-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Antriebssystem mit wieder verwendbarem
Druckerzeugungsmittel, bevorzugt zur Erzeugung eines flüssigen Mikrostrahls
zur transdermalen Injektion.
-
Von
Hand betätigte
Spritzen mit Nadeln sind die normale Form der hypodermischen Injektionsgeräte. Sie
haben den Vorteil, zuverlässig
und preiswert zu sein. Die Nachteile sind unter anderen das Risiko Krankheiten
bei Wiederbenutzung der Spritze zu übertragen, und der Schmerz,
den der Patient fühlt.
-
Im
Hinblick auf diese Nachteile gab es viele Versuche, nadellose hypodermische
Injektionsgeräte bereit
zu stellen, in denen die zu injizierende Flüssigkeit durch einen Druckerzeuger
mit hoher Geschwindigkeit angetrieben wird, wodurch die Haut eines menschlichen
Patienten oder eines Tierpatienten durchdrungen wird. Solche Geräte werden
beispielsweise in den Patenschriften
US
3,537,212 ,
US 2,687,725 ,
US 4,596,556 ,
US 4,722,728 ,
US 4,874,367 ,
US 4,966,581 ,
US 5,501,666 ,
US 2,650,591 und WO 98/41250 beschrieben.
Um Sterilität
zu gewährleisten
und Kontamination von zu injizierenden Medikamenten zu vermeiden,
weisen gewisse konventionelle Geräte, wie in den Patenten
US 4,874,367 und
US 4,966,581 beschrieben,
wieder verwendbare Druckerzeugungsmechanismen auf, die wegwerfbare
Ampullen, die die zu injizierende Flüssigkeit enthalten, aufnehmen.
Die Geräte,
die in diesen Patenten beschrieben werden, sind sehr komplex und
bestehen aus einer großen
Anzahl von Bauteilen. Sie sind außerdem unhandlich, teuer und
in ihrer Anwendung limitiert, insbesondere soweit es den Injektionsdruck,
der im Bereich von 70 bar oder weniger liegt, und die Strahldurchmesser,
die im Bereich von 100 bis 330 μm
liegen, betrifft, wenngleich der Initialdruck Spitzen um die 300
bar erreichen kann. Unzureichender Druck und ein großer Strahldurchmesser
vergrößern den
Schmerz und das Risiko, dass nur ein Teil des Medikaments injiziert
wird, speziell in Hinsicht auf Patienten, die eine widerstandsfähige Haut
haben. Außerdem
ist die Eindringtiefe der Flüssigkeit
mit konventionellen Geräten
schwer genau zu kontrollieren.
-
Wenn
man die oben genannten Nachteile bedenkt, ist es eine Aufgabe der
Erfindung, eine wieder verwendbare Antriebsvorrichtung bereitzustellen, die
effektiv, zuverlässig
und kompakt ist. Es ist vorteilhaft, eine Beschleunigungsvorrichtung
zur nadelfreien transdermalen Verabreichung von Flüssigkeiten bereitzustellen.
Es ist vorteilhaft, ein Injektionsgerät bereitzustellen, das sicher
benutzt werden kann. Es ist vorteilhaft eine Injektionsvorrichtung
bereitzustellen, die das Risiko von Krankheitsübertragung bei Wiederbenutzung
auszuschließen.
Es ist vorteilhaft, ein Injektionsgerät bereitzustellen, das bei
Benutzung schmerzfrei ist. Es ist vorteilhaft, ein Antriebssystem
bereitzustellen, das es ermöglicht,
die Dosierung zu variieren. Es ist vorteilhaft, ein hypodermisches
Injektionsgerät
bereitzustellen, das einfach zu benutzen und preiswert ist.
-
Die
Ziele der Erfindung wurden durch die Bereitstellung eines Injektionsgerätes gemäß Anspruch 1
erreicht.
-
Offenbart
wird ein Injektionsgerät
mit einem Antriebssystem, umfassend einen Behälter, einen wieder verwendbaren
Druckerzeugungsmechanismus und eine primäre Potentialenergiequelle um eine
Flüssigkeit
mit ausreichendem Druck durch eine Öffnung anzutreiben, um einen
Strahl zur transdermalen Verabreichung der Flüssigkeit zu erzeugen, wobei
die primäre
Potentialenergiequelle in Form einer komprimierbaren Substanz vorliegt,
die in dem Behälter
durch einen Druckerzeugungsmechanismus unter Druck gesetzt wird,
wodurch die Potentialenergie eine Komprimierungsenergie der Substanz ist,
wobei die komprimierbare Substanz eine flüssige, feste oder andere nichtgasförmige Substanz
bei Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck ist.
-
Die
komprimierbare Substanz kann beispielsweise ein weiches Material
oder eine andere viscoelastische Substanz sein, wie eine Substanz
die zur Familie der Polysiloxane gehört, die nicht teuer ist und
einen großen
elastischen Komprimierungsbereich hat. Gewisse Polysiloxane können mit
bis zu 2000 bar komprimiert werden, bei einer Volumenreduktion von
15%. Polysiloxane weisen eine volumetrische Komprimierbarkeit dV/V
auf, die in einem Bereich liegt, die zwei- bis viermal größer ist,
als die volumetrische Komprimierbarkeit von Wasser.
-
Mit
Blick auf den sehr hohen Druck und den kleinen Öffnungsdurchmesser, ist es
möglich,
einen sehr feinen Flüssigkeitsstrahl
mit Überschallgeschwindigkeit
zu erzeugen. Außerdem
kann die Injektionsdauer mit Blick auf den kleinen Strahldurchmesser
(beispielsweise 30 bis 60 μm) über ein
paar Sekunden gestreckt werden, und dadurch den Schmerz reduzieren
oder eliminieren, da das Medikament mehr Zeit hat, sich im umgebenden
Gewebe zu verteilen.
-
Die
Bereitstellung einer komprimierten Flüssigkeit oder eines komprimierten
Festkörpers
als Potentialenergiequelle zum Antrieb einer zu injizierenden Flüssigkeit
ist sehr vorteilhaft gegenüber
Stand der Technik Systemen, die mechanische Energiequellen nutzen,
wie Federn, oder komprimiertes Gas. Die Benutzung von Federn beispielsweise
verlangt große
Dimensionen um die notwendige Antriebsenergie zu erzeugen, um sicher
zu stellen, das die Haut des Patienten durchdrungen wird, und selbst
dann liegt der Durchmesser des Flüssigkeitsstrahls typischerweise
im Bereich von 200 μm,
um eine ausreichende Kraft des Strahls zu gewährleisten. Ältere Systeme, die komprimiertes
Gas bei Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck benutzen, sind durch
den Maximaldruck des Gases vor dem Wechsel des Aggregatzustands
in die flüssige
Form begrenzt, der den maximalen Druck des Antriebssystems bestimmt.
