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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Elektromotoren und im Besonderen
bürstenlose
Gleichstrom-Spindelmotoren, die zum Drehen der Platten in Datenspeicher-Plattenlaufwerken
verwendet werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der zweiten Hälfte
des zwanzigsten Jahrhunderts veränderte
ein Phänomen
namens Informationsrevolution nachhaltig die Welt. Während der
Informationsrevolution eine größere geschichtliche
Bedeutung als jedem anderen Ereignis oder jeder anderen Erfindung
zukommt, symbolisiert kein anderes Gerät die Informationsrevolution
mehr als der digitale, elektronische Computer. Die Entwicklung der Computersysteme
war zweifelsohne eine Revolution. Mit jedem Jahr werden Computersysteme
schneller, speichern mehr Daten und stellen ihren Benutzern mehr
Anwendungen zur Verfügung.
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Durch
den steigenden Bedarf moderner Computersysteme an großen Datenspeichern
werden Massendaten-Speichervorrichtungen mit erheblichen Kapazitäten benötigt. Während verschiedene Datenspeichertechnologien
zur Verfügung
stehen, ist das starre Plattenlaufwerk mit drehender Magnetplatte
am meisten verbreitet. Eine derartige Plattenlaufwerks-Datenspeichervorrichtung
ist ein sehr komplexes Gerät,
das Feinmechanikkomponenten, ultraglatte Plattenoberflächen, hochdichte,
magnetische aufgezeichnete und kodierte Daten sowie eine ausgefeilte
Elektronik zur Datenkodierung und -dekodierung und zur Steuerung
des Laufwerksbetriebs beinhaltet. Jedes Plattenlaufwerk ist daher
eine kleine Welt für
sich, die zahlreiche Systeme und Subsysteme enthält, die wiederum jeweils zum
reibungslosen Betrieb des Laufwerks benötigt werden. Trotz dieser Komplexität sind Plattenlaufwerke
mit drehender Magnetplatte aufgrund ihrer Kapazität, ihrer
Leistung und ihres Kostenverhältnisses
die bevorzugten Datenspeichervorrichtungen zahlreicher Anwendungen.
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Ein
Plattenlaufwerk umfasst üblicherweise eine
oder mehrere Platten, die an einer gemeinsamen Nabe oder Spindel
angebracht sind, die bei einer konstanten Geschwindigkeit von einem
Elektromotor gedreht werden, der oft auch als Spindelmotor bezeichnet
wird. Der elektrische Spindelmotor umfasst typischerweise einen
bürstenlosen
Gleichstrom-Motortyp, also einen mit einem Mehrphasen-Stator und
einem Permanentmagnetmotor, wobei die verschiedenen Phasen des Stators
durch eine Steuerungselektronik aufeinanderfolgend angeregt werden,
um ein Drehmoment auf den Rotor zu übertragen.
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Das
Patent US-A-5.982.571 offenbart ein solches Plattenlaufwerk gemäß Stand
der Technik. Dieses Dokument definiert ebenfalls den Oberbegriff der
Ansprüche
1 und 8.
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Das
aufeinanderfolgende Schalten und Ansteuern der verschiedenen Statorphasen
kann mechanische Schwingungen bei harmonischen Frequenzen der Motorantriebsfrequenz
der Platten hervorrufen. Diese Schwingungen können für den Benutzer als hochtönendes Störgeräusch hörbar werden.
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Ein
von der Plattenlaufwerks-Speichervorrichtung abgegebenes Störgeräusch kann
sehr lästig oder
ablenkend für
den Benutzer sein und dessen Produktivität stören. Außerdem können konstante Erregung auf
einer bestimmten Frequenz unerwünschte
Nebeneffekte haben, wie etwa mögliche
Interferenzen mit anderen Servovorrichtungen und möglicher
Qualitätsverlust
der mechanischen Komponenten.
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Plattenlaufwerksentwickler
haben seit langem den Wunsch ihrer Kunden erkannt, jedwede Nebengeräusche oder
Schwingungen in den Plattenlaufwerken zu beseitigen. Größte Aufmerksamkeit gilt
daher der genauen Verarbeitung der mechanischen Komponenten sowie
anderer Verfahren und Mittel zur Geräuschkontrolle. Die Geräuschdämmung ist
jedoch nicht perfekt und daher bleibt der Bedarf an verbesserten
Verfahren zur Lärmverringerung
in Plattenlaufwerken und im Besonderen von Geräuschen auf harmonischen Frequenzen
der Laufwerksmotor-Antriebsfrequenz bestehen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung umfasst ein Elektromotor, der vorzugsweise ein
Spindelmotor eines Plattenlaufwerks ist, einen Mehrphasen-Stator,
der durch Umschalten der Phasen des Antriebsstroms an entsprechenden
Kommutationswinkeln der Rotordrehung angetrieben wird. Kleine Schwingungen,
hierin als halbzufällige
Verschiebungen bezeichnet, werden in die Kommutationswinkel, an
denen der Antriebsstrom geschaltet wird, eingegeben. Diese Schwingungen
bewirken, dass sich die Erregerfrequenz weiter ausbreitet, wodurch
sich die maximale harmonische Anregung bei der Schaltfrequenz verringert.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird eine Tabelle mit kleinen, halbzufälligen Phasenverschiebungs-Verschiebungen
geführt
und eine Verschiebung aus der Tabelle wird zum Kommutationspunkt
(also dem Punkt oder Winkel, an dem eine Phasenveränderung
im Antriebstrom auftritt) hinzugefügt. In einer Variation dieser
Ausführungsform werden
die Verschiebungseinträge
aus der Tabelle erfasst und zu den Kommutationspunkten einer Rundlaufmusterreihe
folgend hinzugefügt.
Die Anzahl der Einträge
in der Tabelle N ist vorzugsweise größer als die Anzahl der Kommutationspunkte
P in einer einzigen Rotorumdrehung und ist eine Primzahl oder eine
Zahl, die keinen gemeinsamen Teiler mit P aufweist. Das halbzufällige Muster
der Phasenverschiebungen wiederholt sich daher alle N Plattenumdrehungen.
