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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Verglasungen und insbesondere
die Verbindung von Verglasungselementen wie Träger, Versteifungen, Querverstrebungen
und Pfeiler.
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Auf
verschiedenen Gebieten, aber insbesondere auf dem Gebiet des Bauwesens,
ist die Realisierung von Verglasungselementen auf die Abmessungen
beschränkt,
mit denen das Grundmaterial zur Verfügung steht, welches das Floatglas
bildet, wobei im Allgemeinen eine Produktionsanlage für Floatglas
Glasscheiben liefert, deren größte Abmessung
auf etwa 6 Meter begrenzt ist.
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Wenn
die Herstellung eines Glasteils mit größeren Abmessungen gewünscht wird,
ist es unerlässlich, einen
Zusammenbau aus mehreren einzelnen Elementen zu realisieren, um
ein Ganzes mit der gewünschten Größe zu bilden.
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Eine
erste Ausführungsform
von Verbindungsteilen beruht auf dem Prinzip des Festklemmens: Zwei Verglasungselemente
werden zwischen zwei Spannplatten unter Einfügen einer Reibzwischenlage
festgeklemmt. Diese Lösung
hat einen Nachteil in ästhetischer
Hinsicht, da das Verbindungsteil in der Transparenz des Glases eine
Unterbrechung verursacht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Verglasungselemente, in welchen Bohrungen angebracht worden
sind, mittels Verbindungsteilen, die in diese Bohrungen eingefügt werden
und sich in Verbindung mit der Dicke des Glases befinden, verbunden.
Ein Beispiel für
eine solche Verbindung ist insbesondere in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 887 484 beschrieben.
Die Verglasungselemente werden immer noch von relativ feinen Teilen
aufgenommen, die sich mit jeder Seite dieser Elemente in Berührung befinden
und deren Aufgabe es nicht ist, die Elemente festzuspannen, sondern
die Ausrichtung der Elemente zu erlauben, um mögliche Verschiebungen bei der
Bohrung der Löcher
zu kompensieren. Es gelingt so, die Durchsicht durch das Verglasungselement
zu verbessern, wobei aber immer noch eine optische Irritation bleibt.
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In
dem Dokument FR-A-2 314 322 ist die Außenwand eines Stahlskelettbaus
beschrieben, die aus Glasbausteinen besteht.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein ästhetischeres Verbindungssystem
vorzuschlagen, von welchem die Durchsicht durch die Verglasungselemente
so wenig wie möglich
beeinträchtigt
wird, selbstverständlich
ohne dabei die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Verbindung zu
verschlechtern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst,
indem eine mechanische Verbindung mit einer Kraftübertragung
parallel zur Mittenebene des Glases, welche die Kräfte durch
die Kante des Verglasungselementes ableitet, auf die Art und Weise
des Zusammenbaus der Teile eines Puzzles hergestellt wird.
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Dazu
hat die Erfindung eine aneinander anstoßende Verbindung von im Wesentlichen
flachen Verglasungselementen wie insbesondere Träger-, Versteifungs- oder Querverstrebungselementen
zum Gegenstand, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Verglasungselemente
jeweils an den Rändern
mindestens einen vorstehenden und/oder vertieften Abschnitt aufweisen,
der coplanar mit einem vertieften und/oder vorstehenden Abschnitt
mit komplementärer
Form zusammenwirkt.
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Dabei
ist erfindungsgemäß unter "im Wesentlichen flach" zu verstehen, dass
das Verglasungselement eine Ausdehnung in mindestens einer Dimension
und vorzugsweise in zwei Dimensionen aufweist, die viel größer als
diejenige in der (den) übrigen
Dimension(en) ist (sind). Somit ist das Verglasungselement vorzugsweise eine
Scheibe oder Platte, kann aber auch ein Träger oder Pfeiler sein, dessen
Oberfläche(n)
gewölbt
sein kann (können),
aber für
welche mindestens eine Mittenebene definiert werden kann. Als Kante
wird die Umfangsfläche
bezeichnet, welche die Dicke des Elements umgibt.
