und der Partial-Sequenz des menschlichen
HNF4α-Gens.
Darüber
hinaus haben die Erfinder die zwölf
Exons, flankierende Introns und die minimale Promotor-Region auf
Mutationen in einer Gruppe von 57 japanischen Subjekten, die nicht
miteinander verwandt sind, mit früh beginnendem NIDDM/MODY von
unbekannter Ursache gescreent. Acht Nukleotid-Substitutionen wurden
festgehalten, von welchen eine in einer Mutation eines konservierten
Arginin-Restes, Arg127 (CGG)→Trp
(TGG) bzw. R127W), lokalisiert in der T-Box, einer Region des Proteins,
welches eine Rolle in der HNF4α-Dimeristion
und den DNA-Binden spielen kann, resultierte. Diese Mutation wurde
nicht in 214 nicht an Diabetes erkrankten Subjekten, welche nicht
miteinander verwandt waren, gefunden (53 Japaner, 53 Chinesen, 51
Weiße
und 57 Afro-Amerikaner). Die R127W Mutation lag nur in drei von
fünf an
Diabetes erkrankten Mitgliedern dieser Familie vor, was nahe legt,
dass sie nicht die einzige Ursache von Diabetes in dieser Familie
ist. Die verbleibenden sieben Nukleotid-Substitutionen waren lokalisiert
in der benachbarten Promotor-Region und den Introns. Man glaubt
nicht, dass sie die Transkription des Gens oder die mRNA-Prozessierung
beeinträchtigen
und sie repräsentieren
Polymorphismen und seltene Varianten. Die Ergebnisse legen nahe,
dass Mutationen in dem HNF4α-Gen
das frühe
Ausbrechen von NIDDM/MODY in Japanern verursachen können, aber
sie sind mit weniger Gemeinsamkeiten ausgestattet als Mutationen
in dem HNF1α/MODY3-Gen. Die Information
auf der Sequenz des HNF4α-Gens
und seiner Promotor-Region wird die Suche nach Mutationen in anderen
Populationen und Untersuchungen der Rolle dieses Gens bei der Bestimmung
der normalen Pankreas-β-Zell-Funktion
ermöglichen.
-
1. Methoden
-
Isolierung und Partial-Sequenz
des menschlichen HNF4α-Gens
-
Drei
P1-abgeleitete artifizielle Chromosomen- (PAC) Klone, (114E13, 130B8
und 207N8), enthaltend das menschliche HNF4α-Gen wurden isoliert durch Screenen
von PAC DNA-Pools (Genome System, St. Louis, MO) durch PCRTM mit HNF4α-spezifischen Primern (Yamagata et al.,
1996a). Die Partialsequenz des HNF4α-Gens wurde bestimmt unter Verwendung
von DNA aus PAC's
114E13 und 207N8 und Sequenz-spezifischen Primern mit einem AmpliTag
FS Dye Terminator Cycle Sequencing Kit und einem ABI PrismTM 377 DNA Sequencer (ABI, Foster City, CA).
Die Promotor-Sequenz
wurde untersucht auf Transkriptions-Faktor-Bindungs-Stellen unter
Verwendung von Mat-Inspector (Quandt et al., 1995) und TFSEARCH
(Version 1.3 http//www.genome.ad.gp/kit/tfsearch.html). Die Sequenzen
von alternativ gesplicten mRNAs wurden bestätigt durch Sequenzieren von
PCRTM-Produkten, erzeugt durch Amplifikation
von menschlicher Leber cDNA unter Verwendung spezifischer Primer.
-
Screenen von HNF4α-Gen auf
Mutationen
-
Die
12 Exons, flankierende Introns und die minimale Promotor-Region
wurden auf Mutationen gescreent durch Amplifizieren und direktes
Sequenzieren von beiden Strängen
des PCRTM-Produktes unter Verwendung von
spezifischen Primern (wobei diese Sequenzen der Primer verfügbar sind
bei www.diabetes.org/diabetes). Die Sequenz der Mis-Sense-Mutation
(R127W) wurde bestätigt
durch Klonieren des PCRTM-Produktes in pGEM-T
(Promega, Madison, WI) und Sequenzieren von Klonen, welche beide
Allele repräsentieren.
Die R127W Mutation führt
zum Verlust einer Msp I-Stelle und Subjekte wurden getestet auf
das Vorliegen dieser Mutation durch Verdauung des PCRTM-Produktes
von Exon 4 mit Msp I, Abtrennen der Fragmente durch Elektrophorese
auf einem 3% NuSieve® 3:1 Agarose Gel (FMC
BioProducts, Rockland, ME) sowie Visualisieren durch Ethidium-Bromid-Anfärben. Die
Sequenzen der DNA Polymorphismen basieren auf dem Sequenzieren von
beiden Strängen
des PCRTM-Produktes und wurden nicht bestätigt durch
direktes Klonen bzw. Sequenzieren des PCRTM-Produktes.
-
Subjekte
-
Die
Population der Untersuchung bestand aus 57 japanischen Subjekten,
welche nicht miteinander verwandt waren und die am Diabetes Clinic,
Tokyo Women's Medical
College teilnahmen, und bei welchen NIDDM vor 25 Jahren diagnostiziert
worden war, und/oder welche Mitglieder von Familien waren, in welchen NIDDM
in drei oder mehr Generationen vorlag: Alter bei der Diagnose, 20,1 ± 7,5 Jahren
(Mittelwert ± SE); männlich/weibliche
Probanten: 31/26; und Behandlung, Insulin – 36, orale hypoglykämische Wirksubstanzen – 10 und
Diät – 11. Zweiunddreissig
der Subjekte erfüllten
strikt die Krite rien für
eine Diagnose von MODY (d.h. NIDDM in zumindest drei Generationen
mit autosomal dominanter Transmission und Diagnose vor 25 Jahren in
zumindest einem betroffenen Subjekt). NIDDM wurde diagnostiziert
unter Verwendung der Kriterien der World Health Organization (Bennett
et al., 1994). Zum Zeitpunkt der Rekrutierung wurde eine Einverständniserklärung von
jedem Subjekt eingeholt und eine Blutprobe wurde zu DNA-Isolierungen
genommen. Dreiundfünfzig
nicht miteinander verwandte nichtdiabetische japanische Subjekte
wurden auf jede Nukleotid-Substitution und Mutation getestet, um
zu bestimmen, ob die Sequenz-Veränderung
ein Polymorphismus oder eine Erkrankungs-assoziierte Mutation war.
Darüber
hinaus wurden 53 Chinesen (15), 51 Weiße (16) und 57 Afro-Amerikaner,
welche nicht miteinander verwandt waren und nicht an Diabetes litten
(16), auf die R127 W-Mutation getestet.
-
2. Ergebnisse
-
Die
Organisation und die partielle Sequenz des menschlichen HNF4α-Gens. Das
menschliche HNF4α-Gen
(Gen-Symbol, TCF14) besteht aus 12 Exons, welche ungefähr 30 kb
aufspannen, von welchen ungefähr
10 kb sequenziert wurden einschließend 1 kb der Promotor-Region
(die Gen-Sequenz ist verfügbar bei
www.diabetes.org/diabetes). Menschliche HNF4α mRNA wird alternativ gesplict
(Hata et al., 1992; Chartier et al., 1994; Drewes et al., 1996;
Kritis et al., 1996), was nicht weniger als sechs verschiedene Formen
von HNF4α (12) erzeugen kann. HNF4α2 ist die prädominante Form, welche in vielen
Erwachsenen Geweben vorliegt, einschließend Leber, Niere und Darm.
Die Erfinder haben RT-PCR-TM eingesetzt,
um zu bestimmen, welche HNF4α-Transkripte
im menschlichen Langerhans-Inselchen exprimiert werden. Die Analyse
zeigte, dass Inselchen mRNAs für
HNF4α1,
2 und 3 exprimieren. Die Erfinder konnten keine Inselchen-Transkripte nachweisen,
welche die Exons 1C bzw. 1B enthielten, obwohl Transkripte enthaltend
diese beiden Exons in der menschlichen Leber durch RT-PCRTM nachgewiesen werden konnten.
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Die
Sequenz von 1 kb der Promotor-Region des menschlichen HNF4α-Gens wurde
bestimmt (13). Der Vergleich der Sequenzen
der menschlichen und Maus-Gene zeigte Regionen von Sequenz-Konservierung,
die den vorhergesagten Start der Transkription und die Bindungs-Stellen
für verschiedene
Transkriptions-Faktoren ent hielten, einschließend HNF6, AP-1, HNF3, HNF1α und NF-1.
Die Transkriptions-Start-Stelle
für das
menschliche Gen wurde nicht direkt bestimmt, sondern wurde von Untersuchungen mit
dem Maus-Gen abgeleitet, welches multiple Start-Stellen verteilt über ein
10 bp Intervall zeigte (Zhong et al., 1994; Tavaviras et al., 1994),
von welchen eine als Nukleotid + 1 definiert wurde (Zhong et al.,
1994). Die Sequenz-Homologie in den Promotoren der Gene von Mensch
und Maus legt nahe, dass die Transkription des HNF4α-Gens in ähnlicher
Art und Weise reguliert werden könnte.
In dieser Hinsicht haben Zhong et al. (Zhong et al., 1994) gezeigt,
dass die hauptsächliche
Promotor-Aktivität in der
Hepatom-Zell-Linie mit einem 126 bp-Fragment des Maus-Promotors
assoziiert war (Nukleotide 289-414 in 13).
Es besteht eine 83%ige Identität
zwischen den menschlichen und den Maus-Sequenzen in dieser minimalen
Promotor-Region.
-
Mutationen
und Polymorphismen in dem HNF4α-Gen.
Die zwölf
Exons, die flankierenden Introns und die minimale Promotor-Region
wurden auf Mutationen in 57 japanischen Subjekten gescreent, welche
nicht miteinander verwandt waren und früh ausbrechende NIDDM/MODY aufwiesen.
Die Analyse lieferte eine mögliche
Mutation (14) und sieben DNA-Polymorphismen/Varianten
(Tabelle 11). Die mögliche
Mutation in Exon 4 am Kodon 127, CGG (Arg)→TGG (Trp) (R127W) verändert eine
konservierte Aminosäure,
welche in der T-Box lokalisiert sind, eine Region, welche in Rezeptor-Dimerisierung und
DNA-Binden impliziert ist (Lee et al., 1993; Rastinejad et al.,
1995; Gronemeyer und Moras, 1995; Jiang und Sladek et al., 1997).
Die C→T Substitution
in Kodon 127 resultiert im Verlust einer Stelle für das Enzym
Msp I und das Verdauen des normalen Allels erzeugt Fragmente von
104, 91 und 76 hp, wohingegen die Mutanten-Allel-Fragmente von 104 und 167 bp erzeugen.
Die PCRTM-RFLP-Analyse zeigte, dass die
R127W Mutation nicht in irgendeinem der 214 nicht miteinander verwandten
nicht-diabetischen Subjekten von verschiedenen ethnischen Gruppen
vorlag (53 Japaner, 53 Chinesen, 51 Weiße und 57 Afro-Amerikaner).
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Tabelle
11 DNA
Polymorphismen/Varianten in dem menschlichen HNF4α-Gen in japanischen
Subjekten
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Die
R127W Mutation lag in drei der fünf
Mitglieder der J2-21-Familie mit Diabetes vor, einer MODY-Familie,
charakterisiert durch ernste mikrovaskuläre Komplikationen (Iwasaki
et al., 1988) (15). Darüber hinaus muss Subjekt II-2
ein Träger
sein, da sie Kinder sowohl mit normalen Homozygoten als auch Heterozygoten
Genotypen aufweist. Das Alter bei der Diagnose der Diabetes in zwei
von vier Subjekten mit der R127W Mutation betrug < 25 Jahre (Subjekt
II-2, 16 Jahre; und Subjekt III-4, 17 Jahre). Eines der Subjekte
mit der R127W Mutation wurde positiv für Diabetes diagnostiziert im
Alter von 90 Jahren, was die variable Durchdringung des mutierten
Allels zeigt. Ein weiteres Subjekt, der 12 Jahre alte Sohn von Subjekt
III-4, hatte das mutierte Allel geerbt, ist aber kein Diabetiker.
