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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Biotechnologie oder Gentechnologie.
Spezifisch ausgedrückt, betrifft
diese Erfindung das Gebiet der Genexpression. Spezifischer betrifft
diese Erfindung ein neues, Ecdyson-Rezeptor-basiertes, induzierbares
Genexpressionssystem und Verfahren zum Modulieren der Expression eines
Gens in einer Wirtszelle unter Verwendung dieses induzierbaren Genexpressionssystems.
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Hintergrund
der Erfindung
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Auf
dem Gebiet der Gentechnologie ist die präzise Kontrolle der Genexpression
ein wertvolles Werkzeug zum Untersuchen, Manipulieren und Kontrollieren
der Entwicklung und anderer physiologischer Prozesse. Die Genexpression
ist ein komplexer biologischer Prozess, an dem eine Reihe spezifischer
Protein-Protein-Interaktionen beteiligt ist. Um die Genexpression
auszulösen,
sodass sie die RNA produziert, die als erster Schritt bei der Proteinsynthese
benötigt
wird, muss ein Transkriptionsaktivator in die Nähe eines Promotors gebracht
werden, der die Gentranskription kontrolliert. Typischerweise ist
der Transkriptionsaktivator selbst mit einem Protein assoziiert,
das wenigstens eine DNA-Bindungsdomäne besitzt, die an DNA-Bindungsstellen
bindet, die in den Promotorregionen von Genen vorhanden sind. Somit,
damit Genexpression stattfindet, muss ein Protein, das eine DNA-Bindungsdomäne und eine
Transaktivierungsdomäne
umfasst, die in einem geeignetem Abstand von der DNA-Bindungsdomäne angeordnet
ist, in die korrekte Position in der Promotorregion des Gens gebracht
werden.
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Der
traditionelle transgene Ansatz verwendet einen zelltypspezifischen
Promotor, um die Expression eines erstellten Transgens anzutreiben.
Zunächst
wird ein DNA-Konstrukt, das das Transgen enthält, in ein Wirtsgenom eingebaut.
Wenn eine Auslösung über einen
Transkriptionsaktivator erfolgt, findet die Expression des Transgens
in einem gegebenen Zelltyp statt.
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Ein
anderes Mittel zum Regulieren der Expression von Fremdgenen in Zellen
erfolgt über
induzierbare Promotoren. Verwendungsbeispiele solcher induzierbarer
Promotoren beinhalten den PR-1-a-Promotor, prokaryotische Repressor-Operator-Systeme,
immunsuppressive Immunophilin-Systeme
und höhere
eukaryotische Transkriptionsaktivierungssysteme, wie etwa Steroidhormonrezeptorsysteme,
und sind unten beschrieben.
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Der
PR1-a Promotor aus Tabak wird während
der syntemischen, erworbenen Resistenzantwort nach Pathogenangriff
induziert. Die Verwendung von PR1-a kann eingeschränkt sein,
da er oft auf endogene Materialien und externe Faktoren, wie etwa
Pathogene, UV-B-Bestrahlung
und Umweltgifte reagiert. Genregulationssysteme auf Basis von Promotoren,
die durch Hitzeschock, Interferon und Schwermetalle induziert werden, sind
beschrieben worden (Wurn et al., 1986, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
83: 5414–5418;
Arnheiter et al., 1990, Cell 62: 51–61; Filmus et al., 1992, Nucleic
Acids Research 20: 27550–27560).
Jedoch besitzen diese Systeme Beschränkungen aufgrund ihrer Wirkungen
auf die Expression von Nicht-Zielgenen. Diese Systeme sind ebenfalls „durchlässig".
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Prokaryotische
Repressor-Operatorsysteme verwenden bakterielle Repressorproteine
und die singulären
Operator-DNA-Sequenzen, an die diese binden. Sowohl die Tetracyclin
(„Tet")- als auch die Laktose („Lac")-Repressor-Operatorsysteme
aus dem Bakterium Escherichia coli sind in Pflanzen und Tieren verwendet
worden, um die Genexpression zu kontrollieren. Im Tet-System bindet
Tetracyclin an das TetR-Repressor-Protein, was in einer Konformationsänderung
resultiert, die das Repressorprotein von dem Operator ablöst, was
im Ergebnis das Zustandekommen von Transkription erlaubt. Im Lac-System
wird ein lac-Operon in Reaktion auf die Anwesenheit von Laktose
oder von synthetischen Analoga, wie etwa Isopropyl-β-D-thiogalaktosid,
aktiviert. Unglücklicherweise
ist die Verwendung solcher Systeme beschränkt durch die instabile Chemie der
Liganden, d.h. Tetracyclin und Laktose, ihre Toxizität, ihr natürliches
Vorkommen oder die relativ hohen Spiegel, die für Induktion oder Repression
benötigt
werden. Aus ähnlichen
Gründen
ist die Verwendbarkeit solcher Systeme bei Tieren beschränkt.
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Immunsuppressive
Moleküle,
wie etwa FK506, Rapamycin und Cyclosporin A, können an die Immunophiline FKBP12,
Cyclophilin, etc. binden. Unter Verwendung dieser Information ist
eine allgemeine Strategie erdacht worden, zwei beliebige Proteine
einfach dadurch zusammenzubringen, indem man FK506 auf beiden der
zwei Proteine anbringt, oder, indem man FK506 an einem und Cyclosporin
A an einem anderen anbringt. Ein synthetisches Homodimer von FK506
(FK1012) oder eine Verbindung, die aus der Fusion von FK506-Cyclosporin
(FKCsA) resultiert, kann dann verwendet werden, um die Dimerisierung
dieser Moleküle
zu induzieren (Spencer et al., 1993, Science 262: 1019–24; Belshaw
et al., 1996 Proc NatI Acad Sci USA 93: 4604–7). Die Gal4-DNA-Bindungsdomäne in Fusion
mit FKBP12- und VP16-Aktivatordomänen, diese an Cyclophilin fusioniert,
sowie FKCsA-Verbindung wurden verwendet, um Heterodimerisierung
und die Aktivierung eines Reportergens unter der Kontrolle eines
Promotors zu zeigen, der Gal4-Bindungsstellen enthält. Unglücklicherweise
beinhaltet dieses System Immunsuppressiva, die unerwünschte Nebenwirkungen
haben können,
und daher ergeben sich Grenzen seiner Anwendung für verschiedene
Säuger-Genschalteranordnungen.
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Höhere eukaryotische
Transkriptionsaktivierungssysteme, wie etwa Steroidhormonrezeptor-Systeme, sind ebenfalls
verwendet worden. Steroidhormonrezeptoren sind Mitglieder der Kernrezeptor-Superfamilie
und finden sich in Vertebraten- und Invertebratenzellen. Unglücklicherweise
ist die Verwendung von Steroidverbindungen, die die Rezeptoren für die Regulation
der Genexpression aktivieren, insbesondere bei Pflanzen und Säugern aufgrund
von deren Beteiligung in vielen anderen natürlichen biologischen Stoffwechselwegen
in solchen Organismen eingeschränkt.
Um solche Schwierigkeiten zu überwinden,
ist ein alternatives System unter Verwendung von Insekten-Ecdysonrezeptoren
(EcR) entwickelt worden.
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Wachstum,
Häutung
und Entwicklung bei Insekten werden durch das Steroidhormon Ecdyson
(Häutungshormon)
und die Juvenilhormone reguliert (Dhadialla et al., 1998, Annu.
Rev. Entomol. 43: 545–569).
Das molekulare Ziel für
Ecdyson in Insekten besteht wenigstens aus dem Ecdysonrezeptor (EcR)
und dem Ultraspiracle-Protein (USP). EcR ist ein Mitglied der Kernsteroid-Rezeptor-Superfamilie,
die durch Signatur-DNA und Ligandenbindungsdomänen und eine Aktivierungsdomäne gekennzeichnet
ist (Koelle et al., 1991, Cell, 67: 59–77). EcR-Rezeptoren reagieren
auf eine Anzahl von Steroidverbindungen, wie etwa Ponasteron A und
Muristeron A. Jüngst
sind nicht-steroidale Verbindungen mit Ecdysteroid-Agonistenaktivität beschrieben
worden, einschließlich
der kommerziell erhältlichen
Insektizide Tebufenozid und Methoxyfenozid, die von der Rohm und Haas-Company
weltweit vermarktet werden (siehe internationale Patentanmeldung
Nr. PCT/EP96/00686 (WO 96/27673) und US-Patent 5,530,028). Beide
Analoga besitzen außergewöhnliche
Sicherheitsprofile gegenüber
anderen Organismen.
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. PCT/US97/05330 (WO 97/38117)
offenbart Verfahren zum Modulieren der Expression eines exogenen
Gens, bei denen ein DNA-Konstrukt, das das exogene Gen und ein Ecdyson-Antwortelement
umfasst, über
ein zweites DNA-Konstrukt aktiviert wird, das einen Ecdysonrezeptor
umfasst, der in Gegenwart eines Liganden hierfür, und, optional, in Gegenwart
eines Rezeptors, der befähigt
ist, als ein stiller Partner zu fungieren, an das Ecdyson-Antwortelement bindet,
um Genexpression zu induzieren. Der Ecdysonrezeptor der Wahl wurde
aus Drosophila melanogaster isoliert. Typischerweise erfordern solche
Systeme die Gegenwart des stillen Partners, bevorzugt von Retinoid
X-Rezeptor (RXR), um optimale Aktivierung bereitzustellen. In Säugerzellen
heterodimerisiert der Insekten-Ecdysonrezeptor (EcR) mit Retinoid
X-Rezeptor (RXR) und reguliert die Expression von Zielgenen in einer
Liganden-abhängigen
Weise. Die internationale Patentanmeldung Nr. PCT/US98/14215 (WO
99/02683) offenbart, dass der Ecdysonrezeptor, der aus dem Seidenspinner
Bombyx mori isoliert wird, in Säugersystemen
funktionell ist, ohne dass die Notwendigkeit für einen exogenen Dimerpartner
besteht.
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Das
US-Patent Nr. 5,880,333 offenbart ein Drosophila melanogaster EcR
und Ultraspiracle (USP)-Heterodimersystem, das in Pflanzen verwendet
wird, und bei dem die Transaktivierungsdomäne und die DNA-Bindungsdomäne auf zwei
verschiedenen Hybridproteinen angeordnet sind. Unglücklicherweise
ist dieses System nicht wirksam dabei, um eine Reportergen-Expression in tierischen
Zellen zu induzieren (zum Vergleich, siehe Beispiele 1, 2 unten).
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In
jedem dieser Fälle
wurden die Transaktivierungsdomäne
und die DNA-Bindungsdomäne
(entweder als nativer EcR, wie bei der internationalen Patentanmeldung
Nr. PCT/US98/14215 oder als modifizierter EcR, wie bei der internationalen
Patentanmeldung Nr. PCT/US97/05330) in ein einziges Molekül eingebaut,
und der andere heterodimere Partner, entweder USP oder RXR, wurden
in der Form mit ihrer vollen Länge
verwendet.
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Die
Nachteile der oben beschriebenen, auf EcR basierenden Genregulationssysteme
beinhalten eine beträchtliche
Hintergrundaktivität
in Abwesenheit von Liganden, und dass diese Systeme nicht für die Verwendung
sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren geeignet sind (siehe US-Patent Nr. 5,880,333).
Bei den meisten Anwendungen, die auf der Modulation der Genexpression
beruhen, sind diese EcR-basierten Systeme nicht wünschenswert.
Daher besteht in der Technik ein Bedarf nach verbesserten Systemen
zur präzisen
Modulation der Expression von exogenen Genen sowohl bei Pflanzen
als auch bei Tieren. Solche verbesserten Systeme wären nützlich für Anwendungen
wie etwa Gentherapie, die Produktion von Proteinen und Antikörpern im großen Maßstab, auf
Zellen basierende Hochdurchsatz-Screening-Assays, funktionale Genomanalyse
und die Regulation von Merkmalen bei transgenen Tieren. Verbesserte
Systeme, die einfach und kompakt sind und von Liganden abhängen, die
relativ preiswert, leicht verfügbar
und von geringer Toxizität
für den
Wirt sind, würden
sich als nützlich
erweisen, um biologische Systeme zu regulieren.
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Es
sind hier verschiedene Veröffentlichungen
zitiert, deren Offenbarungsgehalt durch Referenz vollumfänglich in
Bezug genommen wird. Jedoch ist das Zitieren einer beliebigen, hier
genannten Referenz nicht als Eingeständnis zu werten, dass eine
solche Referenz als „Stand
der Technik" für die vorliegende
Anmeldung verwendbar ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues, Ecdyson-Rezeptor-basiertes
induzierbares Genexpressionssystem, neue Rezeptorpolynukleotide
und Polypeptide für
die Verwendung bei dem neuen induzierbaren Genexpressionssystem,
sowie Verfahren zum Modulieren der Expression eines Gens innerhalb
einer Wirtszelle unter Verwendung dieses induzierbaren Genexpressionssystems.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung der Anmelder auf ein verbessertes
Genexpressionsmodulationssystem, umfassend ein Polynukleotid, das
für ein
Rezeptorpolypeptid mit einer Trunkierungsmutation codiert.
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Spezifisch
ausgedrückt,
betrifft die vorliegende Erfindung ein die Genexpression modulierendes
System, welches folgendes umfasst:
- a) eine
erste Genexpressionskassette, die in einer Wirtszelle exprimiert
werden kann, umfassend ein Polynukleotid, das ein erstes Polypeptid
codiert, welches folgendes umfasst:
- i) eine DNA-Bindungsdomäne,
die ein Antwortelement erkennt, das mit einem Gen assoziiert ist,
dessen Expression moduliert werden soll; und
- ii) eine Ligandenbindungsdomäne,
die eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors umfasst; und
- b) eine zweite Genexpressionskassette, die in der Wirtszelle
exprimiert werden kann, umfassend eine Polynukleotidsequenz, die
ein zweites Polypeptid codiert, welches folgendes umfasst:
- i) eine Transaktivierungsdomäne
und
- ii) eine Ligandenbindungsdomäne,
die eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors, der kein Ultraspiracle-Rezeptor ist, umfasst;
wobei
die DNA-Bindungsdomäne
und die Transaktivierungsdomäne
von einem Polypeptid stammen, das kein Ecdysonrezeptor, kein Retinoid
X-Rezeptor oder kein Ultraspiracle-Rezeptor ist;
wobei die Ligandenbindungsdomänen des
ersten Polypeptids und des zweiten Polypeptids verschieden sind und
dimerisieren.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids eine Ecdysonrezeptor (EcR)-Ligandenbindungsdomäne.
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids eine Retinoid X-Rezeptor (RXR)-Ligandenbindungsdomäne.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids eine Ecdysonrezeptor-Ligandenbindungsdomäne, und
die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids umfasst eine Retinoid X-Rezeptor-Ligandenbindungsdomäne.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Genexpressionsmodulationssystem
gemäß der Erfindung, weiterhin
umfassend c) eine dritte Genexpressionskassette, die folgendes umfasst:
- i) ein Antwortelement, an das die DNA-Bindungsdomäne des ersten
Polypeptids bindet;
- ii) einen Promotor, der durch die Transaktivierungsdomäne des zweiten
Polypeptids aktiviert wird; und
- iii) das Gen, dessen Expression moduliert werden soll.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes EcR-Polypeptid
oder für
ein trunkiertes RXR-Polypeptid codiert, wobei die Trunkierungsmutation
die Ligandenbindungsaktivität
oder Ligandenempfindlichkeit beeinflusst.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes EcR-Polypeptid oder ein trunkiertes RXR-Polypeptid
codiert, dieses umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenbindungsaktivität oder die
Ligandenempfindlichkeit dieses EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes EcR-Polypeptid oder ein trunkiertes RXR-Polypeptid
codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Steroidbindungsaktivität oder die
Steroidempfindlichkeit dieses EcR-Polypeptids oder RXR-Polypeptids reduziert.
Bei einer weiteren spezifischen Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein isoliertes Polynukleotid, das für ein trunkiertes EcR-Polypeptid
oder für
ein trunkiertes RXR-Polypeptid codiert, welches eine Trunkierungsmutation
umfasst, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder die
Nicht-Steroid-Empfindlichkeit dieses EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes EcR-Polypeptid oder ein trunkiertes RXR-Polypeptid
codiert, welches eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Ligandenbindungsaktivität oder die
Ligandenempfindlichkeit dieses EcR- oder RXR-Polypeptids steigert. Bei einer spezifischen
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für ein
trunkiertes EcR-Polypeptid oder für ein trunkiertes RXR-Polypeptid codiert,
welches eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
dieses EcR- oder RXR-Polypeptids steigert. Bei einer weiteren spezifischen
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes EcR-Polypeptid oder für ein trunkiertes RXR-Polypeptid
codiert, welches eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder die
Nicht-Steroid-Empfindlichkeit dieses
EcR- oder RXR-Polypeptids steigert.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein trunkiertes RXR-Polypeptid codiert, welches eine Trunkierungsmutation
umfasst, die die Ligandenempfindlichkeit eines Heterodimers steigert,
umfassend das trunkierte Retinoid X-Rezeptor-Polypeptid und einen Dimerisierungspartner.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
ist der Dimerisierungspartner ein Ecdysonrezeptor-Polypeptid.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes Polypeptid,
das durch ein Polynukleotid gemäß der Erfindung
der Anmelder codiert wird. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein isoliertes trunkiertes EcR-Polypeptid oder ein isoliertes
trunkiertes RXR-Polypeptid, welches eine Trunkierungsmutation umfasst,
wobei das EcR- oder RXR-Polypeptid von einem Polynukleotid gemäß der Erfindung
codiert wird.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein isoliertes trunkiertes
EcR-Polypeptid oder ein isoliertes trunkiertes RXR-Polypeptid, umfassend
eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenbindungsaktivität oder die
Ligandenempfindlichkeit dieses EcR- oder RXR-Polypeptids beeinflusst.
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Die
Erfindung der Anmelder bezieht sich außerdem auf Verfahren zum Modulieren
der Genexpression in einer Wirtszelle unter Verwendung eines Modulationssystems
der Genexpression gemäß der Erfindung. Spezifisch
stellt die Erfindung der Anmelder ein Verfahren bereit, um die Expression
eines Gens in einer Wirtszelle, die das zu modulierende Gen umfasst,
zu modulieren, umfassend die folgenden Schritte: a) Einführen eines
Genexpressionsmodulationssystems gemäß der Erfindung in die Wirtszelle;
und b) Einführen
eines Liganden in die Wirtszelle, der in unabhängiger Weise eine Kombination
mit den Ligandenbindungsdomänen des
ersten Polypeptids und des zweiten Polypeptids des Genexpressionsmodulationssystems
eingeht, wobei das zu exprimierende Gen eine Komponente eines chimären Gens
ist, welches folgendes umfasst: i) ein Antwortelement, welches eine
Domäne
umfasst, an die die DNA-Bindungsdomäne aus dem ersten Polypeptid
bindet; ii) einen Promotor, der durch die Transaktivierungsdomäne des zweiten
Polypeptids aktiviert wird; und iii) das Gen, dessen Expression
moduliert werden soll, wodurch ein Komplex ausgebildet wird, der
den Liganden, das erste Polypeptid und das zweite Polypeptid umfasst,
und wodurch der Komplex die Expression des Gens in der Wirtszelle
moduliert.
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Die
Erfindung der Anmelder stellt außerdem eine isolierte Wirtszelle
bereit, welche ein induzierbares Genexpressionssystem gemäß der Erfindung
umfasst. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine isolierte Wirtszelle,
die ein Polynukleotid oder ein Polypeptid gemäß der Erfindung umfasst. Dementsprechend betrifft
die Erfindung der Anmelder auch einen nicht-menschlichen Organismus, der eine Wirtszelle
gemäß der Erfindung
umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-CfEcRDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein chimäres
VP16AD-MmRXRDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.1).
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2:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-CfEcRDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein chimäres
VP16AD-CfUSPDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.2).
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3:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-MmRXRDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein chimäres
VP16AD-CfEcRCDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.3).
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4:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-MmRXRDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein chimäres
VP16AD-DmEcRCDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.4).
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5:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-CfUSPDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein chimäres
VP16AD-CfEcRCDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.5).
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6:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
Gal4DBD-CfEcRDEF-VP16AD-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben in
Beispiel 1 (Schalter 1.6).
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7:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
VP16AD-CfEcRCDEF-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben
in Beispiel 1 (Schalter 1.7).
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8:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
VP16AD-DmEcRCDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein MmRXR-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben in Beispiel
1 (Schalter 1.8).
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9:
Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem, umfassend eine erste
Genexpressionskassette, die für
ein chimäres
VP16AD-CfEcRCDEF-Polypeptid codiert, und eine zweite Genexpressionskassette,
die für
ein MmRXR-Polypeptid codiert; hergestellt, wie beschrieben in Beispiel
1 (Schalter 1.9).
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10: Ecdysonrezeptor-basiertes Genexpressionssystem,
umfassend eine Genexpressionskassette, die für ein chimäres Gal4DBD-CfEcRCDEF-Polypeptid
codiert; hergestellt, wie beschrieben in Beispiel 1 (Schalter 1.10).
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11: Expressionsdaten der Trunkierungsmutanten
GAL4CfEcRA/BCDEF, GAL4CfEcRCDEF, GAL4CfEcR1/2CDEF, GAL4CfEcRDEF,
GAL4CfEcREF, GAL4CfEcRDE, die zusammen mit VP16MmRXRDE, pFRLUc und
pTKRL Plasmid-DNAs in NIH3T3-Zellen transfiziert wurden.
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12: Expressionsdaten der Trunkierungsmutanten
GAL4CfEcRA/BCDEF, GAL4CfEcRCDEF, GAL4CfEcR1/2CDEF, GAL4CfEcRDEF,
GAL4CfEcREF, GAL4CfEcRDE, die zusammen mit VP16MmRXRE, pFRLUc und
pTKRL Plasmid-DNAs in 3T3-Zellen transfiziert wurden.
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13: Expressionsdaten der Konstrukte VP16MmRXRA/BCDEF,
VP16MmRXRCDEF, VP16MmRXRDEF, VP16MmRXREF, VP16MmRXRBam-EF und VP16MmRXRAF2del,
die zusammen mit GAL4CfEcRCDEF, pFRLUc und pTKRL Plasmid-DNAs in
NIH3T3-Zellen transfiziert wurden.
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14: Expressionsdaten der Konstrukte VP16MmRXRA/BCDEF,
VP16MmRXRCDEF, VP16MmRXRDEF, VP16MmRXREF, VP16MmRXRBam-EF und VP16MmRXRAF2del,
die zusammen mit GAL4CfEcRDEF, pFRLUc und pTKRL Plasmid-DNAs in
NIH3T3-Zellen transfiziert wurden.
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15: Expressionsdaten verschiedener trunkierter
CfEcR- und MmRXR-Rezeptorpaare, die zusammen mit GAL4CfEcRDEF, pFRLUc
und pTKRL Plasmid-DNAs in NIH3T3-Zellen transfiziert wurden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Anmelder haben nun ein verbessertes Ecdysonrezeptor-basiertes induzierbares
Genexpressionssystem entwickelt, welches eine Trunkierungsmutante
eines Ecdysonrezeptor- oder eines Retinoid X-Rezeptor (RXR)-Polypeptids
umfasst, die die Ligandenbindungsaktivität oder die Ligandenempfindlichkeit
beeinflusst. Dieser mutationsabhängige
Effekt kann die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
erhöhen oder
reduzieren und kann steroidspezifisch oder nicht-steroidspezifisch
sein. Somit stellt die Erfindung der Anmelder ein verbessertes Ecdysonrezeptor-basiertes
induzierbares Genexpressionssystem bereit, das nützlich ist für die Modulierung
der Expression eines interessierenden Gens in einer Wirtszelle.
Bei einer besonders erstrebenswerten Ausführungsform stellt die Erfindung
der Anmelder ein induzierbares Genexpressionssystem bereit, das
ein reduziertes Niveau an Hintergrund-Genexpression besitzt und
auf submikromolare Konzentrationen an nicht-steroidalem Liganden
reagiert. Somit überwinden
das neue induzierbare Genexpressionssystem der Anmelder und dessen
Verwendung bei Verfahren zum Modulieren der Genexpression in einer Wirtszelle
die Einschränkungen
der derzeit verfügbaren induzierbaren
Expressionssysteme und statten den begabten Fachmann mit einem wirksamen
Mittel zur Kontrolle der Genexpression aus.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues induzierbares Genexpressionssystem
bereit, das verwendet werden kann, um die Genexpression sowohl in
prokaryotischen als auch in eukaryotischen Wirtszellen zu modulieren.
Die Erfindung der Anmelder ist nützlich
für Anwendungen,
wie etwa die Gentherapie, die Produktion von Proteinen und Antikörpern im
großen
Maßstab,
für Zell-basierte
Hochdurchsatz-Screening-Assays, funktionelle Genomanalysen („Genomics") und die Regulation
von Merkmalen bei transgenen Organismen.
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DEFINITIONEN
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In
dieser Beschreibung wird eine Anzahl von Begriffen und Abkürzungen
verwendet. Es werden die folgenden Definitionen bereitgestellt,
und diese sollen hilfreich beim Verstehen des Schutzumfangs und
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung sein.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
bedeutet der Begriff „etwa" oder „ungefähr" innerhalb von 20%,
bevorzugt innerhalb von 10%, bevorzugter innerhalb von 5%, und sogar
noch bevorzugter innerhalb von 1% eines gegebenen Wertes oder Bereichs.
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Der
Begriff „weitgehend
frei" bedeutet,
dass eine Zusammensetzung, die „A" umfasst (wobei „A" ein einzelnes Protein, DNA-Molekül, ein einzelner
Vektor, eine einzelne rekombinante Wirtszelle, etc. ist) weitgehend
frei ist von „B" (wobei „B" ein oder mehrere
kontaminierende Proteine, DNA-Moleküle, Vektoren,
etc. umfasst), wenn wenigstens etwa 75 Gewichts-% der Proteine,
DNA, Vektoren (in Abhängigkeit
von der Kategorie der Spezies, zu der A und B gehören) in
der Zusammensetzung „A" ist. Bevorzugt umfasst „A" wenigstens etwa 90
Gewichts-% der Spezies A + B in der Zusammensetzung, am bevorzugtesten
wenigstens etwa 99 Gewichts-%. Es ist außerdem bevorzugt, dass eine
Zusammensetzung, die weitgehend frei von Verunreinigung ist, nur
eine einzige Molekulargewichts-Spezies enthält, die die Aktivität oder Eigenschaft
der Spezies von Interesse besitzt.
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Der
Begriff „isoliert" für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezeichnet ein biologisches Material (Nukleinsäure oder
Protein), das aus seiner ursprünglichen
Umgebung (der Umgebung, in der es natürlicherweise vorkommt) entnommen
wurde.
