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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
optisch aktivem 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons und N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinonen,
das/die als Zwischenverbindungen zur Herstellung von verschiedenen
pharmazeutischen Produkten nützlich
sind, worin ein Sauerstoffatom durch die Verwendung eines Biokatalysators
regio- und stereoselektiv
in die entsprechenden 2-Pyrrolidinone eingefügt wird.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Optisch
aktives 4-Hydroxy-2-pyrrolidinon und dessen N-substituierte Derivate sind als Zwischenverbindungen
zur Synthese von verschiedenen Arzneimitteln nützlich.
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In
der Praxis ist es häufig
vorteilhaft, optisch aktives 4-Hydroxy-2-pyrrolidinon
in seiner N-geschützten Form
zu verwenden.
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Es
ist bekannt, dass (S)- und (R)-4-Hydroxy-2-pyrrolidinon aus dem
korrespondierenden (R)-4-Chlor-3-hydroxybutanoat [Pellegata, R.
et al, Tetrahedron, 1985, 41, 5607] oder (S)-4-Tosyl-3-hydroxybutanoat
[Seiki, M. et al, Synthesis, 1999, 5, 745] durch Cyclisierung mit
Ammoniak hergestellt werden kann. Sie können auch durch direkte Cyclisierung
von (S)- oder (R)-4-Amino-3-hydroxybutanoat [Kobayashi, S., et al,
Synlett. 1999, S1, 909;
EP
0947505 A2 (6. Okt. 1999);
EP 0844242 A1 (27. Mai 1998);
JP 9031058 A2 (4. Feb. 1997)]
bzw. (S)- oder (R)-4-Azido-3-hydroxybutanoat [
JP 8119935 (14 Mai 1996);
EP 0844242 A1 (27. Mai
1998); WO 9636603 (21. Nov. 1996)] hergestellt werden. (S)- und
(R)-N-substituierte
4-Hydroxy-2-pyrrolidinone können
durch Cyclisierung von (R)- oder (S)-4-Halogen-3-hydroxybutanoat
mit Alkyl- oder Aralkylamin [
JP 7324071 A2 (12. Dez. 1995);
JP 1045360 A2 (17. Feb.
1989)] und durch direkte Cyclisierung von (S)- oder (R)-N- substituiertem
4-Amino-3-hydroxybuttersäure
oder -ester [
EP 0787718
A1 (6. Aug. 1997); Orena, M., et ai, J. Chem. Res. (S),
1990, 376; Srairi, D. et al, Bull. Sec. Chim. Fr., 1987, 2, 297–301], (S)-
oder (R)-N-substituiertem 4-Halogen-3-hydroxybutanonamid [
JP 8319271 A2 (3.
Dez. 1996)] bzw. (S)-4-Mesyl-3-benzyloxybutanonsäurebenzylamid [Inagaki, S.,
et al, Enantiomer, 1998, 3, 187] hergestellt werden. Jedoch weisen
alle derartigen Verfahren allgemeine Nachteile auf: (S)- und (R)-Vorläufer sind
nicht leicht verfügbar
und müssen in
mehrstufigen Reaktionen hergestellt werden; die Cyclisierungsverfahren
sind nicht effizient und erfordern spezielle Mittel.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinonen beinhaltet
die mehrstufige Reduktion von (S)-N-Benzyl-4-hydroxypyrrolidin-2,5-dion
[Huang, P. Q. et al, Tetrahedron: asymmetry, 1999, 10, 3309]. Diese
Synthese ist zur Herstellung von größeren Maßstäben nicht praktisch und erfordert
spezielle Reagenzien.
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(R)-N-substituiertes
4-Hydroxy-2-pyrrolidinon kann in mehreren Schritten aus dem teueren (2S,4R)-4-Hydroxyprolin
hergestellt werden [Haeusler, J. Monatsh. Chem. 1987, 118, 865].
Dieses Verfahren ist jedoch für
die industrielle Herstellung nicht geeignet.
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(R)-N-substituiertes
4-Hydroxy-2-pyrrolidinon kann auch durch Fotolyse von 5-Phenylmethyloxy-2-(1'-phenylethyl)-1-oxa-2-azaspiro[2,3]-hexan
hergestellt werden [Aube, J., et al, Syn. Commun. 1991; 21, 693].
Die Ausbeute ist gering (16%).
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Die
Auflösung
von racemischen 4-Hydroxy-2-pyrrolidinonen mit einer stereoselektiven
Esterase ist bekannt [
JP
10165195 A2 (23. Jun. 1998)]. Jedoch ist die Ausbeute gering,
und das Racemat muss in mehreren Schritten hergestellt werden.
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Bei
einem direkteren und wirtschaftlicheren Verfahren zum Herstellen
von optisch aktivem 4-Hydroxy-2-pyrrolidinon und dessen N-substituierten
Derivaten könnte
es sich um das regio- und stereoselektive Einbringen eines Sauerstoffatoms
in die korrespondierenden leicht verfügbaren 2-Pyrrolidinone handeln.
Jedoch ist diese Reaktion mit klassischen chemischen Synthesen nicht
möglich.
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In
dem einzigen Bericht über
eine enzymatische Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinonen [Srairi, D.,
et al, Bull. Sec. Chim. Fr. 1987, 297] wurde Beauveria sulfurescens
(ATCC 7159), ein bekannter Pilz, zur Biohydroxylierung zum Katalysieren
der Hydroxylierung von N-Benzoyl-2-pyrrolidinon und N-Phenylacetyl-2-pyrrolidinon
verwendet. Jedoch ist die Regio- und Stereoselektivität sehr schlecht.