Zum Beispiel verflüssigt
Kohlendioxid bei ungefähr
70 bar und Stickstoffprotoxid bei 75 bar, wobei diese Gase am häufigsten
in konventionellen Antriebssystemen in Betracht gezogen werden. Die
große
Volumenänderung
des komprimierten Gases ist auch ein Sicherheitsbedenken, da im
Falle des Zerreißens
eines Gasbehälters
lose Teile des Geräts
durch die große
Ausdehnung des freigesetzten Gases von dem Behälter weggetrieben werden.
-
In
der Erfindung bevorzugt verwendete komprimierbare Substanzen, wie
Polysiloxanöle
oder Polysiloxangels oder vulkanisierter Silikongummi, die beispielsweise
auf 2000 bar komprimiert werden können bei einer Volumenreduktion
von bis zu 15%, verursachen keine Explosion im Falle eines Bruchs.
Außerdem
kann eine flüssige
oder feste komprimierbare Substanz in einem Behälter mit viel höherem Druck
komprimiert werden, da keine Aggregatzustandsänderung eintritt und die Substanz
weniger leicht durch Dichtungen entweicht, als gasförmige Substanzen.
Beispielsweise können
vulkanisierter Silikongummi oder Polysiloxanöle mit hohem Molekulargewicht,
die sehr viskos sind, viel leichter gelagert werden, ohne dass sie
durch Dichtungen lecken, als Gas oder auch Flüssigkeiten mit niedriger Viskosität, wie Wasser.
Während
Polysiloxanöle
und Polysiloxangele bevorzugte Substanzen mit Blick auf die Kombination
hoher Viskosität,
verhältnismäßig hoher Komprimierbarkeit
und niedriger Kosten sind, könnten
zahlreichen andere Substanzen mit einer Komprimierbarkeit größer als
Wasser, vorzugsweise größer als
die doppelte Komprimierbarkeit von Wasser in gewissen Ausführungsformen
der Erfindung implementiert werden. Beispiele anderer komprimierbarer
Substanzen, die in die vorliegende Erfindung implementiert werden
könnten,
sind Kork, Polyurethan und Butylpolymere. Diese Substanzen haben
volumetrischen Komprimierungsquotienten (dV/V) im Bereich vom 1,2
bis 2-fachen von Wasser.
-
Die
hohe Energiedichte, die in komprimierbaren Substanzen entsprechend
dieser Erfindung gespeichert werden kann, ermöglicht es, dass das hypodermische
Injektionsgerät
kompakt und preiswert ist.
-
Das
Antriebssystem kann weiter eine sekundäre Potentialenergiequelle aufweisen,
die einen niedrigeren Druck erzeugt als die primäre Energiequelle. Dies ermöglicht es,
die Injektionstiefe genau zu kontrollieren, insbesondere die Eindringtiefe
der Flüssigkeit
zu begrenzen, nachdem die Haut durch den Hochdruckinitialstrahl
durchdrungen wurde. Dies ist beispielsweise wichtig bei Anwendungen,
die eine intradermale oder subkutane Verabreichung erfordern. Die
sekundäre
Potentialenergiequelle kann die Form einer Metallfeder, einem Paar
gegenüberliegender
Dauermagneten, einer gasförmigen
Substanz oder eines anderen elastischen Glieds haben, das in dem
Antriebssystemgehäuse
befestigt ist.
-
In
gewissen Ausführungsformen
werden Einwegpatronen oder Einwegampullen, die die zu injizierende
Flüssigkeit
enthalten, durch den Nutzer in dem Gehäuse befestigt. Dies ermöglicht es,
die Ampullen mit der notwendigen Sterilität und Genauigkeit der Dosierung
herzustellen, aufzubewahren und zu handhaben. Es ermöglicht zudem
Flexibilität
in der Verpackungsgröße und der
Dosierung der zu injizierenden Flüssigkeit, die durch das Volumen
in der Ampulle festgelegt werden kann.
-
Die
Einwegampulle zum Einbau in das Gehäuse kann weiterhin die komprimierbare
Substanz enthalten, oder die komprimierbare Substanz könnte im
Gehäuse
bereitgestellt und wiederbenutzt werden.
-
In
einigen Ausführungen
kann die komprimierbare Substanz in einer hinteren Kammer des Gehäuses, die
von einer vorderen Kammer durch eine Wand getrennt ist, unter Druck
gesetzt werden, wobei die Wand mit einem Ventil versehen ist, um
die Vorrichtung auszulösen.
Wenn das Ventil geöffnet wird,
fließt
die komprimierbare Substanz in die vordere Kammer und bewegt den
Kolben, der die zu injizierende Flüssigkeit antreibt.
-
In
anderen Ausführungsformen
werden beide, die komprimierbare Substanz und die zu injizierende
Flüssigkeit
unter Druck in den Behälter
eingesetzt, wobei der Druck dadurch aufrecht erhalten wird, dass
die Düsenöffnung mit
einer entfernbaren Verschlusskappe oder einem Ventil, das betätigt werden
kann, blockiert wird.
-
Mit
Blick auf die hohen Drücke,
die durch die vorliegende Erfindung erzielt werden können, und der
dadurch erzeugten hohen Geschwindigkeit des Flüssigkeitsstrahls, kann der
Strahl die Haut des Patienten effektiv, verlässlich und schmerzfrei durchdringen,
ohne dass eine Nadel benötigt
wird.
-
In
den Ausführungsformen,
in denen eine Verschlusskappe die Düsenöffnung blockiert, kann die
Verschlusskappe aus einem Material sein, das durch externe Mittel,
wie zum Beispiel Wärme
oder Ultraschall aufgelöst
werden kann, beispielsweise eine Verschlusskappe aus Wachs oder
Parafin, die durch lokale Erwärmung
der Injektionsvorrichtung entfernt werden kann. Die Verschlusskappe
kann auch ein mechanisches Teil sein, beispielsweise ein Strahldraht,
der aus der Öffnung
herausziehbar ist. Wenn die Öffnung
frei gegeben ist, bewegen sich der gleitbare Kolben oder die verformbare
Wand bewegen den Druckabfall in den Teil der Kapsel, der die zu injizierende
Flüssigkeit
aufweist. Ein Ventil, beispielsweise ein drehbares Ventil mit einem
durchgehenden Durchlass, das den Teil des Behälters, der die Flüssigkeit
enthält,
mit der Öffnung
der Auslassdüse
in einer Betriebsposition verbindet, und das den Auslass des Teils
des Behälters,
der die Flüssigkeit
enthält,
in der geschlossenen Position blockiert, kann auch implementiert
sein.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird der Teil der Einwegkapsel, der die zu injizierende Flüssigkeit
enthält,
von einer verformbaren Wand umgeben, die innerhalb eines Teils der
Kapsel, die die komprimierbare Substanz enthält angeordnet ist, und das Rückhalteelement
umfasst eine Verschlusskappe, die die Öffnung des Düsenbereichs
verschließt. Wenn
das Rückhalteelement
entfernt wird, wird die verformbare Wand des Teils des Behälters, der
die zu injizierende Flüssigkeit
enthält,
unter dem Druck der komprimierbaren Substanz zerbrochen.