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Beispielsweise
ist ein Polynukleotid, das im natürlichen Zustand in einer Pflanze
oder einem Tier vorhanden ist, nicht isoliert. Dasselbe Polynukleotid
wird auch von den angrenzenden Nukleinsäuren, in denen es natürlicher
Weise vorhanden ist, abgetrennt. Der Begriff „gereinigt" erfordert nicht, dass das Material
in einer Form vorliegt, in der es absolute Reinheit unter Ausschluss
der Anwesenheit anderer Verbindungen zeigt. Es ist eine eher relative
Definition.
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Ein
Polynukleotid im „gereinigten" Zustand nach der
Reinigung aus dem Ausgangsmaterial oder dem natürlichen Material ist um wenigstens
eine Größenordnung
angereichert, bevorzugt um 2 oder 3, und bevorzugt um 4 oder 5 Größenordnungen.
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Eine „Nukleinsäure" ist eine polymere
Verbindung, zusammengesetzt aus kovalent verbundenen Untereinheiten,
die als Nukleotide bezeichnet werden. Nukleinsäure beinhaltet Polyribonukleinsäure (RNA)
und Polydesoxyribonukleinsäure
(DNA), von denen beide einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein können.
DNA beinhaltet, ohne hierauf beschränkt zu sein, cDNA, genomische
DNA, Plasmid-DNA, synthetische DNA und halbsynthetische DNA. DNA
kann linear, zirkulär
oder mit Supercoiling versehen sein.
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Ein „Nukleinsäuremolekül" bezieht sich auf
die Phosphatester-Polymerform von Ribonukleosiden (Adenosin, Guanosin,
Uridin oder Cytidin; „RNA-Moleküle") oder von Desoxyribonukleosiden
(Desoxyadenosin, Desoxyguanosin, Desoxythymidin oder Desoxycytidin; „DNA-Moleküle") oder auf beliebige
Phosphoesteranaloga hiervon, wie etwa Phosphorothioate und Thioester,
entweder in einzelsträngiger
Form oder als doppelsträngige
Helix. Doppelsträngige
DNA-DNA-, DNA-RNA-
und RNA-RNA-Helizes sind möglich.
Der Begriff „Nukleinsäuremolekül", und insbesondere
DNA- oder RNA-Molekül,
bezieht sich nur auf die Primär-
und Sekundärstruktur
des Moleküls
und beschränkt
es nicht auf irgendwelche speziellen Tertiärformen. Somit beinhaltet dieser
Ausdruck doppelsträngige
DNA, die sich unter anderem findet in linearen oder zirkulären DNA-Molekülen (z.B.
in Restriktionsfragmenten), in Plasmiden und Chromosomen. Beim Diskutieren
der Struktur bestimmter doppelsträngiger DNA-Moleküle können hier
Sequenzen beschrieben sein, wobei gemäß der normalen Konvention,
nur die Sequenz in 5'-3'-Richtung entlang
des nicht-transkribierten
DNA-Strangs gezeigt ist (d.h. desjenigen Stranges, der eine zur
mRNA homologe Sequenz besitzt). Ein „rekombinantes DNA-Molekül" ist ein DNA-Molekül, das eine
molekularbiologische Manipulation durchgemacht hat.
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Der
Begriff „Fragment" wird so zu verstehen
sein, dass er eine Nukleotidsequenz reduzierter Länge im Vergleich
zur Referenznukleinsäure
meint und, über
den gemeinsamen Abschnitt, eine Nukleotidsequenz umfasst, die identisch
zur Referenznukleinsäure
ist. Ein solches Nukleinsäurefragment
gemäß der Erfindung kann,
dort wo es angemessen ist, in ein größeres Polynukleotid einbezogen
sein, von dem es einen Bestandteil darstellt. Solche Fragmente umfassen,
oder, bestehen alternativ aus Oligonukleotiden, die in der Länge von wenigstens
8, 10, 12, 15, 18, 20 bis zu 25, 30, 40, 50, 70, 80, 100, 200, 500,
1000 oder 1500 aufeinander folgenden Nukleotiden einer Nukleinsäure gemäß der Erfindung
reichen.
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Wie
hier verwendet, ist ein „isoliertes
Nukleinsäurefragment" ein Polymer von
RNA oder DNA, das einzel- oder doppelsträngig ist, optional enthaltend
synthetische, nicht-natürliche
oder veränderte
Nukleotidbasen. Ein isoliertes Nukleinsäurefragment in Form eines DNA-Polymers
kann aus einem oder mehreren Segmenten von cDNA, genomischer DNA
oder synthetischer DNA zusammengesetzt sein.
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Ein „Gen" bezieht sich auf
eine Zusammensetzung von Nukleotiden, die für ein Polypeptid codieren, und
beinhaltet cDNA und genomische DNA-Nukleinsäuren. „Gen" bezieht sich außerdem auf ein Nukleinsäurefragment,
das ein spezifisches Protein oder Polypeptid exprimiert, einschließlich regulatorischer
Sequenzen, die der codierenden Sequenz vorangehen (5'-nichtcodierende
Sequenzen) oder der codierenden Sequenz folgen (3'-nicht-codierende
Sequenzen). „Natives
Gen" bezieht sich
auf ein Gen, wie es in der Natur mit seinen eigenen regulatorischen
Sequenzen zu finden ist. „Chimäres Gen" bezieht sich auf
ein beliebiges Gen, das kein natives Gen ist, umfassend regulatorische
und/oder codierende Sequenzen, die nicht zusammen in der Natur zu
finden sind. Entsprechend kann ein chimäres Gen regulatorische Sequenzen
und codierende Sequenzen umfassen, die aus verschiedenen Quellen
stammen, oder regulatorische Sequenzen und codierende Sequenzen,
die aus der gleichen Quelle stammen, jedoch in einer anderen Weise
angeordnet sind, als es in der Natur zu finden ist. Ein chimäres Gen
kann codierende Sequenzen umfassen, die aus verschiedenen Quellen
stammen und/oder regulatorische Sequenzen, die aus verschiedenen
Quellen stammen. „Endogenes Gen" bezieht sich auf
ein natives Gen in seiner natürlichen
Position im Genom eines Organismus. Ein „Fremdgen" oder „heterologes" Gen bezieht sich
auf ein Gen, das normalerweise nicht im Wirtsorganismus zu finden ist,
das jedoch durch Gentransfer in den Wirtsorganismus eingeführt wird.
Fremdgene können
native Gene umfassen, die in einen nicht-nativen Organismus inseriert
werden, oder chimäre
Gene. Ein „Transgen" ist ein Gen, das
durch eine Transformationsprozedur in das Genom eingeführt wurde.
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„Heterologe" DNA bezieht sich
auf eine DNA, die nicht natürlich
in der Zelle oder in der chromosomalen Stelle der Zelle befindlich
ist. Bevorzugt beinhaltet die heterologe DNA ein Gen, das für die Zelle
fremd ist.
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Der
Begriff „Genom" beinhaltet chromosomale,
ebenso wie mitochondriale und aus den Chloroplasten stammende und
virale DNA oder RNA.
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Ein
Nukleinsäuremolekül ist an
ein anderes Nukleinsäuremolekül, wie etwa
eine cDNA, genomische DNA oder RNA, „hybridisierbar", wenn eine einzelsträngige Form
des Nukleinsäuremoleküls unter
geeigneten Bedingungen der Temperatur und der Ionenstärke der
Lösung
an ein anderes Nukleinsäuremolekül anhybridisieren
kann (siehe Sambrook et al., 1989 infra). Hybridisierungs- und Waschbedingungen
sind wohlbekannt und beispielhaft dargestellt in Sambrook, J. Fritsch,
E. F. und Maniatis, T. Molecular Cloning: A Laboratory Manual, zweite
Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor
(1989), insbesondere Kapitel 11 und Tabelle 11.1 darin (hier vollständig durch
Referenz in Bezug genommen). Die Bedingungen der Temperatur und
der Ionenstärke
bestimmen die „Stringenz" der Hybridisierung.
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Die
Stringenzbedingungen können
eingestellt werden, um auf moderat ähnliche Fragmente hin durchzutesten,
wie etwa homologe Sequenzen aus entfernt verwandten Organismen,
bis hin zu hochgradig ähnlichen
Fragmenten, wie etwa Genen, die ein Duplikat funktioneller Enzyme
aus nahe verwandten Organismen darstellen. Für die vorläufige Durchmusterung auf homologe
Nukleinsäuren
können
niedrig-stringente Hybridisierungsbedingungen verwendet werden,
entsprechend einer Tm von 55°C, z.B. 5 × SSC, 0,1%
SDS, 0,25% Milch und kein Formamid; oder 30% Formamid, 5 × SSC, 0,5%
SDS). Moderat stringente Hybridisierungsbedingungen entsprechen
einer höheren
Tm, z.B. in Form von 40% Formamid mit 5× oder 6 × SCC. Hoch-stringente
Hybridisierungsbedingungen entsprechen der höchsten Tm,
z.B. als 50% Formamid, 5× oder
6 × SCC. Die
Hybridisierung erfordert, dass die beiden Nukleinsäuren komplementäre Sequenzen
enthalten, obwohl in Abhängigkeit
von der Stringenz der Hybridisierung Fehlpaarungen zwischen Basen
möglich
sind.
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Der
Begriff „komplementär" wird verwendet,
um die Beziehung zwischen Nukleotidbasen zu beschreiben, die befähigt sind,
miteinander zu hybridisieren. Beispielsweise, im Hinblick auf DNA,
ist Adenosin komplementär
zu Thymin, und ist Cytosin komplementär zu Guanin. Entsprechend beinhaltet
die vorliegende Erfindung außerdem
isolierte Nukleinsäurefragmente,
die komplementär
zur vollständigen
Sequenz sind, wie offenbart oder hier verwendet, und ebenso gegenüber solchen
Molekülen
mit weitgehend ähnlichen
Nukleinsäuresequenzen.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
bezieht sich der Begriff „Standardhybridisierungsbedingungen" auf eine Tm von 55°C,
wobei Bedingungen verwendet werden, wie oben genannt. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Tm 60°C,
bei einer bevorzugteren Ausführungsform
ist Tm 65°C.
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Die
nach der Hybridisierung erfolgenden Waschschritte bestimmen ebenfalls
die Stringenzbedingungen. Ein Set bevorzugter Bedingungen verwendet
eine Reihe von Waschschritten, beginnend mit 6 × SSC, 0,5% SDS bei Raumtemperatur
für 15
Minuten (min), dann wiederholt mit 2 × SSC, 0,5% SDS bei 45°C für 30 Minuten,
und dann zweimal wiederholt mit 0,2 × SSC, 0,5% SDS bei 50°C für 30 Minuten.
Ein bevorzugteres Set stringenter Bedingungen verwendet höhere Temperaturen,
bei denen die Waschschritte identisch zu den obigen sind, mit der
Ausnahme, dass die Temperatur für
die beiden letzten 30 min-Waschschritte in 0,2 × SSC, 0,5% SDS auf 60°C erhöht wurde.
Ein anderes bevorzugtes Set hochstringenter Bedingungen verwendet
zwei letzte Waschschritte in 0,1 × SSC, 0,1% SDS bei 65°C. Die Hybridisierung
erfordert, dass die beiden Nukleinsäuren komplementäre Sequenzen
umfassen, obwohl in Abhängigkeit
von der Stringenz der Hybridisierung Fehlpaarungen zwischen Basen
möglich
sind.
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Die
geeignete Stringenz für
die Hybridisierung von Nukleinsäuren
hängt von
der Länge
der Nukleinsäuren
und dem Grad der Komplementarität
ab, Variablen, die in der Technik wohlbekannt sind. Je größer das Ausmaß der Ähnlichkeit
oder Homologie zwischen den beiden Nukleotidsequenzen ist, umso
größer ist
der Wert von Tm für Hybride von Nukleinsäuren, die
diese Sequenzen besitzen. Die relative Stabilität (entsprechend einem höheren Tm) von Nukleinsäurehybridisierungen nimmt in
der folgenden Reihenfolge ab: RNA:RNA, DNA:RNA, DNA:DNA. Für Hybride
von mehr als 100 Nukleotiden Länge
sind Gleichungen zur Berechnung von Tm abgeleitet
worden (siehe Sambrook et al., supra, 9.50–0.51). Für die Hybridisierung mit kürzeren Nukleinsäuren, d.h.
mit Oligonukleotiden, wird die Position der Fehlpaarungen wichtiger,
und die Länge des
Oligonukleotids bestimmt dessen Spezifität (siehe Sambrook et al., supra,
11.7–11.8).
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Bei
einer Ausführungsform
beträgt
die Länge
für eine
hybridisierbare Nukleinsäure
wenigstens etwa 10 Nukleotide. Bevorzugt beträgt eine Minimallänge für eine hybridisierbare
Nukleinsäure
wenigstens etwa 15 Nukleotide, bevorzugter wenigstens etwa 20 Nukleotide,
und am bevorzugtesten beträgt
die Länge
wenigstens 30 Nukleotide. Der begabte Fachmann wird weiterhin erkennen,
dass die Temperatur und die Salzkonzentration in der Waschlösung eingestellt
werden können,
wie es gemäß Faktoren,
wie etwa der Länge
der Sonde, notwendig ist.
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Der
Begriff „Sonde" bezieht sich auf
ein einzelsträngiges
Nukleinsäuremolekül, das mit
einer komplementären
einzelsträngigen
Zielnukleinsäure
basenpaaren kann, um ein doppelsträngiges Molekül auszubilden.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Oligonukleotid" auf eine Nukleinsäure, allgemein
von wenigstens 18 Nukleotiden, die an ein genomisches DNA-Molekül, ein cDNA-Molekül, eine
Plasmid-DNA oder ein mRNA-Molekül
hybridisieren kann. Oligonukleotide können markiert werden, z.B.
mit 32P-Nukleotiden oder mit Nukleotiden,
an die eine Markierung, wie etwa Biotin, kovalent konjugiert worden
ist. Ein markiertes Oligonukleotid kann als Sonde verwendet werden,
um die Anwesenheit einer Nukleinsäure zu detektieren. Oligonukleotide
(von denen einer oder beide markiert werden können) können als PCR-Primer verwendet
werden, entweder zum Klonieren einer Nukleinsäure voller Länge oder
eines Fragments einer Nukleinsäure,
oder, um die Gegenwart einer Nukleinsäure zu detektieren. Ein Oligonukleotid
kann auch verwendet werden, um eine Tripelhelix mit einem DNA-Molekül auszubilden.
Im allgemeinen werden Oligonukleotide synthetisch hergestellt, bevorzugt
mittels eines Nukleinsäuresynthesegeräts. Entsprechend
können
Oligonukleotide mit nicht natürlich vorkommenden
Phosphoester-Analoga-Bindungen, wie etwa Thioesterbindungen, etc.
hergestellt werden.
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Ein „Primer" ist ein Oligonukleotid,
das an eine Zielnukleinsäuresequenz
hybridisiert, um eine doppelsträngige
Nukleinsäureregion
zu erzeugen, die als Startpunkt für die DNA-Synthese unter geeigneten
Bedingungen dienen kann. Solche Primer können bei einer Polymerasekettenreaktion
verwendet werden.
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„Polymerasekettenreaktion" wird mit PCR abgekürzt und
bezeichnet ein in vitro-Verfahren für die enzymatische Amplifikation
spezifischer Nukleinsäuresequenzen.
Die PCR beinhaltet eine Wiederholungsreihe von Temperaturzyklen,
wobei jeder Zyklus drei Stufen umfasst: Denaturieren der Matrizennukleinsäure zur Auftrennung
der Stränge
des Zielmoleküls,
Anhybridisieren eines einzelsträngigen
PCR-Oligonukleotid-Primers an die Matrizen-Nukleinsäure und
Verlängern
des/der anhybridisierten Primers/Primer durch DNA-Polymerase. Die
PCR liefert ein Mittel zur Detektion der Anwesenheit des Zielmoleküls und,
unter quantitativen oder semiquantitativen Bedingungen, zur Bestimmung
der relativen Menge dieses Zielmoleküls in dem Ausgangspool der
Nukleinsäuren.
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„Reverse
Transkriptions-Polymerasekettenreaktion" wird mit RT-PCR abgekürzt und
bezeichnet ein in vitro-Verfahren zur enzymatischen Herstellung
eines Ziel-cDNA-Moleküls
oder von Ziel-cDNA-Molekülen
aus einem RNA-Molekül
oder -Molekülen,
gefolgt von enzymatischer Amplifikation einer spezifischen Nukleinsäuresequenz
oder Nukleinsäuresequenzen
innerhalb des Ziel-cDNA-Moleküls
oder der Ziel-cDNA-Moleküle,
wie oben beschrieben. Die RT-PCR liefert außerdem ein Mittel zum Detektieren
der Gegenwart des Zielmoleküls und,
unter quantitativen oder semiquantitativen Bedingungen, zur Bestimmung
der relativen Menge dieses Zielmoleküls innerhalb des Ausgangspools
von Nukleinsäuren.
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Eine
DNA „codierender
Sequenz" ist eine
doppelsträngige
DNA-Sequenz, die in vitro oder in vivo transkribiert und in ein
Polypeptid in einer Zelle translatiert wird, wenn sie unter die
Kontrolle geeigneter regulatorischer Sequenzen gestellt wird. „Geeignete
regulatorische Sequenzen" beziehen
sich auf Nukleotidsequenzen, die stromaufwärts (5'-nichtcodierende Sequenzen), innerhalb
oder stromabwärts
(3'-nichtcodierende
Sequenzen) zu einer codierenden Sequenz positioniert sind, und die
die Transkription, RNA-Prozessierung oder RNA-Stabilität oder die
Translation der assoziierten codierenden Sequenz beeinflussen. Regulatorische
Sequenzen können
Promotoren, Translations-Leader-Sequenzen, Introns, Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen,
RNA-Prozessierungsstellen, Effektorbindungsstellen und Stamm-Schleife-Strukturen
beinhalten. Die Grenzen der codierenden Sequenz werden durch ein
Startcodon am 5'-(Amino)-Terminus
und ein Translationsstopcodon am 3' (Carboxy)-Terminus bestimmt. Eine codierende
Sequenz kann, ohne hierauf beschränkt zu sein, prokaryotische
Sequenzen, cDNA aus mRNA, genomische DNA-Sequenzen und sogar synthetische DNA-Sequenzen
beinhalten. Wenn die codierende Sequenz für die Expression in einer eukaryotischen
Zelle vorgesehen ist, werden für
gewöhnlich
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsterminationssequenz
in 3'-Position zu
der codierenden Sequenz angeordnet sein.
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„Offenes
Leseraster" wird
mir ORF abgekürzt
und bedeutet eine Länge
einer Nukleinsäuresequenz, entweder
von DNA, cDNA oder RNA, die ein Translationsstartsignal oder Startcodon,
wie etwa ATG oder AUG, umfasst, sowie ein Stopcodon, wobei diese
Nukleinsäuresequenz
potentiell in eine Polypeptidsequenz translatiert werden kann.
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Der
Begriff „Kopf-zu-Kopf" wird hier verwendet,
um die Orientierung von zwei Polynukleotidsequenzen im Bezug aufeinander
zu beschreiben. Zwei Polynukleotide sind in einer Kopf-zu-Kopf-Orientierung
angeordnet, wenn das 5'-Ende
des codierenden Strangs eines Polynukleotids angrenzt an das 5'-Ende des codierenden
Strangs des anderen Polynukleotids, wodurch die Richtung der Transkription
jedes Polynukleotids sich vom 5'-Ende
des anderen Polynukleotids weg bewegt. Der Begriff „Kopf-zu-Kopf" kann mit (5')-zu-(5') abgekürzt werden
und kann außerdem
durch die Symbole (← →) oder (3'←5'5'→3') angezeigt werden.
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Der
Begriff „Schwanz-zu-Schwanz" wird hier verwendet,
um die Orientierung von zwei Polynukleotidsequenzen im Bezug aufeinander
zu beschreiben. Zwei Polynukleotide sind in einer Schwanz-zu-Schwanz-Orientierung
angeordnet, wenn das 3'-Ende
des codierenden Strangs eines Polynukleotids angrenzt an das 3'-Ende des codierenden
Strangs des anderen Polynukleotids, wodurch die Richtung der Transkription
jedes Polynukleotids auf die des anderen Polynukleotids zuläuft. Der
Begriff „Schwanz-zu-Schwanz" kann mit (3')-zu-(3') abgekürzt werden
und kann außerdem
durch die Symbole (→ ←) oder (5'→3'3'←5') angezeigt werden.
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Der
Begriff „Kopf-zu-Schwanz" wird hier verwendet,
um die Orientierung von zwei Polynukleotidsequenzen im Bezug aufeinander
zu beschreiben. Zwei Polynukleotide sind in einer Kopf-zu-Schwanz-Orientierung
angeordnet, wenn das 5'-Ende
des codierenden Strangs eines Polynukleotids angrenzt an das 3'-Ende des codierenden
Strangs des anderen Polynukleotids, wodurch die Richtung der Transkription
jedes Polynukleotids in derselben Richtung voranschreitet, wie die
des anderen Polynukleotids. Der Begriff „Kopf-zu-Schwanz" kann mit (5')-zu-(3') abgekürzt werden
und kann außerdem
durch die Symbole (→ →) oder (5'→3'5'→3') angezeigt werden.
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Der
Begriff „stromabwärts" bezieht sich auf
eine Nukleotidsequenz, die 3' zu
der Referenznukleotidsequenz angeordnet ist. Insbesondere beziehen
sich stromabwärtige
Nukleotidsequenzen allgemein auf Sequenzen, die dem Startpunkt der
Transkription nachgeschaltet sind. Beispielsweise ist das Translationsstartcodon
eines Gens stromabwärts
von der Startstelle der Transkription angeordnet.
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Der
Begriff „stromaufwärts" bezieht sich auf
eine Nukleotidsequenz, die 5' zu
der Referenznukleotidsequenz angeordnet ist. Insbesondere beziehen
sich stromaufwärtige
Nukleotidsequenzen allgemein auf Sequenzen, die auf der 5'-Seite von einer
codierenden Sequenz oder dem Startpunkt der Transkription liegen. Beispielsweise
sind die meisten Promotoren stromaufwärts von der Startstelle der
Transkription angeordnet.
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Die
Begriffe „Restriktionsendonuklease" und „Restriktionsenzym" beziehen sich auf
ein Enzym, das innerhalb einer spezifischen Nukleotidsequenz in
einer doppelsträngigen
DNA bindet und schneidet.
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„Homologe
Rekombination" bezieht
sich auf die Insertion einer fremden DNA-Sequenz in ein anderes DNA-Molekül, z.B.
die Insertion eines Vektors in ein Chromosom. Bevorzugt zielt der
Vektor auf eine spezifische chromosomale Stelle für die homologe
Rekombination ab. Für
die spezifische homologe Rekombination wird der Vektor hinreichend
lange Regionen der Homologie im Bezug auf Sequenzen des Chromosoms
enthalten, um eine komplementäre
Bindung und den Einbau des Vektors in das Chromosom zu erlauben.
Längere Regionen
der Homologie und größere Ausmaße an Sequenzähnlichkeit
können
die Effizienz der homologen Rekombination erhöhen.
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Es
können
mehrere in der Technik bekannte Verfahren verwendet werden, um ein
Polynukleotid gemäß der Erfindung
zu vermehren. Sobald ein geeignetes Wirtssystem und Wachstumsbedingungen
etabliert sind, können
rekombinante Expressionsvektoren vervielfältigt und quantitativ hergestellt
werden. Wie hier beschrieben, beinhalten Expressionsvektoren, die
verwendet werden können,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, die folgenden Vektoren oder deren Derivate: Humanviren
oder Tierviren, wie etwa Vacciniavirus oder Adenovirus; Insektenviren,
wie etwa Baculovirus; Hefevektoren; Bakteriophagen-Vektoren (z.B.
Lambda) und Plasmid- und Cosmid-DNA-Vektoren,
um nur einige wenige zu nennen.
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Ein „Vektor" ist jedwedes Mittel
zum Klonieren und/oder zum Transfer einer Nukleinsäure in eine(r) Wirtszelle.
Ein Vektor kann ein Replikon sein, an das ein anderes DNA-Segment
angeheftet werden kann, um so die Replikation des angehefteten Segments
zu bewirken. Ein „Replikon" ist jedwedes genetische
Element (z.B. ein Plasmid, Phage, Cosmid, Chromosom, Virus), das
in vivo als autonome Einheit der DNA-Replikation fungiert, d.h.
das zur Replikation unter eigener Kontrolle befähigt ist. Der Begriff „Vektor" beinhaltet sowohl
virale als auch nicht-virale Mittel zum Einführen der Nukleinsäure in eine
Zelle in vitro, ex vivo oder in vivo. Es kann eine große Anzahl
an in der Technik bekannten Vektoren verwendet werden, um Nukleinsäuren zu
manipulieren, Antwortelemente und Promotoren in Gene einzubauen,
etc. Mögliche
Vektoren beinhalten z.B. Plasmide oder modifizierte Viren, einschließlich z.B.
Bakteriophagen, wie etwa Lambda-Derivaten, oder Plasmiden, wie etwa
pBR322- oder pUC-Plasmidderivate oder den Bluescript Vektor. Beispielsweise
kann die Insertion des DNA-Fragments, das den Antwortelementen und
Promotoren entspricht, in einen geeigneten Vektor erreicht werden
durch Ligieren der geeigneten DNA-Fragmente in einen ausgewählten Vektor,
der komplementäre,
klebrige Enden besitzt. Alternativ können die Enden der DNA-Moleküle enzymatisch
modifiziert werden, oder es kann jede beliebige Stelle erzeugt werden,
indem man Nukleotidsequenzen (Linker) in die DNA-Enden ligiert.
Solche Vektoren können
künstlich
hergestellt werden, um selektierbare Markergene zu enthalten, um
die Selektion von Zellen zu ermöglichen,
die den Marker in das zelluläre
Genom aufgenommen haben. Solche Marker erlauben die Identifizierung
und/oder Selektion von Wirtszellen, die die von dem Marker codierten
Proteine eingebaut haben und diese exprimieren.
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Virale
Vektoren und insbesondere retrovirale Vektoren sind bei einer breiten
Vielzahl von Anwendungen zur Genauslieferung an Zellen und ebenso
bei lebenden tierischen Subjekten verwendet worden. Virale Vektoren,
die verwendet werden können,
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Retroviren, Adeno-assoziierte Viren, Pockenviren, Baculoviren,
Vaccinia, Herpes simplex, Epstein-Barr, Adenovirus, Geminivirus und „Caulimovirus"-Vektoren. Nicht
virale Vektoren beinhalten Plasmide, Liposomen, elektrisch geladene
Lipide (Cytofectine), DNA-Protein-Komplexe und Biopolymere. Zusätzlich zu
einer Nukleinsäure
kann ein Vektor außerdem
eine oder mehrere regulatorische Regionen und/oder selektierbare
Marker umfassen, die nützlich sind
für das
Selektieren, Messen und Überwachen
von Ergebnissen der Nukleinsäureübertragung
(Übertragung
an welches Gewebe, Zeitdauer der Expression, etc.).
