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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Expressionsvektoren, die hybride
Ubiquitin-Promotoren
enthalten. Die Promotoren sind, neben anderen Verwendungen, brauchbar
für eine
hohe und dauerhafte Transgenexpression bei der in vivo und ex vivo-Gentherapie
und für
eine rekombinante Protein-Expression in vitro.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ubiquitin
ist ein reichlich vorhandenes, kleines Protein mit 76 Aminosäuren, das
in allen eukaryotischen Zellen exprimiert wird (Ciechanover et al., 2000;
Wilkinson et al., 2000). Dieses Protein bindet kovalent an anormale,
fehlgefaltete oder kurzlebige Proteine und markiert sie dabei zur
Zerstörung
in Proteasomen (Ciechanover, siehe oben). Ubiquitin assoziiert auch
mit Histonen und kann bei der Regulierung der Genexpression eine
Rolle spielen (Spencer und Davie, 1999). Die Codierungssequenz ist evolutionär bemerkenswert
konserviert und vom Insekt bis zum Menschen identisch. Beim Menschen gibt
es mindestens drei bekannte Ubiquitin-Gene namens UbA, UbB und UbC,
die jeweils eine, drei oder neun genaue, direkte Repeats der Codierungseinheit mit
76 Aminosäuren
zu enthalten scheinen (Baker und Board, Nucleic Acids Research,
15: 443–463 (1987);
Lund et al. 1985; Nenoi, et al. 1996, und Wiborg et al., EMBO J.,
4: 755–759
(1985). Die menschlichen UbB- und UbC-Gene wurden sequenziert, und es
zeigte sich, dass sie zwar keine Introns in ihren Codierungsregionen,
aber jeweils ein Intron in der 5'-flankierenden
Region enthalten (Baker und Board, siehe oben; Nenoi, siehe oben).
Es wurde gezeigt, dass der UbC-Promoter eine ubiquitäre Expression mit
hohem Niveau ergab, wenn er in transgene Mäuse eingesetzt bzw. in Plasmid-DNA-Vektoren
integriert wurde (Johansen et al., FEBS 267: 289–294 (1990); Schorpp et al.,
Nucleic Acids Research, 24: 1787–1788 (1996); Wulff et al.,
1990).
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Der
Promoter des menschlichen Cytomegalovirus (CMV) (siehe US-Patent
5,849,522, US-Patent 5,168,062) stellt bekanntlich eine starke konstitutive
Expression von Transgenen mit hohen Niveaus bereit. Bei gentherapeutischen
Anwendungen zeigte sich jedoch, dass sich die mit dem CMV-Promoter
erzielten Expressionsniveaus mit der Zeit signifikant verringerten.
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Daher
besteht weiterhin ein Bedarf, verbesserte Regulierungselemente bereitzustellen,
die in der Lage sind, eine hohe und dauerhafte Expression von Transgenen
bei solchen Anwendungen wie der Gentherapie zu ergeben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt hybride Regulierungsregionen bereit,
die einen Ubiquitin-Promoter zusammen mit einem oder mehreren starken Enhancern
verwenden. Ferner stellt die vorliegende Erfindung DNA-Vektoren
bereit, die eine hohe und dauerhafte Expression assoziierter Codierungssequenzen
ergeben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf einen rekombinanten Expressionsvektor
gerichtet, der einen oder mehrere Enhancer umfasst, die mit dem
5'-Ende eines Ubiquitin-Promoters
verbunden sind, welcher operabel mit einer ein therapeutisches Gen
codierenden DNA-Sequenz verknüpft
ist.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung auf einen rekombinanten Expressionsvektor gerichtet,
der einen CMV-Enhancer umfasst, welcher mit dem 5'-Ende eines Promoters
verbunden ist, der aus humanem Ubiquitin B isoliert ist, welches operabel
mit einer DNA-Sequenz verknüpft
ist, die Alpha-Galactosidase
codiert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Erfindung auf einen rekombinanten Expressionsvektor gerichtet,
der einen CMV-Enhancer umfasst, welcher mit dem 5'-Ende eines Promoters
verbunden ist, der aus humanem Ubiquitin B isoliert ist, das operabel
mit einer Glucocerebrosidase codierenden DNA-Sequenz verknüpft ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Diagramm von Plasmid-DNA-Vektoren. Ub, humaner Ubiquitin B-Promoter; Intron,
ein Hybrid eines Adenovirus- und Maus-Immunoglobulin-Genintrons; SEAP,
sezernierte humane, alkalische Phosphatase-cDNA aus der Plazenta;
pA, Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungssignal; Ub-Intron, das
endogene Intron im UBB-Gen; CAT, Chloramphenicolacetyltransferase-cDNA; CMV enh, unmittelbare,
frühe Gen-Enhancer-Region
des menschlichen Cytomegalovirus (–522 bis –219, bezogen auf die Transkriptionsanfangsstelle);
CMV, unmittelbarer, früher
Cytomegalovirus-Gen-Enhancer-Promoter (–522 bis +78, bezogen auf die
Anfangsstelle).
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2:
SEAP-Expression aus pUB-SEAP und pUBI-SEAP in menschlichen Atemwegsepithelzellen.
A) CFT-1-Zellen wurden mit pUB-SEAP, pUBI-SEAP oder mit pCF1-SEAP,
komplexiert mit dem kationischen Lipid GL-67 (10,5 μM GL-67:30 μM pDNA),
transfiziert. Das Gewebekulturmedium wurde 2 Tage nach Transfektion
gesammelt und auf SEAP-Expression getestet. B) BEAS-Zellen wurden mit
pUB-SEAP, pUBI-SEAP oder mit pCF1-SEAP, komplexiert mit dem kationischen
Lipid GL-67 (10,5 μM
GL-67:30 μM
pDNA), transfiziert. Das Gewebekulturmedium wurde 2, 4 und 6 Tage
nach Transfektion gesammelt und auf SEAP-Expression getestet. n =
4 Vertiefungen pro pDNA. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM ausgedrückt.
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3:
Persistenz der CAT-Expression aus pUBI-CAT in der Mäuselunge.