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Die
Bezeichnung "coplanar" bedeutet, dass ein
vorstehender Abschnitt in einen vertieften Abschnitt derart eingreift,
dass sich eine im Wesentlichen ununterbrochene Oberfläche bildet,
die sich in oder parallel zu der Mittenebene erstreckt.
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Unter "komplementärer Form" ist zu verstehen,
dass sich ein vorstehender Abschnitt in einen vertieften Abschnitt,
entweder mit der Möglichkeit
eines vollständig
kontinuierlichen Kontakts der Ränder,
die so einander gegenüber
angeordnet werden, oder mit der Möglichkeit eines auch punktuellen
Kontakts über
einen wesentlichen Teil der Ränder
einfügt.
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Der
erfindungsgemäße Zusammenbau
ist derart, dass sich die Verbindung zwischen den Verglasungselementen
nur durch die Bewegung der Abschnittsteile aus der Ebene der Verglasungselemente
heraus, d.h. quer zur Mittenebene der Verglasungselemente, lösen lässt.
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In
einer ersten Ausführungsform
wirkt ein vorstehender Abschnitt eines Verglasungselementes mit dem
vertieften Abschnitt des angrenzenden Verglasungselementes zusammen.
Von der Verbindung, die aus dem Ineinanderfügen von zwei Glasformen resultiert,
wird das ästhetische
Problem, das der Erfindung zugrunde liegt, perfekt gelöst.
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Entsprechend
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verbindungsteil, das die geeigneten Abschnitte enthält, zwischen
den Verglasungselementen eingefügt.
Ein solches Verbindungsteil kann aus verschiedenen Materialien bestehen,
insbesondere aus Glas, Metall, Holz oder einem Verbundmaterial.
Dabei ist aus Gründen
der optischen Kontinuität
mit den Verglasungselementen Glas bevorzugt, wobei jedoch auch andere
Materialien zum Einbau eines gewünschten
Musters in das Ganze verwendet werden können.
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Von
dem erfindungsgemäßen Zusammenbau
wird nicht nur ein sehr ästhetisches
neues Aussehen bereitgestellt, sondern er erlaubt außerdem die
Herstellung sehr wirksamer Verbindungen, von welchen keine übermäßigen Spannungen
in das Glas eingeleitet werden.
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In
dieser Beziehung ist es bevorzugt, dass die Abschnitte Linien ohne
winkelige Punkte folgen. Es hat sich gezeigt, dass solche winkelige
Punkte der Ort von Spannungskonzentrationen sein können, die
in der Lage sind, ein Zerbrechen des Glases zu verursachen. Deshalb
folgen die Abschnitte vorteilhafterweise wenigstens teilweise gekrümmten Linien.
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Vorzugsweise
haben die Abschnitte die Form von gekrümmten Linien, die aus der Verbindung
von mindestens drei gekrümmten
Teilen (insbesondere von Kreis und/oder Ellipse) bestehen, deren
Krümmungsmitte
sich abwechselnd auf der einen oder der anderen Seite des Randes
des Verglasungselementes befindet. Dabei ist die Anzahl der Kreis-
oder Ellipsenteile variabel, insbesondere in Abhängigkeit von der Länge der miteinander
zu verbindenden Ränder.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
hat jeder Kurventeil einen Kurvenradius von 10 bis 100 mm, und insbesondere
hat jeder Kreis- oder Ellipsenteil einen Kurvenradius von 10 bis
80 mm.
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Im
Allgemeinen bleibt der Boden des vorstehenden/vertieften Abschnitts
parallel zur Kante der Verglasungselemente, wobei es jedoch auch
möglich
ist, dass diese Abschnitte einem vorstehenden und/oder vertieften
Profil in der Dicke des Verglasungselementes folgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird zwischen den Abschnitten mit komplementärer Form ein Zwischenmaterial
angeordnet.