-
Der
Behälter
kann aus Metal, beispielsweise rostfreiem Stahl, bestehen, das an
seiner Innenseitenoberfäche
mit einem Edelmetall (zum Beispiel Gold, Platin, Palladium) oder
mit einem Polymer, wie zum Beispiel Teflon, beschichtet sein kann.
Der Belag im Inneren erleichtert das Gleiten des Kolbens und verbessert
die Dichtheit. Es sollte beachtet werden, dass Polysiloxanöle große Vorteile
gegenüber Gas
haben, einerseits wegen ihrer Viskosität, die abhängig von molekularen Gewicht
des Öls
sehr hoch sein kann und dadurch die Ansprüche an die Dichtheit reduziert,
und andererseits ein Großteil
der gespeicherten Komprimierungsenergie in Arbeit umgesetzt werden
kann.
-
Der
Düsenteil
kann ein separates Glied aufweisen, das an oder in dem Kapselgehäuse befestigt ist,
oder als Teil der Wand des Kapselgehäuses angeformt ist.
-
Die Öffnung des
Düsenteils
kann einen Durchmesser im Bereich von 10 bis 150 Mikrometer aufweisen,
zumindest über
eine definierte Länge,
so dass der Flüssigkeitsstrahl
nach dem Austritt aus der Düse
für einige
Millimeter kohärent
bleibt. Wenn die Versetzung des Kolbens zwischen dem Beginn und dem
Ende der Injektion einer Veränderung
des Volumens der komprimierbaren Flüssigkeit um 7.5% entspricht,
entspricht dies einer Druckveränderung
um 1000 bar für
Monomer-Hexamethylsiloxane. Ein Druck dieser Größenordnung kombiniert mit einer sehr
feinen Düsenöffnung,
ermöglicht
die Erzeugung eines Überschallstrahls
für Flüssigkeitsinjektionen durch
die Haut, in einer extrem zuverlässigen
und schmerzfreien Art. Außerdem
bewirkt die Überschalldruckwelle
die Zerlegung des Strahls in Tröpfchen wenige
Millimeter vor der Düse,
wodurch die Sicherheit des Gerätes
erhöht
wird. Der Strahl könnte
natürlich
auch in Unterschallgeschwindigkeit erzeugt werden, abhängig von
den Erfordernissen der und den Anforderungen an die Injektion.
-
Die
komprimierbare Substanz kann durch das Verschieben eines Kolbens
in dem Behältnis komprimiert
werden, wodurch das durch die komprimierbare Substanz eingenommene
Volumen reduziert wird. Der Kolben des Druckerzeugungsmechanismus
kann durch ein Teil mit einem feingängigen Gewinde verschoben werden,
das in ein Gegengewinde am hinteren Ende des Behälterteils eingreift. Der Druckerzeugungsmechanismus
kann einen Motor aufweisen, der mit dem Kolben gekoppelt ist, beispielsweise über ein
Glied mit einem Gewinde, das den Kolben bewegt. Der Motor kann mit
einem elektronischen Kontrollsystem verbunden sein und von diesem
gesteuert werden. Ein Ventil das die Auslassöffnung der Düse öffnet und
schließt
kann durch einen Ventilaktuator, der ebenfalls durch das elektronische
Kontrollsystem gesteuert werden kann, ausgelöst werden.
-
Das
Injektionsgerät
kann weiterhin ein Flüssigkeitsbereitstellungssystem
zur Versorgung des Antriebssystems umfassen, das einen Behälter umfasst,
der eine Vorrat für
mehrer Dosen der zu injizierenden Flüssigkeit enthält. Der
Flüssigkeitsbereitstellungsbehälter kann
mit dem Flüssigkeitsbehälterteil des
Antriebssystems über
ein Ventil verbunden sein. Das Flüssigkeitsbereitstellungssystem
kann einen motorgetriebenen Zuführungsmechanismus
umfassen, der durch das elektronisches Kontrollsystem kontrolliert
wird, um unter anderem das Volumen der dem Antriebssystem bereitgestellten
Flüssigkeit
zu regulieren.
-
Weitere
Merkmale und vorteilhafte Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung, den Ansprüchen
und den beigefügten
Figuren ersichtlich.
-
Die 1a zeigt
einen Längsschnitt
einer wieder verwendbaren Antriebseinheit eines erfindungsgemäßen Injektionsgerätes zur
Benutzung mit einer Einwegkapsel.
-
Die 1b zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Kapsel zum Einbau in die Antriebseinrichtung der 1a.
-
Die 2a zeigt
einen Längsschnitt
eines wieder verwendbaren erfindungsgemäßen Injektionsgerätes in einer
anderen Ausführungsform,
mit einer zweistufigen Antriebseinheit im komprimierten Zustand.
-
Die 2b zeigt
eine ähnliche
Ansicht wie 2a, wobei sich die Antriebseinheit
des Geräts hier
im dekomprimierten Zustand befindet.
-
Die 2c bis 2e zeigt
Teillängsschnitte durch
Varianten der zweistufigen Antriebseinheit, die in erfindungsgemäße Vorrichtungen
eingebaut werden können.
-
Die 2f ist
eine graphische Darstellung verschiedener Injektionsdruckkurven über der
Zeit während
der Betätigung
der einstufigen oder zweistufigen erfindungsgemäßen Injektionsgeräte.
-
Die 3a zeigt
einen Längsschnitt
durch eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung,
mit einer Einwegkapsel die die komprimierbare Substanz und die zu
injizierende Flüssigkeit
enthält
und in ein Gehäuse
der Antriebseinheit einbaubar ist.
-
Die 3b zeigt
einen Längsschnitt
durch die Einwegkapsel der Ausführungsform
der 3a.
-
Die 3c zeigt
einen Längsschnitt
durch das Gehäuse
und den Druckerzeugungsmechanismus der Antriebseinheit der Ausführungsform
von 3a.
-
Die 4 zeigt
einen Längsschnitt
einer Abwandlung der Ausführungsform
nach 3a, bei der die komprimierbare Substanz dauerhaft
in der Antriebseinheit eingebaut ist, anstatt in der Einwegkapsel.
-
Die 5a zeigt
einen Längsschnitt
durch eine andere Ausführungsform
einer elektronisch kontrollierten erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung mit
einer wieder verwendbaren Antriebseinheit, in einer Phase, in der
Flüssigkeit
zugeführt
wird.
-
Die 5b und 5c zeigen ähnliche
Ansichten wie die 5a der Vorrichtung in einem
geladenen bzw. ausgelösten
Zustand.