A) 75 μl
des kationischen Lipides GL-67, komplexiert mit pUBI-CAT oder mit
pCF1-CAT (0,6:3,6 mM GL67:pDNA), wurden BALB/c-Nacktmäusen intranasal
eingeflößt. Die
Lungen wurden an unterschiedlichen Tagen nach Injektion geerntet
und die CAT-Mengen in den Lungenhomogenisaten gemessen. B) 100 μl des kationischen Lipides
GL-62, komplexiert mit pUBI-CAT oder mit pCF1-CAT (0,75:0,75 mM GL62:pDNA) wurden BALB/c-Nacktmäusen über die Schwanzvene
injiziert. Die Lungen wurden an unterschiedlichen Tagen nach Injektion
geerntet und die CAT-Mengen in den Lungenhomogenaten gemessen. n
= 4 Mäuse
pro Zeitpunkt. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM ausgedrückt.
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4:
Persistenz der CAT-Expression aus pCUBI-CAT in der Mäuselunge.
A) 75 μl
des kationischen Lipides GL-67, komplexiert mit pCUBI-CAT oder mit
pCF1-CAT (0,6:3,6 mM GL-62:pDNA), wurden BALB/c-Nacktmäusen intranasal
eingeflößt. Die Lungen
wurden an unterschiedlichen Tagen nach Injektion geerntet und die
CAT-Mengen in den Lungenhomogenisaten gemessen. B) Gruppen von Mäusen wurde
am 26. Tag eine zweite Dosis des GL-67:pCUBI-CAT-Komplexes eingeflößt. Die
Lungen wurden am 28. und 84. Tag (nach der ersten Dosis) geerntet, und
es wurden CAT-Assays durchgeführt.
n = 4 Mäuse
pro Gruppe. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM ausgedrückt.
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5:
Persistenz der SEAP-Expression aus pCUBI-SEAP in der Mäuseleber.
1,9 ml einer Mirus-Freisetzungslösung
(siehe Methoden), die 10 μg pCUBI-SEAP oder pCF1-SEAP
enthielt, wurde Beige/SCID-Mäusen über die
Schwanzvene injiziert. Blut wurde 1, 14, 28 und 42 Tage nach Injektion
entnommen, und die Niveaus der SEAP-Aktivität im Serum wurden gemessen.
Jede Linie steht für
eine einzelne Maus.
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6:
Diagramm von α-Galactosidase A-Vektoren.
CMV enh, unmittelbare, frühe
Gen-Enhancer-Region des menschlichen Cytomegalovirus (–522 bis –219, bezogen
auf die Transkriptionsanfangsstelle); Ub, humaner Ubiquitin B-Promoter; Ub-Intron,
das endogene Intron im UBB-Gen; HAGA, humane α-Galactosidase-cDNA; BGH pA, Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungssignal; ori-min,
minimaler Ursprung der Replikationsregion; Kan-syn, synthetisches,
Nicht-CpG-Kanamycin-Widerstandsgen. pGZA-HAGA ist, abgesehen davon, dass
der gesamte CMV-Promoter an Stelle des CMV-Ub-Promoters vorliegt, identisch.
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7.
Persistenz der α-Galactosidase
A-Expression aus pGZCUBI-HAGA und pGZA-HAGA in der Mäuselunge.
A) 75 μl
des kationischen Lipides GL-67, komplexiert mit pGZCUBI-HAGA, pGZA-HAGA
oder pCFA-HAGA (0,6:3,6 mM GL-62:pDNA) wurden BALB/c-Nacktmäusen intranasal
eingeflößt. B) 100 μl des kationischen
Lipides GL-62, komplexiert mit pGZCUBI-HAGA oder pGZA-HAGA (0,6:3,6 mM
GL-62:pDNA) wurden BALB/c-Nacktmäusen
intravenös
injiziert. Sowohl bei A) als auch bei B) wurden Lungen an unterschiedlichen
Tagen nach der Verabreichung geerntet und die α-Galactosidase A-Mengen mittels
ELISA bestimmt. n = 4 Mäuse
pro Gruppe. Die Daten sind als Mittelwert ± SEM ausgedrückt.
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8.
Sequenz des CMV-Enhancer-Ubiquitin B-Promoters und seiner Intronregion.
Die CMV-Enhancer-Region erstreckt sich von –522 bis –219, bezogen auf die Transkriptionsstartstelle.
Bindungsstellen für
die Transkriptionsfaktoren Sp1, CREB/ATF und NF B sind angegeben.
Die UbB-Promoter-Region
beginnt bei –1093,
bezogen auf die Translations-ATG-Startstelle.
Die putative TATA-Box ist eingerahmt und die mögliche CAP-Stelle ist durch das
ausgefüllte
Dreieck angegeben. Die Intron-Region ist mit Kleinbuchstaben dargestellt.
Zwei direkte Repeats innerhalb des UbB-Introns sind durch einen Überstrich
angegeben.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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DNA-Vektoren,
bei denen der Ubiquitin B-Promoter das Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Reportergen
steuert, führten
zu einer dauerhaften Expression, wenngleich mit niedrigen Niveaus.
Es wurde ein Hybrid konstruiert, bei dem der CMV-Enhancer und der
Ubiquitin B-Promoter miteinander ligiert waren, um CAT zu exprimieren.
Das Ergebnis war eine dauerhafte Expression mit signifikant höheren Niveaus
als mit dem Ubiquitin B-Promoter alleine.
Eine dauerhafte Expression unter Verwendung der hybriden Ubiquitin-Promoter
nach der vorliegenden Erfindung wurde in verschiedenen Geweben,
einschließlich
Lunge und Leber, erreicht.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
wird ein Expressionsvektor konstruiert, in dem der Promoter aus
den humanen Ubiquitin A-, Ubiquitin B- oder Ubiquitin C-Genen oder aus Ubiquitin-Genen
anderer Spezien isoliert ist. Zu den bevorzugten Enhancern zählen Mensch-
und Maus-Cytomegalovirus(CMV)- Enhancer
(siehe US-Patent 5,849,522; US-Patent 5,168,062), Elongationsfaktor
1-alpha-Enhancer, endothelspezifische Enhancer und leberspezifische
Enhancer, sowie andere konstitutive oder induzierbare Enhancer-Elemente,
die in der Lage sind, die Expression, insbesondere in der Lunge,
zu unterstützen.
