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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die enzymatische Umwandlung
von Stärke.
Stärke wird
zu einem Produkt mit einer gewünschten
und stabilen Endviskosität
enzymatisch hydrolysiert. Die stabile Endviskosität wird durch
Beenden der enzymatischen Aktivität durch Erhitzen des Produktes
in Gegenwart von Natriumperborat erhalten. Spezieller bezieht sich
die Erfindung auf ein Produkt, umfassend Stärke und Natriumperborat. Die
Zugabe des Perborats zu dem Stärkepulver
macht die anschließende
enzymatische Umwandlung von Stärke
mit alpha-Amylase und die Beendigung der Reaktion viel leichter.
Das Verfahren führt
zu einer Stärkepaste
mit einer stabilen Endviskosität.
Das Produkt wird vorzugsweise in der Papier- und Wellpapierindustrie, speziell
bei der Papieroberflächenleimung
und/oder Beschichtung, verwendet.
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Hintergrund
der Erfindung
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Stärke ist
ein Kohlenhydrat, das in Mais, Tapioka, Kartoffel und den meisten
anderen Pflanzen aus Dextroseeinheiten synthetisiert wird. Das Polymer
existiert in zwei Formen: einer linearen Struktur von etwa 500 Einheiten,
Amylose, und einer verzweigten Struktur von mehreren tausend Einheiten, Amylopectin.
Die relativen Mengen von Amylose und Amylopectin unterscheiden sich
zwischen unterschiedlichen Typen von Pflanzen. Die lineare Amylose
bildet 27% der normalen Maisstärke,
das verzweigte Amylopectin macht die restlichen 73% aus. Einige
Maisspezies sind hinsichtlich ihres hohen Amylosegehalts ausgewählt worden,
sie enthalten bis zu 70% Amylose.
- – Stärke, Stärkederivate
und modifizierte Stärken fanden
eine große
Anzahl an Anwendungen in verschiedenen Gebieten, wie Lebensmittel,
Futter, Reinigungsmittel, Pharmazie und Papier- und Wellpapierindustrie.
- – In
dem Gebiet der Wellpappeklebstoffe sind flüssige Gemische aus Stärke und
Natriumperborat bekannt.
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JP 56129278 (Derwent Abstract)
beschreibt Klebstoffe, enthaltend Stärke, Natriumperborat, Wasser
und Natriumhydroxid. Diese Klebstoffe weisen niedrige Viskosität und hohe
schnelle Haftung auf.
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EP 0 049 009 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Stärkeleim aus Stärke, insbesondere natürlicher
Stärke,
wovon ein Teil der Stärke
in Wasser in einem alkalischen Medium gelatiniert wird, gegebenenfalls
gefolgt von der Zugabe von Additiven, wie Borchemikalien. Der Trockenmaterialgehalt
von Stärke
beträgt
20 bis 45 Gew.-% und Additive wie Natriumperborat werden zugegeben.
Stark bevorzugt ist Natriumperborat zusammen mit einem Kupfersulfatkatalysator.
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Der
Grundzweck für
die Verwendung von Stärke
in der Papierveredlungsindustrie ist, die Pigmentteilchen miteinander
und an das Papiersubstrat zu binden. Um diese Haftwirkung von Stärke zu erreichen,
muß die
Stärke
gelatinisiert werden. Das übliche
Verfahren, die Stärke
zu gelatinisieren, ist, die aufgeschlämmte Stärke über der Temperatur, die für die Gelatinisierung
erforderlich ist, zu erhitzen. Unter diesen Bedingungen quellen
die Körnchen,
und es werden Fragmente gebildet, was zu einer kolloiden Dispersion
führt,
die dann als ein Haftmittel fungiert.
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Wenn
natürliche
Stärke
in dieser Weise einfach gekocht wird, ist das resultierende Haftmittel
viel zu viskos, um die Wassergleichgewichtserfordernisse, die für Beschichtungsformulierungen
mit hohem Feststoffgehalt benötigt
werden, zu erfüllen.
Die so hergestellte Stärke
ist für
Auftragungen zu viskos und zeigt ein sehr hohes Rückfallverhalten.