Wenn nötig
kann N ausreichend groß sein,
so dass die Grundfrequenz der Musterwiederholung aus der Tabelle
zu gering ausfällt,
um wahrgenommen zu werden.
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Vorzugsweise
werden die halbzufälligen Kommutationsverschiebungen
während
der Hochfahrzeit nicht verwendet, wenn die elektronische Antriebsschaltung
versucht, den Motor auf seine Nennbetriebsgeschwindigkeit zu bringen,
und sie werden erst dann eingesetzt, nachdem der Motor die Betriebsgeschwindigkeit
bereits erreicht hat. Dies verhindert unnötige Interferenzen mit der
Hochfahrzeit der Plattenanordnung.
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Es
ist daher zu erwarten, dass ein gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugter Elektromotor weniger Geräusche abgeben wird als vom
Benutzer erkannt werden und zusätzliche
Vorteile aufgrund einer Verringerung der mechanischen Schwingungen
bei den harmonischen, den Motor schaltenden Frequenzen aufweist.
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Die
Details der vorliegenden Erfindung werden, sowohl deren Struktur
als auch deren Betrieb betreffend, am besten unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen ersichtlich, in denen die jeweiligen Bezugszeichen die
entsprechenden Komponenten kennzeichnen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine vereinfachte Darstellung einer Plattenlaufwerks-Speichervorrichtung
mit drehender Magnetplatte, die in Übereinstimmung mit der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild der elektronischen Hauptkomponenten einer Plattenlaufwerks-Speichervorrichtung
gemäß der bevorzugten Ausführungsform.
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3 stellt
einen teilweisen Querschnitt eines Plattenlaufwerks-Spindelmotors
in der Ebene der Drehachse gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
dar.
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4 zeigt
einen vereinfachten Querschnitt eines Plattenlaufwerks-Spindelmotors
in einer Ebene normal zur Drehachse gemäß der bevorzugten Ausführungsform.
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5 ist
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Abläufe zum Betrieb eines Plattenlaufwerks-Spindelmotors
gemäß der bevorzugten Ausführungsform.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Überblick über die
Plattenlaufwerkskonstruktion
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Ein
Laufwerk mit drehender, starrer Magnetplatte umfasst üblicherweise
eine oder mehrere glatte, flache Platten, die dauerhaft an einer
gemeinsamen Spindel oder Nabe angebracht sind. Wenn mehr als eine
Platte verwendet wird, werden die Platten auf der Spindel parallel
zueinander gestapelt und so voneinander beabstandet, dass sie sich
nicht berühren. Die
Platten und die Spindel drehen sich gemeinsam bei konstanter Geschwindigkeit
mithilfe des Spindelmotors.
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Der
Spindelmotor ist üblicherweise
ein bürstenloser
Gleichstrom-Motor mit einem elektromagnetischen Mehrphasen-Stator
und einem Permanentmagnetrotor. Die verschiedenen Phasen des Stators werden
nacheinander mit einem Antriebsstrom zur Drehung des Rotors angetrieben.
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Jede
Platte ist aus einer festen plattenförmigen Basis oder einem derartigen
Substrat ausgebildet, wobei dieses ein Loch in der Mitte für die Spindel aufweist.
Als Substrat wird üblicherweise
Aluminium verwendet, obwohl auch andere Materialien, wie etwa Glas,
Keramik oder Kunststoff, verwendet werden können. Das Substrat wird mit
einer dünnen Schicht
aus magnetisierbarem Material überzogen und
kann zusätzlich
noch mit einer Schutzschicht versehen werden.
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Daten
werden auf den Oberflächen
der Platte oder Platten in der magnetisierbaren Schicht aufgenommen.
Damit dies durchgeführt
werden kann, werden kleine, magnetisierte Muster, die die Daten darstellen,
in der magnetisierbaren Schicht ausgebildet. Die Datenmuster werden üblicherweise
in kreisförmigen,
konzentrischen Spuren angeordnet, obwohl auch die Bildung spiralförmiger Spuren
möglich wäre. Jede
Spur wird ferner in eine Reihe Sektoren unterteilt. Jeder Sektor
bildet demzufolge einen Bogen und alle Sektoren einer Spur vervollständigen einen
Kreis.
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Ein
beweglicher Aktuator positioniert einen Wandlerkopf zum Lesen oder
Schreiben der Daten angrenzend an die Daten auf der Oberfläche. Der
Aktuator kann mit dem Tonarm eines Schallplattenspielers und der
Kopf mit der Plattennadel verglichen werden. Für jede Daten enthaltende Plattenoberfläche steht
ein Wandlerkopf zur Verfügung.
Der Aktuator dreht sich üblicherweise
um eine parallel zur Drehachse der Platte(n) vorhandene Achse, um
den Kopf in Position zu bringen. Der Aktuator umfasst typischerweise
einen festen Block, der um eine Achse mit kammähnlichen Ar men herum angeordnet
ist, die sich in Richtung der Platte erstrecken (und deswegen manchmal
auch als „Kamm" bezeichnet wird),
sowie einen Satz dünner,
an den Armen befestigter Aufhängungen
und einen elektromagnetischen, auf der anderen Seite der Achse angeordneten
Motor. Die Wandlerköpfe
sind an den Enden der Aufhängungen gegenüber dem
Kamm angebracht, wobei für
jede Aufhängung
ein Kopf vorhanden ist. Der Aktuatormotor dreht den Aktuator zur
Positionierung des Kopfes oberhalb der gewünschten Datenspur (Suchvorgang).
Sobald der Kopf oberhalb der Spur platziert wurde, bringt die konstante
Drehung der Platte schließlich
den gewünschten
Sektor an eine zum Kopf angrenzende Position und die Daten können dann
gelesen oder geschrieben werden. Der Aktuatormotor ist üblicherweise
eine elektromagnetische Spule, die auf dem Aktuatorkamm montiert
ist und ein Satz Permanentmagnete ist in einer stationären Position
auf der Basis oder Abdeckung angebracht; wenn die Spule angeregt
wird, übertragt
diese das Drehmoment auf den Kamm als Reaktion auf das von den Permanentmagneten
erzeugte Magnetfeld.