In jedem Fall wurden mehrere Produkte gebildet, und N-Benzoyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon und
N-Phenylacetyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon wurden nur mit 21% bzw.
5% mit einem geringen Enantiomerenüberschuss (enantiomeric excess;
e.e.) gebildet. Des Weiteren ist die Produktkonzentration zu gering,
die Reaktion zu langsam und die Abtrennung des Produkts von dem
Biotransformationsgemisch schwierig. Dieses Verfahren ist zur Herstellung
des Produkts in großem Maßstab nicht
geeignet.
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Beschreibung
der Erfindung
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Hier
wurde ein Verfahren zur Herstellung eines optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons
oder eines N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons durch Hydroxylierung
eines korrespondierenden nicht hydroxylierten 2-Pyrrolidinons oder
N-substituierten 2-Pyrrolidinons unter Verwendung von Alkan abbauenden
Bakterien mit hydroxylierender Aktivität als Biokatalysatoren, um
regio- und stereoselektiv ein Sau erstoffatom in das korrespondierende
nicht hydroxylierte 2-Pyrrolidinon
oder N-substituierte 2-Pyrrolidinon einzubringen, entwickelt.
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Durch
die Verwendung eines miniaturisierten Durchmusterungssystems auf
der Basis einer Mikrotiterplatte fanden wir, dass viele Bakterien
die regio- und stereoselektive Einbringung eines Sauerstoffatoms
in 2-Pyrrolidinon oder N-substituierte
2-Pyrrolidinone unter Erhalt des/der korrespondierenden optisch
aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons oder N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone
katalysieren.
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In
einem in Beispiel 1 dargestellten typischen Durchmusterungsverfahren
ließ man
96 Alkan abbauende Stämme
auf dem Dampf eines Gemischs aus n-Hexan/n-Octan/n-Decan/n-Dodecan/n-Tetradecan (1:1:1:1:1)
in einem Mineralwachstumsmedium auf Agarbasis auf einer Mikrotiterplatte
für eine
Dauer von 3–6 Tagen
wachsen. Die Zellen wurden von jeder Mulde geerntet und in 150 μl 50 mM Phosphatpuffer
(pH = 7,2), enthaltend 1–2%
Glucose, in den Mulden einer Mikrotiterplatte resuspendiert. N-Benzyl-2-pyrrolidinon
(0,1–1,0 mM)
wurde zugesetzt und das Gemisch mit 200 UpM und bei 25°C für eine Dauer
von 2 Stunden geschüttelt. Die
Bildung von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
wurde durch Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC),
gekoppelt mit MS-Detektion, für
jede der Mulden bestimmt.
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Es
wurde gefunden, dass viele Alkane abbauende Bakterien die regio-
und stereoselektive Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinon oder N-substituierten
2-Pyrrolidinonen unter Erhalt des/der korrespondierenden optisch
aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons
oder N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone katalysieren können. Bevorzugte
Biokatalysatoren sind Bakterien, die 4–20 C-Atome enthaltende Alkane
abbauen können,
wie Bakterien, die n-Hexan, n-Heptan, n-Octan, n-Nonan, n-Decan, n-Undecan,
n-Dodecan, n-Tridecan oder n-Tetradecan abbauen. Beispiele für derartige
Biokatalysatoren sind die Isolate von Sphingomonas sp. HXN-200, HXN-100
und HXN-1500.
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Es
wurde auch gefunden, dass viele cyclische Kohlenwasserstoffe abbauende
Bakterien die regio- und stereoselektive Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinon
oder N-substituierten 2-Pyrrolidinonen
unter Erhalt des/der korrespondierenden optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons
oder N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone katalysieren können. Bevorzugte
Biokatalysatoren sind die Bakterien, die 4–20 C-Atome enthaltende cyclische
Verbindungen abbauen können,
wie die Bakterien, die Cyclopentan, Cyclohexan, Cycloheptan, Cyclooctan,
Cyclononan, Cyclodecan, Cycloundecan, Cyclododecan, Cyclotridecan
oder Cyclotetradecan abbauen.
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Es
wurde gefunden, dass viele Bakterien mit Alkanhydroxylase(n) die
regio- und stereoselektive Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinon oder
N- substituierten 2-Pyrrolidinonen unter Erhalt des/der korrespondierenden
optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons
oder N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone katalysieren können.
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Es
wurde gefunden, dass viele Bakterien, die Kohlenwasserstoffe oxidieren
können,
die regio- und stereoselektive Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinon
oder N-substituierten 2-Pyrrolidinonen unter Erhalt des/der korrespondierenden
optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons oder N-substituierten
4-Hydroxy-2-pyrrolidinone katalysieren können.
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Die
Biotransformation kann mit ruhenden Zellen, mit wachsenden Zellen
oder mit beiden als Biokatalysatoren durchgeführt werden.
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Die
Biotransformation kann auch mit rohen Zellextrakten als Biokatalysatoren
durchgeführt
werden.
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Die
Biokatalysatoren können
auf oder in einem wasserunlöslichen
Träger
oder Trägersystem
immobolisiert werden.
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Die
Biotransformation kann in wässrigem
Medium durchgeführt
werden. Sie kann auch in mehrphasigen Medien, die möglicherweise
zwei oder mehr von Folgendem enthalten: eine feste Phase, eine wässrige Phase,
eine organische Phase oder eine gasförmige Phase, durchgeführt werden.