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Die
Endviskosität
der Stärke
kann durch chemische oder thermische Behandlung der Stärke vor der
Verwendung beeinflußt
werden. In Abhängigkeit der
gewünschten
Eigenschaften kann eine Vielzahl von chemischen Verfah ren durch
den Stärkelieferanten
verwendet werden, um das trockene Stärkeprodukt zu modifizieren.
Alternativ kann der Verbraucher ein geeignetes Umwandlungsverfahren
einsetzen (beispielsweise Enzym, thermisch, thermisch/chemisch),
wenn die Leimlösung
hergestellt wird. Das Stärkekochverfahren
kann entweder diskontinuierlich oder kontinuierlich sein.
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Im
allgemeinen wird für
die enzymatische Umwandlung von natürlicher Stärke die alpha-Amylase als das
bevorzugte hydrolytische Enzym verwendet. Durch Variieren der Menge
an Enzym, der Reaktionszeit oder der Temperatur können unterschiedliche
Endviskositäten
erhalten werden.
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Wenn
die gewünschte
Viskosität
erreicht worden ist, sollte die Reaktion gestoppt werden. Dies kann
durch Erhöhen
der Temperatur auf einen Wert, bei dem das Enzym inaktiviert wird,
durchgeführt werden.
Dies erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von höher als
95°C für die alpha-Amylasen,
die bei der Stärkeumwandlung
eingesetzt werden. Da bei ziemlich erhöhten Höhen diese Temperatur in den Behältern bei
Umgebungstemperatur nicht erreicht werden kann, kann es wünschenswert
sein, den anderen Weg der Inaktivierung von Enzymen, d. h. durch
Zugabe von Chemikalien, zu verwenden.
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Die
Chemikalien, die für
diese Anwendung verwendet werden können, sind Kupfersulfat, Natriumphosphat
und Zink-enthaltende Verbindungen. Um die Reaktion nicht zu beeinflussen,
werden diese und ähnliche
Verbindungen am Ende der enzymatischen Umwandlung, die in der Aufschlämmung erfolgt,
zugegeben. Die Inaktivierung des Enzyms durch die Metallionen wird
im allgemeinen mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Temperatur durchgeführt.
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Die
Verbindungen, die Schwermetalle enthalten, sind aufgrund der Umwelteinschränkungen nicht
länger
für diesen
Zweck anwendbar. Außerdem befassen
sich die Papierhersteller mit dem Problem der Zugabe der Chemikalien
in einer kontrollierten und dosierten Weise. Dies erfordert zusätzliche
Investition, Arbeitskraft und Erhaltung.
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Eine
weitere Alternative würde
die Veränderung
des pHs sein, um die Enzyme zu inaktivieren. Jedoch würde dies
eine weitere Zugabe von neutralisierenden oder puffernden Verbindungen
erfordern, da andernfalls die Qualität der Stärkepaste Probleme verursachen
würde,
wenn sie in dem Papierherstellungsverfahren verwendet wird.
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Wir
fanden nun heraus, daß eine
gewünschte
und stabile Stärkeendviskosität erhalten
werden kann, die unter allen Umgebungsdruckbedingungen arbeitet
und die Zugabe von Inaktivierungschemikalien durch den Papierhersteller
nicht erforderlich macht. Außerdem
erfordert das erfindungsgemäße Verfahren
keine Zugabe von Chemikalien, die nicht umweltfreundlich sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart eine Trockenzusammensetzung, umfassend
natürliche
Stärke
und Natriumperborat. Das Natriumperborat liegt in einer Menge von
0,1 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-% vor. Die Zusammensetzung
ist für
die Herstellung von viskositätsstabiler
Stärke
durch enzymatische Hydrolyse der Stärke geeignet.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart außerdem ein Verfahren zur Herstellung
von viskositätsstabiler
Stärke,
wobei eine Zusammensetzung verwendet wird, die natürliche Stärke und