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Üblicherweise
wird ein Servo-Rückkopplungssystem
zur Positionierung des Aktuators verwendet. Servomuster zur Identifizierung
der Datenspuren werden auf zumindest eine Plattenoberfläche geschrieben.
Der Wandler liest die Servomuster regelmäßig ab, um deren aktuelle Abweichung
von der gewünschten
Radialposition zu bestimmen und das Rückkopplungssystem regelt die
Aktuatorposition, um die Abweichung zu verringern. Ältere Plattenlaufwerkskonstruktionen
verwendeten oft eine ausschließlich
für die
Servomuster vorgesehene Plattenoberfläche. Neuere Konstruktionsarten
benutzen üblicherweise
eingebettete Servomuster, also die Servomuster werden an winkelig
angeordneten Abschnitten auf jeder Plattenoberfläche aufgenommen, wobei der
Bereich zwischen den Servomustern für die aufgenommenen Daten verwendet
wird. Das Servomuster umfasst üblicherweise
einen Synchronisierungsabschnitt, einen Spuridentifizierungsabschnitt
zur Identifizierung einer Spurnummer und einen Spurzentrierungsabschnitt
zur Lokalisierung der Spur-Mittellinie.
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Der
Wandlerkopf ist ein aerodynamisch geformter Materialblock (üblicherweise
Keramik), auf dem ein magnetischer Lese-/Schreibwandler angebracht
wird. Der Block oder das Gleitstück
schwebt während
der Drehung der Platte in einem sehr geringen Abstand oberhalb der
Plattenoberfläche
(auch als „Flughöhe" bezeichnet). Diese
extreme Nähe
zur Plattenoberfläche
ist von großer
Bedeutung für
den Einsatz des Wandlers zum Lesen oder Schreiben der Datenspuren
in der magnetisierbaren Schicht. Einige unterschiedliche Wandlerentwürfe werden
eingesetzt. Viele aktuelle Plattenlaufwerksentwürfe verwenden ein induktives,
mit einem dünnen
Film versehenes Schreibwandlerelement und ein separates, magnetoresistives
Lesewandlerelement. Die Aufhängungen üben eine
Kraft auf die Wandlerköpfe
in Richtung der Plattenoberfläche
aus. Die aerodynamischen Eigenschaften des Gleitstücks wirken
dieser Kraft entgegen und ermöglichen
dem Gleitstück oberhalb
der Plattenoberfläche
in einem entsprechendem Abstand zum Datenzugriff zu schweben.
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Detaillierte
Beschreibung
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen, worin die jeweiligen Nummern die
entsprechenden Komponenten in den verschiedenen Ansichten kennzeichnen,
ist 1 eine vereinfachte Darstellung einer Plattenlaufwerks-Speichervorrichtung
mit drehender Magnetplatte 100 zur Verwendung in Übereinstimmung
mit der bevorzugten Ausführungsform. Das
Plattenlaufwerk 100 umfasst drehbare Platten 101,
die starr an der Nabenanordnung oder Spindel 103 befestigt
sind, die wiederum auf der Plattenlaufwerksbasis oder -gehäuse 104 angebracht
ist. Die Spindel 103 und die Platten 101 werden
von einem Antriebsmotor bei konstanter Umdrehungsgeschwindigkeit
angetrieben. Der Antriebsmotor (in 1 nicht
abgebildet) befindet sich im Inneren der Nabenanordnung 103.
Die Daten werden auf den oberen und unteren Oberflächen 102 jeder
Platte aufgenommen. Die Aktuatoranordnung 105 befindet
sich auf einer Seite der Platten 101. Der Aktuator 105 dreht
sich über
einen Bogen um eine parallel zur Spindelachse befindliche Welle 106,
die von einem elektromagnetischem Motor 107 angetrieben
wird, um die Wandlerköpfe
zu positionieren. Eine Abdeckung (nicht abgebildet) tritt in Kontakt
mit der Basis 104, um die Platten und die Aktuatoranordnungen
zu umschließen und
zu schützen.
Elektronische Module zur Steuerung des Laufwerksbetriebs und zur
Kommunikation mit anderen Geräten,
wie etwa einem Hauptrechner, sind auf einer Leiterplatte 112 angebracht.
In dieser Ausführungsform
wird die Leiterplatte 112 als auf der Außenseite
des Gehäuses,
das von der Basis 104 und der Abdeckung gebildet wird,
befindlich dargestellt. Die Leiterplatte 112 könnte jedoch
auch an der Innenseite des Kopf-/Plattengehäuses angebracht sein oder ein
Abschnitt der Elektronik könnte
im Inneren des Gehäuses
befestigt sein, während
ein anderer Abschnitt außerhalb
des Gehäuses
montiert ist. Eine Vielzahl an Kopf-/Aufhängungsanordnungen 108 sind
starr mit den Stiften des Aktuators 105 verbunden. Ein
aerodynamisches Gleitstück 109 mit
einem Lese-/Schreibwandler 110 befindet sich, angrenzend
an die Plattenoberfläche 102,
am Ende jeder Kopf/Aufhängungsanordnung 108.
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Während das
Plattenlaufwerk 100 mit zwei Platten abgebildet ist, die über mehrere
Plattenoberflächen
zur Aufzeichnung verfügen,
ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung auch ein Laufwerk mit einer einzigen
Platte oder mit einer größeren Anzahl
an Platten verwenden könnte
und dass es möglich
wäre, nur
eine einzige Plattenoberfläche einer
Platte zur Datenaufzeichnung zu nutzen.
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2 ist
ein Blockschaltbild der elektronischen Hauptelemente des Plattenlaufwerks 100,
das zeigt, wie diese miteinander und mit den Wandlerköpfen, dem
Aktuatormotor und dem Spindelmotor gemäß der bevorzugten Ausführungsform
verbunden sind. Eine Dateisteuerung 201 stellt eine Datenschnittstelle
für einen
Host zur Verfügung.