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Der
Begriff „Plasmid" bezieht sich auf
ein extrachromosomales Element, das oft ein Gen trägt, das
kein Bestandteil des zentralen Stoffwechsels der Zelle ist, und
das für
gewöhnlich
in Form eines zirkulären
doppelsträngigen
DNA-Moleküls
vorliegt. Solche Elemente können
autonom replizierende Sequenzen sein, sich ins Genom integrierende
Sequenzen, Phagen- oder Nukleotidsequenzen, linear, zirkulär oder mit
Supercoil, mit einer einzel- oder doppelsträngigen DNA oder RNA, stammend
aus beliebiger Quelle, bei denen eine Anzahl von Nukleotidsequenzen
in eine singuläre
Konstruktion angeschlossen oder rekombiniert wurde, die befähigt ist,
ein Promotorfragment und DNA-Sequenzen für ein ausgewähltes Genprodukt
zusammen mit passenden 3'-untranslatierten
Sequenzen in eine Zelle einzuführen.
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Ein
Klonierungsvektor ist ein „Replikon", das eine Längeneinheit
einer Nukleinsäure
ist, bevorzugt von DNA, die sich sequenziell repliziert und die
einen Replikationsursprung umfasst, wie etwa ein Plasmid, ein Phage
oder Cosmid, an die ein anderes Nukleinsäuresegment angeheftet werden
kann, um so die Replikation des angehefteten Segments zu bewirken.
Klonierungsvektoren können
zur Replikation in einem Zelltyp und zur Expression in einem anderen
Zelltyp befähigt
sein („Schaukelvektor").
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Vektoren
können
durch in der Technik bekannte Verfahren in die gewünschten
Wirtszellen eingeführt werden,
z.B. durch Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion, Transduktion,
Zellfusion, DEAE-Dextran, Calciumphosphat-Präzipitation, Lipofektion (Lysosomenfusion),
durch Verwendung einer Genpistole oder eines DNA-Vektor-Transporters
(siehe z.B. Wu et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 963–967; Wu
und Wu, 1988, J. Biol. Chem. 263: 14621–14624; und Hartmut et al.,
Kanadische Patentanmeldung Nr. 2,012,311, eingereicht am 15. März, 1990).
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Ein
Polynukleotid gemäß der Erfindung
kann auch in vivo durch Lipofektion eingeführt werden. Im letzten Jahrzehnt
hat es eine ansteigende Verwendung von Liposomen zum Einkapseln
und zur Transfektion von Nukleinsäuren in vitro gegeben. Synthetische
kationische Lipide, die dafür
erstellt wurden, um die Schwierigkeiten und Gefahren zu begrenzen,
die bei durch Liposomen vermittelter Transfektion auftreten, können verwendet
werden, um Liposomen für
die in vivo-Transfektion eines Gens, das einen Marker codiert, herzustellen (Felgner
et al., 1987, PNAS 84: 7413; Mackey et al., 1988, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 85: 8027–8031;
und Ulmer et al., 1993, Science 259: 1745–1748). Die Verwendung kationischer
Lipide kann die Verkapselung negativ geladener Nukleinsäuren unterstützen, und
sie kann außerdem
die Fusion mit negativ geladenen Zellmembranen fördern (Felgner und Ringold,
1989, Science 337: 387–388).
Besonders nützliche
Lipidverbindungen und Zusammensetzungen für die Übertragung von Nukleinsäuren sind
in den internationalen Patentveröffentlichungen
WO 95/18863 und WO 96/17823, sowie im US-Patent Nr. 5,459,127, beschrieben.
Die Verwendung der Lipofektion zur Einführung exogener Gene in spezifische
Organe in vivo hat gewisse praktische Vorteile. Die molekulare Zielsteuerung
von Liposomen zu spezifischen Zellen stellt ein Gebiet von Nutzen
dar. Es ist klar, dass die Zielsteuerung der Transfektion an bestimmte
Zelltypen in einem Gewebe mit zellulärer Heterogenität, wie etwa
der Pankreas, Leber, Niere und dem Gehirn, besonders bevorzugt wäre. Lipide
können zum
Zweck der Zielsteuerung chemisch an andere Moleküle gekoppelt werden (Mackey
et al., 1988, supra). Zielgesteuerte Peptide, z.B. Hormone und Neurotransmitter,
und Proteine, wie etwa Antikörper,
oder Nicht-Peptidmoleküle
können
chemisch an Liposomen gekoppelt werden.
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Andere
Moleküle
sind ebenfalls nützlich
zum Erleichtern der Transfektion einer Nukleinsäure in vivo, wie etwa kationisches
Oligopeptid (z.B. WO 95/21931), Peptide, die von DNA-bindenden Proteinen
abgeleitet werden (z.B. WO 96/25508) oder ein kationisches Polymer
(z.B. WO 95/21931).
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Es
ist außerdem
möglich,
einen Vektor in vivo als nacktes DNA-Plasmid einzuführen (siehe
US-Patente 5,693,622; 5,589,466 und 5,580,859). Ansätze zur
Rezeptor-vermittelten DNA-Auslieferung
können
ebenfalls verwendet werden (Curiel et al., 1992, Hum. Gene Ther.
3: 147–154;
und Wu und Wu, 1987, J. Biol. Chem. 262: 4429–4432).
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Der
Begriff „Transfektion" bedeutet die Aufnahme
exogener oder heterologer RNA oder DNA durch eine Zelle. Eine Zelle
ist durch eine exogene oder heterologe RNA oder DNA „transfiziert" worden, wenn eine solche
RNA oder DNA in die Zelle eingeführt
wurde. Eine Zelle ist durch exogene oder heterologe RNA oder DNA „transformiert" worden, wenn die
transfizierte RNA oder DNA eine phänotypische Veränderung
bewirkt. Die transformierende RNA oder DNA kann in die chromosomale
DNA, die das Genom der Zelle ausmacht, integriert (d.h. kovalent
mit dieser verbunden) werden.
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„Transformation" bezieht sich auf
die Übertragung
eines Nukleinsäurefragments
in das Genom eines Wirtsorganismus, was in genetisch stabiler Vererbung
resultiert. Wirtsorganismen, die die transformierten Nukleinsäurefragmente
enthalten, werden als „transgene" oder „rekombinante" oder „transformierte" Organismen bezeichnet.
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Der
Begriff „genetische
Region" wird sich
auf eine Region eines Nukleinsäuremoleküls oder
eine Nukleotidsequenz beziehen, die ein Gen umfasst, das für ein Polypeptid
codiert.
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Zusätzlich kann
der rekombinante Vektor, der ein Polynukleotid gemäß der Erfindung
umfasst, ein oder mehrere Replikationsursprünge für die Replikation in den zellulären Wirten,
in denen eine Amplifikation oder Expression gewünscht ist, sowie Marker oder
Selektionsmarker beinhalten.
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Der
Begriff „Selektionsmarker" bezeichnet einen
Identifizierungsfaktor, für
gewöhnlich
ein Antibiotika-Resistenzgen oder chemisches Resistenzgen, das auf
Basis der Genwirkung des Markers selektiert werden kann, z.B. der
Resistenz gegenüber
einem Antibiotikum, der Resistenz gegenüber einem Herbizid, sowie colorimetrische
Marker, Enzyme, Fluoreszenzmarker und dergleichen, wobei der Effekt
verwendet wird, um die Vererbung einer Nukleinsäure von Interesse zu verfolgen
und/oder um eine Zelle oder einen Organismus zu identifizieren,
der die interessierende Nukleinsäure
geerbt hat. Beispiele für
selektierbare Markergene, die bekannt sind und in der Technik verwendet
werden, beinhalten: Gene, die Resistenz verleihen gegenüber Ampicillin,
Streptomycin, Gentamycin, Kanamycin, Hygromycin, Bialaphos Herbizid,
Sulfonamid und dergleichen; und Gene, die als phänotypische Marker verwendet
werden, d.h. Antocyanin-regulatorische
Gene, Isopentanyl-Transferasegen und dergleichen.
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Der
Begriff „Reportergen" bezeichnet eine
Nukleinsäure,
die für
einen Faktor der Identifikation codiert, der auf Basis des Effekts
des Reportergens identifiziert werden kann, wobei der Effekt verwendet
wird, um die Vererbung einer Nukleinsäure von Interesse zu verfolgen,
um eine Zelle oder einen Organismus zu identifizieren, der die Nukleinsäure von
Interesse geerbt hat, und/oder um die Induktion der Genexpression
oder die Transkription des Gens zu messen. Beispiele von Reportergenen,
die bekannt sind und in der Technik verwendet werden, beinhalten:
Luciferase (Luc), grünes
Fluoreszenzprotein (GFP), Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT), β-Galactosidase
(LacZ), β-Glucuronidase
(Gus) und dergleichen. Selektierbare Markergene können auch
als Reportergene angesehen werden.
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„Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die befähigt
ist, die Expression einer codierenden Sequenz oder funktionellen
RNA zu kontrollieren. Im allgemeinen ist eine codierende Sequenz
3' von einer Promotorsequenz
angeordnet. Promotoren können
in ihrer Gesamtheit von einem nativen Gen abgeleitet werden, oder
sie können
aus verschiedenen Elementen aufgebaut sein, die von verschiedenen,
in der Natur zu findenden Promotoren abgeleitet sind, oder sie können sogar
synthetische DNA-Segmente beinhalten. Fachleute wissen, dass verschiedene
Promotoren die Expression eines Gens in verschiedenen Geweben oder
Zelltypen, oder bei verschiedenen Stufen der Entwicklung, oder in
Reaktion auf verschiedene Umweltbedingungen oder physiologische
Bedingungen steuern können.
Promotoren, die die Expression eines Gens in den meisten Zelltypen
während
der meisten Zeit veranlassen, werden gewöhnlich als „konstitutive Promotoren" bezeichnet. Promotoren,
die die Expression eines Gens in einem spezifischen Zelltyp bewirken,
werden gewöhnlich
als „zellspezifische
Promotoren" oder „gewebespezifische
Promotoren" bezeichnet.
Promotoren, die die Expression eines Gens bei einem bestimmten Stadium
der Entwicklung oder der Zelldifferenzierung bewirken, werden für gewöhnlich als „entwicklungsspezifische
Promotoren" oder
zelldifferenzierungsspezifische Promotoren" bezeichnet. Promotoren, die induziert
werden und die Expression eines Gens bewirken, nachdem eine Exposition
oder Behandlung der Zelle mit einem Mittel, biologischen Molekül, chemischen
Stoff, Liganden, Licht oder dergleichen, das den Promotor induziert,
erfolgt ist, werden gewöhnlich
als „induzierbare
Promotoren" oder „regulierbare
Promotoren" bezeichnet.
Da die exakten Grenzen regulatorischer Sequenzen in den meisten
Fällen
nicht vollständig
definiert sind, ist ferner zu beachten, dass DNA-Fragmente verschiedener
Längen identische
Promotoraktivität
besitzen können.
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Eine „Promotorsequenz" ist eine DNA-regulatorische
Region, die zur Bindung von RNA-Polymerase in
einer Zelle und zur Initiation der Transkription einer stromabwärtigen (3'-Richtung) codierenden
Sequenz befähigt
ist. Um die vorliegende Erfindung zu definieren, wird die Promotorsequenz
an ihrem 3'-Ende
durch die Transkriptions-Initiationsstelle begrenzt und dehnt sich
stromaufwärts
(5'-Richtung) aus,
um die minimale Anzahl von Basen oder Elementen einzubeziehen, die
notwendig sind, um die Transkription auf Niveaus zu initiieren,
die detektierbar über
dem Hintergrund liegen. Innerhalb der Promotorsequenz wird eine
Transkriptionsstartstelle zu finden sein (praktischerweise definiert
z.B. durch Kartieren mit Nuklease S1), ebenso wie Proteinbindungsdomänen (Konsensus-Sequenzen),
die für
die Bindung der RNA-Polymerase verantwortlich sind.
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Eine
codierende Sequenz steht „unter
der Kontrolle" transkriptioneller
und translationaler Kontrollsequenzen in einer Zelle, wenn die RNA-Polymerase
die codierende Sequenz in mRNA transkribiert, die dann trans-RNA-gespleißt (wenn
die codierende Sequenz Introns enthält) und in das von der codierenden
Sequenz codierte Protein translatiert wird.
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„Transkriptionelle
und translationale Kontrollsequenzen" sind DNA-regulatorische Sequenzen,
wie etwa Promotoren, Enhancer, Terminatoren und dergleichen, die
die Expression einer codierenden Sequenz in einer Wirtszelle bereitstellen.
Bei eukaryotischen Zellen sind Polyadenylierungssignale Kontrollsequenzen.
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Der
Begriff „Antwortelement" bezeichnet ein oder
mehrere cis-wirkende DNA-Elemente, die Antwortbereitschaft bei einem
Promotor verleihen, vermittelt durch die Interaktion mit den DNA-bindenden Domänen des
ersten chimären
Gens. Dieses DNA-Element kann entweder pallindromisch (perfekt oder
nicht perfekt) in seiner Sequenz sein oder aus Sequenzmotiven oder
Halbelementen zusammengesetzt sein, die durch eine variable Anzahl
von Nukleotiden getrennt sind. Die Halbelemente können ähnlich oder
identisch sein und entweder als direkte oder invertierte Wiederholungssequenzen
oder als einzelnes Halbelement oder Multimere von angrenzenden Halbelementen
in Tandemanordnung angeordnet sein. Das Antwortelement kann einen
Minimalpromotor umfassen, der in Abhängigkeit von der Natur der
Zelle oder des Organismus, in den das Antwortelement eingebaut werden
soll, aus verschiedenen Organismen isoliert sein kann. Die DNA-Bindungsdomäne des ersten
Hybridproteins bindet in Gegenwart oder Abwesenheit eines Liganden
an die DNA-Sequenz eines Antwortelements, um die Transkription eines
stromabwärtigen
Gens bzw. stromabwärtiger
Gene unter der Regulation dieses Antwortelements zu starten oder
zu supprimieren. Beispiele für
DNA-Sequenzen von Antwortelementen des natürlichen Ecdysonrezeptors beinhalten:
RRGG/TTCANTGAC/ACYY (siehe Cherbas L. et al., (1991), Genes Dev.
5, 120–131);
AGGTCAN(n)AGGTCA, wobei N(n) eines
oder mehrere Abstandshalter-Nukleotide darstellen kann (siehe D'Avino PP. et al.,
(1995), Mol. Cell Endocrinol., 113, 1–9); und GGGTTGAATGAATTT (siehe
Antoniewski C., et al., (1994), Mol. Cell Biol. 14, 4465–4474).
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Der
Begriff „funktionsfähig verbunden" bezieht sich auf
die Assoziation einer Nukleinsequenz mit einem einzelnen Nukleinsäurefragment,
sodass die Funktion des einen durch das andere beeinflusst wird.
Beispielsweise ist ein Promotor funktionsfähig mit einer codierenden Sequenz
verbunden, wenn er befähigt
ist, die Expression dieser codierenden Sequenz zu beeinflussen (d.h.
die codierende Sequenz unter der transkriptionellen Kontrolle des
Promotors steht). Die codierenden Sequenzen können in Sinn- oder Gegensinn
(Antisense)-Orientierung funktionsfähig mit regulatorischen Sequenzen
verbunden sein.
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Der
Begriff „Expression", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Transkription und stabile Akkumulation
von Sense (mRNA) oder Antisense-RNA, abgeleitet von einer Nukleinsäure oder
einem Polynukleotid. Expression kann sich außerdem auf die Translation
von mRNA in ein Protein oder Polypeptid beziehen.
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Die
Begriffe „Kassette", Expressionskassette" und „Genexpressionskassette" beziehen sich auf
ein Segment von DNA, das an spezifischen Restriktionsstellen oder
durch homologe Rekombination in eine Nukleinsäure oder ein Polynukleotid
inseriert werden kann. Das DNA-Segment
umfasst ein Polynukleotid, das für ein
interessierendes Polypeptid codiert, und die Kassette und die Restriktionsstellen
sind dafür
konzipiert, um die Insertion der Kassette im richtigen Leseraster
für die
Transkription und Translation sicherzustellen.
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„Transformationskassette" bezieht sich auf
einen spezifischen Vektor, der ein Polynukleotid umfasst, das für ein interessierendes
Polypeptid codiert und zusätzlich
zu dem Polynukleotid Elemente besitzt, die die Transformation einer
bestimmten Wirtszelle erleichtern. Kassetten, Expressionskassetten,
Genexpressionskassetten und Transformationskassetten der Erfindung
können
außerdem
Elemente umfassen, die eine gesteigerte Expression eines Polynukleotids
erlauben, das für
ein interessierendes Polypeptid in einer Wirtszelle codiert. Diese
Elemente können,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, folgendes beinhalten: einen Promotor, einen minimalen Promotor,
einen Enhancer, ein Antwortelement, eine Terminatorsequenz, eine
Polyadenylierungssequenz, und dergleichen.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung bezieht sich der Begriff „Genschalter" auf die Kombination
eines Antwortelements, das mit einem Promotor assoziiert ist, und
auf ein EcR-basiertes System, das in Gegenwart eines oder mehrerer
Liganden die Expression eines Gens moduliert, in das das Antwortelement
und der Promotor eingebaut sind.
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Die
Begriffe „modulieren" und „moduliert" meinen das Induzieren,
Reduzieren oder Inhibieren der Nukleinsäure- oder Genexpression, was
in einer entsprechenden Induktion, Reduktion oder Inhibition der
Produktion des Proteins oder Polypeptids resultiert.
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Die
Plasmide oder Vektoren gemäß der Erfindung
können
weiterhin wenigstens einen Promotor beinhalten, der geeignet ist,
um die Expression eines Gens in einer Wirtszelle anzutreiben. Der
Begriff „Expressionsvektor" bezeichnet einen
Vektor, ein Plasmid oder Vehikel, das dafür ausgestaltet ist, um die
Expression einer inserierten Nukleinsäuresequenz nach der Transformation
in den Wirt zu ermöglichen.
Das klonierte Gen, d.h. die inserierte Nukleinsäuresequenz, wird gewöhnlich unter
die Kontrolle von Kontrollelementen gestellt, wie etwa einem Promotor,
einem Minimalpromotor, einem Enhancer oder dergleichen. Die Startkontrollregionen
oder Promotoren, die nützlich
sind, um die Expression einer Nukleinsäure in der gewünschten
Wirtszelle anzutreiben, sind zahlreich und sind Fachleuten bekannt.
Es ist praktisch jedweder Promotor, der zum Antreiben dieser Gene
befähigt
ist, geeignet für
die vorliegende Erfindung, darunter, ohne hierauf beschränkt zu sein,
virale Promotoren, Pflanzenpromotoren, Bakterienpromotoren, Tierpromotoren,
Säugerpromotoren, synthetische
Promotoren, konstitutive Promotoren, gewebespezifische Promotoren,
entwicklungsspezifische Promotoren, induzierbare Promotoren, lichtregulierte
Promotoren; Promotoren von CYC1, HIS3, GAL1, GAL4, GAL10, ADH1,
PGK, PHO5, GAPDH, ADC1, TRP1, URA3, LEU2, ENO, TPI und alkalischer
Phosphatase (nützlich
für die
Expression in Saccharomyces); AOX1-Promotor (nützlich für die Expression in Pichia);
Promotoren von β-Lactamase, lac, ara,
tet, trp, IPL, IPR,
T7, tac und trc (nützlich
für die
Expression in Escherichia coli); sowie lichtregulierte, samenspezifische,
pollenspezifische, ovarienspezifische, Pathogenese- oder Erkrankungs-bezogene
Promotoren, Blumenkohlmosaikvirus 35S-Promotor, CMV 35S Minimal-Promotor, Cassava
Venenmosaikvirus (CsVMV)-Promotor, der Promotor von Chlorophyll
a/b Bindeprotein, Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase, sprossspezifischer
Promotor, wurzelspezifischer Promotor, Chitinase-Promotor, stressinduzierbarer
Promotor, Reis-Tungro-Bacilliformvirus-Promotor,
Pflanzensuper-Promotor, Promotoren von Kartoffel-Leucin-Aminopeptidase, Nitratreduktase,
Mannopinsynthase, Nopalinsynthase, Ubiquitin, Zein-Protein und Anthocyanin
(nützlich
für die
Expression in Pflanzenzellen). Tier- und Säugerpromotoren, die in der Technik
bekannt sind, beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, die frühe SV40
(SV40e)-Promotorregion, den
Promotor, der in der 3'-ständigen langen
terminalen Sequenzwiederholung (LTR) von Rous Sarcomavirus (RSV)
enthalten ist, die Promotoren von E1A oder den späten Hauptpromotor
(MLP)-Genen von Adenoviren, den frühen Cytomegalievirus-Promotor,
den Thymidinkinase (TK)-Promotor von Herpes simplex-Virus (HSV), einen
Promotor aus Elongationsfaktor 1 alpha (EF1), einen Phosphoglyceratkinase
(PGK)-Promotor, einen Ubiquitin (Ubc)-Promotor, einen Albuminpromotor,
die regulatorischen Sequenzen des Maus-Metallothionein-L-Promotors und transkriptionelle
Kontrollregionen, die ubiquitären
Promotoren (HPRT, Vimentin, α-Actin, Tubulin und
dergleichen), die Promotoren der Intermediärfilamente (Desmin, Neurofilamente,
Keratin, GFAP und dergleichen), die Promotoren therapeutischer Gene
(von MDR, CFTR oder vom Faktor VIII-Typ und dergleichen), und Promotoren,
die Gewebespezifität
zeigen und in transgenen Tieren verwendet wurden, wie etwa die Elastase
I Gen-Kontrollregion, die in Pankreas-Acinus-Zellen aktiv ist, die
Insulingen-Kontrollregion, die in Pankreas-beta-Zellen aktiv ist,
die Immunglobulingen-Kontrollregion,
die in lymphoiden Zellen aktiv ist, die Maus-Brusttumorvirus-Kontrollregion,
die in Hoden-, Brust-, lymphoiden und Mastzellen aktiv ist; Albumingen, Apo
AI und Apo AII-Kontrollregionen,
die in Leber aktiv sind, die alpha-Fetoproteingen-Kontrollregion,
die in der Leber aktiv ist, die Alpha 1-Antitrypsingen-Kontrollregion,
die in der Leber aktiv ist, die beta-Globingen-Kontrollregion, die in myeloiden Zellen
aktiv ist, die Myelin-Basic-Proteingen-Kontrollregion, die in Oligodendrozytenzellen
im Gehirn aktiv ist, die Kontrollregion des Gens der leichten Myosinkette
2, die im Skelettmuskel aktiv ist und die Kontrollregion des Gens
des Gonadodropin-Releasing-Hormons,
die im Hypothalamus aktiv ist, der Pyruvatkinase-Promotor, der Villinpromotor,
der Promotor des Fettsäure-bindenden
Darmproteins, der Promotor von α-Actin
aus glatten Muskelzellen und dergleichen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist der Promotor ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Blumenkohl-Mosaikvirus 35S-Promotor, einem Cassava-Venenmosaikvirus-Promotor,
und einem Blumenkohlmosaikvirus 35S-Minimal-Promotor, einem Elongationsfaktor
1 alpha (EF1)-Promotor, einem Phosphoglyceratkinase (PGK)-Promotor,
einem Ubiquitin (Ubc)-Promotor und einem Albumin-Promotor. Zusätzlich können diese
Expressionssequenzen durch das Hinzufügen von Enhancer-Sequenzen
oder regulatorischen Sequenzen und dergleichen modifiziert werden.
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Enhancer,
die in den Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden können,
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, den Tabakmosaikvirus-Enhancer, den Blumenkohlmosaikvirus
35S-Enhancer, den Tabak-Ätzvirus-Enhancer,
den Ribulose-1,5-Bisphosphatcarboxylase-Enhancer, den Reis-Tungro-Bacilliformvirus-Enhancer
und andere Pflanzen- und Virusgen-Enhancer und dergleichen.
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Terminierungskontrollregionen,
d.h. Terminator- oder Polyadenylierungssequenzen, können ebenfalls aus
verschiedenen Genen abgeleitet werden, die für die bevorzugten Wirte nativ
sind. Optional kann eine Terminierungsstelle unnötig sein, es ist jedoch am
bevorzugtesten, wenn sie einbezogen wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung kann die Terminationskontrollregion eine synthetische
Sequenz umfassen oder von dieser abgeleitet sein, z.B. ein synthetisches
Polyadenylierungssignal, ein SV 40 spätes Polyadenylierungssignal,
ein SV40 Polyadenylierungssignal, ein Polyadenylierungssignal aus
Rinderwachstumshormon (BGH), Terminatorsequenzen aus Nopalinsynthase
(nos), aus Blumenkohlmosaikvirus (CaMV), aus Octopin-Synthase (ocs),
Agrocateum, virale und pflanzliche Terminatorsequenzen oder dergleichen.
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Die
Begriffe „3'-nicht-codierende
Sequenzen" oder „3'-untranslatierte
Region (UTR)" beziehen
sich auf DNA-Sequenzen, die stromabwärts (3') von einer codierenden Sequenz angeordnet
sind und Polyadenylierungs-[poly(A)]-Erkennungssequenzen und andere
Sequenzen umfassen können,
die für
regulatorische Signale codieren, die befähigt sind, die mRNA-Prozessierung
oder Genexpression zu beeinflussen. Das Polyadenylierungssignal
ist für
gewöhnlich
dadurch gekennzeichnet, dass es die Anfügung von Polyadenylsäure-Abschnitten
an das 3'-Ende des
mRNA-Vorläufers
beeinflusst.
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„Regulatorische
Region" meint eine
Nukleinsäuresequenz,
die die Expression einer zweiten Nukleinsäuresequenz reguliert. Eine
regulatorische Region kann Sequenzen beinhalten, die in natürlicher
Weise für die
Expression einer bestimmten Nukleinsäure (einer homologen Region)
verantwortlich sind, oder sie kann Sequenzen unterschiedlichen Ursprungs
beinhalten, die verantwortlich sind für das Exprimieren verschiedener Proteine
oder sogar von synthetischen Proteinen (einer heterologen Region).
Insbesondere können
die Sequenzen Sequenzen prokaryotischer, eukaryotischer oder viraler
Gene sein oder abgeleitete Sequenzen, die die Transkription eines
Gens in einer spezifischen oder unspezifischen Weise bzw. in einer
induzierbaren oder nicht-induzierbaren Weise stimulieren oder reprimieren.