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Dieses
Zwischenmaterial kann einen unterschiedlichen Charakter haben und
insbesondere ein Metallband, beispielsweise aus Aluminium, ein Schaum,
ein Klebstoff, ein Mörtel,
ein harter Kunststoff oder dergleichen sein. Dieses Material kann
gegebenenfalls gefärbt
oder es kann behandelt sein, um bei der Realisierung eines deko rativen
Musters an der Verbindung ein bestimmtes Aussehen zu verdecken.
Ein Klebstoff kann bevorzugt sein, da er zu der Verbindung eine
zusätzliche
Komponente hinzufügt.
Es stehen farblose oder im Wesentlichen farblose Klebstoffe zur
Verfügung,
die dem Glasaufbau den Eindruck einer perfekten Kontinuität verleihen.
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Entsprechend
einer interessanten Ausführungsform
haftet das Zwischenmaterial nicht an einem der komplementären Abschnitte
an, und es wird keine Klebverbindung zwischen diesen Abschnitten
realisiert, sondern im Gegenteil ein relatives Gleiten eines Elements
auf dem anderen ermöglicht.
In dem Fall, in welchem ein Klebstoff verwendet wird, kann dies
durch ein Material, das ausgewählt
wird, damit es keine Haftung auf dem Verglasungsmaterial oder dem
Verbindungsteil hat, und/oder durch eine Antihaftbeschichtung, die
auf dem Boden des Abschnitts des Verglasungselements oder des Verbindungsteils
vorgesehen ist, erreicht werden.
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Für die Steifigkeit
der Verbindung ist es vorteilhaft, dass das Zwischenmaterial eine
Shore-Härte
A von etwa 60 bis 95 und insbesondere 70 bis 85 aufweist. Beispielhaft
sind Klebstoffe vom Typ Epoxidharz, Polyurethan, Cyanoacrylat oder
auch vom lichtaushärtbaren
Typ wie modifiziertes Acrylat zu nennen. Bei einem aus Mörtel bestehenden
Zwischenmaterial ist die von HILTI vertriebene Dichtung HILTI HY50
geeignet. Es kann auch als harter Kunststoff ein Polycarbonat verwendet
werden.
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Wie
weiter oben erwähnt,
können
sich die vorstehenden und die vertieften Formen perfekt kontinuierlich
den Rand eines Verglasungselementes entlang anschmiegen, sie können sich
jedoch, insbesondere aus Gründen
der Bearbeitungstoleranzen der Abschnitte, die sie bilden, auch
nicht perfekt anschmiegen. Das Zwischenmaterial kann dann verwendet
werden, um das Spiel zwischen den komplementären Abschnitten über die
gesamte Länge
der Abschnitte vollständig
auszufüllen.
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In
einer Abwandlung kann das Zwischenmaterial das Spiel zwischen den
Abschnitten diskontinuierlich ausfüllen. So kann es beispielsweise
aus Klebstoffstiften be stehen, die an kritischen Stellen angeordnet
sind, an welchen die Lastkonzentration relativ stärker als
woanders ist, wobei ihre Funktion dann darin besteht, die Kräfte in der
gesamten Verglasung besser zu verteilen. Anstelle von Klebstoffstiften
können
in dem Spiel Verkeilungsteile, insbesondere aus Kautschuk oder Aluminium,
angeordnet werden, die mittels Schrauben oder dergleichen mit einem
in Abhängigkeit
von den lokalen Spannungen festgelegten Drehmoment angezogen werden.
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Es
kann auch ein Zwischenmaterial wie ein Rollenlager verwendet werden,
das geeignet ist, eine kontrollierte Drehbewegung der Verglasungselemente
in ihrer Ebene zu ermöglichen.
