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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren zur
Behandlung von Zuständen,
die auf Östrogen
ansprechen. Die Zusammensetzungen und Verfahren verwenden Östrogen-Agonist/-Antagonist-Verbindungen.
Sowohl bei Männern
als auch bei Frauen nach der Menopause wird Kolonkrebs mit den Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
Frauen vor der Menopause ist 17β-Östradiol,
das durch die Eierstöcke
produziert wird, das Hauptöstrogen
im Kreislauf. Die Serumöstradiol-Konzentrationen
sind bei preadoleszenten Mädchen
niedrig und steigen bei der Menarche an. Bei Frauen liegen sie in
der follikulären
Phase im Bereich von etwa 100 pg pro Milliliter (367 pmol pro Liter)
bis etwa 600 pg pro Milliliter (2200 pmol pro Liter) zur Ovulationszeit.
Während
einer Schwangerschaft können
sie auf nahezu 20.000 pg pro Milliliter (70.000 pmol pro Liter)
ansteigen. Nach der Menopause fallen Serumöstradiol-Konzentrationen auf
Werte ähnlich
denen oder niedriger als die beim Mann eines ähnlichen Alters (5 bis 20 pg
pro Milliliter [18 bis 74 pmol pro Liter]) (Yen, S.S.C. und Jaffe,
R. B., Hrsg. Reproductive Endocrinology: Physiology Pathophysiology
and Clinical Management, 3. Auflage, Philadelphia: W. B. Saunders,
(1991)).
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Steroidale Östrogene
werden letztlich entweder aus Androstendion oder Testosteron aus
unmittelbaren Vorläufern
gebildet. Die Reaktion involviert eine Aromatisierung des A-Rings
und wird in drei Stufen durch einen Monooxygenase-Enzym-Komplex (Aromatase)
katalysiert, der NADPH und molekularen Sauerstoff als Cosubstrate
verwendet (Miller, W. L., Endocr. Rev., 9: 295–318 (1988)). Im ersten Schritt
der Reaktion wird C19 (die Winkel-Methylgruppe, die am C10 des Androgen-Vorläufers sitzt) hydroxyliert.
Eine zweite Hydroxylierung resultiert in der Eliminierung der neu
gebildeten C19-Hydroxymethylgruppe, und eine Endhydroxylierung an
C2 resultiert in der Bildung eines instabilen Zwischenprodukts,
das sich unter Bildung des phenolischen A-Rings neu organisiert.
Die gesamte Reaktion verbraucht drei Moleküle NADPH.
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Aromatase-Aktivität sitzt
innerhalb eines Transmembranglykoproteins (P450,arom),
das mit der Cytochrom P450-Familie von Monooxygenasen
homolog ist (Nebert, D. W. und Gonzalez, F. J., Annu. Rev. Biochem.
56: 945–993,
(1987); Corbin, C. J. et al., Proc. natl. Acad. Sci. USA, 85: 8948–8952, (1988)); essentiell
ist auch ein ubiquitäres
Flavoprotein, NADPH-Cytochrom
P450-Reduktase. Beide Proteine sind in endoplasmatischem
Reticulum von Eierstock-Granulosazellen, Hoden-Sertoli- und Leydig-Zellen,
Adipozyten, Placentasynctiotrophoblasten, der Präimplantationskeimblase und
verschiedenen Gehirnregionen, einschließlich dem Hypothalamus, lokalisiert.
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Die
Eierstöcke
sind die Hauptquelle für Östrogen
bei Frauen vor der Menopause. Das Hauptsekretionsprodukt ist Östradiol,
das durch Granulosazellen aus androgenen Vorläufern synthetisiert wird, welche
von Thecalzellen bereitgestellt werden. Sezerniertes Östradiol
wird reversibel zu Östron
oxidiert, und diese beiden Östrogene
können
in Östriol umgewandelt
werden. Diese Transformationen erfolgen hauptsächlich in der Leber, wo eine
Interkonversion zwischen Östron
und Östradiol
durch 17-Hydroxysteroiddehydrogenase katalysiert wird.
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Bei
Männern
und postmenopausalen Frauen ist die Hauptquelle für Östrogen
Fettgewebe. In diesem und in anderen peripheren Geweben wird Östrogen
aus Dehydroepiandosteron synthetisiert, das durch die Nebennierenrinde
sezerniert wird. So wird der Beitrag von Fettgewebeöstrogenen
reguliert, zum Teil durch die Verfügbarkeit von androgenen Vorläufern (Mendelson,
C. R. und Simpson, E. R. Mol. Cell Endocrinol., 52: 169–176, (1987)).
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Krebs
des Dickdarms ist nach Lungenkrebs die zweite Haupttodesursache
in den Vereinigten Staaten. Etwa 133.500 neue Fälle traten 1996 auf, die zu
54.900 Todesfällen
führten.
Die Auftretensrate für
diesen äußerst gängigen malignen
Zustand hat sich während
der letzten 40 Jahre im Wesentlichen nicht verändert, obgleich die Mortalitätsrate aus
bestimmten Gründen
in den letzten Jahren, insbesondere bei Frauen, sich verringert
hat. Kolorektalkrebs tritt im Allgemeinen bei Personen mit einem
Alter von 50 Jahren oder älter
auf.
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Es
wird angenommen, dass die meisten Kolorektalkrebsfälle, ungeachtet
der Ätiologie,
aus adenomatösen
Polypen entstehen. Ein Polyp ist eine stark sichtbare Protrusion
aus der mucosalen Oberfläche
und kann pathologisch als ein nicht-neoplastisches Hämatom (juveniler
Polyp), eine hypoplastische mucosale Proliferation (hyperplastischer
Polyp) oder ein adenomatöser
Polyp klassifiziert werden. Nur Adenome sind klar prämaligne,
und nur eine geringe Zahl solcher Läsionen entwickelt sich jemals
zu Krebs. Bevölkerungs-Screening-Studien
und Autopsieüberwachungen
haben gezeigt, dass adenomatöse
Polypen im Kolon von etwa 30% der Bevölkerung im mittleren Alter
oder bei Älteren
gefunden werden können.
Auf der Basis dieser Prävalenz
und dem bekannten Auftreten von Kolorektalkrebs scheint es, dass
weniger als 1% der Polypen jemals maligne wird. Die meisten Polypen
verursachen keine Symptome und bleiben klinisch undetektiert. Okkultes
Blut im Stuhl kann bei weniger als 5% der Personen mit solchen Läsionen gefunden
werden.
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Es
wurden eine Reihe von molekularen Änderungen in DNA beschrieben,
die aus adenomatösen
Polypen, dysplastischen Läsionen
und Polypen, die mikroskopische Foci von Tumorzellen (Karzinom in
situ) enthalten, erhalten wurden, von denen angenommen wird, dass
sie einen Mehrstufenprozess in der Entwicklung von normaler Kolonmucosa
zu lebensbedrohendem invasiven Karzinom darstellen. Diese Entwicklungsschritte
in Richtung einer Karzinogenese umfassen Punktmutationen im K-ras-Protooncogen;
Hypomethylierung von DNA, was zur Genaktivierung führt; DNA-Verlust
("Allelverlust") an der Stelle eines
Tumorsuppressorgens [das adenomatöse Polyposis coli (APC)-Gen],
das am langen Arm des Chromosoms 5 (5q21) lokalisiert ist; Allelverlust an
der Stelle eines Tumorsuppressorgens, das am Chromosom 18q lokalisiert
ist [bei Kolorektalkrebs (DCC) deletiertes Gen] und Allelverlust
am Chromosom 17p, assoziiert mit Mutationen im p53-Tumorsuppressorgen.