Perborat enthält. Das
Verfahren umfaßt
die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer
Aufschlämmung
mit einer Konzentration von 25 bis 38% Feststoffen, bevorzugt 35%
Feststoffen, enthaltend natürliche
Stärke
und 0,1 bis 0,5 Gew.-% Natriumperborat, basierend auf natürlicher
Stärke,
- b) Zugeben einer wirksamen Menge an hydrolytischem Enzym zu
der Aufschlämmung,
- c) Erwärmen
der Aufschlämmung
auf eine Temperatur zwischen 65 und 80°C,
- d) Halten der Aufschlämmung
bei der Temperatur zwischen 65 und 80°C bis eine gewünschte Endviskosität erreicht
ist,
- e) weitere Erhöhung
der Temperatur auf einen Wert, der zur Enzyminaktivierung führt, und
gegebenenfalls
- f) Abkühlenlassen
der Stärkeaufschlämmung.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren, worin
das hydrolytische Enzym alpha-Amylase
ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer
Aufschlämmung
mit einer Konzentration von 25 bis 38% Feststoffen, bevorzugt 35
Feststoffen, enthaltend natürliche
Stärke
und 0,1 bis 0,5 Gew.-% Natriumperborat, basierend auf natürlicher
Stärke,
- b) Zugeben von 0,01 bis 0,1% alpha-Amylase zu der Aufschlämmung,
- c) Erwärmen
der Aufschlämmung
auf eine Temperatur zwischen 65 und 80°C,
- d) Halten der Aufschlämmung
bei der Temperatur zwischen 65 und 80°C bis eine gewünschte Endviskosität erreicht
ist,
- e) weitere Erhöhung
der Temperatur auf 85°C,
bevorzugt 90°C,
stärker
bevorzugt 95°C,
was zur alpha-Amylaseinaktivierung
führt,
und gegebenenfalls
- f) Abkühlenlassen
der Stärkeaufschlämmung.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur
Inaktivierung hydrolytischer Enzyme, bevorzugt alpha-Amylase, in
einer Stärkeaufschlämmung durch
Natriumperborat, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumperborat zu natürlicher
Stärke
zugegeben wird, und die Temperatur auf einen Wert erhöht wird,
der zur Enzyminaktivierung führt.
- – Außerdem bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Inaktivierung
hydrolytischer Enzyme, wobei die Temperatur auf 85°C, vorzugsweise
auf 90°C,
stärker
bevorzugt auf 95°C
erhöht
wird.
- – Die
viskositätsstabile
Stärke,
die gemäß dem neuen
Verfahren erhalten wurde, kann für
Oberflächenanwendungen
und/oder Veredelungen von Papier verwendet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Brabender-Kurven bei einem
gegebenen Temperaturprofil von 3 Proben darstellt. Kurve 1 ist das
Brabender-Profil einer Stärkeaufschlämmung, erhalten nach
der Behandlung mit 0,03% Enzym ohne Zugabe von Natriumperborat.
Kurve 2 ist das Brabender-Profil einer Stärkeaufschlämmung, erhalten nach der Behandlung
mit 0,03% Enzym, worin 0,38% Natriumperborat am Ende des Experiments
zugegeben wird (konventionelles Verfahren). Kurve 3 ist ein Brabender-Profil
einer Stärkeaufschlämmung, erhalten
nach der Behandlung mit 0,03% Enzym und 0,38% Natriumperborat (zugegeben
zu Beginn – vorliegendes
offenbartes Verfahren). Kurve 1 zeigt die Instabilität der Viskosität der so
erhaltenen Stärke.
Kurven 2 und 3 zeigen, daß die
so erhaltenen Stärken
eine stabile Endviskosität
aufweisen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Erhaltung einer
gewünschten
und stabilen Stärkeendviskosität, die unter
allen Umgebungsdruckbedingungen arbeitet, und keine Zugabe von Chemikalien,
um die Enzymaktivität
zu halten, durch den Papierhersteller erforderlich macht. Außerdem erfordert
das erfindungsgemäße Verfahren keine
Zugabe von Chemikalien, die nicht umweltfreundlich sind.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart eine Trockenzusammensetzung, die
eine natürliche
Stärke und
Natriumperborat umfaßt.
Das Gemisch aus natürlicher
Stärke
und Natriumperborat ist trocken, was den Versand und die Lagerung
leichter macht. Außerdem
ist dieses Trockengemisch stabil und in der Trockenzusammensetzung
reagiert Natriumperborat nicht mit der natürlichen Stärke.