-
Mit
Bezug auf die 1a und 1b, umfasst
ein Injektionsgerät
ein Antriebssystem 1 und eine darin befestigbare wegwerfbare
Kapsel 3, zur Abgabe einer in der Kapsel enthaltenen Flüssigkeit 2 unter
die Haut eines menschlichen oder tierischen Patienten.
-
Das
Antriebssystem umfasst einen Behälter 4,
ein Druckübertragungsglied 5 in
Form eines Kolben 10, ein Zurückhalteglied 6 für den Druck,
ein Druckerzeugungselement 8 und eine komprimierbare Substanz 7.
Die unter Druck stehende komprimierbare Substanz ist eine primäre Potentialenergiequelle zum
Antrieb der zu injizierenden Flüssigkeit.
-
Die
komprimierbare Substanz kann vorzugsweise ein Polysiloxanöl umfassen,
das die Fähigkeit besitzt,
eine große
Menge Potentialenergie durch elastische molekulare Komprimierung
zu speichern, beispielsweise bis zu hundertmal mehr Energie als eine
konventionelle Metallfeder, die das gleiche Volumen einnimmt. Die
Moleküle
von Polysiloxan wirken als dreidimensionale Federn, und die gespeicherte Energie
entspricht der Summe der molekularen Kohäsionsenergie von ungefähr 4 × 10–21 Joule
pro Molekül,
was der thermischen Energie KBT bei 20°C entspricht,
wobei KB die Boltzmankonstante ist, und
T die gemessene Temperatur in Grad Kelvin. Die elastische Eigenschaft
der Polysiloxane ist besonders vorteilhaft für die vorliegende Erfindung,
da sie es ermöglicht,
dass das Injektionsgerät
kompakt und kostengünstig
ist und wenige Komponenten umfasst. Abhängig vom molekularen Gewicht,
weisen Polysiloxane typischerweise volumetrische Komprimierungswerte
auf (dV/V bei einem bestimmten Druck), die drei- bis viermal größer sind,
als die volumetrische Komprimierbarkeit von Wasser. Obwohl Polysiloxane ein
bevorzugtes weiches Material zur Anwendung in der vorliegenden Erfindung
sind, können auch
andere Substanzen aus weichem Material benutzt werden. Die Eigenschaften
weicher Materialien sind bekannt und werden beispielsweise in der
Veröffentlichung „Review
of Modem Physics",
Nobel Lecture in Physics, vol. 64, page 645 beschrieben.
-
Polysiloxanöle sind
durchsichtige, klare, geruchsfreie, geschmacklose und viskoelastische
Flüssigkeiten,
die resistent gegenüber
hohen und niederen Temperaturen und kostengünstig sind. Sie sind weder
toxisch noch aus physiologischer Sicht gefährlich und können in
dermatologischen und kosmetischen Anwendungen benutzt werden. Polysiloxanöle haben
nur geringe Viskositätsabweichungen
als Funktion des Druckes, was vorteilhafterweise den Flüssigkeitsaustausch
erleichtert, aber sie haben eine hohe Oberflächenspannung, so dass sie nicht mit
Wasserlösungen
mischbar sind. Polysiloxanöle weisen
außerdem
schmierende Eigenschaften zwischen Metall und Polymeren und Gummi
auf, was vorteilhaft das Gleiten zwischen bewegbaren Teilen erleichtert.
-
Die
Familie der Polysiloxanöle
umfasst unter anderem die folgenden Substanzen:
Polymethylhydrogensiloxan
Polydimethylsiloxan
Polytrimethylsiloxan
Hexamethylcyclotrisiloxan
Decamethyltetrasiloxan
Hexamethyldisiloxan
(H 7310 – Witheco)
Octamethyltrisiloxan
(O 9816 – Witheco)
Alpha-,
Beta-, Gamma- and Thetra Gels von der Geltec Corporation.
-
Eine
vorteilhafte Eigenschaft der Polysiloxanöle ist die Reduktion der Viskosität mit der
Schergeschwindigkeit, was einen schnellen Fluss solcher Öle durch
kleine Öffnungen
ermöglicht.
Polysiloxanöle können eine
Viskosität
im Bereich von 0,6 bis 107 Centistoke aufweisen,
abhängig
von ihrem molekularen Gewicht. Aufgrund dieser Eigenschaft kann
das Öl
entsprechend den Anforderungen der Ausführungsform ausgesucht werden,
insbesondere Ausführungsformen,
die den Fluss der komprimierbaren Substanz durch Durchlässe mit
kleinen Querschnitten erfordern, wie im Fall der Ausführungsform
der 1. Die anderen Ausführungsformen
können
mit einer komprimierbaren Substanz in Form eines elastischen Festkörpers ausgestattet
werden, wie vulkanisierter Silicongummi, zum Beispiel vom Typ SilGel® 6/2,
hergestellt von der Wacker-Chemie, mit einer volumetrischen Komprimierbarkeit,
die nur 25% niedriger ist Polysiloxane mit einer niedrigen Viskosität.
-
Ein
Monomer-Hexamethylsiloxan (CH3)6SiO kann
beispielsweise mit einem Druck von ungefähr 2000 bar elastisch komprimiert
werden, mit einer Volumenreduktion von etwa 15%. Wenn das Volumen der
zu injizierenden Flüssigkeit
0,1 ml beträgt,
und der minimale Druck am Ende der Injektion 1000 bar betragen soll,
ist das nicht komprimierte Volumen des Polysiloxan 1,3 ml. Das erfindungsgemäße Gerät ist nicht
nur extrem kompakt, sondern ermöglicht
die Injektion der Flüssigkeit
mit Drücken,
die weit oberhalb der in konventionellen Systemen liegen. Dies ermöglicht die
Erzeugung eines sehr feinen Strahls, der die Schallgeschwindigkeit überschreiten
kann. Sehr zuverlässige
und sichere hypodermische Injektionen können daher mit der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden.
-
Zum
Beispiel kann die zu injizierende Flüssigkeit bei einem Druck von
1000 bar durch Düsenöffnungen
mit Durchmessern von ungefähr
30 bis 60 μm
mit ausreichender Geschwindigkeit angetrieben werden, um die Haut
des Patienten zu durchdringen, wobei die Injektionszeit langsam
genug ist, um es der injizierten Flüssigkeit zu ermöglichen,
sich im umgebenden Gewebe auszubreiten, und dadurch den Injektionsschmerz
zu reduzieren. In konventionellen Vorrichtungen muss die Düsenöffnung anbetracht des
niedrigeren Injektionsdrucks einen viel größeren Durchmesser haben, mit
der Konsequenz, dass die Injektionszeit reduziert wird, und sich
die injizierte Flüssigkeit
lokal im Gewebe des Patienten sammelt und dadurch Schmerz verursacht.
-
Außerdem weist
die erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung
nur sehr wenige Teile auf, was neben einer einfachen und zuverlässigen Benutzung zu
einer kostengünstigen
Produktion führt.