So kann das veränderte
proliferative Muster der Kolonmucosa, das in einer Progression zu
einem Polypen und dann zu einem Karzinom resultiert, die Mutationsaktivierung
eines Oncogens, gefolgt und verbunden mit einem Verlust von Genen, die
normalerweise eine Tumorgenese supprimieren, involvieren. Während das
vorliegende Modell fünf derartige
molekulare Veränderungen
einschließt, sind
wahrscheinlich andere im karzinogenen Prozess involviert. Es bleibt
ungewiss, ob die genetischen Aberrationen immer in einer definierten
Ordnung auftreten. Auf der Basis dieses Modells wird allerdings
angenommen, dass sich Neoplasie nur in solchen Polypen entwickelt,
in denen all diese Mutationsereignisse stattfinden. (Mayer, R. J.,
Gastrointestinal Tract Cancer, Kapitel 92, in Harrison's Principles of Internal Medicine,
14. Auflage, 1998).
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Mehrere
oral verabreichte synthetische und natürlich vorkommende Materialien
wurden als mögliche
Inhibitoren für
Kolonkrebs beurteilt. Die wirksamste Klasse dieser chemopräventiven
Mittel sind Aspirin und andere nicht-steroidale antiinflammatorische
Arzneimittel, von denen angenommen wird, dass sie die Zellproliferation
durch Inhibierung der Prostaglandin-Synthese unterdrücken. Fallkontrollstudien haben
gezeigt, dass regelmäßige Aspirinverwendung
das Risiko für
Kolonadenoma und -karzinome wie auch für Tod durch Dickdarmkrebs reduziert; diese
inhibierende Wirkung auf Kolonkarzinogenese scheint mit der Dauer
der Arzneimittelverwendung zuzunehmen. Während Antioxidans-Vitamine,
wie z.B. Ascorbinsäure,
Tocopherole und β-Carotin,
in der Nahrung, die reich an Früchten
und Gemüse
ist, vorliegen, welche mit niedrigeren Raten an Kolorektalkrebs
in Verbindung gebracht wurden, wurde in einer statistischen Prospektivstudie
festgestellt, dass sie als Mittel zur Reduzierung des Auftretens
von nachfolgenden Adenomen bei Personen, die sich einer Entfernung
eines Kolonadenoms unterzogen hatten, unwirksam sind. Eine Östrogen-Ersatztherapie wurde
mit kohorten Prospektivstudien mit einer Verringerung des Risikos
von Kolorektalkrebs bei Frauen in Verbindung gebracht, und zwar
vermutlich durch eine Wirkung auf die Gallensäure-Synthese und -Zusammensetzung.
Die ansonsten unerklärte Reduktion
bei der Kolorektalkrebs-Mortalität
bei Frauen kann ein Resultat der weit verbreiteten Verwendung eines Östrogenersatzes
bei postmenopausalen Personen sein (Mayer, R. J., Gastrointestinal Tract
Cancer, Kapitel 92, in Harrison's
Principles of Internal Medicine, 14. Aufl., 1998).
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Die
Menopause tritt in den USA natürlicherweise
im Durchschnittsalter von 50 bis 51 Jahren auf. Wenn die Eierstöcke altern,
nimmt die Reaktion auf Hypophysen-Gonadotropine (Follikel-stimulierendes Hormon
[FSH] und Luteinisierungshormon [LH]) ab, was zunächst zu
kürzeren
follikulären
Phasen (somit kürzeren
Menstruationszyklen), weniger Ovulationen, verringerter Progesteronproduktion
und größerer Unregelmäßigkeit
bei den Zyklen führt.
Eventuell reagiert das Follikel nicht und produziert kein Östrogen.
Die Übergangsphase,
während
der eine Frau aus dem Fortpflanzungsstadium tritt, beginnt vor der Menopause.
Sie wird als Klimakterium oder Perimenopause bezeichnet, obgleich
viele Personen sie als Menopause bezeichnen.
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Eine
vorzeitige Menopause bezeichnet ein Versagen der Eierstöcke aus
unbekanntem Grund, das vor einem Alter von 40 auftritt. Sie kann
mit Rauchen, Leben in hoher Höhe
oder schlechtem Ernährungszustand
verbunden sein. Eine künstliche
Menopause kann aus einer Oophorektomie, Chemotherapie, Bestrahlung
des Beckens oder einem Prozess, der die Eierstockblutversorgung
verschlechtert, resultieren.
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Symptome
des Klimakteriums reichen von nicht-existent bis schwer. Aufsteigende
Hitze (Hitzewallungen) und Schwitzen, bedingt durch Vasomotorinstabilität, befällt 75%
der Frauen. Die meisten haben Hitzewallungen über mehr als ein Jahr, und
25 bis 50% für
mehr als 5 Jahre. Die Frauen empfinden Wärme oder Hitze und können schwitzen,
manchmal sehr stark. Die Haut, speziell am Kopf und Hals, wird rot
und warm. Auf die Hitze, die 30 s bis 5 min andauern kann, kann
Frösteln
folgen. Vasomotorische Symptome der Hitzewallung fallen mit dem
Einsetzen von LH-Impulsen zusammen, allerdings ist nicht jede Erhöhung beim
LH mit einer Hitzewallung verbunden, was nahe legt, dass die hypothalamische
Kontrolle von LH-Impulsen von der der Hitzewallungen unabhängig ist.
Diese Unabhängigkeit
wird durch das Auftreten von Hitzewallungen bei Personen bestätigt, die
eine Hypophysenstörung
haben und kein LH und/oder FSH sezernieren.
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Es
können
psychologische und emotionale Symptome – einschließlich Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit,
Unfähigkeit,
sich zu konzentrieren, Depressionen, Gedächtnisverlust, Kopfweh, Angst und
Nervosität
und Zaghaftigkeit – auftreten.
Eine Schlafunterbrechung durch wiederkehrende Hitzewallungen trägt zu Müdigkeit
und Reizbarkeit bei. Intermittierender Schwindel, Parästhesien,
Palpitationen und Tachykardie können
ebenfalls auftreten. Nausea, Verstopfung, Diarrhoe, Arthralgie,
Myalgie, kalte Hände
und Füße und Gewichtszunahme
sind ebenfalls gängig.
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Die
große
Verringerung beim Östrogen
führt zu
tiefen Veränderungen
im unteren Genitaltrakt; z.B. werden die vaginale Mucosa und die
Vulvahaut dünner,
die normale Bakterienflora ändert
sich und die Labia minora, die Klitoris, der Uterus und die Eierstöcke werden
kleiner. Eine Entzündung
der Vaginaschleimhaut (atrophische Vaginitis) kann bewirken, dass die
Mucosa ein erdbeerartiges Aussehen hat, und kann zu Miktionshäufigkeit
und akutem Harndrang, Vaginatrockenheit und Dyspareunie führen. Frauen zeigen
die Tendenz, die Beckenmuskelspannung zu verlieren und Harninkontinenz,
Cystitis und Vaginitis zu entwickeln.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein log-linearer Kompetitions-Bindungsgraph von PPTN und 17β-Östradiol
an humanen Östrogenrezeptor.
Die X-Achse stellt den Prozentwert für radioaktiv markiertes Östrogen
dar, das an den Rezeptor gebunden ist. Die Y-Achse stellt die molare
Konzentration des zugesetzten Liganden dar. Die Werte sind Mittelwerte ± SEM.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen, die
zur Behandlung von Zuständen
einsetzbar sind, welche auf Östrogen
ansprechen. Die Zusammenset zungen bestehen aus einem Östrogen-Agonist/-Antagonist
und einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Vehikel oder Verdünnungsmittel.
Diese Zusammensetzungen sind bei der Behandlung von Kolonkrebs wirksam.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
der vorliegenden Erfindung für
die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Kolonkrebs
bereit. Diese Indikation wird auch durch das Medikament behandelt,
während
die begleitende Wahrscheinlichkeit von nachteiligen Wirkungen, die
mit einer Östrogenverabreichung
verbunden sind, wesentlich reduziert werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen und Verfahren
zur Behandlung von Zuständen,
die auf Östrogen
ansprechen.
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Wenn
nichts anderes spezifiziert ist, haben die folgenden Begriffe die
Bedeutungen, wie sie unten definiert werden:
"Behandlung", wie der Ausdruck
hier verwendet wird, umfasst eine präventive (z.B. prophylaktische)
und palliative Behandlung, und "behandeln", wie der Ausdruck
verwendet wird, bezieht sich auf die Handlung der Bereitstellung
einer präventiven
und/oder palliativen Behandlung.