Der „Host" ist üblicherweise
ein Computersystem, obwohl es auch eine Spezialvorrichtung, wie
etwa ein Handheld-Computer (PDA), eine digitale Steuerung einer maschinellen
Anlage, wie z. B. ein Kraftfahrzeug oder Roboter, oder jede Variation
einer digitalen Vorrichtung sein kann. Die Steuerung 201 stellt
ebenfalls eine allgemeine Steuerung des Plattenlaufwerksbetriebs 100 bereit,
einschließlich
von Funktionen, wie Befehlsinterpretation, Sektor-Mapping, Einschaltabläufen, Diagnostik,
Fehlerbehebung, etc. Eine Kanalelektronik 202 stellt die
Modulations- und Demodulationsfunktionen zum Schreiben der Daten
auf und Lesen der Daten von der Plattenoberfläche zur Verfügung. Ein
Servoprozessor 203 interpretiert die vom Lesen der Servomuster
auf der Platte erhaltenen Servosignale zur Steuerung des Aktuator-
und des Spindelmotors; er antwortet auch zur Signalabfrage von der
Dateisteuerung 201. Der Servoprozessor 203 bestimmt
die notwendigen Parameter für
den Aktuator- und den Spindelmotor und stellt diese als Eingaben
für die
Aktuatormotor-Antriebsschal tung 204 und die Spindelmotor-Antriebsschaltung 205 zur
Verfügung.
Die Aktuatormotor-Antriebsschaltung 204 wiederum stellt
den Antriebsstrom für
den Aktuator-Schwingspulenmotor
(VCM) 107 bereit, wobei sie den Aktuator 105 in
der gewünschten
Position platziert. Die Spindelmotor-Antriebsschaltung 205 stellt den
Antriebsstrom für
den Spindelmotor 206 zur Verfügung, wobei sie den Motor mit
einer gewünschten Umdrehungsgeschwindigkeit,
wie sie hierin ausführlich
beschrieben wird, antreibt.
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Wandler 110 sind
mittels Zuleitungsdrähten am
Schreibmultiplexer 213 und am Lesemultiplexer 211 angebracht,
die wiederum mit dem Schreibansteuerelement 212 bzw. zum
Leseverstärker 210 gekoppelt
sind. Der Leseverstärker 210 stellt
Eingaben zur Kanalelektronik 202 zur Verfügung. Die
Kanalelektronik stellt Eingaben zum Schreibansteuerelement 212 bereit.
Die Multiplexer 211 und 213 wählen einen der Köpfe zum
Schreiben oder Lesen aus als Reaktion auf das Steuersignal 214 der
Dateisteuerung 201. Magnetische, Daten darstellende Muster oder
Servosignale werden von magnetoresistiven Leselementen in den Wandlern 110 abgefühlt, durch den
Leseverstärker 210 verstärkt und
der Kanalelektronik 202 zur Verfügung gestellt. Die Kanalelektronik umfasst
vorzugsweise einen PRML-Filter (partial response maximum likelihood)
zum Dekodieren der Datensignale in kohärente Daten zur Verwendung durch
ein Hostsystem. Wenn die Daten geschrieben werden, kodiert die Kanalelektronik 202 die
Daten in Übereinstimmung
mit einem vorbestimmten Kodierungsformat und stellt diese Daten
dem Schreibansteuerelement 212 zur Verfügung, welches wiederum den
Strom durch ein induktives Schreibelement leitet, um das Schreiben
der Daten auf die Plattenoberfläche
zu bewirken.
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Die
Positionierung der Wandler 110 wird durch ein Servo-Rückkopplungsschleifensystem
erzielt, welches Wandler 110, Leseverstärker 210, Kanalelektronik 202,
Servoprozessor 203, Aktuatoransteuerelement 204 und
Aktuatormotor 107 umfasst. Wandler 110 lesen die
in regelmäßigen Abständen auf
den Plattenoberflächen 101 aufgenommenen Servomuster
ab; diese werden durch den Leseverstärker 210 verstärkt; die
Servomuster werden durch die Kanalelektronik 202 in Positionierungs-Information umgewandelt;
die Positionierungs-Information wird vom Servorprozessor 203 zur
Bestimmung der zum Aktuatormotor 107 zu leitenden Antriebsstrommenge
interpretiert; und daraufhin erzeugt das Aktuatoransteuerelement 204 den
benötigten
Antriebsstrom als Reaktion auf ein Steuersignal vom Servoprozessor 203.
Der Servoprozessor 203 verwendet die gleiche Information
zur Interpretation der Winkel-Position
und stellt dem Spindelmotor-Ansteuerelement 205 das entsprechende
Steuersignal zur Verfügung.
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Die
Dateisteuerung 201 umfasst vorzugsweise einen programmierbaren
Prozessor 221, der ein Steuerprogramm 231 ausführt, welches
sich im ROM-Speicher (Nur-Lese-Speicher) 222 befindet. ROM 222 ist
ein nichtflüchtiger
Halbleiter-Schreib-Lese-Speicher,
dessen Inhalte nicht verloren gehen, wenn das Plattenlaufwerk 100 abgeschaltet
wird. ROM enthält
ferner eine zufallsverändernde
Tabelle 232, die einen Satz zufälliger Winkel-Verschiebungen
zur Kommutation des Spindelmotors 206 aufweist, wie hierin
noch näher
beschrieben wird. Die Dateisteuerung umfasst ebenfalls einen flüchtigen
Lese-/Schreibspeicher (RAM) 223. RAM 223 wird
als temporärer
Cache für
Daten verwendet, die von einer oder mehreren Plattenoberflächen gelesen
und auf diese geschrieben werden. RAM 223 wird ebenfalls
zur Speicherung von Zustandsgrößen eingesetzt,
die für
den Laufwerksbetrieb notwendig sind.
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Obwohl
bestimmte Plattenlaufwerkseigenschaften oben dargestellt und beschrieben
wurden, und dabei im Besonderen die separaten, magnetoresistiven
Lese- und die induktiven Schreibwandlerelemente, ist hierbei verständlich,
dass diese lediglich zur Veranschaulichung der bevorzugten Ausführungsform
dienen und dass es sehr wohl möglich
ist, die vorliegende Erfindung mit anderen Wandlerelementen oder
alternativen Plattenlaufwerks-Entwurfseigenschaften zu verwenden.