-
Mit
Blick auf die 1a und 1b weist das
Druckerzeugungsglied einen Kolben auf, der das hintere Ende des
Behälters 4 abschließt. Der
Kolben 10 schließt
ein vorderes Ende des Behälterteils 4. Eine
Trennwand 11, die einen Teil des Druckrückhaltungsglieds 6 bildet,
ist innerhalb des Behälterteils 4 angeordnet,
zwischen dem hinteren Kolben 9 und dem vorderen Kolben 10.
Eine große
Volumenkammer 12 ist zwischen der Trennwand 11 und
dem hinteren Kolben gebildet und eine kleine Volumenkammer 13 zwischen
der Trennwand 11 und dem vorderen Kolben. Die Trennwand
ist mit einem Rückschlagventil 14 versehen,
das es einer komprimierbaren Substanz ermöglicht, von der vorderen Kammer
in die hintere Kammer zu strömen,
einen Strom in die entgegengesetzte Richtung wird verhindert. Ein
Auslöseventil 15 ist
vorhanden, das es der komprimierbaren Substanz ermöglicht,
von der hinteren Kammer 12 in die vordere Kammer 13 zu
fließen, wenn
das Ventil betätigt
wird, zum Beispiel, wenn der Nutzer den Knopf 16 des Ventils
drückt.
-
Das
vordere Ende des Behälters
ist in einem Abschnitt 17 mit einem Gewinde versehen, um
eine Kapsel 3, die die zu injizierende Flüssigkeit
enthält, lösbar zu
befestigen, wozu die Kapsel in einem Abschnitt 18 mit dem
passenden Gegengewinde versehen ist. Es könnten aber auch andere Befestigungsmittel
vorgesehen sein, wie zum Beispiel eine Art Bajonettverschluss oder
lösbare
Federsperren. Das hintere Ende der Kapsel ist durch einen Kolben 19 dicht verschlossen,
der von einem Antriebssystemkolben 10 bei der Betätigung der
Vorrichtung bewegt wird und dadurch die Flüssigkeit 2 durch die
Düsenöffnung 20 antreibt.
Der Kapselkolben 19 kann an seinem vorderen Ende mit einem
kegelförmigen
elastischen Element 21 versehen sein um sicherzustellen, dass
im Wesentlichen die ganze zu injizierende Flüssigkeit aus der Kapsel heraus
getrieben wird.
-
Der
Druckerzeugungsmechanismus 8 ist am hinteren Ende des Behälters befestigt
und weist einen Griffbereich 22 und einen Kolbenbereich 23 in Form
eines Bolzens mit einem Gewinde auf, das in einem Teil des Behälters mit
einem Gegengewinde 24 eingreift. Wenn der Mechanismus 8 gedreht
und der Kolbenbereich 23 in das Gehäuse hinein geschraubt wird,
wird der Kolben 9 verschoben und komprimiert die komprimierbare
Substanz 7. Die Anzahl der Umdrehungen am Griff 22 bestimmt
den Druck auf die komprimierbare Substanz 7, der dadurch
entsprechend der Anwendung eingestellt werden kann. Um den Antrieb
zu betätigen, öffnet der Benutzer
das Betätigungsventil 15,
indem er den Knopf 16 drückt, so dass die komprimierbare
Substanz von der hintern Kammer 12 in die vordere Kammer 13 strömt und den
Kolben 10 antreibt, der den Kapselkolben 19 antreibt.
Nach der Benutzung wird die Kapsel 3 von der Antriebseinheit
abgenommen, das Druckerzeugungselement 8 entspannt, wodurch die
komprimierbare Substanz über
das Rückschlagsventil 14 zurück in die
hintere Kammer 12 gesaugt wird. Eine neue Kapsel 3 kann
dann an dem vorderen Ende des Behälters angebracht werden. Von
Vorteil bei dieser Ausführungsform
ist es, eine komprimierbare Substanz mit niedriger Viskosität, wie ein
Polysiloxan mit niedrigem Molekulargewicht, zu haben, so dass der
Fließwiderstand
durch das Ventil 15 bzw. 14 niedrig ist.
-
Mit
Blick auf die 2a und 2b wird
nun eine zweite Ausführungsform
der Injektionsvorrichtung beschrieben. Um Wiederholungen zu vermeiden,
werden die Merkmale dieser Ausführung,
die ähnlich
der der Ausführungsform
der 1a und 1b sind,
mit den gleichen Referenznummern versehen, und ihre Funktion kann
durch Bezug auf die obige Beschreibung der ersten Ausführungsform verstanden
werden.
-
Im
zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Druckrückhalteglied 206 als
lösbare
Auslösemechanismus
gebildet, der in den vorderen Kolben 210 eingreift, um
ihn in der geladenen Position der 2a zu halten.
Der Auslösemechanismus
weist einen bewegbaren Stopppin 234 auf, mit einer Stützschulter 235 nahe
einem freien Ende des Pins, die gegen eine Gegenstützschulter 236,
die am Kolben 210 gebildet ist, eingreift. Die Stützschultern
ist in einem kleinen Winkel in Bezug zu einer Ebene senkrecht zur
Längsachse
A des Antriebssystems geneigt, um die Kraft zu reduzieren, die notwendig
ist, den Stopppin von dem Kolben zu lösen, speziell in Hinsicht auf
den sehr hohen Druck, der durch die komprimierbare Substanz 7 erzeugt
werden kann. Der optimale Neigungswinkel, der bevorzugt im Bereich
zwischen 2° und
10° liegt,
hängt jedoch
von einer Anzahl von Faktoren ab, so wie dem Reibungskoeffizienten
zwischen den Materialen, die die Stützschultern bilden, der Kontaktgeometrie
und der Oberfläche,
und der maximalen Kraft, die auf den Kolben wirkt, wenn das Antriebssystem
geladen ist. Der Pin 234 wird in einem Gehäuseteil 237 geführt, das
auf dem Behältergehäuse befestigt
ist, und wird gegen den Kolben 210 mittels einer Feder 238 gedrückt, die
sich an einem Ring 239 des Pins abstützt.
-
Der
Ring dient ebenfalls als eine Schulter um eine Betätigung eines
Betätigungshebels 240 zu
ermöglichen,
der unter den Ring eingreift, um den Pin anzuheben und von dem Kolben 210 zu
trennen. Die Hauptfunktion der Feder 238 ist es, den Pin
in die Kolbenvertiefung 241 vorzuspannen, wenn der Kolben
zurückgezogen
ist und eine neue Kapsel 3 in der Antriebseinheit befestigt
wird.
-
Die
Dosierung der zu injizierenden Flüssigkeit 2 kann durch
die Veränderung
des Weges des Antriebseinheitskolbens 210 eingestellt werden.