Ein "Subjekt" ist ein Tier, einschließlich der
menschlichen Spezies, das mit den Zusammensetzungen, Verfahren und
Kits der vorliegenden Erfindung behandelbar ist. Der Ausdruck "Subjekt" oder "Subjekte" soll sowohl das
männliche
als auch das weibliche Geschlecht bezeichnen, es sei denn, ein Geschlecht ist
spezifisch angegeben.
"Zustände, die
auf Östrogen
ansprechen" umfassen solche
Zustände,
die durch Östrogendefizienz
verursacht werden, oder solche, die mit Östrogenergänzung oder -ersatz behandelt
werden. Diese Zustände schließen Kolonkrebs
ein.
"Nebenwirkungen
bzw. nachteilige Wirkungen, die mit Östrogen verbunden sind" umfassen Brustberührungsempfindlichkeit,
Brustkrebs, Blähung,
Kopfweh, erhöhte
Blutgerinnung und Menstruationsblutung bei Frauen. Eine unbeanstandete Östrogentherapie
erhöht
das Risiko von Endometriumkarzinom. Frauen mit Langzeit-Östrogentherapie
haben ein erhöhtes Risiko,
das durch gleichzeitiges Progestin nicht umgekehrt wird (N. Engl.
J. Med. 332: 1589, (1995)). Bei Männern umfassen die Nebenwirkungen
von Östrogen
erhöhte
Blutgerinnung, Gynäkomastie,
Feminisierung und verringerte Libido.
Der Ausdruck "postmenopausale Frauen" ist so definiert,
dass er nicht nur Frauen im fortgeschrittenen Alter, die die Menopause
passiert haben, sondern auch Frauen nach Gebärmutter-Entfernung, oder die aus
anderem Grund eine unterdrückte Östrogenproduktion
haben, z.B. solche, die eine Langzeitverabreichung von Corticosteroiden
durchgemacht haben, an Cushions-Syndrom leiden oder Gonadendysgenesie
haben, einschließt.
"Brustkrebs" ist als maligne
Proliferation von Epithelzellen, die die Leitungen oder Lobuli der
Brust auskleiden, definiert.
Ein "Ostrogen-Agonist/-Antagonist" ist eine Verbindung,
die einige derselben Rezeptoren beeinflusst, wie Östrogen
es tut, nicht aber notwendigerweise alle, und in einigen Fällen antagonisiert
sie oder blockiert sie Östrogen.
Sie ist auch als "selektiver Östrogenrezeptor-Modulator" (SERM) bekannt. Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
können
auch als Antiöstrogene
bezeichnet werden, obgleich sie eine gewisse Östrogenaktivität bei einigen Östrogenrezeptoren
haben. Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
sind daher nicht das, was üblicherweise
als "reine Antiöstrogene" bezeichnet wird.
Antiöstrogene,
die auch als Agonisten wirken können,
werden als Typ I-Antiöstrogene
bezeichnet. Typ I-Antiöstrogene
aktivieren den Östrogenrezeptor
unter fester Bindung im Kern für
einen verlängerten
Zeitraum, aber mit verschlechterter Rezeptorergänzung (Clark et al., Steroids
22: 707, (1973); Capony et al., Mol Cell Endocrinol, 3: 233, (1975)).
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Die
Verfahren, auf die oben zur Behandlung von Zuständen, die auf Östrogen
ansprechen, Bezug genommen wird, betreffen allgemein Nutzen und/oder Überleben
für lange
Zeit. Klinische Vorteile können
innerhalb weniger Wochen, z.B. 2–3 Wochen, beobachtbar sein,
allerdings beinhaltet dies nicht, dass die Subjekte vor einer tatsächlichen
klinischen Beobachtung von der Behandlung profitieren. Allerdings
ist es bevorzugt, dass eine Verabreichung über längere Zeit durchgeführt wird,
d.h., für
länger als
16 Wochen, und vorzugsweise für
länger
als 6 Monate.
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Ohne
eine Bindung an eine einzelne Theorie einzugehen, wird angenommen,
dass die Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
der vorliegenden Erfindung und die Zusammensetzungen, die solche Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
enthalten, Zustände behandeln,
die auf Östrogen
ansprechen, z.B. Kolonkrebs, und zwar infolge der Aktivität auf den Östrogenrezeptor.
Die Östrogen-Agonisten/-Antagonisten der
vorliegenden Erfindung üben
eine positive östrogene
Wirkung bei Tieren in der Behandlung von Kolonkrebs aus. Die Wirkungen
werden ohne eine begleitende Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen, die
mit einer Östrogenverabreichung
verbunden sind, durch die Östrogen-Agonisten/-Antagonisten-Antiöstrogenwirkungen
in anderen Geweben, z.B. Brustgewebe, erreicht.
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Mit
Halogen ist Chlor, Brom, Iod oder Fluor gemeint.
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Mit
Alkyl ist geradkettiger oder verzweigtkettiger gesättigter
Kohlenwasserstoff gemeint. Beispiele für solche Alkylgruppen (unter
der Annahme, dass die bezeichnete Länge das bestimmte Beispiel
umfasst) sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, sek.-Butyl,
tertiäres
Butyl, Pentyl, Isopentyl, Hexyl und Isohexyl.
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Mit
Alkoxy ist geradkettiges oder verzweigtes gesättigtes Alkyl, das durch ein
Oxy gebunden ist, gemeint. Beispiele für solche Alkoxygruppen (unter der
Annahme, dass die bezeichnete Länge
das besondere Beispiel umfasst) sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, Isobutoxy, tertiäres
Butoxy, Pentoxy, Isopentoxy, Hexoxy und Isohexoxy.
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Das
Negativ- oder Positiv-Zeichen in Klammern bezeichnet hier in der
Nomenklatur die Richtung, in der die Ebene von polarisiertem Licht
durch das bestimmte Stereoisomer gedreht wird.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung ist im US-Patent
5 552 412 offenbart.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird die Verwendung von (–)-cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
oder eines nicht-toxischen, pharmakologisch annehmbaren Säureadditionssalzes
oder Esters davon bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung
von Kolonkrebs bereitgestellt.
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Bevorzugt
ist die Verwendung von (–)-cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
in Form des D-Tartratsalzes.
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Der
Chemiker mit normalem Fachwissen wird erkennen, dass einige Verbindungen
dieser Erfindung ein oder mehrere Atome enthalten werden, die in
einer besonderen stereochemischen, tautomeren oder geometrischen
Konfiguration sind, wodurch Stereoisomere, Tautomere und Konfigurationsisomere
entstehen. Alle derartigen Isomere und Gemische davon sind in dieser
Erfindung eingeschlossen. Hydrate der Verbindungen dieser Erfindung
sind ebenfalls eingeschlossen.
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Teil
der Erfindung ist es auch, mehr als einen Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
zu verabreichen. Außerdem
kann ein Östrogen-Agonist/-Antagonist oder
Kombinationen von Östrogen-Agonisten/-Antagonisten
in Kombination mit anderen therapeutisch aktiven Verbindungen, insbesondere
Verbindungen, die zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Kolonkrebs
oder Katarakten eingesetzt werden, verabreicht werden. Die verschiedenen
Verbindungen können
in derselben Dosierungsform oder in verschiedenen Dosierungsformen
gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten verabreicht werden.
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Der
Gegenstand der Erfindung umfasst auch Isotopen-markierte Verbindungen,
die mit denen in der Formel (IA) angegebenen identisch sind, bei
denen aber ein oder mehrere Atome durch ein Atom mit einer Atommasse
oder einer Massenzahl ersetzt ist, die sich von der Atommasse oder
Massenzahl, die üblicherweise
in der Natur gefunden wird, unterscheidet. Beispiele für Isotope,
die in Verbindungen der Erfindung eingebaut werden können, umfassen
Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor,
Schwefel, Fluor und Chlor, z.B. 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F bzw. 38Cl. Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
Prodrugs davon und pharmazeutisch annehmbare Salze der genannten
Verbindungen oder der Prodrugs, die die vorstehend genannten Isotope
und/oder andere Isotope von anderen Atomen enthalten, liegen innerhalb
des Rahmens dieser Erfindung. Bestimmte Isotopen-markierte Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, z.B. solche, in die radioaktive Isotope, wie 3H und 14C, eingebaut
sind, sind in Arzneimittel- und/oder Substrat-Gewebeverteilungs-Assays einsetzbar.