Regulatorische Regionen beinhalten Replikationsursprünge, RNA-Spleißstellen,
Promotoren, Enhancer, Transkriptionsterminationssequenzen, und Signalsequenzen,
die das Polypeptid in den sekretorischen Stoffwechselweg der Zielzelle
leiten.
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Eine
regulatorische Region aus einer „heterologen Quelle" ist eine regulatorische
Region, die natürlicherweise
nicht mit der exprimierten Nukleinsäure assoziiert ist. Einbezogen
unter die heterologen regulatorischen Regionen sind regulatorische
Regionen aus unterschiedlichen Spezies, regulatorische Regionen
aus einer anderen Spezies, regulatorische Hybridsequenzen und regulatorische
Sequenzen, die nicht in der Natur vorkommen, jedoch vom Durchschnittsfachmann
erstellt worden sind.
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„RNA-Transkript" bezieht sich auf
das Produkt, das aus der von RNA-Polymerase katalysierten Transkription
einer DNA-Sequenz resultiert. Wenn das RNA-Transkript eine perfekte
komplementäre
Kopie der DNA-Sequenz ist, wird es als das Primärtranskript bezeichnet, oder
es kann eine RNA-Sequenz
sein, die durch eine posttranskriptionale Prozessierung des Primärtranskripts
abgeleitet wird und als reife RNA bezeichnet wird. „Messenger-RNA
(mRNA)" bezieht
sich auf die RNA, die ohne Introns ist und die von der Zelle in
Protein translatiert werden kann. „cDNA" bezieht sich auf eine doppelsträngige DNA,
die von der mRNA abgeleitet ist und komplementär zu dieser ist. „Sinn-RNA (Sense-RNA)" bezieht sich auf
ein RNA-Transkript, das die mRNA beinhaltet und so von der Zelle
in Protein translatiert werden kann. „Gegensinn-RNA (Antisense-RNA)" bezieht sich auf
ein RNA-Transkript, das komplementär zur Gesamtheit oder zu einem
Teil eines Primärtranskripts oder
einer mRNA eines Ziels ist und das die Expression eines Zielgens
blockiert. Die Komplementarität
einer Antisense-RNA kann sich auf einen beliebigen Teil des spezifischen
Gentranskripts beziehen, d.h. auf die 5'-nichtcodierende Sequenz, die 3'-nicht-codierende
Sequenz oder die codierende Sequenz. „Funktionelle RNA" bezieht sich auf
Antisense-RNA, Ribozym-RNA oder eine andere RNA, die nicht translatiert
wird, jedoch eine Wirkung auf zelluläre Prozesse hat.
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Ein „Polypeptid" ist eine polymere
Verbindung, die aus kovalent verbundenen Aminosäureresten besteht. Aminosäuren besitzen
die folgende allgemeine Struktur:
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Aminosäuren werden
auf Basis der Seitenkette R in sieben Gruppen einklassifiziert:
(1) aliphatische Seitenketten, (2) Seitenketten mit einer Hydroxyl
(OH)-gruppe, (3) Seitenketten mit Schwefelatomen, (4) Seitenketten,
die eine Säure-
oder Amidgruppe enthalten, (5) Seitenketten, die eine basische Gruppe
enthalten, (6) Seitenketten, die einen aromatischen Ring enthalten
und (7) Prolin, eine Iminosäure,
bei der die Seitenkette mit der Aminogruppe fusioniert ist. Ein
Polypeptid der Erfindung umfasst bevorzugt wenigstens etwa 14 Aminosäuren.
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Ein „Protein" ist ein Polypeptid,
das eine strukturelle oder funktionelle Rolle in einer lebenden
Zelle ausübt.
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Ein „isoliertes
Polypeptid" oder
ein „isoliertes
Protein" ist ein
Polypeptid oder Protein, das weitgehend frei von solchen Verbindungen
ist, die in seinem natürlichen
Zustand normalerweise damit assoziiert sind (z.B. andere Proteine
oder Polypeptide, Nukleinsäuren,
Kohlenhydrate Lipide). „Isoliert" bedeutet keinen
Ausschluss künstlicher
oder synthetischer Gemische mit anderen Verbindungen oder die Gegenwart
von Verunreinigungen, die nicht störend in die biologische Aktivität eingreifen,
und die z.B. aufgrund unvollständiger
Reinigung, der Zugabe von Stabilisatoren oder der Einbindung in
eine pharmazeutisch verträgliche
Präparation vorhanden
sein können.
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„Fragment" eines Polypeptids
gemäß der Erfindung
ist so zu verstehen, dass es ein Polypeptid meint, dessen Aminosäuresequenz
kürzer
ist als die des Referenzpolypeptids und das über diesen gesamten Teilbereich
mit diesem Referenzpolypeptid eine identische Aminosäuresequenz
umfasst. Solche Fragmente können, da
wo es angemessen ist, in ein größeres Polypeptid
einbezogen sein, von dem sie einen Teil ausmachen. Solche Fragmente
eines Polypeptids gemäß der Erfindung
können
eine Länge
von 10, 15, 20, 30 bis 40, 50, 100, 200 oder 300 Aminosäuren besitzen.
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Eine „Variante" eines Polypeptids
oder Proteins ist ein beliebiges Analoges, Fragment, Derivat oder eine
Mutante, die von einem Polypeptid oder Protein abgeleitet ist, und
die wenigstens eine biologische Eigenschaft des Polypeptids oder
Proteins beibehält.
Es können
verschiedene Varianten des Polypeptids oder Proteins in der Natur
vorkommen. Diese Varianten können
allelische Variationen sein, die durch Unterschiede in den Nukleotidsequenzen
des Strukturgens, das für
das Protein codiert, gekennzeichnet sind, oder sie können differenzielles
Spleißen
oder posttranslationale Modifikation beinhalten. Der begabte Techniker
kann Varianten herstellen, die einzelne oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen, Additionen oder Austausche besitzen. Diese Varianten
können
unter anderem folgendes beinhalten: (a) Varianten, bei denen ein
oder mehrere Aminosäurereste
mit konservativen oder nicht-konservativen Aminosäuren substituiert
sind, (b) Varianten, bei denen ein oder mehrere Aminosäuren an
das Polypeptid oder Protein addiert sind, (c) Varianten, bei denen eine
oder mehrere der Aminosäuren
eine Substituentengruppe beinhalten, und (d) Varianten, bei denen
das Polypeptid oder Protein mit einem anderen Polypeptid fusioniert
ist, wie etwa mit Serumalbumin. Die Technik zur Gewinnung dieser
Varianten, einschließlich
genetischen (Suppressionen, Deletionen, Mutationen, etc.), chemischen
und enzymatischen Techniken, sind Durchschnittsfachleuten bekannt.
Ein variantes Polypeptid umfasst bevorzugt wenigstens etwa 14 Aminosäuren.
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Ein „heterologes
Protein" bezieht
sich auf ein Protein, das nicht natürlich in der Zelle produziert
wird.
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Ein „reifes
Protein" bezieht
sich auf ein posttranslational prozessiertes Polypeptid, d.h. eines,
aus dem alle Prä-
oder Pro-Peptide, die im primären
Translationsprodukt vorhanden sind, entfernt worden sind. „Vorläuferprotein" bezieht sich auf
das primäre
Produkt der Translation von mRNA, d.h. mit noch vorhandenen Prä- und Pro-Peptiden.
Prä- und
Pro-Peptide können,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, intrazelluläre
Lokalisationssignale sein.
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Der
Begriff „Signalpeptid" bezieht sich auf
ein aminoterminales Polypeptid, das dem sekretierten reifen Protein
vorangeht. Das Signalpeptid wird von diesem abgespalten und ist
daher nicht im reifen Protein vorhanden. Signalpeptide haben die
Funktion, sekretierte Proteine über
Zellmembranen zu leiten und zu translozieren. Das Signalpeptid wird
auch als Signalprotein bezeichnet.
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Eine „Signalsequenz" ist am Beginn der
codierenden Sequenz eines auf der Zelloberfläche zu exprimierenden Proteins
einbezogen. Diese Sequenz codiert für ein Signalpeptid, das N-terminal
des reifen Polypeptids liegt, und das die Wirtszelle dazu veranlasst,
das Polypeptid zu translozieren. Der Begriff „Translokationssignalsequenz" wird hier verwendet,
um sich auf diese Art der Signalsequenz zu beziehen. Translokationssignalsequenzen
können
assoziiert mit einer Vielzahl von Proteinen gefunden werden, die
für Eukaryoten und
Prokaryoten nativ sind, und die oft in beiden Typen von Organismen
funktionell sind.
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Der
Begriff „Homologie" bezieht sich auf
den Prozentwert der Identität
zwischen zwei Polynukleotid- oder zwei Polypeptidgruppierungen.
Die Übereinstimmung
zwischen der Sequenz einer Gruppierung mit einer anderen Gruppierung
kann durch in der Technik bekannte Verfahren bestimmt werden. Beispielsweise
kann die Homologie durch einen direkten Vergleich der Sequenzinformation
zwischen zwei Polypeptidmolekülen
bestimmt werden, indem man die Sequenzinformation einem Alignment
unterzieht und problemlos verfügbare Computerprogramme
benutzt. Alternativ kann die Homologie bestimmt werden durch Anhybridisierung
von Polynukleotiden unter Bedingungen, die stabile Duplizes zwischen
homologen Regionen ausbilden, gefolgt vom Verdau mit einzelstrangspezifischer/-spezifischen
Nuklease(n) und einer Größenbestimmung
der verdauten Fragmente.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „homolog" in allen seinen grammatikalischen Formen
und Schreibvarianten auf die Beziehung zwischen Proteinen, die einen „gemeinsamen
evolutionären
Ursprung" besitzen,
einschließlich
Proteinen aus Superfamilien (z.B. der Immunglobulinsuperfamilie)
und homologen Proteinen aus unterschiedlichen Spezies (z.B. leichte
Myosinkette, etc.). (Reek et al., 1987, Cell 50: 667). Solche Proteine
(und ihre codierenden Gene) besitzen Sequenzhomologie, wie es sich
im hohen Ausmaß ihrer Sequenzähnlichkeit
widerspiegelt.
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Entsprechend
bezieht sich der Begriff „Sequenzähnlichkeit" in allen seinen
grammatikalischen Formen auf das Ausmaß der Identität oder Entsprechung
zwischen Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen
von Proteinen, die einen gemeinsamen evolutionären Ursprung haben oder nicht
haben können
(siehe Reek et al., 1987, Cell 50: 667). Wie hier verwendet, bezieht
sich der Begriff „homolog" in allen seinen
grammatikalischen Formen und Schreibvarianten auf die Beziehung
zwischen Proteinen, die einen „gemeinsamen
evolutionären Ursprung" besitzen, einschließlich Proteinen
aus Superfamilien und homologen Proteinen aus unterschiedlichen
Spezies (Reek et al., supra). Solche Proteine (und die sie codierenden
Gene) besitzen eine Sequenzhomologie, die durch das hohe Ausmaß an Sequenzähnlichkeit
widergespiegelt wird. Jedoch, bei der üblichen Verwendung und in der
vorliegenden Anmeldung, kann der Begriff „homolog", wenn er mit einem Adverb, wie etwa „hochgradig" modifiziert wird,
sich auf Sequenzähnlichkeit
und nicht auf einen gemeinsamen evolutionären Ursprung beziehen.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
sind die zwei DNA-Sequenzen „weitgehend
homolog" oder „im wesentlichen ähnlich", wenn wenigstens
etwa 50% (bevorzugt wenigstens etwa 75% und am bevorzugtesten wenigstens
etwa 90% oder 95%) der Nukleotide über die definierte Länge der
DNA-Sequenzen übereinstimmen.
Sequenzen, die weitgehend homolog sind, können identifiziert werden durch
Vergleichen der Sequenzen unter Verwendung von Standard-Software,
die in Sequenzdatenbanken verfügbar
ist, oder in einem Southern Hybridisierungsexperiment unter z.B.
stringenten Bedingungen, wie für
dieses spezielle System definiert. Das Definieren geeigneter Hybridisierungsbedingungen
liegt im Bereich der Fähigkeiten
auf dem technischen Gebiet (siehe z.B. Sambrook et al., 1989, supra).
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Wie
hier verwendet, bezieht sich „weitgehend ähnlich" auf Nukleinsäurefragmente,
bei denen Änderungen
in einer oder mehreren Nukleotidbasen in der Substitution einer
oder mehrerer Aminosäuren
resultieren, wobei jedoch nicht die funktionellen Eigenschaften
des von der DNA-Sequenz
codierten Proteins beeinflusst werden. „Weitgehend ähnlich" bezieht sich auch
auf Nukleinsäurefragmente,
bei denen Änderungen
in einer oder mehreren Nukleotidbasen die Fähigkeit des Nukleinsäurefragments,
die Veränderung
der Genexpression durch Antisense- oder Co-Suppressionstechnologie zu vermitteln,
nicht beeinflussen. „Weitgehend ähnlich" bezieht sich auch
auf Modifikationen der Nukleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung, wie etwa die Deletion oder Insertion
einer oder mehrerer Nukleotidbasen, die die funktionellen Eigenschaften
des resultierenden Transkripts nicht wesentlich beeinflussen. Es
versteht sich daher, dass die Erfindung mehr als die spezifischen
Beispielsequenzen umfasst. Jede der vorgeschlagenen Modifikationen
liegt ohne weiteres im Bereich der technischen Routinefähigkeiten,
ebenso wie die Bestimmung des Erhalts der biologischen Aktivität der codierten
Produkte.
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Darüber hinaus
erkennt der befähigte
Fachmann, dass weitgehend ähnliche
Sequenzen, die von dieser Erfindung umfasst werden, auch durch ihre
Befähigung
zur Hybridisierung unter stringenten Bedingungen (0,1 × SSC, 0,1%
SDS, 65°C
und waschen mit 2 × SSC,
0,1% SDS, gefolgt von 0,1 × SSC,
0,1% SDS) mit den hier beispielhaft genannten Sequenzen definiert
werden. Weitgehend ähnliche
Nukleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung sind diejenigen Nukleinsäurefragmente,
deren DNA-Sequenzen zu wenigstens 70% identisch zu der DNA-Sequenz der
hier beschriebenen Nukleinsäurefragmente
sind. Bevorzugte weitgehend ähnliche
Nukleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung sind solche Nukleinsäurefragmente, deren DNA-Sequenzen zu wenigstens
80% identisch mit den DNA-Sequenzen der hier beschriebenen Nukleinsäurefragmente
sind. Bevorzugtere Nukleinsäurefragmente
sind zu wenigstens 90% identisch zu der DNA-Sequenz der hier beschriebenen
Nukleinsäurefragmente.
Noch bevorzugter sind Nukleinsäurefragmente,
die zu wenigstens 95% identisch zur DNA-Sequenz der hier beschriebenen
Nukleinsäurefragmente
sind.
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Zwei
Aminosäuresequenzen
sind „weitgehend
homolog" oder „weitgehend ähnlich", wenn mehr als etwa
40% der Aminosäuren
identisch sind, oder wenn mehr als 60% ähnlich (funktionell identisch)
sind. Vorzugsweise werden die ähnlichen
oder homologen Sequenzen durch Alignment identifiziert, wobei z.B.
das GCG-Programm „Pileup" (Genetics Computer
Group, Programmhandbuch für
das GCG-Paket, Version 7, Madison, Wisconsin) verwendet werden kann.
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Der
Begriff „entsprechend
(zu)" wird hier
verwendet, um sich auf ähnliche
oder homologe Sequenzen zu beziehen, egal, ob die exakte Position
nun identisch oder verschieden gegenüber dem Molekül ist, im
Vergleich mit dem die Ähnlichkeit
oder Homologie gemessen wird. Ein Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenz-Alignment
kann Zwischenräume
enthalten. Somit bezieht sich der Begriff „entsprechend (zu)" auf Sequenzähnlichkeit
und nicht auf die Nummerierung der Aminosäurereste oder Nukleotidbasen.
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Ein „wesentlicher
Teil einer Aminosäure-
oder Nukleotidsequenz" umfasst
genug von der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids oder der Nukleotidsequenz eines Gens, um dieses
Polypeptid oder Gen putativ zu identifizieren, entweder durch manuelle
Bewertung der Sequenz durch einen Fachmann oder durch Computer-automatisierten
Sequenzvergleich und Identifizierung unter Verwendung von Algorithmen,
wie etwa BLAST (Basic Local Alignment Search Tool; Altschul, S.
F. et al., (1993) J. Mol. Biol. 215: 403–410; siehe auch www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/).
Im allgemeinen ist eine Sequenz von zehn oder mehr zusammenhängenden Aminosäuren oder
dreißig
oder mehr Nukleotiden notwendig, um eine Polypeptid- oder Nukleinsäuresequenz als
putativ homolog zu einem bekannten Protein oder Gen zu identifizieren.
Darüber
hinaus, im Hinblick auf die Nukleotidsequenzen, können genspezifische
Oligonukleotid-Sonden mit 20–30
zusammenhängenden
Nukleotiden in sequenzabhängigen
Verfahren der Genidentifizierung (z.B. Southern Hybridisierung)
und Isolierung (z.B. in situ-Hybridisierung von Bakterienkolonien
oder Bakteriophagenplaques) verwendet werden. Zusätzlich können kurze
Oligonukleotide von 12–15
Basen als Amplifikations-Primer bei der PCR verwendet werden, um
ein bestimmtes Nukleinsäurefragment
zu erhalten, das die Primer umfasst. Entsprechend umfasst ein „wesentlicher
Anteil" einer Nukleotidsequenz
genug von der Sequenz, um ein Nukleinsäurefragment, das die Sequenz
umfasst, spezifisch zu identifizieren und/oder zu isolieren.
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Der
Begriff „prozentuale
Identität", wie er in der Technik
bekannt ist, ist eine Beziehung zwischen zwei oder mehr Polypeptidsequenzen
oder zwei oder mehr Polynukleotidsequenzen, wie sie durch Vergleichen
der Sequenzen bestimmt wird. In der Technik bedeutet „Identität" auch das Ausmaß der Sequenzverwandtschaft zwischen
(je nach Fall) Polypeptid- oder Polynukleotidsequenzen, wie bestimmt
durch die Übereinstimmung zwischen
Abschnitten solcher Sequenzen. „Identität" und „Ähnlichkeit" können
problemlos durch bekannte Verfahren berechnet werden, einschließlich, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, derjenigen, die beschrieben sind in: Computational Molecular
Biology (Lesk, A. M., Herausgeber) Oxford University Press, New
York (1988); Biocomputing: Informatics and Genome Projects (Smith,
D. W., Herausgeber) Academic Press, New York (1993); Computer Analysis
of Sequence Data, Part I (Griffin, A. M., und Griffin, H. G., Herausgeber)
Humana Press, New Jersey (1994); Sequence Analysis in Molecular
Biology (von Heinje, G., Herausgeber) Academic Press (1987); und
Sequence Analysis Primer (Gribskov, M. und Devereux, J., Herausgeber)
Stockton Press, New York (1991). Es werden bevorzugte Verfahren
zur Bestimmung der Identität
dafür erstellt,
um die beste Trefferübereinstimmung
zwischen den getesteten Sequenzen zu ergeben. Verfahren zur Bestimmung
der Identität
und Ähnlichkeit
sind in öffentlich
zugänglichen
Computerprogrammen kodifiziert. Sequenzalignments und die Berechnung
prozentualer Identität
können
durchgeführt
werden unter Verwendung des Megalign-Programms der LASERGENE Bioinformatics
Computing Suite (DNASTAR Inc., Madison, WI). Es können multiple Alignments
der Sequenzen durchgeführt
werden, indem man das Clusterverfahren des Alignments verwendet (Higgins
und Sharp (1989) CABIOS 5: 151–153),
und zwar mit den Default-Parametern (GAP PENALTY („Lückenstrafe") = 10, GAP LENGTH
PENALTY = 10). Die Default-Parameter für ein paarweises Alignment
unter Verwendung des Clusterverfahrens können ausgewählt werden: KTUPLE 1, GAP PENALTY
= 3, WINDOW = 5 und DIAGONALS SAVED = 5.
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Der
Begriff „Sequenzanalysesoftware" bezieht sich auf
jeden Computeralgorithmus oder jedwedes Softwareprogramm, der/das
für die
Analyse der Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen nützlich ist. „Sequenzanalysesoftware" kann kommerziell
erhältlich
sein oder unabhängig
entwickelt werden. Typische Sequenzanalysesoftware wird, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, folgendes beinhalten: die GCG-Suite von Programmen (Wisconsin
Package Version 9.0, Genetics Computer Group (GCG), Madison, WI),
BLASTP, BLASTN, BLASTX (Altschul et al., J. Mol. Biol. 215: 403–410 (1990);
und DNASTAR (DNASTAR, Inc. 1228 S. Park St. Madison, WI 53715 USA).
Im Zusammenhang dieser Anmeldung versteht es sich, dass dort, wo
Sequenzanalysesoftware für
die Analyse verwendet wird, die Ergebnisse der Analyse auf den „Default-Werten" des als Referenz
genannten Programms basieren, solange nichts anders angegeben ist.
Wie hier verwendet, meinen „Default-Werte
(voreingestellte Werte)" jeden
Satz von Werten oder Parametern, die in originärer Weise geladen werden, wenn
die Software zum ersten Mal gestartet wird.
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„Synthetische
Gene" können aus
Oligonukleotid-Bausteinen („Aufbaublöcken") zusammengebaut werden,
die unter Verwendung von Prozeduren, die Fachleuten bekannt sind, chemisch
synthetisiert werden. Diese Aufbaublöcke werden ligiert und einem
Alignment unterzogen, um Gensegmente auszubilden, die dann enzymatisch
zusammengebaut werden, um das vollständige Gen zu konstruieren. „Chemisch
synthetisiert", wie
auf eine DNA-Sequenz bezogen, bedeutet, dass die Komponenten-Nukleotide
in vitro zusammengebaut wurden. Eine manuelle chemische Synthese
von DNA kann unter Verwendung gut etablierter Prozeduren durchgeführt werden,
oder es kann automatisierte chemische Synthese unter Verwendung
einer Anzahl kommerziell erhältlicher
Maschinen durchgeführt
werden. Dementsprechend können
die Gene für
eine optimale Genexpression auf Basis einer Optimierung der Nukleotidsequenz,
die die Codon-Nutzung
(„Codon-Voreingenommenheit") der Wirtszelle
widerspiegelt, für
eine optimale Genexpression maßgeschneidert
werden. Der begabte Techniker kann die Wahrscheinlichkeit einer
erfolgreichen Genexpression einschätzen, wenn die Codon-Nutzung
einseitig in Richtung der von dem Wirt favorisierten Codons ausgerichtet
wird. Die Bestimmung der bevorzugten Codons kann auf der Untersuchung
von Genen basieren, die aus der Wirtszelle stammen, wenn Sequenzinformation
verfügbar
ist.
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Modulationssystem
der Genexpression gemäß der Erfindung
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Die
Anmelder haben nun gezeigt, dass die Trennung der Transaktivierungsdomäne und der
DNA-Bindungsdomäne,
dadurch durchgeführt,
dass sie auf zwei verschiedenen Proteinen platziert werden, in Abwesenheit
eines Liganden in einer stark reduzierten Hintergrundaktivität resultiert,
und die Aktivität
signifikant über
den Hintergrund hinaus ansteigt, wenn ein Ligand vorhanden ist.
Das verbesserte Genexpressionssystem der Anmelder umfasst die Expression
von zwei chimären
Genen; hiervon codiert das erste für eine DNA-Bindungsdomäne in Fusion
mit einem Kernrezeptor-Polypeptid,
und das zweite codiert für
eine Transaktivierungsdomäne
in Fusion mit einem Kernrezeptor-Polypeptid. Die Interaktion des
ersten Proteins mit dem zweiten Protein heftet die DNA-Bindungsdomäne effektiv
an die Transaktivierungsdomäne.
Da die DNA-Bindungsdomäne
und die Transaktivierungsdomäne
auf zwei verschiedenen Molekülen
liegen, wird die Hintergrundaktivität in Abwesenheit von Ligand
stark reduziert.
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Im
allgemeinen umfasst das induzierbare, die Genexpression modulierende
System der Erfindung a) ein erstes chimäres Gen, das in einer Wirtszelle
exprimiert werden kann, umfassend eine Polynukleotidsequenz, die
ein erstes Hybrid-Polypeptid codiert, welches folgendes umfasst:
i) eine DNA-Bindungsdomäne,
die ein Antwortelement erkennt, das mit einem Gen assoziiert ist,
dessen Expression moduliert werden soll, ii) eine Ligandenbindungsdomäne, die
eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors umfasst, und b) ein zweites chimäres Gen,
das in der Wirtszelle exprimiert werden kann, umfassend eine Polynukleotidsequenz,
die ein zweites Hybrid-Polypeptid codiert, welches folgendes umfasst:
i) eine Transaktivierungsdomäne
und ii) eine Ligandenbindungsdomäne,
die eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors umfasst, der kein Ultraspiracle (USP) ist, wobei
die Transaktivierungsdomäne
nicht aus EcR, RXR oder USP stammt, und wobei die Ligandenbindungsdomänen des
ersten Hybrid-Polypeptids und des zweiten Hybrid-Polypeptids verschieden
sind und dimerisieren.
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Dieses
Zwei-Hybridsystem nutzt die Fähigkeit
eines Paars interagierender Proteine, um die Transkriptionsaktivierungsdomäne in eine
günstigere
Position im Bezug auf die DNA-Bindungsdomäne zu bringen,
sodass, wenn die DNA-Bindungsdomäne
an die DNA-Bindungsstelle an dem Gen bindet, die Transaktivierungsdomäne den Promotor
effektiver aktiviert (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,283,173). Dieses Zweihybrid-System
ist ein signifikant verbessertes induzierbares Genexpressionsmodulationssystem
im Vergleich zu den zwei Systemen, die in der internationalen Patentanmeldung
PCT/US97/05330 und der PCT/US98/14215 offenbart sind.
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Das
Ecdysonrezeptor-basierte Genexpressionsmodulationssystem der Erfindung
kann entweder heterodimer oder homodimer sein. Ein funktioneller
EcR-Komplex bezieht sich allgemein auf einen heterodimeren Proteinkomplex,
der aus zwei Mitgliedern der Steroidrezeptorfamilie besteht, einem
Ecdysonrezeptorprotein, erhalten aus verschiedenen Insekten, und
einem Ultraspiracle (USP)-Protein oder dem Vertebraten-Homologen
von USP, Retinoid X-Rezeptor-Protein
(siehe Yao et al., (1993) Nature 366, 476–479; Yao et al., (1992) Cell
71, 63–72).