Diese Möglichkeit
kann genutzt werden, um einen Hochpunkt für die Befestigung eines Verglasungselements
an der Tragkonstruktion eines Bauwerks zu bilden, wobei das Verglasungselement
frei ist, in seiner Ebene um diesen Hochpunkt zu schwenken. Diese
Abwandlung der Verbindung eines Verglasungselements mit einem Nicht-Verglasungselement
bildet einen speziellen erfindungsgemäßen Gegenstand.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
ist geeignet für
Verglasungselemente aus vorgespanntem, ausgehärtetem oder im Kühlofen abgekühltem monolithischem
Glas oder einem Verbundglas, das sich aus mindestens zwei Glasscheiben
zusammensetzt, die über
eine haftfähige
Zwischenfolie fest miteinander verbunden sind.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
mit Verbundglas besteht darin, das Ineinanderfügen der Formen auf den zwei
Seiten des Verbundglases umzukehren. So ist eine erste Seite des
Verbundglases eine Glasscheibe, deren Rand einen vorstehenden Abschnitt
aufweist, und die zweite Seite eine Glasscheibe, deren Rand einen vertieften
Abschnitt aufweist.
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Eine
andere Ausführungsform
umfasst die Verbindung durch vorstehende/vertiefte Abschnitte auf
nur einer Seite des Verbundglases und ein einfaches Anstoßen ohne
Abschnitte (gegebenenfalls über
ein Zwischenmaterial, insbesondere eine Dichtung oder einen Klebstoff)
auf der anderen Seite des Verbundglases.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
erlaubt es, alle Kräfte,
die auf die Umfangsfläche
der Verglasung einwirken, aufzunehmen. Dabei kann es bei bestimmten
speziellen Verwendungen angezeigt sein, zusätzliche Verbindungsteile hinzuzufügen, insbesondere,
um quer zur Ebene des Glases wirkende Kräfte aufzunehmen, wie, um einem
Durchbiegen entgegenzuwirken. So kann eine erfindungsgemäße Verbindung
außerdem
komplementäre
Befestigungsmittel, insbesondere in Form von Verbindungsblechen,
die den aneinander anstoßenden
Bereich einfassen, umfassen. Da diese komplementären Mittel nur einen Teil der
Kräfte
aufnehmen müssen,
können
die entsprechenden Bauteile sehr diskret und demzufolge unter ästhetischen
Gesichtspunkten zufriedenstellend sein.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
erlaubt es, verschiedene Konstruktionen mit Blockierung von einem
oder zwei Translationsfreiheitsgraden in der Ebene der Verglasungselemente
zu realisieren.
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Eine
vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsform
besteht in der Verbindung von Verglasungselementen, die auf der
Kante oder der Umfangsfläche
angeordnet werden, insbesondere, um eine Versteifung oder ein Wandelement
zu bilden. Die mechanische Verbindung, die von den komplementären Abschnitten
sichergestellt wird, ist in der Lage, mechanischen Beanspruchungen
in der Mittenebene der Verglasungselemente mit Übertragung der Kraftelemente,
die sowohl eine vertikale Komponente (Gewicht der Verglasungselemente)
als auch eine seitliche Komponente (Übertragung der Druck/Unterdruck-Kräfte, denen
eine Fassade unterliegt, auf die Versteifung) besitzen, durch die
Umfangsfläche
zu widerstehen.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
erlaubt so die Realisierung von selbststabilen und selbsttragenden senkrechten
oder gegebenenfalls geneigten Verglasungen, die von Verglasungselementen
gebildet werden, die auf der Kante angeordnet und in einer vertikalen,
aber auch horizontalen Richtung miteinander verbunden sind.
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Die
Möglichkeit,
dass zwischen den Verglasungselementen ein Spiel bleiben kann, macht
die Verbindung für
erdbebensichere und/oder Konstruktionen mit gewährleisteter Widerstandsfähigkeit
im Brandfall verwendbar.