Die organische Phase kann eines oder mehrere von Folgendem umfassen:
Alkane mit 5 oder mehr C-Atomen; Dialkylether mit 4 oder mehr C-Atomen;
Carbonsäureester
mit 3 oder mehr C-Atomen;
aromatische oder heteroaromatische Kohlenwasserstoffe mit 6 oder
mehr C-Atomen; oder alkylaromatische oder alkylheteroaromatische
Kohlenwasserstoffe mit 7 oder mehr C-Atomen. Ein Beispiel für ein geeignetes
organisches Lösungsmittel
ist Hexadecan.
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Die
enzymatischen Hydroxylierungen können
bei einer Temperatur von 5–50°C, vorzugsweise
bei 20–40°C durchgeführt werden,
obwohl dies kein entscheidender Parameter ist. Der Druck kann in
breiten Grenzen variieren. In der Praxis wird die Biotransformation
bei Atmosphärendruck
durchgeführt.
Der pH-Wert des Reaktionsmediums kann zwischen 4 und 10, vorzugsweise
zwischen 6 und 8 liegen.
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Das
Produkt kann durch chromatographische Techniken mit einem als Träger verwendeten
anorganischen, organischen oder synthetischen Adsorptionsmittel
abgetrennt werden. Bei den geeigneten Adsorptionsmitteln handelt
es sich z.B. um Aluminiumoxid und Silicagel. Das Produkt kann auch
durch Membranfiltration isoliert werden.
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Das
Produkt kann auch durch Extraktion abgetrennt werden, worin das
Substrat zuerst aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit wenig
polarem Lösungsmittel
gewonnen wird, das übrige
Reaktionsgemisch auf einen pH-Wert von 8 bis 12 eingestellt wird
und das Produkt mit mehr polarem Lösungs mittel heraus extrahiert
wird. Das geeignete verwendete Extraktionsmittel ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus: Alkanen mit 5 oder mehr C-Atomen; Alkylethern
mit 4 oder mehr C-Atomen; chlorhaltigen Alkanen mit 3 oder weniger
C-Atomen; Carbonsäureestern
mit 3 oder mehr C-Atomen; aromatischen oder heteroaromatischen Kohlenwasserstoffen
mir 6 oder mehr C-Atomen; alkylaromatischen oder alkylheteroaromatischen
Kohlenwasserstoffen mit 7 oder mehr C-Atomen. Beispiele für besonders geeignete Extraktionsmittel
sind Hexan und Ethylacetat als apolare bzw. polare Lösungsmittel.
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Es
wurde gefunden, dass das Produkt auch durch Festphasenextraktion
abgetrennt werden kann.
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Es
wurde gefunden, dass Sphingomonas sp. HXN-200 (isoliert von Plaggemeier,
Th.; Schmid, A.; Engesser, K. an der Universität von Stuttgart; in der Stammsammlung
des Instituts für
Biotechnologie, ETH Zürich)
ein ausgezeichneter Biokatalysator für die regio- und stereoselektive
Hydroxylierung von 2-Pyrrolidinon oder N- substituierten 2-Pyrrolidinonen
unter Erhalt des/der korrespondierenden optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinons
oder N-substituierten 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone
ist. Beispiele für
substituierte 4-Hydroxy-2-pyrrolidinone sind N-Benzyl-, N-tert-Butoxycarbonyl-,
N-Benzyloxycarbonyl-, N-Phenoxycarbonyl-, N-Benzoyl- und N-Tosyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinone.
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Die
Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 können in großem Maßstab hergestellt werden, indem man
sie in E2-Medium (Lageveen, R. G. et al, Appl. Environ. Microbiol.
1988, 54, 2924) entweder mit n-Octan als Kohlenstoffquelle oder
mit Glucose als Kohlenstoffquelle wachsen lässt, gefolgt von Induktion
des Alkanoxidationsystems mit Dicyclopropylketon (DCPK) oder n-Octan.
Die Zellen können
bei –80°C für mehrere
Monate aufbewahrt und wie normale chemische Reagenzien in einer
Bioumwandlung mit ruhenden Zellen verwendet und gehandhabt werden.
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Ein
typisches Verfahren zur Hydroxylierung von ruhenden Zellen ist in
Beispiel 2 dargestellt. N-Benzyl-2-pyrrolidinon (2–5 mM) wurde
zu 10 ml Zellsuspension (4,0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 in
50 mM K-Phosphatpuffer (pH = 8,0), enthaltend Glucose (0 oder 2%),
zugesetzt und das Gemisch bei 30°C
für eine Dauer
von 5 Stunden geschüttelt.
Die Reaktion wurde durch HPLC-Analyse verfolgt: Proben (0,10 ml)
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten direkt aus dem Reaktionsgemisch
entnommen, die Zellen durch Zentrifugation entfernt und die Überstände durch
analytische HPLC [Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm,
125 mm × 4
mm), Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 2:8, Fluss:
1,0 ml/Min., und UV-Detektion: 210, 225 und 254 nm] analysiert.
Retentionszeit von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon: 2,7 Min.;
Retentionszeit von N-Benzyl-2-pyrrolidinon: 8,1 Min.
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Ein
Verfahren für
eine Standardaufarbeitung wurde eingesetzt: Die Zellen wurden abzentrifugiert,
die Überstände auf
durch die Zugabe von KOH pH = 8–12
eingestellt, gefolgt von Extraktion mit Ethylacetat. Die organische
Phase wurde über
MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
abgedampft.
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Das
Produkt wurde durch Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,14, Ethylacetate/CHCl3 9/1) gereinigt.
Die Struktur wurde durch 1H- und 13C-NMR- und MS-Spektren identifiziert.
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Wie
in Tabelle 2 dargestellt, wurde durch die Hydroxylierung von N-Benzyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen (4,0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 in Gegenwart
von 2 Glucose N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon mit hoher Umwandlung
erhalten. 70% und 47% N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon wurden nach
5-stündiger
Hydroxylierung von 2 mM bzw. 5 mM N-Benzyl-2-pyrrolidinon gebildet.