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Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
können
Plasmidvektoren vollständig
oder teilweise hinsichtlich immunstimulatorischer CpG-Sequenzen
deletiert sein. Verfahren und Materialien zur Herstellung solcher
CpG-deletierten
Plasmide und DNA-Sequenzen sind in der PCT-Veröffentlichung WO 00/14262 beschrieben.
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Zu
den bevorzugten therapeutischen Genen zur Abgabe an Zellen zählen die
hämatopoietischen Faktoren,
einschließlich
Faktor VIIa [
US 4,784,950 ], Faktor
VIII [US 4,965,199; US 4,868,112 [B-Domäne deletiert] und
US 5,661,008 ] und Faktor IX [
US 4,994,371 ]. Andere bevorzugte
Transgene sind diejenigen, die lysosomale Speicherenzyme codieren,
wie Gene, die Glucocerebrosidase [Gaucher-Krankheit; US 5,879,680;
US 5,236,838]; alpha-Galactosidase [Fabry-Krankheit;
US 5,401,650 ]; saure alpha-Glucosidase
[Pompe-Krankheit; WO00/12740]; alpha-n-Acetylgalactosaminidase [Schindler-Krankheit;
US 5,382,524 ]; saure Sphingomyelinase
[Niemann-Pick-Krankheit;
US 5,686,240 ]
und alpha-Iduronidase [WO9310244A1], codieren. Weitere bevorzugte
Transgene umfassen die Gene für
den Zystische Fibrose Transmembran-Leitfähigkeitsregulator (CFTR), Dystrophin,
Insulin und alpha-1-Antitrypsin.
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Eine
anhaltende Genexpression ist für
zahlreiche genetische Erkrankungen erforderlich, die für eine Gentherapie
sowie für
eine rekombinante Proteinexpression in vitro in Frage kommen. Die
Expression erfolgt häufig
vorübergehend
aus Plasmid-DNA (pDNA)-Vektoren, die virale Promoter wie den des Cytomegalovirus
(CMV) enthalten. Wir konstruierten Expressionsvektoren, die das
Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Reportergen enthielten, das aus dem
Ubiquitin B-Promoter (pUBI-CAT) exprimiert wird, und bewerteten
die Persistenz ihrer Expression in der Mäuselunge. Kationische Lipid-pDNA-Komplexe
wurden BALB/c-Nacktmäusen intranasal
verabreicht und die CAT-Mengen in der Lunge untersucht. Die CAT-Expression aus pUBI-CAT
war zunächst niedrig,
stieg dann jedoch am 35. Tag auf das 4- bis 9-Fache derjenigen eines
Vektors an, der den CMV-Promoter (pCF1-CAT) einsetzt. Dann fügten wir den
CMV-Enhancer am 5'-Ende
des UbB-Promoters an. Die CAT-Expression aus diesem Vektor (pCUBI-CAT)
war am 2. Tag gleich der von pCF1-CAT und am 58. Tag 40-mal höher als
die von pCF1-CAT. Da frühere
Studien zeigten, dass das Entfernen immunstimulatorischer CpG-Motive
aus pDNA-Vektoren deren Toxizität
verringert, konstruierten wir auch CpG-defiziente Versionen von
pCUBI-CAT und synthetisierten CpG-defiziente, Codon-optimierte cDNAs,
die alpha-Galactosidase,
Glucocerebrosidase und Faktor IX codieren, zur Insertion in den
pCUBI-Vektor. Diese Kombination eines dauerhaften Promoters und
einer CpG-Verringerung
kann die größere Persistenz
und Wirksamkeit ergeben, die für
ein gewerblich anwendbares Gen-Therapeutikum erforderlich sind.
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Dauerhafte
therapeutische Mengen eines Genproduktes aus einer vorgegebenen
Dosis eines Gentherapie-Vektors sind bei zahlreichen Erkrankungsindikationen
erwünscht.
Wir zeigten hier, dass die Transgenexpression aus pDNA-Vektoren,
die den humanen Ubiquitin B-Promoter
enthalten, sehr stabil sein kann und in manchen Situationen die
einzigartige Eigenschaft aufweist, mit der Zeit sogar anzusteigen.
Wenn die starken Enhancer-Elemente des humanen CMV-Promoters an
den Ub-Promoter
angefügt
wurden, war die Reportergen-Expression aus dem CMV-Ub-Hybrid-Promoter in
der Lunge robust und hielt mindestens drei Monate an. Die Expression eines
therapeutischen Transgens, alpha-Galactosidase A, wurde ebenfalls
aufrechterhalten, wobei die Niveaus während des einmonatigen Zeitraums
der Studie stetig anstiegen.
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Die
Erkenntnis, dass eine langfristige Transgenexpression aus einer
episomalen pDNA aufrecht erhalten werden konnte, stützt die
Behauptung, dass der Haupteinschränkungsfaktor für eine dauerhafte Expression
die Promoter-Aktivität
ist. Systeme, welche die Stabilität von pDNA in der Zelle erhöhen, wie z.
B. die Verwendung von Kern-Retentionselementen, Replikationsursprüngen oder
eukaryotischen Transposons, tragen zwar zur Verlängerung der Genexpression [1,
2, 27] bei. Jedoch wurde gezeigt, dass nach dem anfänglichen
massiven Verlust an Input-pDNA äußerst niedrige,
aber detektierbare Mengen an pDNA über mehrere Monate stabil in
den Geweben beibehalten werden [3, 28]. Die Target-Zellen für die meisten
synthetischen Vektoren, d.h. die Lungenepithel- oder -endothelzellen
(bei kationischen Lipid-pDNA-Komplexen),
die Leber-Hepatocyten oder Skelettmuskeln sind vollständig differenziert
und haben einen sehr niedrigen Stoffumsatz [29]. Unsere Ergebnisse
zeigen, dass die im transduzierten Gewebe vorhandenen Restmengen
an pDNA ausreichend stabil sind, um eine dauerhafte Expression zu vermitteln.