Tritiierte, d.h., 3H-, und Kohlenstoff-14-,
d.h., 14C-Isotope sind wegen der Einfachheit
der Herstellung und Detektierbarkeit bevorzugt. Außerdem kann eine
Substitution mit schwereren Isotopen, z.B. Deuterium, d.h., 2H, bestimmte therapeutische Vorteile bieten,
die aus einer größeren metabolischen
Stabilität
resultieren, z.B. erhöhte
in vivo-Halbwertszeit oder reduzierte Dosierungsanforderungen, und
kann daher unter bestimmten Umständen
bevorzugt sein. Isotopen-markierte Verbindungen der Formel (IA)
der vorliegenden Erfindung und Prodrugs davon können im Allgemeinen hergestellt
werden, indem die Verfahren durchgeführt werden, die im US-Patent
5 552 412 ausgeführt
und/oder beispielhaft beschrieben sind, und indem ein leicht verfügbares Isotopen-markiertes
Reagens für
ein nicht-Isotopen-markiertes Reagens eingesetzt wird.
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Pharmazeutische
Chemiker werden leicht erkennen, dass physiologisch aktive Verbindungen, die
zugängliche
Hydroxygruppen haben, häufig
in Form von pharmazeutisch annehmbaren Estern verabreicht werden.
Die Literatur, die solche Verbindungen, z.B. Östradiol, betrifft, liefert
eine große
Zahl von Fällen
solcher Ester. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind
diesbezüglich
keine Ausnahme und können
wirksam als Ester, der an den Hydroxygruppen gebildet wurde, verabreicht
werden, genau wie es ein Fachmann der pharmazeutischen Chemie erwarten
würde.
Es wird angenommen, dass solche Ester metabolisch im Körper gespalten
werden, was zu der Verbindung mit einer freien Hydroxygruppe führt. Wie
es seit langem in der pharmazeutischen Chemie bekannt ist, ist es
möglich,
die Rate und Dauer der Wirkung der Verbindung durch geeignete Wahl
von Estergruppen einzustellen.
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Bestimmte
Estergruppen sind als Bestandteile der Verbindungen dieser Erfindung
bevorzugt. Die Verbindungen der Formel (IA) können an verschiedenen Positionen,
wie sie hierin oben definiert sind, Estergruppen enthalten, wobei
diese Gruppen als -COOR9 dargestellt werden,
R9 C1-C14-Alkyl, C1-C3-Chloralkyl,
C1-C3-Fluoralkyl,
C5-C7-Cycloalkyl, Phenyl
oder Phenyl, mono- oder disubstituiert mit C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy, Nitro, Chlor, Fluor oder
Tri(chlor oder -fluor)methyl, ist.
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Die
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung können aus der Verbindung selbst
oder einem ihrer Ester gebildet werden und umfassen die pharmazeutisch
annehmbaren Salze, die in der pharmazeutischen Chemie oft eingesetzt
werden. Beispielsweise können
Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, z.B. Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Iodwasserstoffsäure, Sulfonsäuren, einschließlich solchen
Mitteln, wie Naphthalinsulfonsäure,
Methansulfonsäure
und Toluolsulfonsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure,
Weinsäure,
Pyroschwefelsäure,
Metaphosphorsäure,
Bernsteinsäure,
Ameisensäure,
Phthalsäure, Milchsäure und
dergleichen, gebildet werden, wobei sie vorzugsweise mit Chlorwasserstoffsäure, Citronensäure, Benzoesäure, Maleinsäure, Essigsäure und
Propionsäure
gebildet werden.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, wie sie oben diskutiert
wurden, können
in Form von Säureadditionssalzen
verabreicht werden. Die Salze werden in zweckdienlicher Weise, wie
es in der organischen Chemie üblich
ist, gebildet, indem eine Verbindung der vorliegenden Erfindung
mit einer geeigneten Säure,
z.B. wie die oben beschriebenen, umgesetzt wird. Die Salze werden
schnell in hohen Ausbeuten bei moderaten Temperaturen gebildet und
werden oft hergestellt, indem die Verbindung bloß aus einer geeigneten Säurenwaschung
als Endschritt der Synthese isoliert wird. Die Salz-bildende Säure wird
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel oder wässrigen
organischen Lösungsmittel,
z.B. einem Alkanol, Keton oder Ester, gelöst. Wenn andererseits eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung in der freien Basenform gewünscht wird,
wird sie aus einem basischen Endwaschschritt nach der üblichen
Praxis isoliert. Eine bevorzugte Technik zur Herstellung von Hydrochloriden
besteht darin, die freie Base in einem geeigneten Lösungsmittel
aufzulösen
und die Lösung
gründlich,
wie über Molekularsieben,
zu trocknen, bevor Chlorwasserstoffgas durchperlen gelassen wird.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Salz
ist das D-(–)-Tartratsalz.
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Die
Dosis einer erfindungsgemäßen Verbindung,
die an einen Menschen zu verabreichen ist, ist ziemlich weit variierbar
und unterliegt der Beurteilung des behandelnden Arztes. Es sollte
betont werden, dass es notwendig sein kann, die Dosis einer Verbindung
einzustellen, wenn sie in Form eines Salzes, z.B. eines Laureats,
verabreicht wird, dessen Salz-bildende Gruppierung ein nennenswertes
Molekulargewicht hat. Der allgemeine Bereich wirksamer Verabreichungsraten
der Verbindungen ist etwa 0,001 mg/Tag bis etwa 100 mg/Tag. Ein
bevorzugter Bereich der Rate ist von etwa 0,01 mg/Tag bis 10 mg/Tag.
Natürlich
ist es oft praktisch, die tägliche
Dosis einer Verbindung in Portionen zu verschiedenen Uhrzeiten des
Tages zu verabreichen. Allerdings wird in einem gegebenen Fall die
Menge einer verabreichten Verbindung von solchen Faktoren, wie der
Löslichkeit
der aktiven Komponente, der verwendeten Formulierung und dem Verabreichungsweg,
abhängen.
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Der
Verabreichungsweg der Verbindungen dieser Erfindung ist nicht kritisch.
Es ist bekannt, dass die Verbindungen aus dem Verdauungskanal absorbiert
werden, und so ist es üblicherweise
bevorzugt, aus Gründen
der Zweckdienlichkeit eine Verbindung oral zu verabreichen. Allerdings
können
die Verbindungen gleichermaßen
wirksam perkutan oder als Suppositorien zur Absorption durch das
Rektum verabreicht werden, wenn dies in einem gegebenen Fall gewünscht ist.
Es können
alle üblichen
Typen an Zusammensetzungen verwendet werden, einschließlich Tabletten,
kaubare Tabletten, Kapseln, Lösungen,
parenterale Lösungen,
Pastillen, Suppositorien und Suspensionen. Zusammensetzungen werden
so formuliert, dass sie eine tägliche
Dosis oder eine zweckdienliche Fraktion einer täglichen Dosis in einer Dosierungseinheit
enthalten, welche eine einzelne Tablette oder Kapsel oder ein zweckdienliches
Volumen einer Flüssigkeit
sein kann.
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Im
Allgemeinen werden alle Zusammensetzungen nach Verfahren, die in
der pharmazeutischen Chemie üblich
sind, und durch solche Verfahren, die im US-Patent 5 542 412 ausgeführt und/oder
beispielhaft beschrieben sind.
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Kapseln
werden hergestellt, indem die Verbindung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel vermischt
wird und die geeignete Menge des Gemisches in Kapseln gefüllt wird.
Die üblichen
Verdünnungsmittel
umfassen inerte pulverförmige
Substanzen, z.B. Stärke
vieler verschiedener Arten, pulverförmige Cellulose, speziell kristalline
und mikrokristalline Cellulose, Zucker, wie z.B. Fructose, Mannit und
Saccharose, Kornmehle und ähnliche
essbare Pulver.
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Tabletten
werden durch direktes Verpressen, durch Nassgranulierung oder durch
Trockengranulierung hergestellt. Ihre Formulierungen enthalten üblicherweise
Verdünnungsmittel,
Bindemittel, Gleitmittel und Zerfallsmittel, wie auch die Verbindung.