Jedoch kann der Komplex auch ein Homodimer sein, wie unten im Detail
beschrieben wird. Der funktionelle Ecdysteroid-Rezeptorkomplex kann
außerdem
zusätzliche(s)
Protein(e), wie etwa Immunophiline, beinhalten. Weitere Mitglieder
der Steroidrezeptorfamilie von Proteinen, die als Transkriptionsfaktoren
bekannt sind (wie etwa DHR38 oder betaFTZ-1) können ebenfalls ligandenabhängige oder
ligandenunabhängige
Partner für
EcR, USP und/oder RXR sein. Zusätzlich
können
andere Cofaktoren benötigt
werden, wie etwa Proteine, die allgemein als Coaktivatoren bekannt
sind, (auch als Adaptoren oder Mediatoren bezeichnet). Diese Proteine
binden nicht sequenzspezifisch an DNA und sind nicht an der basalen
Transkription beteiligt. Sie können
ihre Wirkung auf die Transkriptionsaktivierung durch verschiedene
Mechanismen ausüben, einschließlich der
Stimulierung der DNA-Bindung von Aktivatoren, durch Beeinflussen
der Chromatinstruktur, oder durch Vermitteln von Aktivator-Initiationskomplex-Interaktionen.
Beispiele solcher Coaktivatoren beinhalten RIP140, TIF1, RAP46/Bag-1,
ARA70, SRC-1/NCoA-1, TIF2/GRIP/NCoA-2, ACTR/AIB1/RAC3/pCIP, ebenso
wie das wahllose Coaktivator C-Antwortelement B-Bindeprotein, CBP/p300
(für einen Übersichtsartikel
siehe Glass et al., Curr. Opin. Cell Biol. 9: 222–232, 1997).
Außerdem
können
Protein-Cofaktoren, die allgemein als Co-Repressoren bekannt sind
(auch bekannt als Repressoren, Silencer oder Silencing Mediatoren)
benötigt
werden, um die Transkriptionsaktivierung in Abwesenheit von Liganden
effektiv zu inhibieren. Diese Co-Repressoren
können
mit dem ligandenfreien Ecdysonrezeptor interagieren, um die Aktivität an dem
Antwortelement ruhigzustellen. Derzeitige Anhaltspunkte legen nahe,
dass die Bindung des Liganden die Konformation des Rezeptors verändert, was
in der Freisetzung des Co-Repressors und der Rekrutierung der oben beschriebenen
Co-Aktivatoren resultiert, wodurch die stilllegende Aktivität des ersteren
beendet wird. Beispiele von Co-Repressoren beinhalten N-CoR und
SMRT (für einen Übersichtsartikel
siehe Horwitz et al., Mol. Endocrinol. 10: 1167–1177, 1996). Diese Cofaktoren
können
entweder endogen für
die Zelle oder den Organismus sein, oder sie können exogen als entweder in
regulierter oder unregulierter Weise zu exprimierende Transgene
hinzugefügt
werden. Homodimer-Komplexe von Ecdysonrezeptorprotein, USP oder
RXR können ebenfalls
unter bestimmten Umständen
funktionell sein.
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Der
Ecdysonrezeptorkomplex beinhaltet typischerweise Proteine, die Mitglieder
der Kernrezeptorsuperfamilie sind, wobei alle Mitglieder durch die
Gegenwart einer aminoterminalen Transaktivierungsdomäne, einer
DNA-Bindungsdomäne
(„DBD") und einer Ligandenbindungsdomäne („LBD"), die von der DBD
durch eine Gelenkregion getrennt ist, gekennzeichnet sind. Wie hier
verwendet, umfasst der Begriff „DNA-Bindungsdomäne" eine minimale Peptidsequenz
eines DNA-bindenden Proteins bis hin zur gesamten Länge eines DNA-bindenden Proteins,
solange die DNA-Bindungsdomäne
so funktioniert, dass sie mit einem bestimmten Antwortelement assoziiert.
Mitglieder der Kernrezeptorsuperfamilie sind auch gekennzeichnet
durch die Gegenwart von vier oder fünf Domänen: A/B, C, D, E und in einigen
Fällen
F (siehe Evans, Science 240: 889–895 (1988)). Die „A/B"-Domäne entspricht
der Transaktivierungsdomäne, „C" entspricht der DNA-Bindungsdomäne, „D" entspricht der Gelenkregion,
und „E" entspricht der Ligandenbindungsdomäne. Einige
Mitglieder der Familie können
auch eine andere Transaktivierungsdomäne an der carboxyterminalen
Seite von LBD besitzen, die „F" entspricht.
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Die
DBD ist gekennzeichnet durch die Gegenwart von zwei Cystein-Zinkfingern,
zwischen denen sich zwei Aminosäuremotive
befinden, die P-Box und die D-Box, die Spezifität für Ecdyson-Antwortelemente verleihen. Diese Domänen können entweder
nativ, modifiziert oder Chimären
verschiedener Domänen
heterologer Rezeptorproteine sein. Dieser EcR-Rezeptor, wie eine
Untergruppe der Steroidrezeptorfamilie, besitzt auch weniger gut
definierte Regionen, die für
die Heterodimerisierungseigenschaften verantwortlich sind. Da die
Domänen
von EcR, USP und RXR in ihrer Natur modular sind, können die
LBD, die DBD und die Transaktivierungsdomänen ausgetauscht werden.
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Es
sind Genschaltersysteme bekannt, die Komponenten aus dem Ecdysonrezeptorkomplex
einbauen. Jedoch ist es bei diesen bekannten Systemen so, dass immer
dann, wenn EcR verwendet wird, dieses mit nativen oder modifizierten
DNA-Bindungsdomänen
und Transaktivierungsdomänen
auf demselben Molekül
verbunden ist. USP oder RXR werden typischerweise als stille Partner
verwendet. Wir haben nun gezeigt, dass dann, wenn DNA-Bindungsdomänen und
Transaktivierungsdomänen
auf demselben Molekül
vorliegen, die Hintergrundaktivität in Abwesenheit von Ligand
hoch ist, und dass diese Aktivität
dramatisch reduziert wird, wenn die DNA-Bindungsdomänen und
Transaktivierungsdomänen
auf verschiedenen Molekülen
liegen, das heißt
auf jeweils einem von zwei Partnern eines heterodimeren oder homodimeren
Komplexes. Dieses Zweihybridsystem liefert auch eine verbesserte
Empfindlichkeit gegenüber
nicht-steroidalen Liganden, z.B. Diacylhydrazinen, wenn dies beispielsweise
mit steroidalen Liganden, wie z.B. Ponasteron A („PonA") oder Muristeron
A („MurA") verglichen wird.
Das heißt,
im Vergleich zu den Steroiden liefern die nicht-steroidalen Liganden eine
höhere
Aktivität
bei einer niedrigeren Konzentration. Zusätzlich, da die Transaktivierung
auf Basis von EcR-Genschaltern
oft von der Zelllinie abhängig
ist, ist es einfacher, Schaltersysteme zu entwerten, um eine maximale
Transaktivierungsbefähigung
für jede
Anwendung zu erhalten. Weiterhin vermeidet dieses Zwei-Hybrid-System
einige Nebenwirkungen aufgrund der Überexpression von RXR, die
oft auftreten, wenn unmodifiziertes RXR als Schalterpartner verwendet
wird. Bei diesem Zwei-Hybrid-System
werden die native DNA-Bindungsdomäne und die Transaktivierungsdomäne von EcR
oder RXR eliminiert. Als Ergebnis besitzen diese chimären Moleküle eine
geringere Chance der Interaktion mit anderen Steroidhormonrezeptoren,
die in der Zelle vorhanden sind, was in verringerten Nebenwirkungen
resultiert.
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Spezifisch
bezieht sich die Erfindung der Anmelder auf ein die Genexpression
modulierendes System, das folgendes umfasst: a) eine erste Genexpressionskassette,
die in einer Wirtszelle exprimiert werden kann, wobei die erste
Genexpressionskassette ein Polynukleotid umfasst, das ein erstes
Polypeptid codiert, welches folgendes umfasst: i) eine DNA-Bindungsdomäne, die
ein Antwortelement erkennt, das mit einem Gen assoziiert ist, dessen
Expression moduliert werden soll, und ii) eine Ligandenbindungsdomäne, die
eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors umfasst, und b) eine zweite Genexpressionskassette,
die in der Wirtszelle exprimiert werden kann, wobei die zweite Genexpressionskassette
eine Polynukleotidsequenz umfasst, die ein zweites Polypeptid codiert,
welches folgendes umfasst: i) eine Transaktivierungsdomäne und ii)
eine Ligandenbindungsdomäne,
die eine Ligandenbindungsdomäne
eines Kernrezeptors umfasst, der kein Ultraspiracle (USP) ist, wobei
die DNA-Bindungsdomäne
und die Transaktivierungsdomäne
nicht aus EcR, RXR oder USP stammen, und wobei die Ligandenbindungsdomänen des
ersten Polypeptids und des zweiten Polypeptids verschieden sind
und dimerisieren.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Genexpressionsmodulationssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung, weiterhin umfassend c) eine dritte Genexpressionskassette,
die folgendes umfasst: i) das Antwortelement, an das die DNA-Bindungsdomäne des ersten
Polypeptids bindet; ii einen Promotor, der durch die Transaktivierungsdomäne des zweiten
Polypeptids aktiviert wird; und iii) das Gen, dessen Expression
moduliert werden soll.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
ist das Gen, dessen Expression moduliert werden soll, ein homologes
Gen im Hinblick auf die Wirtszelle. Bei einer anderen spezifischen
Ausführungsform
ist das Gen, dessen Expression moduliert werden soll, ein heterologes
Gen im Hinblick auf die Wirtszelle.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids eine Ligandenbindungsdomäne des Ecdysonrezeptors.
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids eine Ligandenbindungsdomäne des Retinoid X-Rezeptors.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids eine Ligandenbindungsdomäne des Ecdysonrezeptors.
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids eine Ligandenbindungsdomäne des Retinoid X-Rezeptors.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids eine Ligandenbindungsdomäne des Ecdysonrezeptors, und
die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids umfasst eine Ligandenbindungsdomäne des Retinoid
X-Rezeptors.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
stammt die Ligandenbindungsdomäne
des ersten Polypeptids von einem Retinoid X-Rezeptor-Polypeptid,
und die Ligandenbindungsdomäne
des zweiten Polypeptids stammt von einem Ecdysonrezeptor-Polypeptid.
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Bevorzugt
ist die Ligandenbindungsdomäne
(LBD) eine Ligandenbindungsdomäne
eines Familienmitglieds der mit EcR oder RXR verwandten Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptorfamilie
oder ist ein Analoges, eine Kombination oder eine Modifikation hiervon.
Bevorzugter stammt LBD aus EcR oder RXR. Noch bevorzugter stammt
die LBD von einem trunkierten EcR oder RXR. Eine Trunkierungsmutation
kann durch jedes in der Technik verwendete Verfahren erzeugt werden,
einschließlich,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Restriktionsendonukleaseverdau/Deletion, PCR-vermittelte/Oligonukleotid-gesteuerte
Deletion, chemische Mutagenese, UV-Strangbruch, und dergleichen.
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Bevorzugt
ist der EcR ein Insekten-EcR, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Schmetterlings-EcR, einem Dipteren-EcR, einem Arthropoden-EcR,
einem Homopteren-EcR und einem Hemipteren-EcR. Bevorzugter ist der
EcR zur Verwendung ein EcR aus dem Tannentriebwickler Choristoneura
fumiferana) ("CfEcR"), ein EcR aus Tenebrio
molitor ("TmEcR"), ein EcR aus Manduca
sexta ("MsEcR"), ein EcR aus Heliothies
virescens ("HvEcR"), ein EcR aus dem
Seidenspinner Bombyx mori ("BmEcR"), ein EcR aus der
Fruchtfliege Drosophila melanogaster ("DmEcR"), ein EcR aus dem Moskito Aedes aegypti
("AaEcR"), ein EcR aus der
Goldfliege Lucilia capitata ("LcEcR"), ein EcR aus der
Mittelmeerfruchtfliege Ceratitis capitata ("CcEcR"), ein EcR aus der Heuschrecke Locusta
migratoria ("LmEcR"), ein EcR aus der
Blattlaus Myzus persicae ("MpEcR"), ein EcR aus der
Winkerkrabbe Uca pugilator ("UpEcR"), oder ein EcR aus
der Zecke Amblyomma americanum ("AmaEcR"). Noch bevorzugter
stammt die LBD aus dem EcR des Tannentriebwicklers (Choristoneura
fumiferana) ("CfEcR") oder aus dem EcR
der Fruchtfliege Drosophila melanogaster ("DmEcR").
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Bevorzugt
stammt die LBD aus einem trunkierten Insekten-EcR. Die Trunkierung
des Insekten-EcR-Polypeptids umfasst eine Deletion von mindestens
1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70,
75, 80, 85, 90, 95, 100, 105, 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140,
145, 150, 155, 160, 165, 170, 175,180, 185, 190,195, 200, 205,210,
215, 220, 225, 230, 235, 240, 245, 250, 255, 260, oder 265 Aminosäuren. Bevorzugter
umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids eine Deletion von wenigstens
einer teilweisen Polypeptiddomäne.
Noch bevorzugter umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids
eine Deletion von wenigstens einer vollständigen Polypeptiddomäne. Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids eine Deletion
wenigstens der A/B-Domänen,
eine Deletion der C-Domäne, eine
Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne, eine
Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen
A/B/1/2C, eine Deletion der A/B/C/D-Domänen,
eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen,
eine Deletion der A/B/F-Domänen
und eine Deletion der A/B/C/F-Domänen. Es kann außerdem eine
Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ligandenbindungsdomäne
des Ecdysonrezeptors von einem Polynukleotid codiert, umfassend
eine Nukleinsäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7,
SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des Ecdysonrezeptors eine Polypeptidsequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19 und SEQ ID NO: 20.
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Bevorzugt
ist das RXR-Polypeptid ein Maus (Mus musculus) RXR ("MmRXR") oder ein humanes
(Homo sapiens) RXR ("HsRXR"). Das RXR-Polypeptid
kann eine RXRα-,
RXRβ-
oder RXRγ-Isoform
sein.
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Bevorzugt
stammt die LBD aus einem trunkierten RXR. Die Trunkierung des RXR-Polypeptids
umfasst eine Deletion von wenigstens 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20,
25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95, 100,
105, 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140, 145, 150, 155, 160, 165,
170, 175, 180, 185, 190, 195, 200, 205, 210, 215, 220, 225, 230,
235, 240, 245, 250, 255, 260 oder 265 Aminosäuren. Bevorzugter umfasst die
Trunkierung des RXR-Polypeptids eine Deletion von wenigstens einer
teilweisen Polypeptiddomäne.
Noch bevorzugter umfasst die Trunkierung des RXR-Polypeptids eine
Deletion von wenigstens einer vollständigen Polypeptiddomäne. Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des RXR-Polypeptids eine Deletion wenigstens
der A/B-Domänen,
eine Deletion der C-Domäne,
eine Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne,
eine Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen
A/B/1/2C, eine Deletion der A/B/C/D-Domänen, eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen, eine
Deletion der A/B/F-Domänen
und eine Deletion der A/B/C/F-Domänen. Es kann außerdem eine
Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ligandenbindungsdomäne
des Retinoid X-Rezeptors durch
ein Polynukleotid codiert, umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22,
SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO: 29, und SEQ ID NO: 30.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des Retinoid X-Rezeptors eine Polypeptidsequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ
ID NO: 33, SEQ ID NO: 34, SEQ ID NO: 35, SEQ ID NO: 36, SEQ ID NO:
37, SEQ ID NO: 38, SEQ ID NO: 39, und SEQ ID NO: 40.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung beinhalten EcR und RXR außerdem synthetisches und chimäres EcR und
RXR und deren Homologe.
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Die
DNA-Bindungsdomäne
kann jedwede DNA-Bindungsdomäne
mit einem bekannten Antwortelement sein, einschließlich synthetischer
und chimärer
DNA-Bindungsdomänen
oder Analoge, Kombinationen oder Modifikationen hiervon. Bevorzugt
ist die DBD eine GAL4-DBD eine LexA-DBD, eine Transkriptionsfaktor-DBD,
eine DBD eines Mitglied der Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptorsuperfamilie,
eine DBD von bakteriellem LacZ oder eine Hefe („yeast put")-DBD. Bevorzugter ist die DBD eine
GAL4-DBD [SEQ ID NO: 41 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO: 42 (Polypeptid)]
oder eine LexA-DBD [SEQ ID NO: 43 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO:
44 (Polypeptid)].
-
Die
Transaktivierungsdomäne
(abgekürzt „AD" oder „TA") kann eine AD von
jedwedem Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptor, jede synthetische
oder chimäre
AD, Polyglutamin-AD, basische oder saure Aminosäure-AD, eine VP16 AD, eine
GAL4-AD, eine NF-κB
AD, eine BP64 AD oder ein Analoges, eine Kombination oder Modifikation
hiervon sein. Bevorzugt ist die AD eine synthetische oder chimäre AD oder
wird aus VP16, GAL4 oder NF-κB
erhalten. Am bevorzugtesten ist die AD eine VP16 AD [SEQ ID NO:
45 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO: 46 (Polypeptid)].
-
Das
Antwortelement („RE") kann jedwedes Antwortelement
mit einer bekannten DNA-Bindungsdomäne sein,
oder ein Analoges, eine Kombination oder Modifikation hiervon. Bevorzugt
ist das RE ein RE aus GAL4 („GAL4RE"), LexA, ein RE eines
Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptors
oder ein synthetisches RE, das eine synthetische DNA-Bindungsdomäne erkennt.
Bevorzugter ist das RE ein GAL4-RE, umfassend eine Polynukleotidsequenz
der SEQ ID NO: 47, oder ein LexA 8X-Operon, umfassend eine Polynukleotidsequenz
der SEQ ID NO: 48. Bevorzugt ist das erste Hybridprotein weitgehend
frei von einer Transaktivierungsdomäne, und das zweite Hybridprotein
ist weitgehend frei von einer DNA-bindenden Domäne. Für die Zwecke dieser Erfindung
bedeutet „weitgehend
frei", dass das
fragliche Protein keine hinreichende Sequenz der fraglichen Domäne enthält, um Aktivierungs-
oder Bindungsaktivität
bereitzustellen.
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Die
Liganden für
die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung, wie unten beschrieben,
liefern die Mittel für
eine externe zeitliche Regulation der Expression des Gens, wenn
sie mit den Ligandenbindungsdomänen
von EcR, USP, RXR oder einem anderen Polypeptid kombiniert werden,
das wiederum an das mit einem Gen verbundene Antwortelement bindet.
Der Bindungsmechanismus oder die Reihenfolge, mit der die verschiedenen
Komponenten der Erfindung aneinander binden, d.h. Ligand an Rezeptor,
erstes Polypeptid an Antwortelement, zweites Polypeptid an den Promotor,
etc. ist nicht entscheidend. Die Bindung des Liganden an die Ligandenbindungsdomänen von
EcR, USP, RXR oder einem anderen Protein erlauben die Expression oder
Suppression des Gens. Dieser Mechanismus schließt nicht das Potential der
Ligandenbindung an EcR, USP oder RXR und die resultierende Ausbildung
aktiver Homodimer-Komplexe
(z.B. von EcR + EcR oder USP + USP) aus. Bevorzugt können eine
oder mehrere der Rezeptordomänen
variiert werden, um einen chimären Genschalter
zu erzeugen. Typischerweise können
eine oder mehrere der drei Domänen
DBD, LBD und Transaktivierungsdomäne aus einer Quelle ausgewählt werden,
die von der Quelle der anderen Domänen verschieden ist, sodass
die chimären
Gene und die resultierenden Hybridproteine in der ausgewählten Wirtszelle
oder dem ausgewählten
Organismus auf Transaktivierungsaktivität bzw. komplementäre Bindung
des Liganden und die Erkennung eines spezifischen Antwortelements
hin optimiert werden. Zusätzlich
kann das Antwortelement selber mit Antwortelementen für andere
DNA-Bindungsprotein-Domänen
modifiziert oder substituiert werden, wie etwa für das GAL-4-Protein aus Hefe
(siehe Sadowski et al., (1988) Nature, 335: 563–564) oder das LexA-Protein
aus E. coli (siehe Brent und Ptashne (1985), Cell 43: 729–736), oder
mit synthetischen Antwortelementen, die spezifisch sind für die gezielte
Interaktion mit Proteinen, die für
solche spezifischen Interaktionen (siehe z.B. Kim et al. (1997),
Proc. Natl. Acad. Sci USA, 94: 3616–3620) erstellt, modifiziert
oder selektiert wurden, um chimäre
Rezeptoren aufzunehmen. Ein weiterer Vorteil chimärer Systeme
besteht darin, dass sie die Wahl eines Promotors erlauben, der verwendet
wird, um die Genexpression gemäß einem
gewünschten
Endergebnis anzutreiben. Eine solche doppelte Kontrolle kann auf
Gebieten der Gentherapie besonders wichtig sein, insbesondere, wenn
zytotoxische Proteine produziert werden, da sowohl der Zeitpunkt
der Expression als auch die Zellen, in denen die Expression stattfindet,
kontrolliert werden können.
Wenn Gene, die funktionsfähig
mit einem geeigneten Promotor verbunden sind, in die Zellen eines
Subjekts eingeführt
werden, so wird die Expression der exogenen Gene durch die Gegenwart
des Systems dieser Erfindung kontrolliert. Promotoren können konstitutiv
oder induzierbar reguliert sein oder sie können gewebespezifisch sein
(d.h. nur in einem bestimmten Typ von Zellen exprimiert werden),
oder sie können
für bestimmte
Entwicklungsstufen des Organismus spezifisch sein.
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Genexpressionskassetten
der Erfindung
-
Das
neue Ecdysonrezeptor-basierte induzierbare Genexpressionssystem
der Erfindung umfasst eine neue Genexpressionskassette, die in einer
Wirtszelle exprimiert werden kann, wobei die Genexpressionskassette
ein Polynukleotid umfasst, das für
ein Hybridpolypeptid codiert. Somit liefert die Erfindung der Anmelder auch
neue Genexpressionskassetten zur Verwendung bei dem Genexpressionssystem
der Erfindung.
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Spezifisch
stellt die vorliegende Erfindung eine Genexpressionskassette bereit,
die ein Polynukleotid umfasst, das für ein Hybridpolypeptid codiert.
Das Hybridpolypeptid umfasst entweder 1) eine DNA-Bindungsdomäne, die
ein Antwortelement erkennt, und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Kernrezeptors oder 2) eine Transaktivierungsdomäne und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Kernrezeptors, wobei die Transaktivierungsdomäne von einem Kernrezeptor stammt,
der kein EcR, RXR oder USP ist.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette für ein Hybridpolypeptid, das
eine DNA-Bindungsdomäne
umfasst, die ein Antwortelement erkennt, und eine Ecdysonrezeptor-Ligandenbindungsdomäne, wobei
die DNA-Bindungsdomäne
von einem anderen Kernrezeptor stammt als von einem Ecdysonrezeptor.
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette für ein Hybridpolypeptid, das
eine DNA-Bindungsdomäne
umfasst, die ein Antwortelement erkennt, und für eine Retinoid X-Rezeptor-Ligandenbindungsdomäne, wobei
die DNA-Bindungsdomäne
von einem anderen Kernrezeptor stammt als von einem Retinoid X-Rezeptor.
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Die
DNA-Bindungsdomäne
kann jedwede DNA-Bindungsdomäne
mit einem bekannten Antwortelement sein, einschließlich synthetischer
und chimärer
DNA-Bindungsdomänen,
oder Analoga, Kombinationen oder Modifikationen hiervon. Bevorzugt
ist die DBD eine GAL4-DBD, eine LexA-DBD, eine Transkriptionsfaktor-DBD,
eine DBD eines Mitglieds der Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptor-Superfamilie,
eine bakterielle LacZ-DBD oder eine Hefe („yeast put")-DBD. Bevorzugter ist die DBD eine
GAL4-DBD [SEQ ID NO: 41 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO: 42 (Polypeptid)]
oder eine LexA-DBD [(SEQ ID NO: 43 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO:
44 (Polypeptid)].
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette für ein Hybridpolypeptid, das
eine Transaktivierungsdomäne
und eine Ecdysonrezeptor-Ligandenbindungsdomäne umfasst,
wobei die Transaktivierungsdomäne
von einem anderen Kernrezeptor stammt als von einem Ecdysonrezeptor.
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Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette für ein Hybridpolypeptid, das
eine Transaktivierungsdomäne
und eine Retinoid X-Rezeptor-Ligandenbindungsdomäne umfasst,
wobei die Transaktivierungsdomäne
von einem anderen Kernrezeptor stammt als von einem Retinoid X-Rezeptor.
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Die
Transaktivierungsdomäne
(abgekürzt „AD" oder „TA") kann eine AD von
jedwedem Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptor, jedwede synthetische
oder chimäre
AD, Polyglutamin-AD, basische oder saure Aminosäure-AD, eine VP16-AD, eine
GAL4-AD, eine NFκB-AD,
eine BP64-AD oder ein Analoges, eine Kombination oder Modifikation
hiervon sein. Bevorzugt ist die AD eine synthetische oder chimäre AD, oder
sie wird aus VP16, GAL4 oder NF-κB
gewonnen. Am bevorzugtesten ist die AD eine AD von VP16 [SEQ ID
NO: 45 (Polynukleotid) oder SEQ ID NO: 46 (Polypeptid)].
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Bevorzugt
ist die Ligandenbindungsdomäne
eine Ligandenbindungsdomäne
eines Familienmitglieds der mit EcR oder RXR verwandten Steroid/Thyroid-Hormon-Kernrezeptorfamilie
oder ist ein Analoges, eine Kombination oder eine Modifikation hiervon.
Bevorzugter stammt die LBD aus EcR oder RXR. Noch bevorzugter stammt
die LBD von einem trunkierten EcR oder RXR.
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Bevorzugt
ist der EcR ein Insekten-EcR, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Schmetterlings-EcR, einem Dipteren-EcR, einem Arthropoden-EcR,
einem Homopteren-EcR und einem Hemipteren-EcR. Bevorzugter ist der
EcR zur Verwendung ein EcR aus dem Tannentriebwickler Choristoneura
fumiferana) ("CfEcR"), ein EcR aus Tenebrio
molitor ("TmEcR"), ein EcR aus Manduca
sexta ("MsEcR"), ein EcR aus Heliothies
virescens ("HvEcR"), ein EcR aus dem
Seidenspinner Bombyx mori ("BmEcR"), ein EcR aus der
Fruchtfliege Drosophila melanogaster ("DmEcR"), ein EcR aus dem Moskito Aedes aegypti
("AaEcR"), ein EcR aus der
Goldfliege Lucilia capitata ("LcEcR"), ein EcR aus der
Mittelmeerfruchtfliege Ceratitis capitata ("CcEcR"), ein EcR aus der Heuschrecke Locusta
migratoria ("LmEcR"), ein EcR aus der
Blattlaus Myzus persicae ("MpEcR"), ein EcR aus der
Winkerkrabbe Uca pugilator ("UpEcR"), oder ein EcR aus
der Zecke Amblyomma americanum ("AmaEcR"). Noch bevorzugter
stammt die LBD aus dem EcR des Tannentriebwicklers (Choristoneura
fumiferana) ("CfEcR") oder aus dem EcR
der Fruchtfliege Drosophila melanogaster ("DmEcR").