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Der
Mechanismus für
die dauerhafte Transkriptionsaktivität des Ubiquitin-Promoters ist nicht
bekannt, und wir können
nur spekulieren, dass die Aktivität wohl zumindest teilweise
mit den normalen Funktionen von Ubiquitin in der Zelle zusammenhängt. Ubiquitin
ist konstitutiv zum Entfernen anormaler oder fehlgefalteter Proteine
sowie zur Modifikation von Histonen, die zur Genaktivierung führen, erforderlich
und unterliegt daher möglicherweise nicht
der Herunterregulierung, die bei zahlreichen viralen Promotoren
zu beobachten ist [12, 14]. Ubiquitin wird auch als Antwort auf
Zell-Stress induziert, und die Expression kann möglicherweise als Antwort auf
Zellnekrose and -apoptose induziert werden, die bekanntlich mit
der Verabreichung der kationischen Lipid-pDNA-Komplexe zusammenhängen, was
den mit der Zeit beobachteten Anstieg der Expression erklären könnte [25,
30]. Andere Möglichkeiten
sind, dass der Promoter zu frühen
Zeitpunkten unterdrückt werden
kann oder dass mit der Zeit eine allmähliche Rekrutierung von Transkriptionsfaktoren
zum Promoter hin vorliegt.
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Auf
der Suche nach potentiellen Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen
im Ub-Promoter wurden mögliche Stellen
für CEBP/B,
CREB, GATA-2, Sp1 und andere gefunden, aber die tatsächlichen
Faktoren, die diesem Promoter zuzuordnen sind, werden eine weitere
Analyse erfordern. Die CMV-Enhancer-Region, die im CMV-Ub-Hybrid verwendet
wird, fügt
mehrere Sp1-, CREB- und NFkB-Stellen hinzu, die zur signifikant
erhöhten
Transkriptionsaktivität beitragen
[31]. Anders als CMV wurde der CMV-Ub-Hybrid jedoch mit der Zeit nicht
herunterreguliert. Der in CMB-Ub verwendeten CMV-Enhancer-Sequenz
fehlen zwar einige bekannte Repressor-Bindungsstellen, wie z. B.
die Stellen für
den zellulären
Gfi-Repressor, doch sie enthält
noch Stellen für
YY1, das als Repressor fungieren kann [32, 33]. Die CMV-Sequenz
alleine, ohne den Ub-Promoter, ergab
von sich aus ebenfalls keine dauerhafte Expression (Daten nicht
gezeigt). In gewisser Weise scheint die Gruppe von am Ub-Abschnitt
des Hybrid-Promoters beteiligten Faktoren die normale Inaktivierung
von CMV aufgehoben und die Aktivität bewahrt zu haben.
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Die
hier unter Verwendung der alpha-Galactosidase A-Vektoren gezeigten
Ergebnisse legen nahe, dass eine Eliminierung von CpG-Motiven innerhalb
des Plasmids mit der Zeit ebenfalls die Inaktivierung von CMV beeinflusste.
Der pGZA-HAGA-Vektor, der einen unmodifizierten CMV-Promoter, aber auch
ein CpG-reduziertes Rückgrat
enthielt, war nach IN-Gabe dauerhafter als sein nicht-CpG-reduziertes
Gegenstück
(7A). Nach IV-Gabe war der Vektor
nicht so dauerhaft, aber die Abnahme der Expression war deutlich
geringer, als dies üblicherweise bei
einem nicht-CpG-reduzierten Vektor zu beobachten ist. Wenngleich
der diesem Effekt zugrunde liegende Mechanismus unklar ist, wurde
gezeigt, dass immunstimulatorische CpG-Motive eine wichtige Rolle
bei der entzündlichen
Reaktion im Zusammenhang mit kationischen Lipid-pDNA-Komplexen und folglich bei
der Inhibierung der Transgenexpression aus pDNA-Vektoren spielen [34, 35]. Der Verlust
der Expression könnte
durch direkte Inhibierung der Promoter-Aktivität oder durch Eliminierung transfizierter Zellen
aufgrund einer CTL-Antwort auf die immunstimulatorischen CpG-Motive
auftreten [36]. Somit wäre bei
einer Verringerung dieses negativen Effektes durch Verringerung
des Gehaltes an immunstimulatorischen CpG-Motiven und durch Aufnahme
des inhärent
dauerhafteren CMV-Ub-Promoters ein Expressionsprofil zu erwarten,
das eine Kombination beider positiven Faktoren ist, und die Daten
scheinen diese Annahme zu bestätigen.
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Trotz
der verbesserten Leistungsfähigkeit dieser
Vektoren waren die Mengen an alpha-Galactosidase A, die nach IV-
oder IN-Gabe erhalten werden konnten, noch immer niedriger als die,
die erforderlich gewesen wären,
um therapeutisch zu sein [23]. Ein bereits vorhandener Ansatz für dieses
Problem besteht darin, Gentransfer-Vehikel zu entwickeln, die potenter
sind als derzeitige kationische Lipid-pDNA-Formulierungen. Angesichts
der zu beobachtenden dauerhaften und stetig steigenden Mengen an
alpha-Galactosidase A (7) kann es auch möglich sein,
die Gesamtmengen durch mehrfache Neudosierung des Vektors zu erhöhen. Es
wäre vorherzusehen,
dass eine wiederholte Dosierung zu signifikant höheren Expressionsniveaus führen würde, als
sie mit einer Einzeldosis erreicht werden könnten. Diese Möglichkeit
wird derzeit untersucht.
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Der
CMV-Ubiquitin-Hybrid-Promoter wird für jede in vitro- oder in vivo-Anwendung brauchbar
sein, die eine dauerhafte Genexpression erfordert. Im Zusammenhang
mit der Gentherapie kann dies Pulmonarerkrankungen, wie zystische
Fibrose und alpha-1-Antitrypsin-Defizienz, sowie andere vererbten genetischen
Störungen,
wie Hämophilie,
Störungen des
Harnstoffzyklus, familiäre
Hypercholesterolämie, Phenylketonurie,
und die Familie der Störungen
der lysosomalen Speicherung umfassen. Für gewisse Erkrankungen kann
die Lunge oder die Leber potentiell als Depotorgan zur Sezernierung
des Proteins in den Blutstrom dienen. Dies erfordert notwendigerweise
eine relativ dauerhafte Expression, um im Blut ausreichende therapeutische
Niveaus zu erreichen, damit das Protein wiederum von den Zielorganen aufgenommen
wird. Der CMV-Ubiquitin-Hybrid-Promoter kann auch im Zusammenhang
mit viralen Vektoren (z. B. Adenovirus- und adenoassoziierte Virusvektoren)
und in anderen Geweben, wie Muskeln oder Gehirn, brauchbar sein.
