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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts mit niedrigem Gehalt an Mikroorganismen, ein Verfahren zur Trocknung eines solchen Produkts und ein gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliches Produkt.
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Die mikrobiologische Qualität von zum Verzehr vorgesehenen Produkten, wie beispielsweise Kindernahrung, muss strenge Anforderungen erfüllen. Diese Qualität wird garantiert, indem eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden. Unter anderem werden daher reine Zutaten verwendet, jegliche Infektionsquelle muss vermieden werden, und das Produkt wird einer Wärmebehandlung unterzogen, so dass die vorhandenen Mikroorganismen und/oder Sporen davon abgetötet werden.
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Eine solche Wärmebehandlung kann durch Verwendung von Dampf erfolgen, wie aus
DE 29 46 326 und
EP 0 601 329 bekannt ist. Darin sind T-förmige Körper beschrieben, die es dem Nutzer ermöglichen, Dampf in intensiven Kontakt mit einem Strom von flüssigem Produkt zu bringen. Sterilisation erfolgt, weil der Dampf richtig mit dem Produkt gemischt wird und das Produkt eine hohe Temperatur für eine relativ lange Zeit beibehält. Dadurch werden jedoch wärmeempfindliche Komponenten in den Produkten geschädigt, und in dem Produkt könnten unerwünschte organoleptische Veränderungen stattfinden.
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Durch Schädigung von wärmeempfindlichen Substanzen in einem Produkt, beispielsweise infolge irreversibler Denaturierung, Polymerisation, Zersetzung, Oxidation etc., können diese wärmeempfindlichen Substanzen ihre Aktivität verlieren, und es könnten sogar unerwünschte Verbindungen, wie beispielsweise Maillard-Produkte und Polymerisationsprodukte, gebildet werden.
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Auch kann die Erwärmung von beispielsweise bestimmten Protein oder Stärke enthaltenden Produkten und Aufschlämmungen von Produkten mit hoher Viskosität große praktische Probleme, wie Blockierung von Zuleitungskanälen oder Bewuchs von Wärmetauschern, verursachen, was verheerende Konsequenzen für die Effizienz eines Pasteurisations- oder Sterilisationsverfahrens und anderer Verfahrensschritte, wie beispielsweise des Trocknens eines pasteurisierten Produkts, haben kann.
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US-A-5 980 375 betrifft ein zweistufiges Verfahren zur antimikrobiellen Behandlung von Tierkörpern. In einem ersten Schritt werden die Körper in einer Heißwasser-Pasteurisierungskammer isoliert und mit Rezirkulationswasser besprüht. In einem zweiten Schritt wird der Körper in einer Säureanwendungskammer isoliert und mit einer organischen Säurelösung besprüht.
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Produktes mit ausreichend guter mikrobiologischer Qualität unter anderem für Verzehrzwecke unter Bedingungen, die sich so wenig wie möglich irreversibel auf das Produkt auswirken.
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Überraschenderweise hat es sich als möglich erwiesen, ein pasteurisiertes oder sterilisiertes Produkt mit hoher Qualität und insbesondere einer hohen biologischen Aktivität durch ein Verfahren herzustellen, bei dem ein Produkt in flüssiger Form in eine beheizte Mischkammer eingebracht und unter Beimischung von Dampf zerstäubt wird, so dass Mikroorganismen abgetötet werden.
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Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Pasteurisieren oder Sterilisieren eines einen wärmeempfindlichen Stoff umfassenden Produkts in flüssiger Form, bei dem das Produkt in flüssiger Form unter Beimischung von Dampf in einer von dem Dampf erhitzten Mischkammer zerstäubt wird, so dass Mikroorganismen abgetötet werden,
wobei
- – das Produkt in flüssiger Form einen Feststoffgehalt von mehr als 45 Gew.-% hat,
- – der Dampf in die Mischkammer bei einem Dampfdruck von 3 bis 20 bar eingebracht wird,
- – die Verweilzeit des Produkts und des Dampfs in der Mischkammer im Bereich von 0,2–20 ms liegt, und
- – das Gewichtsverhältnis zwischen dem Produkt in flüssiger Form und Dampf im Bereich zwischen 1,6 und 10 gewählt wird, und
wobei der Dampf über eine Sprühdüse in die Mischkammer eingebracht wird und die Mischkammer eine Länge von 1–20 cm hat.
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Pasteurisieren und Sterilisieren bedeutet hier, das Produkt einer hohen Temperatur für eine geeignete Dauer auszusetzen, um so bestimmte Enzyme zu inaktivieren und Mikroorganismen, wie Hefen, Schimmelpilze und pathogene Bakterien, und Sporen von Mikroorganismen abzutöten, so dass die mikrobiologische Qualität des getrockneten Produktes verbessert wird. Sterilisation ist eine thermische Behandlung unter Bedingungen, die allgemein zu einem höheren Grad der Abtötung von Mikroorganismen führt als Pasteurisation.
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Die mikrobiologische Qualität wird in Form der Keimzahl ausgedrückt. Dies ist die Zahl der Keime (d. h. Mikroorganismen und Sporen davon) pro Einheit des Produkts und kann mittels eines an sich bekannten Messverfahrens bestimmt werden, beispielsweise indem eine repräsentative Probe des Produkts genommen, gegebenenfalls verdünnt und ausplattiert wird. Die Zahl der Kolonien von Mikroorganismen kann dann gezählt werden. Es gibt auch automatische Systeme, in denen die Zahl der Mikroorganismen gezählt wird, und Messsysteme, in denen mittels eines auf die Zahl der Mikroorganismen reagierenden Färbungsmittels die Zahl der Keime bestimmt wird.