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Das
Trockengemisch aus Stärke/Perborat wird
bei dem Papierhersteller gelagert, bis es verwendet wird. Der Papierhersteller
benötigt
selbst keine zusätzliche
Dosierungsanlage in dem Deaktivierungsverfahren, und er hat keine
Schwierigkeiten beim Dosieren der wirksamen Menge an Natriumperborat
in einer kontrollierten und dosierten Weise. Das Natriumperborat
liegt bereits in der Trockenzusammensetzung in solch einer Menge
vor, die ausreichend ist, das Enzym, das für die enzymatische Umwandlung
verwendet wird, zu inaktivieren. Der Papierhersteller muß nur die
Trockenzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zu dem Verfahren zur
Erhaltung einer gewünschten
und stabilen Stärkeendviskosität hinzufügen.
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Das
Perborat wird dem Enzymumwandlungsverfahren aus zwei Gründen zugefügt. Zunächst inaktiviert
es über
eine Radikaloxidationsreaktion das Enzym, wodurch die Reduktion
in der Stärkeviskosität gehalten
wird. Zweitens erhöht
es den pH der Stärkepaste,
was jedes Risiko verhindert, daß die
Paste dicke Beschichtungsmischungen infolge des Säureschockmechanismus
verursacht, wenn sie mit Pigmentaufschlämmungen gemischt wird.
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Die
natürliche
Stärke
ist im Prinzip jeder Typ von Stärke,
der kommerziell erhältlich
ist. Weizen-, Kartoffel-, Tapioka-, Erbsen- und Maisstärke kann verwendet
werden. Die Merkmale der hydrolytischen Enzyme in Verwendung für die Stärkehydrolyse
unterscheiden sich in bezug auf die erforderliche Inaktivierungstemperatur.
Die Enzyme, die für
die Maisstärkeumwandlung
verwendet werden, erfordern eine höhere Deaktivierungstemperatur,
und deshalb wird das erfindungsgemäße Verfahren besonders nützlich sein,
wenn Maisstärke
verwendet wird. Das vorliegende Verfahren ermöglicht das Arbeiten bei allen
Umgebungsdruckbedingungen ebenso zur Deaktivierung von hydrolytischen
Enzymen, die normalerweise höhere
Deaktivierungstemperaturen benötigen.
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Eine
geeignete Menge an Natriumperborat ist 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt
0,1 bis 0,5 Gew.-%.
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Bei
den Anlagen des Papierherstellers wird das Stärke/Perborat-Gemisch (Trockenzusammensetzung)
zunächst
auf einen bestimmten Trockenfeststoffgehalt gelöst, und der pH wird auf einen
Wert eingestellt, bei dem die enzymatische Umwandlung stattfindet.
Die optimalen pH-Werte für
die enzymatische Umwandlung werden durch den Enzymlieferanten angegeben
und liegen im allgemeinen zwischen 6,5 und 7,5. Ein pH zwischen
6,6 und 7,0 ist am stärksten
bevorzugt.
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Die
Stärkefeststoffe,
bei denen die enzymatische Umwandlung durchgeführt wird, werden durch die
Gesamtfeststoffe der Beschichtungsformel bestimmt. Die Niveaus,
die für
die Enzymumwandlung für
Beschichtungsbindemittel verwendet werden, liegen zwischen 25% und
38% Stärke,
wobei ein großer Teil
der Mühlen
bei rund 35% Feststoffen betrieben wird. Niedrigere Stärkefeststoffe
werden zur Auftragung als Oberflächenleim
verwendet.
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Zu
dieser Stärkeaufschlämmung wird
eine wirksame Menge an hydrolytischem Enzym, vorzugsweise alpha-Amylase zugegeben.
Alpha-Amylasen sind von unterschiedlichen Herstellern unter unterschiedlichen
Markennamen erhältlich.
Jeder Hersteller stellt Enzyme bei seinem eigenen Niveau an enzymatischer
Aktivität
pro Gewichtseinheit oder im Fall von flüssigen Enzymen pro Volumeneinheit
her. Deshalb muß das
Enzym vor der Wahl der Menge, die zur Verwendung erforderlich ist,
getestet werden. Außerdem
wird die Feststoffkonzentration und Temperatur ebenso die Leistung
beeinflussen und muß ebenso
getestet werden. Typische Dosierungsniveaus an Enzym liegen zwischen
0,01 und 0,1% auf Stärketrockenbasis.