Ferner ist hierbei verständlich,
dass verschiedene elektronische Komponenten, wie z. B. Dateisteuerung 201,
Kanal 202 und Servoprozessor 203, in 2 aus
Anschauungsgründen
dargestellt sind und dass einer oder mehrere dieser Komponenten
in einem einzigen Modul kombiniert werden können oder in mehreren Modulen
verwendet werden können.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird als Spindelmotor 206 ein bürstenloser Gleichstrom-Motor
mit elektromagnetischem Mehrphasen-Stator und einem Perma nentmagnetrotor
vom sogenannten In-Hub-Design verwendet. 3 ist ein
teilweiser Querschnitt des Spindelmotors 206 in der Ebene
der Drehachse. Motor 206 umfasst eine Basis 301,
die starr mit der Basis 104 des Plattenlaufwerks 100 verbunden
ist. Das Rotorgehäuse 302 umschließt die verschiedenen
Motorkomponenten. Das Rotorgehäuse
umfasst einen Hauptwellenabschnitt 310, der in die Aufhängungen 303 eingreift,
die wiederum an einem hohlen, zylinderförmigen Vorsprung 312 der Basis 301 angebracht
sind.
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Das
Rotorgehäuse
umfasst einen Flansch 311, der von der äußeren Unterkante nahe der Basis nach
vorne vorsteht. Wenn eine oder mehrere Platten 101 im Plattenlaufwerk 100 eingebaut
werden, werden diese oberhalb des Rotorgehäuses 302 angepasst
und durch den Flansch 311 gestützt, das Rotorgehäuse steht
dann durch die Hauptöffnung
der Platten 101 hindurch vor, während die Platten an den Flansch
mit Klemmen und Zwischenstücken
(nicht abgebildet) festgeklemmt werden. Aufgrund dieser Befestigungsart
drehen sich die Platten gemeinsam mit dem Rotorgehäuse 302.
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Ein
Multipol-Stator 305, umfassend mehrere Sätze von
Eisenlametten 306, die von Drahtspulen 307 umgeben
sind 306, ist starr mit dem zylinderförmigen Vorsprung 312 der
Basis 301 verbunden. Eine Vielzahl an ringsum beabstandet
angeordneten Permanentmagneten mit alternierender Polarität 304 sind
starr mit dem Rotorgehäuse 302 verbunden,
um das Drehmoment in Gegenwart eines beweglichen, vom Stator 305 erzeugten
elektromagnetischen Feldes auf das Rotorgehäuse 302 zu übertragen.
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4 zeigt
einen vereinfachten Querschnitt des Motors 206 in einer
zu Drehachse senkrechten Ebene. 4 stellt
die Anordnung mehrere Statorpole und Rotormagneten dar, wobei die
Statorwicklungen zur besseren Veranschaulichung schematisch abgebildet
sind. Wie abgebildet, sind die Statorwicklungen in drei Phasen mit
drei Polen pro Phase, also mit insgesamt neun Polen 401 bis 409,
angeordnet. Alle Wicklungen einer einzigen Phase sind in Reihe geschaltet.
Die drei Phasen sind miteinander in der bekannten „Sternkonfiguration" gekoppelt, worin
alle Phasen mit einem gemeinsamen Hauptknoten gekoppelt sind. Während des
Betriebs kann der Strom jederzeit durch zwei Phasen geleitet werden
und zwar indem er zuerst durch eine erste Phase in einer Vorwärtsrichtung
und dann durch eine zweite Phase in umgekehrter Richtung geleitet
wird. So wird, wenn etwa ein Stromquellen-Treiber für Phase
A und ein Stromsenken-Treiber für
Phase B eingeschaltet werden, Strom von der Phase-A-Leitung in Reihe
durch die Phase-A-Wicklungen 401, 404 und 407 und
wieder zurück
in Reihe durch die Phase-B-Wicklungen 408, 405 und 402 und
hinaus durch die Phase-B-Leitung fließen. In diesem Fall fließt kein
Strom in den Phase-C-Wicklungen,
da sowohl der Treiber als auch die Senke für Phase C abgeschaltet sein
werden. Das angetriebene Phasenpaar wird gewechselt, um das magnetische
Steuerfeld des Stators zu drehen. Die Permanentmagnete 421 bis 432 sind
ringsum auf der inneren, kreisförmigen
Oberfläche
des Rotorgehäuses 302 in
alternierender Polarität
angeordnet, wie in der Abbildung zu sehen. Die Magneten „jagen" das sich drehende,
magnetische Antriebsfeld, was dazu führt, dass sich der Rotor mit
der Drehgeschwindigkeit des Antriebsfelds dreht.
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In
der in 4 dargestellten beispielhaften Konfiguration des
Stator-/Rotorpols wird jedes Antriebsphasenpaar des Stators mit
jedem Pol der Rotorumdrehung umgekehrt, also tauten die Phasenpaare
A-B, A-C, B-C für
den einen Pol und B-A, C-A, C-B
für den
nächsten
Pol. Dies bedeutet, dass für
einen Drei-Phasen-Stator und einen Rotor mit 12 Polen erwartet wird,
dass die Antriebsphasenpaare des Stators 36-mal gewechselt werden
müssen,
um eine komplette Umdrehung des Rotors durchzuführen. Daher ist für diese
Konfiguration ein Wechsel der angetriebenen Statorpaare notwendig,
die bei einer Rotorumdrehung alle 10 Grad durchzuführen ist.
Die Winkel-Position
des Rotors, an der die Statorphasen geschaltet werden, wird als
Kommutationspunkt bezeichnet. In einem herkömmlichen Motor würden die Nennkommutationspunkte
bei 0°,
10°, 20°, 30°, etc. von
einer Winkel-Referenzposition des Rotors aus gesehen auftreten.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden kleine, zufallsähnliche
Abänderungen dieser
Kommutationspunkte eingeführt.
So können die
Kommutationspunkte einer bestimmten Umdrehung beispielsweise bei
0,23°, 9,89°, 99,97°, 30,30°, usw. auftreten.
Vorzugsweise tritt die Kommutation nicht bei jeder Umdrehung am
selben Punktesatz auf, so dass in einer darauffolgenden Rotorumdrehung
die Kommutationspunkte anders lauten.