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Eine flüssige Form bezieht sich hier auf eine fließfähige Form, wie eine Flüssigkeit, eine einen oder mehrere Feststoffe enthaltende homogene Lösung, einen Sprühnebel aus Tröpfchen, aber auch eine heterogene Mischung (Aufschlämmung) von einem oder mehreren Feststoffen, in der nicht der ganze Feststoff oder die ganzen Feststoffe komplett aufgelöst sein müssen. Beispiele für Aufschlämmungen sind Emulsionen, Suspensionen, Dispersionen und dergleichen. Es ist ein Vorteil eines erfindungsgemäßen Verfahrens, dass als Resultat der kurzen Wärmebehandlung während der Sterilisation und insbesondere bei der Pasteurisierung stabilere Emulsionen hergestellt werden können. Darüber hinaus ist es möglich, in einem erfindungsgemäßen Verfahren Pflanzenextrakte zu pasteurisieren oder zu sterilisieren und gegebenenfalls zu trocknen. Ein besonderer Vorteil eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass es besonders geeignet ist, Keime in Pflanzenextrakten abzutöten, während flüchtige Verbindungen, wie Pflanzenöle, zu einem wesentlichen Teil in dem Produkt verbleiben. Somit ist die Erfindung beispielsweise sehr geeignet zur Behandlung von Baldrianextrakten, wie einem Wasser- oder Ethanolextrakt, wobei thermolabile Valepotriate und flüchtige Öle, wie Valeriansäuren, besser konserviert bleiben als mit konventionellen Verfahren, aber auch für die Behandlung von Zingiberen enthaltenden alkoholischen Ingwerextrakten. Zudem hat sich herausgestellt, dass beispielsweise Extrakte von grünem Tee hervorragend getrocknet werden können, wobei ein geringerer Grad an Polymerisation von Polyphenolen auftritt als mit konventionellen Verfahren.
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Ein Feststoff ist hier eine Substanz, die in trockenem Zustand bei Raumtemperatur in einer festen Phase, einschließlich einer kristallinen oder amorphen Phase, vorliegt.
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Der Feststoffgehalt einer Substanz ist hier die Menge an Feststoff, die gelöst oder beigemischt (beispielsweise dispergiert oder emulgiert) in einer Zusammensetzung enthalten ist.
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Ein mittlerer Teilchendurchmesser bezeichnet hier das Zahlenmittel.
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Die Erfindung erweist sich als sehr geeignet zum Erhalt eines pasteurisierten oder sterilisierten Produkts mit guter mikrobiologischer Qualität, wobei außerdem im Vergleich mit vergleichbaren konventionellen Techniken die Aktivität, die Löslichkeit und/oder die Struktur von wärmeempfindlichen Stoffen, sofern vorhanden, besser konserviert werden.
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Ein Stoff (Substanz) wird als wärmeempfindlich angesehen, wenn sich der Stoff in einem zu pasteurisierenden Produkt nach einer Standardpasteurisierungsbehandlung von 20 Sekunden bei einer Temperatur von 82°C relativ zu dem genannten Stoff in dem genannten Produkt ohne diese Wärmebehandlung irreversibel in einem wesentlichen Ausmaß verändert hat. Diese Veränderung könnte bestimmt werden beispielsweise auf Basis einer Messung der physikochemischen Eigenschaften des Produktes oder auf der Basis einer Veränderung einer spezifischen biologischen Aktivität. Ein einfaches Verfahren zur Bestimmung, ob ein Stoff wärmeempfindlich ist, ist die Messung von Veränderungen in der Löslichkeit des Stoffes vor und nach Wärmebehandlung. Ein solches Verfahren für Milchproteine ist beispielsweise die Bestimmung des Ausmaßes an Denaturierung vor Standardpasteurisation und nach Standardpasteurisation, indem eine Probe des Protein enthaltenden Produkts in eine Lösung (was beispielsweise zu einer Lösung mit 10 Gew.-% Produkt führt) eines Puffers mit einem pH-Wert von 4,6 gebracht wird, so dass denaturierte und agglomerierte Proteine ausfallen. Nach Zentrifugation kann die Menge an Protein in dem resultierenden Pellet aus denaturiertem oder agglomeriertem Produkt und in der Lösung mit dem nativen Protein bestimmt werden. Nach der oben genannten Standardpasteurisation sind wärmeempfindliche Proteine typischerweise zu mindestens 20% aus der Lösung verschwunden.
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Beispiele für solche wärmeempfindlichen Stoffe sind Peptide (einschließlich Oligo- und Polypeptide) wie beispielsweise Wachstumshormone, Proteine, Immunglobuline, Enzyme, bestimmte Fettsäuren, Zytokine, Vitamine, Antioxidantien, wie beispielsweise Polyphenole, Mineralstoffe, Hormone, Steroide, einige Polysaccharide, Zucker, Valepotriate (wie sie in Baldrian vorkommen), Zingiberen (beispielsweise aus Ingwer) und bestimmte komplexe Lipide. Darüber hinaus werden flüchtige Stoffe zu den wärmeempfindlichen Stoffen gezählt, weil sie unter dem Einfluss von Wärme zwar nicht per se chemische Veränderungen erfahren müssen, aber dazu neigen, aus einem Produkt zu verdampfen. Beispiele solcher flüchtigen Substanzen sind flüchtige Öle, die beispielsweise in Pflanzenextrakten vorhanden sein können, wie in einem polaren Extrakt von Baldrian vorhandene Valeriansäuren.