Er ist jedoch noch nicht über
das gefährdete
Alter hinaus und kann möglicherweise
Diabetes in der Zukunft entwickeln. Es gibt zwei Subjekte mit Diabetes
in der J2-21-Familie, welche nicht das gefährdende Allel geerbt haben
(Subjekte III-3 und -6). Eine solch ätiologische Heterogenität wurde
bereits früher
festgestellt (Bell et al., 1991).
-
Die
sieben DNA-Polymorphismen/Varianten wurden in der Promotor-Region
und in den Introns lokalisiert (Tabelle 11, 13).
In Subjekt (J2-96 (15) trat eine G→A-Substitution am Nukleotid
922 in der die Promotor-Region umgebenden Region auf, was die menschliche
Sequenz so verändert,
dass sie stärker
der Sequenz des Maus-Genes ähnelt (13). Diese Substitution wurde nicht beim
Screenen von 53 Subjekten ohne Diabetes gefunden. Da diese Substitution
einen konservierten Rest nicht verändert oder die Bindungsstelle
für einen
der Faktoren nicht zerstört,
von denen man glaubt, dass sie die Transkription des HNF4α-Gens regulieren,
glauben die Erfinder, dass es eine seltene Variante ist, und eher
keine Diabetes assoziierte Mutation. Jedoch sind weitere Untersuchungen
notwendig, um zwischen diesen beiden Möglichkeiten zu unterscheiden.
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Die
sechs Substitutionen, welche sich in den Introns finden (Tabelle
11), zerstören
nicht die konservierten GT- und AG-Dinukleotide der Splice-Donor
und Akzeptor-Stellen und sind folglich höchstwahrscheinlich ohne Einfluss
auf das Splicen. Die Substitutionen an den Nukleotiden 1486, 2420,
3142 und 3175 fanden sich in japanischen Subjekten sowohl mit als
auch ohne Diabetes, was anzeigt, dass sie Polymorphismen darstellen
und eher weniger Diabetes-assoziierte Mutationen. Die Substitutionen
an den Nukleotiden 1364 und 2218 wurden nur in den beiden unterschiedlichen,
nicht verwandten Subjekten mit früh anschaltendem NIDDM/MODY
gefunden. Die Erfinder glauben, dass diese eher seltene Varianten
sind, als Diabetes-assoziierte Mutationen, da sie nicht in der Nähe des Splice
Donnor- und Akzeptor-Stellen liegen, sondern eher im zentralen Abschnitt
des Introns.
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BEISPIEL 5
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Hepatische Funktion in
einer Familie mit einer Nicht-Sense-Mutation (R154X) im HNF4α/MODY1-Gen
-
MODY
ist eine genetisch heterogene monogenetische Erkrankung, charakterisiert
durch eine autosomal dominante Vererbung, den Beginn (Ausbrechen) üblicherweise
vor dem Erreichen eines Alters von 25 Jahren und durch abnormale
Pankreas β-Zell-Funktion.
Mutationen in den Hepytocyte Nuclear Factor (HNF)4α/MODY1-,
Glukokinase/MODY2- und
HNF1α/MODY3-Genen
können
diese Form der Diabetes verursachen. Im Ge gensatz zur Glukokinase
und den HNF1α-Genen
sind Mutationen im HNF4α-Gen
eine relativ unübliche
Ursache von MODY und das Verständnis
der MODY1-Form von Diabetes der Erfinder basiert auf Untersuchungen
einer einzelnen Familie, dem R-W-Stammbau.
Hier berichten die Erfinder von der Identifikation einer weiteren
Familie und der ersten, in welcher eine detaillierte Charakterisierung
der hepatischen Funktion vorgenommen wurde. Die betroffenen Mitglieder
der Familie, Dresden-11, haben eine Nicht-Sense-Mutation, R154X,
in dem HNF4α-Gen
ererbt und man glaubt, dass sie verminderte Spiegel dieses Transkriptions-Faktors
in den Geweben aufweisen, in welchen er exprimiert wird, einschließend Langerhans-Inselchen, Leber,
Niere und Darm. Subjekte mit der R 154X-Mutation zeigten eine verminderte
Insulin-sekretorische Antwort auf die orale Glukose. HNF4α spielt eine
zentrale Rolle in gewebs-spezifischer Regulation der Gen-Expression
in der Leber, einschließend
die Kontrolle der Synthese von Proteinen, involviert in Cholesterol-
und Lipo-Protein-Metabolismus und die Koagulationskaskade. Jedoch
zeigten Subjekte mit der R154X-Mutation keinerlei Abnormalitäten im Metabolismus
oder der Koagulation, außer
bei einem paradoxen 3,3-fach Anstieg in Serum-Lipo-Protein(a)-Spiegeln.
Des Weiteren gab es keinerlei Beleg für eine renale Dysfunktion in
diesem Subjekt. Die Ergebnisse schlagen vor, dass MODY1 in erster
Linie eine Erkrankung der β-Zell-Funktion
ist.
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1. Methoden
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Subjekte
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Die
Untersuchungs-Population bestand aus Mitgliedern von zwölf nicht
miteinander verwandten Familien mit früh ausbrechender NIDDM, bestätigt durch
das Department of Internal Medicine III, University Clinic Carl
Gustav Carus of the Technical University, Dresden, Germany. Die
Familien wurden ausgewählt
basierend auf dem Vorliegen von Nicht-Insulin-abhängiger (Typ
2) Diabetes mellitus (NIDDM) in zwei oder mehr Generationen mit
Diagnose vor einem Alter von 35 Jahren in zumindest einem Subjekt.
Hinreichend viele Familien-Daten waren verfügbar, welche eine Diagnose
von MODY in neun dieser Familien vorschlagen (d.h., NIDDM in drei
Generationen mit autosomal dominanter Vererbung und Ausbrechen vor
einem Alter von 25 Jahren in zumindest einem betroffenen Subjekt)
(Fajans et al., 1994). Die verbleibenden drei Familien wurden klassifiziert
als aufweisend früh
beginnende NIDDM. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose
der Diabetes in den betroffenen Mitgliedern dieser Familien betrug
29,9 ± 2,8
Jahre (Bereich, 14–60
Jahre) (Mittelwert ± SEM)
und schloss 18 Männer
und 13 Frauen ein, von welchen 12, 12 und 7 mit Insulin, oralen
hypoglykämischen
Wirksubstanzen bzw. eine Diät
behandelt wurden. Zum Zeitpunkt der Rekrutierung wurde eine Einverständniserklärung von
jedem Subjekt erhalten und Blut-sowie Urin-Proben zur DNA-Isolierung und für die klinischen
Untersuchungen wurden erhalten.
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Screenen von HNF4α-Gen auf
Mutationen
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Die
minimale Promotor-Region (Nukleotide –21 bis –459) (Zhong et al., 1994)
und 10 Exons kodierend die HNF4α-Form
(Drewes et al., 1996) von HNF4α wurden
auf Mutationen durch Polymerase-Kettenreaktions (PCRTM)-Amplifikation
gescreent sowie durch direktes Sequenzieren von beiden Strängen des
amplifizierten PCRTM-Produktes wie vorher
beschrieben (Yamagata et al., 1996). Sequenz-Veränderungen wurden bestätigt durch
Klonieren des PCRTM-Produktes im pGEM-4Z
(Promega, Madison, WI) und Sequenzieren der Klone abgeleitet von
beiden Allelen. Die Sequenzen der Primer für die Amplifikation sowie das
Sequenzieren der minimalen Promotor-Region waren P1, 5'-CAAGGATCCAGAAGATTGGC-3' (SEQ ID Nr. 120),
und P2, 5'-CGTCCTCTGGGAAGATCTGC-3' (SEQ ID Nr. 121);
die Größe des PCRTM-Produktes ist 479 bp. Die Sequenz des
Promotors des menschlichen HNF4α-Gens
wurde hinterlegt in der GenBank Database mit der Zugangs-Nummer
U72959.
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Verknüpfungs-Analyse
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Familienmitglieder
wurden typisiert mit den Markern D20S43, D20S89, D20S119, D20S169
und D20S424, welche alle mit dem HNF4α-Gen (Stoffel et al., 1996)
eng verknüpft
sind. Tests für
die Verknüpfung wurden
durchgeführt
unter Verwendung des Haplotyps, ausgebildet aus diesen Markern und
unter der Annahme, einer Rekombinations-Häufigkeit zwischen benachbarten
Markern von 0,001 mit dem Computer-Programm ILINK (Lathrop et al.,
1984; Lathrop und Lalouel, 1984). Die Häufigkeiten der Haplotypen wurden
aus diesen Daten abgeschätzt.
Die Analyse nahm eine Erkrankungs-Allel-Häufigkeit von 0,001 und zwei
Anfälligkeitsklassen
ein. Die Anfälligkeitsklasse
1 enthielt Individuen, welche 25 Jahre alt waren mit Durchdringungen von
0,00, 0,95 bzw. 0,95 für
die normale homozygote, heterozygote bzw. die empfängliche
homo zygote Form. Die Anfälligkeitsklasse
2 enthielt Individuen, welche < 25
Jahre alt waren mit Durchdringungen von 0,00, 0,60 und 0,95 für normale
homozygote Form, heterozygote Form und empfängliche homozygote Form. Der
Zustands-Status des einen Subjektes mit geschädigter Glukose-Toleranz wurde
als betroffen eingeordnet. Der maximal erwartete Lod-Score (maximum
expected lod score ELOD) wurde bestimmt unter Verwendung des Computer-Programms
SLINK (Ott, 1989; Weeks et al., 1990).
-
Klinische
Untersuchungen
-
Ein
herkömmlicher
75 g oraler Glukose-Toleranz-Test wurde Subjekten nach 25 h Ausnüchtern über Nacht
verabreicht. Behandlung mit Insulin und oralen hypoglykämischen
Wirksubstanzen wurde für
12 bzw. 24 h unterbrochen, bevor die Tests durchgeführt wurden.
Blut-Proben für
Glukose, Insulin, C-Peptid und Proinsulin wurden genommen nach 0,
30, 60, 90 bzw. 120 min. Nüchterne
Blut-Proben wurden auch genommen für die Messung von Insulin,
Inselchen-Zellen und Glutaminsäure
Decarboylase (GAD)-Antikörper,
glykosyliertem Hämoglobin
(HbAIc), Lipo-Protein(a), Apolipo-Proteinen AI, AII,
B, CII, CIII und E, Cholesterol (insgesamt und in VLLDL, LDL, HDL,
HDL2 und HDL3), Triglyceriden (insgesamt und in VLDL und LDL + HDL),
Koagulationszeit (QUICK-Test) und partielle Thromboplastin-Zeit
(PTT), Fibrinogen, von Willebrand Faktor Antigen (vWFr:Ag), Plasminogen
Aktivator Inhibitor-1 (Pal-1), Tissue-Typ Plasminogen Aktivator
(tPA), Alanin Aminotransferase, γ-Glutamyl
Transferase, Bilirubin, Albumin, Gesamt-Protein, Hämoglobin,
Kreatinin, Harnstoff, Amylase, Lipase und Harnsäure. Eine Urin-Probe (aus einer
24 h Sammlung an Urin) wurde für
Messungen von Kreatinin und Mikroalbumin verwendet.