Es gibt noch immer signifikante Einschränkungen, denen mit synthetischen Gen-Abgabevektoren zu
begegnen ist, aber die Fähigkeit,
eine dauerhafte Genexpression aus dem CMV-Ubiquitin-Hybrid-Promoter
zu verleihen, wird eine wichtige Komponente eines praktikablen und
effektiven Gentherapeutikums bereitstellen.
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Transgenexpression aus
dem Ubiquitin-Promoter in kultivierten menschlichen Atemwegsepithelzellen
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Die
bei diesen Studien verwendeten pDNA-Vektoren sind in 1 gezeigt.
Das pUB-SEAP-Plasmid enthält
die sezernierte Form der humanen, plazentalen alkalischen Phosphatase (SEAP)-cDNA
unter der Transkriptionskontrolle des humanen Ubiquitin B(Ub)-Promoters,
und enthält
ein Intron (ein Hybrid eines Adenovirus- und Maus-Immunglobulin-Genintrons)
unmittelbar stromabwärts der
Ub-Promotersequenz. Das Plasmid pUBI-SEAP ist, abgesehen davon,
dass es das Ubiquitin B-Intron an Stelle des Hybrid-Introns enthält, mit
pUB-SEAP identisch. Das Kontrollplasmid pCF1-SEAP enthält die unmittelbare,
frühe Gen-Enhancer-
und -Promoter-Sequenz des menschlichen Cytomegalovirus (CMV).
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Zunächst bestimmten
wir wegen unseres Interesses an nicht-viral vermittelter Genabgabe
für Pulmonar-Indikationen
die Expression aus dem Ub-Promoter in Lungenepithelzellen. CFT1-Zellen, eine
menschliche CF-Atemwegsepithelzelllinie,
wurden mit pUB-SEAP, pUBI-SEAP oder pCF1-SEAP transfiziert, und
zwei Tage später
wurden die SEAP-Mengen im Medium getestet (2A).
Die Expression aus pUB-SEAP war deutlich niedriger als die aus pCF1-SEAP,
das den CMV-Promoter enthielt. Die Expression aus pUBI-SEAP war ebenfalls
niedriger als die von pCF1-SEAP, aber im Vergleich zu pUB-SEAP etwa
5-mal höher,
was einen vorteilhaften Effekt der Verwendung des eigenen Introns
des Ubiquitin-Gens auf die Expression zeigt. Die Konstrukte wurden
auch in BEAS-Zellen, eine menschliche Bronchialepithel-Zelllinie, transfiziert,
und die SEAP-Expression wurde während
sechs Tagen gemessen (2B). Wie bei
den CFT1-Zellen beobachtet wurde, war die SEAP-Expression aus pCF1-SEAP
am 2. Tag nach der Transfektion signifikant höher als aus pUB-SEAP oder pUBI-SEAP.
Bis zum 6. Tag nach der Transfektion war die Expression aus pCF1-SEAP
jedoch deutlich gesunken, während die
Expression aus pUBI-SEAP konstanter war. Die Zellzahl und die Konfluenz
waren für
jede Vertiefung gleich, wobei es für eine erhöhte Toxizität in mit pCF1-SEAP transfizierten
Zellen im Vergleich zu Zellen, die pUBI-SEAP erhielten, keine Anzeichen
gab. Diese in vitro-Daten legten nahe, dass pDNA-Vektoren, die den Ubiquitin-Promoter
beherbergen, im Vergleich zu Vektoren, die den CMV-Promoter enthalten, eine
niedrigere, aber stabilere Transgenexpression ergaben.
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Persistenz
der Transgenexpression aus pUBI-CAT in der Mäuselunge
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Zur
Untersuchung, ob das oben beobachtete Expressionsprofil auch in
vivo realisiert wurde, bestimmten wir Niveau und Dauer der CAT-Expression aus
UBI-CAT in der Mäuselunge.
Das Expressionsprofil wurde mit dem Plasmid pCF1-CAT verglichen, das
den CMV-Promoter enthält.
Die pDNAs wurden mit dem kationischen Lipid GL-67 komplexiert und dann
BALB/c-Nacktmäusen
intranasal eingeflößt. Um die
Komplikationen einer Immunantwort auf das Escherichia coli-CAT-
Enzym bei der Bestimmung der Promoter-Persistenz zu vermeiden, wurden
immundefiziente Mäuse
verwendet. Im Einklang mit früher
beobachteten Ergebnissen [24] war die Expression aus pCF1-CAT am
2. Tag nach dem Einflößen zunächst hoch,
sank dann jedoch innerhalb der ersten 21 Tage um das 100-fache (3A). Im Gegensatz dazu war die Expression
aus pUBI-CAT am 2. Tag sehr niedrig, stieg dann mit der Zeit aber
stetig an und war bis zum 35. Tag etwa 8- bis 10-mal höher als die
CAT-Niveaus aus pCF1-CAT
zu diesem Zeitpunkt. Als der pUBI-CAT-Vektor intravenös verabreicht
wurde, war die CAT-Expression zunächst wieder äußerst niedrig
und lag am 1. Tag nach Injektion bei nahezu undetektierbaren Niveaus
(3B). Bis zum 35. Tag war die Expression
jedoch um 2 log gestiegen und war 3- bis 4-mal höher als die Niveaus von CAT
aus pCF1-CAT zu diesem Zeitpunkt. Somit wurde eine größere Persistenz
der Transgenexpression sowohl in Lungenepithel- als auch -endothelzellen
in vivo erreicht, wenn das Transgen sich unter der Transkriptionskontrolle
des Ubiquitin-Promoters befand.
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Persistenz
der Transgenexpression aus pCUBI-CAT in der Mäuselunge
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Wenn
gleich signifikant verlängert,
sind die Niveaus der Transgenexpression aus pUBI-CAT für eine praktische
Anwendung wahrscheinlich zu niedrig. Zur Erhöhung der absoluten Niveaus
der Transgenexpression fügten
wir einen Abschnitt des humanen CMV-Enhancers unmittelbar bei 5' am Ubiquitin B-Promotersequenz an,
um pCUBI-CAT zu erzeugen (1). Für die in
vivo-Studien wurden BALB/c-Nacktmäusen kationische
Lipid-pCUBI-CAT-Komplexe eingeflößt und die
Niveaus der CAT-Expression in der Lunge bis zu 84 Tage gemessen
(4A). Wenn gleich sie im Vergleich
zu pCF1-CAT niedriger war, war die anfängliche CAT-Expression aus
pCUBI-CAT im Vergleich zu pUBI-CAT,
dem der CMV-Enhancer fehlt, signifikant erhöht (etwa 2 log) (siehe 3).