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Die
Hydroxylierung von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon mit ruhenden
Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 wurde in Beispiel 3 dargestellt.
Die Bioumwandlung wurde mit 2–18
mM N-tert-Butoxycarbonylpyrrolidinon (Anm. d.Ü. N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon?)
in 10 ml Zellsuspension (4 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 in
50 mM K-Phosphatpuffer (pH = 8,0) in Gegenwart von Glucose (2%)
bei 30°C
für eine Dauer
von 5 Stunden durchgeführt.
Die Reaktion wurde durch HPLC-Analyse verfolgt, Proben wurden durch Entnehmen
von 0,10 ml des Reaktionsgemischs zu verschiedenen Zeitpunkten und
Abzentrifugieren der Zellen hergestellt.
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Retentionszeit
von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon: 2,7 Min.; Retentionszeit
von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon: 6,7 Min. [Säule: Hypersil
BDS-C18 (5 μm,
125 mm × 4
mm), Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 2:8, Fluss:
1,0 ml/Min., und UV-Detektion: 210, 225 und 254 nm].
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Wie
in Tabelle 3 dargestellt, wurde durch die Hydroxylierung von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon eine
hohe Umwandlung zu N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
erhalten. 80% Produkt wurden für die
Hydroxylierung von 2 mM für
eine Dauer von 5 Stunden gebildet. Die Hydroxylierung hängt nicht
stark von der Ausgangskonzentration des Substrats ab. Eine Hydroxylierung
von 18 mM N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
ergab 48% N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon. Die höchste Aktivität wurde
für die
Hydroxylierung von 14 mM Substrat erzielt: 10,7 U/g CDW. In diesem
Fall wurde eine 63%ige Umwandlung innerhalb von 5 Stunden erreicht.
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Es
wurde gefunden, dass eine Hydroxylierung in präparativem Maßstab leicht
in einem Schüttelkolben durchgeführt werden
kann. Beispiel 4 zeigt die Hydroxylierung von N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit
ruhenden Zellen von Sphingomonas sp. HXN- 200 in 50 ml 50 mM K-Phosphatpuffer
(pH = 8,0), enthaltend Glucose (2%), in einem Schüttelkolben
mit einem Volumen von 500 ml. Die Biotransformation wurde bei 200
UpM und 30°C für eine Dauer
von 5 Stunden durchgeführt.
Eine Hydroxylierung von 3 mM N-Benzyl-2-pyrrolidinonen mit 4,0 g/l
Zellsuspension bildete 66% (1,98 mM) N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon. Eine
Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,14, Ethylacetat/CHCl3 9:1)
ergab 55% (0,32 g/l) Rohprodukt als weißes Pulver.
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Es
wurde gefunden, dass die Produktkonzentration durch die Verwendung
einer höheren
Substratkonzentration und höheren
Zelldichte erhöht
werden kann. Wie in Tabelle 4 dargestellt, bildete die Hydroxylierung von
6,0 mM N-Benzyl-2-pyrrolidinon
mit 8,0 g/l Zellsuspension nach 5 Stunden 51 (3,06 mM) Produkt.
Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie
ergab 42% (0,48 g/l) Rohprodukt.
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Eine
Hydroxylierung von 6,0 mM N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit 10,0 g/l Zellsuspension
ergab nach 5 Stunden 75% (4,5 mM) Produkt. 68% (0,78 g/l) Rohprodukt
wurden isoliert.
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Der
e.e. von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon wurde durch analytische
HPLC mit einer chiralen Säule
[Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6
mm; Eluent: Hexan/Isopropanol (4:1); Fließgeschwindigkeit: 1,0 ml/Min.;
Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeiten: 20,3 Min. für die (S)-Form und 30,5 Min.
für die (R)-Form]
gemessen.
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Es
wurde gefunden, dass der e.e. von aus der Biohydroxylierung erhaltenem
N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon > 99,9%
e.e. (S) beträgt.
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Beispiel
5 zeigte die Herstellung von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
in einem Schüttelkolben
mit einem Volumen von 500 ml. Die Hydroxylierung von N-tert-Bu toxycarbonyl-2-pyrrolidinon
wurde mit ruhenden Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 in 50 ml
50 mM K-Phosphatpuffer (pH = 8,0), enthaltend Glucose (2%), bei
200 UpM und 30°C
für eine
Dauer von 5 Stunden durchgeführt.
Die Hydroxylierung von 14 mM N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit 4,0 g/l Zellsuspension bildete 48% (6,72 mM) N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,28, Ethylacetat) ergab 39% (1,10
g/l) Rohprodukt als weißes
Pulver.
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Es
wurde gefunden, dass die Konzentration von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
durch die Verwendung einer höheren
Zelldichte erhöht
werden kann. Eine Hydroxylierung von 14 mM N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit 8,0 g/l Zellsuspension für
eine Dauer von 5 Stunden führte
zu 66% (9,24 mM) des gewünschten
Produkts. Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie über Silicagel
ergab 46% (1,29 g/l) Rohprodukt als weißes Pulver.
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Es
wurde auch gefunden, dass die Konzentration von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon durch
die Verwendung noch höherer
Substrat- und Zellkonzentrationen weiter erhöht werden kann. Eine Hydroxylierung
von 20 mM N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit 10,0 g/l für
eine Dauer von 5 Stunden bildete 49% (9,8 mM) N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
Das Rohprodukt wurde mit einer Ausbeute von 42% (1,69 g/l) isoliert.