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Assays
-
Blut-Glukose
wurde gemessen mit einer Hexokinase-Methode (Boehringer-Mannheim,
Mannheim, Germany), Plasma Insulin und C-Peptid durch Radioimmunoassay
(DPC Biermann GmbH, Bad Nauheim, Germany; bzw. C Peptid RIA Diagnostic
Systems Laboratories, Sinsheim, Germany), Plasma Proinsulin durch ELISA
(DRG Instruments, Marburg, Germany), HbAIc durch
HPLC (DIAMAT Analyzer, Bio-Rad, Munich, Germany), Fibrinogen durch
das Clauss Verfahren (Fibrinogen A Kit, Boehringer-Mannheim), PAI-1
durch Bio-Immunoassay und ELISA (TC® Actibind
PAI-1 und TC® PAI-1
ELISA, Technoclone/Immuno GmbH Deutschland, Heidelberg, Germany),
tPA durch ELISA (TintElize® tPA, Biopool AB, Umeå, Sweden,
vWFr:Ag auf enzymatischem Weg (ELISA Asserachrom® vWF,
Boehringer-Mannheim), Insulin- und GAD-Ab durch ELISA und Radioimmunoassay
(ELISA, Freiburg, Germany), Inselchen-Zell-Ab durch einen Immunofluoreszenz-Assay
(unter Verwendung einer positiven Probe von EUROIMMUN Immunologie
GmbH, Groß Grönau, Germany),
Koagulation und teilweise Thromboplastinzeit durch den AMAX Analyzer
(Munich, Germany). Gesamtes Cholesterol, Cholesterol in VLDL, HDL,
LDL +HDL und HDL3 werden gemessen durch den CHOD-PAP, die gesamten Triglyceride und Triglycerid
in VLDL und LDL +HDL durch das GPO-PAP-Verfahren unter Verwendung
des Ciba Coming 550 Express Clinical Chemistry Analyzer (Boehringer-Mannheim).
HDL2-Cholesterol wurde berechnet unter Verwendung der Formel HDL2=HDL-HDL3.
Proben zur Messung von Cholesterol, Triglyceriden in VLDL, HDL,
LDL +HDL wurden hergestellt durch präparative Ultrazentrifugation
unter Verwendung einer Beckman Optima Tabletop TLX Ultrazentrifuge
mit einem TLA-120,2 Rotor. Serum Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Gesamt-Protein,
Alanin-Aminotransferase, γ-Glutamyl-Transferase,
Bilirubin, Amylase und Urin-Kreatinin wurden gemessen unter Verwendung
des BM Hitachi 717 Chemistry Analyzers (Boehringer Mannheim). Lipase
wurde gemessen unter Verwendung des Monarch Systems (Sigma Germany,
Munich, Germany). Apolipoproteine AI, AII und B und Urin-Mikroalbumin wurden
gemessen unter Verwendung des Behring-Nephelometer BN II (Behringwerke,
Marburg, Germany). Apolipoproteine CIII und E wurden gemessen unter
Verwendung des Sebia-System (Fulda, Germany), Apolipoprotein CII
unter Verwendung des RID-System (WAK, Bad Homburg, Germany).
-
2. Ergebnisse
-
Identifikation einer Non-Sense-Mutation
in dem HNF4α-Gen
-
Zwölf Familien
mit früh
beginnender NIDDM/MODY wurden für
die genetischen Untersuchungen von MODY in Subjekten von deutscher
Abstammung zugelassen. Mutationen in den HNF1α/MODY3-Genen (Yamagata et al.,
1996) fanden sich in drei dieser Familien (Kaisaki et al., 1997).
Das HNF4α-Gen
wurde auf Mutationen in einem betroffenen Subjekt von den verbleibenden
neun Familien gescreent. Es trat eine C→T Substitution in Kodon 154
von Exon 4 in den Probanden (II-4) der Familie (Dresden-11 (16) auf, was eine Non-Sense-Mutation CGA (Arg)→TGA (OP)
(R154X, 17) erzeugte. Die R154X Mutation
würde in
der Synthese eines verkürzten
Proteins von 153 Aminosäuren
mit einer intakten DNA-bindenden Domäne resultieren, dem jedoch
die Liganden-Bindungs- und Transaktivierungsdomäne fehlen (Sladek et al., 1990).
Zusätzlich
zu dieser Mutation gab es eine ruhende C-T Substitution im Kodon für Ala58
(GCC/GCT) in einem Subjekt, welche nicht zusammen mit MODY/früh beginnender
NIDDM einherging.
-
Das
Vorliegen der R154X Mutation in anderen Mitgliedern der Dresden-11-Familie
wurden bestimmt durch PCRTM-Amplifikation
und direktes Sequenzieren von Exon 4. Die R154X Mutation ging mit
MODY in der Dresden-11-Familie (16)
einher. Alle Subjekte mit Diabetes wiesen die R154X Mutation auf
und Gleiches gilt für
ein 14 Jahre altes männliches
Subjekt (III-2) mit geschädigter
Glukose-Toleranz. Der gefährdete
Haplotyp zeigte einen gewissen Beleg für die Verknüpfung mit MODY mit einem Lod
Score von 1,20 bei einer Rekombination von 0,00 (der maximal zu
erwartende Lod Score in diesem Stammbaum ist 1,20).
-
Alter bei
der Diagnose
-
Drei
Subjekte wurden mit NIDDM diagnostiziert zwischen 15–25 Jahren
und zwei weitere waren 28 bzw. 44 Jahre alt (16).
Das Subjekt I-1, bei dem Diabetes im Alter von 44 Jahren diagnostiziert
worden war, zeigte eine proliferative Retinopathie zum Zeitpunkt
der Diagnose, was nahe legt, dass der Beginn der Diabetes viele
Jahre früher
erfolgt war.
-
Klinisches
Ausmaße
der Diabetes
-
Die
Diabetes in der Dresden-11-Familie war schwer und alle der an Diabetes
leidenden Subjekte wurden behandelt entweder mit Insulin oder oralen
hypoglykämischen
Wirksubstanzen. Subjekte mit Diabetes von langer Dauer (beispielsweise
I-1, II-4) zeigten Diabetes-Komplikationen einschließend proliferative
Retinopathie, makrovaskuläre
Erkrankung (koronäre
Herz-Erkrankung) sowie peripherale Polyneuropathie. Überraschenderweise
zeigte keines der Subjekte mit der R154X einen Beleg für Nephropathie.
Folglich ist der Diabetes-Phenotyp der Dresden-11-Familie sehr ähnlich zu
demjeni gen, der sich in R-W-Stammbäumen (Fajans et al., 1994)
findet. Keines der Subjekte in der Dresden-11-Familie war positiv
für Inselchen,
Insulin oder GAD-Antikörper.
-
Insulin-sekretorische
Antwort
-
Frühere Untersuchungen
hatten gezeigt, dass prädiabetische
Subjekte mit einer Mutation in HNF4α einen charakteristischen Defekt
im normalen Muster der Glukosestimulierten Insulin-Sekretion wie
auch Abnormalitäten
in anderen Ausmaßen
der normalen β-Zell-Funktion
aufwiesen (Herman et al., 1994; Byrne et al., 1995). Die OGTT-Untersuchungen zeigten
eine merkliche Reduktion in der Insulin-Sekretion, einhergehend mit
verminderten C-Peptid- und Proinsulin-Spiegeln in Subjekten mit
der R154X-Mutation
(18).
-
Lipid-Spiegel
-
Keines
der Subjekte mit der R154X Mutation zeigte einen Beleg für sekundäre Hypertriglyzeridemie, obwohl
verschiedene von ihnen (I-1, II-4, III-1) eine schlechte metabolische
Steuerung mit HbAIc-Spiegeln von 10,6, 8,8
bzw. 10,1, aufweisen (Tabelle 12).
-
Tabelle
12 Klinische
Parameter der Dresden-11-Familie
-
Tabelle
12 – Fortsetzung Klinische
Parameter der Dresden-11-Familie
-
Werte
sind Mittelwerte ± SEM
(Standardfehler der Mittelwerte). Die beiden normalen Subjekte sind
mit einzelnen Werten dargestellt. Referenzwerte sind diejenigen
vom Institut von Clinical Laboratory Diagnostics, University Clinic
Carl Gustav Carus, Dresden.
-
Hepatische
und renale Funktion
-
HNF4α wird in
der Leber und in der Niere exprimiert und als solche könnte man
erwarten, dass Mutationen in HNF4α die
normale Funktion dieser Gewebe beeinträchtigen sollte (Sladek et al.,
1990; Cereghini, 1996). In dieser Hinsicht reguliert HNF4α die Expression
einer Vielzahl von Apolipoproteinen, einschließend AI, AIV, B und CIII (Cereghini,
1996). Die Serum Apolipoprotein-Spiegel und Lipoprotein-Fraktionen
waren in den Subjekten mit der R154X-Mutation normal, außer in puncto
Lipoprotein(a)-Spiegel, welche um 3,3-fach erhöht waren (Tabelle 12). Lipoproteine(a)-Spiegel
wurden als erhöht
in Subjekten mit NIDDM in einigen Untersuchungen berichtet (Nakagawa
et al., 1996; Hirata et al., 1995), jedoch nicht in anderen (Durlach
et al., 1996; Chico et al., 1996). Jedoch scheint eine Erhöhung in
den Lipoprotein(a)-Spiegeln in Subjekten mit HNF4α-Defizienz
paradox zu sein, da die Expression von Lipoprotein(a) durch HNF1α gesteuert
wird (Wade et al., 1994), welches wiederum durch HNF4α (Cereghini,
1996) reguliert wird. Folglich würden
niedrigere Lipoprotein(a)-Spiegel, jedoch keine höheren, in
Subjekten mit der R154X-Mutation zu erwarten sein. Weitere Untersuchungen
werden notwendig sein, um die Beziehung zwischen Lipoprotein(a)-Spiegeln
und Mutation in HNF4α zustimmen.
-
HNF4α reguliert
auch die Expression von Albumin, Fibrinogen und den Koagulations-Faktoren VII, VIII,
IX und X (Cereghini, 1996; Erdmann und Heim, 1995; Figueiredo und
Brownlee, 1995; Naka und Brownlee, 1996; Hung und High, 1996). Die
Serum-Spiegel von Albumin und Fibrinogen und die Messungen der Koagulationszeit
waren in Subjekten mit der R154X-Mutation (Tabelle 12). HNF4α wird auch
in der Niere exprimiert, obwohl die Identität des Target-Gens in diesem
Organ unbekannt ist (Sladek et al., 1990; Cereghini, 1996). Die Urin-Creatinin
und Mikroalbumin-Spiegel waren normal in Subjekten mit der R154X-Mutation
(Tabelle 12) normal, was nahe legt, dass die renale Funktion in
den Subjekten mit Mutationen in dem HNF4α-Gen nicht geschädigt war.