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Bevorzugt
stammt die LBD aus einem trunkierten Insekten-EcR. Die Trunkierung
des Insekten-EcR-Polypeptids umfasst eine Deletion von mindestens
1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70,
75, 80, 85, 90, 95, 100, 105, 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140,
145, 150, 155, 160, 165, 170, 175,180, 185, 190,195, 200, 205,210,
215, 220, 225, 230, 235, 240, 245, 250, 255, 260, oder 265 Aminosäuren. Bevorzugter
umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids eine Deletion von wenigstens
einer teilweisen Polypeptiddomäne.
Noch bevorzugter umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids
eine Deletion von wenigstens einer vollständigen Polypeptiddomäne. Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des Insekten-EcR-Polypeptids eine Deletion
wenigstens der A/B-Domänen,
eine Deletion der C-Domäne, eine
Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne, eine
Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen
A/B/1/2C, eine Deletion der A/B/C/D-Domänen,
eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen,
eine Deletion der A/B/F-Domänen
und eine Deletion der A/B/C/F-Domänen. Es kann außerdem eine
Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ligandenbindungsdomäne
des Ecdysonrezeptors von einem Polynukleotid codiert, das eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7,
SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des Ecdyson-Rezeptors eine Aminosäuresequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19 und SEQ ID NO: 20.
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Bevorzugt
ist das RXR-Polypeptid ein Maus (Mus musculus) RXR ("MmRXR") oder ein humanes
(Homo sapiens) RXR ("HsRXR"). Das RXR-Polypeptid
kann eine RXRα-,
RXRβ-
oder RXRγ-Isoform
sein.
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Bevorzugt
stammt die LBD aus einem trunkierten RXR. Die Trunkierung des RXR-Polypeptids
umfasst eine Deletion von wenigstens 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20,
25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95, 100,
105, 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140, 145, 150, 155, 160, 165,
170, 175, 180, 185, 190, 195, 200, 205, 210, 215, 220, 225, 230,
235, 240, 245, 250, 255, 260 oder 265 Aminosäuren. Bevorzugter umfasst die
Trunkierung des RXR-Polypeptids eine Deletion von wenigstens einer
teilweisen Polypeptiddomäne.
Noch bevorzugter umfasst die Trunkierung des RXR-Polypeptids eine
Deletion von wenigstens einer vollständigen Polypeptiddomäne. Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des RXR-Polypeptids eine Deletion wenigstens
der A/B-Domänen,
eine Deletion der C-Domäne,
eine Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne,
eine Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen
A/B/1/2C, eine Deletion der A/B/C/D-Domänen, eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen, eine
Deletion der A/B/F-Domänen
und eine Deletion der A/B/C/F-Domänen. Es kann außerdem eine
Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ligandenbindungsdomäne
des Retinoid X-Rezeptors durch
ein Polynukleotid codiert, umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22,
SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO: 29, und SEQ ID NO: 30.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Ligandenbindungsdomäne
des Retinoid X-Rezeptors eine Aminosäuresequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ
ID NO: 33, SEQ ID NO: 34, SEQ ID NO: 35, SEQ ID NO: 36, SEQ ID NO:
37, SEQ ID NO: 38, SEQ ID NO: 39, und SEQ ID NO: 40.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine DNA-Bindungsdomäne,
die von einem Polynukleotid codiert wird, welches eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einer GAL4-DBD (SEQ ID NO: 41)
oder einer LexA-DBD (SEQ ID NO: 43), und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Ecdysonrezeptors, codiert durch ein Polynukleotid, welches eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7,
SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine DNA-Bindungsdomäne,
die eine Polypeptidsequenz umfasst, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus einer GAL4-DBD (SEQ ID NO: 42) oder einer LexA-DBD (SEQ ID NO: 44),
und eine Ligandenbindungsdomäne
eines Ecdysonrezeptors, umfassend eine Aminosäuresequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19 und SEQ ID NO: 20.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine DNA-Bindungsdomäne,
die von einem Polynukleotid codiert wird, welches eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einer GAL4-DBD (SEQ ID NO: 41)
oder einer LexA-DBD (SEQ ID NO: 43), und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Retinoid X-Rezeptors, codiert durch ein Polynukleotid, welches eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22,
SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO: 29, und SEQ ID NO: 30.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine DNA-Bindungsdomäne,
die eine Polypeptidsequenz umfasst, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus einer GAL4-DBD (SEQ ID NO: 42) oder einer LexA-DBD (SEQ ID NO: 44),
und eine Ligandenbindungsdomäne
eines Retinoid X-Rezeptors, umfassend eine Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32,
SEQ ID NO: 33, SEQ ID NO: 34, SEQ ID NO: 35, SEQ ID NO: 36, SEQ
ID NO: 37, SEQ ID NO: 38, SEQ ID NO: 39, und SEQ ID NO: 40.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine Transaktivierungsdomäne,
die von einem Polynukleotid codiert wird, das eine Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NO: 45 umfasst, und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Ecdysonrezeptors, codiert von einem Polynukleotid, das eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7,
SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine Transaktivierungsdomäne,
die eine Polypeptidsequenz der SEQ ID NO: 46 umfasst, und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Ecdysonrezeptors, die eine Polypeptidsequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19 und SEQ ID NO: 20.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine Transaktivierungsdomäne,
die von einem Polynukleotid codiert wird, das eine Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NO: 45 umfasst, und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Retinoid X-Rezeptors, codiert von einem Polynukleotid, das eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22,
SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO: 29, und SEQ ID NO: 30.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
codiert die Genexpressionskassette ein Hybridpolypeptid, umfassend
eine Transaktivierungsdomäne,
die eine Polypeptidsequenz der SEQ ID NO: 46 umfasst, und eine Ligandenbindungsdomäne eines
Retinoid X-Rezeptors, die eine Aminosäuresequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ
ID NO: 33, SEQ ID NO: 34, SEQ ID NO: 35, SEQ ID NO: 36, SEQ ID NO:
37, SEQ ID NO: 38, SEQ ID NO: 39, und SEQ ID NO: 40.
-
Für die Zwecke
dieser Erfindung beinhalten EcR und RXR außerdem synthetische und chimäre EcR und
RXR und deren Homologe.
-
Polynukleotide
der Erfindung
-
Das
neue Ecdysonrezeptor-basierte induzierbare Genexpressionssystem
der Erfindung umfasst eine Genexpressionskassette, die ein Polynukleotid
umfasst, das für
ein trunkiertes EcR- oder
RXR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation umfasst und
nützlich
bei Verfahren zur Modulation der Expression eines Gens in einer
Wirtszelle ist.
-
Somit
betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein Polynukleotid, das
für ein
EcR- oder RXR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation
umfasst. Spezifisch betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes
Polynukleotid, das für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation
umfasst, die die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
beeinflusst.
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Bevorzugt
resultiert die Trunkierungsmutation in einem Polynukleotid, das
für ein
trunkiertes EcR-Polypeptid oder ein trunkiertes RXR-Polypeptid codiert,
dieses umfassend eine Deletion von wenigstens 1, 2, 3, 4, 5, 10,
15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90,
95, 100, 105, 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140, 145, 150, 155,
160, 165, 170, 175, 180, 185, 190, 195, 200, 205, 210, 215, 220,
225, 230, 235, 240, 245, 250, 255, 260 oder 265 Aminosäuren. Bevorzugter
umfasst die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion
von wenigstens einer teilweisen Polypeptiddomäne. Noch bevorzugter umfasst
die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion von wenigstens
einer vollständigen
Polypeptiddomäne.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion wenigstens
der A/B-Domänen,
eine Deletion der C-Domäne,
eine Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne,
eine Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen A/B/1/2C,
eine Deletion der A/B/C/D-Domänen,
eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen, eine
Deletion der A/B/F-Domänen
und eine Deletion der A/B/C/F-Domänen. Es kann außerdem eine
Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst das EcR-Polynukleotid gemäß der Erfindung eine Polynukleotidsequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID
NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ
ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10. Bei einer spezifischen
Ausführungsform
codiert das Polynukleotid gemäß der Erfindung
für ein
Ecdysonrezeptor-Polypeptid, welches eine Aminosäuresequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11 (CfEcR-CDEF), SEQ ID
NO: 12 (CfEcR-1/2CDEF, das die letzten 33 carboxy-terminalen Aminosäuren der
C-Domäne
umfasst), SEQ ID NO: 13 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 14 (CfEcR-EF), SEQ
ID NO: 15 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 16 (DmEcR-CDEF), SEQ ID NO: 17
(DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF), SEQ ID NO: 19 (DmEcR-EF)
und SEQ ID NO: 20 (DmEcR-DE).
-
Bei
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
umfasst das RXR-Polynukleotid gemäß der Erfindung eine Polynukleotidsequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22,
SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO: 29, und SEQ ID NO: 30. Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
codiert das Polynukleotid gemäß der Erfindung
für ein
trunkiertes RXR-Polypeptid, welches eine Aminosäuresequenz umfasst, bestehend
aus SEQ ID NO: 31 (MmRXR-CDEF), SEQ ID NO: 32 (MmRXR-DEF), SEQ ID
NO: 33 (MmRXR-EF), SEQ ID NO: 34 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID
NO: 35 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 36 (HsRXR-CDEF), SEQ ID NO: 37 (HsRXR-DEF),
SEQ ID NO: 38 (HsRXR-EF), SEQ ID NO: 39 (HsRXR-trunkiertes EF) bzw.
SEQ ID NO: 40 (HsRXR-E).
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid
codiert, das eine Trunkierungsmutation umfasst, wobei die Mutation
die Ligandenbindungsaktivität
oder Ligandenempfindlichkeit des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation,
die die Steroidbindungsaktivität
oder Steroidempfindlichkeit des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation umfasst,
die die Steroidbindungsaktivität
oder Steroidempfindlichkeit des EcR-Polypeptids reduziert, wobei
das Polynukleotid eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 4 (CfEcR-EF), SEQ ID NO: 8
(DmEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 9 (DmEcR-EF) umfasst. Bei einer anderen
spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation,
die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation umfasst,
die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR-Polypeptids reduziert, wobei das Polynukleotid eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 4 (CfEcR-EF) oder SEQ ID NO: 9 (DmEcR-EF) umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes Polynukleotid,
codierend für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst, wobei die Mutation die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht. Bei einer spezifischen
Ausführungsform betrifft
die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid, das für ein EcR-
oder RXR-Polypeptid codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation,
die die Steroidbindungsaktivität
oder Steroidempfindlichkeit des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht. Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR- oder RXR-Polypeptid codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation,
die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids
erhöht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein EcR-Polypeptid codiert, das eine Trunkierungsmutation umfasst,
die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR-Polypeptids erhöht,
wobei das Polynukleotid eine Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 3
(CfEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 8 (DmEcR-DEF) umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes Polynukleotid,
das für
ein Retinoid X-Rezeptorpolypeptid
codiert, umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenempfindlichkeit
eines Heterodimers steigert, welches das mutierte Retinoid X-Rezeptorpolypeptid
und einen Dimerisierungspartner umfasst. Bevorzugt umfasst das isolierte
Polynukleotid, das für
ein Retinoid X Rezeptorpolypeptid codiert, das eine die Ligandenempfindlichkeit
eines Heterodimers steigernde Trunkierungsmutation aufweist, eine
Polynukleotidsequenz, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 23 (MmRXR-EF), SEQ
ID NO: 24 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 28 (HsRXR-EF) oder
SEQ ID NO: 29 (HsRXR-trunkiertes EF). Bei einer spezifischen Ausführungsform
ist der Dimerisierungspartner ein Ecdysonrezeptor-Polypeptid. Bevorzugt
ist der Dimerisierungspartner ein trunkiertes EcR-Polypeptid. Bevorzugter
ist der Dimerisierungspartner ein EcR-Polypeptid, bei dem die Domänen A/B/C
deletiert wurden. Noch bevorzugter ist der Dimerisierungspartner
ein EcR-Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 13
(CfEcR-DEF) oder der SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF) umfasst.
-
Polypeptide der Erfindung
-
Das
neue Ecdysonrezeptor-basierte induzierbare Genexpressionssystem
der Erfindung umfasst ein Polynukleotid, das für ein trunkiertes EcR- oder
RXR-Polypeptid codiert und das nützlich
bei Verfahren zur Modulation der Expression eines Gens innerhalb
einer Wirtszelle ist. Somit betrifft die vorliegende Erfindung auch ein
isoliertes trunkiertes EcR- oder RXR-Polypeptid, das von einem Polynukleotid
oder einer Genexpressionskassette gemäß der Erfindung codiert wird.
Spezifisch betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes trunkiertes
EcR- oder RXR-Polypeptid mit einer die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
beeinflussenden Trunkierungsmutation, das von einem Polynukleotid
gemäß der Erfindung
codiert wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes trunkiertes
EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst. Spezifisch betrifft die vorliegende
Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid, das eine Trunkierungsmutation
umfasst, die die Ligandenbindungsaktivität oder die Ligandenempfindlichkeit
beeinflusst.
-
Bevorzugt
resultiert die Trunkierungsmutation in einem trunkierten EcR-Polypeptid
oder in einem trunkierten RXR-Polypeptid, umfassend eine Deletion
von wenigstens 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50,
55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95, 100, 105, 110, 115, 120, 125,
130, 135, 140, 145, 150, 155, 160, 165, 170, 175, 180, 185, 190,
195, 200, 205, 210, 215, 220, 225, 230, 235, 240, 245, 250, 255,
260 oder 265 Aminosäuren.
Bevorzugter umfasst die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion
von wenigstens einer teilweisen Polypeptiddomäne. Noch bevorzugter umfasst
die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion von
wenigstens einer vollständigen
Polypeptiddomäne.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
umfasst die Trunkierung des EcR- oder RXR-Polypeptids eine Deletion
wenigstens der A/B-Domänen, eine
Deletion der C-Domäne,
eine Deletion der D-Domäne,
eine Deletion der E-Domäne,
eine Deletion der F-Domäne,
eine Deletion der A/B/C-Domänen,
eine Deletion der Domänen
A/B/1/2C, eine Deletion der A/B/C/D-Domänen, eine Deletion der A/B/C/D/F-Domänen, eine
Deletion der A/B/F-Domänen und
eine Deletion der A/B/C/F-Domänen.
Es kann außerdem
eine Kombination mehrerer vollständiger
und/oder teilweiser Domänen-Deletionen
durchgeführt
werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das isolierte trunkierte Ecdysonrezeptor-Polypeptid durch ein Polynukleotid codiert,
das eine Polynukleotidsequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1 (CfEcR-CDEF), SEQ ID
NO: 2 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 4 (CfEcR-EF),
SEQ ID NO: 5 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 6 (DmEcR-CDEF), SEQ ID NO: 7
(DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 8 (DmEcR-DEF), SEQ ID NO: 9 (DmEcR-EF)
und SEQ ID NO: 10 (DmEcR-DE). Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das isolierte trunkierte Ecdysonrezeptor-Polypeptid eine
Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11 (CfEcR-CDEF), SEQ
ID NO: 12 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 13 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO:
14 (CfEcR-EF), SEQ ID NO: 15 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 16 (DmEcR-CDEF),
SEQ ID NO: 17 (DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF), SEQ ID
NO: 19 (DmEcR-EF), und SEQ ID NO: 20 (DmEcR-DE).
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das isolierte trunkierte RXR-Polypeptid durch ein Polynukleotid
codiert, das eine Polynukleotidsequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 21 (MmRXR-CDEF), SEQ ID
NO: 22 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 23 (MmRXR-EF), SEQ ID NO: 24 (MmRXR-trunkiertes
EF), SEQ ID NO: 25 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 26 (HsRXR-CDEF), SEQ ID
NO: 27 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 28 (HsRXR-EF), SEQ ID NO: 29 (HsRXR-trunkiertes
EF) und SEQ ID NO: 30 (HsRXR-E). Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das isolierte trunkierte RXR-Polypeptid eine Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 31 (MmRXR-CDEF), SEQ ID NO:
32 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 33 (MmRXR-EF), SEQ ID NO: 34 (MmRXR-trunkiertes EF),
SEQ ID NO: 35 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 36 (HsRXR-CDEF), SEQ ID NO:
37 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 38 (HsRXR-EF), SEQ ID NO: 39 (HsRXR-trunkiertes
EF), und SEQ ID NO: 40 (HsRXR-E).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
des EcR-Polypeptids
oder des RXR-Polypeptids reduziert, wobei das Polypeptid durch ein
Polynukleotid codiert wird, das eine Polynukleotidsequenz umfasst,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1 (CfEcR-CDEF), SEQ
ID NO: 2 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 4
(CfEcR-EF), SEQ ID NO: 5 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 6 (DmEcR-CDEF),
SEQ ID NO: 7 (DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 8 (DmEcR-DEF), SEQ ID NO; 9
(DmEcR-EF), SEQ ID NO: 10 (DmEcR-DE), SEQ ID NO: 21 (MmRXR-CDEF),
SEQ ID NO: 22 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 23 (MmRXR-EF), SEQ ID NO:
24 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 25 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 26 (HsRXR-CDEF), SEQ
ID NO: 27 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 28 (HsRXR-EF), SEQ ID NO: 29 (HsRXR-trunkiertes
EF), und SEQ ID NO: 30 (HsRXR-E).
-
Somit
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes trunkiertes EcR-
oder RXR-Polypeptid, umfassend eine Trunkierungsmutation, die die
Ligandenbindungsaktivität
oder Ligandenempfindlichkeit des EcR-Polypeptids oder des RXR-Polypeptids
reduziert, wobei das Polypeptid eine Aminosäuresequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11 (CfEcR-CDEF), SEQ ID
NO: 12 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 13 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 14
(CfEcR-EF), SEQ ID NO: 15 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 16 (DmEcR-CDEF),
SEQ ID NO: 17 (DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF), SEQ ID
NO: 19 (DmEcR-EF), SEQ ID NO: 20 (DmEcR-DE), SEQ ID NO: 31 (MmRXR-CDEF),
SEQ ID NO: 32 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 33 (MmRXR-EF), SEQ ID NO:
34 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 35 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 36
(HsRXR-CDEF), SEQ ID NO: 37 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 38 (HsRXR-EF),
SEQ ID NO: 39 (HsRXR-trunkiertes EF), und SEQ ID NO: 40 (HsRXR-E).
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
des EcR-Polypeptids
reduziert, wobei das EcR-Polypeptid durch ein Polynukleotid codiert
wird, das eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 4 (CfEcR-EF), SEQ ID NO:
8 (DmEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 9 (DmEcR-EF) umfasst. Entsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein isoliertes trunkiertes
EcR- oder RXR-Polypeptid, umfassend eine Trunkierungsmutation, die
die Steroidbindungsaktivität
oder Steroidempfindlichkeit des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid
mit einer Trunkierungsmutation, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
des EcR-Polypeptids reduziert, wobei das EcR-Polypeptid eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 13 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 14 (CfEcR-EF), SEQ ID
NO: 18 (DmEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 19 (DmEcR-EF) umfasst.
-
Bei
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit des
EcR-Polypeptids reduziert, wobei das EcR-Polypeptid durch ein Polynukleotid
codiert wird, das eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 4 (CfEcR-EF) oder SEQ ID NO: 9 (DmEcR-EF) umfasst.
Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein
isoliertes trunkiertes EcR- oder RXR-Polypeptid, umfassend eine
Trunkierungsmutation, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder die Steroid-Empfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids reduziert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid
mit einer Trunkierungsmutation, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit des
EcR-Polypeptids reduziert, wobei das EcR-Polypeptid eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 14 (CfEcR-EF) oder SEQ ID NO: 19 (DmEcR-EF) umfasst.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht, wobei das Polypeptid durch
ein Polynukleotid codiert wird, das eine Polynukleotidsequenz umfasst,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1 (CfEcR-CDEF), SEQ
ID NO: 2 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO: 4
(CfEcR-EF), SEQ ID NO: 5 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 6 (DmEcR-CDEF),
SEQ ID NO: 7 (DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 8 (DmEcR-DEF), SEQ ID NO:
9 (DmEcR-EF), SEQ ID NO: 10 (DmEcR-DE), SEQ ID NO: 21 (MmRXR-CDEF),
SEQ ID NO: 22 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 23 (MmRXR-EF), SEQ ID NO:
24 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 25 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 26
(HsRXR-CDEF), SEQ ID NO: 27 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 28 (HsRXR-EF),
SEQ ID NO: 29 (HsRXR-trunkiertes EF), und SEQ ID NO: 30 (HsRXR-E).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids
erhöht,
wobei das Polypeptid eine Aminosäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 11 (CfEcR-CDEF), SEQ
ID NO: 12 (CfEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 13 (CfEcR-DEF), SEQ ID NO:
14 (CfEcR-EF), SEQ ID NO: 15 (CfEcR-DE), SEQ ID NO: 16 (DmEcR-CDEF),
SEQ ID NO: 17 (DmEcR-1/2CDEF), SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF), SEQ ID
NO: 19 (DmEcR-EF), SEQ ID NO: 20 (DmEcR-DE), SEQ ID NO: 31 (MmRXR-CDEF),
SEQ ID NO: 32 (MmRXR-DEF), SEQ ID NO: 33 (MmRXR-EF), SEQ ID NO:
34 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 35 (MmRXR-E), SEQ ID NO: 36
(HsRXR-CDEF), SEQ
ID NO: 37 (HsRXR-DEF), SEQ ID NO: 38 (HsRXR-EF), SEQ ID NO: 39 (HsRXR-trunkiertes EF),
und SEQ ID NO: 40 (HsRXR-E).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Ligandenbindungsaktivität oder Ligandenempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht. Bei einer spezifischen
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
des EcR-Polypeptids oder RXR-Polypeptids erhöht. Entsprechend betrifft die
vorliegende Erfindung außerdem
ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
umfassend eine Trunkierungsmutation, die die Steroidbindungsaktivität oder Steroidempfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht.
-
Bei
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid,
das eine Trunkierungsmutation umfasst, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit
des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht. Bei einer bevorzugten Ausführungsform betrifft
die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid, umfassend
eine Trunkierungsmutation, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit des
EcR-Polypeptids erhöht,
wobei das EcR-Polypeptid durch ein Polynukleotid codiert wird, das
eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 (CfEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 8 (DmEcR-DEF) umfasst.
Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein
isoliertes EcR- oder RXR-Polypeptid, umfassend eine Trunkierungsmutation,
die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder die
Steroid-Empfindlichkeit des EcR- oder RXR-Polypeptids erhöht. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes EcR-Polypeptid
mit einer Trunkierungsmutation, die die Nicht-Steroid-Bindungsaktivität oder Nicht-Steroid-Empfindlichkeit des
EcR-Polypeptids erhöht,
wobei das EcR-Polypeptid eine Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 13
(CfEcR-DEF) oder SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF) umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein isoliertes Retinoid
X-Rezeptorpolypeptid, umfassend eine Trunkierungsmutation, die die
Ligandenempfindlichkeit eines Heterodimers steigert, umfassend das
mutierte Retinoid X-Rezeptorpolypeptid und einen Dimerisierungspartner.
Bevorzugt umfasst das isolierte Retinoid X-Rezeptorpolypeptid eine
die Ligandenempfindlichkeit eines Heterodimers steigernde Trunkierungsmutation
und ist codiert durch ein Polynukleotid, umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 23 (MmRXR-EF), SEQ
ID NO: 24 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 28 (HsRXR-EF) oder
SEQ ID NO: 29 (HsRXR-trunkiertes EF). Bevorzugter umfasst das isolierte
Polynukleotid, das für
ein Retinoid X-Rezeptorpolypeptid mit einer die Ligandenempfindlichkeit
eines Heterodimers steigernden Trunkierungsmutation codiert, eine
Aminosäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 33 (MmRXR-EF), SEQ
ID NO: 34 (MmRXR-trunkiertes EF), SEQ ID NO: 38 (HsRXR-EF) oder SEQ
ID NO: 39 (HsRXR-trunkiertes EF).
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
ist der Dimerisierungspartner ein Ecdysonrezeptor-Polypeptid. Bevorzugt
ist der Dimerisierungspartner ein trunkiertes EcR-Polypeptid. Bevorzugter
ist der Dimerisierungspartner ein EcR-Polypeptid, bei dem die Domänen A/B/C
deletiert wurden. Noch bevorzugter ist der Dimerisierungspartner
ein EcR-Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 13
(CfEcR-DEF) oder der SEQ ID NO: 18 (DmEcR-DEF) umfasst.
-
Verfahren
zur Modulierung der Genexpression der Erfindung
-
Die
Erfindung der Anmelder bezieht sich auch auf Verfahren zum Modulieren
der Genexpression in einer Wirtszelle unter Verwendung eines Genexpressionsmodulationssystems
gemäß der Erfindung.
Spezifisch stellt die Erfindung der Anmelder ein Verfahren zum Modulieren
der Genexpression in einer Wirtszelle bereit, umfassend die folgenden
Schritte: a) Einführen
eines Genexpressionsmodulationssystems gemäß der Erfindung in die Wirtszelle;
und b) Einführen
eines Liganden in die Wirtszelle, der in unabhängiger Weise eine Kombination
mit den Ligandenbindungsdomänen
des ersten Polypeptids und des zweiten Polypeptids des Genexpressionsmodulationssystems
eingeht, wobei das zu exprimierende Gen eine Komponente einer Genexpressionskassette
ist, welche folgendes umfasst: i) ein Antwortelement, welches eine
Domäne
umfasst, an die die DNA-Bindungsdomäne aus dem ersten Polypeptid
bindet; ii) einen Promotor, der durch die Transaktivierungsdomäne des zweiten
Polypeptids aktiviert wird; und iii) ein Gen, dessen Expression
moduliert werden soll, wodurch ein Komplex ausgebildet wird, der
den Liganden, das erste Polypeptid des Genexpressionsmodulationssystems
und das zweite Polypeptid des Genexpressionsmodulationssystems umfasst,
und wodurch der Komplex die Expression des Gens in der Wirtszelle
moduliert.