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Nach
der Zugabe des Enzyms wird die Temperatur der Aufschlämmung erhöht und ein
spezieller Zeit-Temperatur-Kreislauf
folgt. Der Zeit-Temperatur-Verfahrenskreislauf ist die Grundlage
für eine
erfolgreiche enzymatische Umwandlung, die zu einer umgewandelten
Stärke
mit einer stabilen und vorbestimmten Endviskosität führt. Zunächst wird die Aufschlämmung erhitzt,
um die Umwandlungstemperatur zu erreichen. Die Erwärmungsgeschwindigkeit muß kontrolliert
werden, um sicherzustellen, daß das Erhitzen
sogar ohne Erzeugen von heißen
oder kalten Flächen
erfolgt, was Veränderungen
in dem Endprodukt verursachen würde.
Im allgemeinen wird die Temperatur auf einen Wert zwischen 65 und
80°C erhöht. Diese
Temperatur wird aufrechterhalten, bis die gewünschte Viskosität erreicht
wird. Die Zeit, um diese zu erreichen, liegt zwischen 15 min und
75 min. Vorzugsweise liegt sie zwischen 20 und 40 min. Manchmal
ist es bevorzugt, die Umwandlung bei zwei unterschiedlichen Temperaturen
durchzuführen. Nach
einiger Zeit wird bei einer ersten Umwandlungstemperatur die Aufschlämmung erhitzt,
und die Umwandlung kann bei einer höheren Temperatur verlaufen.
Wenn die Endviskosität
erreicht ist, wird die Temperatur weiter auf einen Wert erhöht, der
das Enzym inaktivieren kann. Diese Temperatur liegt im allgemeinen
zwischen 90 und 100°C.
Tatsächlich wird
die Temperatur auf mindestens 85°C
erhöht,
vorzugsweise wird die Temperatur auf 90°C, stärker bevorzugt auf 95°C zur Inaktivierung
des Enzyms erhöht.
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Nach
dem Abkühlen
kann die Stärke
gelagert werden, obwohl sie im allgemeinen direkt für Oberflächenleim- und/oder Papierveredelungsanwendungen
verwendet wird.
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Das
Verfahren zur Herstellung von viskositätsstabiler Stärke umfaßt die folgenden
Schritte:
- a) Herstellen einer Aufschlämmung mit
einer Konzentration von 25 bis 38% Feststoffen, bevorzugt 35% Feststoffen,
enthaltend natürliche
Stärke
und 0,1 bis 0,5 Gew.-% Natriumperborat, basierend auf natürlicher
Stärke,
- b) Zugeben einer wirksamen Menge an hydrolytischem Enzym zu
der Aufschlämmung,
- c) Erwärmen
der Aufschlämmung
auf eine Temperatur zwischen 65 und 80°C,
- d) Halten der Aufschlämmung
bei der Temperatur zwischen 65 und 80°C bis eine gewünschte Endviskosität erreicht
ist,
- e) weitere Erhöhung
der Temperatur auf einen Wert, der zur Enzyminaktivierung führt, und
gegebenenfalls
- f) Abkühlenlassen
der Stärkeaufschlämmung.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren, worin
in Schritt b) das hydrolytische Enzym alpha-Amylase ist. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, umfassend die folgenden
Schritte:
- a) Herstellen einer Aufschlämmung mit
einer Konzentration von 25 bis 38% Feststoffen, bevorzugt 35% Feststoffen,
enthaltend natürliche
Stärke
und 0,1 bis 0,5 Gew.-% Natriumperborat, basierend auf natürlicher
Stärke,
- b) Zugeben von 0,01 bis 0,1% alpha-Amylase zu der Aufschlämmung,
- c) Erwärmen
der Aufschlämmung
auf eine Temperatur zwischen 65 und 80°C,
- d) Halten der Aufschlämmung
bei der Temperatur zwischen 65 und 80°C bis eine gewünschte Endviskosität erreicht
ist,
- e) weitere Erhöhung
der Temperatur auf 85°C,
bevorzugt 90°C,
stärker
bevorzugt 95°C,
was zur alpha-Amylaseinaktivierung
führt,
und gegebenenfalls
- f) Abkühlenlassen
der Stärkeaufschlämmung.