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Somit erweist es sich mit dem Verfahren als möglich, ein Produkt mit einem hohen Gehalt an einem oder mehreren wärmeempfindlichen Stoffen in einer aktiven oder aktivierbaren Form herzustellen, so dass die (intrinsische) biologische Aktivität eines solchen wärmeempfindlichen Stoffes bewahrt werden kann. So zeigt es sich beispielsweise, dass in einem erfindungsgemäß pasteurisierten Produkt Immunglobulin 80% seiner Aktivität bewahren kann. Auch wird in einem erfindungsgemäß sterilisierten Produkt die Aktivität von einem oder mehreren wärmeempfindlichen Stoffen besser bewahrt als in einem in konventioneller Weise sterilisierten Produkt, auf jeden Fall bezüglich eines mäßig thermolabilen Stoffs und eines nur leicht wärmeempfindlichen Stoffs.
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Eine aktivierbare Form ist beispielsweise ein Stoff in einem Produkt, der während der Verarbeitung des Produktes eine Konformationsänderung erfährt, aber wieder in einer aktiven Konformation vorliegt, wenn das Produkt letztendlich verwendet wird.
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Im Fall von beispielsweise Molkeproteinen, aber auch bei anderen Polypeptiden, findet beim Erwärmen im Allgemeinen in erster Linie Entfaltung der Moleküle statt (eine Konformationsänderung oder Denaturierung), die noch reversibel ist, und dann kann (irreversible) Polymerisation dieser wärmeempfindlichen Moleküle erfolgen, durch die unerwünschte Aggregate gebildet werden. Weil es sich als möglich erwiesen hat, mit einem erfindungsgemäßen Verfahren durch ein kurzes und schnelles Erwärmen effektiv zu pasteurisieren oder sterilisieren, polymerisieren die Moleküle, wie Molkeproteine, daher nicht, oder polymerisieren in viel geringerem Ausmaß, so dass keine oder viel kleinere Agglomerate gebildet werden. Folglich kann ein pasteurisiertes oder sterilisiertes Produkt nicht nur einen oder mehrere wärmeempfindliche Stoffe mit einer besser konservierten Aktivität, Löslichkeit und/oder molekularer, aber auch makroskopischer Struktur enthalten, sondern kann auch eine bevorzugtere Struktur haben, und der geringe Gehalt an Aggregaten gewährleistet einen geringeren Bedarf an Wartung des Geräts, in dem das Verfahren durchgeführt wird. Tatsächlich wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren das Risiko von Blockierungen in dem Pasteurisations- oder Sterilisationssystem oder Wirksamkeitsverminderungen von Wärmetauschern, sofern vorhanden, als Resultat von Anbacken von Protein oder anderen Agglomeraten stark verringert.
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Auch hat ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Pasteurisieren eines eine Mischung von Flüssigkeiten oder eine Emulsion enthaltenden Produkts den Vorteil, dass durch die sehr kurze Erwärmung weniger Brechen (breaking) oder gar kein Brechen stattfindet.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren erweist sich als sehr geeignet zur Herstellung eines Produktes unter Aufrechterhaltung der gewünschten Aktivität mit einer sehr guten mikrobiologischen Qualität, wobei die aerobe Keimzahl pro Gramm trockenen Produkts bei 30°C in mindestens vier von fünf repräsentativen Proben, die analysiert werden, weniger als 10.000 und bevorzugt weniger als 5.000 beträgt. Die aerobe Keimzahl pro Gramm Produkt bei 55°C beträgt in mindestens vier der genannten fünf Proben weniger als 1.000 und bevorzugt weniger als 500.
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Wegen der effektiven Sterilisation oder Pasteurisation und der Konservierung von wärmeempfindlichen Stoffen in einer gewünschten Form ist die Erfindung sehr geeignet für eine breite Auswahl von Produkten. Beispiele von bevorzugt unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlichen Produkten sind wärmeempfindliche Stoffe enthaltende (komplexe) Nahrungsmittel, wie Kindernahrung oder Sportnahrung, und biologische Substanzen wie Eierprodukte, Pflanzenextrakte, Milch, Molke, aber auch Blut und Zubereitungen, in die diese Inhaltsstoffe verarbeitet werden und die beispielsweise ein oder mehrere wärmeempfindliche Peptide und/oder Proteine, wie bestimmte Immunglobuline, Wachstumsfaktoren und/oder andere Hormone und/oder andere wärmeempfindliche Stoffe wie Vitamine und/oder Polyphenole enthalten.
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Sterilisation wird bevorzugt bei Produkten angewendet, die eine sehr lange Haltbarkeit haben müssen. Weiterhin kann es bevorzugt sein, Sterilisation auf Produkte für unter schlechter Gesundheit leidende Konsumenten anzuwenden, für die es wegen ihres möglicherweise weniger gut funktionierenden Immunsystems besonders wichtig ist, ein Produkt mit der geringstmöglichen Keimzahl zu erhalten. Beispiele für solche Produkte sind bestimmte Nahrungsmittel für Patienten, wie intravenös zu verabreichende Nahrungsmittel und dergleichen.
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Wie bereits angedeutet, erfolgt Pasteurisation oder Sterilisation erfindungsgemäß, indem ein Produktstrom mit Dampf in einer Mischkammer zerstäubt wird. Durch die hohen Temperaturen des Dampfes und die intensive Vermischung findet Keimabtötung schnell statt. Bevorzugt wird als Folge einer turbulenten Vermischung von Produktstrom und Dampf ein feiner Sprühnebel gebildet, so dass das in dem Sprühnebel vorhandene Produkt schnell erwärmt wird. Es erweist sich, dass die Pasteurisation oder Sterilisation effizient abläuft, indem die Bedingungen so gewählt werden, dass Dampf hoher Temperatur verwendet wird und der Dampf durch Flashverdampfung wieder entfernt wird. Folglich kann eine gründliche Erwärmung des ganzen Produktes sehr schnell erfolgen, so dass mit einer kurzen intensiven Wärmebehandlung ein besseres Verhältnis zwischen dem Grad der Keimabtötung und (irreversibler) Inaktivierung von wärmeempfindlichen Substanzen erreicht werden kann.