-
Beispiel 6
-
Verminderte Insulin- und
Glukagon-sekretorische Antworten auf Arginin in Subjekten ohne Diabetes
mit einer Mutation im HNF4α/MODY1-Gen
-
Subjekte
ohne Diabetes mit der Q268X Mutation in dem Hepatocyte Nuclear Factor
(HNF) 4α/MODY1-Gen
zeigen beeinträchtigte
Glukose-induzierte Insulin-Sekretion. Um die Effekte des Nicht-Glukose-Sekretagogen
Arginin auf Insulin und die Glukagon-Sekretion in diesen Subjekten zu bestätigen, haben
wir 18 Mitglieder des RW-Stammbaums
untersucht: 7 nicht an Diabetes erkrankte, Mutations-negative (ND[–]), nicht
an Diabetes erkrankte, Mutationspositive (ND[+]), und 4 an Diabetes
erkrankte Mutationspositive (D[+]). Wir gaben Arginin als ein 5
g Bolus, gefolgt von einer 25 minütigen Infusion Ausgangs-Glukose-Konzentration und
nach Glukose-infusion, um den Plasma-Spiegel der Glukose bei ungefähr 200 mg/dl
einzustellen. Die akute Insulin-Antwort
(AIR), die 10–60
minütige
Insulinfläche
unter der Kurve (AUC) sowie die Insulin-Sekretionsrate (ISR) wurden
verglichen, wie auch die akute Glukagon-Antwort (AGR) sowie Glukagon
AUC. Die ND[+] und D[+]-Gruppen zeigten verminderte Insulin AUC
und ISR sowie verminderte Glukose-Potentierung von AIR, Insulin
AUC und ISR auf Arginin Verabreichung im Vergleich zu den ND[–]-Gruppen.
Bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen
war der AUC am größten für ND[–], mittlere
Werte wurden erhalten für
ND[+] und die höchsten
Werte wurden erhalten für
D[+]-Gruppen. Während
der hyperglykämischen
Einstellung gab es eine verminderte Unterdrückung von Glukagon AUC sowohl
für ND[+]
als auch D[+]-Gruppen, im Vergleich zu der ND[–]-Gruppe. Die verminderte
ISR auf Arginin in der ND[+]-Gruppe im Vergleich zu der ND[–]-Gruppe
vervielfacht durch Glukose-Potentiation, zeigt an, das HNF4α den Signal
gegebenen mechanistischen Pfad für
die Arginin-induzierte Insulin-Sekretion beeinflusst. Ein Abnehmen
in Glukagon AUC sowie eine verminderte Unterdrückung von Glukagon AUC mit
Hyperglykämie
legt nahe, dass Mutation in HNF4α zu α-Zell-wie
auch β-Zellsekretorischen
Defekten führen
können
oder zu einer Reduktion in der Langerhans-Inselchen-Masse.
-
1. Verfahren
-
Subjekte
-
Achtzehn
Mitglieder des RW-Stammbaums von den Zweige II-2 und II-5, Generationen
III, IV und V wurden untersucht (Fajans, 1990; Fajans et al., 1994).
Die Untersuchung wurde überwacht
und begutachtet durch das Institutional Review Board of the University
of Michigan Medical Center und alle Subjekte und/oder Patienten
lieferten eine schriftliche Einverständnis-Erklärung. Der glykämische Zustand
eines jeden Subjektes wurde bestimmt durch den oralen Glukose-Toleranz-Test
(OGTT) wie definiert durch die National Diabetes Data Group (NDDG)
(1979). Jedes Subjekt wurde ursprünglich mit einer Serie von
DNA-Markern auf Chromosom 20q typisiert, um zu bestimmen, ob er
oder sie den erweitert gefährdeten
Haplotypen (definiert durch Allele an den Stellen ADA, D20S17, D20S79
und D20S4), assoziiert mit MODY1 geerbt hatte (Bell et al., 1991; Bowden
et al., 1992; Cox et al., 1992; Rothschild et al., 1993). Wenn die
Q268X-Mutation in
dem HNF4α-Gen als
Ursache für
MODY1 in dem RW-Stammbaum (Yamagate et al., 1996a) gezeigt wurde,
wurden die Subjekte direkt auf diese Mutation getestet. Alle die
Subjekte enthalten in dieser Untersuchung, außer dem nicht an Diabetes erkrankten
Individuum GM11626, wurden auf das Vorliegen von der Q268X Mutation
hin getestet. Jedoch wurde sein nicht an Diabetes erkrankter Vater,
IV-16, getestet und er weist keine Q268X Mutation auf. Basierend
auf den OGTT-Ergebnissen und im Vorliegen oder der Abwesenheit der
Q268X Mutation oder dem gefährdeten
Haplotyp wurden die Familien-Mitglieder in drei Gruppen unterteilt:
-
Nicht an Diabetes erkrankte
Q268X Mutations-negative Gruppen (ND[–]).
-
Sieben
nicht an Diabetes erkrankte Mutations-negative Subjekte wurden untersucht.
GM-Identifikations-Nummern (Human Genetic Mutant Cell Repository)
wie von Bell et al. (1991), wie von Bell angegeben, RW-Stammbaum-Generation-
und Person-Nummern,
wie von Fajans et al. (1994) angegeben, und Alter und Zeit der Untersuchung
waren wie folgt: GM10085, IV-22, 45 Jahre GM11429, IV-41, 32 Jahre;
GM11626, Nachkomme von IV-16, 17 Jahre; GM10153, Nachkomme von IV-17,
18 Jahre; GM11579, Nachkomme von IV-19, 16 Jahre; GM11331, Nachkomme
von IV-21, 21 Jahre; und GM11333, Nachkomme von IV-21, 22 Jahre.
Vier dieser Subjekte waren Nachkommen von an Diabetes erkrankten
Eltern (GM10085, GM11429, GM10153 und GM11579).
-
Nicht an Diabetes erkrankte
Q268X Mutations-positive Gruppe (ND[+])
-
Diese
Gruppe enthielt sieben Subjekte. Zwei Subjekte hatten niemals Diabetes
oder geschädigte
Glukose-Toleranz bei OGTT: GM11090, Nachkomme von IV-143, 16 Jahre;
und GM10668, Nachkomme von IV-141, 16 Jahre. Fünf Subjekte hatten frühere Abnormalitäten der
Glukose-Toleranz, jedoch hatte keiner jemals eine abnormale nüchterne
Plasma-Glukose- oder glykosylierte Hämoglobin-Konzentration. Zwei
wiesen einzelne diabetische OGTTs 4 bzw. 22 Jahre vor der Untersuchung
auf, hatten jedoch eine Vielzahl von normalen Glukose-Toleranz-Tests
danach: GM10018, IV-168, 25 Jahre und GM8072, IV-143, 39 Jahre.
Drei Subjekte hatten die NDDG-diagnostischen Kriterien für Diabetes
durch OGTT in der Vergangenheit erfüllt. Vor der Untersuchung hatten
sie normale OGTTs bei 2,4 bzw. 5 Gelegenheiten, über 2, 4 bzw. 4 Jahre. Dies
waren: GM11600, Nachkomme von IV-143, 14 Jahre; GM8759, IV-166,
31 Jahre und GM8073, Nachkomme von 143, 19 Jahre.
-
An Diabetes erkrankte
Q268X Mutations-positive Gruppe (D[+])
-
Die
vier Subjekte in dieser Gruppe hatten konsistent diabetische OGTTs
für 6 oder
mehr Jahre und milde nüchterne
Hyperglykämie
(< 200 mg/dl),
wenn sie nicht behandelt wurden. Sie waren GM8106, III-35, 59 Jahre;
GM7974, IV-141, 43 Jahre; GM8107, IV-165, 26 Jahre und GM107234, Nachkomme
von IV-142, 17 Jahre. Das Subjekt GM8106 wurde mit Tolbutamid zwischen
1958 und 1968 behandelt und mit Chlorpropamid seit Mai 1995. Ohne
Behandlung war sein höchster
nüchterner
Plasma-Glukose-Wert
160 mg/dl und sein höchster
gesamter glykosylierter Hämoglobin-Wert
9,1% (normal < 6,3%).
Bei 100 mg an Chlorpropamid pro Tag war seine nüchterne Plasma-Glukose 91 mg/dl
und sein glykosyliertes Hämoglobin
betrug 5,3%. Chlorpropamid wurde 26 Tage vor dieser Untersuchung
abgesetzt und der nüchterne
Plasma-Glukose-Wert
war 99 mg/dl und die gesamte glykosylierte Hämoglobin-Konzentration war
5,8% am Tag der Untersuchung. Das Subjekt GM7974 wurde allein mit
Diät behandelt.
Sie hatte periodisch diabetische OGTTs seit 1969; OGTTs waren konsistent
diabetisch seit 1990. Ihr nüchterner
Plasma-Glukose-Wert war 84 mg/dl und ihr insgesamter glykosylierter
Hämoglobin-Wert
war 6,9% am Tag der Untersuchung. Der höchste nüchterne Plasma-Glukose-Wert von
Subjekt GM8107 war 192 mg/dl und ihr höchster gesamter glykosylierter
Hämoglobin-Wert
war 9,5%, ohne Behandlung. Bei Behandlung mit Glyburid von 1,25
mg täglich
zeigte sie normale nüchterne
normale Werte nach dem Essen für
die Glukose-Konzentrationen und gesamte glykosylierte Hämoglobin-Werte
von 6,7%. Glyburid wurde 11 Tage vor dieser Untersuchung abgesetzt.
In ihre nüchterne
Plasma-Glukose-Konzentration war 106 mg/dl und ihr gesamter glykosylierter
Hämoglobin-Wert
war 6,9% am Tag dieser Untersuchung. Das Subjekt GM10725 wurde mit
Glyburid 2,5 mg zweimal am Tag seit 1989 behandelt. Ihr höchster gesamter
glykosylierter Hämoglobin-Konzentrationswert
war 9,0%. Ihre Medikation wurde 5 Tage vor dieser Untersuchung abgesetzt
und ihr nüchterner
Plasma-Glukose-Wert war 158 mg/dl und ihr gesamter glykosylierter
Hämoglobin-Wert
war 7,7% am Tag dieser Untersuchung.
-
Protokoll
-
Subjekte
wurden untersucht in der University of Michigan General Clinical
Research Center (CRC). Die Subjekte wurden ins CRC am Abend aufgenommen
und wurden in liegender Position nach 10–12 stündiger Ausnüchterung über Nacht untersucht. Ein intravenöse Proben
entnehmender Katheter wurde in einer rückwärts gerichteten Richtung in
einer dorsalen Vene der Hand eingebracht und die Hand wurde in einer
hölzernen
Box thermostatisch auf 60°C
erhitzt, um eine Arterialisierung von venösem Blut zu erreichen. Ein
zweiter Katheter für
Insulin, Arginin und Glukose-Verabreichung wurde in die kontralaterale
Antecubital-Vene insertiert. In Subjekten mit Hyperglykämie in nüchternem
Zustand, wurde ein kleiner intravenöser Bolus von menschlichem
regulären
Insulin (0,007 U/kg oder etwa 0,5 U) bei –50 min verabreicht, um die
Plasma-Glukose auf ungefähr
75 mg/dl zu verringern.
-
Blut-Proben
zur Messung der Ausgangs-Glukose, Inuslin, C-Peptid und Glukagon-Konzentrationen wurden
erhalten bei –30, –20, –10 und
0 min. Bei 0 Minuten wurde Arginin verabreicht. Die gesamte Arginin-Dosis
wurde berechnet als 0,41 mg/kg Körpergewicht
bis zu einem Maximum von 30 g. Zum Zeitpunkt 0 wurde 5 g Arginin
verabreicht als eine i.v. Bolus über
30 sec und zum Zeitpunkt von 5 min wurde das verbleibende Arginin
mit einer Pumpe bei einer konstanten Rate über 25 min per Infusion verabreicht.