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Der
e.e. von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon wurde durch
analytische HPLC mit einer chiralen Säule [Chiralcel OB-H (Daicel),
250 mm × 4,6
mm; Eluent: Hexan/Isopropanol (7:1); Fließgeschwindigkeit: 0,5 ml/Min.;
Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeiten: 17,9 Min. für die (R)-Form und 22,6 Min. für die (S)-Form]
bestimmt. Das durch Biohydroxylierung erhaltene N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
wies einen e.e. von 90–92
(S) auf.
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Es
wurde gefunden, dass der e.e. von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
mit einer Ausbeute von 92 bis 99,9% (S) durch einfache Kristallisation
aus n-Hexan/Ethylacetat (2/1) zu einer Ausbeute von 82% leicht erhöht werden
kann.
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Es
wurde gefunden, dass die Herstellung von 4-Hydroxy-2-pyrrolidinonen leicht
in einem Bioreaktor durchgeführt
werden kann. Beispiel 6 zeigt die Herstellung von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
in einem Maßstab
von einem Liter in einem Bioreaktor. Die Hydroxylierung von N-Benzyl-2-pyrrolidinon (10,0
mM) mit einer Zellsuspension (10,0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200
in 1 l 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0), enthaltend Glucose (2%),
für eine
Dauer von 5 Stunden bildete 80% N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie über Silicagel
ergab 70% (1,408 g) reines (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon als weißes Pulver
mit einem e.e. von > 99,9%.
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In
Beispiel 7 wurde die Hydroxylierung von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon (14 mM)
mit einer Zellsuspension von Sphingomonas sp. HXN-200 von 10,2 g/l
in 1 l 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0) enthaltend Glucose (2%),
in einem Bioreaktor durchgeführt.
Eine 85%ige Umwandlung von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
wurde nach 5 Stunden erzielt. Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie
ergab 2,008 g (75%) reines N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
als weißes
Pulver mit einem e.e. von 90% (S).
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Eine
Biohydroxylierung mit wachsenden Zellen als Biokatalysator wurde
in Beispiel 8 dargestellt. Eine Hydroxylierung von N-Benzyl-2-pyrrolidinon
wurde mit wachsenden Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 in einem
Maßstab
von 1 Liter durchgeführt.
Man ließ die
Zellen in E2-Medium zu erst auf Glucose und dann auf n-Octan auf
eine Zelldichte von 6,2 g/l wachsen. N-Benzyl-2-pyrrolidinon (4,0
mM) wurde zugesetzt und das Gemisch bei 1536 UpM und 30°C unter Lufteinbringung
mit 2 l/Min. gerührt.
Während
der Bioumwandlung wurde weiterer n-Octandampf eingebracht, und man
ließ die
Zellen immer noch wachsen. Zusätzliches
Substrat wurde nach 1 Stunde (2,0 mM), 2 Stunden (2,0 mM) und 3
Stunden (2,0 mM) zugesetzt. Die Bioumwandlung wurde nach 4 Stunden
mit einer 84%igen Umwandlung zu N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon gestoppt. Eine Standardaufarbeitung
und Säulenchromatographie
ergab 76% (1,529 g) Rohprodukt als weißes Pulver mit einem e.e. von > 99.9% (S).
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Eine
Biohydroxylierung mit rohen Zellextrakten als Biokatalysator wurde
in Beispiel 9 dargestellt. Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 wurden
in 10 ml Tris-HCl-Puffer (pH = 7,5) auf eine Dichte von 20 g/l suspendiert.
Nach dreimaligem Durchlauf durch die French-Presse wurden die Zelldebris
und -membranen durch Zentrifugation bei 45.000 UpM für eine Dauer
von 45 Minuten unter Erhalt von löslichen zellfreien Extrakten, enthaltend
keine Membranproteine, entfernt. Diesen rohen zellfreien Extrakten
wurden NADH (2,0 mM) und N-Benzylpiperidin (2,0 mM) zugesetzt. Das
Gemisch wurde bei 200 UpM und 30°C
für eine
Dauer von 1 Stunde geschüttelt,
wodurch 80% (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidion mit > 99,9% erhalten wurden.
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Die
hier bereitgestellten spezifischen Beispiele dienen nur der Veranschaulichung
der Erfindung und sollen nicht als Beschränkung des Umfangs der Erfindung
angesehen werden.
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N-Substituiertes
4-Hydroxy-2-pyrrolidinon, das durch dieses Verfahren erhalten wurde,
kann durch Abspaltung von Schutzgruppen leicht zu 4-Hydroxy-2-pyrrolidinon
umgewandelt werden.
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Zusammenfassend
stellt die Erfindung hier ein nützliches Verfahren
zur Herstellung von optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinonen und N-substituiertem
4-Hydroxy-2-pyrrolidinon bereit.
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Beispiele
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Beispiel 1: Durchmustern
eines Biokatalysators zur Hydroxylierung von N-Benzyl-2-pyrrolidinon
unter Erhalt von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
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Man
ließ Alkan
abbauende Stämme
auf dem Dampf eines Gemischs aus n-Hexan/n-Octan/n-Decan/n-Dodecan/n-Tetradecan
(1:1:1:1:1) in Evans-Medium auf Agarbasis in den Mulden einer Mikrotiterplatte für eine Dauer
von 3–6
Tagen wachsen. Die Zellen jeder Mulde wurden geerntet und in 150 μl 50 mM Phosphatpuffer
(pH 0 7,2), enthaltend 100 mM Glucose, in den Mulden einer Mikrotiterplatte
resuspendiert. N-Benzyl-2-pyrrolidinon
wurde auf eine Endkonzentration von 150 μM zugesetzt. Das Gemisch wurde
bei 200 UpM und 25°C
für eine
Dauer von 2 Stunden geschüttelt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation der Mikrotiterplatte entfernt
und die Überstände durch
HPLC-MS auf die Bildung von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon analysiert.