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Weitere
erfindungsgemäße Merkmale
und Einzelheiten werden anhand der folgenden speziellen Beschreibung
unter Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Zeichnungen näher erläutert, wobei
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1 eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Verbindung
von Verglasungselementen zur Bildung einer Versteifung zeigt und
die
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2 und 3 verschiedene
Abschnittsformen zeigen und
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4 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
mit Verbindungsteilen mit vorstehenden Abschnitten,
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5 eine
Abwandlung der Realisierung des Zusammenwirkens komplementärer Abschnitte,
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6 eine
andere Abwandlung der Realisierung eines Verbindungsteils mit vertieftem
Abschnitt und
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7 eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
mit Verglasungselementen aus Verbundglas
zeigt.
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Dazu
ist festzustellen, dass aus Gründen
der Verdeutlichung die verschiedenen Elemente der gezeigten Objekte
nicht notwendigerweise maßstäblich wiedergegeben
sind.
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In 1 ist
eine Seitenansicht einer insbesondere gläsernen Fassade 1 gezeigt,
hinter welcher eine Versteifung oder Querverstrebung 2 angeordnet
ist, die aus Verglasungselementen 3, 4, 5 hergestellt
ist. Ein oberes Verglasungselement 3 ist an einer oberen
Ebene 6 der Tragkonstruktion und ein unteres Verglasungselement 5 ist
an einer unteren Ebene 7 der Tragkonstruktion durch hier
nicht im Einzelnen gezeigte Mittel befestigt. Die Verbindung der
Querverstrebung 2 mit der Fassade 1 ist sehr schematisch
durch die Verbindungsteile 8 dargestellt.
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Die
Verglasungselemente 3, 4, 5 werden von
Platten gebildet, die aus einem gegebenenfalls gefärbten, transparenten
oder opaken im Kühlofen
abgekühlten,
ausgehärteten
oder vorgespannten monolithischem Glas bestehen können.
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Die
aneinander anstoßende
Verbindung von Element 3 mit Element 4 wird wie
folgt hergestellt.
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Der
untere Rand 9 des Verglasungselements 3 weist
einen vertieften Abschnitt 10 auf, der einer näherungsweise
pilzförmigen
gekrümmten
Linie folgt, die aus der Verbindung eines ersten Kreisabschnitts
mit dem Radius R1, dessen Mitte sich in der Glasplatte 3 befindet,
eines zweiten Kreisabschnitts mit dem Radius R2, dessen Mitte sich
außerhalb
der Glasplatte 3 befindet, und eines dritten Kreisabschnitts
mit dem Radius R3 = R1, dessen Mitte sich in der Glasplatte 3 befindet,
erzeugt worden ist.
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Der
Abschnitt kann durch ein beliebiges an sich bekanntes Mittel, insbesondere
durch Zuschneiden mit einem Wasserstrahl, aus einer parallelepipedischen
Glasscheibe hergestellt werden.
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Der
obere Rand 11 des Verglasungselements 4 weist
einen vorstehenden Abschnitt 12 auf, der derselben näherungsweise
pilzförmig
gekrümmten
Linie folgt und welcher geeignet ist, sich in den vertieften Abschnitt 10 mit
einem Spiel von etwa 1 bis 2 min einzufügen.
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Dieses
Spiel wird mit einer Klebstoffdichtung 13 ausgefüllt, die
vorteilhafterweise aus einer Zusammensetzung mit niedriger Viskosität hergestellt
ist, die in den Zwischenraum zwischen den zwei Abschnitten gegossen
und insbesondere unter Lichteinwirkung ausgehärtet wird, wenn ein lichtaushärtbares
Klebstoffsystem verwendet wird.
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Die
aneinander anstoßende
Verbindung des Elements 4 mit dem Element 5 weist
dieselben Eigenschaften auf.
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Um
dem Durchbiegen der zusammengebauten Querverstrebung 2 entgegenzuwirken,
können
komplementäre
Teile in Form von Verbindungsblechen 14 hinzugefügt werden,
die auf dem Rand des Glases aufsitzen.