Typische Verdünnungsmittel
umfassen z.B. verschiedene Stärketypen,
Lactose, Mannit, Kaolin, Calciumphosphat oder -sulfat, anorganische
Salze, z.B. Natriumchlorid, und pulverförmigen Zucker. Pulverförmige Cellulose-Derivate
sind ebenfalls nützlich.
Typische Tablettenbindemittel sind Substanzen, wie z.B. Stärke, Gelatine
und Zucker, wie Lactose, Fructose, Glucose und dergleichen. Natürliche und
synthetische Gummis sind ebenfalls zweckdienlich, einschließlich Akazia,
Alginate, Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidin und dergleichen.
Polyethylenglykol, Ethylcellulose und Wachse können auch als Bindemittel dienen.
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In
einer Tablettenformulierung kann ein Gleitmittel erforderlich sein,
um zu verhindern, dass die Tablette und Stempel in dem Formwerkzeug
kleben. Das Gleitmittel wird aus solchen glatten Feststoffen, wie
Talk, Magnesium- und Calciumstearat, Stearinsäure und hydrierten Pflanzenölen, ausgewählt.
-
Tablettenzerfallsmittel
sind Substanzen, die den Zerfall einer Tablette unter Freisetzung
einer Verbindung erleichtern, wenn die Tablette feucht wird. Diese
umfassen Stärken,
Tone, Cellulosen, Algine und Gummis, insbesondere Mais- und Kartoffelstärke, Methylcellulose,
Agar, Bentonit, Holzcellulose, gepulverten natürlichen Schwamm, Kationenaustauschharze,
Alginsäure,
Guargummi, Citruspulpe und Carboxymethylcellullose als Beispiele,
die ebenso wie Natriumlaurylsulfat eingesetzt werden können.
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Tabletten
werden oft mit Zucker als Aromamittel und Versiegelungsmittel oder
mit Film-bildenden Schutzmitteln überzogen, um die Auflösungseigenschaften
der Tablette zu modifizieren. Die Verbindungen können auch als Kautabletten
formuliert werden, indem große
Mengen an angenehm schmeckenden Substanzen, wie Mannit, in der Formulierung
verwendet werden, was auf dem Fachgebiet nun gut etabliert ist.
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Wenn
es gewünscht
wird, eine Verbindung als Suppositorium zu verabreichen, können die
typischen Grundlagen verwendet werden. Kakaobutter ist eine traditionelle
Suppositoriumsgrundlage, die durch Zusatz von Wachsen modifiziert
werden kann, um ihren Schmelzpunkt leicht zu erhöhen. Mit Wasser mischbare Suppositoriumgrundlagen,
die insbesondere Polyethylenglykole mit verschiedenen Molekulargewichten
umfassen, werden umfangreich eingesetzt.
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Die
Wirkung der Verbindungen kann durch eine geeignete Formulierung
verzögert
oder verlängert
werden. Beispielsweise kann ein langsam lösliches Pellet der Verbindung
hergestellt und in eine Tablette oder Kapsel eingearbeitet werden.
Die Technik kann verbessert werden, indem Pellets mit verschiedenen
unterschiedlichen Auflösungsgeschwindigkeiten
hergestellt werden und Kapseln mit einem Gemisch der Pellets gefüllt werden.
Tabletten oder Kapseln können
mit einem Film überzogen
werden, der sich einer Auflösung
für einen
vorhersagbaren Zeitraum widersetzt. Sogar die parenteralen Präparate können lang
wirkend gemacht werden, indem die Verbindung in öligen oder emulgierten Vehikeln
aufgelöst
oder suspendiert wird, welche dafür sorgen, dass sie sich nur
langsam im Serum löst.
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Der
Ausdruck "wirksame
Menge", wie er hierin
verwendet wird, meint eine Menge an Verbindung der Verfahren der
vorliegenden Erfindung, die fähig
ist, die Symptome der beschriebenen pathologischen Zustände zu behandeln.
Die spezifische Dosis einer erfindungsgemäßen Verbindung, die verabreicht
wird, wird natürlich
von den besonderen Umständen,
die den Fall umgeben, bestimmt werden; diese umfassen z.B. die verabreichte
Verbindung, den Verabreichungsweg, den Zustand des Subjekts und
die Schwere des pathologischen Zustands, der behandelt wird.
-
Topische
pharmazeutische und kosmetische Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
zu einer weiten Vielzahl von Produkttypen verarbeitet werden. Diese
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Lotionen, Cremes, Strandöle,
Gele, Stifte, Sprays, Salben, Pasten, Schäume und Kosmetika. Diese Produkttypen
können
mehrere Typen an Trägersystemen
umfassen, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Lösungen,
Emulsionen, Gele und Feststoffe. Die topischen pharmazeutischen
und kosmetischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die
als Lösungen
formuliert sind, umfassen typischerweise ein pharmazeutisch annehmbares
wässriges
oder organisches Lösungsmittel. Die
Ausdrücke "pharmazeutisch annehmbares
wässriges
Lösungsmittel" und "pharmazeutisch annehmbares
organisches Lösungsmittel" beziehen sich auf ein
Lösungsmittel,
das geeignet ist, darin den Östrogen-Agonist/-Antagonist gelöst zu haben,
und das akzeptable Sicherheitseigenschaften (z.B. Irritations- und
Sensibilisierungscharakteristika) besitzt. Diese Lösungen enthalten
von etwa 0,00001% bis etwa 20%, bevorzugter von etwa 0,001% bis
etwa 10%, des Östrogen-Agonist/-Antagonisten
und von etwa 80% bis etwa 99,999%, bevorzugter von etwa 90% bis
etwa 99,9%, eines annehmbaren wässrigen
oder organischen Lösungsmittels.
Wenn die topischen pharmazeutischen und kosmetischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung als Aerosol formuliert werden und als
Spray auf die Haut angewendet werden, wird einer Lösungszusammensetzung ein
Treibmittel zugesetzt. Beispiele für Treibmittel, die hierin verwendbar
sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, die chlorierten, fluorierten
und chlorfluorierten Kohlenwasserstoffe mit niedrigerem Molekulargewicht.
Eine vollständigere
Offenbarung von Treibmitteln, die hierin verwendbar sind, kann in
Sagarin, Cosmetics Science and Technology, 2. Ausgabe, Bd. 2, S.
443–465
(1972), gefunden werden. Topische pharmazeutische und kosmetische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen außerdem etwa
2% bis etwa 50% eines topischen pharmazeutischen und kosmetisch
annehmbaren Aufweichungsmittels. "Aufweichungsmittel", wie der Ausdruck hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Materialien, die für die Prävention oder Linderung von Trockenheit,
wie auch für
den Schutz der Haut, eingesetzt werden. Es ist eine weite Vielzahl
von geeigneten Aufweichungsmitteln bekannt und kann hierin verwendet werden.
Sagarin, Cosmetics Science and Technology, 2. Ausgabe, Bd. 1, S.
32–43
(1972), enthält
zahlreiche Beispiele für
geeignete Materialien. Beispiele von Klassen einsetzbarer Aufweichungsmittel
umfassen die Folgenden:
- 1. Kohlenwasserstofföle und -wachse.
Beispiele umfassen Mineralöl,
Petrolatum, Paraffin, Ceresin, Ozokerit, mikrokristallines Wachs,
Polyethylen und Perhydrosqualen.
- 2. Siliconöl,
z.B. Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, wasserlösliche und
alkohollösliche
Siliconglykol-Copolymere.
- 3. Triglyceridester, z.B. pflanzliche und tierische Fette und Öle. Beispiele
umfassen Castoröl,
Safloröl,
Baumwollsamenöl,
Maisöl,
Olivenöl,
Dorschlebertran, Mandelöl,
Avocadoöl,
Palmöl,
Sesamöl
und Sojabohnenöl.
- 4. Acetoglyceridester, z.B. acetylierte Monoglyceride.
- 5. Ethoxylierte Glyceride, z.B. ethoxyliertes Glycerylmonostearat.