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Auf der Basis der hier beschriebenen Kriterien kann der Fachmann eine Auswahl aus den in der Technik bekannten Mischkammern für eine bestimmte Anwendung treffen. Eine Mischkammer umfasst im Allgemeinen eine oder mehrere Zuflussöffnungen für Dampfströme und für Produktströme, in denen ein Produktstrom gegebenenfalls mit einem Teil des Dampfes vorgemischt werden kann. Für die meisten Anwendungen ist es bevorzugt, die Mischkammer so zu wählen, dass nur ein Produktstrom mit einem Dampfstrom zerstäubt wird, da dies die Reinigung der Mischkammer nach der Verwendung vereinfacht.
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Eine schematische Darstellung einer geeigneten Sprühdüse zur erfindungsgemäßen Pasteurisation oder Sterilisation ist in 1 gezeigt, in der eine Düse mit Mischkammer gezeigt ist. Es zeigt sich, dass eine Düse mit Mischkammer sehr effektiv zur Pasteurisation oder Sterilisation eines Produktes verwendet werden kann. Eine geeignete Mischkammer ist im Allgemeinen dadurch gekennzeichnet, dass Dampf und zu behandelndes Produkt gemischt und zerstäubt werden, wobei der Volumendurchsatz des Dampfes sehr viel größer ist als der des zu behandelnden Produktes und die Verweilzeit des zerstäubten Produktes ausreichend lang ist, um ein gewünschtes Maß an Keimabtötung zu erhalten. Das Volumenverhältnis zwischen dem Dampfstrom und dem Produktstrom kann im Bereich zwischen beispielsweise etwa 20:1 und 100:1 liegen. Es ist wichtig, dass der Druck in der Mischkammer höher als in dem Raum ist, in den das pasteurisierte oder sterilisierte Produkt geleitet wird.
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Die Form und Größe der Zuflussöffnungen für den Dampfstrom (1) und den Strom des Produktes in flüssiger Form (2) in die Mischkammer und deren wechselseitige Position werden so gewählt, dass intensive Vermischung zwischen Produkt und Dampf stattfindet. Es sei darauf hingewiesen, dass die Zuflussöffnungen so angeordnet werden können (wie in 1 gezeigt), dass der Dampfstrom und der Produktstrom in die Mischkammer in im Wesentlichen paralleler Richtung eintreten. Dies kann sowohl in horizontaler, vertikaler und diagonaler Weise erfolgen. Es ist allerdings auch möglich, dass der Dampfstrom und der Produktstrom in die Mischkammer in unterschiedlichen Winkeln eintreten, beispielsweise ein vertikaler Dampfstrom und ein horizontaler Produktstrom. Die Zuflussöffnungen sind weiterhin so angeordnet, dass das Produkt in kleine Tröpfchen zerstäubt wird, die nach einer kurzen Verweilzeit in der Mischkammer (4) die Mischkammer durch eine Ausflussöffnung (5) verlassen, beispielsweise zu einer Trocknungskammer (6). Die Zuflussöffnung(en) für den Dampfstrom enthalten bevorzugt eine Dampfverteilungsplatte (3). Durch Veränderung der Abmessungen der Mischkammer und/oder der Ausflussöffnung(en) in der dem Fachmann bekannten Weise können die durchschnittliche Verweilzeit und Teilchengröße der zerstäubten Tröpfchen variiert werden.
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Das Mischen wird bevorzugt durchgeführt, indem der Produktstrom und der Dampfstrom nahe der Zuflussöffnung des Produktes in der Mischkammer kontaktiert werden und der Dampf mit hoher Geschwindigkeit um das Produkt herum gebracht wird, das dabei in kleine Tröpfchen aufgebrochen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform findet solches Mischen statt, indem der Dampf in die Nähe des Produkts konzentrisch um die Zuflussöffnung des Produkts in die Mischkammer gebracht wird. Das Verhältnis von Produktstrom zu Dampfstrom kann in einem Verhältnis von 1,6–10 kg Produkt in flüssiger Form pro kg Dampf variiert werden. Sehr gute Resultate werden zudem bei einem Verhältnis von feuchtem Produktstrom zu Dampfstrom von 1,75–7 kg Produkt in flüssiger Form pro kg Dampf erzielt. Im Falle eines Verfahrens, bei dem eine Mischung pasteurisiert wird, die einen Feststoff oder einen Stoff, der sich beim Trocknen verfestigen kann (beispielsweise eine Dispersion), umfasst, wird der Dampf bevorzugt mit dem zu pasteurisierenden oder sterilisierenden Produkt in einem Verhältnis von Produkt zu Dampf von etwa 0,7–6,5 kg Feststoff pro kg Dampf gemischt. Bezüglich Volumenströmen weicht das Volumenverhältnis, abhängig von der Temperatur und dem vorherrschenden Druck, stark von dem Massenverhältnis ab.
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Prinzipiell ist ein beliebiger Typ Mischkammer geeignet, in dem Dampf und Produkt gemischt und zerstäubt werden können. Zum erfindungsgemäßen Mischen und Zerstäuben einer Produkt-Dampf-Mischung sehr geeignet ist eine Düse wie eine Düse vom ”Zwei-Flüssigkeiten”-Typ, für die ein Beispiel in
EP-B-0 438 783 (siehe
1 von
EP-B-0 438 783 ) beschrieben ist. Diese Düse enthält eine kleine Kammer am Ende einer Produktanlage, in der Dampf und Produkt kombiniert werden. Um die Pasteurisations- oder Sterilisierungs-Kapazität zu erhöhen, können mehrere Düsen in einer parallelen Anordnung verwendet werden.