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Überraschenderweise
beeinflußt
die Verwendung von Natriumperborat unter den vorliegenden Bedingungen
die Umwandlungsreaktion nicht negativ. Während des gesamten enzymatischen
Verfahrens beeinflußt
das Natriumperborat nicht die enzymatische Umwandlung, und durch
Erhöhen
der Temperatur am Ende der Umwandlung beginnt das Perborat, das
Enzym zu deaktivieren.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur
Inaktivierung hydrolytischer Enzyme, bevorzugt alpha-Amylase, in
einer Stärkeaufschlämmung durch
Natriumperborat, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumperborat zu natürlicher
Stärke
zugegeben wird, und die Temperatur auf einen Wert erhöht wird,
der zur Enzyminaktivierung führt.
Die Inaktivierung hydrolytischer Enzyme, wie alpha-Amylase, kann
durch Zugeben von Natriumperborat zu der Aufschlämmung aus natürlicher Stärke vor
der enzymatischen Umwandlung erhalten werden. Nach der enzymatischen
Umwandlung wird die Temperatur erhöht, und Natriumperborat beginnt, das
Enzym zu deaktivieren.
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Außerdem bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Inaktivierung
hydrolytischer Enzyme, wobei die Temperatur auf 85°C, vorzugsweise
auf 90°C,
stärker
bevorzugt auf 95°C
erhöht
wird.
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Die
viskositätsstabile
Stärke,
die gemäß dem neuen
Verfahren erhalten wurde, kann für
Oberflächenanwendungen
und/oder Beschichtungen von Papier verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung weist folgende Vorteile auf:
- – die
Trockenzusammensetzung aus natürlicher Stärke und
Natriumperborat ist stabil
- – die
Gegenwart von Natriumperborat beeinflußt die enzymatische Umwandlung
nicht negativ
- – der
Papierhersteller benötigt
keine separate Dosierungsanlage und muß sich nicht mit der kontrollierten
Dosierung von Natriumperborat befassen
- – die
Trockenzusammensetzung kann zur Inaktivierung hydrolytischer Enzyme
angewendet werden
- – eine
leichte Temperaturerhöhung
ist für
den Beginn der Deaktivierung des Enzyms durch Natriumperborat, das
bereits in dem Gemisch vorliegt, ausreichend.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele dargestellt.
Aus den Beispielen geht hervor, daß die Endviskosität stabil
ist, und daß sie
leicht reguliert werden kann. Das Produkt und das Verfahren der
vorliegenden Erfindung machen die Handhabung der Stärkeumwandlung
bei den Papiermühlen
viel einfacher. Außerdem
verursacht Natriumperborat keine Umweltprobleme. Außerdem ist
es möglich,
die atmosphärische
Umwandlung bei hoher Höhe
und mit Maisstärke
durchzuführen.
Das Enzym für
die Umwandlung von Maisstärke
ist bekannt dafür,
das es eine höhere
Inaktivierungstemperatur benötigt
als die Enzyme, die zum Umwandeln von Kartoffel- oder Weizenstärke verwendet
werden.
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Das
Experiment zeigt die Notwendigkeit, Perborat zuzugeben, um sicherzustellen,
daß das Enzym
deaktiviert wird, wodurch die weitere Stärkehydrolyse verhindert wird.
Aus den Ergebnissen der Übernachtlagerung
der ersten Probe (Probe 1) geht hervor, daß die Stärkeviskosität aufgrund der Lagerung im
Vergleich zu der zweiten und dritten Probe verringert wird.
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Das
Experiment zeigt überraschenderweise ebenso,
daß die
Zugabe des Perborats zu der Stärkeaufschlämmung wenig
Einfluß auf
die Enzymaktivität
auf die Stärke
aufweist. Dies zeigt sich im Vergleich der Ergebnisse der Proben
2 und 3. Dies macht es möglich,
das Perborat zu der Stärke
zuzugeben, wenn beide in einer trockenen Form vorliegen. Der Papier-
oder Pappehersteller muß daher keine
Chemikalie nach der Erwärmungsphase
zugeben.