Wie zuvor zu sehen war, ging die CAT-Expression aus pCF1-CAT innerhalb
der ersten paar Wochen rasch zurück,
wobei am 84. Tag eine vernachlässigbare
CAT-Expression verblieb. Im Gegensatz dazu war die CAT-Expression aus pCUBI-CAT über diesen
Zeitraum nahezu konstant, wobei am 84. Tag etwa 50% der CAT-Niveaus vom
2. Tag verblieben. Gruppen von Mäusen
wurde auch eine zweite Dosis pCUBI-CAT gegeben, um festzustellen,
ob eine erneute Dosierung die Expressionsniveaus weiter erhöhen könnte (4B). Die CAT-Expression am 28. Tag bei
Mäusen,
die am 26. Tag eine zweite Dosis erhielten, stieg gegenüber den Mäusen, die
nur eine Einzeldosis erhalten hatten, etwa um das Zweifache- an,
und dieser Unterschied blieb bis zum 84. Tag bestehen. Die CAT-Mengen
der Mäuse
mit der erneuten Dosis betrugen am 84. Tag etwa 100% der Mengen
vom 2. Tag. Diese Ergebnisse zeigten, dass der CMV-Ub-Hybrid-Promoter über mindestens
12 Wochen eine robuste, im Wesentlichen unverminderte Expression
bereitstellen konnte, und dass eine erneute Dosierung inkremental
höhere Niveaus
einer dauerhaften Expression ergeben konnte.
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Dauerhafte Transgenexpression
aus pCU81-SEAP in der Mäuseleber
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Die
Leber ist ein weiteres wichtiges Zielorgan für virale und auch synthetische
Genabgabe-Vektoren. Zur Bestimmung des Expressionsprofils des CMV-Ubiquitin-Hybrid-Promoters
in der Leber wurde pDNA unter Anwendung eines Protokolls abgegeben,
das Leberhepatocyten wirksam transduziert (siehe Verfahren). 10 μg pCUBI-SEAP
oder pCF1-SEAP würden
Beige/SCID-Mäusen über die Schwanzvene
injiziert, und die in das Serum sezernierten SEAP-Mengen wurden 1,
14, 28, und 42 Tage nach Injektion gemessen (5). Die
anfänglichen Mengen
an SEAP im Serum waren sowohl bei pCUBI-SEAP als auch bei pCF1-SEAP äußerst hoch (größer als
1 mg/ml am 1. Tag). Wie in der Lunge zu sehen war, ging die Expression
aus pCF1-SEAP in den ersten zwei Wochen drastisch zurück, wobei
am 42. Tag niedrige Niveaus vorlagen. Die Expression aus pCUBI-SEAP
ging wesentlich langsamer zurück, wobei
am 42. Tag signifikante Mengen an SEAP verblieben. Die Mengen an
SEAP in der Leber waren am 42. Tag ebenfalls entsprechend hoch (1198 μg SEAP ± 208 μg pro 100
mg Gewebe). Diese Ergebnisse zeigten, dass der CMV-Ub-Hybrid-Promoter auch eine
dauerhafte Expression aus der Leber sowie aus der Lunge bereitstellen
konnte.
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Persistenz der Transgenexpression
aus einem CpG-reduzierten CMV-Ubiquitin-Promoter-Vektor
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Wir
und andere haben zuvor gezeigt, dass die im pDNA-Vektor vorhandenen
immunstimulatorischen CpG-Motive eine wichtige Rolle beim Hervorrufen
einer akuten entzündlichen
Reaktion nach IN- oder IV-Gabe von kationischen Lipid-pDNA-Komplexen spielen
[25, 26]. Um den pCUBI-Vektor für
die systemische Verwendung geeigneter zu machen, konstruierten wir
eine CpG-reduzierte Version, pGZCUBI, die einen unmodifizierten
Ub-Promoter und ein unmodifiziertes Intron, aber ein CpG-reduziertes Rückgrat,
das aus einem synthetischen Nicht-CpG-Gen besteht, das Kanamycin
widerstandsfähig
macht, und einen minimalen Replikationsursprung enthält. In diesen
Vektor setzten wir die cDNA ein, die humane alpha-Galactosidase
A (HAGA) codiert (6). Der pGZCUBI-HAGA-Vektor enthält 306 CpG-Motive
(beide pDNA-Stränge
werden gezählt),
was mit pGZA-HAGA, einem CpG-reduzierten Vektor, der alpha-Galactosidase A aus
dem CMV-Promoter exprimiert und 292 CpG-Motive enthält, vergleichbar
ist. Im Gegensatz dazu enthält
der nicht-CpG-reduzierte CMV-Promoter-Vektor pCFA-HAGA 482 CpG-Motive.
Komplexe, die pGZCUBI-HAGA,
pGZA-HAGA, oder pCFA-HAGA enthielten, wurden BALB/c-Nacktmäusen IN
eingeflößt oder IV
injiziert, und die Niveaus der alpha-Galactosidase A-Expression in der Lunge
im Laufe der Zeit wurden gemessen (7). Nach
IN-Gabe ging die alpha-Galactosidase A-Expression aus pCFA-HAGA rasch zurück, wie
dies zuvor bei der CAT-Expression aus pCF1-CAT zu beobachten war
(7A). Die Expression aus dem CpG-reduzierten
pGZA-HAGA war jedoch
mit unverminderten Niveaus bis zum 35. Tag deutlich dauerhafter.
Die Expression von alpha-Galactosidase A aus pGZCUBI-HAGA war am
2. Tag nach dem Einflößen sowohl
mit pCFA-HAGA als auch mit pGZA-HAGA vergleichbar, stieg dann jedoch
mit der Zeit stetig an, und am 35. Tag war die Expression zehnmal
höher als
die anfänglichen
Niveaus am 2. Tag (7A).