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Es
ist verständlich,
dass viele Variationen bezüglich
der Anordnung des Stators und der Rotorpole möglich sind. Während zwölf Permanentmagnetpole am
Rotor befestigt in 4 abgebildet sind und der Stator
neun Pole enthält
(drei Phasen mit jeweils drei Polen), ist für Fachleute auf diesem Gebiet
erkennbar, dass die Anzahl der Permanentmagnetpole und der Statorphasen
sowie der Kommutationspunkte variieren kann. Ferner ist ersichtlich,
dass die Statorphasen in einer „Dreieckskonfiguration" verbunden werden
können
oder dass in einer weiteren Abänderung
die abgebildete „Sternkonfiguration" eine Hauptanzapfung
enthalten kann, die die Anregung einer einzigen, beliebig ausgewählten Phase
ermöglicht.
Außerdem
wäre es
möglich,
separate Laufwerksschaltungen und/oder separate Antriebslinien für die Wicklungen
der gleichen Phase bereitzustellen, so dass die Wicklungen parallel
und nicht in Serie angetrieben werden.
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Ferner
ist ersichtlich, dass die 3 und 4 für das Blockdiagramm
der Hauptkomponenten eines herkömmlichen
Plattenlaufwerks-Spindelmotors vorgesehen sind. Viele Abänderungen
in Bezug auf Design und Platzierung der Aufhängungen, Magnete, Spulen, Klemmmechnismen
und Ähnlichem
sind innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung möglich.
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Für die Kommutation
ist es notwendig, dass der Servoprozessor 203 die aktuelle
Winkel-Position des Rotors bestimmt. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Positionsinformation von einem Lesewandler abgelesen und
durch einen Kanal 202 kodiert und dann zum Bestimmen der
Winkel-Position verwendet, wenn der Rotor sich bei Betriebsgeschwindigkeit
dreht. Im Allgemeinen wird ein alternatives Verfahren beim Einschaltvorgang
verwendet, während
der Motor vom Stillstand zur Umdrehungsgeschwindigkeit hochgefahren
wird. Alternativ dazu, kann jedes der verschiedenen, alternativen
Verfahren bei Umdrehungsgeschwindigkeit ebenfalls angewendet werden.
Alternative Verfahren umfassen das Abfühlen der Gegen-EMK der Statorspulen
oder das Bereitstellen eines separaten Abfühlmechanismus, wie etwa ei nes
magnetischen Kodierrades. Der Servoprozessor 203 verwendet
die Positionsinformation zur Bestimmung des anzutreibenden Statorphasenpaars
sowie die Stärke
des benötigten
Antriebsstroms und gibt diese Parameter im Spindelmotor-Ansteuerelement 205 ein,
das dann den benötigten
Strom erzeugt.
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Vorzugsweise
umfasst der Servoprozessor 203 ein Kommutationsregister 225,
das die Kommutationspunkte und die entsprechenden, anzutreibenden
Motorphasen speichert. Der Servoprozessor 203 vergleicht
die aktuelle Rotorposition mit den im Kommutationsregister 225 gespeicherten
Werten, um das korrekte, anzutreibende Statorphasenpaar zu bestimmen.
Das Kommutationsregister 225 umfasst bevorzugterweise 36
Einträge,
die für
eine komplette Rotorumdrehung ausreichend sind, obwohl es auch eine
geringere Anzahl an Einträgen
enthalten könnte, die
einem Rundlaufmuster folgend gedreht werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
steuert das im Prozessor 221 der Dateisteuerung 201 vorhandene
ausführende
Steuerprogramm 231 den Betrieb des Plattenlaufwerks 100,
um die Werte im Kommutationsregister 225 abzuändern, was
die Erzeugung von geringen, halbzufälligen Abänderungen der Kommutationspunkte
beim Servoprozessor hervorruft. Dieser Ablauf ist in einem Flussdiagramm
in 5 abgebildet.
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Wie
in 5 zu sehen, befindet sich das Plattenlaufwerk 100 anfangs
in einem ausgeschalteten Zustand. Im Ausschaltzustand wird dem Spindelmotor
keine Energie zugeführt.
Nach dem Einschalten (Block 501) verlässt Laufwerk 100 den
Ausschaltzustand. Dieser Vorgang kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden.
Laufwerk 100 kann komplett ohne Energie sein, also tatsächlich ausgeschaltet
sein; in diesem Fall verlässt
es den Ausschaltzustand (verlässt
Block 501), wenn Energie von einer externen Quelle, etwa
einem Zündschalter,
zugeführt wird,
was die Steuerung 201 zum Einschalten und ein Steuerprogramm
zum Ausführen
im Prozessor 221 bringt. Alternativ dazu, kann die externe
Energie jederzeit dem Laufwerk zugeführt werden, aber die Steuerung 201 kann
die Energieversorgung des Spindelmotors, des Kanals und anderer
Elektronikkomponenten unterbrechen; in diesem alter nativen Beispiel
wartet der Prozessor 221 in einer Ruhestellung auf einen
externen Befehl, eine Unterbrechung oder ein ähnliches Ereignis, um den Block 501 zu verlassen.
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Nach
dem Verlassen des Blocks 501 beginnt das Steuerprogramm
mit dem Einschalten des Plattenlaufwerks, was ebenfalls umfasst,
dass der Spindelmotor 206 auf Arbeitsgeschwindigkeit (Schritt 502)
gebracht wird. Im Allgemeinen können
Plattenwandler keine auf den Platten aufgenommenen Daten ablesen,
bevor nicht der Spindelmotor fast auf Arbeitsgeschwindigkeit läuft. Daher übermittelt
die Steuerung einen entsprechenden Einschaltbefehl an den Servoprozessor 203,
um diesen in einem Einschaltzustand zu platzieren. Etwa zur selben
Zeit übermittelt
die Steuerung 201 einen Wertesatz zur Speicherung im Kommutationsregister 225,
wobei diese Werte die Nennkommutationspunkte (also 0, 10, 20, 30,
etc.) für
den Spindelmotor 206 sind. In einigen Fällen kann der Motor Startschwierigkeiten
haben und die Steuerung kann diesen mittels einer anderen der bekannten
Starttechniken in Bewegung versetzen.
