DE19836030A1 - Vorwandkonstruktion - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorwandkonstruktion gemäß dem Oberbe­ griff des Hauptanspruches.

Es sind Vorwandkonstruktionen mit massiven Steinplatten bekannt, zu deren Wandbefestigung in die Rückseiten der relativ dicken Steinplat­ ten Ausnehmungen eingebracht sind, in denen Befestigungsanker zur Fixierung einer Steinplatte an einer damit zu verkleidenden Wand ein­ gesetzt werden.

Eine solche Befestigungsart scheidet jedoch bei der Verwendung von dünnen Platten zur Wandverkleidung aus, da die für die Erzeugung einer Ausnehmung erforderliche Dicke einer Platte nicht ausreichend ist.

Als Befestigungsalternative ist auch bekannt Natursteinplatten großflä­ chig zu verkleben, was jedoch den Nachteil aufweist, daß eine solche Vorwandkonstruktion nicht hinterlüftet ist. Nachteilig an den bekannten Vorwandkonstruktionen ist weiterhin, daß sie insgesamt recht schwer ausfallen und deswegen nicht überall eingesetzt werden können, ins­ besondere nicht dort, wo eine möglichst leichte Ausführungsform ge­ fordert ist. Negativ ist auch, das aufgrund der großen Materialstärke der verwendeten Platten ein erheblicher Materialverbrauch des Grundmaterial Naturstein stattfindet, der nicht in beliebiger Menge zur Verfügung geht und zudem über lange Transportwege herangeschafft werden muß was hohe Transportkosten und eine erhebliche Umwelt­ belastung mit sich bringt.

Aufgabe der Erfindung ist es eine hinterlüftete Vorwandkonstruktion zur Verfügung zu stellen die es ermöglicht, dünne Platten hohen spezifischen Gewichts, insbesondere Natursteinpaneelen, auf einfache und wirtschaft­ liche Art und Weise als Wandverkleidung einsetzen zu können.

Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffs­ merkmalen erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebene technische Lehre vermittelt. Die Vor­ wandkonstruktion besteht dabei aus parallel zueinander an einer zu verkleidenden Wand befestigten Profilstäben, die große Kontaktflächen mit den Platten aufweisen, wobei im Bereich der Kontaktflächen Aus­ nehmungen in den Profilstäben angeordnet sind, die zum einen der Aufnahme von Klebstoff und zum anderen gleichzeitig als Dehnfugen dienen.

Eine solche erfinderische Vorwandkonstruktion ist im Vergleich zu den bekannten Vorwandkonstruktionen mit dicken Steinplatten erheblich leichter, so daß diese Konstruktion auch im Leichtbau verwendet wer­ den kann und sogar der Einsatz in Aufzügen oder Personentransport­ mitteln wie Eisenbahnen, Schiffen oder selbst in Flugzeugen möglich wird, wenn dort hohe Ansprüche an die Qualität und das Aussehen von Vorwandkonstruktionen befriedigt werden sollen. Weiterhin ist bei die­ ser erfinderischen Vorwandkonstruktion eine hervorragende Hinterlüf­ tung gewährleistet, so daß sie auch problemlos in Feuchträumen ein­ gebaut werden kann.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfin­ dung ergeben sich aus und in Kombination mit den weiteren Unteran­ sprüchen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Ausnehmungen in den Profilstäben als Nuten ausgebildet, die entwe­ der unter Einsatz einfacher Werkzeuge in die aus massivem Material hergestellte Profilstäbe eingebracht werden können oder die bereits in als extrudierte Stranggußhalbzeuge ausgebildeten Voll- oder Hohlpro­ filen eingeformt sind, wie sie beispielsweise bei im Trockenmontage­ bau verwandten Putzprofilen bekannt sind. Als Ausgangsmaterial für die Profilstäbe bietet sich deswegen bevorzugt Aluminium oder auch Kunststoff an.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Profilstäbe im Stoßbereich zweier benachbarter Platten angeordnet und die Profilstä­ be jeweils mit zwei parallelen Nuten ausgestattet, von denen jeweils eine im Verhältnis zu einer Kante einer Platte geringfügig nach innen versetzt angeordnet ist. Diese Nuten dienen in vorteilhafter Weise zur Aufnahme von Klebstoff, insbesondere zur Oberflächenvergrößerung und damit Steigerung der Haltekräfte und bilden gleichzeitig Deh­ nungsfugen zum Ausgleich der unterschiedlichen Wärmedehnung der beteiligten Bauteile.

Als vorteilhaftes Material für die Wandverkleidung kommen dünne Na­ tursteinpaneelen zur Anwendung, die auf ihrer Rückseite mit einer Schicht, insbesondere aus glasfaserverstärktem Kunststoff versehen sind, so daß die Bruchfestigkeit der dünnen Platten erheblich gestei­ gert ist. Die Dicke einer Natursteinpaneele kann dabei eine minimale Dicke von bis zu 4 mm betragen.

Bevorzugt können auch mehrschichtige Sandwich-Konstruktionen für eine Wandverkleidung eingesetzt werden, von denen eine innere oder hintere Schicht eine Wabenstruktur aufweisen kann.