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Nach
IV-Gabe ging die alpha-Galactosidase A-Expression aus pGZA-HAGA
bis einschließlich zum
21. Tag rasch zurück
und erholte sich dann am 35. Tag leicht (7B).
Obwohl die Expression aus pGZCUBI-HAGA anfangs niedriger als die
von pGZA-HAGA war, stieg sie über
den Zeitraum von 35 Tagen stetig an. Zusammen genommen zeigten diese
Ergebnisse, dass der CMV-Ub-Promoter
eine dauerhafte Expression von alpha-Galactosidase ergab und dass
eine Verringerung des CpG-Gehaltes der pDNA alleine ebenfalls die
Persistenz der alpha-Galactosidase-Expression verbesserte. Eine CpG-Verringerung
war für
eine dauerhafte Expression aus dem CMV-Ub-Promoter nicht erforderlich,
wie mit den nicht-CpG-reduzierten Vektoren pCUBI-CAT und pCUBI-SEAP
gezeigt wurde (4 und 5). Als
jedoch sowohl die CpG-Reduktion als auch der CMV-Ub-Promoter in
einen Vektor eingebracht wurden, waren die Mengen an alpha-Galactosidase
A am 35. Tag sowohl bei IN- als auch bei IV-Gabe nicht nur aufrechterhalten worden,
sondern deutlich höher als
die Mengen zu Beginn.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Plasmidvektor-Konstruktionen
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Zur
Konstruktion von pUB-SEAP, das die sezernierte Form der humanen
plazentalen, alkalischen Phosphatase (SEAP) exprimiert, wurde der
humane Ubiquitin B-Promoter [17] aus menschlicher Genom-DNA (Clontech
Laboratories Inc., Palo Alto, CA) unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR)
mit Pfu-Polymerase amplifiziert. Die amplifizierte Sequenz entspricht
den Nukleotiden –1093
bis –741,
bezogen auf den Rest A des ATG-Initiationscodons. Der CMV-Promoter
in pCF1-SEAP [8] wurde mit PmeI und XbaI exzisiert und durch das
PCR-Produkt ersetzt, das den UBB-Promoter enthielt, um pUB-SEAP
zu bilden. Zur Konstruktion von pUBI-SEAP wurden der humane UBB-Promoter
und sein Intron wie oben mittels PCR amplifiziert, dann in pBC12/PL/SEAP
(Tropix, Bedford, MA) eingesetzt, wobei das Translations-initiierende
ATG von SEAP an Stelle des Ubiquitin-ATG-Codons positioniert wurde. Das UBB-Promoter-Intron-SEAP-Fragment
wurde mit BglII und XhoI exzisiert, mit dem Klenow-Fragment von
DNA-Polymerase I gebluntet, dann in die geblunteten PmeI- und NotI-Stellen
von pCFA [8] eingesetzt, um pUBI-SEAP zu erzeugen. pUBI-CAT wurde
in ähnlicher
Weise wie pUBI-SEAP konstruiert, wobei der UBB-Promoter und das
Intron stromaufwärts
von CAT insertiert wurden.
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Zur
Konstruktion von pCUBI-SEAP wurde pUBI-SEAP mit MfeI linearisiert
und gebluntet. pCFA wurde mit SphI und NcoI verdaut und gebluntet,
und das 300 bp CMV-Enhancer-Fragment wurde gereinigt. Das CMV-Enhancer-Fragment
wurde in die MfeI-Stelle von pUBI-SEAP ligiert, um pCUBI-SEAP zu
bilden. Die Sequenz der Enhancer/Promoter/Intron-Region von pCUBI-SEAP/pCUBI-CAT
ist in 8 gezeigt. Zur Konstruktion von pCUBI-CAT wurde
pCUBI-SEAP mit BamHI und SphI verdaut und das 3.2 kb-Vektor-Rückgratfragment
isoliert. pUBI-CAT wurde mit BamHI und SphI verdaut, und das 1.7
kb-Fragment, welches das UBB Intron-CAT cDNA-BGH-Poly A enthielt,
wurde isoliert und dann mit dem 3.2 kb-Fragment ligiert, um pCUBI-CAT
zu bilden.
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Zur
Konstruktion von pCFA-HAGA, das humane alpha-Galactosidase A (HAGA)
exprimiert, wurde pCFA mit NotI verdaut und dann mit dem Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase I gebluntet. Die humane alpha-Galactosidase A-cDNA
wurde aus pGB83 (freundlicherweise von Dr. G. Barsomian bereitgestellt)
mit BamHI und EcoRI exzisiert, mit Klenow gebluntet, und in die
gebluntete NotI-Stelle
von pCFA ligiert, um pCFA-HAGA zu bilden. Zur Konstruktion des CpG-reduzierten Vektors
pGZA-HAGA wurde pGZA-sCAT (zuvor als pGZA-CAT bezeichnet) [35] mit
NotI verdaut (um die sCAT-cDNA zu entfernen) und gebluntet, und
das Vektorrückgrat
wurde gereinigt. Dieses Vektorrückgrat enthält ein synthetisches
Nicht-CpG-Kanamycin-Widerstandsgen und eine minimale Replikationsursprungsregion
[35]. Das gebluntete humane alpha-Galactosidase A-cDNA-Fragment aus pGB83
(siehe oben) wurde dann in die gebluntete NotI-Stelle von pGZA ligiert,
um pGZA-HAGA zu bilden.
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Zur
Konstruktion des CpG-reduzierten Vektors pGZCUBI-HAGA wurde die
CMV-Enhancer-UBB-Promoter-UBB-Intron-Region mittels PCR aus pCUBI-CAT unter Verwendung
von PCR-Primern amplifiziert, die eine MfeI-Stelle am 5'-Ende und eine NotI-Stelle
am 3'-Ende des PCR-Produktes
aufweisen. Das PCR-Produkt wurde in einen Shuttle-Vektor kloniert,
dann mit MfeI und NotI exzisiert. pGZA-sCAT wurde mit MfeI und NotI
verdaut, wobei die CMV-Promoter-Intron-sCAT-cDNA
entfernt wurde, und das PCR-Produkt wurde hineinligiert, um pGZCUBI
zu erzeugen. Das gebluntete humane alpha-Galactosidase A-cDNA-Fragment aus pGB83 (siehe
oben) wurde dann in die gebluntete NotI-Stelle von pGZCUBI ligiert,
um pGZCUBI-HAGA zu erzeugen.