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Die Temperatur des zugeführten gesättigten oder überhitzten Dampfes in einem erfindungsgemäßen Verfahren liegt bevorzugt im Bereich von 120–250°C, und besonders bevorzugt zwischen 140°C und 200°C. Im Allgemeinen wird die Temperatur der Mischkammer durch den Dampf auf dem gewünschten Niveau gehalten, obwohl es auch möglich ist, dass die Mischkammer selbst durch eine andere Wärmequelle geheizt wird.
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Gute Resultate werden insbesondere erzielt, wenn der Dampf in die Mischkammer bei einem Dampfdruck von 5–15 bar eingebracht wird. Der Dampfdruck wird bevorzugt gemessen, unmittelbar bevor der Dampf über die Sprühdüse in die Mischkammer eingebracht wird.
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Eine geeignete Verweilzeit in der Mischkammer liegt – abhängig von der Temperatur, dem Produkt und der benötigten Verminderung der Keimzahl – im Bereich von 0,2–20 ms und bevorzugt zwischen 1 und 10 ms. Die Temperaturen des Dampfstroms und die Verweilzeit in der Mischkammer werden so gewählt, dass ein gewünschtes Maß an Abtötung von Mikroorganismen erfolgt. Die oben genannten Bereiche für die Temperatur, Verweilzeit und andere Bedingungen sind zur Pasteurisation, aber auch zur Sterilisation geeignet.
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Das Maß an Abtötung von Mikroorganismen kann als dezimale Verminderung ausgedrückt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung eines pasteurisierten Produkts beträgt die dezimale Verminderung mindestens 2, was eine Verminderung der Zahl der Mikroorganismen um einen Faktor von 100 bedeutet. Besonders bevorzugt beträgt die dezimale Verminderung mindestens 2,4, noch weiter bevorzugt 2,6 oder mehr. Zur Sterilisation eines bestimmten Produkts wird eine höhere Temperatur und/oder längere Verweilzeit eingestellt als zur Pasteurisation eines ähnlichen Produkts, um einen höheres Maß an Keimabtötung zu erzielen. Bevorzugt führt die Sterilisation zu einer dezimalen Verminderung der Zahl der Keime von mindestens 5 oder sogar 7 oder mehr.
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Die Erfindung ist nicht nur geeignet für Produkte mit geringer Viskosität, sondern auch insbesondere zur Behandlung von Produktströmen mit einer hohen Viskosität bis mehr als 0,5 Pas oder sogar 1 Pas oder höher. Viskosität bezeichnet hier die dynamische Viskosität des Produktstroms unter den während des Verfahrens herrschenden Bedingungen.
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Darüber hinaus ist es ein besonderer Aspekt der Erfindung, dass der Feststoffgehalt in der das Produkt umfassenden flüssigen Form hoch sein kann, ohne dass Verschmutungsprobleme, wie Blockierung, auftreten. Der Feststoffgehalt des Stroms, der das Produkt umfasst und pasteurisiert oder sterilisiert werden soll, beträgt mehr als 45 Gew.-%, beispielsweise für ein Proteine, Kohlenhydrate und/oder Fette umfassendes Produkt. Ein Feststoffgehalt des Produkts in flüssiger Form von mindestens 53 Gew.-% ist besonders bevorzugt. Weil es möglich ist, ein Produkt in flüssiger Form mit einem hohen Feststoffgehalt zu behandeln, erweist es sich, dass mit einem erfindungsgemäßen Verfahren Energie eingespart werden kann. Darüber hinaus ist dadurch eine mildere, bevorzugt kürzere Wärmebehandlung ausreichend, so dass wärmeempfindliche Komponenten besser intakt bleiben.
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Für eine besonders schnelle Abkühlung beispielsweise einer Flüssigkeit kann das flüssige Produkt nach der Abtötung von Mikroorganismen in eine Kühlvorrichtung eingespeist werden. Zu diesem Zweck ist ein Expansionsgefäß (Flashsystem) sehr geeignet. Die schnelle Abkühlung verstärkt eine wirksame Pasteurisation oder Sterilisation und Konservierung von (Aktivität von) wärmeempfindlichen Stoffen. Darüber hinaus kann das resultierende Produkt durch einen Wärmetauscher hindurchgeführt werden, wenn dies gewünscht ist.
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Weiterhin erweist es sich, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Pasteurisation oder Sterilisation eines Produktes hervorragend mit weiterer Verarbeitung eines pasteurisierten oder sterilisierten Produktes, wie beispielsweise Trocknung, kombiniert werden kann. Somit erweist es sich, dass ein ein oder mehrere Feststoffe enthaltendes pasteurisiertes oder sterilisiertes Produkt in einer flüssigen Form durch Sprühtrocknen sehr effizient in einem Schritt getrocknet werden kann, um ein Pulver zu erhalten. Produkte mit einem hohen Feststoffgehalt können durch die Erfindung effizient getrocknet werden, vorausgesetzt das Produkt hat eine geeignete Viskosität, um fließfähig und zur Zerstäubung geeignet zu sein. Solche geeigneten Viskositäten sind dem Fachmann bekannt oder können leicht empirisch bestimmt werden. Sehr gute Resultate werden mit Produkten erzielt, die eine Viskosität im Bereich von 0,04 Pas bis 1 Pas aufweisen, insbesondere mit Produkten, die eine Viskosität im Bereich von 0,05 bis 0,7 Pas aufweisen.
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In einem Verfahren zur Herstellung beispielsweise eines ein Protein, Fett, Kohlenhydrat und/oder ein oder mehrere andere Nährstoffe enthaltenden Produkts beträgt der Feststoffgehalt des Produkts in flüssiger Form mehr als 45% und bevorzugt mindestens 53%.