Proben wurden entnommen bei 2, 3, 5, 7, 10, 20 und 30 min zur Messung
von Glukose, Insulin, C-Peptid und Glukagon. Folgend auf die erste
Arginin-Bolus und Infusion gab es eine 60 minütige Auswasch-Periode. Blut-Proben
zur Messung der gleichen Konstituenten wurden erhalten bei 40, 50,
60, 70, 80 und 90 min. Bei 90 min wurde Glukose (150 mg/kg) über 30 sec
verabreicht und eine Infusion variabler Rate von 20% Dextrose mit
10 mEq KCl/l wurde begonnen, um den Plasma-Glukose-Spiegel auf 200
mg/dl für
den Rest dieser Untersuchung einzustellen, wie durch häufige Blut-Glukose-Messungen
am Krankenbett bestimmt wurde. Blut-Proben der oben genannten Zusammensetzungen
wurden erhalten bei 92, 93, 95, 97, 100, 110, 120, 130, 140 und
150 min. Bei 150 min wurde Arginin (0,41 g/kg, maximum 30 g) erneut
verabreicht als eine 5 g Bolus, gefolgt nach 5 min durch eine Infusion über 25 min
wie zuvor und Proben wurden entnommen bei 152, 153, 155, 157, 160,
170, 180, 190, 200, 210, 220, 230 und 240 min zur Messung von Glukose,
Insulin, C-Peptid und Glukagon.
-
Assay-Prozeduren
-
Alle
Blut-Proben wurden auf Eis gesammelt und bei –70°C bis zur Untersuchung gelagert.
Plasma-Glukose wurde gemessen auf einem Kodak Ektachem 700 Analyzer
unter Verwendung einer Hexokinase-Methode (intra-Assay-Coeffizient
der Variation [CV] 1,7% bei 5,0 mmol und 1,2% bei 16,1 mmol). Immunoreaktives
Insulin wurde gemessen durch Doppelt-Antikörper-Radioimmunoassay (RIA)
(intra-assay CV 6,4%) (Hayashi et al., 1977). C-Peptid wurde gemessen
durch einen spezifischen RIA (intra-assay CV 3,9%) (Faber et al.,
1978). Glukagon wurde gemessen durch Doppelt-Antikörper-Radioimmunoassay
(intra-assay CV 3,2%) (Hayashi et al., 1977). Alle Proben wurden
gemessen in zweifacher Ausführung
und ihre Mittelwerte wurden verwendet. Proben von individuellen
Subjekten wurden in einem einzelnen Assay gemessen. Alle Assays
wurden durchgeführt
in dem Michigan Diabetes Research and Training Center Chemistry
Core laboratory.
-
Datenanalyse
-
Akute
Insulin-Antworten (AIR), akute C-Peptid-Antworten (ACR) und akute
Glukagon-Antworten (AGR)
wurden berechnet als die Mittelwerte der 2, 3, 4 und 5 Minuten-Hormon-Spiegel minus
den Mittelwerten der –10, –5 und 0
Minuten-Hormon-Spiegel. Glukose, Insulin, C-Peptid und Glukagon-Flächen unter
der Kurve wurden berechnet mit der Trapez-Regel für das Zeit-Intervall
zwischen 10 bis 60 min, wenn die Arginin-Bolus zum Zeitpunkt 0 verabreicht wurde
und die Arginin-Infusion zum Zeitpunkt 5 min begann. Ausgangswerte,
berechnet als die mittleren Hormon-Spiegel, gemessen bei –10, –5 und 0
min, unmittelbar vor dem Arginin-Bolus, wurden von den Flächen unter
der Kurve subtrahiert. Insulin-Sekretions-Raten wurden berechnet
durch Dekonvolution der C-Peptid-Werte (Polonsky et al., 1986).
Alle diese Indizes der Insulin-Sekretion wurden ausgewertet während der
Arginin-Verabreichung bei Ausgangs-Glukose-Spiegeln, während der
Glukose-Verabreichung und während
der Arginin-Verabreichung während
der hyperglykämischen
Einstellung. Die Steigerung der Potentiation wurde berechnet als
Unterschied zwischen der AIR oder der ACR auf Arginin, welches während der
hyperglykämischen
Einstellung und den Ausgangs-Glukose-Spiegeln erhalten wurde, dividiert
durch die Differenz zwischen diesen beiden Glukose-Spiegeln (Halter
et al., 1979). Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± Standardabweichungen
der Mittelwerte. Statistische Signifikanz der Unterschiede unter
Gruppen wurde ausgewertet mit dem chi-Quadrat- und dem ungepaarten
t-Test. Die primären
Vergleiche von Interesse lagen zwischen den ND[–] und ND[+]-Gruppen. P < 0,05 wurde definiert
als die Grenze der statistischen Signifikanz.
-
2. Ergebnisse
-
Achtzehn
Mitglieder des RW-Stammbaums wurden untersucht: Sieben nicht an
Diabetes erkrankte Mutations-Negative (ND[–]), sieben nicht an Diabetes
erkrankten Mutations-Positive (ND[+]) und vier an Diabetes erkrankten
Mutations-Positive (D[+]) (Tabelle 13).
-
Es
gab keine signifikanten Unterschiede unter Gruppen im Hinblick auf
ihr Geschlecht oder ihr Alter, obwohl D[+]-Subjekte dazu tendieren, älter zu
sein. Alle Subjekte waren nicht fettleibig. Nüchterne Glukose- und Insulin-Spiegel
unterschieden sich nicht signifikant unter den Gruppen, obwohl D[+]-Subjekte
dazu tendierten, höhere
Glukose-Spiegel
aufzuweisen sowie niedrigere Insulin-Spiegel. Nüchterne C-Peptid-Spiegel waren
niedriger in D[+]-Subketen im Vergleich zu ND[–]-Subjekten. Nüchterne
Glukagon-Spiegel unterschieden sich nicht unter den Gruppen. Glykosylierte
Hämoglobin-Konzentrationen unterschieden
sich nicht zwischen den beiden nicht-diabetischen Gruppen, war jedoch
höher in
den D[+]-Gruppen.
-
Tabelle
13 Charakteristika
von Subjekten vom RW-Stammbaum Durch Glukose-Toleranz und Mutations-Status
-
19 demonstriert das Protokoll und illustratiert
Konzentrationen von Glukose (19A),
Insulin (19B), C-Peptid (19C) und Glukagon (19D)
während
der Dreiphasen-Untersuchung. Diese waren: A) Verabreichung von Arginin
(Bolus und Infusion) bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen, B) Verabreichung
von Glukose (Bolus sowie Infusion bei variabler Rate), um den Glukose-Spiegel
auf 200 mg/dl einzustellen, und C) Verabreichung von Arginin (Bolus
und Infusion) während
der hyperglykämischen
Einstellung.
-
Tabelle
14 fasst die durchschnittlichen Glukose-Spiegel zusammen; die akuten
Insulin-Antworten (AIR)
und die C-Peptid-Antworten (ACR) auf Arginin; und die Hormon-Flächen unter
der Kurve (AUC) sowie die Insulin-Sekretions-Rate (ISR), gemessen
10 bis 60 min nach Beginn der drei Untersuchungsphasen. Diese sind
A) Verabreichen von Arginin bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen,
B) Verabreichung von Glukose und C) Verabreichung von Arginin während der
hyperglykämischen
Einstell-Phase.
-
Tabelle
14 Plasma-Konzentrationen
von Glukose, akute Insulin- und C-Peptid-Antworten (AIR und ACR), Flächen unter der
Kurve (AUC 10–60
min) für
Insulin und C-Peptid und Insulin-Sekretions-Raten (ISR) während der
Verabreichung von A) Arginin bei Ausgangs-Glukose-Bolus und Infusion,
B) Glukose (Bolus und Infusion) sowie C) Arginin (Bolus und Infusion)
während
der hyperglykämischen
Einstellung
-
-
Effekte von Arginin und
Glukose auf die Insulin-Sekretion
-
Verabreichung von Arginin
bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen
-
Am
Ausgangs-Punkt unterschieden sich die Glukose-Spiegel nicht unter
den einzelnen Gruppen (Tabelle 13). Nach der 5 g Arginin Bolus unterschieden
sich AIR und ACR nicht unter den Gruppen, tendierten jedoch dazu,
niedriger für
die D[+] Gruppe (Tabelle 14) zu sein. Während und nach der nachfolgenden
Arginin-Infusion waren die Glukose-Spiegel leicht höher bei 10, 20 und 30 Minuten
Intervallen in der ND[–]
im Vergleich zu der ND[+] Gruppe (19),
jedoch die durchschnittlichen Glukose-Spiegel während des 10–60 Minuten
Zeit-Intervalls (Tabelle 14) sowie die Glukose-Fläche unter
der Kurve (1171 ± 99
vs. 1012 ± 141
mg/dl, p = 0,37) unterschieden sich nicht. Insulin- und C-Peptid-Spiegel
stiegen auf einen Peak bei 30 Minuten in der ND[–] Gruppe, waren aber merklich
vermindert sowohl in der ND[+] als auch der D[+] Gruppe (19). Die Insulin-Fläche unter der Kurve (AUCI) sowie die C-Peptid-Fläche unter der Kurve (AUCC) waren signifikant in der ND[+] Gruppe
im Vergleich zur ND[–]
Gruppe (Tabelle 14) vermindert. Sie waren des Weiteren vermindert in
der D[+] Gruppe im Vergleich zur ND[+] Gruppe (Tabelle 14). Der
ISR war signifikant vermindert in ND[+] im Vergleich zu ND[–]-Subjekten
und weiter reduziert in D[+] im Vergleich zu ND[+] Subjekten (Tabelle
14).
-
Verabreichung
von Glukose
-
Die
Glukose-Spiegel unterschieden sich nicht unter den Gruppen während der
Bolus und der Glukose-Infusion von variabler Rate (Tabelle 14).
AIR und ACR auf Glukose hin unterschieden sich nicht zwischen den
ND[+] und ND[–]-Gruppen,
waren jedoch signifikant reduziert in der D[+]-Gruppe im Vergleich
zur ND[–]-Gruppe
(19, Tabelle 14). AUCI,
AUCC sowie ISR während der Glukose-Infusion
unterschieden sich nicht zwischen den ND[–] und in ND[+]-Gruppen (Tabelle
14). Sie waren vermindert in der D[+]-Gruppe im Vergleich zur ND[–]-Gruppe
(Tabelle 14).
-
Verabreichung
von Arginin während
der hyperglykämischen
Einstellungsphase
-
Die
Glukose-Spiegel unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen während der
Glukose-Infusion mit variabler Rate sowie der zweiten Arginin Bolus
und der Infusion (Tabelle 14). Bei hyperglykämischen Plasma-Glukose-Spiegeln
im Vergleich zu euglykämischen
Spiegeln waren AIR und ACR auf Arginin sowie AUCI, AUCC und ISR erhöht und Unterschiede zwischen
den Gruppen waren stark vergrößert (19, Tabelle 14). Alle Indizes der Insulin-Sekretion
waren signifikant vermindert in der ND[+]-Gruppe im Vergleich zur ND[–]-Gruppe
und es gab eine weitere Reduktion in der D[+]-Gruppe (Tabelle 14).
-
20A und 20B demonstrieren
den Anstieg der Potentiation für
Insulin bzw. C-Peptid.
Glukose-Potentiation von Arginin stimulierter Insulin-Sekretion
wurde reduziert, sowohl bei ND[+](0,80 ± 0,18 und D[+](0,24 ± 0,04)-Gruppen
im Vergleich zu der ND[–]-Gruppe
(2,12 ± 0,25,
p < 0,001).
-
Die
Insulin-Steigerung der Potentiation wurde auch reduziert in D[+]-Gruppen
verglichen mit der ND[+]-Gruppe (p < 0,05). Die Glukose-Potentiation der
Arginin stimulierten C-Peptid-Sekretion war auch vermindert in den
ND[+](0,02 ± 0,00)
und D[+](0,01 ± 0,0)-Gruppen
im Vergleich zu der ND[–]-Gruppe
(0,07 ± 0,01, p < 0,01).