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Kanonische
Lipide und Plasmid-DNA
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Die
kanonischen Lipide GL-67 (N4-Spermincholesterlcarbamat)
und GL-62 (N1-Spermincholesterlcarbamat) wurden zuvor
beschrieben [24]. Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE), Diphytanoylphosphatidylethanolamin
(DphPE) und Dimyristoylphosphatidylethanolamin (DMPE), kovalent
mit Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 5000
Dalton (DMPE-PEG5000) gekoppelt, wurden von
Avanti Polar Lipids, Inc. (Alabaster, AL) erworben. GL-67 wurde
als GL-67:DOPE:DMPE-PEG5000 (1:2:0,05 Mol:Mol)
formuliert und GL-62 wurde als GL-62:DPhPE:DMPE-PEG5000 (1:1:0,05
Mol:Mol), wie beschrieben [24].
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Plasmid-DNA
wurde mittels alkalischer Lyse, Ultrafiltration und Säulenchromatographie
gereinigt [24]. Die bei diesen Studien verwendete, gereinigte pDNA
enthielt weniger als 10 μg
E. coli-Chromosom-DNA pro mg pDNA und weniger als 10 Endotoxineinheiten
pro mg pDNA, wie mit dem chromogenen Limulus-Amöbocyten-Lysat-Assay festgestellt wurde
(BioWhittaker, Walkersville, MD).
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In vitro-Transfektionen
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CFT1-Zellen,
eine immortalisierte, menschliche Trachealepithel-Zelllinie eines
Patienten mit zystischer Fibrose (CF), wurden freundlicherweise
von Dr. James Yankaskas bereitgestellt [37]. BEAS-Zellen, eine menschliche
Bronchialepithel-Zelllinie,
wurden von der American Type Culture Collection (Manassas, VA) erhalten.
Mit den Zellen wurden Gewebekulturplatten mit 24 Vertiefungen in
einer Dichte von 2 × 105 Zellen pro Vertiefung beimpft. In jede
Vertiefung wurden 0,5 ml von Komplexen aus kationischem Lipid GL-67:pDNA
(10,5:30 μM)
gegeben. Fünf
Stunden nach Transfektion wurden die Komplexe entfernt und durch
frisches Medium ersetzt. Die SEAP-Mengen in den Zellkulturmedien
wurden achtundvierzig Stunden später
bestimmt. Für
jeden pDNA-Vektor wurden vier Vertiefungen transfiziert.
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Verabreichung von Komplexen
aus kationischem Lipid: pDNA und von blanker pDNA an Mäuse
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Zur
intrapulmonaren Freisetzung wurden BALB/c (nu/nu)-Mäusen 75 μl kationisches
Lipid GL-67:pDNA (0,6:3,6 mM), wie zuvor beschrieben, intranasal
eingeflößt [24].
Zur systemischen Freisetzung wurden Mäusen 100 μl kationisches Lipid GL-62:pDNA
(0,75:0,75 mM oder 1:1 mM) über
die Schwanzvene injiziert. Zur Abgabe von pDNA an die Leber erhielten
Mäuse Injektionen
(Mirus Corporation, Madison, WI) über die Schwanzvene unter Verwendung
des von Zhang et al. beschriebenen, raschen Protokolls für große Volumina
[38]. Kurzum, 10 μg
Plasmid-DNA (bei 1 mg/ml) wurden mit Trans IT In Vivo-Polymerlösung (Mirus
Corporation) im Verhältnis
1:1 (v:w) vermischt, mit Wasser auf ein Volumen von 200 μl eingestellt,
2 bis 4 Sekunden vortexiert, und dann 5 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Lösung
wurde dann in der Mirus-Freisetzungslösung auf etwa 2 ml verdünnt und
anschließend über einen
Zeitraum von 6 bis 8 Sekunden in die Schwanzvene injiziert. Mit
dieser Prozedur wurde gezeigt, dass pDNA hauptsächlich von den Leberhepatocyten
aufgenommen wird [38, 39]. 14, 28 und 42 Tage nach Injektion wurden
die Mäuse
anästhetisiert und
deren Blut mittels retroorbitaler Blutentnahme gesammelt. Das Serum
wurde dann bei –80
C gelagert.
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Enzym-Assays
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Die
in die Medien von Gewebekulturzellen sezernierten SEAP-Mengen wurden
mit einem Fluoreszenz-Enzymaktivitäts-Assay wie beschrieben bestimmt
[8]. Die SEAP-Mengen in Mäuseserum
wurden mit einem kolorimetrischen Assay getestet. Das Serum wurde
in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung auf bis zu 1:200 verdünnt und
dann 20 Minuten bei 65°C
hitzeinaktiviert. Ein alkalisches Phosphatase-Reagens (150 μl) (Sigma
Diagnostics, St. Louis, MO) wurde zu 50 μl der verdünnten Probe (in einer Platte
mit 96 Vertiefungen) gegeben und 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert,
und dann wurde die Absorption bei 405 nm bestimmt. Humane, plazentale
alkalische Phosphatase (Calbiochem, San Diego, CA) wurde als Standard
verwendet. Die CAT-Enzymaktivität
wurde aus Lungenhomogenisaten wie beschrieben bestimmt [24]. Die
alpha-Galactosidase A-Mengen in der Lunge wurden durch eine enzymverbundene
Immunadsorptionsbestimmung (ELISA) unter Verwendung eines polyklonalen
Antikörpers gegen
alpha-Galactosidase A wie beschrieben quantifiziert [23]. Dieser
Antikörper
erkennt spezifisch Menschen- aber nicht Mäuse-alpha-Galactosidase A.
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Die
obigen Beispiele sind nicht einschränkend und nur zu Veranschaulichungszwecken
angegeben. Für
den Fachmann ist nach Studium der hier enthaltenen Offenbarung ohne
weiteres ersichtlich, dass zahlreiche Modifikationen, Ergänzungen
und Verbesserungen möglich
sind. Solche Modifikationen, Ergänzungen
und Verbesserungen sind Teil der vorliegenden Erfindung.