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Wenn
sich der Servoprozessor 203 im Einschaltzustand befindet,
führt dies
dazu, dass das Spindelmotor-Ansteuerelement 205 die entsprechenden
Statorwicklungspaare mit einem vorbestimmten Einschaltstrom (üblicherweise
die zulässige
Maximalmenge) antreibt. Der Servoprozessor bestimmt die Winkel-Position,
wie oben erläutert,
und vergleicht diese mit den Nennkommutationswerten im Register 225 und
schaltet die Statorphasenpaare, sobald jeder Kommutationspunkt erreicht
ist.
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Das
Steuerprogramm kontrolliert dann alternativ einen Einschaltzeitgeber
(Schritt 503), während es
darauf wartet, dass der Motor seine Betriebsgeschwindigkeit erreicht
(Schritt 504). Der Motor kann einige Sekunden brauchen,
um die Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen. In dieser Zeit kann
die Steuerung Diagnostik oder andere Funktionen ausführen, während der
Servoprozessor 203 weiterhin den Spindelmotor 206 mit
der Nennarbeitsgeschwindigkeit unter Verwendung der im Register 225 gespeicherten
Nennkommutationswerte antreibt. Wenn der Motor die Arbeitsgeschwindigkeit
nicht innerhalb eines vorbestimmten Maximalzeitrahmens erreicht,
wird die „Ja-Abzweigung" von Schritt 503 weiter
ausgeführt
und eine Fehlermeldung wird erstellt (Schritt 505). Wenn
die Arbeitsgeschwindigkeit vor dem Zeitlimit erreicht, wird der „Ja-Abzweigung" von Schritt 504 genommen.
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Nach
dem Erreichen der Arbeitsgeschwindigkeit initialisiert das Steuerprogramm
eine Indexvariable für
die zufallsverändernde
Tabelle 232 (Schritt 510). Tabelle 232 enthält eine
Anordnung an Verschiebungswerten, die zu den Nennkommutationswinkeln
zur Bestimmung der tatsächlichen
Nennkommutationswerte hinzugefügt
werden, um vom Servoprozessor zum Umschalten der Statorphasen verwendet
zu werden. Die Werte in Tabelle 232 können von jedem zufälligen oder
halbzufälligen
Vorgang erzeugt werden oder so berechnet werden, dass sie ganz und
gar nicht zufällig
sind, sondern lediglich wie zufällig
oder verstreut erscheinend auftreten, wenn diese zu den Nennkommutationswinkeln,
wie hierin beschrieben, dazugefügt
werden. Diese Werte sind dauerhaft im ROM 222 gespeichert,
so dass sie sich nicht ändern
können.
Die Anzahl der in der Tabelle 232 gespeicherten Werte ist
vorzugsweise größere als
die Anzahl der Kommutationspunkte einer Rotorumdrehung, also größer als
36 in der Konfiguration der bevorzugten Ausführungsform. Damit die wie zufällig erscheinend
auftretenden Verschiebungen während
des Betriebs verstärkter
in Erscheinung treten können,
ist vorzuziehen, dass die Anzahl der Einträge in Tabelle 232 eine
Primzahl ist oder das es eine Nichtprimzahl ist, die keinen gemeinsamen
Teiler mit der Anzahl der Kommutationspunkte in einer Rotorumdrehung
hat.
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Das
Steuerprogramm erzeugt dann einen Satz von 36 Kommutationspunkten
(Winkeln) für
eine einzige, komplette Rotorumdrehung, wie in den Schritten 511 bis 514 zu
sehen. Es initialisiert zuerst eine Schleifenvariable i auf 1 (Schritt 511).
Ein einziger Kommutationspunkt (KP(i)) wird dann als Summe des Nennkommutationspunkts
(KPN(i)) entsprechend der Schleifenvariable
und einer Verschiebung der Tabelle 232 gemäß der Tabellenindexvariable
(Schritt 512) berechnet. Das Steuerprogramm inkrementiert dann
die Schleifenvariable i und die Tabellenindexvariable (Schritt 513).
Die Schleifenvariable i wird mit 1 inkrementiert; der Tabellenindex
kann dann mit 1 inkrementiert werden, um einfach einem Rundlaufmuster
folgend die Einträge
in Tabelle 232 zu durchsuchen, aber es wäre als Alternative
dazu auch möglich,
zusätzli che Änderungen
durch Inkrementieren des Tabellenindexes auf Grundlage einer anderen Basis
zu erzielen. So könnte
etwa der Tabellenindex durch den. aktuellen Wert von i oder einigen
niederwertigeren Bits in einem Systemtaktgeber inkrementiert werden.
Da die Anzahl der Tabellenindexwerte die Anzahl der Einträge in Tabelle 232 nicht übersteigen
sollte, ist der neue Index die Summe des alten Index und der inkrementierte
Betrag, Modulo N, wobei N die Anzahl der Einträge in Tabelle 232 ist.
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Das
Steuerprogramm überprüft dann
die Werte von i (Schritt 514) und wenn diese nicht über 36 (Anzahl
der Kommutationspunkte in einer Umdrehung) hinausgehen, werden die
Schritte 512 und 513 wiederholt. Wenn dadurch
36 neue Kommutationspunkte erzeugt wurden, wird" ab Schritt 514 die „Ja-Abzweigung
weiter verfolgt.
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Das
Steuerprogramm wartet dann auf den Spindelmotor, damit dieser seine
aktuelle Umdrehung abschließt
(Schritt 515). Wenn die Umdrehung komplett ist, wird an
Schritt 515 die „Ja-Abzweigung" genommen. Das Steuerprogramm
ruft dann bei der Steuerung 201 eine Übertragung der 36 neuen Kommutationspunktwerte
an den Servoprozessor 203 hervor und speichert diese in
den entsprechenden Einträgen
des Kommutationsregisters 225 (Schritt 526). Dies
wird dazu führen,
dass die neuen Kommutationspunktwerte bei der nächsten erfolgreich durchgeführten Rotorumdrehung
verwendet werden.
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Wenn
keine Herunterfahranzeige empfangen wurde (Schritt 517),
kehrt das Steuerprogramm wieder zu Schritt 511 zurück, um einen
neuen Satz Kommutationspunktwerte für die nächste Rotorumdrehung zu berechnen.