-
Effekte von
Arginin auf die Plasma-Glukagon-Konzentrationen
-
Am
Ausgangswert unterschied sich der Glukagon-Spiegel nicht signifikant
in den einzelnen Gruppen (Tabelle 13). Akute Glukagon-Antworten
auf die 5 g Bolus von Arginin verabreicht bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen,
unterschieden sich nicht signifikant unter ND[–], ND[+] und D[+]-Gruppen
(104 ± 19,
92 ± 16
bzw. 82 ± 23
pg/ml). Auf der anderen Seite zeigte die Glukagon-Fläche unter
der Kurve (10–60
min) während
und folgend auf die Arginin-Infusion bei Ausgangs-Glukose-Konzentrationen
eine Verminderung in D[+] im Vergleich zu ND[–]-Subjekten (4,778 ± 1,087
vs 7,549 ± 639
pg/ml, p < 0,05).
ND[+]-Subjekte zeigten dazwischenliegende Volumina (5,772 ± 734 pg/ml;
p = 0,09 vs. ND[–]-Gruppe).
Während
der hyperglykämischen
Einstellung gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den
Glukagon-Flächen
unter der Kurve für
irgendeine der Gruppen (4,237 ± 406,
3,963 ± 508,
und 2,941 ± 568
pg/ml, für
ND[–],
ND[+] und D[+]). Um die Auswirkung der Glukose Infusion auf die
Glukagon-Antwort auf Arginin in den drei Untersuchungs-Gruppen zu
bewerten, bewerteten die Erfinder die Unterschiede in der Glukagon-Fläche unter
der Kurve, zwischen den euglykämischen
und hyperglykämischen
Perioden. Abnahmen in den Glukagon-Flächen, induziert durch die hyperglykämische Einstellung
zwischen der ersten und der zweiten Arginin-Infusion waren 3312 ± 404, 1809 ± 387 und 1836 ± 535 pg/ml
für die
ND[–],
ND[+] und D[+]-Gruppen, (p < 0,02
ND[–]
vs ND[+]).
-
Beispiel 7
-
MODY aufgrund von Mutationen
in der HNF4α-Bindungs-Stelle
in dem HNF1α-Gen-Promotor
-
Jüngste Untersuchungen
haben gezeigt, dass Mutation in dem Transkriptions-Faktor Hepatocyte
Nuclear Factor (HNF)-1α die
Ursache einer Form der im Entwicklungsstadium beginnenden Diabetes
junger Menschen, MODY3, ist. Diese Untersuchungen haben Mutationen
in der mRNA sowie in den Protein kodierenden Regionen dieses Gens gefunden,
welche in der Synthese von abnormaler mRNA oder Protein führten. Hier berichten
die Erfinder von einer italienischen Familie, in welcher eine A→C Substitution
am Nukleotid – 58
der Promotor-Region des HNF1α-Gens
mit MODY zusammenfällt.
Diese Mutation ist in einer hochkonservierten Region des Promotors
lokalisiert und zerstört
die Bindungsstelle für
den Transkriptions-Faktor HNF4α,
wobei Mutationen in dem Gen HNF4α eine
weitere Ursache für
MODY (MODY1) sind. Dieses Ergebnis demonstriert, dass verminderte
Spiegel von HNF1α per
se MODY verursachen können.
Darüber
hinaus wird angezeigt, dass sowohl der Promotor als auch die kodierten
Regionen des HNF1α-Gens
auf Mutationen in Subjekten gescreent werden sollten, von denen
man glaubt, dass sie MODY haben aufgrund von Mutationen in diesem Gen.
-
1. Verfahren
-
Subjekte
-
Die
MODY-Familie Italy-1 wurde bestätigt
durch die Diabetes Clinic of Santo Spirito's Hospital. Der betroffene Zustand wurde
bestätigt
unter Verwendung der Kriterien der National Diabetes Data Group.
Der betroffene Zustand von nicht betroffenen Familien-Mitgliedern wurde
definiert als normal oder geschädigt
basierend auf den Ergebnissen eines Standard 75 g OGTT. Diese Untersuchung
hat eine institutionelle Genehmigung und alle Subjekte haben ihre
schriftliche Einverständnis-Erklärung abgegeben.
-
Verknüpfungsanalyse
-
Die
Familien-Mitglieder wurden genotypisiert mit den Markern D12S321,
D12S76 und UC-39, welche allesamt eng verknüpft sind mit dem HNF1α-Gen (MODY3)
(Yamagata et al., 1996). Die Vorwärts- und die Rückwärts-Primer
für die
polymorphe Sequenz getagte Stelle (STS) UC-39 sind 5'-GCAACAGAGCAAGACTCCATCTCA-3' (SEQ ID Nr. 122
und 5'-GAGTTTAATGGAAGAACTAACC-3' (SEQ ID Nr. 123)
und die PCR enthielt die ursprüngliche
Denaturierung bei 94°C
für 5 min
sowie 35 Zyklen Denaturierung bei 94°C für 1 min, Annealen bei 63°C für 1 min
und Verlängerung
bei 72°C
für 1 min
mit einer letztendlichen Extension bei 72°C für 10 min. Der Vorwärts-Primer
wurde gelabelt mit 32P und die MgCl2-Konzentration in der Reaktion betrug 1,0
mM. Die PCR wurde durchgeführt
in einem GeneAmp 9600 PCR System (Perkin Elmer, Norwalk, CT). Die PCR-Produkte
wurden abgetrennt durch Elektrophorese auf einem 5% Polyacrylamid
Sequenzier-Gel und visualisiert durch Autoradiographie. Tests für die Verknüpfung wurden
durchgeführt
unter Verwendung des Haplotyps, ausgebildet von D12S321, D12S76
und UC-39 und unter der Annahme einer Rekombinations-Häufigkeit
zwischen den benachbarten Markern von 0,001, mit dem Computer-Programm
MLINK aus dem LINKAGE-Paket (version 5.1) (Lathrop et al., 1985).
Die Häufigkeiten
des Haplotyps wurden abgeschätzt
aus den Daten. Die Analysen nahmen eine Erkrankungs-Allel-Häufigkeit von 0,001 an und zwei
verantwortliche Klassen. Die Verantwortlichkeitsklasse 1 enthielt
Individuen, die älter
als > Jahre waren
mit Durchdringungen von 0,00, 0,95 und 0,95 für die normale homozygote, heterozygote
und empfänglich
homozygote Form. Die verantwortliche Klasse 2 enthielt Individuen < 25 Jahre an Alter
mit Durchdringen von 0,00, 0,50 und 0,95 für die normale homozygote, heterozygote
und empfänglich
homozygote Form. Der betroffene Status des einen Subjektes mit geschädigter Glukose-Toleranz
war als unbekannt eingeordnet worden.
-
Identifikation
von Mutationen
-
Jedes
Exon und die minimale Promotor-Region des HNF1α-Gens der Subjekte II-5 und
III-1 wurden gescreent auf Mutationen wie vorher beschrieben (Yamagata
et al., 1996; Kaisaki et al., 1997). Die Mutation wurde bestätigt durch
Klonieren des PCR-Produktes
in pGEM-4Z sowie Sequenzieren der Klone, abgeleitet von beiden Allelen.
Das Vorliegen der Mutation in anderen Familien-Mitgliedern sowie
nicht verwandten, nicht an Diabetes leidenden Subjekten wurde getestet
durch PCR-Amplifikation der benachbarten Promotor-Region sowie direktes
Sequenzieren.
-
2. Ergebnisse
-
Verknüpfungs-Untersuchungen
-
Die
NIDDM in dem Stammbaum Italy-1 weist die klinischen Merkmale von
MODY auf, einschließend autosomal
dominante Vererbung und Alter bei der Diagnose < 25 Jahre in multiplen Familien-Mitgliedern (21). Die sechs betroffenen Mitglieder wurden behandelt
entweder mit Insulin (Individuen II-1, II-5 und III-9) oder oral
hypoglykämischen
Wirksubstanzen (II-7, III-1 und III-2). Die drei Subjekte mit Insulin-Therapie zeigten Nachweis
von diabetischen Komplikationen einschließend Retinopathie (III-1 und
II-5 sowie Nephropathie (III-9). Ein Mitglied dieses Stammbaums,
III-6 zeigt eine geschädigte
Glukose-Toleranz.
-
Die
polymorphen Marker D12S321, D12S76 und UC-39, welche eng mit dem
HNF1α-Gen verknüpft sind
(Reihenfolge: Cen-D12S321-D12S76-HNF1α-U-39 qter) wurden typisiert
in dieser Familie. Der Haplotyp 3-3-7 trat zusammen mit MODY auf
mit keinen obligaten Rekombinanten (21).
Ein Subjekt mit IGT (Alter 18 Jahre) hat auch diesen Haplotyp ererbt,
wie dies auch bei zwei nicht betroffenen jungen Frauen der Fall war,
Individuen III-5 und III-13, welche 21 bzw. 14 Jahre alt waren.
Diese drei Subjekte könnten
gefährdet
sein, Diabetes in der Zukunft zu entwickeln. Der LOD-Score in dieser
Familie betrug 1,28 bei einer Rekombinations-Fraktion von 0,00.
Obwohl dieser LOD-Score
nicht die formalen Kriterien zum Etablieren einer Verknüpfung erfüllte (d.h.
der LOD Score ist < 3,0),
beträgt
der p-Wert assoziiert mit dem Nachweis für die Verknüpfung 0,008, was hinreichend
ist, eine Suche auf Mutationen in dem HNF1α-Gen zu rechtfertigen.
-
Mutations-Screenen
-
Zwei
diabetische Subjekte, II-5 und III-1, wurden gescreent auf Mutationen
in dem HNF1α-Gen.
Keine Mutationen wurden gefunden beim Screenen der mRNA/Proteinkodierten
Regionen, Exons 1–10,
obwohl die Subjekte heterozygot für verschiedene zuvor beschriebene
Polymorphismen waren (Yamagata et al., 1996). Da keine Mutationen
in der kodierenden Region des HNF1α-Gens gefunden wurden, wurde
die umgebende Promotor-Region gescreent. Diese Analyse lieferte,
dass beide betroffenen Subjekte heterozygot für eine A→C Substitution am Nukleotid –58 waren,
welches in einer hoch konservierten Region des Promotores des HNF1α-Gens lokalisiert
ist, welches die Bindungs-Stelle für HNF4α enthält (22)
(Tian und Schibler et al., 1991; Kuo et al., 1992). Da diese Mutation
nicht zur Erzeugung oder zum Verlust einer Stelle für die Restriktions-Endonuclease
führte,
wurde sie getestet durch PCR-Amplifikation und direktes Sequenzieren.
Die A→C Substitution
an Nukleotid –58
fiel zusammen mit dem Risiko gefährdeten
Haplotyp in dem Italy-1-Stammbaum (21)
und lag nicht in einer Probe von 50 nicht-verwandten weißen Subjekten
vor, was nahe legt, dass sie eine Mutation verantwortlich für MODY in
dieser Familie ist.
-
Beispiel 8
-
Mutation in HNF1β assoziiert
mit MODY
-
HNF1α und HNF4α sind Mitglieder
eines komplexen transkriptionellen regulatorischen Netzwerkes, welches
andere Homeodomänen-Proteine
und nukleäre
Rezeptoren wie auch Mitglieder der Forkhead/Winged Helix und Leucine
CCAAT/Enhancer Binding Protein-Familien enthält (Cereghini, 1996). Die Erfinder
haben zwei andere Mitglieder dieses Netzwerks, HNF1β (Mendel
et al., 1991a; De Simone et al., 1991; Rey-Campos et al., 1991;
Bach and Yaniv, 1993) sowie das bi-funktionelle Protein Dimerisations-Co-Factor von HNF1α (DCoH/Pterin-4-Carbinolamine
Dehydratase (PCBD) (Mendel et al., 1991b; Citron et al., 1992) auf
Mutationen in japanischen Subjekten mit MODY gescreent. Keine Diabetes-assoziierten
Mutationen wurden gefunden in DCoH. Jedoch haben die Erfinder ein
Subjekt mit einer Nicht-Sense-Mutation in HNF1β gefunden, R177X, welche zusammenfiel
mit früh-beginnender
Diabetes. Die Identifikation von Mutationen in drei Mitgliedern
der HNF-Familie von Transkriptions-Faktoren zeigt die Bedeutung
dieses regulatorischen Netzwerkes bei der Aufrechterhaltung der
Glukose-Homeostase.