- 6. Alkylester von Fettsäuren
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Methyl-, Isopropyl- und Butylester von
Fettsäuren
sind hierin besonders nützlich. Beispiele
von anderen einsetzbaren Alkylestern umfassen Hexyllaurat, Isohexyllaurat,
Isohexylpalmitat, Isopropylpalmitat, Decyloleat, Isodecyloleat,
Hexadecylstearat, Decylstearat, Isopropylisostearat, Diisopropyladipat,
Diisohexyladipat, Dihexyldecyladipat, Diisopropylsebacat, Lauryllactat,
Myristyllactat und Cetyllactat.
- 7. Alkenylester von Fettsäuren
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Beispiele umfassen Oleylmyristat,
Oleylstearat und Oleyloleat.
- 8. Fettsäuren
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Geeignete Beispiele umfassen Pelargonsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Isosterarinsäure, Hydroxystearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Ricinolsäure, Arachinsäure, Behensäure und
Erucasäure.
- 9. Fettalkohole mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Laurylalkohol,
Myristylalkohol, Cetylalkohol, Hexadexylalkohol, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Hydroxystearylalkohol, Oleylalkohol, Ricinoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol, wie auch 2-Octyldodecanol, sind
Beispiele für
zufriedenstellende Fettalkohole.
- 10. Fettalkoholether. Ethoxylierte Fettalkohole mit 10 bis 20
Kohlenstoffatomen umfassen Lauryl-, Cetyl-, Stearyl-, Isostearyl-,
Oleyl- und Cholesterinalkohol mit daran 1 bis 50 Ethylenoxidgruppen oder
1 bis 50 Propylenoxidgruppen gebunden.
- 11. Etherester, z.B. Fettsäureester
von ethoxylierten Fettalkoholen.
- 12. Lanolin und Derivate. Lanolin, Lanolinöl, Lanolinwachs, Lanolinalkohole,
Lanolinfettsäuren, Isopropyllanolat,
ethoxyliertes Lanolin, ethoxylierte Lanolinalkohole, ethoxyliertes
Cholesterin, propoxylierte Lanolinalkohole, acetyliertes Lanolin, acetylierte
Lanolinalkohole, Lanolinalkohollinoleat, Lanolinalkoholrecinoleat,
Acetat von Lanolinalkoholrecinoleat, Acetat von Lanolinalkoholrecinoleat,
Acetat von ethoxylierten Alkoholestern, Hydrogenolyseprodukte von
Lanolin, ethoxyliertes hydriertes Lanolin, ethoxyliertes Sorbitlanolin
und flüssige und
halbfeste Lanolinabsorptionsbasen sind typische Aufweichungsmittel,
die sich von Lanolin ableiten.
- 13. Mehrwertige Alkohole und Polyether-Derivate. Propylenglykol,
Dipropylenglykol, Polypropylenglykole 2000 und 4000, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Glykole,
Polyoxypropylen-Polyoxyethylen-Glykole, Glycerin, Sorbit, ethoxyliertes
Sorbit, Hydroxypropylsorbit, Polyethylenglykole 200–6000, Methoxypolyethylenglykole
350, 550, 750, 2000 und 5000, Poly[ethylenoxid]-Homopolymere (100.000–5.000.000),
Polyalkylenglykole und Derivate, Hexylenglykol (2-Methyl-2,4-pentandiol),
1,3-Butylenglykol, 1,2,6-Hexantriol, Ethohexadiol USP (2-Ethyl-3-hexandiol), C15-C18-Vizinalglykol
und Polyoxypropylen-Derivate von Trimethylolpropan sind Beispiele
für diesen
Fall der Materialien.
- 14. Mehrwertige Alkoholester. Ethylenglykol-mono- und -di-fettsäureester,
Diethylenglykol-mono- und -di-fettsäureester, Polyethylenglykol (200–6000)-mono-
und -di-fettsäureester,
Propylenglykol-mono- und -di-fettsäureester, Polypropylenglykol
2000-monooleat, Polypropylenglykol-2000-monostearat, ethoxyliertes
Propylenglykolmonostearat, Glycerylmono- und -di-fettsäureester,
Polyglycerin-poly-fettsäureester,
ethoxyliertes Glycerylmonostearat, 1,3-Butylenglykolmonostearat,
1,3-Butylenglykoldistearat, Polyoxyethylenpolyolfettsäureester,
Sorbitanfettsäureester
und Polyoxyethylen-Sorbitan-Fettsäureester sind zufriedenstellende
mehrwertige Alkoholester zur Verwendung hierin.
- 15. Wachsester, z.B. Bienenwachs, Walrat, Myristylmyristat und
Stearylstearat.
- 16. Bienenwachs-Derivate, z.B. Polyoxyethylensorbit-Bienenwachs.
Diese sind Rektionsprodukte von Bienenwachs mit ethoxyliertem Sorbit
mit variierendem Ethylenoxidgehalt, die ein Gemisch von Ether-Estern
bilden.
- 17. Pflanzenwachse, einschließlich Carnauba- und Candelilla-Wachs.
- 18. Phospholipide, z.B. Lecithin, und Derivate.
- 19. Sterole. Cholesterin und Cholesterinfettsäureester
sind Beispiele dafür.
- 20. Amide, z.B. Fettsäureamide,
ethoxylierte Fettsäureamide
und feste Fettsäurealkanolamide.
-
Besonders
nützliche
Aufweichungsmittel, die eine Hautkonditionierung bereitstellen,
sind Glycerin, Hexantriol, Butantriol, Milchsäure und ihre Salze, Harnstoff,
Pyrrolidoncarbonsäure
und ihre Salze, Aminosäuren,
Guanidin, Diglycerin und Triglycerin. Eine Lotion kann aus einem
Lösungsträgersystem hergestellt
werden. Lotionen umfassen typischerweise von etwa 0,00001% bis etwa
20%, vorzugsweise von etwa 0,001% bis etwa 10%, des Antifalten-Östrogen-Agonist/-Antagonisten;
von etwa 1% bis etwa 20%, vorzugsweise von etwa 5% bis etwa 10%
eines Aufweichungsmittels und von etwa 50% bis etwa 90%, vorzugsweise
von etwa 60% bis etwa 80%, Wasser. Ein anderer Produkttyp, der aus
einem Lösungsträgersystem
formuliert werden kann, ist eine Creme. Eine erfindungsgemäße Creme
umfasst etwa 0,00001% bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 0,001% bis
etwa 10% des Östrogen-Agonist/-Antagonisten;
etwa 5% bis etwa 50%, vorzugsweise etwa 10% bis etwa 20%, eines
Aufweichungsmittels und etwa 45% bis etwa 85%, vorzugsweise etwa
50% bis etwa 75% Wasser. Noch ein anderer Produkttyp, der aus einem
Lösungsträgersystem
formuliert werden kann, ist eine Salbe. Eine Salbe kann eine einfache Grundlage
aus Tier- oder Pflanzenölen
oder halbfesten Kohlenwasserstoffen (ölartig) umfassen. Salben können auch
Absorptionssalbengrundlagen umfassen, die Wasser unter Bildung von
Emulsionen absorbieren. Salbenträger
können
auch wasserlöslich sein.
Eine Salbe kann auch etwa 2% bis etwa 10% eines Aufweichungsmittels
plus etwa 0,1% bis etwa 2% eines Verdickungsmittels umfassen. Beispiele
für geeignete
Verdickungsmittel umfassen: Cellulose-Derivate (z.B. Methylcellulose
und Hydroxypropylmethylcellulose), synthetische Polymere mit hohem
Molekulargewicht (z.B. Carboxyvinylpolymer und Polyvinylalkohol),
Pflanzenhydrokolloide (z.B. Karayagummi und Traganthgummi), Tonverdickungsmittel
(z.B. kolloidales Magnesiumaluminiumsilicat und Bentonit) und Carboxyvinylpolymere
(CARBOPOL®,
verkauft von B. F. Goodrich Company; solche Polymere sind detailliert
im US-Patent Nr. 2 798 053 von Brown, erteilt am 2. Juli 1975, beschrieben).