Dies wird in der vorliegenden Ausführungsform durch die Bereitstellung
eines mit einem Gewinde versehenen Einstellring 242, der
gegen einen ringförmig
Stopp 244, der innerhalb des Gehäuses 204 am Injektionsende
gebildet ist, stößt, und
mit einem Gewindebereich 243 des Kolbens 210 verbunden
ist. Die Weggröße des Kolbens
und damit das Volumen der zu injizierenden Flüssigkeit, werden verkleinert,
indem der Ring 242 in Richtung auf den Stopp 244 geschraubt wird.
-
Zusätzlich zu
der primären
Potentialenergiequelle, die die komprimierbare Substanz bildet,
weist das Antriebssystem der zweiten Ausführungsform eine sekundäre Potentialenergiequelle 245 auf,
die einen geringeren Druck P2 erzeugt, als der maximale Druck P1,
der durch die primäre
Potentialenergiequelle erzeugt wird, wie in 2f dargestellt.
Die komprimierbare Substanz 7 setzt in der Anfangsphase
der Hochdruckinjektion Druckspitzen von zum Beispiel 800 bis 1000
bar frei, gefolgt von der Freisetzung des Druckes von der sekundären Quelle
mit relativ niedrigen Druck, zum Beispiel 70 bar oder weniger, Diese
Doppelinjektionsdrucklösung
ist besonders vorteilhaft, da sie es ermöglicht, die Injektionstiefe
genau zu kontrollieren, zum Beispiel um Flüssigkeiten wie Insulin und
andere Medikamente introdermal oder subkutan zu verabreichen. Der
hohe Initialdruck ermöglicht
die Bildung eines feinen Überschallstrahls
zur Durchdringung der Haut, gefolgt von einer zweiten Strahlenstufe
mit niedrigem Druck, um die Flüssigkeit
in eine kontrollierte Tiefe unter die äußere Oberfläche der Haut zu verabreichen
und exzessiven Antrieb zu vermeiden, der auftreten würde, wenn
der hohe Initialdruck über
einen längeren
Zeitraum erhalten bliebe. Außerdem
kann das Volumen der zu injizierenden Flüssigkeiten durch eine sekundäre Energiequelle
mit niederem Druck erhöht
werden, da sie ein größeres Komprimierungsverhältnis aufweist,
als die komprimierbare Substanz 7.
-
Das
Zweistufenantriebssystem ermöglicht
es in vorteilhafter Weise die gewünschte Eindringtiefe der Injektion
und das Volumen der Injektionsflüssigkeit
zuverlässig
durchzuführen
durch eine entsprechende Auswahl und Ausführung der ersten und zweiten
Potentialenergiequelle, insbesondere durch Einstellung der gespeicherten
relativen Energie jeder der Quellen. Abhängig vom Beitrag der primären Energiequelle
im Verhältnis
zur zweiten Energiequelle können
verschiedene Druckcharakteristiken über die Zeit erreicht werden,
wie in 2f dargestellt.
-
Die
Kurve B gibt die Druckcharakteristik eines Antriebssystems wieder,
angepasst um eine Flüssigkeit
intramuskulär
zu verabreichen. In diesen Fall kann wegen der großen Injektionstiefe
das Antriebssystem nur mit der primären Energiequelle mit der komprimierbaren
flüssigen
oder festen Substanz versehen sein. In dem vorliegenden Beispiel
ist der anfängliche
Injektionssdruck 1000 bar, der über
eine Injektionszeit Bt1 von ungefähr 0,5 Sekunden
auf einen Druck von 500 bar am Ende der Injektion fällt. Für ein vorgegebenes
Volumen einer zu injizierenden Flüssigkeit können der Druckabfall und die
Injektionszeit, mit anderen Worten die Steigung der Kurve B durch Änderung
des Volumens der komprimierbaren Flüssigkeit und den Durchmesser
der Düsenöffnung verändert werden.
Wenn ein großes
Flüssigkeitsvolumen
injiziert werden muss kann es jedoch vorteilhaft sein, auch die
zweite Energiequelle zu haben.
-
Die
Kurve A gibt zum Beispiel die Druckcharakteristik eines Antriebssystems
wieder, um Flüssigkeit
subkutan zu verabreichen, während
die Kurve C die Druckcharakteristik für ein Antriebssystem für eine interdermale
Verabreichung darstellt. In diesen Fällen weist das Antriebssystem
sowohl die primäre als
auch die sekundäre
Energiequelle auf, allerdings ist die gespeicherte Energie der primären Energiequelle
im Verhältnis
zu der in der sekundären
Energiequelle gespeicherten Energie in dem Antriebssystem, das der
Kurve A entspricht, größer, als
in dem zweiten Antriebssystem, das der Kurve C entspricht. Die in
den betreffenden Energiequellen gespeicherte jeweilige Energie kann
leicht dadurch eingestellt werden, dass das Volumen der komprimierbaren
Substanz 7 verändert
wird, ein größeres Volumen
entspricht mehr gespeicherter Energie.
-
Die
Stufe im Injektionszeitpunkt At1 in der Kurve
A wird dadurch erzeugt, dass in dem Antriebssystemgehäuse ein
Stopp gebildet ist, um nach einer vorgegebenen Volumenvergrößerung (Druckabfall) den
Kolben oder den Behälterteil,
der die komprimierbare Substanz von der sekundären Quelle für potentielle
Energie trennt, zu stoppen, so dass die sekundäre Energiequelle dann übernimmt
und die Injektion vollendet. In einem Antriebssystem entsprechend
der Kurve C ist kein Stopp für
die primäre
Energiequelle bereitgestellt, die sekundäre Energiequelle übernimmt
von der primären
Energiequelle ungefähr
zum Zeitpunkt Ct1, wenn der Druck der komprimierbaren Substanz
auf den Druck abfällt,
der durch die sekundäre
Energiequelle ausgeübt
wird.
-
Die
sekundäre
Energiequelle kann umfassen: eine Feder, beispielsweise eine metallische
Spiralfeder 246, wie in den 2a und 2b gezeigt; ein
Gas 246' wie
in 2c gezeigt; ein Paar gegenüberliegender Permanentmagnete 246'', beispielsweise FeNd Permanentmagnete,
wie in 2d gezeigt; oder eine elastische
Substanz, die gasgefüllte Mikrokapseln 246''' aufweist,
wie in 2e dargestellt, die zwischen
dem Kolben 210 und der komprimierbaren Substanz 7 befestigt
sind. Die sekundäre Energiequelle
könne auch
am hinteren Ende der Antriebsvorrichtung befestigt sein, beispielsweise
zwischen dem hinteren Kolben 9 und der komprimierbaren
Substanz 7 oder zwischen dem Kolbenabschnitt 23 und
dem hinteren Kolben 9. Die komprimierbare Substanz 7 kann
in einem inneren Behälterbereich 247 enthalten
sein, der gleitbar in dem Behälter 204 befestigt
ist, um eine Trennung von der sekundären Energiequelle bereit zu
stellen.