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Getrocknete pulverisierte Produkte, wie Nahrungsprodukte, werden bereits in großem Maßstab durch Sprühtrocknung hergestellt. Sprühtrocknung erfolgt häufig, indem eine Lösung eines zu trocknenden Produktes in einen Raum eingespeist wird, häufig als ein Sprühnebel, wonach das Lösungsmittel bei erhöhten Temperaturen verdampft wird. Zur Verdampfung wird meistens heiße (trockene) Luft verwendet, die in großen Mengen in den Trocknungsraum eingeblasen wird. Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus
EP 0 043 693 bekannt, in der sogenannte Mehr-Flüssigkeiten-Düsen zum Sprühen einer viskosen Flüssigkeit, insbesondere Molassen, für Tierfutter beschrieben werden. Ein Nachteil eines solchen Verfahrens ist, dass häufig komprimierte trockene Luft zugemischt werden muss. Dies erfordert spezielle teure Vorrichtungen, um eine ausreichende Menge steriler Luft zu produzieren. Aus diesem Grund wird ein solches Prinzip beispielsweise in der Molkereiindustrie nicht häufig verwendet.
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EP-B-0 438 783 beschreibt eine Zwei-Flüssigkeiten-Düse, durch die eine Menge an Dampf und Stärke in Wasser hindurchgeführt wird, wobei beim Sprühen unter den richtigen Bedingungen die Stärke in einem wesentlichen Maße gelatiniert werden kann, wonach die Stärke getrocknet wird.
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Die erfindungsgemäße Kombination von Pasteurisation oder Sterilisation und Trocknung hat prozessökonomische, aber auch qualitative Vorteile. In einer konventionellen Prozessführung, in der ein Pasteurisierungs-/Sterilisations-Gerät und ein Trocknungsgerät gesondert verwendet werden, tritt häufig eine Verschmutzung des Wärmetauschers des Trocknungsgeräts durch Denaturierung von aktiven Substanzen auf. Dieses Phänomen ist im Wesentlichen vollständig ausgeschlossen in einer kombinierten Pasteurisations-/Sterilisations- und Trocknungs-Behandlung. Es ist daher in einer erfindungsgemäßen kombinierten Pasteurisations-/Sterilisations- und Trocknungs-Behandlung bevorzugt, dass die in einer erfindungsgemäßen Pasteurisations-/Sterilisations-Düse ausgeführte Pasteurisation oder Sterilisation im Wesentlichen der einzige Pasteurisations- oder Sterilisationsschritt in der ganzen Produktherstellung ist.
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Das pasteurisierte oder sterilisierte Produkt kann konventionell getrocknet werden, wie in einem Wirbelschicht-Trocknungs-Gerät, aber es hat sich auch als möglich erwiesen, dass die zerstäubte pasteurisierte oder sterilisierte Dampf-Produkt-Mischung direkt in eine Dampf-Trocknungskammer eingesprüht wird. Das Produkt kann darin mit überhitztem Dampf anstelle von mit trockener Luft getrocknet werden. Dieses Verfahren wird als Dampftrocknung bezeichnet. Es hat sich herausgestellt, dass eine sehr günstige Prozessführung erhalten wird, wenn eine erfindungsgemäße Pasteurisations-/Sterilisations-Düse mit einem Dampftrocknungsgerät kombiniert wird.
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Bevorzugt erfolgt dies in solcher Weise, dass im Hinblick auf den verwendeten Dampf ein im Wesentlichen geschlossenes System erhalten wird. Dies bedeutet, dass (ein Teil des) verwendeten Dampfs rezirkuliert wird. Der Teil des Dampfes, der während des Prozesses kondensiert, wird im Allgemeinen aus dem Dampftrocknungsgerät abgelassen. Der überhitzte Dampf wird durch die Trocknungskammer geführt und stellt sicher, dass Wasser aus dem Produkt verdampft. Nach Verlassen der Trocknungskammer kann der Dampf (mit dem von dem Produkt kommenden Dampf) wieder komprimiert und zu dem gewünschten Grad von Überhitzung aufgeheizt werden, und der resultierende überhitzte Dampf kann zu der Trocknungskammer zurückgeführt werden, bevorzugt an einer Stelle in der direkten Umgebung der Pasteurisations-/Steriliations-Düse. Infolgedessen ist die benötigte Trocknungsenergie viel niedriger, als wenn konventionell mit trockener Luft getrocknet wird, die nicht so leicht wiederverwendet werden kann. Die Trocknungsbedingungen werden in Abhängigkeit von dem Produkt gewählt. Es wird davon ausgegangen, dass Fachleute eine geeignete Optimierung auf Grundlage ihrer normalen Fachkenntnis erreichen. In den meisten Fällen liegt die Temperatur im Bereich zwischen 150 und 500°C.
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Es mag klar sein, dass die Qualität des eingebrachten Dampfes in Übereinstimmung mit der benötigten Qualität des zu trocknenden Produktes sein muss. Zur Dampftrocknung beispielsweise eines Nahrungsmittels muss der eingebrachte Dampf Lebensmittelqualität haben und somit im Wesentlichen frei von Mineralöl, Feuchtigkeitströpfchen, Mikroorganismen und Schmutz sein.
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Die erfindungsgemäße Dampftrocknung hat den zusätzlichen Vorteil, dass wegen der Tatsache, dass Dampf schon in die Mischkammer der Düse eingebracht wird, Zerstäubung und Pasteurisation oder Sterilisation gleichzeitig stattfinden und in einem im Wesentlichen geschlossenen System der überschüssige Dampf zur Zerstäubung wiederverwendet werden kann. Andererseits erweist es sich auch, dass ein solches Dampftrocknungsverfahren sehr geeignet ist zur Dampftrocknung eines Produkts in flüssiger Form, das unter Beimischung von Dampf in der Mischkammer zerstäubt und in eine Dampftrocknungskammer gesprüht und mit überhitztem Dampf getrocknet wird. Bevorzugt wird der von der Trocknungskammer kommende Dampf wiederverwendet, nachdem er wieder überhitzt worden ist.