-
Gene
von Interesse für
die Expression in einer Wirtszelle unter Verwendung der Verfahren
der Anmelder können
endogene Gene oder heterologe Gene sein. Nukleinsäure- oder
Aminosäure-Sequenzinformation für ein gewünschtes
Gen oder Protein kann in einer von vielen öffentlich zugänglichen
Datenbanken befindlich sein, z.B. in GENBANK, EMBL, SwissProt und
PIR, oder in vielen Journal-Veröffentlichungen
mit biologischem Bezug. Somit haben Fachleute Zugang zu Nukleinsäuresequenzinformation
für praktisch
alle bekannten Gene. Eine solche Information kann dann verwendet
werden, um die gewünschten
Konstrukte für
die Insertion des interessierenden Gens in die Genexpressionskassetten,
die bei den hier beschriebenen Verfahren der Anmelder verwendet
werden, herzustellen.
-
Beispiele
für Gene
von Interesse für
die Expression in einer Wirtszelle unter Verwendung der Verfahren
der Anmelder beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, folgende Bereiche:
in Pflanzen als Impfstoffe produzierte Antigene, Enzyme, wie etwa
alpha-Amylase, Phytase, Glucanase und Xylanase, Gene für die Resistenz
gegenüber
Insekten, Nematoden, Pilzen, Bakterien, Viren und abiotischen Stress,
Nutrazeutika, Pharmazeutika, Vitamine, Gene für die Modifikation des Aminosäuregehalts,
Herbizidresistenz, Kälte,
Dürre und Hitzetoleranz,
industrielle Produkte, Öle,
Proteine, Kohlenhydrate, Antioxidantien, sterile männliche
Pflanzen, Blumen, Treibstoffe, andere nach außen verwirklichte Merkmale,
Gene, die therapeutisch erwünschte
Polypeptide oder Produkte codieren, so wie etwa Gene, die Polypeptide,
die bei der Behandlung eines Zustands, einer Erkrankung, einer Störung, einer
Fehlfunktion, eines genetischen Defekts und dergleichen wichtig
sind, bereitstellen, modulieren, mildern, korrigieren, und/oder
wiederherstellen können.
-
Akzeptable
Liganden sind sämtliche,
die die Expression des Gens modulieren, wenn die Bindung der DNA-Bindungsdomäne des Zwei-Hybrid-Systems
an das Antwortelement in Gegenwart des Liganden in einer Aktivierung
oder Suppression der Expression der Gene resultiert. Bevorzugte
Liganden beinhalten Ponasteron, Muristeron A, N,N'-Diacylhydrazine,
wie etwa diejenigen, die in den US-Patenten Nr. 6,013,836; 5,117,057;
5,530,028; und 5,378,726 offenbart sind; Dibenzoylalkyl-Cyanohydrazine,
wie etwa solche, die in der Europäischen Patentanmeldung Nr.
461,809 offenbart sind; N-Alkyl-N,N'-diaroylhydrazine, wie etwa solche,
die im US-Patent Nr. 5,225,443 offenbart sind; N-Acyl-N-alkylcarbonylhydrazine,
wie etwa solche, die in der europäischen Patentanmeldung Nr.
234,994 offenbart sind; N-Aroyl-N-alkyl-N'-aroylhydrazine, wie etwa solche, die
im US-Patent Nr. 4,985,461 beschrieben sind; wobei jedes hiervon
durch Referenz in Bezug genommen wird, sowie andere, ähnliche
Materialien, einschließlich
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxy-N-isobutylbenzamid,
8-O-Acetylharpagid und dergleichen.
-
Bevorzugt
ist der Ligand zur Verwendung bei einem Verfahren der Anmelder zur
Modulation der Expression eines Gens eine Verbindung der Formel:
wobei:
E ein (C
4-C
6)-Alkyl, das
ein tertiäres
Kohlenstoffatom enthält,
oder ein Cyano-(C
3-C
5)-alkyl,
das ein tertiäres Kohlenstoffatom
enthält,
ist,
R
1 H, Me, Et, i-Pr, F, Formyl,
CF
3, CHF
2, CHCl
2, CH
2F, CH
2Cl, CH
2OH, CH
2OMe, CH
2CN, CN,
CCH, 1-Propinyl, 2-Propinyl, Vinyl, OH, OMe, OEt, Cyclopropyl, CF
2CF
3, CH=CHCN, Allyl,
Azido, SCN oder SCHF
2 ist,
R
2 H, Me, Et, n-Pr, i-Pr, Formyl, CF
3, CHF
2, CHCl
2, CH
2F, CH
2Cl, CH
2OH, CH
2OMe, CH
2CN, CN,
CCH, 1-Propinyl, 2-Propinyl, Vinyl, Ac, F, Cl, OH, OMe, OEt, O-n-Pr,
OAc, NMe
2, NEt
2,
SMe, SEt, SOCF
3, OCF
2CF
2H, COEt, Cyclopropyl, CF
2CF
3, CH=CHCN, Allyl, Azido, OCF
3,
OCHF
2, O-i-Pr, SCN, SCHF
2,
SOMe, NH-CN ist oder verbunden ist mit R
3 und
den Phenylkohlenstoffen, an die R
2 und R
3 angebunden sind, um ein Ethylendioxy auszubilden,
um einen Dihydrofurylring mit dem einem Phenylkohlenstoff benachbarten
Sauerstoff auszubilden, oder um einen Dihydropyrylring mit dem einem
Phenylkohlenstoff benachbarten Sauerstoff auszubilden,
R
3 H, Et ist oder verbunden ist mit R
2 und den Phenylkohlenstoffen, an die R
2 und R
3 angebunden
sind, um ein Ethylendioxy auszubilden, um einen Dihydrofurylring
mit dem einem Phenylkohlenstoff benachbarten Sauerstoff auszubilden,
oder um einen Dihydropyrylring mit dem einem Phenylkohlenstoff benachbarten
Sauerstoff auszubilden,
R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
H, Me, Et, F, Cl, Br, Formyl, CF
3, CHF
2, CHCl
2, CH
2F, CH
2Cl, CH
2OH, CN, C°CH,
1-Propinyl, 2-Propinyl, Vinyl, OMe, OEt, SMe oder SEt sind.
-
Die
Erfindung der Anmelder stellt die Modulation der Genexpression in
prokaryotischen und eukaryotischen Wirtszellen bereit. Somit bezieht
sich die vorliegende Erfindung auch auf Verfahren zur Modulation
der Genexpression in einer Wirtszelle, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einer Bakterienzelle, einer Pilzzelle,
einer Hefezelle, einer Pflanzenzelle, einer Tierzelle und einer
Säugerzelle.
Bevorzugt ist die Wirtszelle eine Hefezelle, eine Pflanzenzelle,
eine Mauszelle oder eine menschliche Zelle.
-
Die
Expression in transgenen Wirtszellen kann nützlich sein für die Expression
verschiedener Polypeptide von Interesse, einschließlich, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, therapeutische Polypeptide, Stoffwechselweg-Zwischenprodukte;
für die
Modulation von bereits im Wirt existierenden Stoffwechselwegen für die Synthese
neuer Produkte, die bisher nicht unter Verwendung des Wirts möglich waren;
für zellbasierte
Assays und dergleichen. Zusätzlich
können
die Genprodukte nützlich
sein, um höhere
Wachstumsausbeuten des Wirts zu ermöglichen oder um die Verwendung
alternativer Wachstumsmodi zu ermöglichen.
-
Wirtszellen
und nicht-menschliche Organismen der Erfindung
-
Wie
oben beschrieben, kann das Genexpressionsmodulationssystem der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, um die Genexpression in einer Wirtszelle
zu modulieren. Die Expression in transgenen Wirtszellen kann nützlich für die Expression
verschiedener Gene von Interesse sein. Somit stellt die Erfindung
der Anmelder auch eine isolierte Wirtszelle bereit, die ein Genexpressionssystem
gemäß der Erfindung
umfasst. Die vorliegende Erfindung stellt außerdem eine isolierte Wirtszelle
bereit, die eine Genexpressionskassette gemäß der Erfindung umfasst. Die
Erfindung der Anmelder stellt außerdem eine isolierte Wirtszelle
bereit, die ein Polynukleotid oder Polypeptid gemäß der Erfindung
umfasst. Die isolierte Wirtszelle kann entweder eine prokaryotische
oder eine eukaryotische Wirtszelle sein.
-
Bevorzugt
wird die Wirtszelle ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einer Bakterienzelle, einer Pilzzelle,
einer Hefezelle, einer Pflanzenzelle, einer Tierzelle und einer
Säugerzelle.
Beispiele bevorzugter Wirtszellen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Pilz- oder Hefespezies, wie etwa Aspergillus, Trichoderma, Saccharomyces,
Pichia, Candida, Hansenula oder Bakterienspezies, wie diejenigen
der Gattungen Synechocystis, Synechococcus, Salmonella, Bacillus,
Acinetobacter, Rhodococcus, Streptomyces, Escherichia, Pseudomonas,
Methylomonas, Methylobacter, Alcaligenes, Synechocystis, Anabaena,
Thiobacillus, Methanobacterium und Klebsiella, Pflanzen-, Tier-
und Säuger-Wirtszellen.
Bevorzugter ist die Wirtszelle eine Hefezelle, eine Pflanzenzelle,
eine Mauszelle oder eine menschliche Zelle.
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Hefezelle, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einer Saccharomyces-, einer Pichia- und einer Candida-Wirtszelle.
-
Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Pflanzenzelle, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einer Wirtszelle von Apfel, Arabidopsis, Bajra, Banane, Gerste,
Bohne, Rübe,
Urdbohne, Kichererbse, Chili, Gurke, Aubergine, Ackerbohne, Mais,
Melone, Rispen-Hirse, Mungobohne, Hafer, Gemüse-Eibisch, Panicum, Papaya,
Erdnuss, Erbse, Pfeffer, Straucherbse, Ananas, Phaseolus, Kartoffel, Kürbis, Reis,
Hirse, Sojabohne, Squash-Kürbis,
Zuckerrohr, Zuckerrübe,
Sonnenblume, Süßkartoffel,
Tee, Tomate, Tabak, Wassermelone und Weizen.
-
Bei
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Mauszelle.
-
Bei
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine humane Zelle.
-
Die
Transformation von Wirtszellen ist in der Technik wohlbekannt und
kann mittels einer Vielzahl von Verfahren erreicht werden, einschließlich, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Elektroporation, virale Infektion, Plasmid/Vektor-Transfektion,
nicht durch einen Virusvektor vermittelte Transfektion, Agrobacterium-vermittelte Transformation,
Partikelbeschuss und dergleichen. Die Expression gewünschter
Genprodukte beinhaltet das Kultivieren transformierter Wirtszellen
unter geeigneten Bedingungen und das Induzieren der Expression des transformierten
Gens. Die Kulturbedingungen und Genexpressionsprotokolle für prokaryotische
und eukaryotische Zellen sind in der Technik wohlbekannt (siehe
allgemeinen Verfahrensteil der Beispiele). Die Zellen können geerntet
werden, und die Genprodukte können
gemäß den Protokollen,
die für
das Genprodukt spezifisch sind, isoliert werden.
-
Zusätzlich kann
eine Wirtszelle ausgewählt
werden, die die Expression des inserierten Polynukleotids moduliert
oder das Polypeptidprodukt in der spezifischen gewünschten
Weise modifiziert und prozessiert. Verschiedene Wirtszellen besitzen
charakteristische und spezifische Mechanismen für die translationale und posttranslationale
Prozessierung und Modifikation (z.B. Glykosylierung, Abspaltung
[z.B. der Signalsequenz]) bei Proteinen. Es können geeignete Zelllinien oder
Wirtssysteme ausgewählt
werden, um die gewünschte
Modifikation und Prozessierung des exprimierten Fremdproteins sicherzustellen.
Beispielsweise kann die Expression in einem Bakteriensystem verwendet
werden, um ein nicht-glykosyliertes Kernproteinprodukt zu erzeugen.
-
Jedoch
kann ein in Bakterien exprimiertes Polypeptid unkorrekt gefaltet
werden. Die Expression in Hefe kann ein glykosyliertes Produkt erzeugen.
Die Expression in eukaryotischen Zellen kann die Wahrscheinlichkeit
einer „nativen" Glykosylierung und
Faltung eines heterologen Proteins erhöhen. Darüber hinaus kann die Expression
in Säugerzellen
ein Werkzeug liefern, um die Aktivität eines Polypeptids wiederherzustellen oder
zu begründen.
Des weiteren können
verschiedene Vektor/Wirts-Expressionssysteme die Prozessierungsreaktionen,
wie etwa proteolytische Spaltungen, in einem unterschiedlichen Maße beeinflussen.
-
Die
Erfindung der Anmelder bezieht sich auch auf einen nicht-menschlichen
Organismus, der eine isolierte Wirtszelle gemäß der Erfindung umfasst. Bevorzugt
ist der nicht-menschliche Organismus ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Bakterium, einem Pilz, einer Hefe, einer Pflanze, einem
Tier und einem Säugetier.
Bevorzugter ist der nicht-menschliche Organismus eine Hefe, eine
Pflanze, eine Maus, eine Ratte, ein Kaninchen, eine Katze, ein Hund,
ein Rind, eine Ziege, ein Schwein, ein Pferd, ein Schaf, ein Affe
oder ein Schimpanse.
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
ist der nicht-menschliche Organismus eine Hefe, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Saccharomyces, Pichia und Candida.
-
Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
ist der nicht-menschliche Organismus eine Pflanze, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Apfel, Arabidopsis, Bajra, Banane,
Gerste, Bohne, Rübe, Urdbohne,
Kichererbse, Chili, Gurke, Aubergine, Ackerbohne, Mais, Melone, Rispen-Hirse,
Mungobohne, Hafer, Gemüse-Eibisch,
Panicum, Papaya, Erdnuss, Erbse, Pfeffer, Straucherbse, Ananas,
Phaseolus, Kartoffel, Kürbis,
Reis, Hirse, Sojabohne, Squash-Kürbis,
Zuckerrohr, Zuckerrübe,
Sonnenblume, Süßkartoffel,
Tee, Tomate, Tabak, Wassermelone und Weizen.
-
Bei
einer anderen spezifischen Ausführungsform
ist der nicht-menschliche Organismus eine Maus (Mus musculus).
-
Messung der
Genexpression/Transkription
-
Eine
nützliche
Messung bei den Verfahren der Anmelder der Erfindung ist diejenige
des Transkriptionszustands der Zelle, einschließlich der Identität und Häufigkeit
der RNA, bevorzugt der mRNA-Spezies. Solche Messungen werden praktischerweise
durchgeführt,
indem man die cDNA-Häufigkeiten
durch beliebige mehrerer bestehender Genexpressionstechniken misst.
-
Die
Nukleinsäurearray-Technik
ist eine nützliche
Technik zur Bestimmung der differenziellen mRNA-Expression. Eine
solche Technik beinhaltet z.B. Oligonukleotid-Chips und DNA-Mikroarrays.
Diese Techniken basieren auf DNA-Fragmenten oder Oligonukleotiden,
die verschiedenen Genen entsprechen, oder cDNAs, die auf einem festen
Träger
immobilisiert werden und mit Sonden hybridisiert werden, die aus
Gesamt-mRNA-Pools hergestellt werden, die aus Zellen, Geweben oder
ganzen Organismen extrahiert und zu cDNA umgesetzt werden. Oligonukleotid-Chips
sind Arrays von Oligonukleotiden, die unter Verwendung photolithographischer
Techniken auf einem Substrat synthetisiert werden. Es sind Chips
hergestellt worden, die bis zu 1700 Gene analysieren können. DNA-Mikroarrays
sind Arrays von DNA-Proben, typischerweise PCR-Produkten, die per
Roboter auf einen mikroskopischen Objektträger gedruckt werden. Jedes
Gen wird über
eine Ziel-DNA-Sequenz voller oder teilweiser Länge analysiert. Mikroarrays
mit bis zu 10.000 Genen werden inzwischen kommerziell routinemäßig hergestellt.
Der primäre
Unterschied zwischen diesen beiden Techniken besteht darin, dass
Oligonukleotid-Chips typischerweise 25-mer-Oligonukleotide verwenden,
die eine Fraktionierung kurzer DNA-Moleküle erlauben, wogegen die großen DNA-Ziele
von Mikroarrays, solche mit etwa 1000 Basenpaaren, mehr Empfindlichkeit
beim Auftrennen komplexer DNA-Gemische bereitstellen können.
-
Eine
andere nützliche
Messung bei den erfindungsgemäßen Verfahren
der Anmelder besteht in der Bestimmung des Translationszustands
der Zelle durch Messen der Häufigkeit
der als Komponenten vorliegenden Proteinspezies, die in der Zelle
vorhanden sind, unter Verwendung in der Technik wohlbekannter Verfahren.
-
Dort,
wo eine Identifizierung der mit verschiedenen physiologischen Funktionen
assoziierten Gene gewünscht
ist, kann ein Assay verwendet werden, bei dem Änderungen solcher Funktionen wie
Zellwachstum, Apoptose, Seneszenz, Differenzierung, Adhäsion, die
Bindung an spezifische Moleküle,
die Bindung an eine andere Zelle, die zelluläre Organisation, die Organogenese,
der intrazelluläre
Transport, die Transportförderung,
die Energieumsetzung, der Metabolismus, die Myogenese, die Neurogenese
und/oder die Hämatopoese gemessen
werden.
-
Zusätzlich können selektierbare
Marker oder die Expression von Reportergenen verwendet werden, um
die Modulation der Genexpression unter Verwendung der Erfindung
der Anmelder zu messen.
-
Andere
Verfahren zur Detektion der Produkte der Genexpression sind in der
Technik wohlbekannt und beinhalten Southern Blots (DNA-Detektion),
Dot oder Slot Blots (DNA, RNA), Northern Blots (RNA) und RT-PCR
(RNA)-Analysen. Obwohl weniger bevorzugt, können markierte Proteine verwendet
werden, um eine bestimmte Nukleinsäuresequenz, an die eine Hybridisierung
erfolgt, zu detektieren.
-
In
einigen Fällen
ist es notwendig, die Menge einer Nukleinsäuresequenz zu amplifizieren.
Dies kann durchgeführt
werden unter Verwendung eines oder mehrerer aus einer Anzahl geeigneter
Verfahren, einschließlich
z.B. Polymerasekettenreaktion („PCR"), Ligasekettenreaktion („LCR"), Strang-Verdrängungs-Amplifikation
(„SDA"), Transkriptions-basierter
Amplifikation und dergleichen. Die PCR erfolgt in Übereinstimmung mit
bekannten Techniken, bei denen z.B. eine Nukleinsäureprobe
in Gegenwart hitzestabiler DNA-Polymerase unter Hybridisierungsbedingungen
und mit einem Oligonukleotid-Primer für jeden Strang der spezifischen,
zu detektierenden Sequenz behandelt wird. Ein Verlängerungsprodukt
jedes Primers, das synthetisiert wird, ist komplementär zu jedem
der zwei Nukleinsäurestränge, wobei
die Primer zu jedem Strang der spezifischen Sequenz hinreichend
komplementär
sind, um mit diesem zu hybridisieren. Das ausgehend von jedem Primer
synthetisierte Verlängerungsprodukt
kann auch als Matrize für
die weitere Synthese von Verlängerungsprodukten unter
Verwendung der gleichen Primer sein. Nach einer hinreichenden Anzahl
von Syntheserunden von Verlängerungsprodukten
kann die Probe analysiert werden, wie oben beschrieben, um zu bestimmen,
ob die zu detektierende Sequenz oder die zu detektierenden Sequenzen
vorhanden sind.
-
Die
vorliegende Erfindung kann durch die Bezugnahme auf die folgenden
nicht-limitierenden Beispiele besser verstanden werden, die als
beispielhaft für
diese Erfindung bereitgestellt werden.
-
BEISPIELE
-
ALLGEMEINE
VERFAHREN
-
Die
hier verwendeten Standardtechniken für rekombinante DNA und molekulare
Klonierung sind in der Technik wohlbekannt und sind beschrieben
in Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. Molecular Cloning: A
Laboratory Manual; Cold Spring Harbor Laboratory Press: Cold Spring
Harbor, (1989) (Maniatis) und in T. J. Silhavy, M. L. Bennan, und
L. W. Enquist, Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, N. Y. (1984) und in Ausubel, F.
M. et al., Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing
Assoc. und Wiley-Interscience (1987).
-
Verfahren
für die
Pflanzengewebekultur, Transformation, Pflanzenmolekularbiologie
und Pflanzentechniken sowie für
die allgemeine Molekularbiologie sind zu finden in Plant Tissue
Culture Concepts and Laboratory Exercises, herausgegeben von RN
Trigiano und DJ Gray, 2. Auflage, 2000, CRC Press, New York; Agrobacterium
Protocols, herausgegeben von KMA Gartland und MR Davey, 1995, Humana
Press, Totowa, New Jersey; Methods in Plant Molecular Biology, P.
Maliga et al., 1995, Cold Spring Harbor Lab Press, New York; und
Molecular Cloning, J. Sambrook et al., 1989, Cold Spring Harbor
Lab Press, New York.
-
Materialien
und Methoden, die für
die Aufrechterhaltung und das Wachstum von Bakterienkulturen geeignet
sind, sind in der Technik wohlbekannt. Techniken, die für die Verwendung
in den folgenden Beispielen geeignet sind, sind zu finden in Manual
of Methods for General Bacteriology (Phillipp Gerhardt, R. G. E.
Murray, Ralph N. Costilow, Eugene W. Nester, Willis A. Wood, Noel
R. Krieg und G. Briggs Philips, Herausgeber), American Society for
Microbiology, Washington, DC. (1994)) oder in Thomas D. Brock in
Biotechnology: A Textbook of Industrial Microbiology, zweite Auflage,
Sinauer Associates, Inc., Sunderland, MA (1989). Alle für das Wachstum
und die Haltung der Wirtszellen verwendeten Reagenzien, Restriktionsenzyme
und Materialien wurden von Aldrich Chemicals (Milwaukee, WI), DIFCO
Laboratories (Detroit, MI), GIBCO/BRL (Gaithersburg, MD), oder von
Sigma Chemical Company (St. Louis, MO) erhalten, solange nicht anders
angegeben.
-
Manipulationen
genetischer Sequenzen können
unter Verwendung der Programmreihe durchgeführt werden, die bei der Genetics
Computer Group Inc. (Wisconsin Paket, Version 9.0, Genetics Computer
Group (GCG), Madison, WI) erhältlich
ist. Dort wo das GCG-Programm „Pile
up" verwendet wird,
können
die Defaultwerte 12 für
die Lückenerzeugung
bzw. 4 für
die Lückenverlängerung
verwendet werden. Dort, wo die CGC-Programme „Gap" oder „Bestfit" verwendet werden, kann die Default-Strafe
der Lückenerzeugung
von 50, sowie die Default-Strafe der Lückenverlängerung von 3 verwendet werden.
In allen Fällen,
bei denen die GCG-Programmparameter
nicht eingegeben werden, bei diesen oder beliebigen anderen GCG-Programmen, können Defaultwerte
verwendet werden.
-
Die
Bedeutung der Abkürzungen
ist wie folgt: „h" bedeutet Stunde(n), „min" bedeutet Minute(n), „sec" bedeutet Sekunde(n), „d" bedeutet Tag(e), „μl" bedeutet Mikroliter, „ml" bedeutet Milliliter, „l" bedeutet Liter, „μM" bedeutet mikromolar, „mM" bedeutet millimolar, „μg" bedeutet Mikrogramm, „mg" bedeutet Milligramm, „A" bedeutet Adenin
oder Adenosin, „T" bedeutet Thymin
oder Thymidin, „G" bedeutet Guanin
oder Guanosin, „C" bedeutet Cytidin
oder Cytosin, „× g" bedeutet mal Schwerkraft, „nt" bedeutet Nukleotid(e), „AS (bzw. „AA")" bedeutet „Aminosäure(n), „bp" bedeutet Basenpaar(e), „kb" bedeutet Kilobase(n), „k" bedeutet Kilo, „μ" bedeutet Mikro und „°C" bedeutet Grad Celsius.
-
BEISPIEL 1
-
Das
verbesserte EcR-basierte induzierbare Genmodulationssystem der Anmelder
wurde für
die Verwendung bei verschiedenen Anwendungen, einschließlich der
Gentherapie, der Expression interessierender Proteine in Wirtszellen,
der Produktion transgener Organismen und zellbasierter Assays, entwickelt.
Dieses Beispiel beschreibt die Konstruktion und Bewertung verschiedener
Genexpressionskassetten für
die Verwendung bei dem EcR-basierten induzierbaren Genexpressionssystem
der Erfindung.
-
Bei
verschiedenen zellulären
Hintergründen,
einschließlich
Säugerzellen,
heterodimerisiert der Insekten-Ecdysonrezeptor (EcR) mit Retinoid
X-Rezeptor (RXR) und transaktiviert bei Ligandenbindung Gene unter der
Kontrolle von Ecdyson-Antwortelementen. Die Anmelder konstruierten
mehrere EcR-basierte Genexpressionskassetten auf Basis des EcR des
Tannentriebwicklers Choristoneura fumiferana („CfEcR"; Polynukleotid voller Länge und
Aminosäuresequenzen
sind in den SEQ ID NO: 49 bzw. SEQ ID NO: 50 angegeben), C. fumiferana
Ultraspiracle („CfUSP", Polynukleotid voller
Länge,
und Aminosäuresequenzen
sind in der SEQ ID NO: 51 bzw. der SEQ ID NO: 52 dargestellt) und
Maus Mus musculus RXRα (MmRXRα; Polynukleotid
voller Länge
und Aminosäuresequenzen
sind in der SEQ ID NO: 53 bzw. der SEQ ID NO: 54 angegeben). Die
hergestellten Rezeptorkonstrukte umfassen eine Ligandenbindungsdomäne von EcR
und von RXR oder von USP; eine DNA-Bindungsdomäne von GAL4 oder von EcR und
eine Aktivierungsdomäne
von VP16. Die Rezeptorkonstrukte beinhalten ein Reportergen, Luciferase
oder LacZ, funktionsfähig
verbunden mit einem synthetischen Promotorkonstrukt, das entweder
GAL4- oder EcR/USP-Bindungsstellen (Antwortelemente) umfasst. Es
wurden verschiedene Kombinationen dieser Rezeptor- und Reporter-Konstrukte
in CHO, NIH3T3, CV1 und 293-Zellen co-transfiziert. Das Geninduktionspotential
(Stärke
der Induktion) und die Ligandenspezifität und Ligandenempfindlichkeit
wurden unter Verwendung von vier verschiedenen Liganden untersucht:
zwei Steroidliganden (Ponasteron A und Muristeron A) und zwei Nicht-Steroid-Liganden
(N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin und
N-(3,4-(1,2-ethylendioxy)-2-methylbenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin) bei
einer dosisabhängigen
Induktion der Reportergen-Expression in den transfizierten Zellen.