-
1. Verfahren
-
Population
der Untersuchung
-
Die
Population der Untersuchung bestand aus 57 nicht miteinander verwandten
japanischen Subjekten, welche am Diabetes Clinic of Tokyo Women's Medical College
anwesend waren und welche die Diagnose NIDDM vor dem 25. Lebensjahr
aufwiesen und/oder welche Mitglieder von Familien waren, in welchen
NIDDM in drei oder mehr Generationen vorlag: Alter bei der Diagnose,
20,1 ± 7,5
Jahre (Mittelwert ± SE);
männlich/weiblich:
31/26; und Behandlung, Insulin – 36,
oral hypoglykämische
Agenzien – 10
und Diät – 11. Diese Subjekte
wurden gescreent auf Mutationen in dem HNF1α/MODY3-Gen und alle waren negativ auf Mutationen in
diesem Gen (Lazzaro et al., 1992). Zwei unddreissig der Subjekte
erfüllten
die strikten Kriterien für
eine Diagnose von MODY (d.h. NIDDM in den letzten drei Generationen
mit autosomal dominanter Übertragung
und Diagnose vor dem 25. Lebensjahr in zumindest einem betroffenen
Subjekt). NIDDM wurde diagnostiziert unter Verwendung der Kriterien
der World Health Organization (Bennett, 1994). Zum Zeitpunkt der
Rekrutierung wurde eine schriftliche Einverständnis-Erklärung
von jedem Subjekt erhalten und eine Blut-Probe wurde zur DNA-Isolierung
genommen. Dreiundfünfzig
nicht miteinander verwandte nicht an Diabetes erkrankte japanische
Subjekte wurden getestet auf jede Nukleotid-Substitution und Mutation,
um zu bestimmen, ob die Sequenz-Veränderung ein Polymorphismus
oder eine Erkrankungs-assoziierte Mutation ist.
-
Stammbau J2-20
-
Der
Proband (Subjekt III-2, 25)
zeigt die Glukosurie seit dem 10. Lebensjahr und wurde ins Krankenhaus
eingewiesen. Man diagnostizierte Diabetes bei ihr und behandelte
sie mit Insulin für
zwei Tage und anschließend
mit Diät
nur für
zwei Jahre. Im Alter von 12 Jahren empfing sie eine Insulin-Therapie
(28 U/day). Sie wurde zur klinischen Überwachung wiederum im Alter
von 21 Jahren eingewiesen, aufgrund einer Pyelonephritis und schlecht
kontrollierter Diabetes. Im Alter von 23 Jahren wurde sie an das
Hospital von Tokyo Women's
Medical College eingewiesen aufgrund von verschwommenem Sehen. Ihr
Urin-C-Peptid-Spiegel zu dieser Zeit war 3,2 g/day (normal, 50 ± 25 g/day),
was auf eine geringe Insulin-sekretorische Kapazität hinweist. Trotz
dauerhafter hoher Blut-Glukose-Spiegel zeigte sie keine Ketosis-Historie.
Das Subjekt wurde mit NIDDM, basierend auf ihrem klinischen Verlauf,
diagnostiziert. Subjekt III-3 wurde mit allgemeiner Ermüdung im
Alter von 15 Jahren erfasst. Er hatte 15 kg zugenommen während vergangener
drei Monate und sein Gewicht zu diesem Zeitpunkt war 75 kg. Man
diagnostizierte Diabetes bei ihm und er wurde zunächst mit
Insulin und anschließend
mit Diät
und physischem Training behandelt. Er wurde gut überwacht, wobei er sein Gewicht
bei 60 kg hielt. Im Alter von 18 Jahren hatte er erneut an Gewicht
zugenommen und eine Insulin-Behandlung wurde begonnen. Sein C-Peptid
im Urin zu dieser Zeit betrug 57,5 g/Tag mit nüchternem C-Peptid- und Glukose-Spiegeln
von 2,4 ng/ml bzw. 106 mg/dl. Es gab keine Historie für Ketosis
und er wurde mit NIDDM diagnostiziert. Er zeigt derzeit verminderte
Pankreas-Zell-Funktion und keinen Anstieg in C-Peptid- Spiegeln folgend auf
die Verabreichung von Glukagon. Alle Individuen, dargestellt in 25, wurden eingeladen, an dieser Studie teilzunehmen,
jedoch weigerten sich viele.
-
Isolation und partielle
Sequenz von menschlichem HNF1β-Gen
-
Der
PAC Klon 319P12, enthaltend das menschliche HNF1β-Gen wurde isoliert aus einer
Bibliothek (Genome Systems, St. Louis, MO) durch Screenen von PAC
DNA Pools unter Verwendung der Polymerase Ketten-Reaktion (PCRTM) und der Primer vHNFP1 (5'CCTCATGGAGAAACATCCTAAGT-3') (SEQ ID Nr. 124) und
vHNFP2 (5'-AGGGAGTGCACGGCTGAGCTCCTG-3') (SEQ ID Nr. 125).
Die Sequenz der Exons, der flankierenden Introns und der Promotor-Region
wurde bestimmt durch Sequenzieren von PCRTM-Produkten und
geeigneter Restriktions-Fragmenten kloniert in pGEM®-4Z
(Promega, Madison, WI) mit einem AmpliTag FS Dye Terminator Cycle
Sequencing Kit (Perkin-Elmer, Norwalk, CT) und ABI PrismTM 377 DNA Sequencer. Primer für PCRTM und Sequenzieren wurden ausgewählt unter
Verwendung der Exon/Intron-Organisation des menschlichen HNF1α-Gens (Yamagata
et al., 1996a) als Hilfe, da verwandte Gene oft ähnliche Exon/Intron-Organisationen
aufweisen. Die partielle Sequenz des menschlichen HNF1β-Gens, einschließend Promotor,
wurde hinterlegt in der GenBank-Datenbank unter der Zugangs-Nummer
U90279-90287 bzw. U96079.
-
Mutation Screenen
-
Die
neun Exons, flankierend Introns und minimale Promotor-Region des
HNF1β-Gens
wurde amplifiziert unter Verwendung von PCRTM und
spezifischen Primern (Tabelle 17) und die PCRTM-Produkte
wurden sequenziert von beiden Enden wie oben beschrieben. PCRTM für
Exon 1 wurde durchgeführt
unter Verwendung von ELONGASE EnzymeTM Mix
(Life Technologies, Grand Island, NY) mit Denaturierung bei 94°C für 1 min, gefolgt
von 35 Cyclen der Denaturierung bei 94°C für 30 sec, Annealen bei 55°C für 30 sec
und Extension bei 68°C
für 1 min
und letztendlicher Extension bei 68°C für 10 min. PCRTM für die Exons
2–9 wurde
durchgeführt unter
Verwendung der Tag DNA-Polymerase und 1,5 mM MgCl2 mit
Denaturierung bei 94°C
für 5 min,
gefolgt von 35 Cyclen der Denaturierung bei 94°C für 30 sec, Annealen bei 60°C für 30 sec
und Extension bei 72°C für 30 sec
und einer letztendlichen Extension bei 72°C für 10 min. Die Sequenz einer
jeden Mutation wurde bestätigt
durch Klonieren des PCRTM-Produktes in pGEM®-T
Easy (Promega, Madison, WI) sowie Sequenzieren der Klone repräsentierend
beide Allele. Die Exons 2–4
des DCoH-Gens wurden amplifiziert unter Verwendung von Tag DNA Polymerase/1,5
mM MgCl2 und spezifischen Primern (Tabelle
16) und sequenziert wie oben beschrieben. Exon 1 des DCoH-Gens kodierend
die 5'-untranslatierte
Region und das Met am Anfang war refraktär für die PCRTM Amplifikation
und wurde folglich nicht auf Mutation gescreent. Das Vorliegen einer
spezifischen Mutation oder eines Polymorphismus in anderen Individuen
wurde bestimmt durch PCR-RFLP Analyse, falls sie in einer Zunahme
oder einem Verlust einer Stelle für eine Restriktions-Endonuclease
resultierte oder PCRTM sowie direktem Sequenzieren,
falls keinerlei Veränderungen
in einer solchen Stelle auftraten.
-
Verknüpfungs-Untersuchungen
-
Die
menschlichen HNF1β (STS
WI-7310) und DCoH-Gene wurden kartiert und bestätigt für die YACs 969C9 (Chromosom
17) (Schuler et al., 1996) bzw. 849H3 (Chromosome 10). Die benachbarten
polymorphen STSs D17S1788 und D10S1688 wurden auf die Verknüpfung mit
NIDDM in betroffenen blutsverwandten Japanischen Paaren (258 bzw.
268 mögliche
Paare) getestet. Bei einem Genom-weiten Screen von mexikanischen
Amerikanischen betroffenen blutsverwandten Paaren, 23, wurden die
Gene HNF1β und
DCoH in den Intervallen D17S1293-D17S1299 und D10S589-D10S535 sowie
Schuler et al., 1996) gefunden.
-
Transaktivierungs-Untersuchungen
von normalem und mutiertem menschlichen HNF1β
-
Das
Konstrukt pcDNA3.1-HNF1β wurde
hergestellt durch Klonieren der Typ A menschlichen HNF1β cDNA (Nucleotide
195-2783 inclusive, GenBank Accession Nr. X58840; SEQ ID Nr. 128)
in pcDNA3.1 + (Invitrogen, Carlsbad, CA). Die R177X Mutation wurde
eingebracht durch ortsspezifische Mutagenese (QuikChangeTM Mutagenesis Kit; Stratagene, La Jolla,
CA), um pcDNA3.1-HNF1β-R177X
zu erzeugen. Das Reporter-Gen-Konstrukt
pGL3-RA wurde hergestellt durch Klonieren des Promotors des Ratten-Albumin-Gens, Nukleotide –170 bis
+5 (Ringeisen et al., 1993), in den Firefly Luciferase Reporter
Vector pGL3-Basic (Promega, Madison, WI). Die Sequenzen aller Kon strukte
wurden bestätigt.
HeLa-Zellen wurden transfiziert für 5 Stunden unter Verwendung
von lipofectAMINETM (GIBCO BRL, Gaithersburg,
MD) mit 500 ng an pGL3-RA, 250 ng an pcDNA3.1-HNF1β oder pcDNA3.1-HNF1β-R177X und
25 ng an pRL-SV40,
um die Effizienz der Transfektion zu steuern. PcDNA3.1 + DNA wurde
zu jeder Transfektion hinzugegeben, so dass die letztendliche Menge
an DNA, die hinzugegeben worden war, 2 g betrug. Nach 24 h wurde
die Transaktivierungsaktivität
der normalen und mutierten HNF1β-Proteine,
unter Verwendung des Dual-LuciferaseTM Reporter
Assay System (Promega, Madison, WI), gemessen.