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Gegebenenfalls kann ein durch Trocknung teilweise getrocknetes Produkt in konventioneller Weise bis zu einem niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt weitergetrocknet werden, wie beispielsweise mit einem Wirbelbett-Trocknungsgerät.
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Die Kombination von Pasteurisation oder Sterilisation und Dampftrocknung oder konventioneller Sprühtrocknung kann hervorragend unter Verwendung einer oben beschriebenen Düse, wie beispielsweise in 1 gezeigt, ausgeführt werden. Für eine bestmögliche Zerstäubung in der Trocknungskammer verengt sich bevorzugt die Ausflussöffnung konisch. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Durchmesser am Ende der Ausflussöffnung maximal 6 mm, beispielsweise etwa 4 bis 5 mm oder noch kleiner. Wenn eine größere Durchtrittskapazität gewünscht ist, besteht die Möglichkeit, eine Anzahl von Düsen parallel zueinander zu verwenden.
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Darüber hinaus hat es sich erwiesen, dass in einem erfindungsgemäß getrockneten Pulver kaum unerwünschte organoleptische Veränderungen bewirkt worden sind, sofern sie überhaupt bewirkt worden sind, und dass ein erfindungsgemäß getrocknetes Pulver eine ausreichende Löslichkeit für verschiedene Anwendungen aufweist. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist somit geeignet zur Herstellung eines ohne Gesundheitsrisiken verzehrbaren Produkts, gegebenenfalls nach Wiederherstellung (reconstitution) in einer geeigneten Flüssigkeit.
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Ferner kann die Erfindung zur Herstellung von Verzehrprodukten oder anderen pulverförmigen Produkten verwendet werden, die neben wärmeempfindlichen Komponenten auch Stärke und viele andere Nahrungsmittelbestandteile enthalten. In Verfahren gemäß dem Stand der Technik werden diese Produkte oft durch Auflösen aller gewünschten Komponenten hergestellt, wobei prägelatinierte Stärke als Stärkequelle gewählt wird. Dies hat den Nachteil, dass die Stärke in einem separaten Verfahrensschritt prä-gelatiniert werden muss, was das Risiko mikrobiologischer Infektion erhöht.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass darüber hinaus durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem Keime abgetötet werden und die Aktivität von wärmeempfindlichen Stoffen, sofern vorhanden, konserviert werden kann, native Stärke in einem Produkt mit vielen Nahrungsmittelbestandteilen zu einem wesentlichen Grad gelatiniert werden kann, so dass das Produkt zum menschlichen Verzehr geeignet wird. Es hat sich herausgestellt, dass ein solches erfindungsgemäß hergestelltes pasteurisiertes oder sterilisiertes und gegebenenfalls getrocknetes Produkt eine geeignete mikrobiologische Qualität aufweist. Es hat sich nach Überprüfung eines Produktes auch herausgestellt, dass während erfindungsgemäßer Trocknung viel weniger unerwünschte Reaktionen wie übermäßige Polymerisation, Oxidation, Reduktion, reversible Denaturierung und dergleichen stattfinden als bei Verwendung konventioneller Techniken. Soweit während der Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens Denaturierung und/oder Polymerisation stattfinden, ist dies in einem viel geringeren Ausmaß der Fall als bei einem konventionellen Verfahren für ein ähnliches Produkt, bei dem eine ähnliche dezimale Verminderung der Keimzahl erreicht wird. Darüber hinaus ist in einer bevorzugten Ausführungsform die möglicherweise auftretende Denaturierung zu einem wesentlichen Teil reversibel, oder es erfolgt zumindest eine weniger irreversible Denaturierung als in einem konventionellen Verfahren.
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Mit einem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Produkt mit einem relativ sehr guten Benetzbarkeits- und Löslichkeitsverhalten erhalten werden. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht ein erfindungsgemäß erhaltenes trockenes pulverförmiges Produkt aus kleinen Teilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von nicht mehr als 60 μm, was weniger ist als die durchschnittliche Teilchengröße bei Verwendung konventioneller Sprühtrocknungsmethoden, bei denen der Durchmesser meistens mehr als 100 μm beträgt. Diese kleinen Teilchen werden auch als Primärteilchen bezeichnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, ein pulverförmiges Produkt zu erhalten, dessen Primärteilchen eine durchschnittliche Größe im Bereich von 10–60 μm aufweisen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform haben die Primärteilchen eine durchschnittliche Größe von 20–50 μm. Der gewünschte Durchmesser hängt von der Natur des Produkts ab und kann, wenn gewünscht, auch kleiner oder größer sein.
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Diese Primärteilchen können gebildet werden, indem die Bedingungen so ausgewählt werden, dass während der Zerstäubung kleine Tröpfchen gebildet werden, beispielsweise durch einen hohen Druck in der Mischkammer, der auf verschiedene Weisen realisiert werden kann, wie durch ein hohes Dampfstrom/Produktstrom-Verhältnis und/oder einen kleinen Durchmesser der Ausflussöffnung. Kleine Tröpfchen werden nach Verlassen der Mischkammer durch die Sprühdüse schnell getrocknet, wobei es sich zeigt, dass eine schnelle Abkühlung der Tröpfchen stattfindet, was ein wichtiger Vorteil zur Erreichung der bestmöglichen mikrobiologischen Qualität des Produktes ist.