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Bedingungen
für die
HPLC-MS-Analyse: C18-Vorsäuledes
Typs Nucleosil 100-5; Eluent: AIB 9416 von 0 bis 0,8 Min., Gradient
zu A/B 65135 bis 1,10 Min., NB 65135 von 1,10 bis 3,5 Min. (A: Acetonitril/10
mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0), 119, B: Acetonitril); Fluss mit 0,5
ml/Min.; MS-Detektion bei 176 und 192; Retentionszeit von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon: 0,7
Min.; Retentionszeit von N-Benzyl-2-pyrrolidinon: 2,0 Min. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle
1:
- 1 Stämme werden
durch die Verwendung von n-Hexan oder n-Octan als Kohlenstoffquelle
isoliert; alle Stämme befinden
sich in der Stammsammlung des Instituts für Biotechnologie, ETH, Zürich.
- 2 Die Aktivität wurde mit derjenigen von
Spinghomonas sp. HXN-200 verglichen.
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Beispiel 2: N-Benzyl-2-pyrrolidinon
unter Erhalt von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200
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Sphingomonas
sp. HXN-200 (isoliert von Plaggemeier, Th.; Schmid, A.; Engesser,
K. an der Universität
von Stuttgart; in der Stammsammlung des Instituts für Biotechnologie,
ETH Zürich)
wurden in 2 Liter E2-Medium mit dem Dampf von n-Oktan als Kohlenstoffquelle geimpft,
und man ließ sie
bei 30°C
wachsen, die Zellen wurden mit einer Zelldichte von 2–10 g/l
geerntet und bei –80°C aufbewahrt.
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N-Benzyl-2-pyrrolidinon
(2–5 mM)
wurde zu 10 ml Zellsuspension (4,0 g/l) von HXN-200 in 50 mM K-Phosphatpuffer
(pH 8,0), enthaltend Glucose (0 oder 2%), zugesetzt und das Gemisch
bei 30°C
für eine Dauer
von 5 Stunden geschüttelt.
Die Reaktion wurde durch analytische HPLC verfolgt: Proben wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten direkt aus dem Reaktionsgemisch entnommen,
die Zellen abzentrifugiert und die Überstände analysiert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgelistet. Tabelle
2
- 1Aktivität wurde über die
ersten 30 Minuten bestimmt.
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Bedingung
der analytischen HPLC: Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 2:8; Fließgeschwindigkeit:
1 ml/Min.; Detektionswellenlänge:
210, 225 und 254 nm. Retentionszeit von N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon:
2,7 Min.; Retentionszeit von N-Benzyl-2-pyrrolidinon: 8,1 Min.
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Das
Rohprodukt wurde durch Standardaufarbeitung erhalten: Die Zellen
wurden durch Zentrifugation entfernt, die Überstände durch Zugabe von KOH auf
einen pH-Wert von 8–12
eingestellt, gefolgt von Extraktion mit Ethylacetat. Die organische
Phase wurde über
MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
abgedampft.
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Das
Produkt wurde durch Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,14, Ethylacetat/CHCl3 9/1)
gereinigt und durch Vergleichen der MS-Spektren und NMR-Spektren
mit denjenigen der authentischen Verbindung als N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon identifiziert.
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Beispiel 3: Hydroxylierung
von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
unter Erhalt von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon mit ruhenden
Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200
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N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
(2–18
mM) wurde zu 10 ml Zellsuspension (4,0 g/l) von Sphingomonas sp.
HXN-200 in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0), enthaltend Glucose (0
oder 2%), zugesetzt und das Gemisch bei 30°C für eine Dauer von 5 Stunden
geschüttelt.
Die Reaktion wurde durch analytische HPLC verfolgt: Proben wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten direkt aus dem Reaktionsgemisch entnommen,
die Zellen abzentrifugiert und die Überstände analysiert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 aufgelistet. Tabelle
3:
- 1Die Aktivität wurde über die
ersten 30 Minuten bestimmt.
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Bedingung
der analytischen HPLC: Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm μ 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphat puffer (pH 7,0) 2:8; Fließgeschwindigkeit:
1 ml/Min.; Detektionswellenlänge:
210, 225 und 254 nm. Retentionszeit von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon:
2,7 Min.; Retentionszeit von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon:
6,7 Min.
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Das
Rohprodukt wurde durch Standardaufarbeitung erhalten: Die Zellen
wurden abzentrifugiert, die Überstände durch
Zugabe von KOH auf einen pH-Wert von 8–12 eingestellt, gefolgt von
Extraktion mit Ethylacetat. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
abgedampft.
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Das
Produkt wurde durch Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,28, Ethylacetat) gereinigt und durch
Vergleichen der MS-Spektren und NMR-Spektren mit denjenigen der
authentischen Verbindung als N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
identifiziert.
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Beispiel 4: Herstellung
von (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon durch Hydroxylierung von
N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit ruhenden Zellen von Sphingomonas sp.