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Das
Experiment zeigt, daß durch
Zugeben von Perborat zu der Stärkeaufschlämmung die
resultierenden Stärkepasten
gepuffert werden, und stabil sind, was relativ geringe Rückfalltendenzen
zeigt.
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Beispiel
2 zeigt (siehe Brabender-Kurven von 1), daß bei 95°C die derzeit
offenbarte Zusammensetzung die Erhaltung einer stabilen Endviskosität ermöglicht.
Das Produkt, das durch Anwenden des derzeit offenbarten Verfahrens
erhalten wird, weist eine stabile Endviskosität auf (Kurve 3). Das Ergebnis
ist ähnlich
der Enzyminaktivierung durch Zugeben am Ende von Natriumperborat
(Kurve 2). Die Inaktivierung des Enzyms ist unvollständig, wenn kein
Natriumperborat zugegeben wird (Kurve 1).
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Experimentelles
Verfahren
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Ein
Standardlaborenzymverfahren wurde für all diese Arbeiten verwendet.
In jedem Test wurden 600 ml Stärkeaufschlämmung bei
25% Feststoffen hergestellt. Das verwendete Enzym war Aquazym 60 (geliefert
von TS Chemicals) und die Stärke
war ein natürliches
Maisprodukt mit Lebensmittelqualität (Typ 03402, geliefert von
Cerestar). Das Enzym wurde 1 : 100 verdünnt, um die Zugabeniveaus günstiger zu
machen.
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Die
Experimente wurden in einem Wasserbad durchgeführt, wobei die Proben gerührt wurden, um
gründliches
Mischen zu gewährleisten.
Das anfängliche
Erhitzen der Proben erfolgte bis zu 75°C, wobei sie bei dieser Temperatur
für 20
Minuten gehalten wurden. Schließlich
wurde die Pastentemperatur auf 92°C
erhöht
und diese Temperatur wurde für weitere
20 Minuten gehalten.
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Die
Stärkepastenviskosität wurde
auf den Proben des so erhaltenen Materials als Brookfield RV bei
100 U/min gemessen.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Drei
unterschiedliche Proben wurden für
das Experiment hergestellt. Alle drei Proben verwenden dieselben
Stärkeaufschlämmungsfeststoffe
(28%) und dieselben Enzymdosierungen (0,01 Gew.-%, basierend auf
dem kommerziellen Stärkegewicht).
Der Unterschied zwischen den Proben betrifft die Perboratzugabe.
In dem ersten Fall wird kein Perborat zugegeben. In dem zweiten
wird Perborat zu der Stärkepaste
nach der ersten Erhitzungsphase zugegeben (wie in dem konventionellen
Verfahren). Schließlich
wird in dem dritten Perborat in die Stärkeaufschlämmung vor dem ersten Erhitzen
gegeben. In dem zweiten und dritten Fall wird genau dieselbe Menge
an Perborat verwendet (0,25 Gew.-%, basierend auf der kommerziellen
Stärkebasis).