-
Die
sekundäre
Energiequelle kann auch direkt in die primäre Energiequelle integriert
sein, beispielsweise als ein Gas das in der komprimierbaren Substanz
gelöst
oder in Hohlräumen
oder Poren der komprimierbaren Substanz eingekapselt ist.
-
Mit
Bezug auf die 3a und 3b wird eine
weitere Ausführungsform
eines Injektionsgerätes
gezeigt, mit einem Druckerzeugungsmechanismus 8, der ähnlich dem
mit Bezug auf 1 beschriebenen sein
kann, befestigt an einem wieder verwendbaren Behälter 4' zur Aufnahme einer Kapsel 3', die die zu
injizierende Flüssigkeit 2' in einer flexiblen
Membran 25, die (zumindest teilweise) von der komprimierbaren
Substanz 7 in einer Membran 26 umgeben ist. Wenn
die komprimierbare Substanz Silikongummi ist oder ein anderer komprimierbarer Festkörper, anstatt
eines flüssigen
Polysiloxan, ist die Membran 26 nicht erforderlich. Die
Kapsel weist weiterhin einen Düsenabschnitt 27 mit
einer Auslassöffnung
auf, die durch eine Verschlusskappe in Form eines hochdehnbaren
festen Drahtes auf. Der Draht erstreckt sich rückwärtig durch die Membran 25 in
einen langen hinteren Abschnitt 29. Der hintere Abschnitt
ist in einem zentralen Durchgang in dem Druckerzeugungsmechanismus
aufgenommen, der sich durch das hintere Ende 31 des Druckerzeugungsmechanismus
so erstreckt, dass das Ende 32 des hinteren Abschnitts
zugänglich
ist. Der hintere Abschnitt 29 kann beispielsweise aus einem
Kunststoff gebildet sein, der den Draht 28 umgibt oder
umschließt.
Da der Draht sehr fein ist, mit einem Durchmesser von beispielsweise
ungefähr
50 μm, ist
die Reibungskraft die ihn festhält
sehr klein, und kann sehr leicht von einem Benutzer überwunden
werden, indem er am Ende 32 zieht, um das Gerät zu betätigen, indem
die Düsenöffnung geöffnet wird,
während
die komprimierbare Substanz unter Betriebsdruck steht.
-
Der
Behälterbereich 4' kann aus zwei
(nicht dargestellten) trennbaren Bereichen gebildet sein, oder eine
abnehmbare vordere Endkappe (ähnlich der
Ausführungsform
der 4) haben, um die Kapsel 3' darin zu befestigen. Um Druck
aufzubauen, wird der Druckerzeugungsmechanismus nach dem Einbau
einer neuen Kapsel in den Behälter
hineingeschraubt.
-
Mit
Bezug auf 4 wird eine Variante der Ausführungsform
der 3a gezeigt, in der die komprimierbare Substanz 7 in
dem Behälterabschnitt 4'' befestigt ist und dort verbleibt,
während
die Einwegkapsel 3'' herausnehmbar
in das vordere Ende des Geräts
eingegeben wird, das eine abnehmbare Kappe 33 aufweist,
die auf den Container aufgeschraubt oder auf andere Art befestigt
ist.
-
Die
Kapsel 3'' ist mit einem
Draht 28 versehen, der die Öffnung des Düsenbereichs 27 verschließt und sich
in einen hinteren Abschnitt 29 hinter ein hinteres Ende 31 des
Injektionsgerätes
erstreckt, ähnlich
wie bei der Ausführungsform
der 3a.
-
Die
Kapsel- oder Ampullenmembran 25' ist beispielsweise aus Kunststoff
hergestellt, der je nach den enthaltenen pharmazeutischen Produkten
beschichtet ist. Der Düsenbereich 27 kann
mit einer Düsenspitze
aus Metall versehen sein, der in einen Kunststoffkörper eingebettet
ist, wobei die Spitze mit einer Auslassöffnung versehen ist, die durch
einen verformbaren Einsatz, der um den Drahtstopfen gebördelt ist,
gebildet wird. Die Düsenöffnung kann auch
dadurch gebildet sein, dass der Düsenbereich 27 in den
Verschlusskappenbereich des Drahtes 28 eingegossen (overmoulding)
wird. Die Düsenöffnung kann
einen Durchmesser so klein wie 5 bis 100 Mikrometer aufweisen, liegt
für die
meisten Anwendungen aber bevorzugt im Bereich von 20 bis 50 Mikrometer.
Die Düsenöffnung erstreckt
sich über
eine Länge,
die bevorzugt ungefähr
zwischen dem zwei- bis
fünffachen
des Durchmessers der Öffnung
liegt. Das Verhältnis
von Öffnungslänge zu Öffnungsdurchmesser
ermöglicht
die Erzeugung eines Injektionsstahls, der über eine Entfernung kohärent bleibt,
die genügt,
um eine zuverlässige
hypodermische Injektion zu gewährleisten,
der sich aber nach wenigen Millimetern destabilisiert und dadurch
den Strahl unschädlich
macht. Mit anderen Worten, das Verhältnis zwischen Länge und
Durchmesser der Öffnung
ermöglicht
es, die Kohärenz
des Strahls zu regulieren, so dass er genügend kohärent ist für eine effektive und zuverlässige hypodermische
Injektion ist, ohne aus Sicherheitsgründen zu kohärent zu sein.
-
Mit
Bezug auf die 5a, 5b und 5c wird
eine weitere Ausführungsform
einer Injektionsvorrichtung zum Antreiben einer Flüssigkeit 2,
umfassend ein Antriebssystem 501 und ein Flüssigkeitszuführungssystem 503.
Die Injektionsvorrichtung ist speziell für die Abgabe der Flüssigkeit 2,
die beispielsweise eine flüssiges
Medikament sein kann, durch die Haut eines menschlichen oder tierischen Patienten,
angepasst.
-
Das
Antriebssystem umfasst einen Container 504, ein Druckübermittlungselement
in Form einer flexiblem Membran 525, die einen Bereich 560 eines
Flüssigkeitsbehälters umschließt, einem
Druckrückhalteglied
in Form eines drehbaren Ventils 551, eine Druckerzeugungsglied 508 und
eine komprimierbare Substanz 7, wie in Bezug auf die vorbeschriebenen
Ausführungsformen
beschrieben. Die komprimierbare Substanz unter Druck ist, wie in
Bezug auf die anderen Ausführungsformen
beschrieben, eine primäre
Potentialenergiequelle um die zu injizierende Flüssigkeit anzutreiben. Obwohl
nicht gezeigt, kann das Antriebssystem zusätzlich eine sekundäre Potentialenergiequelle
aufweisen, wie in Bezug auf die 2a bis 2f beschrieben,
beispielsweise zwischen dem hinteren Kolben 509 und dem Kolbenbereich 523 des
Druckerzeugungsglieds 508 eingebaut.