HXN-200
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N-Benzyl-2-pyrrolidinon
(26,3 mg, 0,15 mmol) wurde zu 50 ml Zellsuspension (4,0 g/l) von
Sphingomonas sp. HXN-200 in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH = 8,0), enthaltend
Glucose (2%), in einem Schüttelkolben mit
einem Volumen von 500 ml zugesetzt. Das Gemisch wurde bei 200 UpM
und 30°C
geschüttelt
und die Bioumwandlung durch HPLC-Analyse verfolgt. Proben wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen (6 × 0,10 ml). Die Reaktion wurde
nach 5 Stunden mit 66%iger Umwandlung zu N-Benzyloxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
wie in Eintrag 1 von Tabelle 4 dargestellt gestoppt. Eine Standardaufarbeitung
und Säulenchromatographie über Silicagel
(Rf = 0,14, Ethylacetat/CHCl3 9:1)
ergab 55% (15,8 mg) N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
1H(CDCl3): δ 7,35–7,19 (m,
5H, aromatischer H), 4,52–4,38
(m, 3H, NCH2Ph, H-C(4)), 3,48 (dd, 1H, J
= 10,9 und 5,6 Hz, HA C(5)), 3,26 (s, br.,
1H, OH), 3,18 (dd, 1, H, J = 10,8 Hz, 2,0 Hz, HB-C(5)),
2,70 (dd, 1H, J = 17,4 Hz, 6,6 Hz, HA-C(3)),
2,43 ppm (dd, 1H, J = 17,3 Hz, 2,5 Hz, HB-C(3)).
13C NMR(CDCl3): δ 172,99 (s,
CO); 135,97 (s), 128,70 (d), 127,98 (d), 127,60 (d) (aromatischer
C); 64,27 (d, C-4); 55,71 (t, CH2Ph); 46,32
(t, C-5); 41,14 ppm (t, C-3).
MS: 192,1 (M+ +
1, 100), 174,1(9).
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Der
e.e. von N-Benzyl-4-hydroxypyrrolidon wurde durch analytische HPLC
mit einer chiralen Säule [Chiralpak
AS (Daicel), 250 mm × 4,6
mm; Eluent: Hexan/Isopropanol (4:1); Fließgeschwindigkeit: 1,0 ml/Min.; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 20,3 Min. für die (S)-Form und 30,5 Min.
für die
(R)-Form] gemessen. Der e.e. von erhaltenem N-Benzyl-9-hydroxy 2-pyrrolidinon
beträgt
hier > 99,9% (S).
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In
Eintrag 2 bildete die Hydroxylierung von 6 mM (52,5 mg) N-Benzyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen (8,0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 für eine Dauer
von 5 Stunden 51 N-Benzyl-9-hydroxy-2-pyrrolidinon. Eine Standardaufarbeitung
und Säulenchromatographie
ergab 42% (23,5 mg) N-Benzyl-4-hydroxy 2-pyrrolidinon
in > 99,9% (S).
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Eine
Hydroxylierung von 6 mM (52,5 mg) N-Benzyl-2-pyrroli dinon mit ruhenden
Zellen (10.0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 für eine Dauer von 5 Stunden
ergab, wie in Eintrag 3 dargestellt, eine 75%ige Umwandlung zu N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon.
Die reine Verbindung wurde in 68%iger (39,0 mg) Ausbeute mit > 99,9% (S) isoliert.
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Beispiel 5: Herstellung
von (S)-N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
durch Hydroxylierung von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200
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N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
(129,5 mg, 0,70 mmol) wurde zu 50 ml Zellsuspension (8,0 g/l) von
Sphingomonas sp. HXN-200 in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0), enthaltend
Glucose (2%), in einem Schüttelkolben
mit einem Volumen von 500 ml zugesetzt. Das Gemisch wurde bei 200
UpM und 30°C
geschüttelt
und die Bioumwandlung durch HPLC-Analyse von zu verschiedenen Zeitpunkten
entnommenen Proben(6 × 0,10
ml) verfolgt. Die Reaktion wurde nach 5 Stunden mit 66%iger Umwandlung
zu N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon gestoppt. Eine Standardaufarbeitung
und Säulenchromatographie über Silicagel (Rf = 0,28, Ethylacetat) ergab 46% (63,3 mg)
Rohprodukt. Das Ergebnis wurde in Eintrag 2 von Tabelle 5 dargestellt.
1H NMR (CDCl3): 4,47
(s, 1H, H-C(4)), 3,88 (dd, 1H, J = 11,9 Hz, 5,1 Hz, HA-C(5)),
3,77 (d, 1H, J = 11,8 Hz, HB-C(5)), 3,15 (s, 1H,
OH), 2,77 (dd, 1H, J = 17,7 und 6,1 Hz, HA-C(3)),
2,43 (d, 1H, J = 17,7 Hz, HB-C(3)), 1,52 ppm
(s, 9H, 3CH3).
13C
NMR (CDCl3): δ 172,8 (s, COO); 150,05 (s;
CO); 83,19 (s, C(CH3)3);
63,03 (d, C-4); 55,31 (t, C-5); 42,71 (t, C-3); 28,03 ppm (q, CH3).
MS:
202 (M+ + 1, 2), 146,0 (100), 128,0 (13),
113,0 (12), 102,1 (81).
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Der
e.e. von N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon wurde durch
analytische HPLC mit einer chiralen Säule [Chiralcel OB-H (Daicel),
250 mm × 4,6
mm; Eluent: Hexan/Isopropanol (7:1); Fließgeschwindigkeit: 0,5 ml/Min.;
Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeiten: 17,9 Min. für die (R)-Form und 22,6 Min. für die (S)-Form]
gemessen. Das Produkt wies einen e.e von 92% (S) auf.
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Eine
Hydroxylierung von 14 mM (129,5 mg) N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen (4,0 g/l) von Sphingomonas sp. HXN-200 für eine Dauer
von 5 Stunden ergab eine 48%ige Umwandlung zu N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon. Das
reine Produkt wurde mit einer Ausbeute von 39% (54,6 mg) mit einem
e.e. von 90% (S) erhalten. Die Ergebnisse sind in Eintrag 1 von
Tabelle 5 zusammengefasst.