-
2. Ergebnisse
-
Die
neun Exons, flankierende Introns und die minimale Promotor-Region
des menschlichen HNF1β-Gens
(TCF2), welche alle Formen von HNF1β kodieren, wurden auf Mutationen
gescreent in 57 nicht miteinander verwandten japanischen Subjekten
mit MODY. Die Analyse lieferte vier Nukleotid-Substitutionen, eine
C→T Substitution
in Kodon 177 (exon 2) in dem Probanden aus Familie J2-20, welcher
eine Nicht-Sense-Mutation (CGA (Arg) TGA (OP) (R177X) (24) erzeugt, eine unübliche ruhende Mutation in
Kodon 463 (exon 7), für
welche ein Subjekt homozygot war, und zwei Polymorphismen in Intron
8 (Tabelle 15), von denen für
beide prognostiziert wurde, dass sie nicht das RNA-Splicen beeinträchtigen.
Nicht-Sense-Mutation R177X zeigte sich beim Screenen von 53 nicht
miteinander verwandten, nicht-diabetischen japanischen Subjekten. Ein
nicht an Diabetes erkranktes Subjekt war heterozygot für die ruhende
Mutation in Kodon 463 (Tabelle 15).
-
Tabelle
15 Mutationen
und DNA Polymorphismen in menschlichen HNF1β und DCoH-Genen
-
-
DNA
Polymorphismen, gefunden in Introns, wurden als relativ zur Splice-Donor-
oder Akzeptor-Stelle gefunden. nt, Nukleotid. In dem HNF1β-Gen resultierten
die C→T
Substitution in Kodon 463 sowie der C-Insertions-Polymorphismus
in Intron 8, nt 48, im Zugewinn einer Dde I-Stelle und im Verlust
einer Nae I-Stelle. In dem menschlichen DCoH-Gen (Genbank Zugangs-Nummer
L41560, per Verweis eingeschlossen), ist das Nukleotid 9306 in der
Region kodierend die 3' nicht-translatierte
Region von DcoH mRNA und liegt 36 Nukleotide nach dem Translations-Terminations-Kodon.
-
Familie
J2-20 zeigt eine bilineale Vererbung von Diabetes (25). Die R177X-Mutation,
welche von mütterlicher
Seite her vererbt worden ist, ist assoziiert mit einer früh ausbrechenden
NIDDM, fortschreitender Insulin-Behandlung und schweren Komplikationen.
Das frühe
Alter bei der Diagnose in dem Probanden und ihrem Bruder kann möglicherweise
von der Vererbung von Diabetes empfänglichen Genen von beiden Eltern herrühren. Das
vom Vater vererbte Diabetes-Gen, welches den Effekt der HNF1β-Mutation potenzieren
kann, ist unbekannt, ist jedoch kein ansonsten bekanntes MODY-Gen, da Mutationen
in den HNF1α und
HNF4α und Glukokinase-Genen
des Probanden nicht gefunden wurden (Iwasaki, et al., 1997; Furuta
et al., 1997; Iwasaki et al., 1995). Der ältere Bruder des Probanden
war gesund bis zum Entwickeln einer üblichen Erkältung und starb eine Woche
später
an einer diabetischen Ketoacidose. Die Großväter mütterlicherseits des Probanden, die
beide schon gestorben sind, waren nicht als Diabetiker bekannt.
Jedoch hatte sie einen Onkel mütterlicherseits
mit einer milden Diätkontrollierten
NIDDM, diagnostiziert im Alter von 60 Jahren. Der Unterschied im
Phenotyp zwischen der Mutter des Probanden und dem Onkel mütterlicherseits
und der Abwesenheit von Diabetes bei den Großvätern mütterlicherseits legt nahe,
dass die R177X-Mutation
eine neue Mutation in der Mutter des Probanden repräsentieren
kann. Der Vater und zwei Onkel väterlicherseits
haben eine spät
beginnende NIDDM behandelt mit oralen hyperglykämischen Wirksubstanzen. Von
der Großmutter
väterlicherseits
des Probanden wurde berichtet, dass sie Diabetes hatte. Das Vorliegen
von MODY und spät ausbrechender NIDDM
innerhalb der gleichen Familie ist nicht unüblich und wurde bereits zuvor
berichtet (Bell et al., 1991). Mit Blick auf das Vorliegen von Nephropathie
in den Subjekten mit der R177X Mutation in HNF1β ist interessant, festzuhalten,
dass HNF1β in
den höchsten
Spiegeln in der Niere exprimiert wird (Mendel et al., 1991a; De
Simone et al., 1991; Rey-Campos et al., 1991; Bach und Yaniv, 1993;
Lazzaro et al., 1992) und möglicherweise
verminderte Spiegel dieses Transkriptions-Faktors zur renalen Dysfunktion
beitragen.
-
HNF1β enthält eine
zweiteilige DNA-Bindungs-Region, bestehend aus einem POU-ähnlichen Element und einer
Homeodomäne
(Mendel et al., 1991a; De Simone et al., 1991; Rey-Campos et al.,
1991; Bach und Yaniv, 1993). Die R177X-Mutation ist lokalisiert
am Ende der POU-ähnlichen
Domäne
und erzeugt ein Protein von 176 Aminosäuren mit der NH2-Dimerisierung
und POU-Domänen
(Cereghini, 1996; Mendel et al., 1991a; De Simone et al., 1991;
Rey-Campos et al., 1991; Bach und Yaniv, 1993). Dieses verkürzte Protein
kann die Stimulation eines Ratten-Albumin-Promotorverknüpften Reporter-Gens
nicht stimulieren und inhibiert die Aktivität von Wild-Typ HNF1β (Tabelle
16) nicht. Dies legt nahe, dass die R177X-Mutation eine Mutation
mit Verlust-Funktion repräsentiert,
welche in verminderten HNF1β-Spiegeln
resultiert und einer korrespondierenden Reduktion in der Expression
von HNF1β-Target-Genen.
-
Tabelle
16 Die
Transaktivierungs-Aktivität
von menschlichem HNF1β und
R177X Mutation
-
Die
Aktivität
eines jeden Konstrukts wurde gemessen in dreifacher Ausführungsform,
und die Mittelwerte ± SD
sind gezeigt. Diese Ergebnisse sind repräsentativ von zumindest zwei
unabhängigen
Experimenten.
-
-
-
Menschliches
DCoH ist ein Protein von 104 Aminosäuren (einschließend das
Methionin) (Thöny
et al., 1995). Die Exons 2–4,
welche die Aminosäuren
2-104 kodieren, wurden auf Mutationen hin gescreent in den 57 nicht
miteinander verwandten japanischen Subjekten mit MODY, die oben
beschrieben wurden. Die Sequenzen waren identisch untereinander,
mit Ausnahme eines A→G,
lokalisiert in der 3' nicht-translatierten
Region (Tabelle 15), deren Häufigkeit
zwischen MODY- und Nicht-Diabetikern bei den Subjekten nicht unterschiedlich
war. Folglich scheint die Mutation in DCoH keinerlei Beitrag zur
Entwicklung von MODY bei Japanern zu liefern.
-
Die
Häufigkeit
von HNF1β-Mutation
in der Population der Studie der Erfinder von japanischen Subjekten
mit MODY ist 2% (1/57), was genauso hoch ist wie bei den Mutationen
in HNF4α (Furuta
et al., 1997), wohingegen die Häufigkeit
von HNF1α-Mutation
ungefähr
8% sind (Iwasaki et al., 1997) (die Häufigkeit der Glukokinase-Mutation
in dieser Probe ist unbekannt). Jedoch ist es unwahrscheinlich,
dass die genetische Variation in HNF1β oder DCoH ein hauptsächlicher
Faktor ist, der zur üblicheren
spät ausbrechenden
NIDDM beiträgt,
da es keinen Beleg für
eine Verknüpfung
von Markern benachbart mit diesen Genen gibt mit der Diabetes in
Japanischen oder mexikanischen Amerikanischen betroffenen blutsverwandten
Paaren (Hanis et al., 1996).
-
Die
Assoziation einer Mutation in HNF1β mit Diabetes deutet auf die
Bedeutung des HNF-regulatorischen Netzwerkes bei der Bestimmung
der Pancreas-Zell-Funktion hin. Darüber hinaus ist HNF1α nicht in
der Lage, die Verminderung in der HNF1β-Aktivität zu kompensieren, was impliziert
dass die primären
Target-Gene für
diese Transkriptions-Faktoren in den Pankreas-β-Zellen unterschiedlich sind.
Die Identifikation dieser Target-Gene werden ein besseres Verständnis für die molekularen
Mechanismen zur Verfügung
steilen, welche die normale Zellfunktion bestimmen und zu neuen
Ansätzen
in der Behandlung von Diabetes führen
können.
-
Beispiel 9
-
Erläuterung der Gene, verantwortlich
für weitere
MODY-Erkrankungs-Zustände
-
Die
Erfinder haben identifiziert, dass verschiedene MODY-Typ-Diabetes-Erkrankungs-Zustände verursacht
werden durch Mutationen in verschiedenen HNF-Proteinen in den erkrankten
Individuen. Jedoch kennen die Erfinder Familien, welche klassische „MODY"-Erkrankungszustände zeigen, welche nicht durch
Mutation in HNF1α,
HNF1β oder
HNF4α verursacht
werden. Folglich ist es ein Aspekt der Erfindung, mit dem Screenen des
genetischen Komplements dieser Familie fortzufahren, um die Gene
zu bestimmen, welche weitere MODY-Erkrankungs-Zustände verursachen.
Solches Screenen kann durchgeführt
werden in der Art und Weise, welche erfolgreich durch die Erfinder
eingesetzt wurde, um die Ursachen von MODY1, MODY2 und MODY3 zu
erforschen. Ein durchschnittlicher Fachmann auf dem Gebiet wird
in der Lage und motiviert sein, im Blick auf die Lehren dieser Anmeldung,
weiter an der Aufklärung
von Genen zu arbeiten, welche, wenn sie mutiert sind, weitere MODY-Erkrankungs-Zustände verursachen.
Sobald solche Gene aufgeklärt
sind, werden alle Aspekte, Diagnose, Behandlung und andere Aspekte
der Erfindung durch die Fachleute auf dem Gebiet für weitere
MODY-Kausalketten
realisierbar werden. Um diese Aspekte der Erfindung zu erreichen,
wird man einfach die Prozeduren und Protokolle, welche in dieser
Beschreibung gelehrt werden, in geeigneter Art und Weise adaptiert
auf das spezifische Gen, für
welches bestimmt wurde, dass es den MODY-Erkrankungs-Zustand verursacht,
modifizieren müssen.
-
Alle
der Zusammensetzungen und/oder Verfahren, welche hier offenbart
und beansprucht werden, können
durchgeführt
bzw. hergestellt werden ohne unzumutbare Experimente im Licht der
vorliegenden Offenbarung. Während
die Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung mit Blick auf
bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben worden sind, wird es den Fachleuten auf dem Gebiet offensichtlich
sein, dass Variationen für
die Zusammensetzungen und/oder Verfahren und in den Schritten oder
in der Sequenz von Schritten der hier beschriebenen Verfahren realisiert
werden können,
ohne vom Konzept, Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen. Genauer
gesagt, würde
es offensichtlich sein, dass bestimmte Wirksubstanzen, welche chemisch
und physiologisch verwandt sind, Substanzen, die hier beschrieben
werden, ersetzen können,
während
gleiche oder ähnliche
Resultate erhalten werden würden.
Alle solchen ähnlichen
Substitute und Modifikationen, die den Fachleute auf dem Gebiet
offensichtlich sind, sollten also innerhalb des Geistes, des Umfangs
und des Konzepts der Erfindung als eingeschlossen gelten, so wie
sie in den beigefügten
Ansprüchen definiert
ist.
-
Literatur-Verweise
-
Die
folgenden Literatur-Verweise sind spezifisch hier per Verweis eingeschlossen
insofern, als sie exemplarische, verfahrensmäßige oder andere Details ergänzend für diejenigen,
die hier dargestellt sind, zur Verfügung stellen:
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