-
Das
Druckerzeugungsglied umfasst einen Motor 549, der mit einem
elektronischen Kontrollsystem verbunden ist, das den Motor steuert
und kontrolliert. Der Motor ist mit dem Kolbenbereich 523 über ein
nicht gezeigtes Reduktionsgetriebe verbunden, um das Drehmoment
zu vergrößern das
aufgebracht werden kann, um den Kolbenbereich zu drehen. Wie in
den oben beschriebenen Ausführungsformen, greift
der Kolbenbereich über
ein Gewinde in den Behälterbereich 504 ein
und treibt den hinteren Kolben 509 an, um die komprimierbare
Substanz 7 zu komprimieren.
-
Die
zu injizierende Flüssigkeit 2 ist
durch eine flexible Membran 525, die am vorderen Ende des
Behälters 504 befestigt
ist und einen Auslass 561 hat, von der komprimierbaren
Substanz getrennt. Der Auslass 561 des Flüssigkeitsbehälterbereichs
steht über
ein Ventil 551 mit einer Öffnung eines Düsenbereichs 527 in
Verbindung, um in der betätigten
Position, die in 5c gezeigt ist, einen Mikro-Strahl
zu erzeugen, oder mit einem Durchgang 552 zur Versorgung
mit Flüssigkeit,
der mit einem Flüssigkeitsbereitstellungsbehälter oder
einem Reservoir 553 des Flüssigkeitsbereitstellungsteils
in einer Nachfüllposition,
wie in 5a gezeigt, zusammenwirkt, abhängig von
der Position des Ventils 551. Das Ventil 551 hat
auch eine geschlossene Position, in der es den Auslass 561 wie
in 5b gezeigt blockiert, um vor der Betätigung den
Aufbau von Druck in der komprimierbaren Substanz 7 zu ermöglichen.
Das Ventil kann von einer Position in die andere durch einen Betätigungsmechanismus 562 betätigt werden,
der einen Motor 563 umfasst, der mit einem Ventil 551 gekoppelt
ist und durch das elektronische Kontrollsystem 550 kontrolliert
wird.
-
Das
Flüssigkeitsbereitstellungssystem
umfasst einen Beschickungsmechanismus 554, um Flüssigkeit
von dem Bereitstellungsbehälter 553 in den
Flüssigkeitsbehälterbereich 560 zu
transportieren. Der Beschickungsmechanismus umfasst einen Kolben 555,
der durch einen Motor 556 angetrieben wird, beispielsweise
durch einen Reduktionsgetriebearm 557. Der Motor 556 kann
durch das elektronische Kontrollsystem kontrolliert werden, das
auch den Druckerzeugungsmechanismus und das Ventil kontrolliert,
so dass ihr Betrieb koordiniert wird.
-
Das
Ventil 551 kann vorteilhafter Weise einen drehbaren zylindrischen
Bereich aufweisen, der einen ersten Durchgang 558 zur Verbindung
der Flüssigkeitszuführungsleitung 552 mit
dem Auslassbereich 561 des Flüssigkeitsbehälters in
der Nachfüllposition
des Ventils verbindet, und einen zweiten Durchgang 559,
um den Flüssigkeitsbehälterbereich 560 der
Antriebseinheit mit der Auslassdüsenöffnung in
der betätigten
Position des Ventils zu verbinden.
-
Um
das Injektionsgerät
auszulösen,
kann der Nutzer beispielsweise einen Auslöseknopf oder ein anderes Verbindungsglied
drücken,
die mit dem elektronischen Kontrollsystem 550 verbunden
sind, das den Ventilaktuator 562 anweist in die Nachfüllposition,
die in 5a gezeigt ist, zu drehen. Durch
den jeweiligen Motor 556, 549 werden der Flüssigkeitszuführungskolben 555 vorwärts bewegt,
während
der Druckerzeugungskolben 509 gleichzeitig zurückgezogen
wird, kontrolliert von dem elektronischen Kontrollsystem, um den
Volumentransfer der Flüssigkeit 2 aus
dem Flüssigkeitsbereitstellungsbehälter 553 in den
Flüssigkeitsbehälterbereich 560 der
Antriebsvorrichtung abzugleichen. Die Verschiebung der Kolben kann
präzise
kontrolliert werden um genau das Volumen der Flüssigkeit festzulegen, die in
den Behälterbereich 560 gefüllt und
daher injiziert wird.
-
Wenn
der Füllvorgang
abgeschlossen ist, wird das Ventil in die geschlossenen Position
geschalten und blockiert den Auslass des Behälterbereichs 561 und
die Flüssigkeitszuführungsleitung 552,
wie in 5b gezeigt. Der Druckerzeugungsmechanismus
kann dann in Gang gesetzt werden, um die komprimierbare Substanz 7,
die vorzugsweise eine flüssiges
Polysiloxan ist, zu komprimieren, und dadurch die zu injizierende
Flüssigkeit 2 in
dem Behälter 504 ebenfalls
unter Druck setzen. Das „scharfe" Injektionsgerät kann dann
betätigt
werden, indem ein Injektionsknopf gedrückt wird, oder durch jedes
andere Anweisungssignal, das den Ventilaktuator 562 anweist,
schnell von der geschlossenen Position in die betätigte Position
zu schalten, wie in 5c gezeigt, um die Flüssigkeit
durch die Düsenöffnung anzutreiben.
Die scharfe Injektionsvorrichtung kann auch entschärft werden,
beispielsweise wenn die Dosierung korrigiert werden soll, oder aus jedem
anderen Grund, durch einfaches Rückgängigmachen
der vorbeschriebenen Operationen.
-
Es
soll festgehalten werden, dass das elektronische Kontrollsystem
auch mit einem drahtloses und/oder mit dem Land verbundenen Telekommunikationsnetzwerk
verbunden sein kann, so dass Informationen von einem Anwendungsserver
empfangen und an einen Anwendungsserver gesendet werden können. Das
würde es
zum Beispiel ermöglichen,
die Zeit der Injektion und die Dosierung ferngesteuert zu überwachen
oder sogar zu kontrollieren, ob automatisch oder unter Aufsicht
eines Arztes. Das elektronische Kontrollsystem könnte ebenfalls ein Protokoll der
Injektionen (ihrer Dosierung und Zeiten) zu Kontroll- und Informationszwecken
führen.
-
Die
Antriebseinheiten die beschrieben wurden, haben auch andere Anwendungsbereiche
als die transdermale Injektion von Flüssigkeiten auf medizinischem
oder kosmetischem Gebiet, beispielsweise das Piercen von Ohren oder
anderem Gewebe. Generell können
die beschriebenen Antriebseinheiten für den Antrieb jeder Flüssigkeit
benutzt werden, wie Farbe oder Tinte, oder können dazu genutzt werden einen
Festkörper
anzutreiben, beispielsweise angetrieben durch einen Kolben 10, 210.