Die Aktivitäten
der Reportergen-Expression wurden 24 h oder 48 h nach der Zugabe
des Liganden gemessen.
-
Genexpressionskassetten:
Ecdysonrezeptor-basierte, chemisch induzierbare Genexpressionskassetten
(Schalter) wurden wie folgt konstruiert, wobei in der Technik verfügbare Standardklonierungsverfahren
verwendet wurden. Das folgende ist eine kurze Beschreibung der Herstellung
und Zusammenstellung jedes Schalters.
- 1.1 – GAL4EcR/VP16RXR:
Die D-, E-, und F-Domänen
aus dem EcR des Tannentriebwicklers Choristoneura fumiferana ("CfEcRDEF"; SEQ ID NO: 3) wurden
mit der GAL4 DNA-Bindungsdomäne ("DNABD"; SEQ ID NO: 41)
fusioniert und unter die Kontrolle eines SV40e-Promotors (SEQ ID NO: 55) gestellt.
Die DEF-Domänen
von RXR aus der Maus (Mus musculus) ("MmRXRDEF"; SEQ ID NO: 22) wurden mit der Aktivierungsdomäne von VP16
("VP16AD"; SEQ ID NO: 45)
fusioniert und unter die Kontrolle eines SV40e-Promotors (SEQ ID
NO: 55) gestellt. Fünf
Konsensus-GAL4-Bindungsstellen ("5XGAL4RE"; umfassend 5 GAL4RE,
umfassend SEQ ID NO: 47) wurden mit einem synthetischen E1b-Minimalpromotor
(SEQ ID NO: 56) fusioniert und stromaufwärts des Luciferasegens (SEQ
ID NO: 57) angeordnet.
- 1.2 – GAL4EcR/VP16USP:
Dieses Konstrukt wurde in derselben Weise wie der Schalter 1.1 oben
hergestellt, mit der Ausnahme, dass MmRXRDEF durch die D-, E- und
F-Domänen
aus dem USP des Tannentriebwicklers ersetzt wurde (CfUSPDEF"; SEQ ID NO: 58).
Die in diesem Beispiel verwendeten Konstrukte sind denen ähnlich,
die im US-Patent Nr. 5,880,333 offenbart sind, mit der Ausnahme,
dass Choristoneura fumiferana-USP statt Drosophila melanogaster-USP
verwendet wurde.
- 1.3 – GAL4RXR/VP16CfEcR:
MmRXRDEF (SEQ ID NO: 22) wurde an GAL4DNABD (SEQ ID NO: 41) fusioniert
und CfEcRCDEF (SEQ ID NO: 1) wurde an VP16AD (SEQ ID NO: 45) fusioniert.
- 1.4 – GAL4RXR/VP16DmEcR:
Dieses Konstrukt wurde in derselben Weise konstruiert wie Schalter
1.3, mit dem Unterschied, dass CfEcRCDEF durch DmEcRCDEF (SEQ ID
NO: 6) ersetzt wurde.
- 1.5 – GAL4USP/VP16CfEcR:
Dieses Konstrukt wurde in derselben Weise konstruiert wie Schalter
1.3, mit dem Unterschied, dass MmRXRDEF durch CfUSPDEF (SEQ ID NO:
58) ersetzt wurde.
- 1.6 – GAL4RXRCfEcRVP16:
Dieses Konstrukt wurde so hergestellt, dass GAL4 DNABD und VP16AD
auf demselben Molekül
angeordnet wurden. GAL4DNABD (SEQ ID NO: 41) und VP16AD (SEQ ID
NO: 45) wurden mit CfEcRDEF (SEQ ID NO: 3) am N- bzw. C-Terminus
fusioniert. Die Fusion wurde unter die Kontrolle eines SV40e-Promotors
(SEQ ID NO: 55) gestellt.
- 1.7 – VP16CfEcR:
Dieses Konstrukt wurde so hergestellt, dass CfEcRCDEF (SEQ ID NO:
1) mit VP16AD (SEQ ID NO: 45) fusioniert und unter die Kontrolle
eines SV40e-Promotors (SEQ ID NO: 55) gestellt wird. Sechs Ecdyson-Antwortelemente
(„EcRE"; SEQ ID NO: 59)
aus dem hsp27-Gen
wurden stromaufwärts des
Promotors und eines Luciferasegens (SEQ ID NO: 57) angeordnet. Dieser
Schalter verwendet mit größter Wahrscheinlichkeit
endogenes RXR.
- 1.8 – DmVgRXR:
Dieses System wurde bei der Invitrogen Corp., Carlsbad, Kalifornien,
erworben. Es umfasst einen Drosophila melanogaster EcR ("DmEcR") mit einem modifizierten
DNABD, fusioniert an VP16AD und gestellt unter die Kontrolle eines
CMV-Promotors (SEQ ID NO: 60). MmRXR voller Länge (SEQ ID NO: 53) wurde unter
die Kontrolle des RSV-Promotors (SEQ ID NO: 61) gestellt. Der Reporter, pIND(SP1)LacZ,
enthält
fünf Kopien
eines modifizierten Ecdyson-Antwortelements
(„EcRE", E/GRE), drei Kopien
eines SP1-Enhancers und einen minimalen Hitzeschockpromotor, die
alle stromaufwärts
des LacZ-Reportergens angeordnet wurden.
- 1.9 – CfVgRXR:
Dieses Beispiel wurde in derselben Weise hergestellt wie Schalter
1.8, mit der Ausnahme, dass DmEcR durch einen trunkierten CfEcR
ersetzt wurde, der eine partielle A/B-Domäne
und die vollständigen
CDEF-Domänen
[SEQ ID NO: 62 (Polynukleotid) und SEQ ID NO: 63 (Polypeptid)] umfasste.
- 1.10 – CfVgRXRdel:
Dieses Beispiel wurde in derselben Weise hergestellt wie Schalter
1.9, mit dem Unterschied, dass MmRXR (SEQ ID NO: 53) deletiert wurde.
-
Zelllinien:
Es wurden vier Zelllinien in diesen Versuchen verwendet: CHO, eine
Ovarialzelllinie aus dem Chinesischer Hamster Cricetulus griseus;
NIH3T3 (3T3) Maus (Mus musculus)-Zelllinie; 293 humane Homo sapiens
Nierenzelllinie, und CV1 Nierenzelllinie der afrikanischen grünen Meerkatze.
Die Zellen wurden in ihren entsprechenden Medien gehalten und wurden
subkultiviert, wenn sie 60% Konfluenz erreicht hatten. Man folgte
Standardverfahren für
die Kultur und Aufrechterhaltung der Zellen.
-
Transfektionen:
Mehrere kommerziell erhältliche
Lipofaktoren, ebenso wie Elektroporationsverfahren, wurden bewertet,
und die besten Bedingungen für
die Transfektion jeder Zelllinie wurden entwickelt. CHO-, NIH3T3-,
293- und CV1-Zellen wurden bis zu einer Konfluenz von 60% herangezogen.
DNAs, die den verschiedenen Schalterkonstrukten entsprechen, dargestellt
in den Beispielen 1.1 bis 1.10, wurden wie folgt in CHO-Zellen,
NIH3T3-Zellen, 293-Zellen oder CV1-Zellen transfiziert.
-
CHO-Zellen:
Die Zellen wurden geerntet, wenn sie 60–80% Konfluenz erreicht hatten,
und in 6- oder 12-
oder 24-Well-Platten mit 250.000, 100.000 oder 50.000 Zellen in
2,5, 1,0 bzw. 0,5 ml Wachstumsmedium mit 10% fetalem Rinderserum
ausplattiert. Am nächsten
Tag wurden die Zellen mit Wachstumsmedium gespült und für vier Stunden transfiziert.
LipofectAMINETM 2000 (Life Technologies
Inc.) wurde als das beste Transfektionsreagenz für diese Zellen ermittelt. Für 12 Well-Platten wurden 4 μl LipofectAMINETM 2000 mit 100 μl Wachstumsmedium gemischt.
Es wurden 1,0 μg
an Reporterkonstrukt und 0,25 μg
an Rezeptorkonstrukt(en) zu dem Transfektionsgemisch hinzugegeben.
Es wurde ein zweites Reporterkonstrukt hinzugegeben [pTKRL (Promega),
0,1 μg/Transfektionsgemisch],
dieses umfassend ein Renilla Luciferasegen (SEQ ID NO: 64), das funktionsfähig verbunden
mit und unter die Kontrolle eines konstitutiven Thymidinkinase (TK)-Promotors gestellt
war und für
die Normalisierung verwendet wurde. Der Inhalt des Transfektionsgemischs
wurde in einem Vortexmischer gemischt und für 30 min bei Raumtemperatur
stehen gelassen. Am Ende der Inkubation wurde das Transfektionsgemisch
zu den Zellen hinzugegeben, die in 400 μl Wachstumsmedium gehalten wurden.
Die Zellen wurden für
fünf Stunden
bei 37°C
und 5% CO2 gehalten. Am Ende der Inkubation
wurden 500 μl
Wachstumsmedium mit 20% FBS und entweder DMSO (Kontrolle) oder einer
DMSO-Lösung
mit geeigneten Liganden hinzugegeben, und die Zellen wurden bei
37°C und
5% CO2 für
24–48
h gehalten. Die Zellen wurden geerntet, und die Reporteraktivität wurde
untersucht. Die gleiche Prozedur erfolgte ebenso für die 6-
und 24-Well-Platten, mit dem Unterschied, dass alle Reagenzien für die 6-Well-Platten
verdoppelt und für
die 24-Well-Platten auf die Hälfte
reduziert wurden.
-
NIH3T3-Zellen:
SuperfectTM (Qiagen Inc.) wurde als das
beste Transfektionsreagenz für
die 3T3-Zellen ermittelt. Für
die 3T3-Zellen folgte man den gleichen Prozeduren, wie für die CHO-Zellen
beschrieben, ebenfalls mit zwei Modifikationen. Die Zellen wurden
ausplattiert, wenn sie 50% Konfluenz erreicht hatten. Es wurden
125.000 oder 50.000 oder 25.000 Zellen pro Well für die 6-,
12- bzw. 24-Well-Platten ausplattiert. Das Gal4EcR/VP16RXR und die
Reportervektor-DNAs wurden in NIH3T3-Zellen transfiziert und die
transfizierten Zellen wurden für
48 h in Medium herangezüchtet,
das PonA, MurA, N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-t-butylhydrazin oder
N-(3,4-(1,2-Ethylendioxy)-2-methylbenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin enthielt.
Die Ligandenbehandlungen erfolgten, wie im obigen Abschnitt für die CHO-Zellen beschrieben.
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293-Zellen:
LipofectAMINETM 2000 (Life Technologies)
wurde als das beste Lipofektionsmittel für die 293-Zellen ermittelt.
Die gleichen Prozeduren, die für
die CHO-Zellen beschrieben worden waren, wurden auch für die 293-Zellen
verfolgt, mit dem Unterschied, dass die Zellen in biobeschichtete
Platten plattiert wurden, um eine Verklumpung zu vermeiden. Die
Ligandenbehandlungen wurden durchgeführt, wie oben im Abschnitt
für die
CHO-Zellen beschrieben.
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CV1-Zellen:
LipofectAMINETM plus (Life Technologies)
wurde als das beste Lipofektionsmittel für die CV1-Zellen ermittelt.
Man folgte für
die CV1-Zellen der gleichen Prozedur wie für die NIH3T3-Zellen beschrieben.
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Liganden:
Ponasteron A und Muristeron A wurden bei der Sigma Chemical Company
erworben. Die zwei Nicht-Steroide N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-t-butylhydrazin bzw. N-(3,4-(1,2-Ethylendioxy)-2-methylbenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin sind
synthetisch stabile Ecdysteroide, die von der Rohm und Haas Company
synthetisiert werden. Alle Liganden wurden in DMSO gelöst, und
die Endkonzentration von DMSO wurde sowohl bei den Kontrollen als
auch bei den Behandlungen auf 0,1% gehalten.
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Reporter-Assays:
Die Zellen wurden 24–48
Stunden nach der Zugabe der Liganden geerntet. Es wurden 125, 250
oder 500 μl
an passivem Lysepuffer (Bestandteil des Dual-LuciferaseTM Reporterassay-Systems der
Promega Corporation) zu jedem Well von 6- bzw. 12- bzw. 24-Well-Platten hinzugegeben.
Die Platten wurden für
15 Minuten auf einem Rotationsschüttler platziert. Es wurden
zwanzig μl
an Lysat getestet. Die Luciferaseaktivität wurde unter Verwendung des
Dual-LuciferaseTM Reporterassay-Systems der Promega Corporation
nach Herstelleranweisung gemessen. β-Galactosidase wurde unter Verwendung
des Galacto-StarTM Assay-Kits von TROPIX
nach Herstelleranweisung gemessen. Alle Luciferase- und β-Galactosidase-Aktivitäten wurden
unter Verwendung von Renilla-Luciferase als Standard normalisiert.
Die Vervielfachung der Aktivitäten wurde
berechnet, indem man die normalisierten relativen Lichteinheiten
(„RLU") in mit Ligand behandelten
Zellen durch die normalisierten RLU in mit DMSO behandelten Zellen
(unbehandelte Kontrolle) dividierte.
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Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
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Tabelle
1 Transaktivierung
von Reportergenen durch verschiedene Schalter in den CHO-Zellen
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Tabelle
2 Transaktivierung
von Reportergenen durch verschiedene Schalter in den 3T3-Zellen
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Tabelle
3 Transaktivierung
von Reportergenen durch verschiedene Schalter in den 293-Zellen
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Tabelle
4 Transaktivierung
von Reportergenen durch verschiedene Schalter in den CV1-Zellen
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Tabelle
5 Transaktivierung
des Reportergens GAL4CfEcRDEF/VP16MmRXRDEF (Schalter 1.1) durch
Steroide und Nicht-Steroide in 3T3-Zellen
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Tabelle
6 Transaktivierung
des Reportergens GAL4MmRXRDEF/VP16CfEcRCDEF (Schalter 1.3) durch
Steroide und Nicht-Steroide in 3T3-Zellen
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Die
Ergebnisse der Anmelder zeigen, dass die nicht-steroidalen Ecdyson-Agonisten
N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin
und N'-(3,4-(1,2-Ethylendioxy)-2-methylbenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin
wirkungsstärkere
Aktivatoren bei CfEcR waren als im Vergleich dazu bei Drosophila
melanogaster EcR (DmEcR) (siehe Tabellen 1–4). Auch bei den getesteten
Säugerzelllinien
zeigte MmRXR als heterodimerer Partner für CfEcR eine bessere Leistung
als CfUSP (siehe Tabellen 1–4).
Zusätzlich
zeigte das induzierbare Genexpressionsmodulationssystem der Anmelder
eine bessere Leistung bei Verwendung von exogenem MmRXR als dann,
wenn das System sich nur auf die endogenen RXR-Spiegel stützte (siehe Tabellen 1–4).
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Die
Ergebnisse der Anmelder zeigen außerdem, dass bei einem CfEcR-basierten
induzierbaren Genexpressionssystem die nicht-steroidalen Ecdyson-Agonisten
die Reportergen-Expression
bei einer niedrigeren Konzentration induzierten (d.h. erhöhte Ligandenempfindlichkeit)
im Vergleich zu den Steroid-Liganden Ponasteron A und Muristeron
A (siehe Tabellen 5 und 6).
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Von
den 10 getesteten EcR-basierten Genschaltern zeigte der GAL4EcR/VP16RXR-Schalter
(Schalter 1.1) eine bessere Leistung als jeder andere Schalter in
allen vier untersuchten Zelllinien und war gegenüber Nicht-Steroiden empfindlicher
als gegenüber
Steroiden. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Anbringung
der Aktivierungsdomäne
(AD) und der DNA-Bindungsdomäne
(DNABD) an den jeweiligen zwei Partnern den Hintergrund reduzierte,
wenn man dies damit verglich, sowohl AD als auch DNABD zusammen
auf einem der zwei Partner anzuordnen. Somit wirkt ein Schalterformat,
bei dem AD und DNABD zwischen den zwei Partnern aufgeteilt werden
bei EcR-basierten Genschalteranwendungen gut.
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Zusätzlich zeigten
die MmRXR/EcR-basierten Schalter eine bessere Leistung als die CfUSP/EcR-basierten
Schalter, die in Abwesenheit von Ligand eine höhere Hintergrundaktivität aufweisen
als die MmRXR/EcR-Schalter.
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Schließlich war
der GAL4EcR/VP16RXR-Schalter (Schalter 1.1) empfindlicher gegenüber den Nicht-Steroid-Liganden
als gegenüber
den Steroid-Liganden (siehe Tabellen 5 und 6). Insbesondere initiierten die
Steroid-Liganden Transaktivierung bei Konzentrationen von 50 μM, wogegen
die Nicht-Steroid-Liganden eine
Transaktivierung bei einer Konzentration von weniger als 1 μM (submikromolar)
initiierten.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel beschreibt die von den Anmeldern durchgeführte weitere
Analyse der trunkierten EcR- und RXR-Polypeptide in dem verbesserten
EcR-basierten induzierbaren Genexpressionssystem der Erfindung.
Um die beste Kombination und Länge
von zwei Rezeptoren zu identifizieren, die einen Schalter ergeben mit
a) maximaler Induktion in Gegenwart von Ligand; b) minimalem Hintergrund
in Abwesenheit von Ligand; c) hochgradiger Empfindlichkeit gegenüber der
Ligandenkonzentration; und d) minimaler Quer-Interaktion zwischen
Liganden und Rezeptoren. Die Anmelder erstellten und analysierten
mehrere Trunkierungsmutanten der CfEcR- und MmRXR-Rezeptorpolypeptide
in NIH3T3-Zellen.
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Kurz
dargestellt, wurden Polynukleotide, die für EcR- oder RXR-Rezeptoren
codieren, an den Verbindungsstellen der Domänen A/B, C, D, E und F trunkiert
und entweder mit einem Polynukleotid für CfEcR (SEQ ID NO: 41) fusioniert,
das eine GAL4-DNA-Bindungsdomäne
codiert, oder mit einem Polynukleotid für MmRXR (SEQ ID NO: 45) fusioniert,
das eine VP16-Aktivierungsdomäne
codiert, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die resultierenden Rezeptortrunkierungs-/Fusions-Polypeptide wurden
in NIH3T3-Zellen untersucht. Das Plasmid pFRLUC (Stratagene), das
ein Luciferase-Polypeptid codiert, wurde als Reportergenkonstrukt
verwendet, und pTKRL (Promega), das ein Renilla-Luciferase-Polypeptid
unter der Kontrolle des konstitutiven TK-Promotors codiert, wurde
verwendet, um die Transfektionen gemäß obiger Beschreibung zu normalisieren.
Die Analyse wurde in Dreifachansätzen
durchgeführt,
und die mittleren Luciferase-Zählimpulse
wurden, wie oben beschrieben, bestimmt.
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Genexpressionskassetten,
die trunkierte Ecdysonrezeptor-Polypeptide codieren
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Genexpressionskassetten,
umfassend Polynukleotide, die entweder CfEcR-Polypeptide voller
Länge oder
trunkierte CfEcR-Polypeptide codieren, fusioniert mit einer GAL4
DNA-Bindungsdomäne
(SEQ ID NO: 41): GAL4CfEcRA/BCDEF (voll-langes CfEcRA/BCDEF; SEQ
ID NO: 49), GAL4CfEcRCDEF (CfEcRCDEF; SEQ ID NO: 1), GAL4CfEcRI/2CDEF
(CfEcRI/2CDEF; SEQ ID NO: 2), GAL4CfEcRDEF (CfEcRDEF; SEQ ID NO:
3), GAL4CfEcREF (CfEcREF; SEQ ID NO: 4), und GAL4CfEcRDE (CfEcRDE;
SEQ ID NO: 5) wurden zusammen mit VP16MmRXRDEF (konstruiert wie
in Beispiel 1.1; 11) oder VP16MmRXREF [konstruiert
wie in Beispiel 1.1, mit dem Unterschied, dass MmRXRDEF durch MmRXREF
(SEQ ID NO: 23) ersetzt wurde; 12]
und pFRLUc- und pTKRL-Plasmid-DNAs in NIH3T3-Zellen transfiziert.
Die transfizierten Zellen wurden in Gegenwart von 0, 1, 5 oder 25 μM an N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin
oder PonA für
48 h herangezogen. Die Zellen wurden geerntet, lysiert, und die
Aktivität des
Luciferase-Reporters wurde in den Zelllysaten gemessen. Es ist der
Gesamtwert der relativen Lichteinheiten der Fliegen-Luciferase dargestellt.
Die Zahl oben auf jedem Balken gibt an, wie hoch die maximale x-fache Induktion
für diese
Behandlung ist.
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Die
Ergebnisse der Anmelder zeigen, dass die EF-Domäne von MmRXR hinreichend ist
und eine bessere Leistung erbringt als die Domänen DEF dieses Rezeptors (siehe 11 und 12).
Die Anmelder haben außerdem
gezeigt, dass EcR/RXR-Rezeptorkombinationen im allgemeinen nicht
empfindlich gegenüber PonA
sind (siehe 11 und 12).
Wie in den 11 und 12 gezeigt,
zeigt das GAL4CfEcRCDEF-Hybridpolypeptid (SEQ ID NO: 7) eine bessere
Leistung als jedes andere CfEcR-Hybrid-Polypeptid.
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Genexpressionskassetten,
die trunkierte Retinoid X-Rezeptor-Polypeptide codieren
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Genexpressionskassetten
mit Konstrukten, umfassend Polynukleotide, die entweder für MmRXR-Polypeptide
voller Länge
oder für
trunkierte MmRXR-Polypeptide codieren, in Fusion mit einer VP16-Transaktivierungsdomäne (SEQ
ID NO: 45): VP16MmRXRA/BCDEF (voll-langes MmRXRA/BCDEF; SEQ ID NO:
53), VP16MmRXRCDEF (MmRXRCDEF; SEQ ID NO: 21), VP16MmRXRDEF (MmRXRDEF;
SEQ ID NO: 22), VP16MmRXREF (MmRXREF; SEQ ID NO: 23), VP16MmRXRBam-EF
("MmRXRBam-EF" oder "MmRXR-trunkiertes
EF"; SEQ ID NO:
24), und VP16MmRXRAF2del ("MmRXRAF2del" oder "MmRXR-E"; SEQ ID NO: 25)
wurden zusammen mit GAL4CfEcRCDEF (konstruiert wie in Beispiel 1.1; 13) oder GAL4CfEcRDEF [konstruiert wie in Beispiel
1.1, mit dem Unterschied, dass CfEcRCDEF durch CfEcRDEF (SEQ ID
NO: 3) ersetzt wurde; 14], pFRLUc- und pTKRL-Plasmid-DNAs
gemäß obiger
Beschreibung in NIH3T3-Zellen
transfiziert. Man ließ die
transfizierten Zellen n Gegenwart von 0, 1, 5 und 25 μM an N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin
oder PonA für
48 h wachsen. Die Zellen wurden geerntet und lysiert, und die Reporteraktivität wurde
in dem Zelllysat gemessen. Es ist der Gesamtwert der relativen Lichteinheiten
der Fliegen-Luciferase dargestellt. Die Zahl oben auf jedem Balken
gibt an, wie hoch die maximale x-fache Induktion für diese
Behandlung ist.
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Die
Ergebnisse der Anmelder zeigen, dass von allen getesteten Trunkierungen
von MmRXR der MmRXREF-Rezeptor der beste Partner für CfEcR
ist (13 und 14).
CfEcRCDEF zeigte bei Verwendung von MmRXREF eine bessere Induktion
als CfEcRDEF. Die Deletion von AF2 (abgekürzt mit „EF-AF2del") oder den Helizes 1–3 der E-Domäne (abgekürzt „EF-Bamdel") resultierte in
einem RXR-Rezeptor, der die Geninduktion und Ligandenempfindlichkeit
reduzierte, wenn eine Paarung entweder mit CfEcRCDEF (13) oder CfEcRDEF (14)
in NIH3T3-Zellen
erfolgte. Im allgemeinen war der auf CfEcR/RXR-basierende Schalter weit
empfindlicher gegenüber
dem Nicht-Steroid N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin als
gegenüber
dem Steroid PonA.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel beschreibt die von den Anmeldern durchgeführte weitere
Analyse der Genexpressionskassetten, die für trunkierte EcR- oder RXR-Rezeptorpolypeptide
codieren, die entweder die Ligandenbindungsaktivität oder die
Ligandenempfindlichkeit oder beide beeinflussen. Kurz dargestellt,
wurden sechs verschiedene Kombinationen chimärer Rezeptorpaare, konstruiert
wie in den Beispielen 1 und 2, in einem einzelnen Experiment in
NIH3T3-Zellen weiter analysiert. Diese sechs Kombinationen von Rezeptorpaaren
und ihre entsprechenden Probennummern sind in Tabelle 7 dargestellt.
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Tabelle
7: CfEcR-
und MmRXR-Trunkierungs-Rezeptor-Kombinationen in NIH3T3-Zellen
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Die
obigen Rezeptorkonstrukt-Paare wurden zusammen mit dem Reporter-Plasmid
pFRLuc in NIH3T3-Zellen transfiziert, wie oben beschrieben. Die
sechs CfEcR-Trunkierungs-Rezeptor-Kombinationen wurden zu zwei Gruppen
dupliziert und entweder mit Steroid (ungerade Nummern auf der x-Achse
von 15) oder mit Nicht-Steroid
(gerade Nummern auf der x-Achse von 15)
behandelt. Insbesondere wurden die Zellen in Medium herangezogen,
das 0, 1, 5 oder 25 μM
PonA (Steroid) oder N-(2-Ethyl-3-methoxybenzoyl)-N'-(3,5-dimethylbenzoyl)-N'-tert-butylhydrazin (Nicht-Steroid-Ligand)
enthielt. Die Reportergenaktivität
wurde gemessen und die Gesamt-RLU angezeigt. Die Zahl oben auf jedem
Balken gibt an, wie hoch die maximale x-fache Induktion für diese
Behandlung ist und ist der Mittelwert von drei Wiederholungen.
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Wie
in 15 gezeigt, waren die CfEcRCDEF/MmRXREF-Rezeptorkombinationen
die besten Schalterpaare sowohl in Begriffen der Gesamt-RLU als
auch der vielfachen Induktion (vergleiche Säulen 1–6 mit Säulen 7–12). Dies bestätigt die
früheren
Ergebnisse der Anmelder, wie beschrieben in 2 (11–14).
Die gleichen Genexpressionskassetten, die für die trunkierten EcR- und
RXR-Polypeptide codieren, wurden auch in der humanen Lungenkarzinomzelllinie
A549 (ATCC) getestet, und es wurden ähnliche Ergebnisse erhalten
(Daten nicht gezeigt).
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