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In 1 besitzt
jedes Verglasungselement nur eine vorstehende/vertiefte Form, es
ist aber auch möglich,
in Abhängigkeit
von der Länge
des Randes des Verglasungselements eine Abschnittslinie herzustellen, die
dieses Muster entlang des Randes des Verglasungselements mehrere
Male reproduziert.
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In
einer anderen Abwandlung ist es möglich, entlang dieses Abschnitts
eine Reihe anderer Abschnitte, die analog, aber kleiner sind, anschließend gegebenenfalls
eine weitere und so weiter zu realisieren. Die aus diesem fraktalen
Typ resultierende Abschnittslinie ergibt eine längere Verbindungslinie mit
einer Vielzahl von Verankerungspunkten, die es erlaubt, die Spannungen
auf eine größere Glasfläche zu verteilen.
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Der
folgende Biegeversuch veranschaulicht die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindung.
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Zwei
vorgespannte Glasscheiben wurden mittels Abschnitten 10 und 12,
die durch R1 = 41 mm und R2 = 43 min definiert waren, mit einer
1,5 mm dicken Klebstoffdichtung derart miteinander verbunden, dass eine
Verbundplatte mit einer Länge von
940 mm, einer Breite von 200 mm und einer Dicke von 10 mm erhalten wurde.
Der verwendete Klebstoff war ein lichtaushärtbarer Klebstoff vom Typ modifiziertes
Acrylat der Marke DELO-Photobond 4302, der von SUPRATEC zu beziehen
ist.
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Diese
Verbundplatte wurde in eine 4-Punkt-Biegemaschine gestellt, wobei
ihre Umfangsfläche
auf zwei mit 840 mm beabstandeten unteren Auflagen ruhte, wobei
auf die Umfangsfläche
eine vertikale Last zwischen zwei oberen Auflagen, die einen Abstand
von 300 mm und gleiche Entfernung von der Mitte der Platte hatten,
aufgebracht wurde. Es wurde die Bruchlast in kN gemessen. Die von
der Last im Glas im Verbindungsbereich erzeugten Spannungen wurden
von Spannungssensoren aufgezeichnet.
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Der
Versuch endete mit einem Bruch der Platte bei einer Last von 12,8
kN, wobei der Riss im Glas von der schmalsten Stelle des vertieften
Abschnitts 12 ausging und somit nicht auf den Klebstoff
zurückzuführen war.
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Zum
Vergleich erlitt eine aus einem Stück bestehende Glasplatte mit
denselben Abmessungen, als sie demselben Versuch ausgesetzt wurde,
einen Bruch bei einer aufgebrachten Last von 29,5 kN, der in der
unteren Umfangsfläche
begann. Andererseits bekam eine herkömmliche Verbindung mit zwei
Metallplatten, die auf beiden Seiten der Verglasungselemente über Schrauben,
die durch die Glasscheiben hindurchgingen, festgespannt waren, einen
Bruch bei einer Last von 8 kN.
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Die
Widerstandsfähigkeit
der Verbindung kann optimiert werden, wobei man sich dem Verhalten
einer monolithischen Platte annähert,
und dies, indem dem vorstehenden Teil derart Dimensionsstabilität hinzugefügt wird,
dass die Spannung besser zur Unterseite der Verbundplatte abgeleitet
wird. Dies wird erhalten, indem die Krümmung der Abschnitte modifiziert
wird. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengefasst,
die den verschiedenen Abschnittslinien entsprechen, die in den 2a, 2b, 2c veranschaulicht
sind.
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Es
ist festzustellen, dass die erfindungsgemäße Verbindung eine bedeutende
Verbesserung gegenüber
dem herkömmlichen
System einer Verbindung durch Festspannen darstellt und es erlaubt,
sich den Eigenschaften des Glases sehr deutlich anzunähern.
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In 3 ist
ein weiteres optimiertes Abschnittsprofil dargestellt, das einer
gekrümmten
Linie folgt, die aus der Verbindung von Ellipsenabschnitten hergestellt
ist, deren Brennpunkte alternativ auf der einen und der anderen
Seite des Randes des Verglasungselements angeordnet sind.