Wenn eine Herunterfahranzeige empfangen wurde, wird die „Ja-Abzweigung" von Schritt 517 weiterverfolgt
und der Motor wird abgeschaltet (Schritt 506).
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Es
ist verständlich,
dass nicht mit Spindelmotorabläufen
in Verbindung stehende Plattenlaufwerksabläufe nicht in 5 dargestellt
wurden. Es ist eine Tatsache, dass Steuerprogramme 231 üblicherweise
mehrere, zusammen ausgeführte
Aufgaben enthalten und die Steuerung des Spindelmotors lediglich
eine davon darstellt. Ein herkömmliches
Plattenlaufwerk reagiert auf viele verschiedene Befehlsarten; ein darauf
reagierendes Verhalten kann sehr komplex sein; Informationsaustausch
mit dem Host kann viele Schritte erfordern; etc. Auf diese Details wurde
zwecks Übersichtlichkeit
in der hierin aufgeführten
Beschreibung nicht eingegangen.
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Im
Allgemeinen werden die zur Implementierung der veranschaulichten
Ausführungsformen
der Erfindung ausgeführten
Abläufe,
ob sie nun als Teil eines Betriebssystems oder als spezifische Anwendung,
Modul oder Befehlssequenz implementiert werden oder nicht, hierin
als „Programme" oder „Steuerprogramme" bezeichnet. Die
Programme umfassen üblicherweise
Befehle, die, wenn sie von einem oder mehreren Prozessoren in den
Geräten oder
Systemen in einem Computersystem gemäß der Erfindung gelesen und
ausgeführt
werden, bewirken, dass diese Geräte
oder Systeme die notwendigen Schritte durchführen, um die Schritte auszuführen oder
die Elemente, welche die verschiedenen Aspekte der vorliegenden
Erfindung darstellen zu erzeugen. Während die Erfindung im Zusammenhang voll
funktionierender, digitaler Geräte,
wie etwa Plattenlaufwerke, hierin beschrieben wurde und wird, sind
die verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung dazu in der Lage, als Programmprodukte verschiedenster
Gestaltungsformen verteilt zu werden und die Erfindung wendet dies,
ungeachtet bestimmter Typen von Signalträgermedien, die zum tatsächlichen
Ausführen
der Verteilung verwendet werden, ebenfalls an. Beispiele für Signalträgermedien
umfassen beschreibbare Medientypen, wie etwa flüchtige und nichtflüchtige Speichervorrichtungen,
Disketten, Festplattenlaufwerke, CD-ROMs, DVDs, Magnetbänder, sowie Übertragungsmedien,
wie etwa digitale und analoge Kommunikationsverbindungen, einschließlich der
drahtlosen Kommunikationsverbindungen, ohne dabei jedoch auf die
genannten Beispiele beschränkt
zu sein. Beispiele für
Signalträgermedien
sind in 1 (Plattenoberfläche 102)
und in 2 (ROM 222) abgebildet.
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In
der oben beschriebenen, bevorzugten Ausführungsform wird der bürstenlose
Gleichstrom-Elektromotor als Spindelmotor einer Laufwerks-Datenspeichervorrichtung
mit drehender Magnetplatte verwendet. Ein derartiger Motor könnte jedoch
auch in anderen Umgebungen eingesetzt werden. Als Alternative dazu
könnte
er auch als Spin-Motor für
eine optische Plattendaten-Speichervorrichtung verwendet werden.
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Schließlich könnte es
als Elektromotor in einer Vielzahl an Anwendungen eingesetzt werden,
die mit der Speicherung von Daten nichts zu tun haben.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
erzeugt ein auf einem programmierbaren Prozessor einer Plattendateisteuerung
vorhandenes, ausführendes Steuerprogramm
die Kommutationspunkte unter Bezugnahme auf eine halbzufällige Verschiebungen aufweisende
Tabelle und übermittelt
diese Daten an ein Kommutationsregister, das von einem Servoprozessor
verwendet wird, um die tatsächliche
Kommutation durchzuführen.
Diese Anordnung stellt die Fähigkeit
zum Ausschalten der Verwendung der halbzufälligen Variationen während der
Motorstartphase sowie eine erhebliche Designflexibilität zur Verfügung. Es
ist jedoch feststellbar, dass geringe halbzufällige Verschiebungen der Kommutationspunkte
durch die Verwendung verschiedener Hardware- und Softwarevariationen
erzielt werden könnten.
Der Servoprozessor selbst kann beispielsweise Änderungen der Kommutationspunkte
erzeugen oder die gesamte Motorsteuerlogik enthalten.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird ein Satz Verschiebungswerte in einer zufallsverändernden
Tabelle gespeichert und schrittweise zu den Kommutationswinkeln
hinzugefügt,
um den Effekt geringer Zufallsabweichungen bei den Kommutationswinkeln
zu erzeugen. Eine derartige Tabelle wird aufgrund ihrer einfacheren
Berechnung bevorzugt. Es ist für
Fachleute auf diesem Gebiet ersichtlich, dass es zahlreiche Verfahren
zur Erzeugung eines ähnlichen
Effekts gibt. So könnten
beispielsweise eine Zufallszahl-Erzeugungsfunktion oder eine spezielle
Vorrichtung die sogenannten Zufallszahlen zum Hinzufügen zu den
Nennkommutationswinkeln generieren. Es ist ebenfalls möglich, dass
Verschiebungen gemäß eines
ausgeklügelten
Musters hergeleitet werden, das absolut nicht zufällig sein
sollte und welches jedoch lediglich dazu vorgesehen ist, dass das
Motorgeräuschspektrum
an harmonischen, mit der Kommutationsfrequenz assoziierten Maximalwerten verbreitert
wird. Wie hierin und in den Ansprüchen verwendet, ist vorgesehen,
dass die Bezeichnung „halbzufällige Verschiebung" jedes Verfahren
umfasst, sowohl die hierin beschriebenen als auch andere Verfahren,
das eine Streuung an Verschiebungen von einem Nennkommutationsprofil
erzeugt.