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Eine
Hydroxylierung von 20 mM (185,0 mg) N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen (10,0 g/l) von HXN-200 für eine Dauer von 5 Stunden
bildete 49% N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon,
das mit einer Ausbeute von 42% (84,2 mg) mit einem e.e. von 90%
(S), wie in Eintrag 3 von Tabelle 5 dargestellt, isoliert wurde.
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Erhöhung des e.e. von (S)-N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon durch
Kristallisation
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Dass
Biohydroxylierungsprodukt (S)-N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
(92%iger e.e., 26,3 mg) wurde in 1,5 ml n-Hexan/Ethylacetat (2/1)
gelöst
und bei 0°C
für eine
Dauer von 24 Stunden kristallisiert. Eine Filtration ergab 21, 6
mg (82%) der Kristalle von reinem Produkt mit einem e.e. von 99,9%
(S).
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Beispiel 6: Herstellung
von (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon durch Hydroxylierung von
N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit ruhenden Zellen (10,0 g/l) von Sphingomonas
sp. HXN-200 in einem
Bioreaktor.
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N-Benzyl-2-pyrrolidinon
(1,852 g, 10,0 mmol) wurde einer Zellsuspension (10,0 g/l) von Sphingomonas
sp. HXN-200 in 1 Liter 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0), enthaltend
Glucose (2% G/V), in einem Bioreaktor mit einem Volumen von 3 Liter
zugesetzt, das Gemisch bei 1500 UpM und 30°C unter Lufteinbringung mit
2 l/Min. gerührt.
Die Biotransformation wurde nach 5 Stunden mit einer 80%igen Umwandlung
zu N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
gestoppt. Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie über Silicagel (Rf = 0,14, Ethylacetat/CHCl3 9:1)
ergab 1,408 g (70%) Rohprodukt als weißes Pulver mit einem e.e. von > 99,9% (S).
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Beispiel 7: Herstellung
von (S)-N-tert-Butoxycarbonyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon
durch Hydroxylierung von N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
mit ruhenden Zellen (10,2 g) von Sphingomonas sp. HXN-200 in einem Bioreaktor.
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N-tert-Butoxycarbonyl-2-pyrrolidinon
(2,453 g, 10 mmol) wurde einer Zellsuspension (10,2 g/l) von Sphingomonas
sp. HXN-200 in 1 Liter 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 8,0), enthaltend
Glucose (2% G/V), in einem Bioreaktor mit einem Volumen von 3 Liter
zugesetzt, das Gemisch bei 1500 UpM und 30°C unter Lufteinbringung mit
2 l/Min. gerührt.
Die Biotransformation wurde nach 5 Stunden mit einer 85%igen Umwandlung
zu N-tertButoxycarbonyl-2-pyrrolidinon gestoppt. Eine Standardaufarbeitung
und Säulenchromatographie über Silicagel
(Rt = 0,128, Ethylacetat/CHCl3 9:1)
ergab 2,008 g (75%) Rohprodukt als weißes Pulver mit einem e.e. von
90% (S).
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Beispiel 8: Herstellung
von (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinoe durch Hydroxylierung von
N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit wachsenden Zellen von Sphingomonas sp.
HXN-200 in einem Bioreaktor.
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Man
ließ die
Zellen von Sphingomonas sp. HXN-200 in 1 Liter E2-Medium zuerst
auf Glucose und dann auf n-Octan auf eine Zelldichte von 6,2 g/l
wachsen. N-Benzyl-2-pyrrolidinon (0,741 g, 4,0 mmol) wurde zugesetzt
und das Gemisch bei 1536 UpM und 30°C mit Lufteinbringung mit 2
Liter/Min gerührt.
Während
der Bioumwandlung wurde immer noch n-Octandampf eingebracht, und man ließ die Zellen
immer noch wachsen. Zusätzliches
Substrat wurde nach 1 Stunde (0,370 g, 2,0 mmol), 2 Stunden (0,370
g, 2,0 mmol) und 3 Stunden (0,370 g, 2,0 mmol) zugesetzt. Die Reaktion
wurde durch analytische HPLC verfolgt und nach 4 Stunden mit einer
83%igen Umwandlung zu N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon gestoppt.
Eine Standardaufarbeitung und Säulenchromatographie
ergab 1,529 g (76%) reines Produkt mit einem e.e. von > 99,9% (S).
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Beispiel 9: Herstellung
von (S)-N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon durch Hydroxylierung von
N-Benzyl-2-pyrrolidinon mit zellfreiem Extrakt von Sphingomonas
sp. HXN-200
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Zellen
von HXN-200 wurden in 10 ml Tris-HCl-Puffer (pH = 7,5) auf eine
Dichte von 20 g/l suspendiert. Nach dreimaligem Durchleiten durch
die French-Presse wurde die Zelldebris durch Zentrifugation bei
45.000 UpM (Rotortyp 50.2 Ti) für
eine Dauer von 45 Minuten unter Erhalt von löslichen zellfreien Extrakten,
enthaltend keine Membranproteine, entfernt. Diesen zellfreien Extrakten
wurden NADH (40 μl
500 mM wässrige
Lösung
0,02 mmol) und N-Benzyl-2-pyrrolidinon (3,7 mg, 0,02 mmol) zugesetzt.
Das Gemisch wurde bei 200 UpM und 30°C für eine Dauer von 1 Stunde geschüttelt und
ergab 80% N-Benzyl-4-hydroxy-2-pyrrolidinon mit einem e.e. von > 99,9% (S).