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In 4 ist
eine Abwandlung dargestellt, in welcher zwei Verglasungselemente 3, 4 über ein
Verbindungsteil 15 miteinander verbunden sind, das aus
Glas, aber auch aus einem anderen Material, insbesondere Metall,
bestehen kann. Diese Ausführungsform
erlaubt die Vereinfachung der Herstellung, indem immer derselbe
Abschnitt, hier vertiefte, in jedem Rand des Glaselementes angebracht
wird, während
das dargestellte Verbindungsteil den Abschnitt mit komplementärer Form
darstellt.
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In 5 ist
eine andere Ausführungsform
gezeigt, in welcher die Klebstoffdichtung 13 durch Stifte 16 ersetzt
ist, die aus einem Klebstoff oder einem anderen Material hergestellt
und dort und entlang der Abschnitte angeordnet sind. Dabei kann
es sich auch um Rollenlager handeln, die einen Drehungsfreiheitsgrad
des Elements 3 in Bezug auf das Element 4 in der
Ebene der Querverstrebung ermöglichen.
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Die
Tatsache, dass ein Spiel gelassen wird, erlaubt es den Verglasungselementen,
sich unter der Einwirkung von Wärme
in einem gewissen Maße
auszudehnen, was den Zusammenbau im Brandfall widerstandsfähiger macht;
es erlaubt auch relative Bewegungen der Verglasungselemente, was
den Zusammenbau bei einem Erdbeben widerstandsfähiger macht.
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In 6 ist
eine andere Abschnittsform gezeigt, in welcher ein pilzförmiger Abschnitt 17,
der einer Seite des Verglasungselements folgt, und ein V-förmiger Abschnitt 18,
der der Dicke des Verglasungselemmentes folgt, kombiniert werden.
Dieser Abschnitt kann durch ein beliebiges an sich bekanntes Mittel,
insbesondere mit einer Schleifscheibe, hergestellt werden. Dieser
zweite Abschnitt, wenn er mit dem entsprechenden vorstehenden Abschnitt
zusammenwirkt, erlaubt das Blockieren der Relativbewegungen der
Verglasungselemente quer zur Ebene der Querverstrebung.
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7 betrifft
eine Verbindung von Verglasungselementen aus Verbundglas. Jedes
Verglasungselement setzt sich zusammen aus:
- – einer
ersten Glasscheibe 19, die einen vertieften Abschnitt 20 aufweist,
- – einer
Zwischenfolie 21, die im Allgemeinen aus einer transparenten
thermoplastischen Folie, insbesondere aus Polyvinylbutyral (PVB),
hergestellt ist, und
- – einer
zweiten Glasscheibe 22, die einen vorstehenden Abschnitt 23 aufweist.
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Der
Rand der ersten Glasscheibe 19 ist in Bezug auf den Rand
der zweiten Glasscheibe 22 derart versetzt, dass die aneinander
anstoßenden
Verbindungslinien sich nicht auf derselben Höhe befinden, damit die Spannungen,
die von der Verbindung auf eine Seite ausgeübt werden, nicht mit den Spannungen,
die von der Verbindung auf die andere Seite ausgeübt werden,
zusammenfallen, und dies mit dem Ziel, die Festigkeit der Verbindung
zu erhöhen.
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Die
Erfindung, die für
den speziellen Fall einer aneinander anstoßenden Verbindung von Verglasungselementen
einer Querverstrebung beschrieben worden ist, ist in keiner Weise
auf diese Ausführungsform
beschränkt.
Sie lässt
sich auch auf die Verbindung von anderen Verglasungselementen, insbesondere
Trägern oder
auch Verglasungen, beispielsweise Fassaden, anwenden. Bei langen
Verglasungselementen erlaubt die erfindungsgemäße Verbindung sowohl axiale
Verbindungen, wie sie beschrieben und dargestellt worden sind, als
auch schräge
oder orthogonale Verbindungen.