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Die Primärpulverteilchen in einem erfindungsgemäß erhaltenen Produkt können während der Trocknung für die Erfindung charakteristische Agglomerate bilden. Durch die Bildung solcher Agglomerate kann die Löslichkeit eines Produkts verbessert werden. Die Bildung von Agglomeraten in einem erfindungsgemäßen Verfahren kann stimuliert werden, indem die Sprühtrocknung in einem Gerät durchgeführt wird, bei dem die Ausflussöffnungen einer Anzahl von Düsen aufeinander ausgerichtet sind, so dass sich die ausströmenden Sprühnebel vermischen. Eine solche Technik wird auch als InterSpray Mixing bezeichnet, bei dem mindestens ein Teil der primären Produktteilchen agglomerieren. In einer besonderen Ausführungsform davon wird ein eine doppelwandige Röhre umfassendes Gerät verwendet, bei dem sich die Sprühnebel von der inneren und äußeren Röhre vermischen. In der zentralen inneren Röhre erfolgt erfindungsgemäßes Sprühen. Durch die äußere Röhre können Teilchen zu einem zweiten Strom hinzugefügt werden, wobei eine intensive Vermischung auftritt.
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Es hat sich herausgestellt, dass die Agglomeration durch Verwendung einer Anzahl von erfindungsgemäßen Düsen besser fortschreitet als in einem konventionellen Trocknungsverfahren mit Hochdruckdüsen. Ohne die Erfindung darauf zu beschränken, wird davon ausgegangen, dass dies wahrscheinlich auch an der Art der auftretenden Zerstäubung liegt, bei der die Zerstäubung auch in dem Mischungsbereich stattfindet, in dem Dampf/Produkt-Sprühnebel von verschiedenen Düsen aufeinandertreffen. Ferner bleiben im Vergleich zu Trocknung durch heiße Luft in einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dampftrocknungsverfahrens kleine Teilchen aufgrund des vorhandenen Dampfes auf der Außenseite relativ feucht, was zu einer gewissen Klebrigkeit führen kann, so dass die kollidierenden Produktteilchen agglomerieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die agglomerierten Teilchen von den nicht-agglomerierten und kleinen Teilchen getrennt. Es hat sich jetzt herausgestellt, dass zu diesem Zweck beispielsweise ein konventioneller Zyklon geeignet ist. Die nicht-agglomerierten Teilchen können dann in einer bevorzugten Ausführungsform über eine oder mehrere Düsen zu einer Dampftrocknungskammer zurückgeführt werden und noch mit anderen Teilchen agglomerieren.
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Die Agglomerate werden bevorzugt aus den Primärteilchen gebildet. Abhängig von dem Produkt und den Verfahrensparametern kann die Größe der Agglomerate eingestellt werden. In der Regel ist es vorteilhaft, Agglomerate mit der größtmöglichen Größe zu realisieren. Die Größe der Agglomerate kann bis zu 200 μm oder mehr betragen.
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Die Erfindung wird jetzt unter Bezug auf einige Beispiele weiter illustriert.
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Beispiel 1
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Ein Produkt mit der folgenden Zusammensetzung wurde durch Pasteurisieren und Zerstäuben einer Aufschlämmung mit einer Zwei-Flüssigkeiten-Düse (siehe
1) mit innerer Pasteurisierungskammer hergestellt. Dann wurde das zerstäubte Produkt in einem Sprühturm getrocknet. Zusammensetzung (Gew.-% auf Basis von Feststoffen)
Fette | | 33,4% |
Proteine | | 23,6% |
davon: | Molke | 18,9% | |
| Casein | 4,4% | |
Kohlenhydrate (Lactose) | | 35,0% |
Vitamine & Mineralstoffe | | 8,0% |
Verfahrensbedingungen
Feststoffgehalt Aufschlämmung | 55% |
Temperatur Aufschlämmung | 60°C |
Dampfdruck | 14 bar |
Produktdurchsatz | 250 kg/h |
Volumen Pasteurisationskammer | 17 ml |
Ausflussöffnung Düse | 5 mm |
Verfahrensqualität
Aerobe Keimzahl Aufschlämmung
bei 30°C | 80.000/g |
Aerobe Keimzahl Produkt
bei 30°C | < 200/g (nach Trocknung) |
Feuchtigkeitsgehalt Produkt | < 4% (nach Trocknung) |
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Beispiel 2
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Ein Produkt mit der folgenden Zusammensetzung wurde durch Pasteurisieren und Zerstäuben einer Aufschlämmung mit einer Zwei-Flüssigkeiten-Düse (siehe
1) mit innerer Pasteurisierungskammer hergestellt. Dann wurde das zerstäubte Produkt in einem Sprühturm getrocknet. Zusammensetzung (Gew.-% auf Basis von Feststoffen)
Fette | 27,4% |
Proteine | 11,6% |
davon: | Molke | 9,3% | |
| Casein | 2,3% | |
Kohlenhydrate | 54,2% |
davon: | Lactose | 34,8% | |
| Glucose | 0,1% | |
| Polysaccharide | 6,3% | |
| Stärke | 13,0% | |
Vitamine & Mineralstoffe | 6,8% |
Verfahrensbedingungen
Feststoffgehalt Aufschlämmung | 50% |
Temperatur Aufschlämmung | 63°C |
Dampfdruck | 12 bar |
Produktdurchsatz | 230 kg/h |
Volumen Pasteurisationskammer | 20 ml |
Ausflussöffnung Düse | 6 mm |
Verfahrensqualität
Aerobe Keimzahl Aufschlämmung
bei 30°C | 35.000/g |
Aerobe Keimzahl Produkt
bei 30°C | < 200/g (nach Trocknung) |
Feuchtigkeitsgehalt Produkt | < 4% (nach Trocknung) |