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Probe 1 – Keine
Zugabe von Perborat
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Ausführung –
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- – Stärkepastenviskosität – 57 mPas
bei 80°C
- – Stärkenpaste
pH – 6,1
Nach
2stündiger
Lagerung, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepastenviskosität – 68 mPas
bei 70°C
Nach
Lagerung über
Nacht, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepastenviskosität – 91 mPas
bei 70°C
105
mPas bei 60°C
124
mPas bei 50°C
147
mPas bei 40°C
186
mPas bei 30°C
- – Stärkepasten-Trockenfeststoffe – 29,8%
- – Stärkepaste
pH – 5,9
- – Stärkepaste
RAL-Farbe – 1015
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Probe 2 – Zugabe
von Perborat zur Paste nach der ersten Erhitzungsphase
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Ausführung –
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- – Stärkepastenviskosität – 55 mPas
bei 80°C
- – Stärkepaste
pH – 7,1
Nach
2stündiger
Lagerung, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepastenviskosität – 80 mPas
bei 70°C
Nach
Lagerung über
Nacht, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepastenviskosität – 118 mPas
bei 70°C
135
mPas bei 60°C
170
mPas bei 50°C
248
mPas bei 40°C
366
mPas bei 30°C
- – Stärkepasten-Trockenfeststoffe – 31,3%
- – Stärkepaste
pH – 6,3
- – Stärkepaste
RAL-Farbe – 1014
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Probe 3 – Zugabe
von Perborat zur Stärkeaufschlämmung vor
dem Erhitzen (neues Verfahren)
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Ausführung –
-
- – Stärkepastenviskosität – 72 mPas
bei 80°C
- – Stärkepaste
pH – 7,0
Nach
2stündiger
Lagerung, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepastenviskosität – 84 mPas
bei 70°C
Nach
Lagerung über
Nacht, gerührt,
bei 80°C –
- – Stärkepasteviskosität – 116 mPas
bei 66°C
133
mPas bei 60°C
165
mPas bei 50°C
233
mPas bei 40°C
378
mPas bei 30°C
- – Stärkepasten-Trockenfeststoffe – 30,8
- – Stärkepaste
pH – 6,3
- – Stärkepaste
RAL-Farbe – 1014
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Dieses
Experiment zeigt die Notwendigkeit, Perborat zuzugeben, um sicherzustellen,
daß das Enzym
deaktiviert wird, wodurch die weitere Stärkehydrolyse verhindert wird.
Aus den Ergebnissen der Übernachtlagerung
der ersten Probe (Probe 1) geht hervor, daß sich die Stärkeviskosität aufgrund
der Lagerung im Vergleich zu der zweiten und dritten Probe verringert.
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Das
Experiment zeigt ebenso überraschenderweise,
daß die
Zugabe von Perborat zu der Stärkeaufschlämmung scheinbar
wenig Einfluß auf
die Enzymaktivität
der Stärke
aufweist. Da die Deaktivierung des Enzyms von der Erzeugung von
freien Radikalen aus dem Perborat abhängig ist, werden scheinbar
einige, wenn nicht sogar alle, dieser freien Radikale vorliegen,
wenn die Stärkepaste
bei der ersten Reaktionstemperatur von 75°C gehalten wird.
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Das
Experiment zeigt, daß durch
Zugeben von Perborat zu der Stärkeaufschlämmung die
resultierenden Stärkepasten
gepuffert werden, und stabil sind, was relativ geringe Rückfalltendenzen
zeigt.
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Das
Experiment wurde wiederholt, aber die Enzymzugabe wurde auf 0,01
Gew.-% bezüglich
des kommerziellen Stärkegewichts
verringert. Die Ergebnisse waren mit den oben gezeigten Ergebnissen vergleichbar.
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Beispiel 2
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Das
experimentelle Verfahren war mit dem experimentellen Verfahren für Beispiel
1 identisch, außer
daß die
Pastentemperatur auf 95°C
erhöht wurde.
Drei unterschiedliche Proben wurden hergestellt. Alle drei Proben
verwenden dieselben Stärkeaufschlämmungsfeststoffe
(28%) und dieselben Enzymdosierungen (0,03 Gew.-%, basierend auf dem
kommerziellen Stärkegewicht).
Der Unterschied zwischen den Proben betrifft die Perboratzugabe.
In dem ersten Fall wird kein Perborat zugegeben. In dem zweiten
wird Perborat zu der Stärkepaste
nach der ersten Erhitzungsphase zugegeben (wie in dem konventionellen
Verfahren). Schließlich
wird in dem dritten Perborat in die Stärkeaufschlämmung vor dem ersten Erhitzen
gegeben. In dem zweiten und dritten Fall wird genau dieselbe Menge
an Perborat verwendet (0,38 Gew.-%, basierend auf der kommerziellen
Stärkebasis).
-
Die
Proben wurden durch Brabender-Kurven charakterisiert – siehe 1.
Kurve 1 zeigt die Instabilität
der Viskosität
der so erhaltenen Stärke.
Kurve 2 und 3 zeigen, daß die
so erhaltenen Stärken
eine stabile Endviskosität
aufweisen.