Um bei einer zu einer Platte senkrechten mechanischen Krafteinwir­ kung auf die Wandverkleidung ein Zerbrechen der dünnen Naturstein­ paneele zu verhindern, können in den freien Zwischenräumen zwi­ schen den Profilstäben weitere Profilstäbe oder auch anders gestaltete Abstandhalter angeordnet sein. Diese Abstandhalter weisen bevorzugt eine Profilierung auf, die eine Aufrechterhaltung der Hinterlüftung ge­ währleistet.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Profilstäbe an einer zu verkleidenden Wand mit dieser ver­ klebt, wobei in die einer Wand zugewandten Seite eines Profilstabes ebenfalls Ausnehmungen zur Vergrößerung der Oberfläche und zur Aufnahme von Klebstoff eingebracht sind.

Die Profilstäbe können an einer zu verkleidenden Wand jedoch auch eingegibst oder verschraubt sein.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Teilansicht einer Vorwandkonstruktion,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorwandkonstruktion gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Vorwandkonstruktion in einer Ansicht von oben.

Die erfinderische Vorwandkonstruktion besteht aus beabstandet und parallel zueinander auf einer Wand 6 verklebten Profilstäben 1, auf deren Kontaktflächen 2 Platten 3 aus Naturstein aufgeklebt sind. Die Profilstäbe 1 weisen auf ihrer zur Wand 6 und zu den Platten 3 gewandten Oberflächen Ausnehmungen 4, 5 auf, die als parallele U-förmige Nuten ausgebildet sind. Diese Ausnehmungen 4, 5 dienen der Oberflächenvergrößerung und der Aufnahme von Klebstoff 8, 9 so­ wie als Dehnungsfügen zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmedeh­ nungen.

Als Platten 3 kommen dünne Natursteinpaneelen zum Einsatz, die auf ihrer Rückseite mit einer sie verstärkenden Schicht 10 versehen sind, die aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht. Als Klebstoff wird be­ vorzugterweise ein schnell abbindender Silikonkleber verwandt. Die Dicke einer solchen massiven Natursteinplatte kann zwischen 4 und 10 mm betragen.

Platten 3 aus einer mehrschichtigen Plattenkonstruktion in Sandwich- Bauweise können auch in stärkeren dicken verwendet werden und bei­ spielsweise eine Zwischenschicht mit Wabenstruktur aufweisen.

In den Zwischenräumen 11 zwischen zwei Profilstäben 1 sind Abstand­ halter 12, 13 eingesetzt, die bei einer mechanischen Krafteinwirkung von außen eine übermäßige Biegebelastung des Materials und damit eine Zerstörung einer Platte verhindern. Diese Abstandhalter können massiv ausgeführt sein oder auch profiliert, so daß die Hinterlüftung der Platten 3 weiter gewährleistet ist. Die Fuge 7 zwischen zwei Platten 3 besitzt vorzugsweise ein Maß von weniger als einem Millimeter.

Claims (14)

1. Vorwandkonstruktion zur Wandverkleidung mit dünnen Platten ho­ hen spezifische Gewichts, insbesondere Natursteinpaneele, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwandkonstruktion aus beabstandet voneinander an einer zu verkleidenden Wand (6) befestigten Profil­ stäben (1) besteht, die Profilstäbe (1) eine große Kontaktfläche (2) mit den Platten (3) aufweisen, die Profilstäbe (1) im Bereich der Kontaktflächen (2) mit Ausnehmungen (4) versehen sind und daß die Platten (3) mittels Klebstoff (8) an den Profilstäben (1) fixiert sind.

2. Vorwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (4) auf der Vorderseite der Profilstäbe (1) und/oder die Ausnehmungen (5) auf der Rückseite der Profilstäbe (1) als zu der Längsausdehnung der Profilstäbe (1) parallele Nuten ausgebildet sind.

3. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Profilstäbe (1) unter dem Stoßbe­ reich zweier benachbarter Platten (3) angeordnet sind und jeder Profilstab (1) zwei parallele Nuten (4) aufweist, die jeweils von der Kante einer Platte (3) nach innen versetzt angeordnet sind.

4. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Klebstoff (8) auf der Kontaktfläche (2) und in den Nuten (4) eingebracht ist.

5. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß als Platten (3) verwendete dünne Natur­ steinpaneelen auf der dem Raum abgewandten Seite mit einer die Platte (3) verstärkenden Schicht (10) ausgestattet sind.

6. Vorwandkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verstärkende Schicht (10) aus glasfaserverstärktem Kunst­ stoff besteht.

7. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß als Klebstoff (8, 9) ein Silikonkleber ein­ gesetzt ist.

8. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die minimale Dicke einer Natursteinpa­ neele 4 mm beträgt.

9. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Platten (3) aus einer mehrschichti­ gen Plattenkonstruktion bestehen.

10. Vorwandkonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrschichtige Plattenkonstruktion aus einer dünnen Natursteinschicht und einer auf deren Rückseite aufgebrachten Wabenstruktur besteht.

11. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Zwischenräume (11) zwi­ schen zwei Profilstäben (1) mit Abstandshaltern (12, 13) versehen sind.

12. Vorwandkonstruktion nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (12, 13) eine profilierte Oberfläche aufweisen und die Platten (3) großflächig hinterlüftet sind.

13. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilstäbe (1) an einer Wand verschraubt und/oder mittels Klebstoff (9) verklebt sind.

14. Vorwandkonstruktion nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Profilstäbe (3) aus der Trocken­ baumontage bekannte Putzprofile verwendet werden.