Eine vollständigere
Offenbarung von Verdickungsmitteln, die hier einsetzbar sind, kann
in Segarin, Cosmetics, Science and Technology, 2. Auflage, Band
1, Bd. 1, S. 72–73 (1972),
gefunden werden. Wenn der Träger
als eine Emulsion formuliert wird, sind etwa 1% bis etwa 10%, vorzugsweise
etwa 2% bis etwa 5%, des Trägersystems
Emulgiermittel. Emulgiermittel können
nicht-ionisch, anionisch oder kationisch sein. Geeignete Emulgiermittel
sind z.B. in McCutcheon's
Detergents and Emulsifiers, Nordamerika-Ausgabe, Seiten 317–324 (1986)
beschrieben. Bevorzugte Emulgiermittel sind anionisch oder nicht-ionisch,
obgleich auch andere Typen verwendet werden können.
-
Lotionen
und Cremes können
als Emulsionen und auch Lösungen
formuliert werden. Typischerweise umfassen solche Lotionen etwa 0,00001%
bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 0,0001% bis etwa 10%, Östrogen-Agonist-/Antagonist;
etwa 1% bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 5% bis etwa 10%, eines Aufweichungsmittels;
etwa 25% bis etwa 75%, vorzugsweise etwa 45% bis etwa 95%, Wasser
und etwa 0,1% bis etwa 10%, vorzugsweise etwa 0,5% bis etwa 5%,
eines Emulgiermittels. Solche Cremes würden typischerweise etwa 0,00001% bis
etwa 20%, vorzugsweise etwa 0,0001% bis etwa 10%, Östrogen-Agonist/-Antagonist;
etwa 1% bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 5% bis etwa 10%, eines Aufweichungsmittels;
etwa 20% bis etwa 80%, vorzugsweise etwa 30% bis etwa 70%, Wasser
und etwa 1% bis etwa 10%, vorzugsweise etwa 2% bis etwa 5%, eines
Emulgiermittels umfassen.
-
Einzelemulsions-Hautpflegepräparate,
z.B. Lotionen und Cremes, vom Öl-in-Wasser-Typ und Wasser-in-Öl-Typ sind
auf dem kosmetischen Gebiet gut bekannt und in der vorliegenden
Erfindung nützlich.
Mehrphasen-Emulsionszusammensetzungen, z.B. der Wasser-in-Öl-in-Wasser-Typ, sind in der
vorliegenden Erfindung ebenfalls einsetzbar. Im Allgemeinen enthalten
solche Ein- oder Mehrphasen-Emulsionen Wasser, Aufweichungsmittel
und Emulgiermittel als essentielle Ingredientien. Dreifache Emulsionsträgersysteme
umfassen eine Öl-in-Wasser-in-Silicon-Fluidemulsionszusammensetzung
und sind in der vorliegenden Erfindung ebenfalls einsetzbar.
-
Ein
anderes Emulsionsträgersystem,
das in den topischen pharmazeutischen und kosmetischen Zusammensetzungen
der Erfindung einsetzbar ist, ist ein Mikroemulsionsträgersystem.
Ein deratiges System umfasst vorzugsweise etwa 9% bis etwa 15% Squalan;
etwa 25% bis etwa 40% Siliconöl;
etwa 8% bis etwa 20% eines Fettalkohols; etwa 15% bis etwa 30% Polyoxyethylensorbitanmonofettsäure (im Handel
verfügbar
unter der Warenbezeichnung Tweens) oder andere nicht-ionische Verbindungen und
etwa 7% bis etwa 20% Wasser. Dieses Trägersystem wird mit etwa 0,00001%
bis etwa 10% Östrogen-Agonist/-Antagonist
kombiniert.
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Wenn
die topischen pharmazeutischen und kosmetischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung als ein Gel oder ein kosmetischer Stift formuliert
werden, wird eine geeignete Menge eines Verdickungsmittels – wie oben
offenbart – zu
einer Creme- oder Lotionformulierung gegeben. Die topischen pharmazeutischen
und kosmetischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
als Make-up-Produkte, z.B. Grundierungen, formuliert werden. Grundierungen
sind auf Lösungs- oder
Lotionsbasis mit geeigneten Mengen an Verdickungsmitteln, Pigmenten
und Riechstoff. Die topischen pharmazeutischen und kosmetischen
Zusammensetzungen der Erfindung können zusätzlich zu den vorstehend genannten
Komponenten eine weite Vielzahl von zusätzlichen öllöslichen Materialien und/oder
wasserlöslichen
Materialien, die üblicherweise
in topischen Zusammensetzungen eingesetzt werden, in ihren etablierten
Konzentrationen enthalten. Es können
auch verschiedene wasserlösliche Materialien
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorliegen. Diese umfassen Feuchthaltemittel, z.B. Glycerin, Sorbit,
Propylenglykol, alkoxylierte Glucose und Hexantriol, Ethylcellulose,
Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Pflanzengummis und Tone,
z.B. VEEGUM® (Magnesiumaluminiumsilicat,
R. T. Vanderbilt, Inc.); Proteine und Polypeptide, Konservierungsmittel,
wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester von Hydroxybenzoesäure (Parabens®-Mallinckrodt
Chemical Corporation), EDTA, Methylisothiazolinon und Imidazolidinylharnstoffe
(Germall 115® – Sutton
Laboratories); und ein alkalisches Mittel, z.B. Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid, um, wenn es gewünscht wird, einen Teil der
Fettsäuren
oder Verdickungsmittel, die vorliegen können, zu neutralisieren. Außerdem können die topischen
Zusammensetzungen hierin herkömmliche kosmetische
Adjuvantien, z.B. Farbstoffe, Opazifierungsmittel (z.B. Titandioxid),
Pigmente und Parfums enthalten. Die topischen pharmazeutischen und
kosmetischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
eine sichere und wirksame Menge eines die Penetration verstärkenden
Mittels enthalten. Eine bevorzugte Menge eines die Penetration verstärkenden
Mittels ist etwa 1% bis etwa 5% der Zusammensetzung. Andere herkömmliche
Hautpflegeprodukt-Additive können
auch in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sein. Z.B. können
Collagen, Hyaluronsäure,
Elastin, Hydrolysate, Primelöl,
Jojobaöl,
epidermaler Wachstumsfaktor, Sojabohnensaponine, Mucopolysaccharide
und Gemische davon verwendet werden. In den Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können
auch verschiedene Vitamine enthalten sein. Beispielsweise können Vitamin
A und Derivate davon, Vitamin B2, Biotin, Pantothensäure, Vitamin
D und Gemische davon verwendet werden.
-
"Kosmetisch annehmbare" Vehikel und Formulierungen
beziehen sich auf Vehikel und Formulierungen, die ohne unangemessene
Toxizität,
Reizung, allergische Reaktion und dergleichen verwendet werden können.
-
Auf
der Basis des Lesens der vorliegenden Beschreibung und Ansprüche werden
einem Fachmann bestimmte Modifikationen der Zusammensetzungen und
Verfahren, die hierin beschrieben werden, einfallen. Die angefügten Ansprüche sollen
diese Modifikationen mit umfassen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Östrogenrezeptor-Bindung
-
Östrogen-
und Östrogen-Agonist/-Antagonist-Bindungsaffinität wurde
nach dem folgenden Protokoll gemessen:
cDNA-Klonierung von
humanem ERα:
Die codierende Region von humanem ERα wurde durch RT-PCR aus humaner
Bruskrebszell-mRNA kloniert, wobei ExpandTM High
Fidelity-PCR-System nach den Anweisungen des Herstellers (Boehringer-Mannheim, Indianapolis,
IN) verwendet wurde. PCR-Produkte wurden in pCR2.1 TA Cloning Kit
(Invitrogen, Carlsbad, CA) kloniert und sequenziert. Jede Rezeptor-codierende
Region wurde in den Säuger-Expressionsvektor
pcDNA3 (Invitrogen, Carlsbad, CA) subkloniert.
-
Säugerzellexpression.
Rezeptorproteine wurden in 293T-Zellen überexprimiert. Diese Zellen, die
von HEK293-Zellen (ATCC, Manassas, VA) stammen, wurden so genetisch
verändert,
dass sie in stabiler Weise T-Antigen exprimieren und daher Plasmide,
die einen SV40-Replikationsursprung
enthalten, in hohen Kopienzahlen replizieren können. 293T-Zellen wurden entweder
mit hERα-pcDNA3
oder hERβ-pcDNA3
unter Verwendung von Lipofectamin, wie es vom Hersteller (Gibco/BRL,
Bethesda, MD) beschrieben ist, transfiziert. Zellen wurden in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS) mit 0,5 mM EDTA 48 h nach Transfektion geerntet. Zellpellets
wurden einmal mit PBS/EDTA gewaschen. Lysate ganzer Zellen wurden
durch Homogenisierung in TEG-Puffer (50 mM Tris pH 7,4, 1,5 mM EDTA,
50 mM NaCl, 10% Glycerin, 5 mM DTT, 5 μg/ml Aprotinin, 10 μg/ml Leupeptin,
0,1 mg/ml Pefabloc) hergestellt, wobei ein Dounce Homogenizer verwendet
wurde. Extrakte wurden mit 100.000 × g für 2 h bei 4°C zentrifugiert, und die Überstände wurden
gesammelt. Die Gesamtproteinkonzentrationen wurden unter Verwendung des
BioRad-Ragenses (BioRad, Hercules, CA) bestimmt.
-
Kompetitionsbindungsassay.
Die Fähigkeit verschiedener
Verbindungen, [3H]-Östradiolbindung zu inhibieren,
wurde durch einen Kompetitionsbindungsassay unter Verwendung von
Dextran-beschichteter Kohle gemessen, wie es in der Literatur beschrieben
ist (Leake RE, Habib F 1987, Steroid hormone receptors: assay and
characterization. In: B. Green und R. E. Leake (Hrsg.). Steroid
Hormones a Practical Approach. IRL Press Ltd., Oxford. 67–92). 293T-Zellextrakte, die
entweder hERα oder
hERβ exprimieren,
wurden in Gegenwart steigender Konzentrationen an Kompetitor und
einer festgelegten Konzentration an [3H]-Östradiol
(141 μCi/mmol,
New England Nuclear, Boston, MA) in 50 mM TrisHCl pH 7,4, 1,5 mM
EDTA, 50 mM NaCl, 10% Glycerin, 5 mM DTT, 0,5 mg/ml β-Lactoglobulin
in einem Endvolumen von 0,2 ml inkubiert. Alle Kompetitoren wurden in
Dimethylsulfoxid gelöst.
Die Endkonzentration an Rezeptor war 50 pM mit 0,5 nM [3H]-Östradiol.
Nach 16 h bei 4°C
wurde Dextran-beschichtete Kohle (20 μl) zugesetzt. Nach 15 min bei
Raumtemperatur wurde die Kohle durch Zentrifugation entfernt, und
der im Überstand
vorhandene radioaktive Ligand wurde durch Szintillationszählung gemessen.
Alle Reagentien wurden von Sigma (St. Louis, MO) erhalten, wenn
nichts anderes angegeben ist.
-
Die
Bindungsaffinität
von (–)-cis-6-Phenyl-5-[4-(2-pyrrolidin-1-yl-ethoxy)phenyl]-5,6,7,8-tetrahydronaphthalin-2-ol
(PPTN) und 17β-Östradiol wurde
unter Verwendung eines rekombinanten humanen Ostrogenrezeptors (ER)
gemessen. 1 zeigt die Resultate eines
Bindungsexperiments, in dem festgestellt wurde, dass die Bindung
von PPTN ähnlich
der von 17β-Ostradiol
war.
-
Beispiel 4: Stickoxid-Bildung
durch kultivierte Endothelzellen
-
NO-Bildung
wird durch Bestimmung des intrazellulären cyclischen GMP in kultivierten
Endothelzellen beurteilt, wohingegen eine Freisetzung von NO aus
diesen Zellen durch den stimulatorischen Effekt von NO auf die Aktivität von löslicher
Guanylylcyclase gemessen wird (Lückhoff
et al., Br J Pharmacol, 95: 189, (1988); Wierner et al., Hypertension,
18: 558, (1991); Linz et al., J Mol Cell Cardiol, 24: 909, (1992)).
-
Rinder-
oder Schweineaorta wird erhalten, und Endothelzellen werden durch
Verdau mit Dispase isoliert. Die Zellen werden auf Platten mit 6
oder 24 Vertiefungen ausgesät
und zur Konfluenz wachsen gelassen. Dulbeccos modifiziertes Eagle's/Ham's F-12-Medium, das
20% fötales
Kälberserum
enthält,
wird mit Penicillin (10 U/ml), Streptomycin (10 mg/ml), L-Glutamat
(1 mM/l), Glutathion (5 mg/ml) und L(+)-Ascorbinsäure (5 mg/ml)
ergänzt.
-
Es
werden Primärkulturen
von Endothelzellen verwendet. Nach Entfernung des Kulturmediums durch
Absaugen wird die Monolayer zweimal mit 2 ml HEPES-Tyrode's Lösung (37°C) gewaschen.
Danach werden die Zellen für
15 min bei 37°C
mit 3-Isobutyl-1-methylxanthin (IBMX), (10–4 M),
vorinkubiert. Nach dieser Zeit werden Verbindungen oder Lösungsmittel
zugesetzt. Nach vorbestimmten Zeiträumen wird das Inkubationsmedium
schnell entfernt. Die Zellen werden dann unverzüglich mit 0,6 ml 6%iger Trichloressigsäure extrahiert
und mit einem Gummischaber abgekratzt. Die Zellsuspension wird für 10 s mit
Ultraschall behandelt, bevor sie für 5 min bei 4.000 g zentrifugiert
wird. Die Überstände werden mit
vier Volumina von mit Wasser gesättigtem
Diethylether extrahiert, und die Proben werden bis zur Analyse gefroren
(–20°C). Die Proteingehalte
der Proben werden gemäß Lowry
et al. (J Biol Chem, 193: 265, (1951)) gemessen. Cyclisches GMP
kann in den acetylierten Proben nach verschiedenen Methoden bestimmt
werden (Heath et al., Which Cyclic GMP Assay? in Moncada, S., et
al., (Herausg.) The Biology of Nitric Oxide: 2 Enzymology Biochemistry
and Immunology. Portland Press, London, S. 98, 1992), z.B. unter
Verwendung eines im Handel erhältlichen
Radioimmunoassays (New England Nuclear). Der Gehalt an cyclischem
GMP wird als Picomol GMP pro Milligramm Protein ausgedrückt.
-
Die
Freisetzung von NO aus Endothelzellen wird auf der Basis des stimulatorischen
Effekts von NO auf die Aktivität
von löslicher
Guanylylcyclase (gereinigt aus Rinderlunge) (Gerzer et al., Eur
J Biochem 116: 479, (1981)) analysiert. Die Aktivität des Enzyms
wird als Bildung von cyclischem [32P]GMP aus α-[32P]GTP bestimmt. Reaktionen werden in einem
Reaktionsgemisch durchgeführt,
das 30 mM Triethanolamin·HCl
(pH 7,4), 1 mM reduziertes Glutathion, 4 mM MgCl2,
1 mM CGMP und 0,1 mg/ml Rinder-g-Globulin (Gesamtvolumen von 0,18
ml) enthält,
und zwar bei 37°C
in Gegenwart von α-[32P]GTP (0,03 mM; 0,2 mCi) und löslicher
Guanylylcyclase (4 mg). Zehn ml-Proben werden schnell in das Reaktionsgemisch
transferiert. Eine enzymatische Bildung von cGMP wird für 60 s ablaufen
gelassen und dann durch Zusatz von 450 ml Zinkacetat (120 mM) und 500
ml Natriumcarbonat (120 mM) gestoppt. Eine vollständige Inhibierung
der cGMP-Bildung kann durch Vorinkubation der Monolayer für 30 min
mit dem stereospezifischen Inhibitor der NO-Synthase, NG-Nitro-L-arginin,
erreicht werden.
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Zeit-Antwort-Kurven
und Dosis-Antwort-Kurven werden nach Zusatz der Östrogen-Agonisten/-Antagonisten der vorliegenden
Erfindung erhalten. Die Daten werden als Mittelwerte ± SEM von cGMP
(pmol/mg Protein) oder Guanylylcyclase-Aktivität (nmol/mg/min) angegeben.